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Ferrantia 66 Die Graslandgesellschaften Luxemburgs

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S. Schneider <strong>Die</strong> <strong>Graslandgesellschaften</strong> <strong>Luxemburgs</strong><br />

60<br />

& Briemle (2002: 112-117) treffend formulieren,<br />

gehören „Kohldistelwiesen (…) zu den durch viele<br />

Blühaspekte landschaftsbelebenden Elementen“.<br />

<strong>Die</strong> Kohldistel-Wiesen sind meist recht<br />

hochwüchsig und haben eine deutliche Schichtung<br />

(<strong>Die</strong>rschke et al. 2004). Dabei wird die Unter- und<br />

Mittelschicht vorwiegend aus Kräutern aufgebaut.<br />

<strong>Die</strong> Unterschicht (ca. 25 bis 30 cm Höhe) bilden<br />

kleinwüchsige Arten. <strong>Die</strong> bis etwa 50 bis 70 cm hohe<br />

Mittelschicht bildet die Hauptmasse. <strong>Die</strong> Gräser<br />

und Blütenstände der Kräuter der Oberschicht<br />

können weit über 1 m hoch herausragen. Im<br />

Sommer bestimmen die hochwüchsigen Blütenstände<br />

der Kohldistel die Struktur. <strong>Die</strong> Bestände<br />

sind i. d. R. üppig, die Gesamtdeckung der Kräuter<br />

und Gräser beträgt im Durchschnitt 95 bis 100 %.<br />

Kohldistel-Wiesen werden ein- bis zweimal jährlich<br />

gemäht. Der pflanzensoziologischen Auswertung<br />

liegen 22 Vegetationsaufnahmen zu Grunde; über<br />

80 % sind eigene Aufnahmen.<br />

Syntaxonomie<br />

<strong>Die</strong> Kohldistel-Wiesen werden dem Angelico-<br />

Cirsietum oleracei zugeordnet. Nach <strong>Die</strong>rschke<br />

et al. (2004) ist Angelico-Cirsietum oleracei als<br />

gültiger Name für solche Bestände anerkannt. Es<br />

werden dabei nur Wiesen als Angelico-Cirsietum<br />

oleracei angesprochen, in denen die Kohldistel<br />

vorkommt. <strong>Die</strong> Wiesen sollten zudem die entsprechende<br />

Artenverbindung aufweisen. Somit ist<br />

das Vorhandensein von Cirsium oleraceum Grundvoraussetzung<br />

für die Zuordnung zum Angelico-<br />

Cirsietum oleracei wie auch beispielsweise bei<br />

Ruthsatz (1970), Foerster (1983), Verbücheln<br />

(1987), Hauser (1988), Nowak (1992), <strong>Die</strong>rschke<br />

et al. (2004) und Nawrath (2005). Andere Autoren<br />

stellen oftmals auch Aufnahmen ohne Cirsium<br />

oleraceum zu dieser Assoziation (z. B. Waesch<br />

2003). <strong>Die</strong> Kohldistel kommt in Luxemburg<br />

ausschließlich in der nach ihr benannten Assoziation<br />

vor und greift selten in andere Gesellschaften<br />

des Calthion über. Gelegentlich tritt sie in<br />

Hochstaudenfluren auf.<br />

Das Angelico-Cirsietum oleracei ist nur schlecht mit<br />

Kennarten charakterisiert. <strong>Die</strong>rschke et al. (2004)<br />

merken an, dass es keine eigenen Assoziationskennarten<br />

besitzt. Nach ihnen kann die Assoziation<br />

aber über Cirsium oleraceum und hochstete<br />

Kennarten des Verbandes und der Ordnung<br />

abgegrenzt werden. Oberdorfer (1993c) wertet<br />

Abb. 17: Cirsium oleraceum bei Rodenbourg. Foto: S. Schneider, 26.06.2007.<br />

<strong>Ferrantia</strong> • <strong>66</strong> / 2011

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