Ferrantia 66 Die Graslandgesellschaften Luxemburgs
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S. Schneider <strong>Die</strong> <strong>Graslandgesellschaften</strong> <strong>Luxemburgs</strong><br />
als Begleiter gekennzeichnet sind. Besonders<br />
häufig treten hochwüchsige Arten wie Filipendula<br />
ulmaria, Cirsium palustre, Lysimachia vulgaris und<br />
Lythrum salicaria auf, die sich zwischen den großen<br />
Bulten, in den Schlenken, gut behaupten können.<br />
<strong>Die</strong> Molinietalia-Arten sind im Rispenseggen-Ried<br />
stärker vertreten als die Arten der Röhrichte.<br />
An Verbandskennarten treten Galium palustre und<br />
Scutellaria galericulata vereinzelt auf, Ordnungskennarten<br />
sind etwas häufiger: Iris pseudacorus,<br />
Equisetum fluviatile, Mentha aquatica, Phragmites<br />
australis u. a. Nitrophyten wie Urtica dioica und<br />
Galium aparine kommen vereinzelt vor und<br />
zeigen trockenere Böden an. Magerkeitszeiger<br />
(z. B. Viola palustris, Comarum palustre) sind selten.<br />
Eine Aufnahme (lfd.-Nr. 48) zeigt mit 26 Arten<br />
ein artenreiches Brachestadium mit Carex disticha<br />
und Scirpus sylvaticus mit hohen Deckungsgraden<br />
(> 25 %). Aufgrund der nur wenigen Aufnahmen<br />
wird keine Untergliederung vorgenommen.<br />
Ökologie<br />
Das Rispenseggen-Ried siedelt stets auf wasserzügigen<br />
Standorten, so dass eine kontinuierliche<br />
Nährstoffzufuhr gewährleistet ist (Balátová-<br />
<strong>Ferrantia</strong> • <strong>66</strong> / 2011<br />
Abb. 5: Rispenseggen-Ried bei Ell. Foto: S. Schneider, 19.07.2006.<br />
Tuláčková et al. 1993, Pott 1995 u. a.). <strong>Die</strong>s ist<br />
ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zu den<br />
übrigen Seggen-Gesellschaften. Das Caricetum<br />
paniculatae stockt auf mineralischen bis anmoorigen,<br />
basenreichen Böden (Philippi 1974).<br />
Therburg (1988) konnte es in der Eifel auf meist<br />
schwach sauren Standorten beobachten. Nach<br />
Pott (1995) können die Nährstoffverhältnisse und<br />
Substrate recht unterschiedlich sein. So besiedelt<br />
Carex paniculata in Luxemburg nasse, durch<br />
ständige Quellwasserzufuhr gekennzeichnete,<br />
mäßig nährstoffversorgte Böden. <strong>Die</strong> mittlere<br />
Reaktions-Zahl des Aufnahmekollektivs beträgt<br />
mR 5,9, die mittlere Feuchtezahl mF 8,1 und die<br />
mittlere Stickstoffzahl mN 4,9.<br />
Verbreitung und Aspekte des Naturschutzes<br />
Das Rispenseggen-Ried ist sehr selten in<br />
Luxemburg anzutreffen. Dabei ist es sehr kleinflächig<br />
ausgebildet, oft bilden nur wenige Bulte<br />
eine Gruppe. Belege gibt es sowohl aus dem<br />
Norden als aus dem Süden des Landes. So hat<br />
Faber (1975) Bestände aus Feuchtgebieten bei<br />
Hachiville, Colpach-Bas, Koedange, Brouch<br />
und Schifflange untersucht. <strong>Die</strong> eigenen zwei<br />
Aufnahmen stammen aus dem Gebiet Grouswiss<br />
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