Katalog 61 - Zisska+Schauer
Katalog 61 - Zisska+Schauer
Katalog 61 - Zisska+Schauer
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ZISSKA & SCHAUER<br />
BUCH- UND KUNSTAUKTIONSHAUS<br />
Auktion <strong>61</strong><br />
6. - 7. Mai 2013
ZISSKA & SCHAUER<br />
BUCH- UND KUNSTAUKTIONSHAUS<br />
Besichtigung:<br />
Montag, 29., und Dienstag, 30. April<br />
sowie Donnerstag 2., und Freitag, 3. Mai<br />
jeweils von 9.00 - 13.00 Uhr und 14.00 - 18.00 Uhr<br />
Sonntag, 5. Mai von 12.00 - 18.00 Uhr<br />
Auktion <strong>61</strong><br />
Freiwillige Versteigerung<br />
6. - 7. Mai 2013<br />
Versteigerung:<br />
Montag, 6. Mai 11.00 Uhr Nr. 1 – 411<br />
15.00 Uhr Nr. 412 – 804<br />
Dienstag, 7. Mai 9.30 Uhr Nr. 805 – 1432<br />
14.30 Uhr Nr. 1433 – 2139
<strong>Katalog</strong> <strong>61</strong><br />
<strong>Katalog</strong>preis: 25 €<br />
Wir bitten um Überweisung des Betrages an<br />
Zisska, Schauer & Co. KG<br />
Bankhaus Max Flessa KG, München,<br />
Konto-Nr. 770 444 (BLZ 700 30111)<br />
IBAN: DE72 7933 0111 0000 7704 44<br />
BIC: FLESDEMM<br />
Für Aufträge, die später als einen Tag vor oder erst<br />
während der Versteigerung eingehen, übernehmen<br />
wir keine Haftung.<br />
Gebote, die unter der Hälfte des Schätzpreises<br />
liegen, können nicht berücksichtigt werden.<br />
Umschlag Titelseite: Nr. 1543 Cellarius, Atlas universalis, 1708<br />
Umschlag Rückseite: Nr. 1180 Bilder-Lust, um 1760<br />
ZISSKA & SCHAUER<br />
B U C H - U N D K U N S T A U K T I O N S H A U S<br />
Payments for auction goods can be made<br />
in cash or wire-transfer.<br />
We accept Visa or Diners Club International<br />
credit cards for catalogue payment only.<br />
The prices stated in the catalogue<br />
are estimates (not reserves).<br />
We do not accept bids of less than<br />
50 per cent of the estimate.<br />
Please visit www.zisska.de for full<br />
bidder information.<br />
Zisska, Schauer & Co. KG<br />
Unterer Anger 15 · 80331 München<br />
Telefon 089/263855 · Fax 089/269088<br />
auctions@zisska.de · www.zisska.de<br />
<strong>Katalog</strong>bearbeitung:<br />
Dr. Maria Glaser, Monika Ostrowska, Frank Purrmann,<br />
Hilmar Schmuck, Sabine Zachmann<br />
Sekretariat: Ursula Hahn, Ursula Roitzsch<br />
Fotos und Versandabteilung: Klaus Bayer
Inhalt<br />
Handschriften<br />
Bücher<br />
Graphik<br />
Handschriften................................................................. 1 – 40<br />
Urkunden und Autographen .............................................. 41 – 95<br />
Inkunabeln..................................................................... 96 – 121<br />
Alte Drucke und alte Theologie .......................................... 126 – 300<br />
Einzelblätter ................................................................... 301 – 411<br />
Naturwissenschaften........................................................ 412 – 735<br />
– Varia ....................................................................... 412 – 446<br />
– Alchemie – Chemie..................................................... 447 – 465<br />
– Astrologie – Astronomie.............................................. 466 – 491<br />
– Botanik.................................................................... 492 – 527<br />
– Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau ............................ 528 – 538<br />
– Mathematik – Physik .................................................. 539 – 563<br />
– Medizin ................................................................... 564 – 713<br />
– Zoologie................................................................... 714 – 735<br />
Technik und Handwerk ..................................................... 736 – 804<br />
Bibliographie ................................................................. 805 – 897<br />
Kunstgeschichte.............................................................. 898 – 934<br />
Literatur und illustrierte Bücher......................................... 935 – 1340<br />
– Barock- und Emblembücher ......................................... 935 – 1012<br />
– Literatur bis 1900.......................................................1013 – 1177<br />
– Kinderbücher – Pädagogik ...........................................1178 – 1209<br />
– Philosophie – Nationalökonomie – Politik .......................1210 – 1257<br />
– Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts .......................1258 – 1340<br />
Kulturgeschichte .............................................................1341 – 1540<br />
– Varia .......................................................................1341 – 1372<br />
– Gastronomie.............................................................1373 – 1386<br />
– Genealogie und Heraldik..............................................1387 – 1393<br />
– Jagd und Fischfang – Pferdebücher................................1394 – 1408<br />
– Judaica - Hebraica......................................................1409 – 1418<br />
– Kostüme – Mode – Uniformen .....................................1419 – 1432<br />
– Linguistik – Lexika......................................................1433 – 1442<br />
– Militaria ..................................................................1443 – 1459<br />
– Musik – Tanz – Theater – Film.......................................1460 – 1470<br />
– Okkultismus – Freimaurerei ..........................................1471 – 1505<br />
– Recht ......................................................................1506 – 1531<br />
– Sittengeschichte - Erotik .............................................1532 – 1540<br />
Atlanten ........................................................................1541 – 1555<br />
Geographie – Geschichte ..................................................1556 – 1812<br />
Deutschland ..................................................................1813 – 1972<br />
Deutschland ...................................................................2000 – 2029<br />
Ausland ........................................................................2030 – 2060<br />
– Welt- und Spezialkarten ..............................................2030 – 2032<br />
– Europa.....................................................................2033 – 2060<br />
Panoramen .....................................................................20<strong>61</strong> – 2085<br />
Souvenir-Rosen...............................................................2086 – 2109<br />
Dekorative Graphik ..........................................................2110 – 2139
Versteigerungsbedingungen<br />
1. Das Auktionshaus handelt als Kommissionär im eigenen<br />
Namen und für Rechnung seiner Auftraggeber (Kommittenten),<br />
die unbenannt bleiben. Zugrunde liegen die Aufträge<br />
der Einlieferer. Die Auftragsverhältnisse ergeben<br />
sich durch Angabe einer Kennzahl (Einlieferer-Nummer),<br />
die in Klammern der <strong>Katalog</strong>aufnahme jeweils angefügt<br />
ist. Eigenware ist gesondert gekennzeichnet (1). Die Versteigerung<br />
ist freiwillig.<br />
2. Die angegebenen Preise sind Schätzpreise, keine Limite.<br />
3. Der Versteigerer behält sich das Recht vor, Nummern des<br />
<strong>Katalog</strong>es zu vereinen, zu trennen, außerhalb der Reihenfolge<br />
anzubieten und zurückzuziehen. Er ist berechtigt,<br />
Gebote zurückzuweisen, wenn nicht vor der Versteigerung<br />
geeignete Sicherheiten geleistet oder Referenzen angegeben<br />
wurden.<br />
4. Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Gegenstände<br />
können vor der Versteigerung besichtigt und geprüft werden.<br />
Die Sachen sind gebraucht und haben einen ihrem<br />
Alter, ihrem Gebrauch und ihrer Provenienz entsprechenden<br />
Erhaltungszustand; dieser wird im <strong>Katalog</strong> nicht<br />
durchgängig erwähnt. Die <strong>Katalog</strong>beschreibungen sind<br />
weder Garantien noch Beschaffenheitsangaben im Rechtssinne.<br />
Der Versteigerer übernimmt keine Haftung für Mängel,<br />
soweit er die ihm obliegenden Sorgfaltspflichten erfüllt<br />
hat. Er verpflichtet sich jedoch, wegen rechtzeitig vorgetragener,<br />
begründeter Mängelrügen innerhalb der Verjährungsfrist<br />
von zwölf Monaten seine Gewährleistungsansprüche<br />
gegenüber dem Einlieferer gerichtlich geltend zu machen.<br />
Der Erwerber soll Beanstandungen unverzüglich, spätestens<br />
aber innerhalb von drei Wochen nach der Auktion, dem Versteigerer<br />
anzeigen. Im Falle erfolgreicher Inanspruchnahme<br />
des Einlieferers erstattet der Versteigerer dem Erwerber den<br />
gezahlten Kaufpreis (einschließlich Aufgeld) zurück; ein darüber<br />
hinausgehender Anspruch ist ausgeschlossen. Einzelstücke<br />
aus Konvoluten, größere Zeitschriften reihen, Serienwerke,<br />
mehrbändige Gesamtausgaben und Objekte, die den<br />
Vermerk „nicht kollationiert“ oder „ohne Rückgabe recht“<br />
tragen, sind vom Reklamationsrecht ausgeschlossen.<br />
5. Der Ausruf erfolgt in Euro und beginnt in der Regel mit<br />
der Hälfte des Schätzpreises. Gesteigert wird jeweils um ca.<br />
5–10%. Der Zuschlag erfolgt nach dreimaligem Aufruf an<br />
den Höchstbietenden. Der Versteigerer kann den Zuschlag<br />
verweigern oder unter Vorbehalt erteilen. Wenn mehrere<br />
Personen das gleiche Gebot abgeben und nach dreimaligem<br />
Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet das Los.<br />
Der Versteigerer kann den Zuschlag zurücknehmen und die<br />
Sachen erneut anbieten, wenn irrtümlich ein rechtzeitig<br />
abgegebenes höheres Gebot übersehen worden ist oder<br />
wenn der Höchstbietende sein Gebot nicht gelten lassen<br />
will oder sonst Zweifel für den Zuschlag bestehen.<br />
6. Kommissionäre haften für ihre Auftraggeber. Telefoni-<br />
sche und Aufträge per E-Mail bedürfen der schriftlichen<br />
Bestätigung spätestens 48 Stunden vor Beginn der Auktion.<br />
Bestehen bei Abgabe des Gebotes Differenzen zwischen<br />
<strong>Katalog</strong>nummer und Kennwort, so ist das Kennwort<br />
maßgebend. Folgen aus einer unrichtigen Übermittlung<br />
gehen zu Lasten des Auftraggebers. Bei Nichterteilung<br />
des Zuschlags trotz Gebots haftet der Versteigerer dem<br />
Bieter nur bis zur Höhe des Schätzpreises, wenn ihm Vorsatz<br />
oder grobe Fahrlässigkeit angelastet werden kann. Aufträge,<br />
die später als einen Tag vor oder erst während<br />
der Versteigerung eingehen, sind von jeder Haftung ausgeschlossen.<br />
Die in den Verträgen genannten Preise gelten<br />
als Zuschlagspreise, das Aufgeld und die Mehrwertsteuer<br />
werden zusätzlich erhoben.<br />
7. Mit der Erteilung des Zuschlages geht die Gefahr für nicht<br />
zu vertretende Verluste und Beschädigungen auf den Ersteigerer<br />
über. Das Eigentum an den ersteigerten Sachen<br />
erwirbt der Ersteigerer erst mit dem vollständigen Zahlungseingang<br />
beim Auktionshaus.<br />
8. Auf den Zuschlagspreis werden ein Aufgeld von 19% und<br />
die Mehrwertsteuer von 7% berechnet. Die Mehrwertsteuer<br />
entfällt für Kunden aus Nicht-EU-Ländern, wenn der<br />
Versand der ersteigerten Ware durch uns erfolgt oder der<br />
amtliche Nachweis der Ausfuhr innerhalb von vier Wochen<br />
erbracht wird. Händlern aus EU-Ländern kann die Mehrwertsteuer<br />
nur dann erstattet werden, wenn sie ihre europäische<br />
USt-IdNr. bei Auftragserteilung bekanntgeben. Bei<br />
Auszahlungen erfolgt die Umrechnung des Rechnungsbetrages<br />
zum Tageskurs. Die Kosten für Porto, Verpackung,<br />
Versicherung und Bankspesen gehen zu Lasten des Käufers.<br />
9. Auf alle Originalwerke der bildenden Kunst seit Entstehungszeit<br />
1900 leistet das Auktionshaus eine Abgabe an<br />
die Ausgleichsvereinigung Kunst, die damit die gesetzlichen<br />
Ansprüche des Folgerechts aus § 26 UrhG ausgleicht.<br />
Der Ersteigerer trägt von dieser Abgabe einen Anteil in<br />
Höhe eines Drittels (z.Zt. 1% des Zuschlagspreises).<br />
10. Der Gesamtbetrag ist mit dem Zuschlag fällig und zahlbar<br />
in bar oder durch bankbestätigten Scheck. Zahlungen<br />
auswärtiger Ersteigerer, die schriftlich oder telefonisch<br />
geboten haben, sind binnen vierzehn Tagen nach Rechnungsdatum<br />
fällig.<br />
11. Bei Zahlungsverzug werden Verzugszinsen in Höhe von<br />
1% per Monat berechnet. Im übrigen kann das Auktionshaus<br />
bei Zahlungsverzug wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages<br />
oder nach Fristsetzung Schadensersatz wegen<br />
Nichterfüllung verlangen; der Schadensersatz kann in diesem<br />
Falle auch so berechnet werden, daß die Sache in einer<br />
neuen Auktion nochmals versteigert wird und der säumige<br />
Käufer für einen Mindererlös gegenüber der vorangegangenen<br />
Versteigerung und für die Kosten der wiederholten<br />
Versteigerung einschließlich der Gebühren des Auktionshauses<br />
aufzukommen hat.<br />
12. Der Erwerber ist verpflichtet, die Gegenstände sofort nach<br />
der Auktion in Empfang zu nehmen. Falls er Versendung<br />
wünscht, erfolgt sie auf eigene Gefahr. Bei Versand von<br />
Graphiken werden vorhandene Passepartouts und Rahmen<br />
entfernt, es sei denn, Mitlieferung ist vom Erwerber bei<br />
Abgabe seines Gebotes ausdrücklich verlangt.<br />
13. Mit Erteilung eines schriftlichen Auftrages oder Abgabe<br />
eines Gebotes erkennt der Ersteigerer diese Bedingungen<br />
ausdrücklich an. Dies gilt auch für Verkäufe aus den Rückgängen.<br />
14. Erfüllungsort und Gerichtsstand für den vollkaufmännischen<br />
Verkehr ist München. Es gilt ausschließlich deutsches<br />
Recht. Das UN-Abkommen über Verträge des internationalen<br />
Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung.<br />
15. Sollte eine der vorstehenden Bestimmungen ganz oder<br />
teilweise unwirksam sein, so bleibt die Gültigkeit der<br />
übrigen davon unberührt.<br />
16. Die Versteigerungsbedingungen haben eine deutsche und<br />
eine englische Version. In allen Streit- und Zweifelsfällen<br />
ist die deutsche Fassung maßgebend; das gilt insbesonde-re<br />
für die Auslegung von Rechtsbegriffen und <strong>Katalog</strong>angaben.<br />
Die Versteigerer
Conditions of Sale<br />
1. Zisska & Schauer acts as commission agent, in its own<br />
name and for the account of its clients (sellers), whose<br />
identity is not disclosed. The instructions of consignors,<br />
who are numbered in brackets (consignor number) at the<br />
end of each catalogue description, form the basis of sales.<br />
Zisska & Schauer’s property is indicated separately (1). The<br />
sale is voluntary.<br />
2. The prices given after each lot are estimates, not reserves.<br />
3. The auctioneer reserves the right to combine any two or<br />
more lots, to divide any lot, to offer any lot for sale in an<br />
order different from that given in the catalogue or to<br />
with draw any lot or lots from the sale. The auctioneer<br />
shall be entitled to refuse bids unless suitable proof of<br />
identity, security or references shall have been provided<br />
prior to the auction.<br />
4. All lots up for sale may be viewed and inspected prior to<br />
the auction. Lots auctioned are used goods. The descriptions<br />
in the catalogue, which are given to the best of<br />
Zisska & Schauer’s knowledge and belief, do not con stitute<br />
guarantees in the legal sense. Zisska & Schauer does<br />
not assume any liability for faults or defects, in so far as it<br />
has fulfilled its duty of care, but will undertake to make judicial<br />
claim on behalf of the buyer in respect of justified<br />
complaints within the statutory warranty period of twelve<br />
months against the seller who consigned the respective<br />
item or items for sale. The buyer is required to give Zisska<br />
& Schauer written notice of all complaints without delay;<br />
at the latest, however, within three weeks of the date of<br />
the auction. Should the demands be successful, Zisska &<br />
Schauer will reimburse the buyer with the full purchase<br />
price (including buyer’s premium); all further claims are<br />
excluded. There is no right of complaint in the case of<br />
individual items from combined lots, periodicals, serial<br />
publications, complete editions in several volumes and any<br />
lots with the indication nicht kollationiert [not collated] or<br />
ohne Rückgaberecht [not subject to return].<br />
5. Bids are executed in Euros and bidding generally starts<br />
at 50% of the estimate unless competing bids have been received.<br />
Bids are raised by increments of 5% to 10%. A lot<br />
will be knocked down to the highest bidder after three<br />
calls. The auctioneer may refuse any bids, or knock<br />
down a lot subject to reservation. If two or more persons<br />
bid the same amount simultaneously and no overbid has<br />
been made after three calls, the successful bidder shall be<br />
drawn by lot. The auctioneer may rescind a decision and<br />
put the lot up again for sale if a higher bid made in time has<br />
been inadvertently overlooked, or if the highest bidder<br />
wishes to revoke his bid, or if the decision is open to<br />
other doubt.<br />
6. Agents acting on behalf of a third party assume full liability<br />
for the fulfilment of contract on behalf of their principals.<br />
All absentee bids submitted by email or telephone<br />
are to be confirmed in writing. If the catalogue number<br />
and the author/short title or reference for identification<br />
differ, the short title will stand for the bid. All damages<br />
and losses incurred by unclear bidding instructions are the<br />
bidder’s responsibility. For bids duly received and not executed<br />
due to obvious negligence on the auctioneers’ part,<br />
the auctioneers’ liability is limited to the estimate amount.<br />
The auctioneers accept no liability for the execution of absentee<br />
bids sent in less than 24 hours before the auction<br />
opens or during the auction itself. All bids are regarded as<br />
the maximum hammer price. The buyer’s premium and<br />
VAT are added to these prices separately.<br />
7. From the fall of the hammer, every lot shall become the full<br />
responsibility of and be at the sole risk of the buyer, while<br />
ownership of the lot or lots shall not pass to the buyer<br />
until full payment has been received by Zisska & Schauer.<br />
8. A buyer’s premium of 19% is levied on the hammer price<br />
plus VAT at the current rate of 7%. Buyers resident in third<br />
(i. e. non-European Union) countries are exempted from<br />
VAT if purchases are dispatched by the auction house to<br />
their registered address or if official proof of export is received<br />
by Zisska & Schauer within a period of four weeks.<br />
Dealers whose business are registered in the EU are exempted<br />
from VAT provided that they quote their VAT Registration<br />
Number when submitting absentee or online bids,<br />
or when registering to bid. Payments in foreign currency<br />
will be converted at the rate of exchange prevailing on the<br />
day of receipt. Costs of shipping, packing, insurance and<br />
bank charges are at the buyer’s expense.<br />
9. In order to satisfy all claims of the Droit de Suite [Artists’<br />
Resale Right] (§ 26, German Copyright Law/UrhG), the<br />
auctioneers shall pay a resale royalty to the Ausgleichs-<br />
vereinigung Kunst, the copyright collecting society, on<br />
all original works of art created after 1 January 1900. This<br />
is based on a percentage of the hammer price. The buyer<br />
shall bear one third of this payment which currently<br />
amounts to 1% of the hammer price.<br />
10. Immediately upon purchase the buyer shall pay the final<br />
price in cash or by authorized bank cheque. Payments by<br />
buyers who have submitted absentee bids or who have bid<br />
by telephone shall be due within 14 days of the date of the<br />
invoice.<br />
11. In default of payment, Zisska & Schauer will charge interest<br />
on the outstanding amount at the rate of 1% per month or<br />
part month. Furthermore, if the buyer defaults in payment,<br />
Zisska & Schauer may, at its discretion, insist on performance<br />
of the contract or, if the buyer has not paid by the<br />
date set, claim damages for non-performance; in the latter<br />
case, Zisska & Schauer may claim the damages by putting<br />
the lot or lots up again for auction and charging the defaulting<br />
buyer with the difference between the price bid by<br />
him/her and the price realized on the resale, if this is lower,<br />
plus the cost of the resale, including Zisska & Schauer’s costs.<br />
12. Buyers shall take charge of their lots immediately after the<br />
auction. Shipping instructions shall be given in writing.<br />
Shipping, if required, will be effected at the sole expense<br />
and risk of the buyer. Prints will be shipped unmatted and<br />
unframed, unless specifically requested by the buyer when<br />
submitting his/her bid.<br />
13. By placing a bid either in writing or in person, the buyer<br />
agrees to be bound by these Conditions of Sale. This shall<br />
also apply to after-auction purchase.<br />
14. Place of performance and jurisdiction for registered trade<br />
dealings is Munich. German law applies exclusively; the<br />
UN-Treaty (CISG) is explicitly excluded.<br />
15. Should any provision herein be wholly or partly ineffective,<br />
this shall not affect the validity of the remaining provisions.<br />
16. These Conditions of Sale are available in both German and<br />
English. The German-language version shall without<br />
exception be the authoritative version, in particular with<br />
regard to the interpretation of statutory terms and catalogue<br />
descriptions.<br />
Zisska, Schauer & Co. KG
Abkürzungen – Abbrevations<br />
Abb. . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung(en) - illustration(s)<br />
Abt. . . . . . . . . . . . . . . . . Abteilung - section<br />
Anm. . . . . . . . . . . . . . . . Anmerkung(en) - note(s)<br />
Aufl. . . . . . . . . . . . . . . . Auflage - edition<br />
Ausg. . . . . . . . . . . . . . . Ausgabe - edition, issue<br />
Bd(e). . . . . . . . . . . . . . Band (Bände) - volume(s)<br />
bearb. . . . . . . . . . . . . . bearbeitet - compiled<br />
beigeb. . . . . . . . . . . . . beigebunden - bound with<br />
beschäd. . . . . . . . . . . beschädigt - damaged<br />
Bibl. . . . . . . . . . . . . . . . Bibliothek - library<br />
Bl. . . . . . . . . . . . . . . . . . Blatt (Blätter) - leaf(-ves)<br />
blattgr. . . . . . . . . . . . . blattgroß - full-page<br />
blindgepr. . . . . . . . . . blindgeprägt - blind-tooled<br />
Blindpr. . . . . . . . . . . . . Blindprägung - blind-tooling<br />
Brosch. . . . . . . . . . . . . Broschur - wrappers<br />
Dass. . . . . . . . . . . . . . . Dasselbe - the same<br />
Ders. . . . . . . . . . . . . . . . Derselbe - the same<br />
Dies. . . . . . . . . . . . . . . Dieselbe - the same<br />
Dr. . . . . . . . . . . . . . . . . . Drucker - printer<br />
dreiseit. . . . . . . . . . . . dreiseitig - (three) edges, margins<br />
d. Zt. . . . . . . . . . . . . . . . der Zeit - contemporary<br />
e. . . . . . . . . . . . . . . . . . . eigenhändig - autograph<br />
EA . . . . . . . . . . . . . . . . . erste Ausgabe - first edition<br />
Ebda. . . . . . . . . . . . . . . Ebenda - same place<br />
eingeb. . . . . . . . . . . . . eingebunden - bound-in<br />
etw. . . . . . . . . . . . . . . . etwas - somewhat, slightly<br />
Ex. . . . . . . . . . . . . . . . . . Exemplar - copy<br />
Faks. . . . . . . . . . . . . . . . Faksimile(s) - facsimile<br />
farb. . . . . . . . . . . . . . . farbig – in colours<br />
fl. . . . . . . . . . . . . . . . . . fleckig - spotted, (water-)stained, foxed<br />
. . . . . . . . . . . . . . . . . (fingerfl., braunfl., wasserfl. etc)<br />
flex. . . . . . . . . . . . . . . . flexibel- limp<br />
Frontisp. . . . . . . . . . . . Frontispiz - frontispiece<br />
ganzseit. . . . . . . . . . . . ganzseitig - full-page<br />
geb. . . . . . . . . . . . . . . . . gebunden - bound<br />
gefalt. . . . . . . . . . . . . . gefaltet - folded<br />
gestoch. . . . . . . . . . . . gestochen - engraved<br />
goldgepr. . . . . . . . . . . goldgeprägt - gilt-stamped<br />
Goldpr. . . . . . . . . . . . . Goldprägung - gilt-stamped<br />
Hrsg. . . . . . . . . . . . . . . Herausgeber - editor<br />
hrsg. . . . . . . . . . . . . . . . herausgegeben - edited<br />
Hldr. . . . . . . . . . . . . . . Halbleder - half leather<br />
Hlwd. . . . . . . . . . . . . . Halbleinen - half cloth<br />
Hmaroquin . . . . . . . . . Halbmaroquin - half morocco<br />
Hpgt. . . . . . . . . . . . . . . Halbpergament - half vellum<br />
hs. . . . . . . . . . . . . . . . . . handschriftlich - manuscript<br />
Illustr. . . . . . . . . . . . . . . Illustration(en) - illustration(s)<br />
illustr. . . . . . . . . . . . . . illustriert - illustrated<br />
Imp.-Fol. . . . . . . . . . . Imperial-Folio - imperial folio<br />
Jg(e). . . . . . . . . . . . . . . . Jahrgang (-gänge) - volume(s)<br />
Jhdt. . . . . . . . . . . . . . . . Jahrhundert - century<br />
Kart. . . . . . . . . . . . . . . . Kartonage - boards<br />
Kat. . . . . . . . . . . . . . . . <strong>Katalog</strong> - catalogue<br />
kl. . . . . . . . . . . . . . . . . . klein - small<br />
kolor. . . . . . . . . . . . . . . koloriert - (hand-)coloured<br />
kplt. . . . . . . . . . . . . . . . komplett - complete<br />
läd. . . . . . . . . . . . . . . . . lädiert - damaged<br />
Ldr. . . . . . . . . . . . . . . . Leder - leather<br />
Lief. . . . . . . . . . . . . . . . . Lieferung(en) - (serial) part(s)<br />
Lithogr. . . . . . . . . . . . . Lithographie(n) - lithograph(s)<br />
Lwd. . . . . . . . . . . . . . . Leinen (Leinwand) - cloth<br />
mehrf. . . . . . . . . . . . . . mehrfach - several times<br />
mod. . . . . . . . . . . . . . . modern<br />
Monogr. . . . . . . . . . . . Monogramm - monogram<br />
monogr. . . . . . . . . . . . monogrammiert - with monogram<br />
mont. . . . . . . . . . . . . . . montiert - pastet, mounted<br />
Ms. . . . . . . . . . . . . . . . . Manuskript - manuscript<br />
nachgeb. . . . . . . . . . . nachgebunden - bound with<br />
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Slg. . . . . . . . . . . . . . . . . Sammlung - collection<br />
