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Ferrantia 66 Die Graslandgesellschaften Luxemburgs

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S. Schneider <strong>Die</strong> <strong>Graslandgesellschaften</strong> <strong>Luxemburgs</strong><br />

pflanzen wie Iris pseudacorus, Phalaris arundinacea,<br />

Phragmites australis und Typha latifolia, die als<br />

stete Begleiter das Uferseggen-Ried mit prägen.<br />

Sie unterstreichen zudem den hohen Nässe- und<br />

Nährstoffgrad. Als weitere Großseggen treten<br />

Carex acuta und Carex acutiformis gebietsweise<br />

hinzu. Molinietalia-Arten sind nur vereinzelt<br />

vorzufinden, unter ihnen sind Filipendula ulmaria<br />

und Equisetum palustre die häufigsten. Magerkeitszeiger<br />

fehlen ganz. Nitrophile Arten (Symphytum<br />

officinale, Calystegia sepium) treten stellenweise<br />

hervor und zeigen die gute Nährstoffversorgung<br />

an, wobei sie dann meist nur am etwas trockeneren<br />

Rand eines Uferseggen-Riedes vorkommen. Lemna<br />

minor und Callitriche palustris kommen auf den<br />

Wasserflächen der Stillgewässer vor und gelangen<br />

mit Wasserstandsschwankungen in die Riede.<br />

Ökologie<br />

Das Uferseggen-Ried bevorzugt ausgesprochen<br />

nasse, basen- und nährstoffreiche Standorte<br />

(mF 8,1; mR 6,6; mN 5,8) und stellt damit das<br />

nässeste, basen- und nährstoffreichste Großseggenried<br />

des Landes dar. Carex riparia-Bestände siedeln<br />

bevorzugt auf schlammigen Böden, sind i. d. R.<br />

<strong>Ferrantia</strong> • <strong>66</strong> / 2011<br />

Abb. 8: Uferseggen-Ried bei Koedange. Foto: S. Schneider, 26.06.2008.<br />

häufig und über längere Zeit überflutet und der<br />

Oberboden trocknet nur im Spätsommer aus<br />

(Balátová-Tuláčková et al. 1993, Goebel 1995).<br />

Nach Balátová-Tuláčková et al. (1993) ist während<br />

des Höhenwachstums von Carex riparia ein hoher<br />

Überflutungswasserstand erforderlich, damit<br />

sie nicht niedrig und steril bleibt. Im Untersuchungsgebiet<br />

konnte auch im Sommer beobachtet<br />

werden, dass die Bestände überstaut waren.<br />

Verbreitung und Aspekte des Naturschutzes<br />

Das Galio palustris-Caricetum ripariae kommt in<br />

Luxemburg nur zerstreut und sehr kleinflächig<br />

im Uferbereich von eutrophen Stillgewässern und<br />

Gräben vor. Es ist gelegentlich im Verlandungsbereich<br />

eutropher Stillgewässer, aber nur selten<br />

in nassen Wiesensenken vorhanden. Zu ihren<br />

Kontaktgesellschaften gehören in den meisten<br />

Fällen Schilf-Röhrichte sowie Großseggen- und<br />

Feuchtwiesengesellschaften. <strong>Die</strong> Assoziation der<br />

Ufersegge hat ihren Verbreitungsschwerpunkt<br />

im Süden und im zentralen Teil des Landes, sie<br />

fehlt weitgehend im Ösling. <strong>Die</strong> Vegetationsaufnahmen<br />

sind aus dem Pafebierger und Oetringer<br />

Gutland (bei Koedange), Eisch-Mamer-Gutland<br />

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