Ferrantia 66 Die Graslandgesellschaften Luxemburgs
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S. Schneider <strong>Die</strong> <strong>Graslandgesellschaften</strong> <strong>Luxemburgs</strong><br />
wertvolle Futterwiesen auf Böden guter Wasserversorgung<br />
mit hoher Ertragssicherheit. Sie zeichnen<br />
sich im Gegensatz zu den mageren Glatthaferwiesen<br />
durch eine dichte Oberschicht aus wenigen<br />
Gräsern und Stauden aus (Abb. 81). <strong>Die</strong>se Wiesen<br />
weisen etwas weniger farbige Blühaspekte auf.<br />
Einige Arten der Arrhenatheretalia sind weniger<br />
stet als in den Wiesen der mageren Ausbildungen.<br />
<strong>Die</strong>s trifft zu für Leucanthemum vulgare, Lotus<br />
corniculatus, Achillea millefolium und Vicia sativa<br />
subsp. nigra. <strong>Die</strong> mittlere Artenzahl der Vegetationsaufnahmen<br />
dieser Gruppe liegt mit 28 Arten<br />
etwas unter der der mageren Gruppe. Damit<br />
sind diese Arrhenathereten dennoch als recht<br />
artenreich einzustufen, besonders im Vergleich<br />
zu den noch intensiver genutzten Beständen<br />
der Arrhenatheretalia-Ordnungsgesellschaft oder<br />
Molinio-Arrhenatheretea-Klassengesellschaft, die<br />
wesentlich geringere mittlere Artenzahlen<br />
aufweisen (mAZ 24 Arrhenatheretalia-Ges. und<br />
mAZ 16 Molinio-Arrhenatheretea-Ges.).<br />
<strong>Die</strong> fetten Glatthaferwiesen sind durch Düngung<br />
aus mageren Glatthaferwiesen hervorgegangen.<br />
Daher sind die an magere, ungedüngte Standorte<br />
angepassten Pflanzen weitgehend verschwunden.<br />
<strong>Ferrantia</strong> • <strong>66</strong> / 2011<br />
Abb. 81: Fette Glatthaferwiese, Aspekt mit Crepis biennis, bei Linger.<br />
Foto: S. Schneider, 28.05.2008.<br />
<strong>Die</strong> hier zusammengefassten Glatthaferwiesen<br />
werden ein- bis zweimal im Jahr gemäht und<br />
mäßig bis stark gedüngt.<br />
<strong>Die</strong>se Gruppe von Ausbildungen ertragreicher<br />
Standorte umfasst hier sowohl Glatthaferwiesen<br />
frischer als auch wechselfeuchter bis feuchter<br />
Standorte. Sie werden in der überregionalen<br />
Literatur in verschiedenen Subassoziationen<br />
entweder innerhalb der typischen Subassoziationsgruppe<br />
(z. B. Lisbach & Peppler-Lisbach 1996,<br />
<strong>Die</strong>rschke & Briemle 2002, Nawrath 2005) oder in<br />
zwei unterschiedlichen Subassoziationsgruppen<br />
(typische Subassoziationsgruppe und Subassoziationsgruppe<br />
von Lychnis flos-cuculi, z. B. Foerster<br />
1983, Hauser 1988, <strong>Die</strong>rschke 1997a) gefasst. In<br />
der vorliegenden Arbeit werden sie aufgrund<br />
ihrer sehr ähnlichen Artenzusammensetzung<br />
und Struktur in einer Subassoziationsgruppe,<br />
der Gruppe von Ausbildungen ertragreicher<br />
Standorte (Glatthafer-Fettwiesen) gefasst. <strong>Die</strong>se<br />
entspricht der in der Literatur verwendeten<br />
typischen Subassoziationsgruppe.<br />
Zahlreiche Autoren (z. B. Foerster 1983, Hauser<br />
1988, Lisbach & Peppler-Lisbach 1996, <strong>Die</strong>rschke<br />
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