Sp. . . . . . . . . . . . . . . . . Spalte(n) - column(s)<br />
spät. . . . . . . . . . . . . . . . später(er) - late(r)<br />
stellenw. . . . . . . . . . . . stellenweise – partly<br />
stockfl. . . . . . . . . . . . . stockfleckig - foxed<br />
teilw. . . . . . . . . . . . . . . teilweise - partly<br />
Tl(e). . . . . . . . . . . . . . . . Teil(e) - part(s), section(s)<br />
tls. . . . . . . . . . . . . . . . . . teils - partly<br />
Tsd. . . . . . . . . . . . . . . . . Tausend - thousand<br />
U. . . . . . . . . . . . . . . . . . Unterschrift - signature<br />
übers. . . . . . . . . . . . . . . übersetzt - translated<br />
Umschl. . . . . . . . . . . . Umschlag - cover<br />
verb. . . . . . . . . . . . . . . . verbessert - improved<br />
verm. . . . . . . . . . . . . . . vermehrt - enlarged<br />
verschied. . . . . . . . . . . verschieden(e) - various<br />
Vg. . . . . . . . . . . . . . . . . Vergoldung - gilt<br />
vgl. . . . . . . . . . . . . . . . vergleiche - see, compare<br />
Vign. . . . . . . . . . . . . . . Vignette - vignette<br />
Vlg. . . . . . . . . . . . . . . . . Verlag - publisher<br />
vorgeb. . . . . . . . . . . . . . vorgebunden - bound-in<br />
wdh. . . . . . . . . . . . . . . wiederholt - repeated<br />
zahlr. . . . . . . . . . . . . . . zahlreich(e) - numerous<br />
Zl. . . . . . . . . . . . . . . . . . Zeile(n) - line(s)<br />
zus. . . . . . . . . . . . . . . . . zusammen - together
1 Buxheim, um 1470<br />
10 Hammerwerke, Steiermark, um 1<strong>61</strong>0<br />
Tafel 1
Tafel 2<br />
14 Zähringer-Chronik, um 1625 14<br />
19 Nürnberger Schultheißen, um 1700 408 Wappenminiatur, Anfang 18. Jhdt.
38 Venedig, um 1830<br />
24 St. Gallen - Toggenburg, um 1710<br />
Tafel 3
Tafel 4<br />
70 Ludwig I., 1848 <strong>61</strong> Hesse, 1923<br />
40 Kegelclub „Die Räuber“, um 1907<br />
43 Freundschaftsalbum, um 1870
65 Adelsbrief, 1784 84 Adelsbrief, 1603<br />
92 Venedig, 1579 244 Zweites bekanntes Exemplar<br />
Tafel 5
Tafel 6<br />
96 Einzige Inkunabelausgabe 107 Lactantius, Opera, 1471<br />
130 Aristoteles, Opera, 1548 130 Wappenexlibris in Deckfarben, 1559
135 Aventins Bayernchronik, 1580 143 Dilherr-Bibel, 1736<br />
142 Deutsche Bibel, 1702<br />
296 Vitruv, Architektur, 1575<br />
Tafel 7
Tafel 8<br />
148 Neues Testament, 1546 148<br />
283 Tacitus, Historia Augusta, 1519 209 Unbekannter Druck, 1592
2<strong>61</strong> Einband aus Tegernsee 2<strong>61</strong> Tewtsche Theologey, 1528<br />
152 Libri Salomonis, 1539<br />
Tafel 9
Tafel 10<br />
332 Einziges Exemplar, 1797<br />
330 Praeservativ-Mann, um 1840 331 Ein gutes Prieschen, um 1836
342 Komet, 1769 Messier 349 Meilenzeiger, um 1600<br />
394 Zeitzonen, um 1680<br />
354 Hagelkorn, 1802<br />
Tafel 11
Tafel 12<br />
389 Riese aus Geldern, 1575<br />
375 Neuruppin, um 1870<br />
383 Monster von Florenz, um 1506
407 Pergamentblatt, Mitte 15. Jhdt.<br />
Tafel 13
Tafel 14<br />
480 Bologneser Fächereinband<br />
412 Commentarii, 1731-83
494 Boitard, Traité des jardins, 1825<br />
740 Agricola, Vom Bergwerk, 1557<br />
476 De Gheyn, Aratea, 1621 482 Pegius, Geburtsstundenbuch, 1570<br />
Tafel 15
Tafel 16<br />
433 Ledermüller, Mikroskopie, 1764 493 Blackwell, Kräuterbuch, 1760<br />
525 Rarissimum, 1834 503 Herbarius, Venedig, 1520
548 Deutscher Euklid, 1562 507 Lonicer, 1609<br />
509 Mattioli, 1571 515 Ruel, De natura stirpium, 1537<br />
Tafel 17
Tafel 18<br />
504 Anleitung zum Blumenzeichnen, um 1765 1<strong>61</strong>0 Friedrich August von Sachsen<br />
715 Admiral, Insekten, 1774 715 Probedruck
721 Engramelle, Papillons, 1779-93 727 Morris, British Birds, 1903<br />
723 Hübner, Schmetterlinge, 1806-37 723<br />
Tafel 19
Tafel 20<br />
748 Schreiber, Handwerker, um 1845<br />
765 Encyclopédie, 1770-80
772 Stickmuster, 1804<br />
911 Musée Français, 1803-09<br />
Tafel 21<br />
875 Fischer, Norsemen in America, 1903
Tafel 22<br />
923 Leonardo da Vinci, 1810 999<br />
1057 Provenienzexemplar
1173 Deutsche Literatur<br />
1174 Französische Literatur<br />
Tafel 23
Tafel 24<br />
1067 Farbstich, 1793 1184 Um 1860<br />
1058 Provenienz de Lamoignon, um 1780
1186 Freyhold - Morgenstern, 1908<br />
1202 Seidmann - Freud, 1929<br />
1178 Druck aus St. Petersburg, 1830<br />
Tafel 25
Tafel 26<br />
1117 Um 1780<br />
1134 Um 1800 1154 Um 1800
1147 Grünwedel, um 1836<br />
1126 Um 1800<br />
1146 Schiller, Wilhelm Tell, 1804<br />
Tafel 27
Tafel 28<br />
1180 Bilder-Lust, um 1760<br />
1180
1185 Bewegliches Bilderbuch, 1824<br />
1195 Papiertheater, um 1730<br />
Tafel 29
Tafel 30<br />
1265 Braque 1958<br />
1259 Arp, Elemente, 1950 1321 Toulouse-Lautrecs Mademoiselle, 1895
1284 1930<br />
1274 1916<br />
1278 Max Ernst, 19<strong>61</strong><br />
1279 Max Ernst, 1989<br />
Tafel 31
Tafel 32<br />
1329 Sammlung von ca. 10 000 Reklamemarken
1332 Wiener Werkstätte 1293 A. Guiraud, Gouache, um 1910<br />
1331 Filmplakat, um 1920 1422 Costumes de Russie, um 1825<br />
Tafel 33
Tafel 34<br />
1366 Masken-Lotterie, um 1840<br />
1420 Neapel, 1853-58
1423 Ferrario, Costume, 1829-33<br />
1430 Österreich, um 1840<br />
Tafel 35
Tafel 36<br />
1543 Cellarius, 1708
1547 Köhler, Geschichtsatlas, 1720<br />
1545 Valck, nach 1711<br />
Tafel 37
Tafel 38<br />
2037 Trafalgar, um 1820<br />
1630 Clement, Vérifier les dates, 1783 1749 Kaiserlieder, 1855
1681 Sant'Ambrogio in Mailand, 1824<br />
2082 Panorama, 1858<br />
Tafel 39
Tafel 40<br />
2005 Dresden, um 1830<br />
2025 Wetzlar, 1808
2031 Fries, 1522<br />
2032 Ortelius, um 1600<br />
Tafel 41
Tafel 42<br />
2086 Bad Kissingen, um 1860<br />
2105 Schweiz, um 1860
2074 Panorama, um 1860<br />
2119 John Russel, um 1780<br />
2120 Heinrich Schönfeld, 1839<br />
Tafel 43
Nr. 27<br />
1 BUXHEIM – PETRUS GRYER DE BIEL –<br />
„Collaciones pulchre(s) p(er) religiosis et primo<br />
De omnibus sanctis“. Lateinische Handschrift<br />
auf Papier. Kartause Buxheim, um 1470-81. 4°<br />
(Blattgr.: 21 x 15 cm, Schriftspiegel: ca. 15 x 10 cm).<br />
Mit einigen Initialen in Rot und Blau (einzelne mit<br />
tls. in Federwerk ausgeführter Cauda am linken<br />
Rand). 14 nn. Bl. 27 Zl. Durchgehend rubriziert<br />
und regliert. Mod. Brosch. (leichte Gebrauchsspuren).<br />
(59) 1.200,-<br />
Fragment eines Trakats über Heiligenverehrung aus einer<br />
Sammelhandschrift, die der Buxheimer Kartäuser Petrus<br />
Gryer de Biel zusammengetragen hat. Der in Schleifen bastarda<br />
abgefaßte Text bricht am Ende von fol. 14v. mitten im<br />
Satz ab. – Die ursprünglich 438 Blätter umfassende Handschrift<br />
wurde 1883 bei Förster in München versteigert<br />
(Bibliothek Buxheim aus dem Besitz des Grafen Waldbott-<br />
Bassenheim, Nr. 2780) und im Folgejahr erneut bei Rosenthal<br />
angeboten (<strong>Katalog</strong> 40, Nr. 31). Wohl durch Rosenthal<br />
wurden die einzelnen Teile später ausgebunden und<br />
separat verkauft. Einige Teile befinden sich heute u. a. in<br />
der Bayerischen Staatsbibliothek (Clm 28429-36, siehe:<br />
G. Glauche, <strong>Katalog</strong> der lateinischen Handschriften in<br />
der Bayerischen Staatsbibliothek München 28255-28460,<br />
München 1984, S. 2<strong>61</strong> ff.) und der Staatsbibliothek Berlin<br />
Handschriften<br />
(mgq 1131). – Auf dem ersten Blatt noch die Inventarnummer<br />
des Antiquariats Ludwig Rosenthal (4° 26758) in Bleistift.<br />
– Bindung gelöst, etw. fleckig und gebräunt. – Siehe<br />
Abbildung Tafel 1.<br />
Fragment of a treatise on the worship of saints from a<br />
collective manuscript which has been compiled by the Buxheim<br />
Carthusian Petrus Gryer de Biel. – Binding loosened,<br />
a little soiled and browned. – Modern wrappers (slight signs<br />
of wear). – See illustration on plate 1.<br />
2 – PETRUS GRYER DE BIEL – Fragment einer<br />
Sammelhandschrift. Lateinische Handschrift auf<br />
Papier. Kartause Buxheim, um 1470-81. 4° (Blatt -<br />
gr.: 21 x 15,5 cm, Schriftspiegel: ca. 16,5 x 10 cm).<br />
Mit 3 mehrzeiligen Initialen in Rot mit Federwerk<br />
in brauner Tinte und zahlr. kleineren Initialen und<br />
Lombarden in Rot. Zus. 108 Bl. (alt foliiert). 35-40<br />
Zl. Durch gehend rubriziert und regliert. Ohne<br />
Einband. (59) 2.000,-<br />
Bei dem vorliegenden Manuskript handelt es sich um vier<br />
größere Teile einer kulturgeschichtlich bedeutenden Sammlung<br />
von geistlichen und profanen Texten, die der Buxheimer<br />
Kartäuser Petrus Gryer de Biel zusammengetragen hat,<br />
abgefaßt wohl von seiner eigenen Hand in gleichmäßiger<br />
1
2<br />
Nr. 2<br />
Bastarda. Diese Kollektaneen enthalten u. a. ein „Praecordiale<br />
sacerdotum“ (fol. 81-150, fol. 101 in der Zählung ausgelassen,<br />
Text schließt an), ein Offizium zur Passion Christi<br />
(fol. 219-223, letztes verso leer, anhängend fol. 229 mit einer<br />
Aufzählung der Aufgaben des Christen: „Omnesque laborantis<br />
conforta: tristes consolare, infirmis sanitatem corporis<br />
et animae restitue etc.“, vielleicht im Zusammenhang mit<br />
der Meßliturgie) sowie die Legende des hl. Papstes Silvester,<br />
verfaßt von dem „Historiographus Eusebius“, in der unter<br />
anderem von der Konstantinischen Schenkung berichtet<br />
wird (fol. 282-304, hier am Ende der Schreibervermerk<br />
„Explicit per me fratrem petrum gryer biellensem“).<br />
Den Schluß bilden naturwissenschaftliche Texte: Ein<br />
„Tractatus de passionibus aeris“ (fol. 388-401r., Sprung von<br />
389 auf 400, Foliierungsfehler, der Text schließt bruchlos<br />
an, am Ende ein Explicit) handelt vom Donner, von Sternschnuppen,<br />
Wind, Wolken, Nebel und dem Regenbogen.<br />
Darauf ein „Tractatus de septem planetis“ (fol. 402-406v.,<br />
am Ende Explicit) mit Ausführungen über die Planeten bewegungen,<br />
den Mond und die sieben Planeten. Bei diesen<br />
beiden Traktaten handelt es sich um die Kapitel 18 und 17<br />
aus dem „Liber de natura rerum“, dem naturwissenschaftlichen<br />
Hauptwerk des Dominikaners und Schülers von<br />
Albertus Magnus, Thomas von Cantimpré (1201 – um<br />
1270/72). Folgend noch ein kurzer Abschnitt u. a. über die<br />
Kontinente und Jahreszahlen zur Geschichte Roms, der<br />
Text darunter durch ein Gebet überklebt (fol. 406v.). Auf<br />
dem letzten Blatt sind nur die ersten sechs Zeilen beschrieben<br />
(wohl über Landvermessung, fol. 407r.).<br />
Die ursprünglich 438 Blätter umfassende Handschrift<br />
wurde 1883 bei Förster in München versteigert (Bibliothek<br />
Buxheim aus dem Besitz des Grafen Waldbott-Bassenheim,<br />
Nr. 2780) und im Folgejahr erneut bei Rosenthal angeboten<br />
(<strong>Katalog</strong> 40, Nr. 31). Wohl durch Rosenthal wurden die ein-<br />
Handschriften<br />
zelnen Teile später ausgebunden und separat verkauft.<br />
Einige Teile befinden sich heute in der Bayerischen Staatsbibliothek<br />
(Clm 28429-36, siehe: G. Glauche, <strong>Katalog</strong> der<br />
lateinischen Handschriften in der Bayerischen Staatsbibliothek<br />
München 28255-28460, München 1984, S. 2<strong>61</strong>-266)<br />
und in der Staatsbibliothek Berlin (mgq 1131). Petrus Gryer<br />
soll die Handschrift 1481, im Jahr seiner Buxheimer Profeß,<br />
abgefaßt haben (vgl. B. Fleith und R. Wetzel, Kulturtopographie<br />
des deutschsprachigen Südwesten im späten<br />
Mittelalter, Berlin 2009, S. 319).<br />
Die Handschrift setzt, der alten Foliierung zufolge, an der<br />
Stelle ein, wo das Fragment Clm 28430 der BSB abbricht<br />
(dieses umfaßt fol. 64-80). Die in der BSB vorhandenen<br />
Teile Clm 28431 (fol. 152-177, 179-181 und 184) und Clm<br />
28432 (fol. 344-367) ergänzen die Lücken unseres Fragments<br />
zum Teil. Die inhaltliche Zuordnung der hier vorliegenden<br />
Abschnitte zu den bekannten und gut dokumentierten<br />
Teilen in den staatlichen Bibliotheken wird von der<br />
Forschung zu leisten sein. – Auf Papier mit Wasserzeichen<br />
einer bügellosen Krone über einem Löwen mit weiterem<br />
Beizeichen darüber (verbunden durch Stäbe), dokumentiert<br />
bei Piccard in mehreren Varianten in den 1480er Jahren<br />
im südwestdeutschen Raum (u. a. Nr. 51427, Nördlingen<br />
1484). Ein solches Wasserzeichen wird im <strong>Katalog</strong> der<br />
Bayerischen Staatsbibliothek für die übrigen Teile der<br />
Handschrift ebenfalls beschrieben (hier als nicht nachweisbar<br />
bezeichnet). – Aus der Handschrift wurde in neuerer<br />
Zeit bis auf einzelne größere Initialen sämtlicher Buchschmuck<br />
entfernt, betreffend die Blätter: fol. 143 (nur noch<br />
ein Rest vorhanden), 304 (Ausschnitt in der unteren Hälfte<br />
mit Textverlust vor allem auf dem Recto), 401 (grob ausgerissene<br />
Darstellung, in Feder gezeichnete Rahmenreste noch<br />
vorhanden, rückseitig einiger Textverlust); fol. 142 mit<br />
Schnittspuren; auf fol. 128 r. die obersten sechs Zeilen alt<br />
überklebt (unbeschrieben). – Bindung in Auflösung, einzelne<br />
Blattweiser, stellenw. etw. fleckig und gebräunt. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
The present manuscript contains four larger parts of an<br />
important cultural historical collection of religious and<br />
secular texts compiled by the Buxheim Carthusian Petrus<br />
Gryer de Biel, written probably by his own hand. – In a<br />
more recent time the complete book decoration, apart from<br />
some larger initials, was removed from the manuscript, this<br />
concerns the leaves : fol. 143 (only remaining a little bit),<br />
304 (cut-out in lower half with loss of text mainly recto),<br />
401 (roughly torn out illustration, remains of the frame in<br />
pen drawing still there, verso some loss of text); fol. 142 with<br />
cutting traces; on fol. 128 r. the six upper lines covered in<br />
former times (blank). – Binding almost loose, some bookmarks,<br />
here and there a little soiled and browned. – Un -<br />
bound. – See illustration.<br />
3 HOROSKOP – Lateinische Handschrift auf<br />
Papier. Deutschland, Mitte 16. Jhdt. Blattgr.: 21 x<br />
14,6 cm. Mit astrologischer Schemazeichnung.<br />
1 Bl. (1 3/4 S.). (136) 400,-<br />
Beantwortung der astrologischen Anfrage eines Mannes<br />
über den Verbleib eines Verschollenen: „Quida(m) ho(mo)<br />
interrogavit ut q(uo)dam absente utrum e(ss)et mort(uus)<br />
vel vivus“, mit dem Ergebnis, daß dieser nicht mehr lebe,<br />
sondern wohl vom Liebhaber seiner Frau erschlagen worden<br />
sei: „Et quia Saturnus existens in ascendente fuit dominus<br />
septime domus significatur uxoris illius per quo facta<br />
fuit questio: et venus significatrix mortis aspexit eum significabat<br />
hoc quod forte interfector commiserat fornicationem<br />
cum uxore illius per quo facta fuit questio.“ – Geringe<br />
Randläsuren, wenig fleckig.
4 THURNEISSER – Astrologische Sammelhandschrift.<br />
Lateinische und deutsche Handschrift auf<br />
Papier. Deutschland, um 1577. 4° (19 x 15 cm).<br />
7 Bl. Mod. Umschl. unter Verwendung eines alten<br />
Drucks. (69) 1.600,-<br />
Enthalten sind lateinische Merksprüche zu den zwölf<br />
Monaten (fol. 1r-v), „Aphorismus astrologi cuiusdam“<br />
sowie lateinische Zitate nach Hippokrates, Cardanus und<br />
Bruschius (fol. 2r-v), „Kurze practica über das 1577 Jar“<br />
(fol. 2v-4r), Merksprüche zu den zwölf Monaten in deutscher<br />
Sprache (fol. 4v-6r) und „Epigramma in fatuos,<br />
Fatalem astrologicis praedictionibus necessitatem imponentes“<br />
(fol. 6v-7v). – Unsere Handschrift ist wohl kein<br />
Autograph Thurneissers, dessen Name auf fol. 4r vermerkt<br />
ist, laut Auskunft der Staatsbibliothek zu Berlin jedoch<br />
„in seiner unmittelbaren Umgebung, wohl in seiner Werkstatt<br />
und unter seiner Aufsicht entstanden“ (Schreiben vom<br />
17.8.2010). Die deutschen Merksprüche und die Praktik<br />
sind in dem 1577 von Johann Beyer in Leipzig gedruckten<br />
„Allmanach unnd Schreib Kalender auff das Jahr 1577“<br />
enthalten, von dem nur zwei Exemplare in Zürich und<br />
Halle bekannt sind (VD 16 T 1150 und T 1185). – Gut<br />
erkennbar ist das Wasserzeichen eines Ebers mit Borsten,<br />
wie es in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts weit verbreitet<br />
war (vgl. z. B. Piccard 85591). – Sehr knapp beschnitten,<br />
kaum fleckig.<br />
Astrological collective manuscript. Latin and German<br />
manuscript on paper. Germany, around 1577. – Very closely<br />
trimmed, hardly soiled. – Modern wrappers by using an old<br />
printing.<br />
5 STRASSBURG – „Hienachgeschribene Schwangere<br />
Weiber sind inn dem Spitahl gekündtbethet<br />
worden“. Deutsche Handschrift auf Papier. Straßburg<br />
1599-1<strong>61</strong>5. Fol. 266 Bl. Umschl. d. Zt. unter<br />
Verwendung eines Missale-Blattes auf Pergament<br />
mit offener Schnurheftung (stark beschädigt).<br />
(152) 4.000,-<br />
Geburtenregister des „Mehreren-Spitals“ in Straßburg. Die<br />
Aufzeichnungen beginnen St. Johannis (4. Juli) 1599 und<br />
enden 1<strong>61</strong>5. Festgehalten werden rund 1300 Geburten. –<br />
Die Einträge halten fast immer die Vor- und Zunamen und<br />
den Herkunftsort fest. Zum Teil sind auch die Familien umstände<br />
oder Besonderheiten bei der Geburt notiert. Die<br />
Eintragungen des Verzeichnisses wurden abschnittweise<br />
(oft im Monats- oder Quartalsrhythmus) von unterschiedlichen<br />
Schreibern verfaßt. Der Band stellt dem Charakter<br />
nach nicht die Abschrift eines vorhandenen Geburtsregisters<br />
dar, sondern eine Reinschrift. Die Überschriften sind<br />
meist sehr sorgfältig kalligraphiert.<br />
Im Vergleich etwa mit den Geburtsbüchern in Heidelberg<br />
um 1820 unter dem berühmten Naegele sind die hier vorliegenden<br />
Straßburger Unterlagen um 1600 teilweise umfassender<br />
und somit für die weitere Forschung von großer<br />
Bedeutung. Hinzu kommt, daß bei einigen dokumentierten<br />
Jahren jahrgangsweise die Zahl der niedergekommenen<br />
Mütter erfaßt ist, ebenso das Geschlecht der Kinder, Zwillingsgeburten<br />
oder der Anteil unehelich geborener Kinder<br />
(etwa 20 Prozent). Die ebenfalls angegebene Sterblichkeitsrate<br />
lag bei nur 3 Prozent, nur in wenigen Jahren höher (bis<br />
zu ca. 10 Prozent).<br />
Die Anfänge des Leonhard-Spitals, das in den Straßburger<br />
Quellen als „Mehreren Spital“ (Hospitale maius) bezeichnet<br />
wird, liegen im Dunkeln. 1143 erfolgte die erste Nennung.<br />
Handschriften 3<br />
Nr. 5<br />
Bereits 1263 ist das Spital von der bischöflichen Ober hoheit<br />
befreit und unter bürgerlicher Aufsicht. Es nahm Arme und<br />
Kranke, Altersschwache und Reisende auf, auch Pilger,<br />
Waisen und Findlinge. Es wurden nur ehrbare Frauen und<br />
Männer aufgenommen, die unverschuldet in Not geraten<br />
waren. Das Spital lag unmitelbar hinter der alten Stadt befestigung<br />
am Spitaltor. Die teils aus dem 13. Jahrhundert stammenden<br />
Gebäude dienten noch bis 1931 als Krankenhaus.<br />
Neben dem „Mehreren-Spital“ gab es damals noch das<br />
Kleine Hospital oder Phynen-Hospital (Hospitale minus),<br />
das nach der Reformation seine Bedeutung verlor und 1604<br />
dem „Mehreren-Spital“ einverleibt wurde.<br />
Einige Blätter lose, durchgehend etw. fleckig, stellenw. wasserrandig.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
6 SIENA – IL DIARIO SANESE. Italienische<br />
Handschrift auf Papier. Siena? 17. Jhdt.? 4°. Mit<br />
9 kleinen Skizzen in Federzeichnung. 24 (fehlerhaft<br />
alt foliiert: 25) Bl. Pgt. d. Zt. mit 2 appli zierten<br />
(aufgenähten) waagerechten Lederstreifen über<br />
Deckel und Rücken (fleckig, berieben und bestoßen).<br />
(79) 500,-<br />
Interessantes Manuskript zur Geschichte der Stadt Siena<br />
von der Hand zweier Schreiber, deren einer, ein gewisser<br />
Severo Berini, im Zwischentitel genannt wird. Auf den<br />
Hauptteil (fol. 1-20) folgt eine Continuatio (fol. 21-25).<br />
Beide Handschriften sind flüchtig und ungleichmäßig,<br />
daher partienweise schlecht lesbar. Beschrieben ist jeweils<br />
nur das Recto, die Skizzen befinden sich jedoch alle auf den<br />
Rückseiten. – Inhaltlich handelt es sich um eine frühe<br />
Jahreschronik zur Sieneser Geschichte und Kunstgeschichte<br />
in Form einer fortlaufenden Auflistung, beginnend mit den
4<br />
Nr. 10<br />
Jahren 1238-41 (fol. 1-6), anschließend die Jahre 1343-98<br />
(fol. 7-20). Der zweite Teil behandelt den Zeitraum 1371-<br />
1446. – Unter den Eintragungen finden sich neben wichtigen<br />
politischen Ereignissen auch einige Angaben von kunsthistorischer<br />
Relevanz; so werden etwa mehrere Stadtpaläste<br />
genannt und die Dombildhauer Giacomo di Buonfredi und<br />
Bartolomeo di Tommè erwähnt. Die Skizzen zeigen Straßenzüge,<br />
Baulinien und einen Blick in einen gotischen<br />
Chorbau. – Die Chronik stammt möglicherweise aus der<br />
„Biccherna“, der Finanzbehörde von Siena, die auch als<br />
Auftraggeber von kommunalen Kunstwerken eine wichtige<br />
Rolle spielte. – Papier mit Wasserzeichen eines gekrönten<br />
Profilkopfes im Kreis, das in Italien schon im frühen<br />
16. Jahrhundert nachweisbar ist (vgl. Piccard 20004 und<br />
20005), sowie eines heraldischen Adlers mit Krone. – Fol. 4<br />
in der Zählung wohl versehentlich ausgelassen, Text durchlaufend.<br />
– Stellenw. leicht fleckig.<br />
7 PHARMAKOPÖEN – REZEPTBUCH. Deutsche<br />
Handschrift auf Papier. Niedersachsen, um<br />
1600. 4°. 164 num., 4 nn. Bl. Überschriften in Rot.<br />
13 Zl. Pgt. d. Zt. (Schließbänder fehlen, etw.<br />
fleckig, berieben und bestoßen). (112) 800,-<br />
Durchgehend in gleichmäßiger Kurrent sehr sauber abgefaßte<br />
Sammlung von Rezepturen gegen allerlei Leiden und<br />
Krankheiten: Fieber, Gelbsucht, Pest, Cholera, Nieren-,<br />
Leber- und Frauenleiden, Brandwunden, Brüche usw., weiterhin<br />
die Zubereitung von Ölen, Salben, Latwergen, verschiedenen<br />
Wässern (darunter Rosenwasser und „güldenes<br />
Wasser“), „Jungfrauenmilch“ und vieles mehr. – Vielleicht<br />
am oder im Umkreis des Hofes der Herzöge von Lüneburg-Braunschweig<br />
verfaßt. Auf fol. 97v. wird eine Rezeptur<br />
gegen den Blutfluß erwähnt, die von der aus „Hennenbergk<br />
gebornen Herzogin von Lüneburg“ stammmen soll<br />
(vielleicht Sophie, Gräfin von Henneberg, Prinzessin von<br />
Braunschweig-Lüneburg, 1541-1631), und auf fol. 95r. heißt<br />
Handschriften<br />
es: „Anno 1591. den 27. Februarii hat Doktor Coccius der<br />
Herzogin rahten lassen, wie folgt:“ (ein Rezept für den Herzog).<br />
– Die letzten, nicht foliierten Blätter mit Eintragungen<br />
aus neuerer Zeit. – Ursprünglich wohl mit Titel (ein erstes<br />
ungezähltes Blatt offensichtlich herausgeschnitten), leicht<br />
gebräunt, wenig fleckig.<br />
8 STRASSBURG – „Ittenheim Erneuwerung ge -<br />
mei ner Gültgüter“. Deutsche Handschrift auf<br />
Papier. (Ittenheim) „anno 1604“. Fol. 18 Bl. Pgt.<br />
d. Zt. unter Verwendung eines Missale-Blatts um<br />
1460 (leicht fleckig). (152) 800,-<br />
Die sehr sauber geschriebene Handschrift verzeichnet zinspflichtige<br />
Besitzungen in Ortschaften, die westlich nahe an<br />
Straßburg liegen. Genannt werden u. a. die Orte Ittenheim,<br />
Achenheim, Handschuheim, Osthoffen, Schaffolsheim,<br />
Molsheim und Bergheim; ferner werden Straßburger<br />
Klöster erwähnt und ihr auf dem Land befindlicher Besitz;<br />
es sind dies St. Catharinen, St. Peter und das große Spital.<br />
Ausgestellt ist das Dokument am 14. März 1604 von dem<br />
(Straßburger?) Notar Johann Heinrich Meyer. – Minimal<br />
fleckig, insgesamt sehr gut erhalten und dekorativ ge bunden.<br />
9 „HANDLUNG. Den Hungerischen Auffstandt<br />
betreffent wie derselbe wieder verglichen und<br />
Hernach bey desselben nithaltung, die sachen von<br />
Neuem zu Preßburg mit denen Unierten Landen<br />
abgehandlet.“ Deutsche Handschrift auf Papier.<br />
Wohl Ungarn, 1606-12. Fol. 1 nn., 335 num. Bl.<br />
Beschäd. Pgt. d. Zt. mit Deckel- und Rvg. (100)<br />
4.000,-<br />
Weitgehend unpublizierte Quellensammlung zu dem von<br />
István Bocskai (1557-1606) angeführten Ungarnaufstand<br />
von 1604, in gleichmäßiger Kanzleikursive mit kalligraphierten<br />
Überschriften ausgeführt. – Vorangestellt ist dem<br />
zitierten Titel ein Blatt mit einem Vorspruch: „Anno 1604.<br />
Im Frueling hat man bey Sohnenschein am Himmel vor und<br />
nach mittag einen hellleuchtenden Stehrn gesehen. Darauf<br />
balt der Hungern auffstandt ervolgt, und was sich für selt -<br />
zame wunderliche veränderungen in diesen Landen im<br />
Regiment zuegetragen, Ist aus nachvolgenden Handlungen<br />
zusehen etc.“ – Die Dokumentation enthält zahlreiche Ab -<br />
schriften von Urkunden und endet mit dem Tod Kaiser<br />
Rudolfs II. und der Kür von dessen Bruder Matthias 1<strong>61</strong>2.<br />
– Vorsatz mit montiertem Kupferporträt Bocskais (mit<br />
Fehlstelle), wenig fleckig.<br />
10 BERGBAU – STEIERMARK – AUFSCHLAG-<br />
ZEICHEN der Hammerwerke in St. Gallen (Steiermark)<br />
und Umgebung. Deutsche Handschrift<br />
auf Papier. Nördliche Steiermark, um 1<strong>61</strong>0/20. 4°<br />
(Buchblock: 19,5 x 14,3 cm). Mit 173 ganzseit.<br />
Deckfarbenminiaturen. 173 Bl. (alt foliiert). Pgt.<br />
d. Zt. mit Rücken- und Deckelvg. sowie intakten<br />
Messingschließen (Vorderdeckel mit Bezugsschäden,<br />
stark fleckig und gebräunt, berieben und<br />
bestoßen). (85) 6.000,-<br />
Außergewöhnlich schönes und rares Dokument zur steiermärkischen<br />
Eisenindustrie in der frühen Neuzeit. Es han -<br />
delt sich um ein Verzeichnis der – vielleicht sämtlicher – Fir-
menmarken der in der Gegend um St. Gallen im frühen<br />
17. Jahrhundert tätigen Hammerwerke. Diese Marken<br />
bestehen aus dem Aufschlagzeichen, einem Symbol, das<br />
meist eine bestimmte geometrische Form besitzt, teils aber<br />
auch figürlich ist (z. B. Gemsenkopf, Traube, Fisch, Reichsapfel,<br />
Bergmann). Darunter jeweils eine große, figürlich und<br />
ornamental gestaltete Kartusche in immer anderer Form<br />
und Motivwahl. In diese Kartusche wurde der jeweilige<br />
Name des Hammergewerks, also des aktuellen Besitzers der<br />
Fabrik, eingetragen, darunter auch mehrere Frauen. Zwei<br />
der Miniaturen sind als florale Kränze gestaltet. Hier sollten<br />
augenscheinlich Zwischentitel eingefügt werden (vielleicht<br />
mit retrospektiven Zeitangaben); ebenso sollte das erste<br />
weiße Blatt wohl erst abschließend mit einem Titel ver sehen<br />
werden (dieses ist nicht foliiert, aber von demselben Papier<br />
wie die Handschrift, also kein Vorsatz). Das ist jedoch<br />
unterblieben, weil das Verzeichnis nur in seiner Entstehungszeit<br />
benutzt worden ist und später in Vergessenheit<br />
geraten zu sein scheint – was auch seinen hervorragenden<br />
inneren Erhaltungszustand erklären dürfte. Lediglich auf<br />
den ersten 32 Blättern sind die Kartuschen mit Namen versehen<br />
(einzelne Auslassungen), auf fol. 32 ist der Eintrag<br />
nur skizziert. Die Zeichen wurden also bereits für spätere<br />
Zeiten eingemalt, wenn es zu einem Besitzerwechsel<br />
kommt, oder vielleicht auch, falls neue Hammerwerke ihren<br />
Betrieb aufnehmen sollten.<br />
Anhand der eingetragenen Namen lassen sich Provenienz<br />
und Datierung zweifelsfrei belegen, da fast alle Namen<br />
identifizierbare Hammerwerksbesitzer der Gegend um<br />
St. Gallen sind: Aus der Familie Pantz sind Abraham,<br />
Christoph und Sebastian eingetragen, tätig am Pölzenbach<br />
bei St. Gallen und in Weißenbach an der Enns, wobei man<br />
von Sebastian das Todesjahr 1<strong>61</strong>3 kennt. Aus der Familie<br />
Schweinzer, deren Werk ebenfalls in Weißenbach bestand,<br />
sind gleichfalls drei Mitglieder eingetragen: Adam, Blasius<br />
(Fisch als Symbol) und Elias, die beiden letzteren als Werksbesitzer<br />
1604 bzw. 1<strong>61</strong>7 belegt. Wolf II. Scheichenfelder war<br />
zwischen 1587-1625 in St. Gallen tätig, Georg Thalhammer<br />
in Oberhof bei St. Gallen, erwähnt 1609. Weiterhin werden<br />
die im nordsteiermärkischen Bergbauwesen der Zeit um<br />
1600 bekannten Namen der Händl, Haydn (Franz, Armbrust<br />
als Symbol), Kohlthaler, Schrapacher, Stubmer<br />
(Matthias, Symbol: Kleeblatt), Winterl, Würschenhofer u. a.<br />
angeführt (vgl. Walter Stipperger, Almanach des steirischen<br />
Berg- und Hüttenwesens, Mitteilungen des Museums für<br />
Bergbau, Geologie und Technik am Landesmuseum Joanneum<br />
Graz, Heft 29, 1968). – Das letzte Blatt mit einer<br />
Übersicht von Farbvarianten anhand mehrerer einfacher<br />
Zeichen. – Das Wasserzeichen (geschweifter Wappenschild,<br />
gefüllt mit einigen schwer identifizierbaren Figuren) nicht<br />
bei Piccard. – Innengelenke restauriert, fliegende Vorsätze<br />
fehlen, einzelne Bl. tls. alt hinterlegt, anfänglich leicht fingerfl.<br />
und mit gebräunten Rändern, sonst nur vereinzelt<br />
stockfleckig. – Siehe Tafel 1 und Abbildung.<br />
Extraordinarily beautiful and rare document to the iron<br />
industry of Styria in the early modern period. It is a register<br />
of perhaps all trademarks of hammer mills active in the area<br />
of St. Gallen in the early 17th century. – Inner joints re -<br />
stored, fly-leaves missing, some leaves partly backed in<br />
former times, light thumbing at the beginning and with<br />
browned margins, otherwise only isolated foxing. – Contemporary<br />
vellum with gilt back, gilt on sides as well as<br />
intact brass clasps (front cover with defects in cover material,<br />
heavily soiled and browned, rubbed and scuffed). – See<br />
plate 1 and illustration.<br />
Handschriften 5<br />
Nr. 12<br />
11 FREINHAUSEN – Kirchenrechnung über Einnahmen,<br />
Ausgaben und Leihgelder der Pfarrkirche<br />
in Freinhausen. Deutsche Handschrift auf<br />
Papier. 1<strong>61</strong>2-39. 4°. 1<strong>61</strong> Bl. Pgt. d. Zt. (Gebrauchsspuren).<br />
(4) 250,-<br />
Wirtschaftsgeschichtlich und genealogisch interessantes<br />
Kirchenbuch in barocker Kursive. – Freinhausen liegt heute<br />
im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm. Die Pfarrkirche war<br />
dem Heiligen Sebastian geweiht. – Etw. fleckig, meist aber<br />
recht sauber und gut lesbar. – Mehrere Beilagen.<br />
12 „ALLER KU(N)DE undt Auserlehsene Artzney<br />
zu Allerley Schaeden nützlich zu gebrauche<br />
geschriben durch Mich Johann Liutlein Sattelknecht<br />
zu Annalbach [= Ansbach?] 1<strong>61</strong>4.“ Deutsche<br />
Handschrift auf Papier. 4°. Mit gezeichneter<br />
Titelbordüre und 4 Federzeichnungen im Text.<br />
165 nn. Bl. Mod. Pgt. (Deckel leicht aufgebogen,<br />
ein wenig lichtrandig). (3) 1.200,-<br />
Interessantes medizinisches Laienrezeptbuch, überwiegend<br />
wohl zusammengetragen aus tradiertem Volkswissen. Einfaches,<br />
doch in recht gleichmäßiger Kursive abgefaßtes<br />
Manuskript, wohl von einer Hand (am Schluß ein Latwergen-Rezept<br />
von anderer Hand ergänzt). Überschrift und<br />
Hervorhebungen in roter Tinte, am Anfang einige Überschriften<br />
in Grün. Die Abfolge der Rezepturen scheint keinem<br />
Ordnungsprinzip zu folgen. Am Anfang Therapien<br />
diverser Krankheiten und Beschwerden, darunter vor allem<br />
die „Pestilenz“ und ihre Symptome, anschließend über Vergiftungen,<br />
Entzündungen und die Tollwut. Der größte Teil<br />
der Handschrift ist der Geburtshilfe, Versorgung der Neu-
6<br />
geborenen, dem Kindbett etc. gewidmet. Offenbar hatte<br />
sich der Verfasser auf diesem Gebiet besondere Kenntnisse<br />
erworben und Erfahrungen gesammelt, wie sie von Hebammen<br />
und Heilerinnen jenseits der wissenschaftlichen<br />
