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Ferrantia 66 Die Graslandgesellschaften Luxemburgs

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S. Schneider <strong>Die</strong> <strong>Graslandgesellschaften</strong> <strong>Luxemburgs</strong><br />

<strong>Die</strong> mittlere Stickstoffzahl der vorliegenden<br />

Aufnahmen beträgt mN 5,5, die mittlere Reaktionszahl<br />

liegt bei mR 6,3 und die mittlere Feuchtezahl<br />

bei mF 7,9.<br />

Im Allgemeinen siedelt das Caricetum gracilis auf<br />

Nass- und Anmoorgleyen (Pott 1995) und auf<br />

schlammigen Mineralböden (Balátová-Tuláčková<br />

et al. 1993). Nach Schwabe (1987) und Goebel (1995)<br />

sind eine zeitweise Überschwemmung im Wechsel<br />

mit sommerlich oberflächlicher Austrocknung für<br />

das Caricetum gracilis charakteristisch.<br />

Verbreitung<br />

Das Caricetum gracilis ist in Luxemburg schwerpunktmäßig<br />

im Süden des Landes verbreitet,<br />

kommt aber gebietsweise auch im Ösling vor.<br />

Dabei nimmt es meist nur kleine Flächen ein.<br />

Lediglich drei Aufnahmen liegen in den Höhenlagen<br />

des Landes (Ösling). Es verzahnt sich<br />

vorwiegend mit Feuchtwiesen sowie -weiden (z. B.<br />

Carex disticha-Gesellschaft, Bromo-Senecionetum<br />

aquatici), aber auch mit anderen Großseggenrieden<br />

und Röhrichten (u. a. Phalaridetum arundinaceae,<br />

Galio palustris-Caricetum ripariae) sowie Flutrasen<br />

(Potentillion anserinae, Glyceria fluitans-Gesellschaft).<br />

<strong>Ferrantia</strong> • <strong>66</strong> / 2011<br />

Abb. 2: Schlankseggen-Ried bei Abweiler. Foto: S. Schneider, 04.06.2006.<br />

Das Schlankseggen-Ried kommt meist in Quellmulden,<br />

Flutmulden oder anderen nassen<br />

Flächen innerhalb von Feuchtgrasland vor und<br />

ist in Luxemburg noch recht weit verbreitet. Oft<br />

ist die Gesellschaft auch im Überschwemmungsbereich<br />

der Bäche bzw. Verlandungsbereich<br />

stehender und fließender Gewässer zu finden.<br />

Am häufigsten ist das Caricetum gracilis innerhalb<br />

von Wiesen verbreitet und kann dort auch größere<br />

Flächen einnehmen. Carex acuta kommt häufig in<br />

gemähten Feuchtwiesen vor, in denen sie auch<br />

kleinere Dominanzgesellschaften ausbilden kann.<br />

Bei Nutzungsaufgabe können sich daraus größere<br />

Bestände bilden.<br />

Aspekte des Naturschutzes<br />

Im vorliegenden Aufnahmematerial des Caricetum<br />

gracilis kommen einige gefährdete Arten vor.<br />

Besondere Arten sind Scutellaria galericulata, die<br />

im Vergleich zu den anderen Großseggenrieden<br />

hier am häufigsten vorkommt, Oenanthe fistulosa<br />

und Veronica scutellata.<br />

Da das Schlankseggen-Ried im Untersuchungsgebiet<br />

ein recht häufig verbreitetes Großseggenried<br />

ist und keine weitreichenden Gefährdungen<br />

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