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Ferrantia 66 Die Graslandgesellschaften Luxemburgs

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S. Schneider <strong>Die</strong> <strong>Graslandgesellschaften</strong> <strong>Luxemburgs</strong><br />

die konkurrenzschwachen und anspruchslosen<br />

Magerrasenpflanzen anatomisch und ökophysiologisch<br />

angepasst (Ellenberg 1996).<br />

<strong>Die</strong> tonigen Verwitterungsböden der Steinmergelkeuper<br />

trocknen im Sommer stark aus. <strong>Die</strong><br />

bunten, grauen und violetten Mergel und Tone<br />

sind stellenweise gut aufgeschlossen und bilden<br />

markante Oberflächenformen. Auf den offenen<br />

Bereichen der Keuper-Hänge, auch als Keuper-<br />

Scharren bezeichnet, gibt es als Folge einer raschen<br />

Verwitterung und Abtragung des Steinmergel-<br />

Keuper unterschiedlich tiefe Erosionsrinnen.<br />

Verbreitung<br />

<strong>Die</strong> Bromion-Verbandsgesellschaft findet sich in<br />

Luxemburg fast ausschließlich auf den Böden des<br />

Steinmergelkeuper. Folglich liegt das Hauptverbreitungsgebiet<br />

der Kalkmagerrasen im zentralen<br />

Osten des Landes (vor allem im Naturraum<br />

Pafebierger und Oetringer Gutland). Besonders<br />

zahlreich sind sie in den Gemeinden Junglinster<br />

und Mersch ausgebildet. Sie sind räumlich eng<br />

mit Trespen- und Salbei-Glatthaferwiesen sowie<br />

mit Gesellschaften der thermophilen Säume und<br />

Magerweiden verzahnt.<br />

<strong>Ferrantia</strong> • <strong>66</strong> / 2011<br />

Abb. 107: Halbtrockenrasen-Komplex bei Junglinster. Foto: S. Schneider, 15.06.2008.<br />

<strong>Die</strong> vorliegende Beschreibung beruht auf 119<br />

Vegetationsaufnahmen, wovon ein Großteil aus<br />

dem Gebiet Weimericht bei Junglinster (Abb. 107)<br />

und von kleineren Magerrasen um Junglinster<br />

stammen. Daneben gibt es Aufnahmen aus<br />

bekannten Gebieten wie der Aarnescht, dem<br />

Amberkneppchen, den Gebieten Bakes und<br />

Stackbur (bei Nommern, Medernach), dem Gebiet<br />

unterhalb des Beddelbësch (bei Blaschette) und<br />

einigen kleinflächigen reliktischen Standorten.<br />

Ihre floristische Ähnlichkeit (s. Artenzusammensetzung<br />

und Untergliederung) verdanken die<br />

Magerrasen dem weitgehend einheitlichen geologischen<br />

Ausgangssubstrat.<br />

<strong>Die</strong> gut ausgestatteten und artenreichen Kalk-<br />

Magerrasen sind fast nur noch in Naturschutzgebieten<br />

zu finden. Sie spielen im genutzten<br />

Grasland eine untergeordnete Rolle. Einige<br />

Magerweiden (z. B. in der Gegend um Mersch und<br />

Junglinster) weisen noch Arten der Halbtrockenrasen<br />

auf. <strong>Die</strong>s sind ehemalige Halbtrockenrasen,<br />

deren charakteristische Artenzusammensetzung<br />

durch intensive Beweidung mit Rindern<br />

und Düngung so sehr verändert wurde, dass sie<br />

dem Cynosurion zugeordnet werden müssen.<br />

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