Medizin tradiert wurden. Bezeichnenderweise findet sich<br />
hier auch ein Kapitel über die Abtreibung („Wan ein Weib<br />
ihre Kind nidt wolt“), das sogar durch die Darstellung eines<br />
gläsernen Instruments, „durch welches sich ein Weib selbst<br />
undt allein außsauge kann“, illustriert ist. Der ausführlichen<br />
Darstellung diverser Frauenkrankheiten sind weitere drei<br />
Zeichnungen von Instrumenten zur Untersuchung und<br />
Behandlung der Gebärmutter beigefügt. Aus dem Hebammenwissen<br />
dürften auch eine Therapie gegen das Ausbleiben<br />
der Menstruation sowie die Heilmittel für viele Kinderkrankheiten<br />
stammen. Weiterhin wird über diverse<br />
Arzneien, meist aus Heilpflanzen, die Zubereitung von Salben<br />
und andere Rezepturen berichtet. Am Ende weitere<br />
Anleitungen zur Behandlung vieler verschiedener Krankheiten,<br />
darunter auch Krebs. – Der Schreiber war wohl<br />
Sattelknecht an der Residenz zu Ansbach, die Schreibung<br />
„Annalbach“ ist offenbar vom lateinischen Onoldsbach<br />
abgeleitet. – Bindung erneuert, Titel mit einigen Randschäden<br />
(etw. Verlust in der geometrisch gemusterten Bordüre)<br />
aufgezogen und angefalzt sowie in späterer Zeit mit rotem<br />
Buntstift ornamental von Laienhand ausgemalt; an einzelnen<br />
Stellen stark wasserrandig, gebräunt und fleckig, sonst<br />
meist nur etw. braunfleckig. – Titel rückseitig gestempelt<br />
„Ludwig Peter Freiherr von Pölnitz“ (Meister der Freimaurer-Forschungsloge<br />
„Quatuor Coronati“ in Bayreuth<br />
und Schloßherr von Aschbach in Franken), auf der weißen<br />
Rückseite des letzten Blatts ein Besitzvermerk des Augsburger<br />
Verlegers von Zauberbüchern, Benedikt Raidl (1857-<br />
1930), der dort den „Venusplanetenverlag“ betrieben hat<br />
(mit angefangenem Inhaltsverzeichnis der Schrift von Raidls<br />
Hand). – Siehe Abbildung.<br />
13 NOTARIAT – SAMMLUNG – 5 Notariatsbücher.<br />
Italienische und lateinische Handschriften<br />
auf Papier. Italien (Königreich Neapel), ca. 1620-<br />
50. 4°. Mit einigen Notariatszeichen in Federzeichnung.<br />
Beschäd. flex. Pgt. d. Zt. (4) 300,-<br />
Interessante Sammlung zum Notariatswesen im Königreich<br />
Neapel in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts:<br />
I. Urkundenbuch „Hic liber est mei Notarii Nunciantis<br />
Caputi Terre Mo[rrae]...“, dat. 1621, begonnen unter der<br />
Herrschaft Philipps III. von Spanien (= Philipps II. von<br />
Sizilien und Neapel), der am Anfang genannt wird. Ein<br />
Notar „Nunziante Caputo“ ist in der „Terra di Morra“<br />
(Provinz im Königreich Neapel) in der ersten Hälfte des<br />
17. Jahrhunderts nachweisbar). – Notariatszeichen „N.N.C.“<br />
II. Urkundenbuch, dat. 1627-33.<br />
III. Urkundenbuch, dat. 1632-37. – Notariatszeichen<br />
„N.N.C.“ („Nunziante Caputo“).<br />
IV. Urkundenbuch, dat. 1634-46, Notar „Nunziante Ca -<br />
puto“.<br />
V. „Testamentario“ (Deckeltitel), ca. 1643-48, eines Notars<br />
namens Giacomo Pallante.<br />
Tls. stärkere Gebrauchsspuren. – Beiliegend ein kirchliches<br />
Rechnungsbuch von 1746 (schmaler Großfoliant).<br />
Handschriften<br />
14 FREIBURG IM BREISGAU – WOLLEBER –<br />
CHRONIK des Hauses Zähringen. Deutsche<br />
Handschrift auf Papier. Freiburg i. Br. um<br />
1625/30. Fol. (32,5 x 20,2 cm). Mit 16 Wappen miniaturen<br />
in Deckfarben, 180 Portrs. (Halb- und<br />
Standfiguren) mit Wappen in Deckfarben (1 un -<br />
ausgeführt in Vorzeichnung) sowie 3 (statt 8?)<br />
Stammbäumen in Deckfarben und Tinte auf gefalt.<br />
Tafeln. 252 (8 weiße) tls. pag. Bl. Tls. regliert.<br />
Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. (Schließbänder<br />
fehlen, Bezug an den Kanten aufgeplatzt, stärker<br />
fleckig, beschabt und bestoßen). (49) 20.000,-<br />
Umfangreiche, der Stadt Freiburg dedizierte Chronik,<br />
prachtvoll illuminiert in der Art der Wappen- und Ge -<br />
schlechterbücher des 16. Jahrhunderts. In gleichmäßiger<br />
Kanzleikursive und Kalligraphie angefertigte Abschrift der<br />
Geschichte der Zähringer von David Wolleber, der sich<br />
„Württembergischer Historicus“ und „kayserlicher Publicus<br />
Notarius“ nannte. Die heute im Freiburger Stadtarchiv<br />
(B1, Nr. 11) aufbewahrte Urschrift wurde zwischen dem<br />
10. August 1597 alten Kalenders (d. i. 20. August gregorianischen<br />
Kalenders) und dem 6. September 1597 neuen<br />
Kalenders niedergeschrieben. – Wolleber, geboren um 1555<br />
in Grunbach im Remstal, ist kurz nach Abfassung der<br />
Chronik am 8. September 1597 einem Raubmord zum<br />
Opfer gefallen (zusammenfassend zu Wollebers Leben und<br />
Wirken: P. P. Albert, Geschichtsschreibung der Stadt Freiburg<br />
in alter und neuer Zeit, Sonderabdruck, Karlsruhe<br />
1901, S. 51-60, und K. Graf, Gmünder Chroniken im<br />
16. Jahrhundert, Schwäbisch Gmünd 1984, S. 77-94).<br />
Die niemals gedruckte Chronik wurde vom frühen 17. bis<br />
zum späten 18. Jahrhundert in Kopien verbreitet (darunter<br />
Exemplare in der Hofbibliothek von Donaueschingen und<br />
der Badischen Landesbibliothek in Karlsruhe, in der Kollation<br />
und Illuminiation mit dem Original weitgehend übereinstimmend).<br />
Meist wurden derartige Abschriften vom<br />
Adel oder Patriziat in Auftrag gegeben oder als Geschenke<br />
angefertigt (vgl. Albert S. 54, Anm. 1). Entsprechend sorgfältig<br />
und qualitätvoll fallen Illumination und Kalligraphie<br />
gewöhnlich aus, in unserem Fall dem von dem Freiburger<br />
Maler David Schmidlin ausgemalten Original kaum nachstehend.<br />
Bei unserer Abschrift dürfte es sich zudem um eine<br />
der frühesten handeln: nach den Wasserzeichen zu schließen,<br />
ist von einer Datierung um 1625/30 auszugehen (siehe<br />
unten).<br />
Wie im Original und in der früheren der beiden Karlsruher<br />
Abschriften (Signatur: Hinterlegung 7, datiert „17. Jahrhundert“)<br />
setzt die Paginierung mit Seite 201 ein, „da Wolleber<br />
die Zählung der am 12. 2. 1593 der Stadt Freiburg<br />
überreichten mappam und genealogiam der graven von<br />
Habspurg, herzogen von Zehringen und graven von Freyburg<br />
als stifter diser statt berücksichtigt hat“ (<strong>Katalog</strong> der<br />
Handschriften in der Badischen Landesbibliothek in Karlsruhe,<br />
Bd. XIII, Wiesbaden 2000, S. 494 ff., und Albert<br />
S. 56). Auch der Paginierungssprung von S. 439 auf 486 findet<br />
sich in unserer Abschrift.<br />
Kollation: 2 weiße Bl. (ein weiteres ohne Wasserzeichen =<br />
Buchbindervorsatz, daher nicht gezählt), 13 nn. Bl., S. 201-<br />
228, 1 Bl. mit dem Porträt des Würzburger Bischofs Echter<br />
von Mespelbrunn zwischengebunden, S. (229)-254, Stammbaum,<br />
ausgehend von Herzogin Agnes von Rheinfelden
(= S. 255-258), S. 259-276, Stammbaum, ausgehend von<br />
Gräfin Margarethe von Zähringen, Gattin Hartmanns von<br />
Kyburg (= S. 277-280), S. 281-296, Stammbaum, ausgehend<br />
von Gräfin Mechthild von Rheinfelden (= S. 297-300),<br />
S. 301-414 (S. 415-417 fehlt, wohl ein Stammbau, Paginierung<br />
geht auf recto gerade weiter:) S. 418-425, (S. 426/27<br />
fehlt, wohl Stammbaum), S. 428-433, 1 weißes Bl., 2 nn. Bl.<br />
(entsprechend S. 434-439, dann Paginierungssprung:)<br />
486-<strong>61</strong>8, 16 nn. Bl., 2 weiße Bl., 40 nn. Bl., 3 weiße Bl. mit<br />
Wasserzeichen (und ein Bl. ohne Wasserzeichen = Vorsatz).<br />
Die Größe des Freiburger Originals ist mit 215 x 320 mm<br />
(Buchblock) angegeben, entspricht also fast der vorliegenden<br />
Kopie.<br />
Inhalt: Titelseite („Weilannd der durchleuchtigen Hochunnd<br />
Wolgebornen Grave[n], Marggraffen und Hertzogen<br />
des hochlöblichen Hauß zue Zäringen Stiffter und Anfanger<br />
der auch hochloblichen und Weitberuempten Statt Fryburg<br />
im Preyßgaw ...“, fol. 3r), der Brief Wollebers an den<br />
Bürgermeister der Stadt Freiburg (fol. 4/5, datiert, Stuttgart,<br />
10. August 1597), „Register der Vornembsten Handlungen“<br />
(fol. 6-15), „Von der Nutzbarkait der Historien“ (fol. 16-<br />
25 = S. 201-220), das Wappen der Zähringer (fol. 26), die<br />
Vorrede (fol. 27-29 = 223-228), das Porträt des Würzburger<br />
Bischofs Julius Echter (fol. 30) und die Abschrift von<br />
dessen Dankschreiben an Wolleber für die Übersendung der<br />
Würzburger Chronik (fol. 31), die Historie der Herzöge<br />
von Zähringen (fol. 32-125, letztes weiß, entspricht S. 231-<br />
435), „Der Andere Thaill Ordenliche Unnd Gründtliche<br />
Beschreibung aller Hertzogen von Teeckh in Schwabe[n]“<br />
(fol. 126-194 = S. 486-<strong>61</strong>8), „Warhafftiger Bericht welchermassen<br />
Der Alte Marckat Fleeckh Heiningen Im Fürsten thumb<br />
Teeckh Und Württemberg gelegen, Von Kayser<br />
Rudolpho dem Ersten ... Privilegiert, befreyet Und begabet<br />
worden“ (fol. 195-212, letzte beide weiß), „Histori und<br />
Legent von allerhandt vor etlich hundert Jaren geschehenen<br />
Geschichten, Als nämlich von den Hertzoge Zue Zeringen,<br />
Graven von Freyburgg undt andern seltsamen Sachen“<br />
(fol. 213-252, auf Papier mit anderem Wasserzeichen). – Die<br />
Geschichte der Gründung Freiburgs ist auf S. 327 ff. abgehandelt.<br />
Der „Historicus“ Wolleber besserte sein karges Gehalt als<br />
Winkeladvokat damit auf, Herrschaften selbstverfaßte<br />
Chroniken zu widmen und ihnen entsprechend, teils auch<br />
über Gebühr, zu schmeicheln. „Infolge der Art, wie Wolleber<br />
seine Werke zusammenschweisste und ausstattete, um<br />
sie möglichst gut an den Mann zu bringen, stand er in keinem<br />
guten Rufe; er galt als Schmarotzer und Bettelliterat“<br />
(Albert, S. 56 f.). Die Besonderheit dieser Dedikationen ist<br />
Wollebers Zusammenarbeit mit den Illustratoren: „Zum<br />
Erfolg von Wollebers Werken trug auch ihre aufwendige<br />
Ausstattung mit farbigen Illustrationen, hauptsächlich Wappenmalereien,<br />
bei, für die er ausgebildete Maler heranzog“<br />
(Graf, S. 80). – In der vorliegenden Abschrift sind die Wappenmalereien<br />
und Herrscherporträts von einem handwerklich<br />
sehr versierten Maler sauber und gekonnt nach den<br />
Originalen gearbeitet, in frischen und leuchtenden Farben,<br />
die der Vorlage nicht nachstehen, teils auch unter Verwendung<br />
von Eiweißhöhung. Von den Stammbäumen sind nur<br />
die drei kleineren der Nebenlinien vorhanden, die fünf großen<br />
Hauptstammbäume fehlen dagegen. Auch einzelne<br />
Wappenminiaturen wurden trotz ausgesparter Räume nicht<br />
ausgeführt (so auf. S. 325, Kloster St. Peter im Schwarzwald).<br />
Handschriften 7<br />
Auf die Entstehung der Handschrift in Freiburg i. Br. und<br />
eine Datierung in die Zeit um 1630 deuten die Wasserzeichen<br />
hin: Der erste Teil weist ein im südwestdeutschen<br />
Raum am Beginn des 17. Jahrhunderts in zahlreichen Varianten<br />
nachweisbares Wasserzeichen auf (Vogelkopf im<br />
Wappenschild, darüber die Buchstaben S und R, an der<br />
unteren Spitze F), das seine engste Übereinstimmung in<br />
dem bei Piccard unter der Nummer 42034 verzeichneten<br />
Wasserzeichen findet, dieses datiert Freiburg 1637. Das<br />
Papier des letzten Abschnitts zeigt einen Adler über Dreiberg<br />
(Kleeblatt) und die Buchstaben F und B (Piccard<br />
152629, datiert Freiburg 1625). Wahrscheinlich ist die<br />
Abschrift der Chronik noch vor 1632 entstanden, dem<br />
Beginn der schwedischen Besatzung.<br />
Innengelenke gebrochen, einzelne Spuren alter Restaurierung,<br />
geringe Randläsuren, etw. fingerfl. und gebräunt, der<br />
letzte Abschnitt papierbedingt etw. mehr. – Auf dem vorderen<br />
Spiegel das gestoch. Exlibris der Reichsgrafen von<br />
Sonnenberg in Luzern (Gerster, Schweizer Exlibris, 2123<br />
und 2680), wohl 17. Jhdt., im oberen Teil (Spruchband) ausgekratzt,<br />
sowie Exlibris von Oswald Carl Friedrich, Graf<br />
von Seilern und Aspang (1900-1967); ferner Spuren eines<br />
entfernten großen Exlibris. – Einbanddeckel mit kleinem,<br />
gepr. Supralibros zweier Eichhörnchen am Fuße eines<br />
Kelchs mit Rosen und Vögeln. – Siehe Abbildungen Tafel 2.<br />
Extensive and magnificently illuminated chronicle dedicated<br />
to Freiburg, the history of the Zähringen family, copied in<br />
regular office calligraphy by David Wolleber. The original<br />
which is kept in the Freiburg municipal archives was written<br />
in 1597. – Wolleber, born around 1555, was robbed and<br />
murdered shortly after finishing the chronicle. – This chronicle,<br />
never printed, circulated in copies from the early 17th<br />
till the late 18th century. Our copy could be one of the<br />
earliest: according to the watermark, a date around 1625/30<br />
can be assumed. – Like in the original, pagination starts with<br />
page 201, as Wolleber had taken into consideration the<br />
pagination of a manuscript dedicated to Freiburg already in<br />
1593. Our copy skips the pages from 439 to 486 as well. –<br />
The armorial illuminations and noble portraits in the present<br />
copy are made after the original in fresh and brilliant colours<br />
and can really be compared to the original. As to the family<br />
trees, only the three smaller ones of the collateral lines are<br />
there. – It is possible that the copy of the chronicle was made<br />
before 1632, the beginning of the Swedish occupation. –<br />
Inner joints broken, a few traces of early restoration, minor<br />
tears in margin, some fingermarks and browning, the last<br />
section a bit more due to paper quality. – On upper pastedown<br />
engraved exlibris of the counts of Sonnenberg. – Contemporary<br />
blind-pressed pigskin (clasp ribbons missing,<br />
cover material bursted at edges, stronger soiling, scratching<br />
and scuffing). – See illustrations on plate 2.<br />
15 BÖHMEN – „DER RÖM(ISCHEN) KAY -<br />
(SER LICHEN) auch zu Hungarn und Böheimb<br />
Königlichen Maiestät Ferdinandi dess Andern<br />
vernewerte Landesordnung Deroselben Erb -<br />
königreichs Böhaimb, auff Ferdinandi deß Dritten<br />
allergnädigsten Befehl von Newen auffgelegt<br />
und mit Underschiedlichen Declaratorien unndt<br />
Novellen vermehret 1640“. Deutsche Handschrift<br />
auf Papier. 5 Tle. in 1 Bd. Deutschland, um 1676.<br />
Fol. (30 x 19 cm). 374 Bl. Beschäd. Pgt. d. Zt. (54)<br />
1.000,-
8<br />
Abschrift von Rechtstexten in sehr sauberer Kanzleikursive,<br />
die Titel aufwendig kalligraphiert in Rot und Grün,<br />
alle Überschriften in Rot mit feinen Federverzierungen<br />
(Datierung nach dem handschriftlichen Vermerk auf dem<br />
Vorsatz); teilweise mit handschriftlicher Paginierung. – Die<br />
ersten drei Teile gedruckt nachweisbar im VD 17 unter<br />
12:625845E: „Landesordnung“ mit 454 S., 4 Bl. (Register),<br />
„Bergkwercksvergleichung im Königreich Böhaimb“ mit<br />
22 Bl. und „Uber der Newen Landesordnung deß Königreichs<br />
Böhaimb publicirte königliche Declaratorien undt<br />
Novellen 1640“ mit 2 Bl., 116 S.; unter diesem Titel nicht<br />
im VD 17 nachzuweisen sind „Novellae Novellarum uber<br />
die verneuerte königliche bohaimbische Landesordnung<br />
und publicirte Novellen“ aus den Jahren 1641-1654 mit<br />
20 Bl. und „Denen königlichen Prager Leibgedings wie<br />
dann allen andern Städten im Königreich Böhaimb de dato<br />
Prag 2. Martii Anno 1651 ertheilte Instruction“ (vgl. VD 17<br />
1:015977E und 1:015964A). – Vorsatz mit Bibliotheksmarke<br />
und hs. Vermerk, Titel mit Besitzvermerk von alter Hand,<br />
Außensteg sehr knapp beschnitten (stellenw. minimaler<br />
Textverlust).<br />
16 CASSANO ALL'IONIO – REGIONALSYN -<br />
ODEN – „SYNODUS CASSANENSIS que<br />
fuit prima sub illustrissimo d(omi)no episcopo<br />
D. Gregorio Carafa celebrata sub die IV, et V<br />
m(ensi)s aprilis 1651.“ – „Secunda synodus diecesana<br />
... celebrata die VIII. decembris anni domini<br />
1657“. Lateinische Handschrift auf Papier. Cassano,<br />
um 1660. 4°. 1 nn., 79 num., 3 nn., 31 num.<br />
Bl., 1 Bl. Läd. Ldr. d. Zt. (4) 200,-<br />
Beschlußfassungen der sechsten und siebten Regional synode<br />
in Cassano all'Ionio (Kalabrien, Provinz Cosenza) in<br />
den Jahren 1651 und 1657, abgehalten unter dem Theatiner<br />
Gregorio Carafa (1588-1675, Bischof von Cassano 1648-<br />
1664). Carafa war ein erklärter Anhänger der Marienverehrung<br />
und Parteigänger Spaniens. Heute ist er noch bekannt<br />
für sein Buch über das Duellwesen (Rom 1647) und eine<br />
Beschreibung vom Ausbruch des Vesuvs. – Am Ende eine<br />
Abschrift der in Rom 1683 gedruckten Be schlüsse einer<br />
weiteren im Jahr zuvor in Cassano abgehaltenen Synode (30<br />
num. Bl.) sowie Ausführungen über das Fest des hl. Francesco<br />
di Paola (Franz von Paula). – Innengelenke gebrochen,<br />
durchgehend etw. wasserrandig, tls. stärker gebräunt<br />
und fleckig.<br />
17 NÜRNBERG – „SUMMARISCHE NACH-<br />
RICHT Worauff bey diesen Fürstenthumb Burggraffthumbs<br />
Nürnberg, unterhalb Gebirgs ein und<br />
andere Nützliche Reflexion zu machen“. Anno<br />
1669. Deutsche Handschrift auf Papier. Nürnberg,<br />
um 1710? 4°. 92 nn. Bl. (und zahlr. weiße am<br />
Ende). Hpgt. d. Zt. mit Rtit. (Deckel mit Knickspuren,<br />
leicht beschabt und bestoßen). (102)<br />
300,-<br />
Kanzleihandschrift in schlichter Kurrent. Handelt vom<br />
Ursprung und der Geschichte der Nürnberger Burggrafschaft,<br />
ihren Rechten, Lehen, Vasallen, Besitzungen etc.,<br />
beginnend mit dem Jahr 1200. Ab fol. 26 folgt eine Be schreibung<br />
der zum „Ober-“ und „Untergebirgischen Land“<br />
gehörigen Ämter, Orte, Schlösser und Klöster, darunter<br />
Ansbach, Castell, Colmberg, Dachsbach, Feuchtwangen,<br />
Kloster Heilsbronn, Kulmbach (mit der Plassenburg), Lan-<br />
Handschriften<br />
genzenn, Leutershausen, Prichsenstadt, Roßtal und die<br />
Wülzburg. Auch werden die Verbindungen zu Brandenburg,<br />
Pommern und Mecklenburg behandelt. – Der<br />
Schwerpunkt des Berichtszeitraums liegt im 16. Jahrhundert,<br />
geht jedoch teils auch über das im Titel genannte Jahr<br />
1669 hinaus. Am Ende eines Abschnitts über österreichische<br />
Lehen wird als spätestes Datum der Februar 1705<br />
genannt. Die Handschrift wird wohl bald danach abgefaßt<br />
worden sein. – Etw. gebräunt. – Stempel und Etikett der<br />
Bibliothek der Freiherren von Schrottenberg.<br />
18 – MÜLLNER – „RELATIONES MÜLLERI“.<br />
Deutsche Handschrift auf Papier. Wohl Nürnberg,<br />
um 1680-1720. Fol. Mit ganzseit. Schemazeichnung<br />
in brauner und roter Tinte unter Einbeziehung<br />
zahl. kleiner, mont. Wappenbilder (tls. ge -<br />
druckt). 1 nn., 437 num. Bl. Hpgt. d. Zt. (Kopf<br />
leicht eingerissen, beschabt und etw. bestoßen).<br />
(102) 400,-<br />
Gut leserliches, sauberes Manuskript, zusammengefügt aus<br />
zwei Teilen von verschiedenen Händen und auf unterschiedlichem<br />
Papier. Auf den älteren, in einer rundlichen<br />
Schrift abgefaßten ersten Teil (wohl um 1680) folgt ab<br />
Bl. 234 ein zweiter in üblicher Kanzleikursive. Dessen<br />
Papier weist mehrere Wasserzeichen auf, darunter eines, das<br />
Piccard (Nr. 25631) um 1720 datiert. Dasselbe Wasserzeichen<br />
weisen auch die Vorsätze auf, und in derselben Handschrift<br />
ist das vorangestellte Inhaltsverzeichnis auf dem<br />
nicht foliierten ersten Blatt abgefaßt. Offenbar wurde ein<br />
nicht vollendeter älterer Teil später ergänzt. – Beide Texte<br />
sind Abschriften des von Johann Müll(n)er im 17. Jahrhundert<br />
zusammengetragenen Nürnberger Stadtrechts und enthalten<br />
zusammen 22 Kapitel („Relationes“). Die „Bibliotheca<br />
Norica Williana“ (Bd. I, S. 134-39, Nr. 474-77)<br />
verzeichnet eine vierbändige Abschrift dieses Werks in<br />
24 Relationes mit folgender Beschreibung: „Dies sind die<br />
sogenannten Müllnerischen Relationes, oder eigentlich<br />
Deductiones, die ein Corpus Iuris Publici Norimbergensis<br />
ausmachen und von dem rechtschaffensten, fleißigsten,<br />
so wie im Archive vortrefflich bewanderten Manne ... verfasset<br />
worden.“ – Der erste Teil unseres Exemplars enthält<br />
u. a. die Beschreibung des Nürnbergischen Stadtregiments,<br />
der städischen Institutionen und des Stadtrechts, der Burggrafschaft<br />
sowie des Zoll- und Münzwesens; der zweite<br />
handelt von der Reichsfreiheit, der Errichtung des Rathauses<br />
und Spitals, vom Strafrecht, von den Juden, von böhmischen<br />
Lehen und den Bündnissen, die die Stadt geschlossen<br />
hat. – Teil I mit einer Darstellung der Sitzordnung im Rathaussaal<br />
mit den jeweils zugehörigen Wappen (wohl aus<br />
gedruckten Kalendern ausgeschnitten). In der Mitte ein<br />
Spruchband mit Chronogramm, das die Jahreszahl 1676<br />
ergibt. – Die Bl. 22, 40, 79, 132, 160, 186 und 119r. sind<br />
weiß. – Vorsatz mit Einträgen in Tinte (Schenkungsvermerk<br />
aus dem Jahr 1751 zum Zwecke der „Beschreibung der<br />
Ankunft adelicher hiesiger Familien“) sowie Spuren eines<br />
entfernten Exlibris, das num. Bl. 2 auf dem nachfolgenden<br />
Blatt montiert; etw. fleckig.<br />
19 – „VERZEICHNIS ALLER SCHULDHEIS-<br />
SEN wann sie zur Regierung komen, und wie lang<br />
sie dieselbe geführet haben mit ihren Wapen.“<br />
Deutsche Handschrift auf Papier. Nürnberg, wohl<br />
gegen 1700. Fol. Mit 36 Wappenminiaturen. 3 Bl.<br />
Pp. d. späten 18. Jhts. (beschabt und bestoßen).<br />
(136) 500,-
Verzeichnis der 36 Nürnberger Reichsschultheißen von<br />
1282 bis zur Aufhebung der Praxis, auswärtige Amtsträger<br />
zu bestallen, im Jahr 1571. In Waldaus „Neuen Beyträgen<br />
zur Geschichte der Stadt Nürnberg“ (Bd. II, Nürnberg<br />
1791, S. 265) wird dazu berichtet: „A. 1562 d. 11 Maii ist<br />
Herr Joachim von Westhausen, Ritter [aus Colmar], allhier<br />
eingeritten, und allhie zu einem Schultheissen verordnet<br />
worden. Dieser ist aber der lezt gewesen, denn als derselbe<br />
abgegangen, hat E. E. Rath von Kais. Maj. die Freyheit ausbracht,<br />
daß jederzeit der älteste des Raths Schultheissenamts-Verweser<br />
ist, zuvor ists gemeiniglich ein Fremder vom<br />
Adel gewest, und jährlich mit 800 fl. besoldet worden, und<br />
auf 8 Pferdt Futter, über die Bürger hat er nichts zu gebieten<br />
gehabt, allein alle Gerichtshändel, so unter brieflichen<br />
Urkunden verfertigt, sind in seinem Namen ausgangen und<br />
in der Losungstuben besiegelt worden.“ Laut Eintrag in<br />
unserer Handschrift regierte Joachim von Westhausen von<br />
1562 ab neun Jahre, 1571 ging das Amt dann an den Vertreter<br />
der Nürnberger Bürgerschaft, Andreas Imhoff, über. –<br />
Am Anfang achtzeilige Erklärung zur Geschichte der Institution<br />
in Nürnberg. – Das Wasserzeichen eines heraldischen<br />
Adlers unter Krone mit drei angefügten Buchstaben spricht<br />
für eine Entstehung der Handschrift im späten 17. Jahrhundert,<br />
während die Vorsätze mit Honig-Wasserzeichen<br />
eine Einbanddatierung ins späte 18. Jahrhundert erlauben. –<br />
Bindung gelockert, etw. fleckig und stellenw. lichtrandig. –<br />
Adelsexlibris des späten 19. Jhts. – Siehe Abbildung Tafel 2.<br />
20 „DE CHYROMANTIA“. Lateinisch-italienische<br />
Handschrift auf Papier. Italien, um 1700. 8°. Mit<br />
26 (24 mont.) Zeichnungen. 48 nn. Bl. Läd. Interims-Pp.<br />
d. Zt. (4) 300,-<br />
In 18 kurze Kapitel eingeteilte Zusammenstellung in lateinischer<br />
Sprache über den Verlauf der Handlinien, „ex probatissimis<br />
auctoribus“ gezogen. Der zweite Teil (ab nn. Bl.<br />
27) ist in italienischer Sprache verfaßt und enthält, durch<br />
Zeichnungen erläutert, die genaueren Erklärungen für die<br />
Charaktereigenschaften und die Schicksalsdeutung, wie sie<br />
sich aus den Handlinien und aus den „macchie dell'unghie“,<br />
den Nagelflecken, ablesen lassen. Wohl für den privaten<br />
chiromantischen Gebrauch hergestellt und in beiden Sprachen<br />
von einer Hand geschrieben. – Bindung in Auflösung<br />
begriffen, etw. fleckig, gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
20a FAUST – „DOCTORIS JOHANNIS FAUSTI<br />
NIGROMANTIA s(ive) cabala nigra et magia<br />
naturalis et innaturalis. De citationibus Mephistophilis<br />
et ... malisque spi(ri)tibus, daemo(nibus) in<br />
naturam et ... In commissione auctoris scripsit<br />
de Famulo Faustii Christophoro Wagnero in tribus<br />
partibus. Londino cum literis Gantioni Ao:<br />
MCCCCCIX“. Deutsche Handschrift auf Papier.<br />
Deutschland, um 1700. 4°. Mit zahlr. tls. ganzseit.<br />
Federzeichnungen. 109 Bl. Blindgepr. Schweins -<br />
ldr. d. Zt. über Holzdeckeln (Remboîtage neuerer<br />
Zeit; beschabt und bestoßen). (158) 2.000,-<br />
Gut lesbare, von der Hand mehrerer geübter Kanzleischreiber<br />
abgefaßte okkultistische Handschrift mit diversen<br />
Teufelsoffenbarungen. Die drei Teile sind vorgebliche<br />
Ab schriften von Londoner bzw. Lyoneser Drucken einiger<br />
Werke des Johann Faust nach den Aufzeichnungen seines<br />
Schülers Christoph Wagner, alle mit Datum 1509. Derartige<br />
Drucke existieren natürlich nicht, aus der Feder des Johann<br />
Georg Faust (um 1480 – um 1541) ist keine einzige authen-<br />
Handschriften 9<br />
Nr. 20<br />
tische Schrift überliefert. Seit seiner legendären Verklärung<br />
und dem Aufkommen der Sage im späten 16. Jahrhundert<br />
sind jedoch fingierte Werke und Zeugnisse seines Wirkens<br />
und Lebens in Umlauf gekommen, Manuskripte, die den<br />
populären Namen zur Aufwertung ihrer Inhalte im Titel<br />
führten. Dies ist auch bei unserer Handschrift der Fall.<br />
Die Ausführungen über „Cabala nigra et alba“ sowie<br />
„Magia naturalis et innaturalis“ unterscheiden sich nicht<br />
wesentlich von anderen Zauberbüchern der Zeit, erhalten<br />
aber durch den Kontext der Faustsage eine besondere Autorität,<br />
wie das auch bei Werken der Fall war, die realen Autoren<br />
wie Albertus Magnus, Paracelsus oder Hermes Tris -<br />
megistos untergeschoben wurden. Der Teufelspakt gab dem<br />
Ganzen dazu den Anstrich einer von dunklen Mächten ge -<br />
offenbarten Geheimlehre, die hier Mephistopheles persönlich<br />
Faust in Form von Antworten auf diverse Anfragen<br />
mitgeteilt habe. Wenngleich die unter dem Namen Fausts<br />
verbreiteten Schriften zur okkultistischen Standardliteratur<br />
der Zeit gehörten, trugen sie doch dazu bei, die Legende um<br />
seine Person auszuschmücken und als Mythos im Volk weiter<br />
zu verankern, in unserer Handschrift nicht zuletzt durch<br />
die einfachen aber anschaulichen Zeichnungen. Es finden<br />
sich nicht nur die üblichen Diagramme, Schemata sowie<br />
Geheim- und Zauberzeichen, sondern auch die „Erscheinung<br />
Mephistophilis“ in der Studierstube Fausts. Der<br />
Teufel kommt hier in tierähnlicher Gestalt hinter dem<br />
Kachelofen hervor, während Faust in Adelskleidung mit<br />
drohender Gebärde vom Schreibtisch aufgestanden ist und<br />
den Degen gezückt hält. Eine andere Zeichnung zeigt Faust<br />
bei der „Mantelfahrt“. Weiterhin ist ein „Zwang Creyß“<br />
abgebildet, ein aus Ringen gebildeter Kreis mit einbeschriebenem<br />
Kreuz und vier Kruzifixen, die nach außen in<br />
die Himmelsrichtungen weisen. Wenn eine bestimmte Weiheformel<br />
über diesem Kreis gesprochen werde, könne man
10<br />
Nr. 20a<br />
sich damit die Geister gefügig machen. Ferner sind die Siegel<br />
der Erzengel und gefallenen Engel dargestellt, darunter<br />
das des Luzifer, sowie „Faustens kostbahres Sigillum“, eine<br />
magische Glocke und zahlreiche Engel und Geister, besonders<br />
kurios der schlangengestaltige „Bazarachiel“.<br />
Inhaltlich vermengen sich okkultistische Gemeinplätze mit<br />
den spezifisch faustischen „Kunststücken“, so der Pakt mit<br />
Satan, den „höllischen Großfürsten“, Geistern und Dämonen<br />
sowie ihren Anrufungen (auch von Mephistopheles, der<br />
in einer „Particular Citation“ beschworen werden soll). In<br />
den Kontext der Faustsage gehören ebenso die „Lufft- und<br />
Mantelfahrt“, ferner die Verbannung von Geistern aus<br />
einem Gebäude, die Herstellung magischer Kristallkugeln,<br />
das Schatzgraben und vieles mehr. – Zur Datierung: Schrift<br />
und Wasserzeichen sprechen für eine Datierung um 1700,<br />
ebenso die Art der Kleidung in den figürlichen Darstellungen.<br />
– Die ersten Bl. paginiert 1-33, davon fehlen zwei Bl.<br />
mit den Seitenzahlen 22-25, weiterhin dürfte ein Bl. zwischen<br />
fol. 58 und 59 herausgeschnitten worden sein. – Vorsätze<br />
erneuert, Titel tls. stark abgerieben und mit restaurierten<br />
Ausbrüchen (etw. Textverlust), mehrere Bl. am<br />
Anfang und am Ende mit professionell restaurierten Randausbrüchen<br />
und tls. angefalzt; etw. gebräunt und fleckig. –<br />
Siehe Abbildungen.<br />
Well legible occult manuscript written by several skilled<br />
scribes with various devil revelations. The three parts are<br />
alleged transcripts of London or Lyonese prints of some<br />
works by Johann Faust after the notes by his student Christoph<br />
Wagner, all dated 1509. Such printings, of course, do<br />
not exist, there is not one single authentic treatise recorded<br />
by Johann Georg Faust (around 1480 – around 1541). – Re<br />
date: Handwriting and watermark tend towards a date<br />
around 1700, also the kind of clothes in the figurative illustrations.<br />
– First leaves paginated 1-33, two leaves with page<br />
numbers 22-25 missing, furthermore probably one leaf<br />
between fol. 58 and 59 cut out. – Endpapers renewed, title<br />
partly heavily rubbed off and with restored breaks (some<br />
Handschriften<br />
Nr. 20a<br />
loss of text), several leaves at the beginning and the end with<br />
professionally restored breaks in margin and partly mounted<br />
at joint; some browning and soiling. – Contemporary blindpressed<br />
pigskin over wooden boards (more recent remboitage;<br />
scratched and scuffed). – See illustrations.<br />
21 „VERSCHIEDENE GEISTLICHE ÜBUNGEN“<br />
(Titel nach dem Inhaltsverzeichnis fingiert). Deutsche<br />
Handschrift auf Papier. Süddeutschland,<br />
18. Jhdt. 396 nn. Bl. Ldr. d. Zt. (beschabt). (58)<br />
200,-<br />
In sauberer, meist gut lesbarer Kurrentschrift abgefaßte<br />
Zusammenstellung geistlicher Übungen und von „allerhand<br />
Lehr- und BetrachtungsPuncten“, die sich ein katholischer<br />
Geistlicher zum eigenen Gebrauch für Andachten und<br />
Exerzitien zur Selbsterforschung angefertigt hat: ein Vademekum<br />
zur ewigen Seligkeit nicht sola fide, sondern mit<br />
einem gehörigen Anteil an Eigenleistung. – Vorliegend der<br />
abschließende zweite („andere“) Teil mit den Übungen 14<br />
bis 17 mit Betrachtungen über die „Ablegung aller Neigung<br />
zu den Creaturen“, die „Glückhseeligkeit des einsamen<br />
Lebens“ und das Stillschweigen, mit Übungen zur Erkenntnis<br />
des göttlichen Willens, mit einem in 30 Kapitel untergliederten<br />
Teil zur Werkgerechtigkeit in Form einer Kasuistik<br />
der guten Werke und schließlich mit den mehr als die<br />
Hälfte des ganzen Buches umfassenden „über hundert<br />
Puncten unterschiedlicher Matery“. Dieser umfangreiche<br />
letzte Teil, die 17. Übung, ist ohne erkennbares Kompositionsprinzip<br />
dem „Sonstigen“ des geistlichen Lebens gewidmet<br />
und enthält in loser Folge all das, was dem Schreiber<br />
für einen Gott wohlgefälligen Wandel festzuhalten noch<br />
nötig fand: von der Natur der Geduld über „Leibs Casteyungen“,<br />
„Liebe der widrigen besonders Obrigkeiten“ und<br />
der „innerlichen Mortification“ bis zur „Intention zu Sterben“.<br />
– Recht sauber.
