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Ferrantia 66 Die Graslandgesellschaften Luxemburgs

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S. Schneider <strong>Die</strong> <strong>Graslandgesellschaften</strong> <strong>Luxemburgs</strong><br />

Angelico-Cirsietum oleracei, Molinion-Verbandsgesellschaft,<br />

Polygalo-Nardetum, Juncetum squarrosi,<br />

Geranio sylvatici-Trisetetum, Arrhenatheretum<br />

elatioris (magere Ausbildungsgruppe, insbesondere<br />

die Salbei-Glatthaferwiesen). Artenärmere<br />

Gesellschaften wie beispielsweise die<br />

Alopecurus pratensis-Gesellschaft sind gut durch<br />

Untersuchungen anderer Autoren abgedeckt. <strong>Die</strong><br />

Brachland-Sukzessionsstadien in Feuchtwiesen<br />

sind in den meisten Studien enthalten, die sich mit<br />

der Vegetation des Öslings beschäftigen.<br />

Bestimmte <strong>Graslandgesellschaften</strong> wurden von<br />

mehreren Autoren dokumentiert, während andere<br />

Gesellschaften nur vereinzelt betrachtet wurden,<br />

was vor allem mit den unterschiedlichen Fragestellungen<br />

dieser Arbeiten zusammenhängt. <strong>Die</strong><br />

seltene Pfeifengraswiese, die Goldhaferwiese und<br />

die Kohldistelwiese sind beispielsweise lediglich<br />

in jeweils zwei unveröffentlichten Arbeiten mit nur<br />

einzelnen Aufnahmen dokumentiert. Hingegen<br />

ist die weiter verbreitete Wassergreiskrautwiese<br />

in sieben Studien dokumentiert, die Flutrasen in<br />

neun und die Glatthaferwiese sogar in zehn Untersuchungen.<br />

<strong>Die</strong> Anzahl der Arbeiten, in der ein<br />

Syntaxon dokumentiert ist, sowie die Anzahl der<br />

Vegetationsaufnahmen pro Syntaxon sind somit je<br />

nach Vegetationseinheit sehr unterschiedlich.<br />

In einem gewissen Rahmen können zum einen<br />

aus der Anzahl der Aufnahmen pro Pflanzengesellschaft<br />

Rückschlüsse auf die Häufigkeit der<br />

Pflanzengesellschaften gezogen werden und zum<br />

anderen kann aus der Verteilung der Aufnahmen<br />

auf die Verbreitung der <strong>Graslandgesellschaften</strong><br />

geschlossen werden. <strong>Die</strong>se Ansätze werden im<br />

Folgenden diskutiert.<br />

206<br />

Es besteht zwar eine Beziehung zwischen der<br />

Anzahl der Aufnahmen einer Vegetationseinheit<br />

im Datensatz und der Häufigkeit der Vegetationseinheit<br />

im Untersuchungsgebiet, allerdings<br />

sind einige Hintergründe zu beachten. Lage und<br />

Häufigkeit der Aufnahmen sind u. a. von den unterschiedlichen<br />

Zielsetzungen und Untersuchungsräumen<br />

der Studien und Gutachten abhängig.<br />

Keine Pflanzengesellschaft wurde flächendeckend<br />

im Untersuchungsgebiet behandelt, meistens<br />

wurde ein begrenztes Gebiet bearbeitet. Des<br />

Weiteren stehen üblicherweise für die Erstellung<br />

solcher Arbeiten begrenzte Mittel und ein nur<br />

enger Zeitrahmen zur Verfügung. <strong>Die</strong> Mehrzahl<br />

der Arbeiten wurde im Auftrag einer Verwaltungsinstitution,<br />

meist einer Naturschutzbehörde,<br />

erstellt. Lage und Häufigkeit der Aufnahmen<br />

beruhen somit auf dem prioritären Interesse an<br />

bestimmten Gebieten oder Vegetationstypen.<br />

Floristisch und vegetationskundlich interessante<br />

sowie naturschutzfachlich bedeutsame Gebiete<br />

stehen besonders im Vordergrund.<br />

Während einige Landschaftsräume weniger<br />

intensiv untersucht worden sind, konzentrieren<br />

sich die Untersuchungen auf bestimmte Regionen<br />

wie beispielsweise den Südwesten <strong>Luxemburgs</strong>.<br />

Auch dies lässt sich auf die unterschiedlichen<br />

Zielsetzungen und Untersuchungszwecke der<br />

Studien zurückführen. <strong>Die</strong> Verteilung der Vegetationsaufnahmen<br />

gibt also nur eingeschränkt die<br />

Verbreitung und die Häufigkeit der jeweiligen<br />

Pflanzengesellschaft oder Ausbildung wieder.<br />

Aus diesen Gründen konnten keine Verbreitungskarten<br />

der <strong>Graslandgesellschaften</strong> erstellt werden,<br />

sondern lediglich Karten mit der Lage der Vegetationsaufnahmen<br />

(Einzelvorkommen).<br />

Jedoch deckt sich die Verteilung der Aufnahmen<br />

in dieser Arbeit sehr deutlich mit der geographischen<br />

Verbreitung der <strong>Graslandgesellschaften</strong>,<br />

die auf den geologischen und klimatischen<br />

Gegebenheiten <strong>Luxemburgs</strong> basiert.<br />

Während einige Pflanzengesellschaften fast<br />

ausschließlich auf den basenreicheren Substraten<br />

im Gutland vorkommen, sind andere nur auf<br />

den sauren Böden des Öslings ausgebildet. Es<br />

lassen sich klare Verbreitungsschwerpunkte<br />

der <strong>Graslandgesellschaften</strong> ablesen. Gerade<br />

bei den seltenen <strong>Graslandgesellschaften</strong> (z. B.<br />

Pfeifengraswiesen, Goldhaferwiesen, Borstgrasrasen)<br />

zeigt die Lage ihrer Vegetationsaufnahmen<br />

das Vorkommen gut an. <strong>Die</strong> Karten im<br />

Anhang A (Abb. A36, A52, A61) geben sehr gut<br />

die aktuelle Verbreitung dieser seltenen Typen<br />

wieder, weil sie fast alle bekannten Standorte<br />

enthalten. <strong>Die</strong> Verteilung der Vegetationsaufnahmen<br />

zeigt demnach die Lage interessanter<br />

Graslandgebiete an.<br />

<strong>Die</strong> kartographische Darstellung der Lage der<br />

Aufnahmepunkte (Abb. A9 bis A61, Anhang<br />

A) erweist sich somit als ausgesprochen aussagekräftig<br />

und nützlich. Im Gegensatz zu den<br />

seltenen <strong>Graslandgesellschaften</strong> sind die häufigen<br />

Syntaxa im Aufnahmematerial unterrepräsentiert.<br />

<strong>Die</strong> Anzahl der Aufnahmen sagt somit nur<br />

bedingt etwas über die Häufigkeit der jeweiligen<br />

Gesellschaft oder Assoziation aus.<br />

<strong>Ferrantia</strong> • <strong>66</strong> / 2011

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