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Ferrantia 66 Die Graslandgesellschaften Luxemburgs

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S. Schneider <strong>Die</strong> <strong>Graslandgesellschaften</strong> <strong>Luxemburgs</strong><br />

Klassenkennarten wie Calluna vulgaris und<br />

Deschampsia flexuosa sind selten. Als stete<br />

Ordnungskennarten sind zu nennen: Potentilla<br />

erecta, Nardus stricta, Luzula multiflora und Carex<br />

pallescens. Potentilla erecta wird hier im Gegensatz<br />

zur Einstufung von Peppler-Lisbach & Petersen<br />

(2001) nicht nur als steter Begleiter sondern als<br />

Kennart der Borstgrasrasen angesehen. Potentilla<br />

erecta ist hochstet in den Nardeten zu finden und<br />

fast auf diese beschränkt. Hin und wieder tritt sie<br />

in anderen mageren <strong>Graslandgesellschaften</strong> auf.<br />

Kennarten des Violion-Verbandes, wie Danthonia<br />

decumbens und Festuca filiformis, sind stet im<br />

Aufnahmematerial vorhanden, Galium saxatile<br />

und Luzula multiflora subsp. congesta sind etwas<br />

seltener.<br />

Luzula campestris wird nicht, wie bei Peppler (1992)<br />

und Peppler-Lisbach & Petersen (2001), als Nardetalia-Art<br />

gewertet, sondern als steter Begleiter.<br />

Sie hat in Luxemburg eine weite Amplitude und<br />

ist nicht auf die Borstgrasrasen beschränkt. Sie<br />

kommt auch in mageren Glatthafer- und Feuchtwiesen<br />

sowie in Halbtrockenrasen vor.<br />

Arten der Feuchtwiesen (Molinietalia) und der<br />

Kleinseggenriede treten schwerpunktmäßig in der<br />

<strong>Ferrantia</strong> • <strong>66</strong> / 2011<br />

Abb. 112: Carex pulicaris bei Binsfeld. Foto: S. Schneider, 23.06.2008.<br />

feuchten Ausbildung des Polygalo-Nardetum und<br />

im Juncetum squarrosi mit hohen Stetigkeiten und<br />

Deckungsgraden auf. In den frischen Beständen<br />

treten sie mit Ausnahme von Succisa pratensis<br />

etwas zurück. Magerkeits- und Säurezeiger<br />

überwiegen, während Arten mit einem höheren<br />

Nährstoffanspruch wie Ranunculus repens, Poa<br />

trivialis und Heracleum sphondylium selten sind<br />

bzw. ganz fehlen.<br />

<strong>Die</strong> mittlere Artenzahl der hier erfassten Bestände<br />

liegt bei 36 Arten pro Aufnahme (Polygalo-<br />

Nardetum mAZ 36, Juncetum squarrosi mAZ 31).<br />

Als floristische Besonderheit in den untersuchten<br />

Borstgrasrasen ist vor allem die stark gefährdete<br />

Carex hostiana hervorzuheben. Es wurden zwei<br />

neue Standorte für Luxemburg gefunden und in<br />

Aufnahmen belegt (s. Krippel & Colling 2008).<br />

Daneben konnte Carex pulicaris (Abb. 112) an<br />

drei Standorten erstmals beobachtet werden<br />

(s. Krippel & Colling 2008). Scorzonera humilis und<br />

Juncus filiformis finden sich in den feuchten Borstgrasrasen.<br />

Auf das Vorkommen weiterer gefährdeter<br />

Arten wird im Abschnitt Aspekte des Naturschutzes<br />

eingegangen.<br />

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