22 MILITÄR – „VERFASSUNG EINES REGI-<br />
MENTS CAVALLERIE nach dem kayserlichen<br />
Fuß“. Deutsche Handschrift auf Papier. Österreich,<br />
erstes Drittel 18. Jhdt. Fol. 4 Bl., 348 S. Etw.<br />
läd. Hldr. d. Zt. (4) 300,-<br />
Umfangreiche Gebrauchshandschrift, wohl vollständig von<br />
einer Hand abgefaßt. Die vielen weißen Blätter am Ende<br />
und der abrupte Abbruch des Textes weisen darauf hin, daß<br />
das Manuskript zur weiteren Fortführung gedacht war.<br />
Behandelt werden sämtliche Aspekte des Aufbaus eines<br />
Regiments, gegliedert in zwei Teile. Im ersten werden die<br />
einzelnen militärischen Ränge und Funktionsträger, im<br />
zweiten Vorschriften, Institutionen und Aufgaben beschrieben.<br />
Offenbar sollten hier weitere Artikel ergänzt werden,<br />
so daß nicht von einer Abschrift, sondern vielmehr von<br />
einem Entwurf auszugehen ist. – Nachdem im Vorbericht<br />
Kaiser Leopold I. postum erwähnt wird, ist eine Datierung<br />
bald nach 1705 anzunehmen. – Die Abfassung der Handschrift<br />
fällt damit in eine Zeit der Neuordnung des Militärwesens<br />
durch stehende Heere und ist ein Dokument der<br />
Versuche zur Institutionalisierung des Militärs im österreichischen<br />
Kaiserreich mittels allgemeingültiger militärischer<br />
Verfassungen. – Vorderes Innengelenk gebrochen; leicht<br />
gebräunt und fleckig. – Titelrückseite mit Dublettenstempel<br />
der Abtei Maria Laach. – Großes gestoch. Exlibris (auf dem<br />
vollen Papier des vorderen Spiegels) von Christian August<br />
von Geldern (nicht bei Warnecke).<br />
23 KUFSTEIN – „HERNACH VUUERNEMMEN,<br />
Mein Joseph Haassens des Rathes Bürger unnd<br />
Fleischhackherns alhier zu Kuefstain, als sambt<br />
und neben dem fürnemen Herrn Johann Christoph<br />
Andree, gleichfalles Bürger des Raths, ... über<br />
das Lobwürdige Sanct Veithes Gotteshaus und<br />
Stattkhürchen verordnet.“ Deutsche Handschrift<br />
auf Papier. Kufstein 1690-1703. Fol. 292 num.,<br />
25 nn. Bl. Ldr. d. Zt. mit figürlichen und ornamentalen<br />
blindgepr. Rollenstempeln auf den<br />
Deckeln (Rücken beschäd., Deckel etw. wellig,<br />
stark beschabt und bestoßen). (4) 600,-<br />
Rechnungsbuch einer Stiftung zugunsten der Pfarrkirche<br />
St. Vitus in Kufstein (und dem hl. Grab). Verzeichnet sind<br />
die Stiftungen zahlreicher Bürger aus Kufstein und Umgebung,<br />
der Eingang von Zehntgeldern, „Zünß und Grundtgülten“<br />
und vieler anderer Einnahmen, ebenso der Ausgaben,<br />
an erster Stelle für den amtierenden Pfarrer, Vicarius<br />
Maximilian Gandolph Mayr (Amtszeit 1681-1695), weiterhin<br />
sämtliche Ausgaben der Pfarrei, darunter auch „Extra<br />
Außlagen“ für „Bau und Bösserung“ und die Organisten<br />
und Chorleiter (darunter ein Johann Mittermayer). In entsprechender<br />
Gliederung geführt jeweils für die Jahre 1690-<br />
93. Am Schluß beurkundet „Actum Kuefstain den Hindlissten<br />
Tag Monnats Augusti, Anno Sechzechenhundert<br />
vierundneinzig“, folgend ein Auszug (Zusammenfassung<br />
von Einnahmen und Ausgaben) und zuletzt ein Nachtrag<br />
für das Jahr 1703 (dieser von anderer Hand). – Innengelenke<br />
gebrochen, erstes Bl. gelockert, am Ende Wasserrand im<br />
oberen Bug mit Wurmspuren; insgesamt nur wenig fleckig,<br />
kaum gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
Handschriften 11<br />
24 ST. GALLEN – TOGGENBURGERKRIEG –<br />
KAUFLIN – Entwurfszeichnung für ein Projekt,<br />
auf dem Rosenberg oberhalb von St. Gallen<br />
Festungsanlagen zu errichten. Deutsche Handschrift<br />
auf Papier (Planzeichnung mit 3 Darstellungen).<br />
St. Gallen um 1710. Blattgr.: 33 x 41,7 cm.<br />
Mit 2 aquarellierten Baurissen und Situationsplan<br />
von M. L. Kauflin. Auf Trägerkarton aufgelegt.<br />
(91) 1.200,-<br />
Haller V, 1793: „Dieser Plan war bereits A°. 1710 verfertigt,<br />
und wurde A°. 1712 in dem Fürstl. Aebtischen Kabinet<br />
gefunden.“ Bedeutendes Dokument aus dem Vorfeld des<br />
sogenannten Toggenburgerkrieges, eines Religionskriegs,<br />
der im Jahre 1712 zwischen dem Fürstabt von St. Gallen,<br />
Leodegar Bürgisser, und seinen reformierten Untertanen in<br />
der Grafschaft Toggenburg ausgetragen wurde. Der hier<br />
vorliegende Entwurf zeigt die Planung des Abtes, auf dem<br />
Rosenberg oberhalb von St. Gallen das Rosenberg-Schlößchen<br />
und das „Höggers-Schloß“ zu kleinen Festungen auszubauen,<br />
„zum gebrauch zweyer Bateries, sich zu bedienen<br />
können damit die Statt im Zaum zu halten und gänzlichen<br />
zu ruiniren mögen, und inerthalb 24 Stunden kan verfertiget<br />
werden“. Dieser Plan ist nach der Flucht des Abtes Leodegar<br />
in dessen Pult gefunden worden und erregte den Zorn<br />
der Bürgerschaft. – Entworfen wurde der Umbau vom<br />
Ingenieur Mathias Leontius Kauflin, der für den St. Galler<br />
Fürstabt mehrere kriegstechnische Aufträge ausgeführt hat.<br />
– In Rot, Braun, Grün und Gelb sauber aquarellierte<br />
Tuschezeichnung, die Festungseinbauten mit Schießscharten<br />
in Gelb. – Ausgeschiedene Dublette der Zentralbibliothek<br />
Zürich (rückseitig gestempelt). – Mehrere tls. hinterlegte<br />
Rand- und Falzeinrisse sowie kleine Durchbrüche<br />
infolge von Tintenfraß, leicht gebräunt. – Siehe Abbildung<br />
Tafel 3.<br />
Druckvorlage zur zweiten Ausgabe<br />
25 PHARMAKOPÖEN – HAMBURG – KALDE<br />
– „DISPENSATORIUM HAMBURGENSE<br />
juxta quod medicamenta tam chymica quam Galenica<br />
hodie usu recepta, in officina ad insigne cervi<br />
dispensanda ac praeparanda conscriptum et evulgatum<br />
a. Jacobo Kalde Reipub. Patriae Pharma copoeo.“<br />
Lateinische Handschrift auf Papier. Hamburg<br />
1716 – um 1735. Fol. 8 Bl., 184 S., 15 Bl. (und<br />
ca. 50 weiße). Überschriften und Hervorhebungen<br />
in Rot, regliert. Stark läd. Pgt. d. Zt. (56)<br />
800,-<br />
Jacob Kalde, Inhaber der Hirsch-Apotheke „auf dem großen<br />
Burstah“ in Hamburg, verfaßte 1716 sein „Dispensatorium<br />
Hamburgense“, eine Pharmakopöe, für deren Rezepturen<br />
er zwar vielfach aus der Familientradition und lokaler<br />
Überlieferung schöpfte, aber auch einige auswärtige Pharmakopöen<br />
einbezog. Kaldes Absicht war es offenbar, ein<br />
amtlich anerkanntes Werk zu schreiben, das zugleich zu<br />
Werbezwecken für das eigene Geschäft dienen sollte, doch<br />
hat es die Anerkennung als offizielle „Hamburger Pharmakopöe“<br />
niemals erlangt. Das hier vorliegende Manuskript
12<br />
stammt wohl von der Hand des Verfassers selbst. Der Titel<br />
nennt die Adresse des Verlegers Conrad Neumann mit dem<br />
Jahr 1716, doch ist das Vorwort mit dem Datum 29. 3. 1732<br />
versehen. Am Ende des wie die Druckfassung 184 Seiten<br />
umfassenden Hauptteils findet sich eine Korrekturbemerkung:<br />
„Dieses Manuscriptum kan ma(n) sicherlich auff zu<br />
werke gehen & es alles wohl nachgesehen und corrigiret daß<br />
nichts darin noch verfehlet.“ Dies deutet darauf hin, daß es<br />
sich hier um die Korrekturfassung zur zweiten Auflage handelt,<br />
die ebenfalls bei Neumann 1734 in Hamburg erschienen<br />
ist. Ein wie der Hauptteil zweispaltig angelegter<br />
Anhang verzeichnet weitere Rezepturen (auf Fortführung<br />
angelegt). – Auf dem Vorsatz 1877 datierter Schenkungsvermerk<br />
von Adolph Oberdörffer, einem Hamburger Apotheker<br />
und Sohn des Verfassers des „Codex medicamentarius<br />
Hamburgensis“. – Innengelenke gebrochen, mehrere<br />
Bl. der ersten Lage lose, anfänglich Wurmspuren im Rand<br />
(geringer Buchstabenverlust), einzelne Stellen brüchig<br />
durch Tintenfraß, etw. wasserrandig, stärker gebräunt und<br />
fleckig. – Ausgeschiedenes Ex. der Staatsinstituts für angewandte<br />
Botanik, Hamburg (mehrf. gestempelt).<br />
26 „ARTZENEY BUECH 1746“. Deutsche Handschrift<br />
auf Papier. 4°. 301 (recte 300) S., 2 weiße,<br />
12 nn., 3 weiße Bl. = zus. 167 Bl. Läd. Pgt. d. Zt.<br />
(160) 500,-<br />
Zusammenstellung volksmedizinischer Rezepte, ökonomischer<br />
Ratschläge und magisch-sympathetischer Mittel. Einfaches,<br />
in recht gleichmäßiger Kurrentschrift von einer<br />
Hand abgefaßtes Manuskript. Teils beruhen die Einträge<br />
wohl auf traditionellem Wissen, wie es damals allgemein<br />
mündlich oder in Ephemera in Umlauf befindlich war,<br />
teils sind es Abschriften aus Publikationen vom Ende des<br />
17. und vom Anfang des 18. Jahrhunderts. Auf den ersten<br />
45 Seiten finden sich in lockerer Abfolge Rezepturen für<br />
„Ein Truckenes Schwaißbadt“, ein „Magen Säckl“, „Brust<br />
Salben“, „Ein Köstliches Augen Waßer“, „Eine Salb Zumachen,<br />
die Tödtet alle Würmb“, „Ein gewißes Mittl den<br />
Kropf zuvertreiben“ und dergleichen Anweisungen mehr<br />
gegen verschiedene Gebresten, darunter auch zahlreiche<br />
Ratschläge für werdende Mütter, bei Geburtsschwierigkeiten<br />
und für Krankheiten von Säuglingen und Kleinkindern<br />
(Zahnen, Würmer, Engbrüstigkeit).<br />
Unter der Überschrift „Oeconomicum“ folgen von S. 47-<br />
168 (recte 167) sowohl haus- und landwirtschaftliche Eintragungen<br />
– „Von die gefrier der Weinstöckh: und Nußbäumb“,<br />
„Würckhung deß Zim(m)tes“, „Underscheidung<br />
der Gartten Gewächße“ – wie weitere „Underschiedliche<br />
approbierte Medicamenta“, darunter mehrere Empfehlungen,<br />
wie man mit Kriegsverletzungen zu verfahren habe.<br />
„Hundert: Acht und dreißig gantz Neu Entdeckte ge -<br />
heimbnüße“ finden sich auf den Seiten 169-290 (recte 168-<br />
289). Diese „Geheimnisse“ sind eine vollständige Abschrift<br />
des 1722 bei Hagen in Frankfurt und Leipzig erschienenen<br />
alchemistischen Traktats mit 138 magischen, spagy rischen,<br />
sympathetischen und antipathetischen Kuren, betreffend<br />
verschiedene Schmerzen, Liebeszauber, Schatzsuche<br />
und viele andere Fälle des gesunden und kranken Lebens. –<br />
Bibliographischer Nachweis für die Druckfassung: Brüning<br />
3818.<br />
Den Beschluß des individuell zusammengestellten Haus -<br />
väterbuches bilden 11 Seiten mit Zusätzen, enthaltend Re -<br />
zepte für die Zubereitung von Geheimtinte, verschiedene<br />
Firnisse, Mittel gegen Wanzen und Flöhe, „arcanum Vor alle<br />
Handschriften<br />
Fieber“ und ähnliches mehr, dann das „Register“ überschriebene<br />
Inhaltsverzeichnis und endlich auf 5 Seiten praktische<br />
Hinweise für den Schmied zur Behandlung von Stahl<br />
und Eisen.<br />
Vorsatz gestempelt. Block verzogen, was ebenso wie einige<br />
Fingerflecke und Unterstreichungen mit Rotstift im Register<br />
auf ein vielbenutztes Gebrauchsbuch hinweist. Ansonsten<br />
nur wenig fleckig; mäßig gebräunt. – Der Einband trägt<br />
zwischen dem beriebenen, aber noch eindeutig lesbaren<br />
Titel „Artzeney Buech“ und der Jahreszahl 1746 sechs Zeilen<br />
in verblaßter, stark abgeriebener Kurrentschrift, von der<br />
wohl einzelne Buchstaben erkennbar sind, aus denen sich<br />
aber kein fortlaufender Text mehr erschließen läßt.<br />
27 SCHRIFT – INITIAL-ALPHABET. Handschrift<br />
auf Papier. Deutschland (oder Frankreich?) um<br />
1750. Qu.-4°. 12 Bl. Mod. Pp. (50) 500,-<br />
Musterbuch eines Schreibmeisters, vielleicht auch zur Vorlage<br />
einer Stichfolge angefertigt. Enthält die besonders reich<br />
kalligraphierten Buchstaben A bis Z ohne J, X und Y, also<br />
23 Buchstaben, zu je zweien auf einer Tafel angeordnet, nur<br />
Z steht allein. Den reich ausgeführten großen Zierbuchstaben<br />
fast in voller Höhe des Blatts ist jeweils derselbe Buchstabe<br />
klein und vereinfacht beigegeben. Vielleicht diente<br />
dies der leichteren Identifizierung, doch konnten diese<br />
Buchstaben auch als Muster einfacherer Initialen verwendet<br />
werden. – Geschrieben in schwarzer Eisengalltinte auf<br />
Papier mit Wasserzeichen der Elsässer Papierfabrik<br />
Pasquay, datiert „en Alsace 1742“. – Mehrere Tafeln mit tls.<br />
größeren Bruchstellen in der Darstellung infolge von Tintenfraß;<br />
leichte Knickspuren, Tinte etw. durchschlagend,<br />
leicht fleckig. – Siehe Abbildung Seite 1.<br />
28 FIQH – Arabische Handschrift auf geglättetem<br />
Papier. Zentralasien, wohl 2. Hälfte 18. Jhdt. Mit<br />
einigen gezeichneten Tabellen. 243 nn. Bl. Einzelne<br />
Hervorhebungen in Rot, Text von Kommentaren<br />
umgeben. Ldr. d. Zt. mit ornamentaler<br />
Deckelprägung (beschabt und bestoßen). (81)<br />
400,-<br />
In einer Naskhi-Variante vielleicht in Usbekistan abgefaßte<br />
Gebrauchshandschrift des Fiqh. Diese Rechtssammlung<br />
enthält die islamischen Vorschriften aus dem Koran, der<br />
Sunna und weiteren Quellen, die zusammengetragen und<br />
in Normen umgesetzt worden sind. Der Fiqh ist die auf<br />
dem primären islamischen Recht basierende Wissenschaft,<br />
die sich in verschiedenen Rechtsschulen entwickelt hat. –<br />
Die Tabellen mit Übersichtsregistern; am Ende des Textes<br />
eine Schlußformel. – Der Einband mit selten anzutreffendem<br />
Kapitalschutz aus dem überstehenden Lederbezug des<br />
Rückens, die Dublüren in Brokatpapier mit floraler Ornamentik.<br />
– Erste und letzte Bl. mit leichten Randausbrüchen,<br />
etw. gebräunt und fleckig.<br />
29 MILITÄR – Sammlung von 6 deutschen Handschriften<br />
auf Papier. Österreich, um 1760-83. Verschied.<br />
Formate. Verschied. Einbände d. Zt.<br />
(mäßige Gebrauchsspuren). (4) 1.200,-<br />
Interessante Sammlung von Manuskripten zur Militär geschichte<br />
des Habsburgerreiches in der Spätzeit Maria Theresias:
I. „Neu introducirtes Exercitium vor sammentlich kayserlich-königliche<br />
Infanterie Regimenter“. Ca. 1760. 1 Bl.,<br />
308 S., 2 Bl. (sowie mehrere weiße). – Auszug aus dem<br />
Daunschen Reglement von 1749 in sauberer Kanzleischrift.<br />
Am Ende jedes Kapitels der Namenszug „L(eopold)<br />
J(oseph) v(on) Daun“.<br />
II. „Neu-Verkürztes Exercitii Regulament deren sammentlichen<br />
Kayserlichen Königlichen Infanterie Regimentern<br />
nebst denen zerschiedenen Plans hinaus gegeben, den 1ten<br />
Januarii des 1764. Jahres.“ Dat. 1764. 4°. Mit kalligraphiertem<br />
Titel und 24 gefalt., in roter und schwarzer Tinte<br />
gezeichneten Schemata. 160, 26 Bl.<br />
III. „Regulament für die sammentliche Kay(ser)liche<br />
Königliche Cavallerie“. Dat. Wien, 1. 7. 1769. 4°. Mit 4 ge -<br />
falt. Plänen. 1 Bl., 690 S., 3 Bl.<br />
IV. „Reglement für das Militär Fuhr-Wesen.“ Dat. Wien,<br />
30. 10. 1776. Fol. Mit gefalt. gezeichneten und beikolor.<br />
Plan. 1 Bl., 188 S. – Detaillierte Aufstellung in sauberer<br />
Kanzleischrift. Die große Falttafel (37,4 x 55,5 cm) zeigt den<br />
Plan eines Lagers „einer Fuhrwesens Compagnie von<br />
200. Wägen“.<br />
V. Kriegsjournal zum Bayerischen Erbfolgekrieg. 1778-83.<br />
Fol. 124 S., 14 Bl. – Dokumentiert die Kriegshandlungen<br />
zwischen Österreich und Preußen in Böhmen von April bis<br />
Oktober 1778 (die österreichischen Truppen anfänglich<br />
noch unter Befehl des Generals Laudon). – Als Anhang ein<br />
Bericht über das „Manoeuvre der General Revue auf das<br />
Jahr 1783“.<br />
VI. „Grundsätze ueber die Richtung mit mehreren Bataillons<br />
von dem F(eld)z(eug)m(ei)ster Grafen von Siskowitz<br />
1782.“ Enthält die Abhandlung „Grundsatz zur Erhaltung<br />
einer geraden Linie bey denen in Front-Marche vormarschirenden<br />
Officirs“, vorangestellt ein „Extrait d'une lettre<br />
de Prag d'allée du 12 fevrier 1783“. – Meist nur etw. ge -<br />
bräunt und wenig fleckig, leichte Gebrauchsspuren. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
Interesting collection of manuscripts to the military history<br />
of the Habsburg empire in the late era of Maria Theresia. –<br />
For the most part only slightly browned and hardly soiled,<br />
slight signs of wear. – Collection of 6 German manuscripts on<br />
paper. Austria, around 1760-83. Various formats. Various<br />
contemporary bindings (minor signs of wear). – See illustration.<br />
30 „KOCH-BUCH zusammengetragen von die<br />
Maria Anna Reich 17<strong>61</strong>.“ Deutsche Handschrift<br />
auf Papier. Bayern oder Österreich, 17<strong>61</strong> (und später).<br />
4°. 537 S. Hldr. d. Zt. (Schwanz etw. brüchig,<br />
stark beschabt und bestoßen). (112) 500,-<br />
Umfangreiches Kochbuch mit Rezepten für die Zubereitung<br />
aller Arten von Speisen, wie sie in großbürgerlichen<br />
oder adeligen Haushaltungen seinerzeit üblich waren,<br />
darunter „rothe Krebs-Butter“, „Spanische Lemonade“ und<br />
„Gefrohrne Schoccoladi“. Die Verwendung einiger Namen<br />
weist eindeutig auf Altbayern oder Österreich hin (so z. B.<br />
„Hollerhippen“ und „Marillen“). Die erste Verfasserin<br />
(Köchin) wurde ab S. 227 von einer Nachfolgerin mit weit<br />
feinerer Handschrift abgelöst; hier auch ein Bruch im Text,<br />
obwohl die Paginierung durchläuft. Am Ende einzelne<br />
(weit) spätere Ergänzungen von verschiedenen Händen. –<br />
Vorsätze mit Wurmspuren, stellenw. leicht fleckig und ge -<br />
bräunt.<br />
Handschriften 13<br />
Nr. 29<br />
31 „GEBETT BUCH“. Deutsche Handschrift auf<br />
Papier. O. O. 1782. Mit 17 mont. Kupfertafeln von<br />
G. B. Göz. 1 Bl., 312 S. Ldr. d. Zt. mit reicher Vg.<br />
(beschabt und bestoßen). (53) 150,-<br />
Recht einfaches Gebetbuch mit Kalligraphie und wenigen<br />
Schmuckleisten in roter und schwarzer Tusche. – Zu den<br />
zusätzlich eingebundenen Illustrationen des Augsburgers<br />
Kupferstechers Gottfried Bernhard Göz vgl. R. Wildmoser<br />
in: Jahrbuch des Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte,<br />
Jg. XIX, S. 147-284. – Fleckig, stellenw. wasserrandig und<br />
tls. leicht gebräunt. – Beiliegt der erste Teil von Abrahams<br />
à Santa Clara „Judas, der Ertz-Schelm“ (1710).<br />
32 „ERSTE PROBE von Sophia Cath. Obermeyerin<br />
ihres Alters 12. Jahr. Anno 1786“. Deutsche<br />
Handschrift auf Papier. Qu.-Fol. (21 x 34 cm). Mit<br />
Titel und historisierter Initiale in Deckfarben malerei.<br />
8 Bl. Stark beschäd. Goldbrokatpapier-<br />
Umschl. d. Zt. (68) 200,-<br />
Meisterliche Schreibproben von der Hand eines Mädchens.<br />
– Beiliegt ein zweites Heft im gleichen Format, von derselben<br />
Schreiberin im Alter von 13 Jahren ausgeführt. Mit<br />
gestochener Titelkartusche und gestochener Initiale (beides<br />
altkoloriert). 8 Bl. – Ferner zwei weitere Schönschreibhefte<br />
in Buntpapierumschlägen d. Zt., jeweils mit lithographierter<br />
Titelkartusche, datiert 1833 und 1834.<br />
33 LANGENAU – HÄNNEL – „Seiner Excellenz<br />
dem Herrn Conferenzminister und wirklichen<br />
Geheimenrathe Reichsgrafen von Langenau, bey<br />
Gelegenheit hochdero Indroduction (sic!) in tiefer<br />
Ehrfurcht gewidmet von August Gottfried Hän-
14<br />
Nr. 33<br />
nell, Dresden am 16. Sept. 1806.“ Deutsche Handschrift<br />
auf Papier. Dresden 1806. 4°. Mit gezeichnetem<br />
Frontisp. in Deckfarben und Tinte sowie<br />
gezeichneter Kopfvign. 3 Bl. Etw. läd. Bunt papierbrosch.<br />
d. Zt. (158) 200,-<br />
Lobgedicht zur Einsetzung des Geheimrats Carl Wilhelm<br />
Ludwig Graf von Langenau (1785-?). In Sachsen wurden<br />
ausschließlich Personen aus dem Hochadel zum Geheimen<br />
Rat, auch „Konferenzminster“ genannt, erhoben. – Der in<br />
Dresden zwischen ca. 1790-1815 nachweisbare Beamte<br />
August Gottfried Hännel ist als Verfasser einiger – zum Teil<br />
sogar gedruckter – Lobgedichte und Oden auf verschiedene<br />
Herrscher und hochgestellte Persönlichkeiten in Erscheinung<br />
getreten. Das wohl von einem Dresdner Hofmaler<br />
angefertigte Frontispiz zeigt eine Allegorie auf den Widmungsträger<br />
mit farbigem ligierten Monogramm unter<br />
einer Krone im Zentrum, darunter das ebenfalls farbige<br />
Wappen der Langenau, umgeben von monochromen Personifikationen<br />
der Tugenden. Vorne ein Genius mit einer<br />
Ahnentafel. – Auf Papier mit Wasserzeichen „J Ruse 1802“.<br />
– Etw. knittrig, leicht fingerfleckig. – Siehe Abbildung.<br />
34 „VOLLSTÄNDIGES Gebethbuch für edeldenkende<br />
Herzen“. Deutsche Handschrift auf Papier.<br />
Günzburg 1806. Mit Frontisp. und Titel in Tuschfederzeichnung.<br />
276 S., 4 Bl. Ldr. d. Zt. (starke Ge -<br />
brauchsspuren). (83) 100,-<br />
Sorgfältig geschriebenes Gebetbuch in Kurrentschrift, von<br />
einer oder für eine fromme Christin. Der Schriftspiegel<br />
einfach gefaßt, die Überschriften kalligraphisch schlicht<br />
abgesetzt. Frontispiz und Titel mit hübschen Ekklesia-<br />
Motiven, die Zeichnung auf dem Titel möglicherweise mit<br />
der eigenhändigen Signatur des Künstlers „Karrer Aloysius“.<br />
– Ecken tls. leicht schadhaft, etw. fleckig.<br />
Handschriften<br />
35 PHARMAKOPÖEN – „GESCHRIEBEN IN<br />
DER APOTHEKE des verewigten Herrn Charles<br />
Volpert in Weißenburg im Elsass im Jahr 1819.“<br />
Deutsche Handschrift auf Papier. Weißenburg,<br />
gegen 1819. 4°. 328 S. Pp. d. Zt. (beschabt und be -<br />
stoßen). (112) 500,-<br />
Sammlung von Apothekerrezepturen in klarer, gut lesbarer<br />
Handschrift, die gegen Ende immer dichter und kleiner<br />
wird. Laut Anmerkung auf dem Titelblatt abgefaßt von<br />
einem Joh(ann) G(eorg) Fr(iedrich) Schäffer, der wohl als<br />
Lehrling im Geschäft des Weißenburger Apothekers Carl<br />
Friedrich Volpert (1766-1819) tätig gewesen ist und aus der<br />
ihm zugänglichen Literatur abgeschrieben hat, darunter<br />
Werke von Gren, Hermbstädt, Hahnemann und die<br />
Preußische Pharmakopöe. – Handelt von Säuren, Salzen,<br />
Quecksilber, Phosphor, Seifen etc. – Leicht gebräunt, wenig<br />
fleckig.<br />
36 DESTOUCHES – „Sept Nouvelles manuscrits“.<br />
Französische Handschrift auf Papier. Bayern?,<br />
1828. 4°. 250 tls. pag. Bl. (und einige weiße). Ldr.<br />
d. Zt. mit Vergoldung (stärkere Gebrauchsspuren).<br />
(54) 800,-<br />
Reinschriften von sieben galanten Novellen, die wohl nie<br />
im Druck erschienen. – Joseph Anton Destouches (1767-<br />
1832), Regierungsrat in München und Mitglied der Bayerischen<br />
Akademie der Wissenschaften, gehörte als Dichter<br />
v. a. historischer Dramen dem Kreis um den Grafen Törring<br />
an. – Datierung und Zuschreibung nach dem Eintrag<br />
„J. A. Destouches – 1828“ unter dem Inhaltsverzeichnis auf<br />
dem ersten Blatt verso. Enthalten sind: „Florimonde ou la<br />
fille perdue et retrouvée“, „Le marquis de Cursac ou les<br />
suites d'un duel“, „Dorigny ou la victime de la jalousie“,<br />
„Caroline du Val Saint Germain“, „La fée simple“, „Elisca“<br />
und „Taroun“. – In unterschiedlichen, jedoch immer sehr<br />
sauberen Handschriften ausgeführt; die einzelnen Novellen<br />
mit eigenem, teils kalligraphisch gestalteten Titelblatt. –<br />
Stellenw. fleckig.<br />
French manuscript on paper. – Fair copies of seven gallant<br />
novellas probably never printed. – Executed in various but<br />
always very clean handwritings; the different novellas with<br />
own title-page partly in calligraphic form. – Soiling here and<br />
there. – Contemporary calf with gilt interior edges, gilt back<br />
and gilt on sides (stronger signs of wear).<br />
37 BRIEFSTELLER eines Verwaltungsbeamten. Persische<br />
Handschrift auf geglättetem Papier. Persien,<br />
ca. 1830. 133 nn. Bl. Ldr. d. Zt. (stark be schabt und<br />
bestoßen). (81) 400,-<br />
Einfache, teils recht flüchtig abgefaßte Gebrauchshandschrift<br />
in Nastaliq, ein sogenanntes „Inscha-Werk“, eine<br />
Sammlung von Abschriften von Staats- und Geschäftsschreiben<br />
als Briefsteller zur Vorlage für die Korrespondenz<br />
im Verwaltungswesen, wohl von einem hohen Beamten des<br />
Kadscharischen Reiches angelegt. – Die Anfänge in roter<br />
Tinte hervorgehoben, zu Beginn, gewissermaßen als geistliche<br />
Einleitung, eine Freitagspredigt. – Auf bläulichem<br />
westlichen Papier mit Wasserzeichen. – Innengelenke ge -<br />
brochen, Buchblock gelockert, Vorsätze etw. wasserrandig;<br />
etw. fleckig und gebräunt.
