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Ferrantia 66 Die Graslandgesellschaften Luxemburgs

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S. Schneider <strong>Die</strong> <strong>Graslandgesellschaften</strong> <strong>Luxemburgs</strong><br />

50<br />

Syntaxa vorkommt und räumen ihr nur einen<br />

geringen soziologisch-diagnostischen Wert ein.<br />

Andere Autoren sehen sie sogar nur als typischen<br />

Begleiter der Scheuchzerio-Caricetea nigrae (z. B.<br />

Steiner 1993, Nawrath 2005). Im Untersuchungsgebiet<br />

hat die Art ihren Verbreitungsschwerpunkt<br />

in den bodensauren Kleinseggenrieden und<br />

charakterisiert die Kleinseggenriede in Luxemburg<br />

sehr gut. Carex nigra kommt in Luxemburg zudem<br />

in Gesellschaften der Molinietalia und in Borstgrasrasen<br />

vor. Sie differenziert die mageren und nassen<br />

Ausbildungen der Calthion-Gesellschaften (s. z. B.<br />

Kap. 4.3.4). Einige der einbezogenen Bestände<br />

zeigen Übergänge zum Calthion. Gelegentlich<br />

wird in der Literatur eine Caricion nigrae-Calthion-<br />

Übergangsgesellschaft erwähnt (Nawrath 2005).<br />

Das Caricetum nigrae ist eine an Kennarten arme<br />

Assoziation und besitzt auch überregional kaum<br />

gute Kennarten (Baumann 2000). Zudem sind die<br />

Ordnungs- und Klassenkennarten eher selten.<br />

Dennoch werden die untersuchten Bestände<br />

der weit gefassten Assoziation zugeordnet. <strong>Die</strong>s<br />

bedeutet auch, dass sowohl artenarme Bestände,<br />

die meist nur durch die Dominanz der Braunsegge<br />

gekennzeichnet sind, als auch sehr artenreiche<br />

Riede einbezogen werden.<br />

Abb. 10: Braunseggen-Ried bei Crendal. Foto: S. Schneider, 17.06.2008.<br />

Artenzusammensetzung und Untergliederung<br />

Kennzeichnend ist das Vorkommen von Carex<br />

nigra, Agrostis canina, Carex panicea sowie<br />

weiterer Arten der Scheuchzerio-Caricetea nigrae.<br />

Arten des Molinion wie Molinia caerulea und<br />

Succisa pratensis treten gelegentlich auf. Des<br />

Weiteren sind Calthion- sowie Molinietalia-Arten<br />

am Bestandsaufbau beteiligt. Zu den hochsteten<br />

Arten gehören Caltha palustris, Lotus pedunculatus,<br />

Juncus effusus, Myosotis scorpioides agg.,<br />

Persicaria bistorta sowie Cirsium palustre, Galium<br />

uliginosum, Angelica sylvestris und Lychnis floscuculi.<br />

Arten des Wirtschaftsgrünlandes sind<br />

vorwiegend in den Beständen zu finden, die<br />

innerhalb des genutzten Graslandes liegen.<br />

Arten der Röhrichte treten hinzu, besonders<br />

häufig ist Galium palustre.<br />

Innerhalb des Braunseggen-Rieds bilden einige<br />

Arten kleinräumige Dominanzen aus. So tritt<br />

Carex panicea, Menyanthes trifoliata, Comarum<br />

palustre und Eriophorum angustifolium gelegentlich<br />

bestandsbildend auf. <strong>Die</strong>se Dominanzbestände<br />

werden in der überregionalen Literatur<br />

gelegentlich als eigene Gesellschaft gefasst und<br />

nach der jeweiligen dominanten Art benannt<br />

<strong>Ferrantia</strong> • <strong>66</strong> / 2011

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