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Ferrantia 66 Die Graslandgesellschaften Luxemburgs

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S. Schneider <strong>Die</strong> <strong>Graslandgesellschaften</strong> <strong>Luxemburgs</strong><br />

70<br />

<strong>Die</strong> Gesellschaftsbeschreibung basiert auf einem<br />

sehr umfangreichen Datensatz von 192 Vegetationsaufnahmen<br />

aus acht Arbeiten (Aendekerk &<br />

Gawalowski 1991, Moes 1991, Colling et al. 1994,<br />

Colling & Faber 1996, 1998, Colling & Reckinger<br />

1997, Steinbach & Walisch 2001, Takla 2001) und<br />

den eigenen Erhebungen. Etwa 17 % der Vegetationsaufnahmen<br />

sind eigene Aufnahmen.<br />

Syntaxonomie<br />

Der Calthion-Verbandsgesellschaft fehlen lediglich<br />

Assoziationskennarten. Sie verfügt indes über<br />

zahlreiche und hinreichend viele Kennarten<br />

des Calthion-Verbandes und der Molinietalia-<br />

Ordnung, die eine Einordnung zum Calthion<br />

eindeutig zulassen. Andere Autoren fassen solche<br />

assoziationskennartenlosen Feuchtwiesen in<br />

einer Calthion-Basalgesellschaft zusammen und<br />

trennen sie je nach Artenreichtum in artenarme<br />

(meist Dominanz-Gesellschaften wie Scirpus<br />

sylvaticus-Gesellschaft) und in artenreiche<br />

Bestände (Rennwald 2000). Auf die Verwendung<br />

dieser sehr weit gefassten Basalgesellschaft wird<br />

verzichtet (s. Kap. 3). Stattdessen wird Nawrath<br />

(2005) gefolgt, der eine Calthion-Verbandsgesellschaft<br />

mit zahlreichen Untereinheiten aus<br />

dem Taunus beschreibt. Generell werden solche<br />

assoziationskennartenarmen Bestände in der<br />

Literatur seltener behandelt als Wiesen, die über<br />

eine gute Ausstattung mit Assoziationskennarten<br />

verfügen. Letztere sind einfacher zu fassen und<br />

gut mit Beschreibungen aus anderen Regionen zu<br />

vergleichen. So fehlen vielen Gebietsübersichten<br />

solche Bestände, die nur dem Verband zugeordnet<br />

werden können. In der ausgewerteten überregionalen<br />

Literatur werden lediglich von Schrautzer<br />

& Wiebe (1993) eine Calthion-Basalgesellschaft<br />

als häufigste Calthion-Gesellschaft in Schleswig-<br />

Holstein sowie von Nowak (1992) eine Basalgesellschaft<br />

aus Hessen aufgeführt.<br />

Es soll hier nochmals darauf hingewiesen werden,<br />

dass zwischen Assoziationen und Gesellschaften<br />

des Calthion sowie der Verbandsgesellschaft<br />

keine Unterschiede hinsichtlich ihres naturschutzfachlichen<br />

Wertes bestehen. <strong>Die</strong>s wird<br />

auch von Nowak (1992) und Nawrath (2005) für<br />

ihre untersuchten Feuchtwiesen-Gesellschaften<br />

betont. Das Fehlen der Assoziationskennarten ist<br />

Abb. 24: Magere Feuchtwiese (Calthion-Verbandsgesellschaft) mit Dactylorhiza majalis und<br />

Rhinanthus minor bei Holzem. Foto: S. Schneider, 28.05.2008.<br />

<strong>Ferrantia</strong> • <strong>66</strong> / 2011

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