Nr. 39<br />
38 VENEDIG – „RACCOLTA DELLE BAN-<br />
DIERE da Guerra e Mercantili degli Stemmi de'<br />
Regni e delle Provincie soggette alla Repubblica di<br />
Venezia“. Italienische Handschrift auf Papier.<br />
Venedig, um 1830. Qu.-8°. Mit 28 Wappenminiaturen<br />
in Deckfarben. 30 Bl. Rotes Ldr. d. Zt. mit<br />
Vg. (Rücken beschäd.; beschabt und bestoßen). (4)<br />
500,-<br />
Zusammenstellung von Wappen des venezianischen Herrschaftskreises,<br />
wenn auch in den meisten Fällen längst vergangener<br />
Zeiten. Zwei Stempel des Magistrats auf dem Titel<br />
und dem folgenden Blatt bezeugen die Authentizität, mit<br />
Beischrift: „Esemplare autentico del Sigillo già usato da<br />
Magistrati della Repubblica di Venezia“. – Unter den in<br />
leuchtenden Deckfarben gemalten Miniaturen die Wappen<br />
der Republik und der Stadt Venedig, zwei Varianten der<br />
venezianischen Kriegs- sowie drei Varianten der Handelsflagge,<br />
die Wappen der Provinzen Padua, Treviso, Belluno-<br />
Cadore, Verona, Brescia, Vicenza, Feltre, Bergamo, Crema,<br />
Friaul, Dalmatien und Albanien, Korfu, der Königreiche<br />
Zypern, Morea und Candia sowie einiger Inseln. – Innengelenke<br />
brüchig, ein Textbl. mit Klebestreifen fixiert, leicht<br />
gebräunt, wenig fleckig. – Siehe Abbildung Tafel 3.<br />
39 DSCHAMI – Sammlung von religöser Dichtung.<br />
Persische Handschrift auf geglättetem Papier. Zentralasien?,<br />
um 1850. 218 nn. Bl. Text zweispaltig,<br />
Handschriften 15<br />
Überschriften in Rot, durchgehend blind regliert.<br />
17 Zl. Ldr. d. Zt. mit ornamentaler Deckelprägung<br />
(etw. beschabt und bestoßen). (81) 400,-<br />
Sammlung aus den zahlreichen geistlichen Gedichten des<br />
großen persischen Mystikers Dschami (1414-1492), abgefaßt<br />
in Nastaliq. – Gleichmäßige Handschrift auf westlichem<br />
Papier mit Wasserzeichen „1841“ (danach unsere<br />
Datierung). – Wenig fleckig und gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
40 „DIE RÄUBER.“ (Deckeltitel). Deutsche Handschrift<br />
auf Papier. 2 Bde. München 1907/08. Fol.<br />
Mit 2 gezeichneten Titeln, mont. Photographie<br />
sowie vielen tls. ganzseit. Gouachen, Zeichnungen<br />
und Collagen. 51 (recte 57) S.; 30 Bl. Lwd. d. Zt.<br />
mit gepr. Deckeltiteln (angestaubt, berieben und<br />
bestoßen). (72) 300,-<br />
Das „humoristisch-satirische Geheimorgan des Kegelklubs<br />
'Die Räuber'“, eine handgeschriebene, reich illustrierte<br />
„Zeitschrift“ in ihren ersten beiden „Ausgaben“. Reizvoll<br />
gestaltet in der Art satirischer Zeitschriften dieser Zeit,<br />
mit launigen Geschichten über den Kegelclub, wohl überwiegend<br />
von der Hand eines seiner Mitglieder namens<br />
J. Schweitzer. – Leichte Gebrauchsspuren. – Siehe Abbildung<br />
Tafel 4.
16<br />
Nr. 72
Nr. 81<br />
41 ALBUM AMICORUM – „DEM ANDENKEN<br />
wahrer Freundschaft geheiligt“. Freundschafts album<br />
eines Theologiestudenten mit Eintragungen<br />
aus Altdorf, Nürnberg, Ansbach, Erlangen u. a.,<br />
1782 – nach 1800. Qu.-8°. Mit ca. 40 Portr.-Silhouetten,<br />
3 Zeichnungen und mont. altkolor.<br />
Kupferstich. 352 S., 8 Bl. Ldr. d. Zt. mit Vg. (stark<br />
beschabt und bestoßen). (106) 1.200,-<br />
Im April 1782 in Altdorf angelegtes Freundschaftsalbum<br />
von Georg Friedrich Rehm aus Leutershausen bei Ansbach,<br />
der ab 1799 als Pfarrer in Laufen gewirkt hat. Das außer -<br />
gewöhnlich umfangreiche Album aus der Studienzeit<br />
Rehms enthält Eintragungen von Kommilitonen, Verwandten<br />
und einigen seiner Schülerinnen. Von einzelnen<br />
Ausnahmen abgesehen, fehlen hier die üblichen Miniaturen<br />
und sonstigen Beigaben. Stattdessen wurden viele der Beiträge<br />
mit Schattenrissen der im Profil porträtierten Einträger<br />
versehen, meist in schwarzer Tinte eingemalt, manchmal<br />
auch eingeklebt. Die studentischen Einträger waren<br />
gewöhnlich Lizentiaten der evangelischen Theologie (abgekürzt<br />
„d. G. G. L.“ [der Gottesgelehrtheit Licentiatus]),<br />
Urkunden und Autographen<br />
daneben auch der Medizin und Rechtswissenschaften; diese<br />
hatten somit zur Zeit des Eintrags bereits sämtlich einen<br />
akademischen Grad, ebenso der Eigner selbst, der einen<br />
kurzen Abriß seiner Studienzeit auf dem vorderen Innendeckel<br />
vermerkt hat. Die Einträge wurden von Rehm meist<br />
mit Zusätzen über den weiteren Lebensweg versehen. –<br />
Einige der Beiträger sind bekannte Persönlichkeiten, in der<br />
Regel zumindest im Repetitorium Alborum Amicorum verzeichnet.<br />
Darunter der Historiker und Publizist Karl Heinrich<br />
(Ritter von) Lang (1764-1835; ADB XVII, 606-13), der<br />
Nürnberger Historiker Christian Konrad Nopitsch (1759-<br />
1838; ADB XXIV, 3), der Medizinalrat Joachim Heer -<br />
wagen, der Theologe Johann Heinrich Dorfmüller, Verfasser<br />
der „Hypomnemata“, Wolfgang Heinrich Puchta, der<br />
Vater des Juristen Georg Friedrich Puchta, der Notar<br />
Johann Peter Macco sowie ein Kantor „J. L. Schubarth“<br />
(Beitrag mit fünftaktigem Notenzitat) und wohl noch einige<br />
Unentdeckte. Manche der Beiträger stammen aus den alten<br />
Nürnberger Patrizierfamilien der Tucher, Welser von<br />
Neunhof, Oelhafen von Schöllenbach (Eintrag mit Porträt<br />
von Carl Christoph, dem Verfasser des Werks über die<br />
wilden Bäume), der Volckamer (drei Einträge, darunter<br />
Amadée, letzterer in einem Zusatz des Eigners betrauert:<br />
17
18<br />
„Weinet, gute, edle Seelen ... Er starb den 29ten April, 1788.<br />
alt 26. Jahr!“, weiterhin ein Freiherr von Heimersdorf. Am<br />
Ende ein Beiträgerverzeichnis und ein gezeichneter Friedhof<br />
mit zahlreichen Grabsteinen und Inschriften. – Titelblatt<br />
geknickt, durchgehend gebräunt und fleckig. – Ein<br />
Brief beiliegend.<br />
42 – „AUS FREUNDSCHAFT“. Stammbuchkassette<br />
einer Dame aus Freiwaldau im Sudetenland<br />
mit Einträgen aus Freiwaldau und Dresden 1831-<br />
48. Qu.-8°. Mit gezeichnetem Titel, 3 Stickbildchen<br />
und Miniatur, zus. 6 Bl. (zahlr. leere beiliegend).<br />
Lose in Pp.-Kassette d. Zt. mit reicher Vg.,<br />
ornamentaler Prägung und zwei Deckeln mit zus.<br />
3 mont. Blumenbildern (gering bestoßen) in zweiter,<br />
schlichter Pp.-Kassette d. Zt. (leicht beschädigt).<br />
(83) 150,-<br />
Kleines Album in sehr dekorativer reliefgeprägter Kassette<br />
mit grünem Lackdeckel. – Das früheste Einlageblatt von<br />
einer Louise Puttrich aus Dresden (1831), sonst wohl alle<br />
aus Freiwaldau, 1845-48. Die Miniatur mit Putto im Blumenkranz,<br />
dazu drei schlichte Stickbildchen. – Geringe Ge -<br />
brauchsspuren.<br />
43 – SAMMELALBUM mit 26 Aquarellen, Deckfarbenbildern<br />
und Zeichnungen sowie ca. 8 graphischen<br />
Blättern des frühen und mittleren 19. Jhdts.,<br />
zusammengestellt wohl um 1870. Meist auf Trägerkarton<br />
mont. bzw. eingesteckt. Gr.-Qu.-Fol.<br />
Ldr. d. Zt. mit 5 Messingbeschlägen auf dem Vorderdeckel<br />
(berieben und bestoßen). (70) 500,-<br />
Wahrscheinlich bald nach dem Krieg von 1866 zusammengestelltes<br />
Album einer Familie aus Preußen mit Miniaturen,<br />
Zeichnungen und einigen graphischen Blättern. Am Anfang<br />
ein kleines Porträt eines Uniformierten mit zwei Kindern<br />
(Deckfarben, um 1830), später in Bleistift bezeichnet „Carl<br />
von Winterberger mit Alexander und Ellen“, wahrscheinlich<br />
ein Vorfahr des Albumeigners. – Die stilistisch sehr<br />
unterschiedlichen Darstellungen sind teils von beachtlicher<br />
Qualität, jedoch fast alle unbezeichnet und nicht datiert.<br />
Darunter: Zwei kleine Seebilder, ein blumenbewachsenes<br />
Grab mit Blütenkranz in Form einer Lyra, fünf kleine Deckfarbenbilder<br />
(eines signiert: „f. A. Schultze“, ca. 1830/40) mit<br />
Kostüm- und Uniformdarstellungen (Entwürfen für ein<br />
Kartenspiel?), vier kleine Karikaturen (Jungen und Mädchen<br />
mit Regenschirmen im Wind, zweite Hälfte 19. Jahrhundert),<br />
drei Aquarelle mit Grotesken, zwei beachtliche<br />
Deckfarbenbilder mit italienischen Frauen in Volkstracht<br />
(mittleres 19. Jahrhundert) sowie zwölf sehr sauber und<br />
präzise ausgeführte Pflanzendarstellungen, alle monogrammiert<br />
„M. G.“ und datiert 1855-<strong>61</strong>. Unter den Federzeichnungen<br />
eine italienische Landschaft mit Stadtansicht, be -<br />
zeichnet „Bologna März 1814“, und eine hügelige Landschaft<br />
mit Burgruine, ebenfalls wohl frühes 19. Jhdt. Von den graphischen<br />
Blättern erwähnenswert eine altkolorierte Lithographie<br />
mit Eiweißhöhung (Landschaft) und acht lithographierte<br />
Karten mit kleinen altkolorierten Darstellungen im<br />
Rund von Schlachten des Deutschen Krieges 1866. Anstelle<br />
eines Tites am Anfang des Albums die Initialen des Eigners<br />
„MH“ (?) in Form einer Kreuzigungsdarstellung mit den<br />
Arma Christi in Anlehnung an spätmittelalterliche englische<br />
Buchmalerei; in dieser Form auch ein kalligraphiertes<br />
Blatt (lose) mit großer floraler Initiale (Text aus Psalm 91).<br />
Weiterhin enthalten drei Photoabzüge, darunter ein Grup-<br />
Urkunden und Autographen<br />
penporträt der Familie des Kronprinzen von Preußen und<br />
ein „Gedenk-Blatt 1866“ – Einige Darstellungen auf festem<br />
J. Whatman-Papier mit Datum 1860. – Vorderes Innen -<br />
gelenk gebrochen, einige Tafeln lose, mäßige Gebrauchsspuren.<br />
– Siehe Abbildung Tafel 4.<br />
44 – „ALBUM“ (Deckeltitel). Freundschaftsalbum<br />
einer Marie Buchhierl aus Berchtesgaden. Mit ca.<br />
40 Eintragungen aus Berchtesgaden, Wolfratshausen,<br />
München, Altötting und Dorfen, 1872-82.<br />
Qu.-4°. Mit 2 eingemalten Initialen in Deckfarben,<br />
zahlr. mont. Chromolithogr. und gouachierter<br />
Lithogr. 69 Bl. Grünes Ldr. d. Zt. mit blind- und<br />
goldgepr. Deckeln (etw. beschabt und bestoßen).<br />
(70) 300,-<br />
Hübsches, typisches Damenalbum des späten 19. Jahrhunderts<br />
mit meist fein kalligraphierten Einträgen und<br />
Blumenbildchen. Darunter ein bedeutender Beitrag, ein<br />
vollständiges Musikmanuskript mit 24 Takten des „Offer -<br />
toriums aus der III. deutschen Messe“ von Johann Nepomuk<br />
Mösmang (1813-1880), einem in Altötting tätigen<br />
Bezirksamtmann und Komponisten, der ein Onkel der<br />
Stammbucheignerin war. Die in D-Dur notierte Kompostion<br />
ist für Solosopran, Streicher, Hörner und Orgel gesetzt.<br />
Die Widmung mit Datierung Altötting, 20. 4. 1878. – Die<br />
Lithographie mit einer Ansicht des Dorfes Ramsau bei<br />
Berchtesgaden in schönem, leuchtenden Kolorit (ca. 12,5 x<br />
19,5 cm). – Leicht fleckig und gebräunt. – 14 Blätter beiliegend,<br />
darunter drei Stickbildchen, mehrere Blumenaquarelle<br />
und eine gezeichnete Ansicht der Isar von der Großhesseloher<br />
Brücke aus, datiert 1886.<br />
45 – WIDMUNGEN UND AUTOGRAMME –<br />
Ca. 120 Eintragungen, Signaturen und Photos von<br />
Musikern, Komponisten und Dirigenten für Erich<br />
Keller. München 1951-81. 4°. Lwd. d. Zt. (127)<br />
400,-<br />
Ein Querschnitt durch 30 Jahre Münchener Konzertlebens<br />
mit Beiträgen nahezu aller bedeutenden Interpreten, die in<br />
dieser Zeit in der Stadt gastierten, und vieler Komponisten.<br />
Der Eigner, Erich Keller (1918-2010), gehörte als Konzertmeister,<br />
Komponist und Dirigent sowie Gründer des<br />
„Keller-Quartetts“ selbst zu den wichtigsten Musikern<br />
Münchens. Unter den Beiträgern sei hier nur eine kleine<br />
Auswahl der Komponisten angeführt: Carl Orff (mit<br />
Photo), Karl Amadeus Hartmann (mit Photo), Paul Hin -<br />
demith, Olivier Messien und Igor Strawinsky (mit Photo).<br />
– Einträgerliste beiliegend. – Leichte Gebrauchsspuren.<br />
46 KERNER – ALBUMBLATT mit einem mont.<br />
lithogr. Portr. von Justinus Kerner und einem<br />
e. und sign. Vierzeiler auf einem Karton. (Blattgr.:<br />
20 x 16,5 cm). Dat. Badenweiler 31. 7. 1851. 1 Bl.<br />
(150) 600,-<br />
Die Porträtlithographie, von Kerners Tochter Marie angefertigt,<br />
zeigt Kerner im Profil, in einem Stuhl sitzend, seine<br />
Hände auf einen Stock gestützt. Mit Kerners Vermerk am<br />
oberen Bildrand: „Diß soll ich seyn, ich weiß es nicht, /<br />
Getroffen ist nicht mein Gesicht, / getroffen aber ist der<br />
Rok / des Körpers Haltung und der Stock.“ – „Nach 1850<br />
ging Kerner wiederholt mit seiner Frau auf kürzere Reisen<br />
und besuchte wie auch schon früher wegen ihrer und sei-
ner körperlichen Leiden die Bäder in Badenweiler und<br />
Lichtenthal“ (Grüsser, Justinus Kerner, 314). – Geringe<br />
Randläsuren, recto mit Leim-, verso mit alten Montage spuren.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
47 BACHEM, BELE, Zeichnerin (1916-2005). 11<br />
e. Postkarten mit U. Verschied. Orte, um 1970.<br />
(68) 300,-<br />
An Prof. Robert Bloch und seine Gattin Erika in München.<br />
– Ansichtskarten von verschiedenen Orten der Welt, bereist<br />
nach dem Motto: „Alles ist so entsetzlich in der Welt, so<br />
niederdrückend, daß man es nicht versäumen sollte – so<br />
lange es noch geht – sich es schön zu machen“ (Karte aus<br />
Pompeji). – Zwei der Karten mit Bildmotiv der Künstlerin<br />
(bürgerlich: Renate Gabriele Böhmer). – Gebrauchsspuren.<br />
– Beiliegend zwei Porträtphotos der Bachem, eines davon<br />
signiert, und ein Blatt mit e. Notizen zu einer Zeitungs kritik.<br />
– Weitere Beilagen.<br />
48 „BERNARDUS SILVESTRIS de cura et gubernatione<br />
rei familiaris ad Raymundum militem“.<br />
Lateinische Handschrift auf Papier. Italien?, um<br />
1450. 4° (20 x 15,5 cm). 3 Bl. 22-24 Zl. Umschl.<br />
d. 19. Jhdts. (69) 1.000,-<br />
In sauberer gotischer Bastarda angefertigte Abschrift der<br />
„Epistola super gubernatione rei familiaris“, des auch Bernhard<br />
von Clairvaux zugeschriebenen Werks, das die Grundsätze<br />
einer sittlichen und klugen Führung des Hauswesens<br />
behandelt. Unsere Handschrift könnte aus dem italienischen<br />
Raum stammen, da in den dort gedruckten Inkunabelausgaben<br />
(GW 3967, 3968, 3972-3974, 3977) Bernardus<br />
Silvestris, nicht wie sonst Bernhard von Clairvaux, als Verfasser<br />
genannt wird. Zu Bernardus Silvestris vgl. LThK II,<br />
208. Die in mehr als 20 Inkunabelausgaben überlieferte<br />
Schrift wurde in deutscher Übersetzung unter dem Titel<br />
„Lehre vom Haushaben“ bekannt. – Das letzte Bl. mit kleinem,<br />
hinterlegten Randeinriß, etw. fleckig.<br />
Transcript of the „Epistola super gubernatione rei familiaris“,<br />
work also ascribed to Bernhard von Clairvaux, which<br />
deals with the principles of a moral and intelligent guidance<br />
in domestic themes. – Last leaf with small backed marginal<br />
tear, a little soiled. – Wrappers of the 19th century.<br />
49 BORCHARDT, H., Schriftsteller (1888-1951).<br />
Sammlung von ca. 150 meist e. Briefen des deutschen<br />
Publizisten Hermann Borchardt und ca.<br />
20 Schreiben seiner Frau und seiner Kinder. New<br />
York 1939-1943. Zus. ca. 400 S. In Klarsicht hüllen<br />
in 5 Ordnern. (73) 3.000,-<br />
Umfangreicher Teilnachlaß von Briefen und einigen wenigen<br />
Postkarten Borchardts an den im Hotel Ambassador in<br />
New York residierenden Journalisten und Impresario<br />
Rudolf K. Kommer (1886-1943). Größtenteils über die in<br />
Arbeit oder Umarbeitung befindlichen Texte Borchardts,<br />
deren Übersetzung ins Englische, mögliche Aufführungen<br />
seiner Stücke vor amerikanischem Publikum und dafür zu<br />
überwindende Schwierigkeiten. Daneben über die teils<br />
bedrückenden Geldsorgen der Familie, über Borchardts<br />
Gesundheit, eine Ohroperation des seit Jahren stark<br />
Schwerhörigen, Dank für Zuwendungen und kleine Honorare,<br />
den Stand der Auseinandersetzungen in der Causa<br />
Toller (der ein Stück von ihm gestohlen habe) und Gedanken<br />
zur weltpolitischen Lage.<br />
Urkunden und Autographen 19<br />
Nr. 46<br />
Hermann Joelsohn, wie er bis 1925 hieß, als er den mütterlichen<br />
Nachnamen Borchardt annahm, emigrierte 1933 erst<br />
nach Paris, später nach Minsk, kehrte aber 1936 nach<br />
Deutschland zurück, weil er die von ihm geforderte An -<br />
nahme der sowjetischen Staatsbürgerschaft ablehnte. Nach<br />
Stationen in den Konzentrationslagern Oranienburg, Sachsenhausen<br />
und Dachau gelang Borchardt mit seiner Familie<br />
die Emigration in die USA. Im zweiten Jahr in seiner<br />
neuen „Heimat“ beginnt der Briefwechsel mit Kommer,<br />
von dem jedoch keiner der Gegenbriefe vorliegt, sondern<br />
nur die Schreiben von Borchardts Hand. – Kommer, ebenfalls<br />
Jude, stammte aus Czernowitz, war seit den zwanziger<br />
Jahren Max Reinhardts Repräsentant für Theateraufführungen<br />
in den USA und lebte bereits ab 1933 ständig in<br />
New York, und zwar im nicht billigen Hotel Ambassador<br />
in Manhattan (was auf Kommers finanzielle Verhältnisse<br />
schließen läßt und sicher auch – auch – ein Grund für Bor -<br />
chardts „dankbar ergebene“ häufige Schreiben war).<br />
Borchardts Nachlaß befindet sich in der Deutschen Nationalbibliothek<br />
und wird durch das hier vorliegende umfangreiche<br />
Teilstück für die Jahre im amerikanischen Exil dicht<br />
ergänzt: das erste Schreiben datiert vom 6. Januar 1939,<br />
das letzte vom 1. Januar 1943; wenige Wochen später, am<br />
28. März, ist Kommer gestorben. – Vielen Schreiben liegen<br />
die Umschläge bei; alle Briefe mit kurzen maschinen geschriebenen,<br />
auf die Klarsichthüllen mont. inhaltlichen<br />
Zusammenfassungen. – Insgesamt wohlerhaltenes Dokument<br />
der jüdischen Emigration.<br />
Collection of ca. 150 mostly personal letters by the German<br />
publicist Hermann Borchardt and ca. 20 letters of his wife<br />
and children. – Extensive partial estate of letters and a few<br />
postcards by Borchardt to the journalist and impresario<br />
Rudolf K. Kommer (1886-1943) residing in the Ambassador<br />
hotel at New York. For the most part texts by Borchardt to<br />
be adapted or modified, their translation into English,<br />
possible performances of his plays before an American<br />
audience and the difficulties to overcome. – Altogether well<br />
preserved document of Jewish emigration. – In plastic<br />
pockets in 5 folders.
