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Ferrantia 66 Die Graslandgesellschaften Luxemburgs

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S. Schneider <strong>Die</strong> <strong>Graslandgesellschaften</strong> <strong>Luxemburgs</strong><br />

Abb. 25: Magere Feuchtwiese (Calthion-Verbandsgesellschaft)<br />

mit Dactylorhiza majalis und Lychnis floscuculi<br />

bei Holzem. Foto: S. Schneider, 28.05.2008.<br />

auf unterschiedliche Ursachen zurückzuführen<br />

(s. Kap. 3.2.2). Dabei hat hier sicherlich die zunehmende<br />

Nutzungsintensivierung und die damit<br />

verbundene erhöhte Nährstoffzufuhr durch<br />

Düngung einen entscheidenden Einfluss. Ein Teil<br />

der hier aufgeführten Wiesen sind sicherlich aus<br />

Wassergreiskraut-Wiesen und eventuell auch aus<br />

Pfeifengraswiesen hervorgegangen. Zum anderen<br />

handelt es sich hier um Feuchtwiesen, denen von<br />

Natur aus Assoziationskennarten fehlen. Daher<br />

werden die Bestände der Calthion-Verbandsgesellschaft<br />

hier weniger als Fragmente aufgefasst<br />

(Ausnahmen: kennartenarme Ausbildung<br />

und Alopecurus pratensis-Ausbildung), sondern als<br />

gleichrangige Gesellschaft gegenüber dem Bromo-<br />

Senecionetum aquatici oder Angelico-Cirsietum<br />

oleracei gewertet.<br />

Artenzusammensetzung<br />

<strong>Die</strong> Calthion-Verbandsgesellschaft ist durch<br />

stete Calthion-Arten gekennzeichnet. Zu ihnen<br />

gehören folgende Kennarten: Carex disticha,<br />

Bromus racemosus, Myosotis scorpioides agg., Caltha<br />

palustris, Lotus pedunculatus, Juncus effusus und<br />

<strong>Ferrantia</strong> • <strong>66</strong> / 2011<br />

Abb. 26: Feuchtwiesenkomplex, Aspekt mit Lychnis<br />

flos-cuculi, bei Holzem.<br />

Foto: S. Schneider, 28.05.2008.<br />

Scirpus sylvaticus. Hochstete Molinietalia-Arten<br />

sind Lychnis flos-cuculi, Filipendula ulmaria und<br />

Achillea ptarmica; weniger stet sind: Dactylorhiza<br />

majalis, Equisetum palustre, Deschampsia cespitosa,<br />

Cirsium palustre und Angelica sylvestris. Neben<br />

den kennzeichnenden Arten der Feuchtwiesen<br />

sind die Arten des Wirtschaftsgrünlandes und<br />

stete Begleiter ebenso stark am Bestandsaufbau<br />

beteiligt. Flutrasen- und Röhrichtpflanzen treten<br />

des öfteren auf. Sie kennzeichnen nasse, z. T.<br />

überschwemmte Standorte und leiten zu den<br />

Flutrasen über. Pflanzen der Arrhenatheretalia<br />

(Frischwiesen) kommen hier und da auf etwas<br />

trockeneren Böden vor. Arten der Kleinseggenriede<br />

(Carex nigra, C. panicea u. a.) kennzeichnen<br />

die mageren Bestände. Arten der Pfeifengraswiesen<br />

treten sehr selten hinzu.<br />

<strong>Die</strong> hier beschriebenen Feuchtwiesen der<br />

Calthion-Verbandsgesellschaft sind genauso gut<br />

mit Kennarten des Calthion ausgestattet wie das<br />

Bromo-Senecionetum aquatici, Molinietalia-Arten<br />

treten sogar etwas stärker auf. Ihre Artenausstattung<br />

ist der Artenverbindung der Wassergreiskraut-Wiesen<br />

sehr ähnlich.<br />

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