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Ferrantia 66 Die Graslandgesellschaften Luxemburgs

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S. Schneider <strong>Die</strong> <strong>Graslandgesellschaften</strong> <strong>Luxemburgs</strong><br />

Basenzeiger wie auch hinsichtlich der Basenversorgung<br />

indifferente Arten ein. Hinzu kommen<br />

kalkmeidende Magerkeitszeiger wie Luzula<br />

campestris, Pimpinella saxifraga und Hieracium<br />

pilosella. <strong>Die</strong>se besonders mageren Glatthaferwiesen<br />

sind die artenreichsten dieser Ausbildung.<br />

Mit 41 Arten liegen sie über der durchschnittlichen<br />

Artenzahl der Ausbildung.<br />

<strong>Die</strong> differentialartenlose Variante (Tab. C14,<br />

Einheit 1.1.3.) beinhaltet die am weitesten<br />

verbreiteten Trespen-Glatthaferwiesen im Untersuchungsgebiet.<br />

Mit einer mittleren Artenzahl<br />

von 35 ist diese Variante genauso artenreich wie<br />

die Variante mit Salvia pratensis. <strong>Die</strong> mittlere Stickstoffzahl<br />

(mN 5,0) und die mittlere Feuchtezahl<br />

(mF 4,8) sind etwas höher als die der beiden<br />

anderen Varianten.<br />

Auf das Vorkommen von Centaurea scabiosa und<br />

Scabiosa columbaria sei hier in besonderem Maße<br />

hingewiesen. <strong>Die</strong> Arten sind zwar noch relativ weit<br />

in den Halbtrockenrasen <strong>Luxemburgs</strong> verbreitet,<br />

in den Glatthaferwiesen sind sie aber äußerst<br />

selten zu finden und dort zudem meist nur mit<br />

wenigen Exemplaren vertreten. <strong>Die</strong>se mageren,<br />

134<br />

Abb. 74: Trespen-Glatthaferwiese, Aspekt mit Centaurea<br />

scabiosa, bei Wasserbillig. Foto: S. Schneider, 24.05.2008.<br />

basenreichen Glatthaferwiesen mit Centaurea<br />

scabiosa und Scabiosa columbaria zeigen sehr<br />

ansprechende Blühaspekte (Abb. 74). Sie werden<br />

nicht in einer eigenen Untereinheit erfasst, da sie<br />

nur sehr lokal vorkommen. 9 der 12 Vegetationsaufnahmen<br />

stammen aus dem Wiesenkomplex bei<br />

Wasserbillig, die übrigen drei Aufnahmen sind<br />

aus drei weiteren Gebieten im Osten <strong>Luxemburgs</strong><br />

(bei Girst, Bettendorf und Reisdorf).<br />

Des Weiteren sei auf einige Bestände aufmerksam<br />

gemacht, die weniger gut mit Arten der Bromus<br />

erectus-Gruppe sowie Arten der Sanguisorba minor-<br />

Gruppe ausgestattet sind. Einige Glatthaferwiesen<br />

verfügen nur über eine Art der Differentialartengruppe<br />

der Bromus erectus-Ausbildung. Einigen<br />

Beständen dieser Variante fehlt sogar Bromus<br />

erectus, sie weisen meist nur Medicago lupulina als<br />

Basenzeiger auf. Ihnen fehlt auch meist Sanguisorba<br />

minor. Dementsprechend sind die mittleren<br />

Reaktionszeigerwerte geringfügig niedriger.<br />

<strong>Die</strong>se Wiesen erscheinen etwas nährstoffreicher,<br />

weil ihre mittleren Stickstoffzeigerwerte leicht<br />

höher sind als die der anderen Bestände. Arten gut<br />

nährstoffversorgter Böden treten stärker hervor<br />

(z. B. Bromus hordeaceus, Alopecurus pratensis). Ihre<br />

mittleren Feuchtezahlen zeigen zudem etwas<br />

weniger trockene Verhältnisse an. Wegen des<br />

Vorkommens von Magerkeitszeigern (Sanguisorba<br />

minor-Gruppe) sowie Trockenheits- und Wärmezeigern<br />

werden sie dennoch hier einbezogen.<br />

Auch Bestände mit nur wenigen Magerkeitszeigern<br />

der Sanguisorba minor-Gruppe werden hier<br />

dazu gestellt, da sie noch recht artenreich sind.<br />

<strong>Die</strong>se als leicht degradiert einzustufenden Wiesen<br />

werden aus Gründen der Übersichtlichkeit keiner<br />

weiteren Untereinheit zugeordnet, sondern der<br />

differentialartenlosen Variante angehängt.<br />

Eine wechselfeuchte Variante, wie sie in der differentialartenlosen<br />

Ausbildung vorherrscht, konnte<br />

hier nicht ausgegliedert werden. Eine solche<br />

Untereinheit (Subvariante oder Unterausbildung)<br />

des Arrhenatheretum brometosum wird z. B. von<br />

Hauser (1988) oder Nawrath (2005) beschrieben.<br />

Arrhenatheretum elatioris, differentialartenlose<br />

Ausbildung (Tab. C14, Einheit 1.2.)<br />

Den Glatthaferwiesen der differentialartenlosen<br />

Ausbildung fehlen die Basenzeiger der<br />

Bromus erectus-Gruppe. Sie siedeln auf weniger<br />

basenreichen und weniger trockenen Böden<br />

als die Trespen-Glatthaferwiesen, auch scheint<br />

<strong>Ferrantia</strong> • <strong>66</strong> / 2011

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