20<br />
Nr. 56<br />
50 CANETTI, E., Schriftsteller (1905-1994). E. Widmung<br />
mit U. Dat. Paris, 23. 3. 1966. – Auf dem<br />
Reihentitel von: DERS., Masse et puissance.<br />
(Paris), Gallimard, (1966). 526 S., 1 Bl. Orig.-<br />
Brosch. (leicht angeschmutzt und berieben). – An<br />
den Verlagsleiter Herbert G. Göpfert (1907-2007).<br />
(<strong>61</strong>) 150,-<br />
Anonymität gelüftet<br />
51 CHLADNI, E. F. F., Physiker (1756-1827).<br />
E. Brief mit U. Dat. Wittenberg 7. 12. 1800.<br />
1 S. – Doppelblatt mit rückseit. Registraturvermerk.<br />
(59) 500,-<br />
Schreiben des „Schöpfers der experimentellen Akustik“<br />
(MGG) an seinen Verlag Breitkopf und Härtel (nicht<br />
erwähnt, aber zweifelsfrei zu erschließen) bezüglich der<br />
Veröffentlichung zweier Artikel in der „Allgemeinen musikalischen<br />
Zeitung“. Übersendet eine von ihm verfaßte<br />
Rezension zum Werk des Freiherrn von Dalberg, das im<br />
selben Jahr erschienen war. Die Rezension müsse unter<br />
Chladnis Namen erscheinen, da er sich darin auf andere<br />
Literatur beziehe. Er hat sich damit nicht durchsetzen können,<br />
die Rezension wurde in Bd. III (1801), Sp. 196-200,<br />
anonym abgedruckt, der Urheber ist hiermit ermittelt. – Bei<br />
dem zweiten Artikel handelt es sich um den im selben Jahrgang<br />
abgedruckten Aufsatz „Ueber die wahre Ursache des<br />
Consonirens und Dissonirens“ (Sp. 337-343 und 353-359).<br />
Dieser solle später als die Rezension erscheinen und könne<br />
Urkunden und Autographen<br />
auf Grund seiner Länge geteilt werden. – Verspricht, die<br />
Rezension über Grétrys „Versuche über die Musik“ bald<br />
zu schicken (diese erschien wiederum anonoym in Bd. IV,<br />
1802, 297-310, und ist hiermit gleichfalls als Schrift Chladnis<br />
belegt). – Kündigt weitere Aufsätze an. – Leichte Knickspuren,<br />
wenig gebräunt.<br />
52 CREUZER, G. F., (1771-1858, deutscher Philologe).<br />
E. Brief mit U. Dat. Heidelberg 22. 8. 1832.<br />
4°. 1 S. – Doppelblatt mit rückseitiger Adresse.<br />
(59) 250,-<br />
An Ludwig Christian Zimmermann, Konrektor des Darmstädter<br />
Gymnasiums, Sohn des Pädagogen Johann Georg<br />
Zimmermann (1754-1829; ADB XLV, 277). – Anwort auf<br />
ein Schreiben Zimmermanns: Erstens stehe er mit den badischen<br />
Schulanstalten in keiner Verbindung; zweitens empfehle<br />
er „die Sendung der lateinischen Rezensionen nach<br />
Holland“ an den Leidener Altphilologen Frederik Hendrik<br />
Lodewijk Donckermann (1785-1866) zu schicken; drittens<br />
biete er an, den 1832 erschienenen Plotinus des Regensburger<br />
Lyzealprofessors Georg Anton Heigl (1781-1858) zu<br />
rezensieren, sobald das Buch im Handel sei. Berichtet weiterhin<br />
über die Arbeiten an seinem Werk zur Geschichte<br />
der Philologie und andere Vorhaben. – Oberer Rand mit<br />
Ausschnitt, leichte Faltspuren, gebräunt.<br />
53 DUMAS, A. (FILS), Schriftsteller (1824-1895).<br />
E. Brief mit U. Marly-le-Roy, undatiert (ca. 1880).<br />
1 S. (138) 150,-<br />
An einen „mon cher Roger“ Angesprochenen, ein Kommissionsgeschäft<br />
betreffend. – Beiliegend zwei e. Brieffragmente<br />
mit U. von Dumas d. J. (undatiert).<br />
54 ERNST, Erzherzog von Österreich und Statt -<br />
halter der Niederlande (1553-1595). Lateinischer<br />
Brief auf Pergament mit e. U. Prag, 28. 6. 1593.<br />
Blattgr.: 37,5 x 37,5 cm. 1/2 S. – Verso Adresse<br />
(ohne das Siegel). (69) 800,-<br />
An Papst Clemens VIII. – Ernst bittet um die Ernennung<br />
zum Generalstatthalter der Spanischen Niederlande und<br />
berichtet von den Vorbereitungen für die Reise nach Brüssel.<br />
– Während seiner kurzen Regierungszeit als Statthalter<br />
der Niederlande erwarb Ernst, der Bruder Rudolfs II.,<br />
Gemälde von Pieter Breughel, die heute zu den Schätzen<br />
des Kunsthistorischen Museums in Wien gehören. – Gefaltet,<br />
etw. knittrig, mit Wachsspuren des fehlenden Siegels.<br />
55 FRIEDRICH III., Markgraf von Brandenburg-<br />
Bayreuth (1711-1763). E. Brief mit U. Dat. Bayreuth<br />
11. 8. 1760. 4°. 1 1/2 S. – Doppelbl. Mont.<br />
in mod. Archiv-Umschlag. (59) 300,-<br />
An den Herzog Carl Eugen von Württemberg gerichtetes<br />
Schreiben (erschlossen, Adressat nicht genannt) im Zusammenhang<br />
der Verhandlungen über die Trennung der Tochter<br />
des Markgrafen, Elisabeth Friederike Sophie, von Carl<br />
Eugen. Beide führten eine unglückliche Ehe, und Elisabeth<br />
Friederike lebte seit 1756 getrennt von ihm wieder in<br />
Bayreuth. Seit 1759 waren Verhandlungen im Gange, die<br />
schließlich in die Vereinbarung mündeten, die Ehe solle<br />
trotz räumlicher Trennung nicht geschieden werden.<br />
Der Markgraf reagierte in dem vorliegenden inoffiziellen
Schreiben offenbar auf neue Vorschläge des Herzogs:<br />
„La Duchesse ma fille, très sensible aux bon Conseils que<br />
Votre Altesse Lui a donnée dans son entreprise m'en a fait<br />
part, je partage d'autant plus volontiers la juste reconnoissance,<br />
que la Sagesse et bonté avec laquelle Vous avez voulu<br />
vous exprimer à Son egard me sont des nouveaux garants<br />
de Votre amitié que je rechercherai Sans interuption, avec<br />
tout L'empressement possible, je vous prie de continuer<br />
à ma fille, dans l'occasion vos bons offices, et d'être persuadé<br />
que je suis avec la consideration et l'estime la plus parfaite,<br />
Monsieur, de Vôtre Altesse le très-humble serviteur ami et<br />
voisin, Frederic.“ – Faltspuren, etw. knittrig, etw. gebräunt<br />
und fleckig.<br />
„Und die Quellen fließen immer reicher“<br />
56 GRIMM, J., Germanist (1785-1863). E. Brief mit<br />
U. Dat. O. O. (Berlin) 6. 3. 1851. 1 1/2 S. – Doppelblatt<br />
mit rückseitiger Adresse, gesiegelt. (123)<br />
2.000,-<br />
An den Germanisten Johann Wilhelm Wolf (1817-1855) in<br />
Jugenheim an der Bergstraße. – Bedankt sich für die Zusendung<br />
des ersten Hefts der von Wolf edierten „Hessischen<br />
Sagen“, die bis 1853 in Lieferungen erschienen sind. Als<br />
Dank werde ihm „die neuste Ausgabe unsrer Kinder märchen,<br />
von meinem Bruder mit einer ausführlichen Ab handlung<br />
ausgestattet, ... durch Buchhändlergelegenheit<br />
zugehn.“ Bedankt sich weiterhin für die Absicht Wolfs, ihm<br />
Beiträge in der Zeitschrift „Deutsche Mythologie“ widmen<br />
zu wollen, und kündigt die dritte Auflage seines vergriffenen<br />
Buches gleichen Titels an (1854 in Göttingen erschienen),<br />
„wobei denn auch oft aus Ihren Sammlungen und<br />
Erörterungen zu schöpfen ist. Und die Quellen fließen<br />
immer reicher.“ Erwähnt als Beispiel die neue Ausgabe der<br />
„Norwegischen Volksmärchen“ von Asbjørnsen und Moe.<br />
„Dort liegen alle Steine noch fester gefügt als bei uns.“ –<br />
Siegelausschnitt, etw. knittrig, fleckig und gebräunt. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
57 GRIMM, W., Germanist (1786-1859). E. Brief mit<br />
U. Dat. Berlin 1. 5. 1853. 3/4 S. – Doppelblatt.<br />
(123) 1.500,-<br />
An den Germanisten Johann Wilhelm Wolf (1817-1855;<br />
nicht genannt, erschlossen). – Bedankt sich für die Zusendung<br />
der von Wolf herausgegebenen „Hessischen Sagen“,<br />
die 1853 erschienen sind, und wünscht seinem „neuen<br />
Unternehmen ein glückliches Gedeihen“ (wohl der ab 1853<br />
erschienenen „Zeitschrift für deutsche Mythologie und<br />
Sittenkunde“). Wolf hatte Grimm offenbar um Beiträge<br />
dafür gebeten, die dieser aber ablehnt, „so sehr ich auch<br />
Lust dazu hätte“, denn „die Arbeit an dem Wörterbuch und<br />
die Abhandlungen für die Akademie, die keinen Aufschub<br />
gestatten, fesseln mich sosehr daß ich mich in dieser Zeit auf<br />
andere Dinge nicht einlassen darf ...“ Verweist ihn statt -<br />
dessen auf Karl Viktor Müllenhoff (1818-1884), der „eine<br />
reiche Sammlung von abweichenden Erzählungen der von<br />
ihm bekannt gemachten Märchen“ habe. – Rechter Rand<br />
mit Rostspur, unten leicht fleckig.<br />
58 HANSI (d. i. J.-J. WALTZ), Illustrator. Sammlung<br />
von 7 Autographen. Ca. 1945-48. (14) 250,-<br />
Schreiben und Widmungen an Mme. Steinel und ihren Gatten,<br />
den Vorsitzenden der Anwaltskammer in Mühlhausen:<br />
Urkunden und Autographen 21<br />
Sechs Postkarten mit gedruckten Illustrationen des Künstlers,<br />
davon zwei mit längerem eigenhändigen Schreiben mit<br />
Unterschrift auf der Rückseite, drei mit kürzeren Widmungen<br />
mit Unterschrift, eine weitere nur signiert. Die<br />
Illustrationen teils vom Künstler selbst beikoloriert, eine<br />
Zeichnung ergänzt (Blumen).<br />
Widmung mit halbseitiger Deckfarbenzeichnung (die Widmungsträger<br />
beim Wandern), datiert Colmar, 12. 9. 1947. –<br />
Auf dem Vorsatz der Neuausgabe von Professor Knatschke,<br />
Paris 1947. – Elf gedruckte, unbeschriftete und ungelaufene<br />
Postkarten mit Motiven des Künstlers sowie Monographie<br />
beiliegend. – Leichte Gebrauchsspuren.<br />
59 HARRISSE, H., Historiker (1829-1910). Sammlung<br />
von 4 von verschied. Verfassern stammenden<br />
gedruckten Kleinschriften und 5 für Harrisse<br />
angefertigten Abschriften von Handschriften oder<br />
abgelegener Literatur mit beigefügter Korrespondenz<br />
der Verfasser bzw. Abschreiber und e. hs.<br />
Anmerkungen Harrisses. 1882-90. Meist Fol. Verschied.<br />
Einbände d. Zt. (leichte Gebrauchsspuren).<br />
(21) 400,-<br />
Für seine historischen und bibliographischen Studien und<br />
Forschungsarbeiten hatte Henry Harrisse, der „historian of<br />
the discovery of America“ (DAB XI, 374), eine umfangreiche<br />
Sammlung einschlägiger Literatur zusammengetragen,<br />
die nach seinem Tod zerstreut wurde. Vorliegend 9 Texte<br />
aus der Bibliothek von Harrisse, gedruckt oder als Ab -<br />
schriften von Drucken und Handschriften angefertigt, zum<br />
Leben und zur Herkunft von Kolumbus, angereichert nicht<br />
nur mit den Originalbriefen von Harrisses auswärtigen Helfern,<br />
sondern vor allem mit zahlr. und teils sehr umfangreichen<br />
Bemerkungen von Harrisse selbst, für deren Art und<br />
Qualität uneingeschränkt gilt, was Adams über das Handexemplar<br />
der Bibliotheca Americana vetustissima von<br />
Harrisse gesagt hat (DSB XI, 375): „Anyone interested in<br />
Harrisse should examine his personal copy of that book<br />
(now at the Library of Congress), almost every page of<br />
which is filled with corrections, additions, and marginalia<br />
in his exquisite handwriting.“ – Alle Bde. tragen den e. Be -<br />
sitzvermerk von Harrisse.<br />
For his historical and bibliographic studies and research<br />
works, Henry Harrisse, the „historian of the discovery of<br />
America“ (DAB XI, 374), had compiled an extensive<br />
collection of relevant literature which was scattered after his<br />
death. Here are 9 texts from the library of Harrisse, printed<br />
or transcripts of printings and manuscripts, of the life and<br />
origin of Columbus, enriched not only with the original<br />
letters of Harrisse's helpers from outside, but especially with<br />
numerous and partly very extensive comments by Harrisse<br />
himself. – All the volumes with the personal ownership entry<br />
of Harrisse. – Various contemporary bindings (light signs of<br />
wear).<br />
60 HESSE, H., Schriftsteller (1877-1962). Masch.<br />
Brief mit e. U. und e. Aquarell. (Montagnola<br />
1919). 3 1/4 S. – Doppelblatt. (129) 600,-<br />
An seinen Freund Geheeb: „Mir ist das schwäbische Land,<br />
wo ich 1916 zuletzt zum Begräbnis meines Vaters war, sehr<br />
fremd geworden, doch habe ich viel wunderschöne Erinnerungen<br />
daran ... Gearbeitet habe ich viel, es kommen nächstens<br />
meine ersten neuen Arbeiten heraus, wesentlich anders<br />
als meine frühern ... Ich lebe hier völlig allein, meine Frau
22<br />
(von der ich noch nicht geschieden bin, leider), ist seit<br />
7 Wochen zum zweitenmal in einer Anstalt, die beiden<br />
ältern Buben sollen bald in eine deutsche Schule kommen,<br />
da ich sie hier nicht mehr durchbringe (die Mark ist noch<br />
11 oder 10 Rappen wert). Dabei sitzen die eleganten Hotels<br />
in Lugano voll von deutschen Schiebern, die in wohlgeheizten<br />
Räumen üppig fressen ... Das [sic] von den Freunden<br />
aus der alten, prähistorischen Zeit noch einige da sind,<br />
wie Du (übrigens auch Sieck), das ist tröstlich.“<br />
<strong>61</strong> – Masch. Brief mit e. U. und e. Aquarell. Mon -<br />
tagnola 27. 6. 1923. 2 1/4 S. – Doppelblatt. (158)<br />
250,-<br />
An den befreundeten Arzt J. Markwalder mit Mitteilungen<br />
über seine fragile Gesundheit: „Wenn ich an Baden denke,<br />
seh ich noch immer Sie und Ihre Frau im Wagen sitzen, mit<br />
dem Abt, und winken. Ich war mit meiner Ischias und meinen<br />
83 Jahren ein etwas fader Gast für Sie, aber meinerseits<br />
denke ich an Baden und Sie mit Freude und Dankbarkeit.<br />
Es gibt gar nicht so viele Menschen, mit denen man rasch<br />
auf einen ersprießlichen und genießbaren Ton kommt ...“ –<br />
Siehe Abbildung Tafel 4.<br />
62 – Masch. Gedicht mit e. Nachschrift (Grußadres -<br />
se) und U. Dat. (Montagnola) 1937/1942. 1 S. –<br />
E. adressiertes Kuvert beiliegend. (138) 300,-<br />
Abschrift des im Januar 1937 im Zusammenhang mit dem<br />
Roman „Das Glasperlenspiel“ entstandenen Gedichts<br />
„Seifenblasen“ (Mileck II, V-D 190) auf der Rückseite eines<br />
Kalenderblatts von 1935 (hier bereits mit Untertitel „Noch<br />
ein Gedicht von Josef Knecht“). Darunter die Notiz „ge -<br />
schrieben 14/16. I. 1937“ sowie Grüße an den Adressaten.<br />
Das Gedicht ist am 14. Januar 1937 entstanden; mehrere in<br />
den folgenden Tagen entstandene Typoskripte mit leicht<br />
abweichenden Fassungen sind erhalten. Unser Typoskript<br />
ist ein Durchschlag mit Korrekturen: In der ersten Zeile der<br />
ersten Strophe ein überschriebener Tippfehler, in der letzten<br />
Zeile der zweiten Strophe die Änderung „genial'scher“ statt<br />
„genialischer“, jeweils handschriftlich ausgeführt. – Um -<br />
schlag mit der Adresse „Karl Bahrs, Chemnitz“ und Poststempel<br />
von 1942. – Falz etw. eingerissen. – Beiliegend ein<br />
typographischer Gruß auf der Broschüre „Danksagung und<br />
moralisierende Betrachtung“ (1946), monogrammiert „H.“<br />
und hs. Notiz „an Peter Suhrkamp geben“, ein Porträt -<br />
photo Hesses, e. monogrammiert „HH“ und dat. 1955,<br />
sowie ein Umschlag, adressiert an Alfred Gramer.<br />
63 HITLER, A., deutscher Reichskanzler (1889-<br />
1945). E. Gruß an eine Dame auf vorgedruckter<br />
Weihnachtskarte mit e. U. Ohne Ort und Dat.<br />
(ca. 1935/40). 8 x 13,8 cm. (12) 400,-<br />
An eine Dame, der Vordruck „Fröhliche Weihnachten!“<br />
eigenhändig ergänzt: „auch dem verehrten Herrn Gemahl<br />
wünsche ergebenst Adolf Hitler“. – Rückseitig kleine Montagespur;<br />
gering gebräunt.<br />
64 JOSEPH I., römisch-deutscher Kaiser (1678-<br />
1711). Libell mit e. U. Deutsche Urkunde auf Pergament.<br />
Dat. Wien 14. 1. 1711. Fol. 18 Bl. Etw. läd.<br />
goldgepr. Pgt. d. Zt. (100) 800,-<br />
Urkunden und Autographen<br />
Handwerksordnung für Schuhmacher in der fürstlich<br />
Liechtensteinschen Stadt Grumberg (Pothesi) in Mähren,<br />
20 Punkte umfassend. – Mit eigenhändiger Gegenzeichnung<br />
von Graf Johann Wenzel Wratislaw. – Dekorativer Einband<br />
mit vegetabilen Bordürenrahmen und Doppeladler auf<br />
beiden Deckeln. – Block vom Einband gelöst, Vorsatz<br />
mit montierter zeitgenössischer Gouache auf Pergament<br />
mit einer Darstellung der Ermordung Abels durch Kain<br />
(24 x 16 cm; Rand berieben), ohne das Siegel.<br />
65 JOSEPH II., römisch-deutscher Kaiser (1741-<br />
1790). Adelsbrief mit e. U. Deutsche Urkunde auf<br />
Pergament. Wien, 5. 4. 1784. Blattgr.: ca. 36 x 27<br />
cm. Mit ganzseit. gouachierter Wappenminiatur<br />
(ca. 26 x 16,3 cm) und einigen kalligraphierten<br />
Kopfzeilen. 8 Bl. Beschäd. Samt d. Zt. (4) 500,-<br />
Erhebung des „kursächsisch wirklichen geheimen Finanz-<br />
Raths“ Johann Georg Spillner in den Adelsstand. – Kanzleiunterschriften<br />
des Fürsten Colloredo und Franz Georg<br />
von Leykams. – Siegel fehlt, Bindung gelockert, Ränder<br />
gering fleckig. – Siehe Abbildung Tafel 5.<br />
66 KLABUND, Schriftsteller (1890-1928). Sammlung<br />
von 13 Briefen, 6 Postkarten und 5 Gedichtmanuskripten,<br />
jeweils e. und mit U., sowie 7 S.<br />
e. Notizen. Zürich, Locarno u. a. 1917-23. Zus.<br />
ca. 40 S. (68) 3.000,-<br />
Ein Teil der umfang- und aufschlußreichen Korrespondenz<br />
mit dem Arzt Dr. Ernst Levy aus Davos (zu dieser Zeit in<br />
Berlin) mit Schwerpunkt auf dem Jahr 1917. Levy verehrte<br />
und förderte Klabund (bürgerlich A. Henschke) und war<br />
sein Ratgeber in gesundheitlichen Fragen. Beide hatten<br />
während der häufigen Kuraufenthalte Klabunds ein herz -<br />
liches freundschaftliches Verhältnis entwickelt, so daß<br />
Klabund Levy auch persönliche Dinge anvertraute, die<br />
seine Weltsicht und das Schaffen betreffen. In den Jahren<br />
1917-23 hatte Klabund seine kraftvollste und produktivste<br />
Schaffensphase.<br />
Vier Manuskripte zu Gedichten der Sammlung „Irene oder<br />
die Gesinnung“, die 1918 im Druck erschienen ist (alle<br />
eigenhändig und signiert, aber undatiert): „Häuser stürzten<br />
schräg“, „Mich umwölket der Haß“, „Um den alten Turm“<br />
und „Wenn ich gehe zu Gott“. Ferner ein Gedichtmanuskript<br />
(als Brief): „Sie schrieben, lieber Freund, mir einige<br />
Strophen ...“, datiert 4. 9. 1917, mit zwei Zeilen signierter<br />
Nachschrift (wohl unveröffentlicht).<br />
13 Briefe, alle aus dem Jahr 1917: Zürich 9. 7. (2 S. auf<br />
Einzelblättern), 20. 7. (4 S. auf Einzelblättern), 8. 8. (3 S. auf<br />
Einzelbättern), 14. 8. (1 S.); Locarno 9. 3. (1 S., Doppelblatt),<br />
5. 4. (2 S. auf Einzelblättern), 27. 10. (1 S.) und 27. 11.<br />
(2 1/2 S., Doppelblatt); Lugano 14. 11. (1 1/2 S., Doppelblatt);<br />
Basel 7. 12. (1 1/2 S.), 16. 12. (1 S. ) und 18. 12. (2 S.)<br />
– Weiterhin ein Schreiben vom 17. 2. von Irene (Brunhilde)<br />
Heberle, seiner Lebensgefährtin und späteren Ehefrau, mit<br />
Nachschrift von Klabund.<br />
6 Postkarten, datiert (Poststempel): 2. 11. 1918 (mit Trauerrand,<br />
berichtet über Klinikaufenthalt), 22. 8. 1921 (bittet<br />
Levy, die Zeichnung von Oppenheimer zwecks Reproduktion<br />
an den Reclam-Verlag in Leipzig zu senden; die Zeichnung<br />
ist im selben Jahr im „Kleinen Klabund Buch“ abgebildet<br />
worden), 10. 3. 1922, 23. 1. 1923, 31. 8. 1923 und<br />
Davos 31. 12. 1923 (handschriftlich datiert, mit kleiner<br />
Zeichnung).
Nr. 66<br />
3 Blätter mit je zwei Seiten Notizen in Bleistift, über -<br />
schrieben und datiert: „Klabund: 14. II. 18, Traum vom<br />
12./13. II.“ sowie eine Seite Bleistiftaufzeichnungen auf der<br />
Rückseite eines gedruckten Berichts von Ernst Levy zum<br />
„Klabund-Abend in Davos“ am 15. 3. 1918.<br />
Die Briefe und Karten enthalten eine Fülle von Äußerungen<br />
zu Klabunds Lebensumständen, Werken und Anschauungen.<br />
Davon kann hier nur weniges erwähnt werden. So<br />
schreibt er in dem Brief vom 9. Juli 1917 über seine Meinung<br />
zu Politik und Krieg und beklagt die Eigenmächtigkeit<br />
der Militärs, die ihre Kriegsziele ohne Rücksicht auf<br />
die Politik festlegten. Empfiehlt, die „Biologie des Krieges“<br />
des Pazifisten Georg Friedrich Nicolai zu lesen. Editions geschichtlich<br />
interessante Passagen finden sich u. a. in folgenden<br />
Schreiben: Der Brief vom 5. April 1917, in dem er von<br />
der Vollendung des Romans „Mohammed“ berichtet. „(Ich)<br />
vermag allerdings irgend etwas Positives über ihn noch<br />
nicht auszusagen: es steht mir noch zu nahe, und die Schatten<br />
seiner Gestalt fallen noch dunkel über mich her.“ Versucht,<br />
den Inhalt in Kapitelüberschriften zusammen zufassen<br />
und charakterisiert den Text. Im Schreiben vom 14.<br />
August 1917 klagt er über Geldprobleme, doch sei er gerade<br />
dabei, eine „größere Novelle zu beenden: Der Neger. Ich<br />
habe nun die Absicht, im nächsten Jahr einen größeren<br />
Novellenband herauszugeben: bis jetzt liegen drei längere<br />
Novellen vor: Franziskus (den ich in diese Folge nunmehr<br />
einzuordnen willens bin) – Marietta (die Geschichte eines<br />
kleinen Mädels) – Der Neger. Den Neger laß ich jetzt tippen<br />
und sende Ihnen ein getipptes Exemplar. Er ist, im<br />
Gegensatz zu Mohamed, stark, fest und männlich.“ Zu dem<br />
geplanten Novellenband ist es nicht gekommen, die Stücke<br />
sind in den Jahren 1920/21 separat erschienen. – Beiliegend<br />
einige Zeitungssausschnitte. – Leichte Gebrauchsspuren. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
Urkunden und Autographen 23<br />
Nr. 68<br />
67 KÖLN – PAUL V. (CAMILLO BORGHESE),<br />
Papst (1552-1621). Bulle. Lateinische Urkunde auf<br />
Pergament. Dat. Rom, „apud S(an)ctam mariam<br />
maiorem“, „Id(ibus) octobris“ (= 15. 10.) 1620.<br />
29 x 46,4 cm (Plica: 3 cm). Kopfzeile kalligraphisch<br />
verziert. – Mit angehängtem Bleisiegel. (126)<br />
600,-<br />
Notariatsinstrument für den späteren Weihbischof von<br />
Köln, Georg Pauli-Stravius (1593-16<strong>61</strong>; ADB XXXVI,<br />
550). – Wenig gebräunt. – Beiliegend ein Pergamentkuvert<br />
mit spätmittelalterlicher Handschrift.<br />
68 KRUGER, P., genannt „Ohm Krüger“, Präsident<br />
der Republik Südafrika (1825-1904). 2 Porträt -<br />
photographien (Albuminabzüge), davon eine mit<br />
e. U. auf dem Trägerkarton. Den Haag, ca. 1902.<br />
19,5 x 13,2 und 18,7 x 9,7 cm. Montiert auf be -<br />
druckte Trägerkartons der Ateliers Ebner und<br />
Strauch in Den Haag. – Dazu zwei Begleitschreiben,<br />
dat. Utrecht 3. 3. 1902. (64) 500,-<br />
Die beiden Photographien zeigen Kruger, einmal stehend,<br />
einmal sitzend aufgenommen, im niederländischen Exil, in<br />
das er sich im Oktober des Jahres 1900 hatte begeben müssen.<br />
1902 ist Kruger nach Clarens in die Schweiz über -<br />
siedelt, die vorliegenden Aufnahmen dürften kurz zuvor<br />
entstanden sein. Diese wurden laut der beiden in niederländischer<br />
Sprache abgefaßten Begleitschreiben aus Utrecht<br />
von einem diensthabenen Diplomaten an einen Dr. Al -<br />
brecht gesendet, der zu dieser Zeit im Hotel Hammerand<br />
in Wien residierte, und als Anerkennung für seine Dienste<br />
als „dokter van de ambulance in het veld“ geschenkt. Wie
24<br />
Krüger wird sich auch Albrecht, vielleicht ein Militärarzt<br />
des deutschen Freiwilligencorps im Burenkrieg, im Exil<br />
befunden haben. – Leichte Gebrauchsspuren, die Briefe etw.<br />
stockfleckig. – Siehe Abbildung.<br />
69 LANGSDORFF, G. H. VON, Naturforscher<br />
(1774-1852) E. Brief mit U. Dat. St. Petersburg<br />
2. 9. 1810. 4°. 2 3/4 S. – Doppelblatt. – Beiliegend:<br />
E. Note mit U. Dat. St. Petersburg 16. 10. 1810,<br />
und e. „Erklärung der im G. v. Langsdorff'schen<br />
Atlas enthaltenen Kupferstiche“ mit U. Dat.<br />
St. Petersburg 1. 9. 1810. 21 S. (59) 500,-<br />
Wahrscheinlich an den Verleger Leclerc in Paris gerichtetes<br />
Schreiben in französischer Sprache bezüglich der geplanten,<br />
doch nie erschienenen französischen Ausgabe seines<br />
Reiseberichts „Bemerkungen auf einer Reise um die Welt in<br />
den Jahren 1803-1807“ (die erste Ausgabe in zwei Bänden<br />
gedruckt bei Friedrich Wilmans in Frankfurt 1812; Sabin<br />
38895, Howes L 81, Borba de Moraes 455, Bosch 289).<br />
Langsdorff hatte an der Krusensternschen Weltumseglung<br />
teilgenommen, sich jedoch in Kamtschatka von der Mannschaft<br />
getrennt, um selbständig das damalige russische<br />
Alaska und Kalifornien zu bereisen. Sein separat publizierter<br />
Bericht gehört zu den besten wissenschaftlichen Quellen<br />
über diese Gebiete. Erwähnt unter anderem, er wolle in<br />
sein Werk neben der von Krusenstern eine weitere Karte<br />
hinzufügen, und berichtet von seiner Freundschaft mit<br />
Davidoff, einem Leutnant, der mit ihm gereist war. Außerdem<br />
schicke er anliegend die meisten der Vorlagenzeichnungen<br />
zum ersten Band, eine Abschrift des deutschen<br />
Texts sowie sein Porträt. – Die beiliegende, von Langsdorff<br />
selbst nieder geschriebene und signierte Erklärung de r Kupferstiche<br />
entspricht größtenteils dem Drucktext der deutschen<br />
Fassung und sollte wohl als Vorlage für die Über -<br />
setzung dienen (eine kleine eingeklebte Skizze mit einer<br />
Stecheranweisung). Weiterhin die von Langsdorff und<br />
Wilmans unterzeichnete Bitte, Langsdorffs Originalzeichnungen<br />
doch bald an Wilmans zurückzugeben. – Etw. ge -<br />
bräunt, vereinzelt fleckig.<br />
Erinnerungen an Lola Montez<br />
70 LUDWIG I., König von Bayern (1786-1868).<br />
E. Brief mit U. Dat. Berchtesgaden 23. 8. 1848.<br />
1 1/2 S. Mit kleinem Aquarell. – Doppelblatt.<br />
(123) 800,-<br />
An Luise von Plönnies. – Offenherziger Brief an die Schriftstellerin<br />
(1803-1872), die er beim gemeinsamen Aufenthalt<br />
mit Lola Montez im Sommer 1847 in Bad Brückenau kennengelernt<br />
hatte (belegt in einem Schreiben der Plönnies im<br />
Familiennachlaß, heute Hessisches Staatsarchiv Darmstadt,<br />
Bestand O 59, Plönnies). „Frau von Plönnies, frage damit an<br />
daß die auf diesem Blatte gemalten Blumen nicht vergeblich<br />
ihre Bedeutung ausdrücken müssen. Würden Ihre trefflichen,<br />
lebenswarmen Aufzeichnungen aus ihrem vorm -<br />
jährigen [sic!] Aufenthalt in Bad Brükenau nicht gedruckt,<br />
so wünsche ich daß Sie die Gefälligkeit haben möchten mir<br />
eine Abschrift derselben zukommen zu lassen. Schöne<br />
Erinnerungen einer verschwundenen Zeit! Was habe ich<br />
nicht alles seit einem Jahre gelitten! Und was nicht alles verlassen!<br />
Meine Phantasie doch ist mir geblieben. Auch das<br />
Andenken froher Vergangenheit gewährt Genuß.“ – Auf<br />
Papier mit vorgedruckter (lithographierter) Blumen girlande;<br />
in die Mitte mit Aquarellfarben eingemalt ein kleiner<br />
Blütenzweig, vielleicht von der Hand Ludwigs. – Wenig<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Urkunden und Autographen<br />
Enthüllung der Bavaria<br />
71 – E. Brief mit U. Dat. München 27. 10. 1850.<br />
2 3/4 S. – Doppelblatt. (123) 600,-<br />
An die Schriftstellerin Luise von Plönnies. – Bedankt sich<br />
für die ihm gewidmeten „Neuen Gedichte“, die Luise von<br />
Plönnies ihm offenbar als Manuskript zugesendet hatte<br />
(erschienen 1851 in Darmstadt), und lobt ihre Sonette<br />
„Oskar und Gianetta“ (Mainz 1850). Schickt ihr das Programm<br />
des Festzugs sowie die Festrede nach der Bavaria-<br />
Enthüllung (am 9. Oktober 1850) und eine Abschrift des<br />
Gedichts, „welches dieses, seines Gleichen nicht habende<br />
Fest mich zu verfassen veranlasste“ (unter dem Titel<br />
„Der Bavaria Enthüllungsfest“ beim Festakt vorgetragen).<br />
Beschreibt weiterhin die Feierlichkeiten. Wohl in Anlehnung<br />
an das Grußwort beim Festakt („Ich bin 64 Jahre alt,<br />
hab' viel des Schönen gesehen...“) schließt er den Brief mit<br />
den Worten: „Daß ich 64 Jahre alt bin scheint mir als<br />
unglaublich, freilich nicht in den Spiegel sehend, der ich<br />
mich als einen jungen Menschen noch fühle, und voll Empfänglichkeit<br />
aufs Wiedersehen.“ Gruß, Datierung und<br />
Unterschrift wurden aus unbekannten Gründen aus dem<br />
Bogen ausgeschnitten und neu geschrieben auf anderem<br />
Papier mit einer Stecknadel hinter die Lücke geheftet<br />
(Nadel mit geringem Rostansatz).<br />
72 LUDWIG XVI., König von Frankreich (1754-<br />
1793), und MARIE ANTOINETTE, Königin<br />
von Frankreich (1755-1793). Heiratsvertrag mit e.<br />
U. Französische Urkunde auf Papier. Dat. (Paris)<br />
15. 10. 1784. 8 Bl. Fleckiger Umschl. d. Zt. in mod.<br />
Maroquin-Mappe, sign. „Riviere & son“ (leichte<br />
Gebrauchsspuren). (100) 12.000,-<br />
Heiratsvertrag von Antoine-René d'Escoubleau, Marquis<br />
de Sourdis, und Augustine Olympe Sophie de Bésiade<br />
d'Avray, zwei Mitgliedern des französischen Hochadels.<br />
Die Hochzeitsfeierlichkeiten dauerten vom 15. bis zum<br />
17. Oktober. – Neben den eigenhändigen Unterschriften<br />
von Ludwig XVI. und Marie Antoinette finden sich auf<br />
dem letzten Blatt recto Signaturen von Louis Stanislas<br />
Xavier (später Ludwig XVIII.), dessen Gattin Marie Joséphine<br />
Louise de Savoir, Charles Philippe (später Karl X.),<br />
dessen Gattin Marie Thérèse de Savoise und von weiteren<br />
Mitgliedern des französischen Königshauses. Auf der Versoseite<br />
zeichneten zahlreiche Angehörige des Hochzeitspaares.<br />
– Wenig fleckig. – Siehe Abbildung Seite 16.<br />
Marriage agreement with autographic signatures. French<br />
document on paper. Dated (Paris) 15. 10. 1784. 8 leaves. –<br />
Contemporary stained wrappers in modern morocco port -<br />
folio, signed „Riviere & son“ (light signs of wear). – See illustration<br />
on page 16.<br />
73 MANN, G., Historiker (1909-1994). Masch. Brief<br />
mit e. U. Dat. Kilchberg am Zürichsee 3. 3. 1973.<br />
1/2 S. (138) 200,-<br />
An den Seewald-Verlag mit der Erlaubnis, einen eigentlich<br />
nicht zur Veröffentlichung gedachten Passus über Brüning<br />
zu verwenden. – Dazu ein von Mann signiertes Porträt -<br />
photo (Studio Bliggi, Zürich, um 1980), 2 signierte Briefe<br />
und 4 signierte Photographien von Elisabeth Mann Borgese<br />
(1918-2002). – Weitere Beilagen.<br />
74 MANN, KATIA, Gattin von Thomas Mann (1883-<br />
1980). Masch. Brief mit e. U. Dat. Pacific Palisades,<br />
Kalifornien, 17. 7. 1946. Fol. 1 S. (138) 200,-
In Vertretung ihres Gatten an den Schriftsteller (Alexander?)<br />
Ehrenfeld. – Berichtet, ihr Mann habe sich sehr gut<br />
erholt und arbeite schon wieder an seinem Roman (Doktor<br />
Faustus), doch sie erledige noch seine Korrespondenz. –<br />
Sieht keine „Unterkunftmöglichkeit“ (gemeint: einen Verlag)<br />
für „Die Hunde bellen“, ein Werk Ehrenfelds, das<br />
offenbar nie gedruckt worden ist. – Etw. knittrig, Ränder<br />
ein wenig fleckig. – Beiliegend eine Postkarte mit der<br />
Signatur Heinrich Manns, adressiert an Fräulein Gusti<br />
Friedmann in Wien, dat. nach Poststempel 6. 12. 1921.<br />
75 MANN, TH., Schriftsteller (1875-1955). E. Brief<br />
mit U. Dat. München 23. 3. 1926. 1 1/2 S. – Doppelblatt<br />
mit gedrucktem Briefkopf. (138) 500,-<br />
An die Witwe des Schriftstellers Gerhard Ouckama Knoop<br />
(18<strong>61</strong>-1913), Gertrud Roth (1869-1967), die angefragt hatte,<br />
ob Mann noch Briefe ihres Gatten habe. Verneint dies und<br />
gesteht, daß sein „Briefarchiv nie das ordentlichste war“;<br />
außerdem sei während des Krieges „eine ganze Menge aufbewahrter<br />
Korrespondenz eingestampft worden“. Falls<br />
Briefe von Knoop darunter gewesen sein sollten, könne es<br />
sich nicht um wichtige Aufzeichnungen gehandelt haben,<br />
denn diese bewahre er besonders auf. – Querfalze eingerissen,<br />
Ecken mit kleinen Ausbrüchen, rückseitig Abklatsch<br />
des Umschlags, leicht gebräunt.<br />
76 – Signatur auf dem Vorsatz von: DERS., König -<br />
liche Hoheit und die Novellen. Berlin, Wegweiser,<br />
o. J. (um 1930). 955 S., 1 Bl. OHldr. (leicht berieben<br />
und bestoßen). (138) 250,-<br />
Beiliegend ein Exemplar von Manns „Versuch über Schiller“<br />
(Berlin, S. Fischer, 1955) mit kurzer „Juni 1955“ datierter<br />
Notiz auf dem Vortitel, wohl von der Hand des Autors,<br />
weiterhin ein Widmungsexemplar von Frido Mann sowie<br />
acht belletristische Werke mit Autorensignatur, darunter<br />
von Friedrich Dürrenmatt, Oskar Maria Graf (Widmung<br />
an Alfred Rohr, New York 1949), Amos Oz, Siegfried<br />
Sommer, Karl Heinrich Waggerl und anderen.<br />
Vatersorgen eines Königs<br />
77 MAXIMILIAN II. – KORRESPONDENZ aus<br />
der Göttinger Studienzeit König Maximilians II.<br />
von Bayern. 7 e. Briefe mit U. von König Ludwig<br />
I. und ein e. Schreiben mit U. von Maximilian,<br />
alle an den Grafen Fugger. Dat. München und<br />
Göttingen, 1. 2. 1829 bis 17. 3. 1831. Zus. ca. 10 S.<br />
– Die Briefe Ludwigs alle in gesiegelten und<br />
e. adressierten Umschlägen (tls. mit Poststempel).<br />
(28) 1.200,-<br />
Bislang unbekannter Teil der sonst gut dokumentierten<br />
Korrespondenz aus der Studienzeit des Kronprinzen und<br />
späteren Königs Maximilian II. von Bayern in Göttingen<br />
(1829/30). König Ludwig I., der selbst schon an der Universität<br />
Göttingen studiert hatte, schickte seinen Sohn an<br />
die von ihm besonders geschätzte Hochschule. In dieser<br />
Zeit stand Maximilian unter Aufsicht des königlich bayerischen<br />
Rittmeisters Friedrich Karl Joseph von Fugger-Kirchheim-Hoheneck<br />
(1795-1838), eines engen Vertrauten Ludwigs.<br />
Am 28. Oktober 1829 ist Maximilian mit dem Grafen<br />
in das sogenannte „Prinzenhaus“ in Göttingen eingezogen<br />
und hat sich an der Universität immatrikuliert. Die vorliegenden<br />
Schreiben sind alle an Graf Fugger gerichtet, der<br />
Ludwig ständig über seinen Sohn zu informieren hatte. Die<br />
Urkunden und Autographen 25<br />
Nr. 77<br />
Schreiben Ludwigs an seinen Sohn und dessen Antworten<br />
sind im vollen Wortlaut veröffentlicht in: H. Thiersch,<br />
Ludwig I. von Bayern und die Georgia Augusta, Berlin<br />
1927, S. 96-139 (Kap. III: Maximilian II. von Bayern als<br />
Göttinger Student). – Eine von Ludwig verfaßte „väterliche<br />
Ermahnung“ vom 18. Oktober 1829 (Thiersch S. 97 f.)<br />
regelte den Studienablauf wie auch das tägliche Leben des<br />
Kronprinzen mit strengen Vorschriften, an die sich Maximilian<br />
meist auch hielt. Nur einmal, Ende Januar 1830, kam<br />
es zu einer Eintrübung des Verhältnisses. Die vorliegenden<br />
Schreiben zeigen, mit welchem Nachdruck Ludwig die<br />
Kontrolle des Göttinger Studienaufenthalts seines Sohnes<br />
betrieb. Der Brief Maximilians an den Grafen diente der<br />
Information desselben über eine Reise nach Kassel.<br />
I. München, 1. 2. 1829, 1/2 S. (nach Berlin). – Gewährt dem<br />
Grafen Fugger, Leutnant im Cheveauleger-Regiment<br />
„König“, Urlaub für eine Reise nach München (vermutlich<br />
im Zuge der Vorbereitung von Maximilians Studium).<br />
II. München, 8. 11. 1829, 2 1/3 S. – Antwort auf zwei<br />
Schreiben des Grafen vom 23. 10. und 1. 11. 1829. – Anweisungen<br />
bezüglich des Lateinunterrichts bei Professor Mitscherlich,<br />
der im Wintersemester zweimal pro Woche stattfinden<br />
sollte.<br />
III. München, 22. 11. 1829, 3/4 S. – Antwort auf einen Brief<br />
des Grafen vom 14. des Monats anläßlich des kommenden<br />
Geburtstags seines Sohnes am 28. November, mit dem dieser<br />
die Volljährigkeit erreichte.<br />
IV. Brief von Kronprinz Maximilian: Kassel, 30. 12. 1829,<br />
1 S. – Setzt den Grafen in Kenntnis, daß er erst am Samstag<br />
und nicht, wie beabsichtigt, am Mittwoch in Göttingen eintreffen<br />
werde.
