24.07.2013 Aufrufe

Ferrantia 66 Die Graslandgesellschaften Luxemburgs

Ferrantia 66 Die Graslandgesellschaften Luxemburgs

Ferrantia 66 Die Graslandgesellschaften Luxemburgs

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

S. Schneider <strong>Die</strong> <strong>Graslandgesellschaften</strong> <strong>Luxemburgs</strong><br />

<strong>Ferrantia</strong> • <strong>66</strong> / 2011<br />

Abb. 9: Rohr-Glanzgras-Röhricht bei Basbellain. Foto: S. Schneider, 24.06.2008.<br />

<strong>Die</strong> in Feuchtgraslandgesellschaften eingebundenen<br />

Rohr-Glanzgras-Röhrichte sind sowohl<br />

aufgrund der übergreifenden Feuchtwiesenarten<br />

als auch der vorhergehenden Wiesennutzung<br />

reich an Arten des Wirtschaftsgrünlandes. Artenreichere<br />

Bestände finden sich zudem auf etwas<br />

höher gelegenen Flächen, die nur gelegentlich von<br />

Hochwässern überflutet werden. In sie dringen<br />

Nitrophyten und Arten der angrenzenden Feucht-<br />

und Nasswiesen(-brachen) regelmäßig ein (vgl.<br />

Schwickert 1992, Weißbecker 1993).<br />

Als weitere Magnocaricion-Arten sind nur Galium<br />

palustre und Scutellaria galericulata häufig vertreten<br />

(maximaler Deckungsgrad 2). Pflanzen der<br />

Röhrichte sind insgesamt selten, es kommen z. B.<br />

Equisetum fluviatile, Sparganium erectum, Iris pseudacorus<br />

und Lycopus europaeus vor. <strong>Die</strong>s ist typisch für<br />

die Bestände, die sich aus Feuchtwiesen entwickelt<br />

haben (Nawrath 2005). Brache- und Nährstoffzeiger<br />

wie Urtica dioica, Galeopsis tetrahit, Galium<br />

aparine, Epilobium ciliatum und Calystegia sepium<br />

sind die häufigsten Begleiter des Rohr-Glanzgrases.<br />

Sie erreichen z. T. hohe Deckungsgrade. <strong>Die</strong> Brennnessel<br />

kommt in fast 50 % aller Aufnahmen vor<br />

und ist wie alle Nitrophyten auf etwas trockeneren<br />

Standorten häufiger. <strong>Die</strong> Feuchtwiesenpflanzen<br />

treten im Vergleich zu den Calthion-Brachegesellschaften<br />

deutlich zurück, sind aber noch vorhanden.<br />

Kennarten des Calthion und Kennarten der<br />

Molinio-Arrhenatheretea deuten auf die ehemalige<br />

Mahdnutzung hin (vgl. Wolf 1979, Ruthsatz & Kraß<br />

1998). Ihre Deckungsgrade liegen unter 25 %. Bis<br />

auf Persicaria bistorta und Angelica sylvestris, die in<br />

etwa einem Drittel der Aufnahmen vorkommen,<br />

treten die anderen nur sporadisch auf. <strong>Die</strong> Gruppe<br />

der Molinio-Arrhenatheretea-Arten ist im Vergleich<br />

zu Calthion-Brachen stark dezimiert. Sie enthält im<br />

Phalaridetum nur sehr wenige Arten (z. B. Holcus<br />

lanatus) mit geringer Stetigkeit. <strong>Die</strong>s weist daraufhin,<br />

dass es sich um sehr alte oder zu nasse Brachestadien<br />

handelt, in denen Phalaris arundinacea zu Ungunsten<br />

der Wiesenpflanzen zur Dominanz gelangt ist. Auch<br />

Hochstauden wie Filipendula ulmaria und Lysimachia<br />

vulgaris treten zurück. In den ganz nassen Beständen<br />

sind Röhrichtpflanzen wie Iris pseudacorus, Phragmites<br />

australis oder Großseggen häufiger zu finden. Eine<br />

Aufnahme (lfd.-Nr. 11) zeigt mit Sparganium erectum<br />

(Deckung 3) einen Übergang zur Sparganium erectum-<br />

Gesellschaft an. Es liegen nur vier Aufnahmen zu<br />

dieser Gesellschaft vor (Steinbach 1995a, b). Sie ist<br />

in Luxemburg als Uferröhricht an stehenden und<br />

fließenden Gewässern wenig verbreitet.<br />

47

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!