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Ferrantia 66 Die Graslandgesellschaften Luxemburgs

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S. Schneider <strong>Die</strong> <strong>Graslandgesellschaften</strong> <strong>Luxemburgs</strong><br />

der Filipendula ulmaria-Gesellschaft, in der Scirpus<br />

sylvatica-Gesellschaft sowie in den Magnocaricion-<br />

Gesellschaften.<br />

In die Beschreibung der Brachestadien von<br />

Feuchtwiesen sind auch ältere Aufnahmen aus<br />

den 1970er Jahren eingeflossen. Sie stammen<br />

aus bereits zu jener Zeit bedeutenden „Feuchtgebieten“<br />

<strong>Luxemburgs</strong> (Faber 1975).<br />

4.3.2 Angelico-Cirsietum oleracei<br />

Tx. 1937 nom. inv. (Kohldistel-<br />

Wiese)<br />

Tab. C4, Abb. A18<br />

Aspekt und Struktur<br />

Kohldistel-Wiesen werden durch die namensgebende<br />

Art Cirsium oleraceum (Abb. 17) charakterisiert.<br />

<strong>Die</strong> Blühaspekte werden durch eine<br />

Vielzahl an leuchtend blühenden Kräutern<br />

geprägt. Während mehrerer Geländebegehungen<br />

konnten die verschiedenen Blühphasen beobachtet<br />

werden. Zu Beginn blühen – wie in den übrigen<br />

Calthion-Gesellschaften auch – Caltha palustris und<br />

<strong>Ferrantia</strong> • <strong>66</strong> / 2011<br />

Abb. 16: Feuchtwiesenkomplex bei Mamer. Foto: S. Schneider, 21.05.2008.<br />

Cardamine pratensis. Vor allem die Sumpfdotterblume<br />

setzt in die ansonsten noch unscheinbaren,<br />

fast homogen grünen Wiesen leuchtend<br />

gelbe Akzente. Alsbald wird dieser Aspekt durch<br />

die violetten Blüten von Dactylorhiza maculata<br />

abgelöst, zusammen mit einigen Gräsern wie<br />

Alopecurus pratensis. Besonders auf den kaum oder<br />

gar nicht gedüngten extensiv genutzten Wiesen<br />

sind sehr viele Knabenkräuter zu beobachten,<br />

speziell auf den Kohldistel-Wiesen bei Koedange<br />

(Pönn). Dann sind die ersten markanten Blätter<br />

der Kohldistel bereits zu erkennen (Abb. 18).<br />

Im späteren Verlauf kennzeichnet das Gelb von<br />

Ranunculus acris die Bestände. Im Juni werden die<br />

Wiesen von den rosaroten Blüten der Lychnis floscuculi<br />

bestimmt. Zu diesem Zeitpunkt erfolgt in<br />

einigen Fällen bereits die erste Mahd, wobei die<br />

nassen Standorte erst Mitte Juli gemäht werden.<br />

Nach der Mahd (Juli/August) bilden die Stauden<br />

– in besonderer Weise Cirsium oleraceum – den<br />

für die Assoziation bezeichnenden Blühaspekt<br />

(Abb. 19). Zwischen ihren gelb-grünen Blüten<br />

stechen die weißen Blüten von Angelica sylvestris<br />

hier und da hervor. Im späten August lassen<br />

sich dann noch die hellrosafarbenen Blüten von<br />

Colchicum autumnale entdecken. Wie <strong>Die</strong>rschke<br />

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