26<br />
V. München, 17. 1. 1830, 2 S. – Ludwig war berichtet worden,<br />
daß sein Sohn zusammen mit dessen Studienkollegen<br />
Baron von Würtzburg nach Frankfurt gereist sein soll.<br />
Graf Fugger möge ihm mitteilen, wann diese Reise statt -<br />
gefunden habe, ob sie von Kassel oder Göttingen ausgegangen<br />
war usw.<br />
VI. München, 31. 1. 1830, 2 1/4 S. – Bestätigt den Erhalt der<br />
Schreiben des Grafen vom 21. und 23. des Monats und<br />
beklagt sich, nicht darüber informiert worden zu sein, daß<br />
der Kronprinz eine Nacht allein in Göttingen zugebracht<br />
hat. Künftig möchte er „mit der abgehenden Post“ über<br />
derartige Angelegenheiten sofort informiert werden. Seine<br />
Großzügigkeit sei ohnehin außergewöhnlich: „Kein König,<br />
glaube ich, gestattete seinem Sohn auf der Universität so<br />
viele Freyheit als ich, aber alles hat seine Grenze und ... der<br />
meinige hat sie überschritten“. Allerdings war Maximilian<br />
nun bereits volljährig. Er hat sich dennoch in aller Form<br />
beim Vater entschuldigt, und dieser hat ihm daraufhin auch<br />
verziehen (vgl. Thiersch S. 122 f.).<br />
VII. Ludwig I., Colombella (bei Perguia), 23. 5. 1830 (mit<br />
Nachtrag 27. 5.), 1 1/4 S. – Antwort auf zwei Schreiben des<br />
Grafen. Erklärt seine Zufriedenheit über dessen Berichte<br />
„von der Lebensweise des Kronprinzen, meines lieben Sohnes“,<br />
und bedankt sich im Nachtrag für einen weiteren Brief<br />
des Grafen vom 3. Mai. (Am 23. Mai schickte Ludwig auch<br />
ein Schreiben an Maximilian; siehe Thiersch S. 132).<br />
VIII. München, 17. 3. 1831, 1/2 S. – Bedankt sich für einen<br />
Brief des Grafen vom 9. des Monats aus Berlin (Maximilian<br />
war inzwischen an die Berliner Universität gewechselt). –<br />
Tls. auf Papieren mit Wasserzeichen „JWhatman Turkey<br />
Mill 1828“ und „W D Wells 1822“. – Einzelne Falzeinrisse,<br />
Umschläge tls. mit Einrissen, wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
78 NÜRNBERG – VERLAGSWESEN – ZIRKU-<br />
LAR anläßlich der Umfirmierung der Buchhandlung<br />
Johann Peter Wolf in „Pech und Comp.“.<br />
Gedrucktes Formular mit hs. Eintragungen.<br />
(Nürnberg, Pech), 1. 4. 1800. 4°. 2 Bl. Lose, ohne<br />
Einband. (50) 150,-<br />
Interessantes Dokument zum Nürnberger Buchhandel der<br />
Zeit um 1800. Das Rundschreiben richtete sich an Kollegen<br />
und Zulieferer und faßt die jüngste Geschichte der Kunstund<br />
Buchhandlung Wolf zusammen. Entscheidend der<br />
letzte Abschnitt, in dem erklärt wird, die Schulden und ausstehenden<br />
Forderungen der alten Firma nicht zu übernehmen,<br />
„ausser was Pech und Comp. contrahirt haben“. –<br />
Weiterhin das Subskriptionsangebot für den ersten Teil von<br />
Johann Wolfgang Müllers „Vollständiges System der<br />
Rechenkunst“ (dieser ist 1801 erschienen, allerdings kein<br />
weiterer Band mehr). – Unser Exemplar ist ausgestellt und<br />
adressiert an den Verlag Vieweg in Braunschweig („Herrn<br />
Vieweg den Aelteren“, wohl den Gründer Johann Friedrich<br />
Vieweg, 17<strong>61</strong>-1835). – Gefaltet, mit papiergedecktem Siegel<br />
(Öffnungsspuren), leicht gebräunt.<br />
79 ORFF, C., Komponist (1895-1982). Porträtphoto<br />
mit e. Widmung und U. Dat. Juni 1956. 24,5 x<br />
19,1 cm. (63) 150,-<br />
Dankesgruß an den Opernregisseur Ulrich Reinhardt, der<br />
1956 in Münster Orffs „Antigonae“ inszeniert hatte. –<br />
Brustbild nach links, an einen Holzpfahl gelehnt. – Zwei<br />
kleine Fehlstellen.<br />
Urkunden und Autographen<br />
80 PASSIERSCHEIN (FREIPASS). Deutsches Ur -<br />
kundenformular auf Papier mit hs. Eintragungen<br />
und Kanzleiunterschriften. Wien, 8. 12. 1769.<br />
Blattgr.: 46,8 x 64 cm. Mit großer Holzschnitt-<br />
Initiale und papiergedecktem Siegel. – Unter Glas<br />
gerahmt. (23) 200,-<br />
Ausgestellt für einen Bürger namens Peter Popovics aus<br />
Pest, dem die Erlaubnis erteilt wird, einen vom k.k. Münzamt<br />
versiegelten Geldsack mit 350 Talern ohne weitere<br />
Abgaben über Belgrad auszuführen. Kulturhistorisch interessantes<br />
Dokument über die Handels- und Zollkonventionen<br />
in den Habsburger Staaten unter Maria Theresia. –<br />
Falze wenig gebräunt, sehr breitrandig.<br />
Kaiserlicher Kunsterwerb<br />
81 PEUTINGER, K., Humanist (1465-1547). E. Brief<br />
mit U. und e. Adresse. (Augsburg?), 16. 1. 1514.<br />
20,5 x 19 cm. 1/2 S. (10 Zeilen). (68) 2.500,-<br />
An Cyprian von Serntein (ursprünglich: von Northeim;<br />
gestorben 1524), den obersten kaiserlichen Hofkanzler in<br />
Innsbruck. Peutinger vermittelte und erwarb im Auftrag<br />
Sernteins Kunstwerke für die kaiserliche Hofhaltung (weitere<br />
diesbezügliche Korrespondenz ist belegt). Das vorliegende<br />
Schreiben diente als Begleitbrief zur Sendung dreier<br />
Nürnbergischer Truhen: „Wolgeborner Gnediger Herre,<br />
E. G. schick ich hiemit dreue truhen, die mir Caspar nutzel<br />
von Nuernberg geschickt hat, und hab fur plahen, binden<br />
und die furlan, von Nuernberg biß gen Insprugg Neuen<br />
guldin und zweien Creutzer bezalt, Deßhalben E. G. dem<br />
furman weitter zubezalen nichtz schuldig sein ...“ – Kaspar<br />
Nützel (um 1471-1529) aus dem bedeutenden Patrizier geschlecht,<br />
später auch Nürnberger Bürgermeister und Rat,<br />
war um 1515 vor allem im diplomatischen Dienst der Stadt<br />
tätig. – Papier mit Wasserzeichen einer perlenbesetzten<br />
Bügelkrone, darüber Reichsapfel mit Kreuz, bei Piccard in<br />
zahlreichen Varianten bereits im späten 15. Jahrhundert<br />
nachgewiesen; unser Wasserzeichen ist nahezu deckungsgleich<br />
mit Nr. 52851 (Ansbach 1512). – Nicht bei König,<br />
Konrad Peutingers Briefwechsel (München 1923). – Ränder<br />
mit drei kleinen Schlitzen für Verschlußbänder; minimal<br />
fleckig, kaum gebräunt. – Beiliegend gestoch. Porträt<br />
Peutingers. – Siehe Abbildung Seite 17.<br />
To Cyprian von Serntein (originally: von Northeim; de -<br />
ceased in 1524), the highest imperial court chancellor at<br />
Innsbruck. Peutinger arranged and purchased on behalf of<br />
Serntein works of art for the imperial court (there is evidence<br />
for further correspondence on the matter). The present letter<br />
served as accompanying document for the consignment of<br />
three Nuremberg chests. – Margins with three small slits for<br />
clasp ribbons; minimally soiled, hardly browned. – Enclosed<br />
engraved portrait of Peutinger. – See illustration on page 17.<br />
82 PLÖNNIES – KORRESPONDENZ der Luise<br />
von Plönnies und des Johann Wilhelm Wolf.<br />
Sammlung von ca. 60 Briefen. Um 1840-65. Lose<br />
in Hldr.-Album um 1870 mit goldgepr. Deckel titel<br />
„Autographen“ (etw. beschabt und bestoßen).<br />
(123) 2.000,-<br />
Teilnachlaß der Schriftstellerin Luise von Plönnies (1803-<br />
1872) und ihres Schwiegersohns, des Germanisten Johann<br />
Wilhelm Wolf (1817-1855). Enthält Briefe von Schriftstellern,<br />
Gelehrten, Künstlern und Politikern des mittleren
19. Jahrhunderts; meist längere, inhaltsreiche Schreiben,<br />
häufig mit Austausch über künstlerische Fragen, Werke,<br />
Editionen etc. – Darunter: Heinrich Alexander von Arnim,<br />
Wilhelm Baur, Charles Boner, Moriz Philipp Carrière,<br />
Caroline de Crespigny, Eduard Duller, Prudens van Duyse,<br />
Johann Heinrich Felsing, Hermann Ferdinand Freiligrath,<br />
Heinrich von Gagern, Nikolaus Hocker, Hyazinth Holland,<br />
Josef Edmund Joerg, Wilhelm Emmanuel von Ketteler,<br />
Karel Lodewijk Ledeganck, Heinrich Leo, Thomas<br />
Medwin, Wolfgang Menzel, August Nodnagel, Oskar von<br />
Redwitz, Julius von Rodenberg, Oskar Schade, Louise von<br />
Schücking, Emil zu Sayn-Wittgenstein, Johann Wilhelm<br />
Wolf und Pius Zingerle. Darunter auch zwei Schreiben der<br />
Luise von Plönnies selbst (an den späteren Eigner des<br />
Albums, den Pfarrer Christian Müller); ebenfalls von ihrer<br />
Hand ein „Verzeichnis und Erklärung der Autographen“<br />
(Doppelblatt, neuere Zweitschrift beiliegend). – Meist nur<br />
leichte Gebrauchsspuren.<br />
83 RICHTER, L., Maler (1803-1884). E. Brief mit U.<br />
Dat. Dresden 4. 4. 1852. 1 S. (123) 300,-<br />
An Luise von Plönnies (1803-1872). – Antwortet auf ein<br />
Schreiben der Schriftstellerin, das er über Theodor Hosemann<br />
erhalten hat. Darin hatte sie sich anerkennend über<br />
seine Zeichnungen geäußert und angefragt, ob er einen Auftrag<br />
für sie übernehmen möchte (eine Illustration zu einem<br />
ihrer Gedichte). Er habe jedoch erst ab Herbst dieses Jahres<br />
wieder Zeit, neue Arbeiten zu übernehmen, und es komme<br />
auf den Zeitpunkt an, wann das Gedicht erscheinen solle.<br />
Erklärt sich unter bestimmten Bedingungen zur Zusammenarbeit<br />
bereit. Diese ist offenkundig nicht zustande<br />
gekommen, eine Illustration Richters zu einem Werk der<br />
von Plönnies ist nicht nachzuweisen. – Links oben kleiner<br />
blindgepr. Stempel.<br />
84 RUDOLF II., römisch-deutscher Kaiser (1552-<br />
1<strong>61</strong>2). Adelsdiplom mit e. U. Deutsche Urkunde<br />
auf Pergament. Dat. Prag 26. 3. 1603. Mit Deckfarben-Wappenminiatur<br />
(ca. 12,5 x 9,3 cm) sowie<br />
3 kalligraphischen Kopfzeilen tls. in Goldschrift<br />
und mit großer gezeichneter Initiale. 34 Zl.<br />
Blattgr.: Ca. 44,5 x 62,2 cm. Plica 14 cm. – Mit<br />
rotem defekten Wachssiegel in Hartholzkapsel. In<br />
Metall-Kassette d. Zt. (außen rostig, etw. beschädigt).<br />
(96) 1.200,-<br />
Adelsdiplom und Wappenbrief für den kaiserlichen Notar<br />
Sebastian Dobner aus Sopron (Ödenburg) und dessen Ehefrau<br />
Barbara Polianius sowie deren Kinder und Erben. –<br />
Mit feiner, künstlerisch sehr qualitätvoller Wappenminiatur,<br />
die links des Wappens (mit gevierteltem Schild und<br />
üppiger Helmzier) den stehenden Kaiser in Rüstung und<br />
vollem Ornat sowie rechts eine Personifikation des Sieges<br />
zeigt. – Unterschriften des Bischofs von Nitra, Frantisek II.<br />
Forgács (Amtszeit: 1596-1607), und eines Notars. – Geringe<br />
Spuren verlaufener roter Farbe, etw. wasserrandig und ge -<br />
bräunt. – Siehe Abbildung Tafel 5.<br />
Nobility diploma and heraldic letter for the imperial notary<br />
Sebastian Dobner from Sopron (Ödenburg) and his wife<br />
Barbara Polianius as well as their children and heirs. –<br />
Minor traces of blurred red colour, some waterstains and<br />
browning. – With red wax seal (damaged) in hardwood<br />
capsule. In contemporary metal case (rusty outside, a little<br />
damaged). – See illustration on plate 5.<br />
Urkunden und Autographen 27<br />
85 SCHNITZLER, A., Schriftsteller (1862-1931).<br />
Zwei e. Widmungen mit U. „Arthur Schnitzler“<br />
und „Onkel Arthur“, dat. Wien „Oct. 26“ (Oktober<br />
1926). – Auf den Schmutztiteln von: DERS.,<br />
Gesammelte Werke in zwei Abteilungen. 9 Bde.<br />
Berlin, S. Fischer, 1922. OHlwd. (etw. fleckig,<br />
berieben und bestoßen). – An seinen Neffen Karl<br />
Schnitzler und (dessen Frau?) Pauline Schnitzler,<br />
jeweils im ersten Band der Abteilung „Thea ter -<br />
stücke“ und „Erzählende Schriften“. – Etw. fleckig<br />
und gebräunt. (63) 250,-<br />
86 SCHRIFTSTELLER – Sammlung von 19 Autogrammen.<br />
Signaturen meist auf Postkarten, Portrs.<br />
und diversen Kopien. Ca. 1910-2003. Verschied.<br />
Formate. – Umschläge tls. beiliegend. (138) 200,-<br />
Heinrich Böll (2) – Lothar-Günther Buchheim (4) – Friedrich<br />
Dürrenmatt (monogrammierte Porträtkarikatur auf der<br />
Rückseite einer Eintrittskarte zu einer Dichterlesung am<br />
16. 6. 1985 in Passau) – Günter Grass – Gerhard Hauptmann<br />
(Postkarte, dat. Dresden, 28. 2. 1912?) – Inge und Walter Jens<br />
(2; dat. Tübingen 2003) – Erich Kästner (Grußkarte, dat.<br />
München 15. 11. 1971) – Ellis Kaut (4) – Astrid Lindgren –<br />
Otfried Preußler. – Leichte Gebrauchsspuren. – Ferner beiliegend<br />
ein Brief der Schriftstellerin Clara Nordström (1886-<br />
1962), dat. 8. 8. 19<strong>61</strong>, wohl an einen Verleger.<br />
87 STRAUSS, R., Komponist (1864-1949). E. Brief.<br />
Garmisch 25. 10. 1936. 4 S. – Doppelblatt. (158)<br />
600,-<br />
An den Kritiker Alexander Berrsche: „Es ist nicht meine<br />
Gewohnheit, über kritische Äußerungen der Presse Be -<br />
schwerde zu führen. Wenn ich Sie bitte, in Bezug auf Ihre<br />
Besprechung des ersten Akademieconzerts einmal mit<br />
einigen kurzen, sachlichen Andeutungen eine Ausnahme<br />
machen zu dürfen, so hat dies seinen Grund, daß Sie<br />
gewöhnlich Verständnis für Dinge zeigen, die nicht Jeder<br />
hört und sieht, und weil eine Fortdauer des Ihrer Kritik zu<br />
Grunde liegenden Mißverstädnisses die erzieherische<br />
Arbeit, die ich diesen Winter an Orchester und Publikum<br />
zu leisten mir vorgenommen hatte, unnötig erschweren<br />
würde. Sie glaubten am Vortrag des Orchesters Müdigkeit<br />
und Undurchsichtigkeit constatiren zu müssen. Wenn dies<br />
richtig war, so trifft sicher nur mich die Schuld. Sie hörten<br />
ganz richtig Vieles weniger 'temperamentvoll', weniger<br />
'schneidig' als sonst, Vieles, was gegen die Vorschrift sonst<br />
sehr gehackt wurde nur so gespielt, das Blech blies 'affektlos'<br />
und abgedämpft. Beethovens Scherzo wurde (nach<br />
Bülows Vorschrift) das erste Mal in mäßigem Zeitmaß und<br />
erst bei der zweiten Wiederholung in vollem Vivace, das<br />
Finale um mindestes ein Drittel langsamer gespielt, als es<br />
selbst von den berühmtesten Dirigenten improvisirt und<br />
meiner Meinung nach irrtümlich sogar von Keinem Geringern<br />
als R. Wagner gefordert wird – aber dieses vielleicht<br />
allzu abgeschliffene, allzu kultivirte Musicieren war diesmal<br />
keine Müdigkeit, sondern Absicht – dem Orchester<br />
vielleicht noch nicht ganz in Fleisch und Blut übergegangen,<br />
dem normalen Conzertbesucher sicher ungewohnt wie<br />
von jeher meine ganze Beethoven-Interpretation. Was nun<br />
Mazeppa betrifft, wo Sie vielleicht manche Undurchsichtigkeit<br />
bemerkten, so glaube ich, gerade Ihnen nicht aus -<br />
einandersetzen zu müssen, daß ein solch prachtvolles Lisztsches<br />
Frescogemälde nicht ausciselirt wie ein Mozartsches<br />
Andante gespielt werden kann: bei dem Pianisten Liszt gibt
28<br />
es ab und zu kleine technische Unzulänglichkeiten des<br />
neuen und genialen Orchestersatzes zu verwischen, manche<br />
Lücke zuzudecken – das 50 Jahre später geschriebene<br />
polyphone Tod und Verklärung 'klingt' schon von alleine<br />
andersch! – Daß die Tendenz der Programme: Beethoven<br />
ganz zur Programmmusik zu rechnen oder umgekehrt<br />
die sog. Programmmusik als unmittelbarste und musik -<br />
geschichtlich einzig giltige Beethoven Nachfolge nachzuweisen,<br />
Manchem nicht gefällt, darauf war ich von vorn -<br />
herein gefaßt. Wenn Sie sich mit mir einmal über all dies<br />
mündlich unterhalten wollen – ausführlicher, als es in diesen<br />
kurzen Andeutungen möglich – stehe ich gern zu Ihrer<br />
Verfügung als Ihr sehr ergebener R. Strauss.“ – Beiliegen<br />
der Begleitbrief, mit dem Strauss das vorliegende Schreiben<br />
an den Münchner Zeitungs-Verlag übersandte, und das An -<br />
schreiben des Verlages an Berrsche.<br />
88 TILESIUS VON TILENAU, W. G., Naturforscher<br />
(1769-1857). E. Brief mit U. Dat. St. Petersburg<br />
28. 10. 1810. 4°. 3 S. – Doppelblatt, rückseitig<br />
adressiert. (59) 500,-<br />
In deutscher Sprache an den Verleger Leclerc in Paris.<br />
Inhaltsreiches Schreiben über die geplante Veröffentlichung<br />
seines Tafelbandes zum Reisebericht der ersten russischen<br />
Weltumsegelung 1803-06 durch Adam Johann von Krusenstern,<br />
an der er teilgenommen hatte. Tilesius, der die zeichnerischen<br />
Vorlagen und beschreibenden Texte liefern sollte,<br />
setzt sich mit den drucktechnischen Möglichkeiten auseinander<br />
und erörtert deren Vor- und Nachteile. Interessant<br />
sind vor allem die kritischen Bemerkungen über das Kolorieren<br />
und sein Vorschlag zur Verbesserung der oft schmutzig<br />
wirkenden Farben: „Ich rathe Ihnen ... diejenigen Platten,<br />
welche Sie illuminiren lassen wollen, noch vor ihrer<br />
gänzlichen Vollendung matt abdrucken zu lassen, sonst<br />
werden ihre Abdrucke zu schwarz zum Coloriren und das<br />
Colorit bleibt schmuzig auf denselben, wie bey der Petersburgischen<br />
(ich und H. v. Krusenstern aber wünschen daß<br />
die französischen Abdrucke schöner ausfallen möchten als<br />
die Russischen). H. Berthoud wird Ihnen denselben Rath<br />
geben.“ Die Publikation seines „Voyage pittoresque“,<br />
„welche auch kein wolfeiles Unternehmen werden kann“,<br />
solle man nicht eher drucken, bis Krusensterns Atlas und<br />
die anderen Bände vollendet und publiziert seien. Das Werk<br />
von Tilesius ist 1813 in St. Petersburg erschienen. – Kleines<br />
Loch und Überklebung im Text (mit Verlust einzelner Wörter)<br />
durch Siegelausriß, geringe Faltspuren.<br />
89 – E. Brief mit U. Dat. St. Petersburg „24. Aprill<br />
alten Styls“ (d. i. 6. 5.) 1811 . 4°. 4 S. – Doppelblatt.<br />
(59) 500,-<br />
Wohl an den Verleger Leclerc in Paris. Betont, daß sein<br />
naturwissenschaftlicher Bericht zur ersten russischen Weltumsegelung<br />
1803-06 durch Adam Johann von Krusenstern,<br />
an der er teilgenommen hatte, erst nach der Publikation<br />
des Krusensternschen erscheinen dürfe. Auch sollen seine<br />
Tafeln „colorirt abgedruckt“ werden, was zu Verzögerungen<br />
geführt habe. Außerdem möchte er nicht, daß seine und<br />
Krusensterns Reisebeschreibung mit derjenigen Georg<br />
Heinrichs von Langsdorff (erschienen 1812) zusammengestellt<br />
werde: „Er hat zwar einen Theil der Reise auf unserm<br />
Schiffe bis Kamtschatka mit uns gemacht, engagierte sich<br />
aber dort bey Herrn von Resanot und gieng mit ihm nach<br />
America.“ Verwahrt sich weiterhin entschieden dagegen,<br />
daß der Adressat ihn in Malte Bruns Journal als Verfasser<br />
der „Flora lusitanica“ bezeichnet, publiziert vom Grafen<br />
von Hoffmannsegg. Er sei zwar 1795/96 mit dem Grafen in<br />
Portugal gewesen, wolle aber mit derart „dünkelvollen<br />
Leuten“ nichts zu tun haben. „Uiberhaupt bin ich ein Feind<br />
Urkunden und Autographen<br />
von allen Prahlereyen, brillanten Rapporten, und zehn -<br />
fachen Ankündigungen, Prospectus etc. Giebt man etwas<br />
gutes, so lobt sich die Sache von selbst ohne alle vorhergehende<br />
Empfehlung.“ – Kaum gebräunt, auf dünnem Papier.<br />
90 TRAUNSTEIN – FUNDATIONSBRIEF.<br />
Deut sche Urkunde auf Pergament. Traunstein,<br />
Schloß Neugereut, 10. 12. 1654. 39 x 66 cm (Plica:<br />
12,7 cm). – Mit fünf Unterschriften und fünf an -<br />
gehängten Wachssiegeln in Hartholzkapseln. (4)<br />
200,-<br />
Stiftung eines „ewigen Jahrtags“ zugunsten der Stadtpfarrkirche<br />
St. Oswald durch das Geschlecht der in Traunstein<br />
auf Schloß Neugereut ansässigen Familie von Schaumberg,<br />
ausgestellt von Christoph Martin von Schaumberg. – Ge -<br />
ring gebräunt.<br />
91 UHLAND, L., Dichter und Germanist (1787-<br />
1862). E. Brief mit U. Tübingen 6. 7. 1859. 4°. 1 S.<br />
– Doppelblatt. (142) 200,-<br />
Begleitbrief zur Übersendung eines (nicht mehr vorhan denen)<br />
Zeitschriftenaufsatzes: „In Pfeiffers Zeitschrift<br />
Germania habe ich eine kleine Folge von Beiträgen zur<br />
schwäbischen Sagenkunde eingerückt, darunter neuerlich<br />
den hier anliegenden über die Sagen von Bodman. Von<br />
diesen ließ ich eine Anzahl besondere Abdrücke nehmen,<br />
vorzüglich in der Absicht, mittelst solchen da oder dort<br />
orts- und geschichtskundige Anwohner des Bodensees zu<br />
etwaiger Berichtigung und Ergänzung meiner mangelhaften<br />
Arbeit zu veranlassen ...“ – Faltknicke.<br />
Adelseinband<br />
92 VENEDIG – STATUTEN UND VERORD-<br />
NUNGEN des venezianischen Senats. Sammlung<br />
von Gesetzen des 14. bis 16. Jhdts., zusammen gestellt<br />
unter dem Dogen Nicolò da Ponte. La -<br />
teinische und italienische Handschrift auf Per ga -<br />
ment. Venedig („data in nostro Ducali Palatio“),<br />
11. 6. 1579 („indictione septima“). 4°. Überschriften<br />
und einige Hervorhebungen in Rot, durch -<br />
gehend regliert. 80 num. Bl. 21 Zl. Rotbraunes<br />
Kalbldr. d. Zt. mit reicher Rücken- und Deckelvg.,<br />
dreiseit. Goldschnitt sowie goldgepr. Supralibros<br />
„Iacobo Priolo“ und Datum „MDLXXVIIII“ auf<br />
Vorder- und Hinterdeckel (Schließbänder fehlen,<br />
Rücken beschäd., Deckel mit einigen Wurmspuren,<br />
beschabt und bestoßen). (4) 2.000,-<br />
Interessantes Manuskript zur Verfassungs- und Rechts -<br />
geschichte des venezianischen Staates. Saubere, gut lesbare<br />
Abschrift in humanistischer Kanzleikursive, offenbar für<br />
Senatsmitglieder angefertigt. Am Ende monogrammiert und<br />
signiert durch den Secretarius Julius Zambertus und mit<br />
Schreibermonogramm versehen. Die Verordnungen sind<br />
chronologisch geordnet, deshalb folgen verschiedene<br />
Themenbereiche aufeinander, beginnend mit „De salario<br />
potestatis et de eius curia“. Die früheste datierte Verordnung<br />
stammt aus dem Jahre 1351 (fol. 8v.), die meisten<br />
gehören indessen der Mitte des 16. Jahrhunderts an. Die<br />
Erlasse regeln das öffentliche Leben des venezianischen<br />
Staats: die Besoldung von Beamten, den Handel, das Kanzleiwesen,<br />
das Strafrecht, die Prozeßordnung, die Verbannung<br />
etc.
