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Ferrantia 66 Die Graslandgesellschaften Luxemburgs

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S. Schneider <strong>Die</strong> <strong>Graslandgesellschaften</strong> <strong>Luxemburgs</strong><br />

128<br />

Gliederungen der Glatthaferwiesen und nennen<br />

eine Vielzahl an Subassoziationen, die in der<br />

Literatur verwendet wurden. <strong>Die</strong> standörtliche<br />

Charakterisierung des Arrhenatheretum und die<br />

Differentialarten-Auswahl unterscheiden sich je<br />

nach Autor und Gebiet (Lisbach & Peppler-Lisbach<br />

1996). <strong>Die</strong> beiden Autoren weisen darauf hin, dass<br />

die gleichen Bezeichnungen in der Literatur nicht<br />

immer die gleiche Abgrenzung bzw. standörtliche<br />

Charakterisierung beinhalten.<br />

Gruppe von Ausbildungen magerer Standorte<br />

(Sanguisorba minor-Ausbildungsgruppe, Gruppe<br />

der mageren Glatthaferwiesen)<br />

<strong>Die</strong> magere Ausbildungsgruppe (Tab. C14, Einheit<br />

1.; im Folgenden auch als magere Glatthaferwiesen<br />

bezeichnet) wird durch den Kleinen Wiesenknopf<br />

(Sanguisorba minor), Ranunculus bulbosus,<br />

Avenula pubescens, Knautia arvensis, Primula veris,<br />

Poa pratensis subsp. angustifolia und Tragopogon<br />

pratensis agg. differenziert (Abb. <strong>66</strong>, Abb. 67, Abb. 68).<br />

Von Nawrath (2005) werden ähnlich magere<br />

Glatthaferwiesen in einer Gruppe magerer Ausbildungen<br />

mit Avenula pubescens zusammengefasst.<br />

<strong>Die</strong>se Art könnte auch im Untersuchungsgebiet<br />

als bezeichnende Art fungieren. Sanguisorba minor<br />

(Abb. 69) kennzeichnet die mageren Wiesen aber<br />

noch besser und ist etwas stärker auf die mageren<br />

Bestände beschränkt, so dass sie zur Bezeichnung<br />

der Gruppe verwendet wird. Sanguisorba minor gilt<br />

nach Ruthsatz et al. (2004) und Ruthsatz (2009a) als<br />

gute Indikatorart für magere und artenreiche alte<br />

Wiesen. Auch Ranunculus bulbosus könnte aufgrund<br />

der gleichen Stetigkeit verwendet werden. Lisbach<br />

& Peppler-Lisbach (1996) sowie <strong>Die</strong>rschke (1997a)<br />

benennen die Gruppe magerer Standorte als<br />

Subassoziationsgruppe von Briza media. Briza<br />

media wird in der Literatur oft zur Kennzeichnung<br />

magerer Wiesen verwendet (s. <strong>Die</strong>rschke 1997a,<br />

<strong>Die</strong>rschke & Briemle 2002). Im Untersuchungsgebiet<br />

kann Briza media (Zittergras) nur bedingt zur<br />

differenzierenden Artengruppe der Magerkeitszeiger<br />

gezählt werden, da das Zittergras nicht in<br />

allen Untereinheiten der mageren Ausbildungen<br />

mit gleichen Stetigkeiten vorkommt. Es gehört<br />

einer enger gefassten Gruppe an (s. u.).<br />

<strong>Die</strong> mageren Glatthaferwiesen stellen einen<br />

relativ ursprünglichen Wiesentyp dar (<strong>Die</strong>rschke<br />

& Briemle 2002). Mittel- und Untergräser sowie<br />

Abb. <strong>66</strong>: Trespen-Glatthaferwiese, Aspekt mit Sanguisorba minor, bei Bertrange.<br />

Foto: S. Schneider, 05.06.2008.<br />

<strong>Ferrantia</strong> • <strong>66</strong> / 2011

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