24.07.2013 Aufrufe

Ferrantia 66 Die Graslandgesellschaften Luxemburgs

Ferrantia 66 Die Graslandgesellschaften Luxemburgs

Ferrantia 66 Die Graslandgesellschaften Luxemburgs

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

S. Schneider <strong>Die</strong> <strong>Graslandgesellschaften</strong> <strong>Luxemburgs</strong><br />

ation gerechtfertigt ist, noch nicht abschließend<br />

entschieden ist. <strong>Die</strong> Flatterbinsen-Bestände werden<br />

in Rennwald (2000) zur Calthion-Basalgesellschaft<br />

zusammengefasst. Das Epilobio-Juncetum effusi gilt<br />

danach als nicht haltbare Assoziation, da es nicht<br />

durch Kennarten gekennzeichnet ist.<br />

Artenzusammensetzung<br />

Juncus effusus ist oft mit Deckungsgraden von über<br />

50 % bestandsprägend. <strong>Die</strong> Bestände sind noch<br />

recht artenreich (mAZ der 20 Aufnahmen: 23) und<br />

beherbergen zahlreiche Feuchtwiesenpflanzen mit<br />

z. T. hohen Deckungsanteilen (z. B. Lotus pedunculatus).<br />

Nässezeiger aus den Röhrichten wie Galium<br />

palustre, Equisetum fluviatile und Glyceria fluitans,<br />

aus den Flutrasen (Agrostis stolonifera agg., Rumex<br />

obtusifolius) sowie aus den Quellfluren (Stellaria<br />

alsine) treten mit hohen Stetigkeiten auf. Darunter<br />

sind einige Nährstoffzeiger wie Ranunculus repens,<br />

Rumex obtusifolius und Glyceria fluitans. Verbandskennarten<br />

wie Caltha palustris, Myosotis scorpioides<br />

agg. und Lotus pedunculatus sind hochstet. Relativ<br />

häufig treten Juncus acutiflorus und Persicaria<br />

bistorta hinzu. Als weitere typische Arten sind<br />

einige Molinio-Arrhenatheretea-Arten vertreten<br />

z. B. Rumex acetosa und Holcus lanatus sowie einige<br />

<strong>Ferrantia</strong> • <strong>66</strong> / 2011<br />

Abb. 57: Flatterbinsen-Wiese bei Hautbellain. Foto: S. Schneider, 20.07.2006.<br />

Molinietalia-Arten wie Cirsium palustre und Galium<br />

uliginosum. Weitere Klassen- und Ordnungskennarten<br />

kommen mit geringen Deckungsgraden und<br />

geringer Stetigkeit vor.<br />

Untergliederung<br />

<strong>Die</strong> Juncus effusus-Gesellschaft lässt sich in zwei<br />

Ausbildungen untergliedern. Eine Ausbildung<br />

mit Agrostis canina und eine differentialartenlose<br />

Ausbildung. <strong>Die</strong> Ausbildung mit Agrostis canina<br />

ist u. a. durch folgende Differentialarten gekennzeichnet:<br />

Agrostis canina, Epilobium palustre,<br />

Comarum palustre und Viola palustris. <strong>Die</strong>se Magerkeits-<br />

und Nässezeiger zeigen Übergänge zu den<br />

Kleinseggenrieden an. <strong>Die</strong>se Ausbildung steht der<br />

Agrostis canina-Ausbildung des Crepido-Juncetum<br />

acutiflori floristisch nahe. Nitrophile Arten wie<br />

Galeopsis tetrahit, Epilobium ciliatum, Galium<br />

aparine und Urtica dioica kennzeichnen die etwas<br />

weniger nassen Bestände, wohingegen Glyceria<br />

fluitans, Lycopus europaeus und Scirpus sylvaticus<br />

in den nasseren Flächen mit hohen Deckungsgraden<br />

vorkommen. <strong>Die</strong> differentialartenlose<br />

Ausbildung ist mit einer mittleren Artenzahl von<br />

mAZ 19 deutlich artenärmer.<br />

113

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!