Ferrantia 66 Die Graslandgesellschaften Luxemburgs
Ferrantia 66 Die Graslandgesellschaften Luxemburgs
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S. Schneider <strong>Die</strong> <strong>Graslandgesellschaften</strong> <strong>Luxemburgs</strong><br />
und Hypericum maculatum. Weiterhin können<br />
in Luxemburg die seltene Kleinart Alchemilla<br />
filicaulis (inkl. A. filicaulis subsp. vestita) sowie<br />
die etwas häufiger verbreiteten und weniger<br />
auf die höheren Lagen beschränkten Alchemilla-<br />
Kleinarten Alchemilla glabra und Alchemilla xanthochlora<br />
als schwache Differentialarten des Verbandes<br />
gelten. Anemone nemorosa, Campanula rotundifolia,<br />
Lathyrus linifolius, Potentilla erecta und Stellaria<br />
graminea werden von <strong>Die</strong>rschke (1997a) als Differentialarten<br />
des Unterverbandes Phyteumo-Trisetenion<br />
Pass. 1969 (Mittelgebirgs-Frischwiesen) gegenüber<br />
den im Untersuchungsgebiet fehlenden subalpinen<br />
Fettwiesen der Alpen und benachbarter Hochgebirge<br />
(Rumici alpestris-Trisetenion Pass. 1969)<br />
gewertet. Später gibt <strong>Die</strong>rschke (2004) sie als<br />
Differentialarten des Verbandes an. <strong>Die</strong>se Arten<br />
können im Untersuchungsgebiet nur bedingt als<br />
Höhenzeiger verwendet werden, da sie – wenn<br />
auch meist seltener – in mageren <strong>Graslandgesellschaften</strong><br />
tieferer Lagen vorkommen. <strong>Die</strong>s gilt vor<br />
allem für Campanula rotundifolia. Daher können<br />
sie im untersuchten Gebiet lediglich als Magerkeitszeiger<br />
gelten. Auf die von <strong>Die</strong>rschke (1997a)<br />
vorgenommene Aufteilung in Unterverbände<br />
<strong>Ferrantia</strong> • <strong>66</strong> / 2011<br />
Abb. 91: Geranium sylvaticum, Habitus (links) im Ourtal bei Ouren und Blüte (rechts) im<br />
Ourtal bei Heinerscheid. Fotos: S. Schneider, 02.06.2007 (links) und 22.05.2008 (rechts).<br />
wird hier in Anlehnung an Rennwald (2000) und<br />
<strong>Die</strong>rschke (1990) verzichtet.<br />
<strong>Die</strong> Bergwiesenarten nehmen nach <strong>Die</strong>rschke<br />
(1997a) zu den weniger hochgelegenen Mittelgebirgen<br />
hin ab, der Anteil an charakteristischen<br />
Arten ist in den Mittelgebirgen geringer (<strong>Die</strong>rschke<br />
& Briemle 2002). In Luxemburg treten diese Mittelgebirgs-Wiesen<br />
bei etwa 300 m ü. NN auf.<br />
4.7.2 Geranio sylvatici-Trisetetum<br />
R. Knapp ex Oberd. 1957<br />
(Storchschnabel-Goldhaferwiese)<br />
Tab. C18, Abb. A52<br />
Aspekt und Struktur<br />
<strong>Die</strong> farbenprächtige Storchschnabel-Goldhaferwiese<br />
zeichnet sich durch eine große Anzahl<br />
auffällig blühender Kräuter aus. Neben zahlreichen<br />
weit verbreiteten Wiesenpflanzen der Arrhenatheretalia<br />
und Molinio-Arrhenatheretea – wie z. B. Leucanthemum<br />
vulgare, Knautia arvensis, Centaurea jacea<br />
s. l. und Ranunculus acris – bestimmen vor allem<br />
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