Auf dem ersten Blatt die Zueignung des Dogen Nicolò da<br />
Ponte (Amtszeit 1578-1585) an „Iacobo Priolo“ (Jacopo<br />
Priuli), der aus einer bedeutenden der neueren venezianischen<br />
Patrizierfamilien stammte, die im 16. Jahrhundert<br />
auch zwei Dogen gestellt hat. Als Auftraggeber nennenswerter<br />
Kunstwerke ist diese 1297 nobilitierte Familie, die<br />
zu den reichsten in Venedig zählte, ebenfalls bekannt<br />
geworden (u. a. mehrere Porträts von Tintoretto). Jacopo<br />
war wahrscheinlich Angehöriger des Senats und hatte als<br />
solcher Anspruch auf eine Abschrift der Verordnungen. –<br />
Die in derselben rotbraunen Tinte wie die Überschriften<br />
geschriebene Paginierung setzt mit der Ziffer 12 (= fol. 1<br />
und 2) ein (folgende Bl. ab 3 foliiert). Offenbar war zum<br />
Zeitpunkt der Foliierung das erste Blatt noch nicht vorhanden<br />
und wurde erst nachträglich vor die erste Lage eingebunden.<br />
Am Ende ein Register. – Das Jahr 1579 entspricht<br />
nach römischer Zählung dem siebten Jahr der<br />
105. Indiktion. – Vorderes Innengelenk gebrochen, stellenw.<br />
materialbedingt etw. gebräunt, wenig fleckig. – Der heute<br />
leider stark wurmspurige Einband spiegelt mit reichster<br />
Arabeskenornamentik und breiten Bordüren auf den<br />
Deckeln die Bedeutung der Auftraggeberfamilie wieder. –<br />
Gestoch. Exlibris von Amadeo Svayer (1727-1791), einem<br />
deutschen Kaufmann und Bibliophilen in Venedig (eigentlich<br />
Gottlieb Schweyer), der eine große und auserlesene<br />
Bibliothek zusammengetragen hat, die nach seinem Tod<br />
größtenteils in den Bestand der Markusbibliothek über -<br />
gegangen ist. – Siehe Abbildung Tafel 5.<br />
Interesting manuscript to constitutional law of the Venetian<br />
state. Clean and well legible copy in classical office calligraphy<br />
as obviously made for members of the Senate. At the<br />
end with monogram and signature by the Secretarius Julius<br />
Zambertus and provided with monogram of the scribe. The<br />
decrees in chronological order, therefore various topics one<br />
after the other. The earliest dated decree is from the year<br />
1351, but most of them are from the mid 16th century. The<br />
edicts regulate the public life of the Venetian state, among<br />
them the salary of officials, trade, offices, criminal law, legal<br />
order, exile etc. – Upper inner joint broken, here and there<br />
a little browned due to paper quality, hardly soiled. – The<br />
binding, unfortunately now quite worm-eaten, reflects the<br />
importance of the patron family with the rich arabesque<br />
ornamentation and wide ornamental borders on covers. –<br />
Engraved exlibris of Amadeo Svayer (1727-1791), a German<br />
merchant and bibliophile at Venice (originally Gottlieb<br />
Schweyer) who had put together a huge and select library<br />
which after his death went for the most part to the Markus<br />
library. – Contemporary red-brown calf with richly gilt back<br />
and gilt on sides, three-sided gilt edge and gilt stamped<br />
supralibros „Iacobo Priolo“ and date „MDLXXVIIII“ on<br />
front and rear cover (clasp ribbons missing, spine damaged,<br />
covers with some worming, scratched and scuffed). – See<br />
illustration on plate 5.<br />
93 WIDMUNGEN – SAMMLUNG – 18 von den<br />
Autoren signierte Exemplare naturwissenschaftlicher,<br />
zeitgeschichtlicher und weltanschaulicher<br />
Werke. Ca. 1945-2000. Verschied. Orig.-Einbände<br />
(mäßige Gebrauchsspuren). (138) 300,-<br />
Mit den Signaturen von Willy Brandt, Yves Coppens,<br />
Günter Guillaume, Hermann Oberth („Menschen im Weltraum“<br />
mit Widmung an Dr. Siegfried J. Gerathewohl),<br />
Friedemann Schrenk, Albert Speer, Carl Friedrich von<br />
Weizsäcker u. a. – Leichte Gebrauchsspuren. – Beiliegend<br />
19 Werke zur Relativitätstheorie, verfaßt von A. Einstein,<br />
M. Planck, P. Jordan und M. von Laue, meist in späten Auflagen.<br />
Urkunden und Autographen 29<br />
Die nie erschienene französische Ausgabe<br />
94 WILMANS, F., Verleger (1764-1830). 3 Briefe und<br />
2 Verträge mit e. U. Dat. Frankfurt 1810/11. 4°. –<br />
Doppelblätter, rückseitig adressiert. (59) 600,-<br />
In französischer Sprache von Kanzleischreibern in sau -<br />
berer Kurrent abgefaßte Briefe und Verträge, jeweils mit<br />
der Unterschrift von Wilmans, alle an den Verleger Leclerc<br />
in Paris, angeredet als „ancien Capitaine au service du<br />
Roi“. – Briefe vom 27. 12. 1810 (2 S.), 6. 2. 1811 (2 S.) und<br />
25. 4. 1811 (1 1/2 S.) sowie zwei Ausfertigungen eines Vertrags<br />
vom 27. 4. 1811 (1 1/2 S.). – Betrifft die Veröffentlichung<br />
des Reiseberichts von Georg Heinrich von Langsdorff<br />
„Bemerkungen auf einer Reise um die Welt in den<br />
Jahren 1803-1807“ (erste Ausgabe in zwei Bänden erschienen<br />
bei Wilmans in Frankfurt 1812; Sabin 38895, Howes<br />
L 81, Borba de Moraes 455, Bosch 289). Langsdorff hatte<br />
an der Krusensternschen Weltumseglung teilgenommen,<br />
sich jedoch in Kamtschatka von der Mannschaft getrennt,<br />
um selbständig das damalige russische Alaska und Kalifornien<br />
zu bereisen. Sein Bericht gehört zu den besten wissenschaftlichen<br />
Quellen über diese Gebiete.<br />
Wilmans plante, parallel zur deutschen bei Leclerc in Paris<br />
eine französische Ausgabe erscheinen zu lassen. Der in beiden<br />
Ausfertigungen allein von Wilmans unterschriebene<br />
und gesiegelte Vertrag sollte die Einzelheiten der Zusammenarbeit<br />
regeln, wurde aber von französischer Seite nicht<br />
angenommen. Im ersten Schreiben erklärt er, die Tafeln aus<br />
ökonomischen Gründen in Paris herstellen lassen zu wollen.<br />
Weiterhin betont er, daß er der einzige Eigentümer des<br />
Langsdorffschen Manuskripts sei, doch könne Leclerc eine<br />
bessere Ausgabe in größerem Format anfertigen als seine<br />
Edition in Großoktav, jedoch müsse dieser dann die Kosten<br />
für die Tafeln selbst tragen.<br />
Das zweite Schreiben enthält einige editionsgeschichtlich<br />
interessante Details: das Format wird in Quart festgelegt,<br />
für den ersten Band liegen schon alle Zeichnungen vor, doch<br />
noch keine für den zweiten, jeder Band solle 40 bedruckte<br />
Blätter enthalten, der Termin der Subskription wird festgelegt,<br />
Bedingungen für das Erscheinen der französischen<br />
Ausgabe werden umrissen usw. Im dritten Schreiben ist nur<br />
noch von den Konditionen der französischen Ausgabe die<br />
Rede; zu diesem Zeitpunkt wird es bereits zu Unstimmigkeiten<br />
gekommen sein, denn Wilmans gibt an, mit einer<br />
anderen Pariser Buchhandlung, deren Namen er nicht nennen<br />
dürfe, in Verhandlung zu stehen. Die zwei Tage später<br />
datierten Vertragsausfertigungen wurden wohl mit diesem<br />
Brief verschickt und offenkundig abgelehnt. Zu einer französischen<br />
Ausgabe der Reisebeschreibung ist es dann nicht<br />
mehr gekommen. – Meist mit Siegelausrissen, etw. gebräunt.<br />
WITTGENSTEIN, L., Philosoph (1889-1951),<br />
siehe die <strong>Katalog</strong>nummern 1225 und 1226.<br />
95 ZUCKMAYER, C., Schriftsteller (1896-1977).<br />
E. Brief mit U. „Zuck, Zuckin und Winnetou“.<br />
Barnard, Vermont, (Dezember 1941). 1 S. – Doppelblatt.<br />
(138) 120,-<br />
An einige „liebe Freunde“ (wahrscheinlich eine andere<br />
deutsche Exilantenfamilie). Bedauert, Neujahr nicht ge -<br />
meinsam feiern zu können. – Oberer Rand gelocht (geringer<br />
Buchstabenverlust). – Beiliegend ein e. adressiertes<br />
Kuvert (Saas-Fee 12. 9. 1973) an Valérie von Martens-<br />
Goetz, die Ehefrau von Curt Goetz.
30<br />
Nr. 99
Nr. 108<br />
96 AEGIDIUS (COLUMNA) ROMANUS, In<br />
Petri Lombardi sententiarum lib. II commentum.<br />
Hrsg. J. Grasolarius. 1 in 2 Bdn. Venedig, L.<br />
Dominici, 1482. Fol. Mit 3 Zierinitialen in Deckfarben<br />
über Goldgrund, 2 Spaltentrennern in<br />
Deckfarben, 2 Wappenminiaturen in Gold und<br />
Deck farben sowie zahlr. in Rot und Blau eingemalten<br />
Initialen. Durchgehend rubriziert. 210;<br />
310 (= zus. 520) Bl. (ohne das erste weiße Blatt).<br />
Mod. flex. Pgt. mit Rsch. des 19. Jhdts. (54)<br />
8.000,-<br />
Einzige Inkunabelausgabe. – Goff A 84. IGI 3091. BMC V,<br />
280. GW 7207. BSB A-56. – Umfassender gelehrter Kommentar<br />
zum zweiten Buch des Hauptwerks des scholastischen<br />
Philosophen und Theologen Petrus Lombardus, der<br />
Sententiarum libri quatuor, einer systematischen Summe<br />
der Theologie, „mit der nach dem Brauch jener Zeit auch<br />
eine Reihe philosophischer Fragen eng verknüpft war“<br />
(LThK VIII, 166). Verfaßt von Aegidius Romanus (Egidio<br />
Colonna, latin. Aegidius Columna; um 1243-1306), einem<br />
Schüler des Thomas von Aquin, Lehrer in Paris (wo man<br />
ihm den ehrenden Beinamen „Doctor fundatissimus“ gege-<br />
Inkunabeln<br />
ben hat) und Bischof von Bourges. – Blöcke lose, Lage dd<br />
in sich verbunden, mit zahlr. Marginalien in Tinte von verschiedenen<br />
alten Händen. Bl. J 4 und 5 stark, ansonsten nur<br />
leicht gebräunt und etw. fleckig. – Exlibris des Bibliophilen<br />
Lucien Allienne, dat. 1950, in beiden Bänden auf dem Vorsatz.<br />
– Die prachtvollen Initialen am Beginn des Prologs<br />
und am Anfang des zweiten Bandes (Distinctio duodecima)<br />
wohl noch aus dem späten 15. Jahrhundert, eine der Wappen<br />
miniaturen ausgeschnitten und in späterer Zeit (17. Jhdt.)<br />
in gleicher Form, jedoch etwas vergröbert, erneuert. – Siehe<br />
Abbildung Tafel 6.<br />
Sole incunable edition. – Comprehensive academic commentary<br />
to the second book of the major work by the scholastic<br />
philosopher and theologian Petrus Lombardus. –<br />
Blocks loose, quire dd misbound, with numerous marginalia<br />
in ink by various contemporary hands. Strong browning<br />
to leaf J 4 and 5, otherwise only slightly browned and a little<br />
soiled. – Exlibris of the bibliophile Lucien Allienne, dated<br />
1950, in both volumes on endpaper. – The magnificent<br />
initials at the beginning of prologue and at the beginning of<br />
the second volume (Distinctio duodecima) probably still<br />
from the late 15th century, one of the arms miniatures cut<br />
out and later on (17th century) renewed in the same form,<br />
a bit more simplified however. – Modern limp vellum with<br />
spine label of the 19th century. – See illustration on plate 6.<br />
31
32<br />
Nr. 97<br />
97 ALBUMASAR, Flores astrologie. Venedig, J. B.<br />
de Sessa, um 1500. 4°. Mit 2 unterschiedlichen<br />
Druckermarken, großer Holzschnittinitiale und<br />
79 tls. schematischen Textholzschnitten. 19 nn. Bl.<br />
(ohne das letzte weiße Bl.). Maroquin vom Ende<br />
des 19. Jhdts., sign. „Bel-Niedrée“, mit Steh- und<br />
Innenkanten-Vg. und dreiseit. Goldschnitt (minimal<br />
berieben). (55) 6.000,-<br />
Goff A 358. IGI 263. BMC V, 482. GW 839. BSB A-229.<br />
Klebs 37.3. Lalande 28. Houzeau-L. I, 3819. – Dritte Inkunabelausgabe<br />
des Hauptwerkes von Albumasar, einem persischen<br />
Mathematiker und Astronomen (gest. 886), dessen<br />
Werke das mittelalterliche Weltbild des Abendlandes stark<br />
mitprägten. Die Flores sind vermutlich ein Auszug aus „De<br />
magnis coniunctionibus“ (vgl. auch DSB I, 35, 1). Laut<br />
Houzeau-Lancaster ist ein arabisches Original-Manuskript<br />
nicht bekannt. – Die Holzschnitte mit allegorischen Planetendarstellungen<br />
und den Tierkreiszeichen zur Illustration<br />
der astrologischen Blütenlese. – Die ersten 3 Bl. mit großen<br />
Braunflecken, sonst nur gering fleckig und leicht gebräunt.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
Third incunable edition of the major work by Albumasar,<br />
a Persian mathematician and astronomer (deceased 886),<br />
whose works influenced the medieval world view of the<br />
Occident. – The first 3 leaves with big brown stains, otherwise<br />
only minimally soiled and slightly browned. – Morocco<br />
from the end of the 19th century, signed „Bel-Niedrée“, with<br />
gilt outside and interior edges and three-sided gilt edge<br />
(minor rubbing). – See illustration.<br />
Inkunabeln<br />
98 AMBROSIUS, S., Opera. (Mit Beigabe von Jo -<br />
hannes de Lapide). Tl. II (von 3). Basel, J. Amerbach,<br />
1492. Fol. 302 Bl. Restauriertes Ldr. d. frühen<br />
17. Jhdts. mit goldgepr. Supralibros auf beiden<br />
Deckeln. (55) 800,-<br />
Zweiter Teil der ersten vollständigen Ausgabe der Werke<br />
des Ambrosius. – Goff A 551. GW 1599. BMC III, 753.<br />
BSB A-480. Van der Haegen B 16, 57. – Vorsätze erneuert,<br />
Titel mit altem Besitzvermerk; einzelne alte Marginalien<br />
und Anstreichungen, stellenw. im oberen Rand leichte<br />
Feuchtigkeitsspuren, gering gebräunt und kaum fleckig. –<br />
Die vom alten Einband wiederverwendeten Deckel (stark<br />
beschabt und bestoßen) mit dem goldgepr. Wappensupra libros<br />
des englischen Richters und Politikers Edward Coke<br />
(1552-1634) mit dessen Motto „Prudens qui patiens“. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
99 ANTONINUS FLORENTINUS, Summa theologica.<br />
Hrsg. von Franciscus Moneliensis. Tl. I<br />
(von 2) des III. Bds. (von 5). (Venedig, N. Jenson,<br />
1477). Fol. Mit 2 großen, in Deckfarben eingemalten<br />
Initialen mit in den Rand auslaufendem<br />
Rankenwerk (zweite auch mit Blüten) sowie einigen<br />
in Rot und Blau eingemalten Initialen, rubriziert.<br />
350 nn. Bl. (ohne die weißen Bl. a1 und a5).<br />
Ldr. d. Zt. mit Schließen und 5 (späteren) Messingbuckeln<br />
auf den Deckeln (Rücken in alter Zeit<br />
restauriert, Deckelbezüge stark brüchig, wasserrandig,<br />
beschabt und bestoßen). (55) 5.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Goff A 872. IGI 690. BMC V, 179. GW<br />
2185. BSB A-595. – Der erste Teil des dritten Bandes der<br />
umfangreichen theologischen Enzyklopädie des bedeutenden<br />
Kirchenlehrers und späteren Erzbischofs Antoninus<br />
von Florenz. Die Erstausgabe ist von 1477-80 in fünf Bänden<br />
gedruckt worden, beginnend mit den Bänden III und<br />
IV, die noch vor den ersten beiden erschienen sind. Insofern<br />
dürfte es sich bei dem vorliegenden um den ersten<br />
erschienenen Teil des Gesamtwerkes handeln. Herausgeber<br />
war Franciscus Moneliensis, der auch ein Vorwort verfaßt<br />
hat. – Die Initialen mit dicken Blattranken, teils mit feiner<br />
Binnenzeichnung versehen, in sehr frischen Farben. – Vorsätze<br />
erneuert, durchgehend mit dunklen Feuchtigskeitsflecken<br />
an den Rändern, Text nur am Anfang und Ende etw.<br />
betroffen, Textspiegel kaum fleckig und gebräunt, einzelne<br />
Wurmlöcher. – Spiegel mit Makulatur einer Evangelienhandschrift<br />
des hohen Mittelalters (12. Jhdt.?). – Siehe<br />
Abbildung und Seite 30.<br />
100 BIBLIA LATINA – (BIBLIA. Bd. I [von 2].<br />
Nürnberg, A. Koberger, 1475). Fol. Fragment mit<br />
185 Bl. Mit zahlr. in Rot und Blau eingemalten<br />
Initialen. Durchgehend rubriziert. Lose Bl. ohne<br />
Einband. (72) 1.200,-<br />
Goff B 543. IGI 1643. GW 4218. BMC II, 413. BSB B-420.<br />
– Kobergers erste lateinische Bibel. – Breitrandige Einzelblätter<br />
aus verschiedenen Büchern des Alten Testaments<br />
(dieses umfaßt komplett 384, die gesamte Bibel 481 Blätter);<br />
meist nicht mehr im Lagenverbund. – Sehr sauber, nur vereinzelt<br />
minimale Gebrauchsspuren und Flecken.
Nr. 98<br />
Koberger's first Latin Bible. – Wide-margined separate<br />
leaves from the different books of the Old Testament (the<br />
latter comprises 384 leaves in total, the entire Bible 481<br />
leaves); for the most part not any more combined in quires.<br />
– Very neat, only isolated minor signs of wear and spotting. –<br />
Loose leaves not bound. – See illustration.<br />
101 – BIBLIA cum postillis Nicolai de Lyra et expositionibus<br />
Guillelmi Britonis in omnes prologos S.<br />
Hieronymi et additionibus Pauli Burgensis replicisque<br />
Matthiae Doering. Hrsg. von Paulus a Mercatello.<br />
Tl. I (von 4). Venedig, J. Herbort für<br />
Johann von Köln, N. Jenson u. a., 1481. Fol. Mit<br />
zahlr. in Rot und Blau eingemalten Initialen,<br />
durchgehend rubriziert. 523 Bl. Beschäd. blindgepr.<br />
Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln. (49) 3.000,-<br />
Erste Ausgabe mit diesen Kommentaren. – Goff B <strong>61</strong>1. IGI<br />
1683. BMC V, 301. GW 4286. BSB B-444. – Die umfangreiche<br />
Bibelausgabe, ausführlich kommentiert von Nikolaus<br />
von Lyra, umfaßt insgesamt 1571 Blätter. Meist wird<br />
sie in vier Bände aufgeteilt, allerdings uneinheitlich. Unser<br />
Exemplar enthält den kompletten Text von der Genesis bis<br />
zum Ende des Buches Esther, was den Lagen a1 bis bB8 entspricht.<br />
– Vorsatzpapiere fehlen tls., erste und letzte Lagen<br />
mit einigen Wurmlöchern (vereinzelter Buchstabenverlust),<br />
gelegentliche alte Marginalien und Vermerke, erstes Bl. mit<br />
Randeinriß, ein weiteres Bl. (c2) mit Eckabriß; wenig<br />
gebräunt und fleckig. – Erstes Bl. mit altem Besitzvermerk<br />
des Kapuzinerklosters in Bludenz. – Siehe Abbildung.<br />
First edition with these commentaries. – The extensive Bible<br />
edition, commented in detail by Nikolaus von Lyra, comprises<br />
altogether 1571 leaves. It is mostly divided into four<br />
volumes, in a non-uniform way however. Our copy contains<br />
Inkunabeln 33<br />
Nr. 99<br />
the complete text from the Genesis till the end of the book<br />
Esther corresponding thus to the quires a1 till bB8. – Endpapers<br />
partly missing, first and last quires with some wormholes<br />
(occasionally loss of letters), here and there some old<br />
marginalia and notes, first leaf with tear in margin, another<br />
leaf (c2) with torn off corner; hardly browned and soiled. –<br />
First leaf with contemporary ownership entry of the Ca -<br />
puchin monastery at Bludenz. – Contemporary damaged<br />
blind-pressed calf over wooden boards. – See illustration.<br />
102 (BRUNSCHWIG, H., Kleines Destillierbuch.<br />
Straßburg, J. Grüninger, 1500). Fol. Fragment mit<br />
ca. 200 (einigen laienhaft alt ankolor.) Textholzschnitten<br />
(1 doppelblattgr.). Beschäd. blindgepr.<br />
Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln. (116) 600,-<br />
Erste Ausgabe des „Liber de arte distillandi, de Simplicibus.<br />
Das Buch der rechten kunst zu distilieren.“ – Goff B 1227.<br />
Schramm XX, 24. BMC I, 114. GW 5595. BSB B-932.<br />
Sudhoff 59. – Vorhanden die Bl. I-X und XXV-CCI. – Alte<br />
Gebrauchsspuren mit vielen Eintragungen des 16. und<br />
17. Jhdts., einige Einrisse, meist mit braunen Leimspuren<br />
entfernter Klebestreifen, stellenw. wasserrandig, stärker fingerfl.<br />
und gebräunt.<br />
103 CAMPANUS, J. A., Opera. Auf Veranlassung des<br />
Jacobus Antiquarius hrsg. von Michael Fernus.<br />
Rom, E. Silber für M. Fernus, 1495. 7 Tle. in 1 Bd.<br />
Fol. Mit großem Titelholzschnitt und zahlr.<br />
schwarzgrundigen Holzschnitt-Initialen (ohne<br />
den großen Textholzschnitt am Ende des letzten<br />
Teils). 301 (statt 305) Bl. Pgt. um 1900 mit goldgepr.<br />
Rückentitel (leicht berieben). (55) 1.500,-
34<br />
Nr. 101<br />
Erste Ausgabe. – Goff C 73. GW 5939. IGI 2383. BMC IV,<br />
117. BSB C-63. – Johann Andreas Campanus (1427-1477),<br />
vielseitiger humanistischer Schriftsteller, sollte eigentlich<br />
Schafhirte werden, machte aber eine Karriere, die der Fichtes<br />
im 18. Jahrhundert gleicht, und brachte es bis zum<br />
Sekretär von Papst Pius II. sowie zum Professor der Beredsamkeit:<br />
„Vor allem war es die Eleganz der sprachlichen<br />
Darstellung, worin ihn Niemand übertraf“ (Wetzer-W. II,<br />
1777). – Es fehlen die letzten drei Blätter des siebten Teils<br />
mit dem Textholzschnitt auf Bl. 302v. sowie ein Bl. mit dem<br />
Widmungsbrief. – Titel und zweites Bl. mit restaurierten<br />
Schäden im unteren Rand und restaurierten Wurmspuren<br />
(wenig Darstellungs- und Buchstabenverlust), Titel unten<br />
angerändert; wenige alte Marginalien, leicht gebräunt und<br />
fleckig. – Zwei mod. Exlibris. – Siehe Abbildung.<br />
104 CYPRIANUS, C., Opera. Hrsg. von Christo forus<br />
de Priolis. Venedig, L. Dominici, 1483. Fol.<br />
160 (statt 166) Bl. (das letzte weiß; ohne ersten<br />
6 Bl., davon das erste weiß). Mod. Pgt. (Deckel<br />
leicht aufgebogen, wenig fleckig). (55) 400,-<br />
Goff C 1013. GW 7885. IGI 3297. BMC V, 281. BSB C-727.<br />
– Die fehlenden ersten fünf bedruckten Bl. in Kopie beigeb.,<br />
vier Bl. der Lage a mit großen, restaurierten Eckausrissen<br />
(etw. Textverlust); einzelne von Laienhand eingemalte<br />
Initialen und alte Marginalien, stellenw. etw. wasserrandig,<br />
meist nur wenig fleckig und gebräunt.<br />
Inkunabeln<br />
105 DANTE ALIGHIERI, La Commedia. Mit Kommentar<br />
von Ch. Landinus. Venedig, O. Scotus,<br />
1484. Fol. Mit ganzseit. Textholzschnitt und ca.<br />
100 Holzschnitt-Initialen, davon 3 größeren. Text<br />
vom Kommentar umgeben. 267 (statt 270) Bl.<br />
(ohne die Bl. a 10, f 7 und K 6). Hldr. um 1850<br />
(Ecken bestoßen, beschabt, leicht fleckig). (54)<br />
3.000,-<br />
Goff D 30. IGI 3<strong>61</strong>. BMC V, 279. GW 7967. Haym 184, 2. –<br />
Nicht in der BSB. – Zweite Ausgabe (EA 1481) des umfangreichen<br />
und über ein Jahrhundert lang das Danteverständnis<br />
beeinflussenden, ja prägenden Kommentars zur „Göttlichen<br />
Komödie“; verfaßt vom Humanisten, Dichter,<br />
Rhetoriklehrer und Staatskanzler der Republik Florenz,<br />
Cristoforo Landino (1425-1498). – Siehe auch Kat.-Nr. 184<br />
(dort die Ausg. Venedig 1520). – Es fehlen die Bl. a 10<br />
(= Schluß des Proömiums), f 7 (= Inf. VII, [127], bis VIII,<br />
[24]) und das letzte Bl. (= K 6 mit dem Register). – Erstes Bl.<br />
aufgezogen (geringer Textverlust am Innensteg), Holzschnitt<br />
(gestempelt) mit in den vorgedruckten Rahmen eingemaltem<br />
Wappen, einige Bl. mit kleineren Randläsuren<br />
und Schäden im Falz (tls. hinterlegt oder tektiert und<br />
dadurch mit etw. Textverlust), Bl. K 5 verso durch Verklebung<br />
mit Textschäden (tektiert und hs. ergänzt), wenige alte<br />
Marginalien, tls. stark gebräunt und fleckig.<br />
Second edition (first edition 1481) of the extensive commentary<br />
to the „Commedia“ influencing more than one century<br />
the appreciation and understanding of Dante; written by the<br />
humanist, poet, rhetoric teacher and chancellor of the Republic<br />
of Florence, Cristoforo Landino (1425-1498). – See also<br />
Cat. no. 184 (there edition Venice 1520). – Lacks leaves a<br />
10 (= end of Proömium), f 7 (= Inferno VII, 127 till VIII,<br />
24) and the last leaf (= K 6 with register). – First leaf mounted<br />
(minor loss of text at inner margin), woodcut (stamped)<br />
with arms painted in the printed frame, some leaves with<br />
smaller tears in margin and damages at guard (partly backed<br />
or covered with paper slip, therefore minor loss of text), leaf<br />
K 5 verso with damages in text due to glue traces (covered<br />
with paper slip and replaced by hand), some contemporary<br />
marginalia, partly heavily browned and soiled. – Half calf<br />
around 1850 (corners scuffed, scratched, slightly soiled).<br />
106 DAVANZATI, B., Novella di Matteo e del grasso<br />
legnaiolo. (Florenz, F. di Dino, um 1485). 4°. 24<br />
(statt 32) nn. Bl. Flex. Pp. um 1800 (Gebrauchsspuren).<br />
(55) 2.500,-<br />
IGI 3378. GKW 8159. – Versfassung der Novelle über den<br />
„fetten Tischler“, das bekannteste Werk des Florentiner<br />
Dichters, gewidmet dem zwischen 1468 und 1495 nachweisbaren<br />
Patrizier Cosimo Rucellai. – Es fehlt die letzte<br />
Lage d. – Einzelne Bl. am Beginn und Ende tls. gelöst, die<br />
letzten beiden Bl. mit kleinen Fehlstellen im Fußsteg, stellenw.<br />
leicht gebräunt und stärker fleckig. – Die letzte Seite<br />
mit hs. Kaufvermerk des 17. Jahrhunderts. – Weltweit nur<br />
ein Exemplar in Florenz.<br />
Lacks the last quire d. – Some leaves at the beginning and<br />
the end partly unstuck, the last two leaves with small defects<br />
at lower margin, here and there slight browning and stronger<br />
soiling. – The last page with ms. purchasing note of the<br />
17th century. – Worldwide only one copy in Florence. – Limp<br />
cardboard around 1800 (signs of wear).
107 DECISIONES ROTAE ROMANAE. 3 Tle. in<br />
1 Bd. Venedig, B. Benalius, 1496. Fol. Mit kleiner<br />
Druckermarke vor dem Register, 2 größeren Initialen<br />
mit Federwerk sowie zahlr. eingemalten Initialen<br />
in Rot und Blau, durchgehend rubriziert.<br />
8 nn., 148 (recte 158) num. (Bl. 90 weiß), 2 nn.,<br />
33 num., 24 nn. Bl. Restauriertes blindgepr. Ldr.<br />
d. Zt. auf Holzdeckeln. (54) 6.000,-<br />
IGI 84<strong>61</strong>. BMC V, 376. GW 8208. BSB D-90. – Nicht bei<br />
Goff. – Sammlung von Entscheidungen des päpstlichen<br />
Auditorengerichts, unabhängig voneinander durch einzelne<br />
Auditoren zusammengestellt. – Hinterer Vorsatz mit montierter<br />
Holzschnittvignette, Titel mit Spuren von Rasuren<br />
sowie hinterlegten Randläsuren, die Bl. h ii und L I mit kleinem,<br />
restaurierten Randausriß, einzelne Unterstreichungen<br />
und Marginalien von alter Hand in Tinte, einzelne Flecken,<br />
stellenw. etw. wasserrandig. – Aus der Bibliothek des be -<br />
kannten Tournaiser Verlegers J. Casterman. – Siehe Abbildung<br />
Tafel 6.<br />
Lower endpaper with mounted woodcut vignette, title with<br />
traces of erasure as well as backed tears in margin, leaves<br />
h ii and L I with small restored marginal tear-out, some<br />
underlinings and marginalia by contemporary hand in ink,<br />
isolated stains, here and there some waterstains. – From<br />
the library of the publisher J. Casterman. – Contemporary<br />
restored blind-pressed calf over wooden boards. – See illustration<br />
on plate 6.<br />
108 EINBLATTDRUCKE – TÜRKEN – BARTHO-<br />
LOMAEUS DE CAMERINO, Ablaßbrief zum<br />
Besten des Kampfes gegen die Türken (Incipit:<br />
„Nos Bartholomaeus de Camerino“). Einblattdruck<br />
mit großer Holzschnitt-Initiale. O. O., Dr.<br />
und J. (Nürnberg, Augustiner-Eremiten, 1484).<br />
Qu.-4° (Schriftspiegel: 12,3 x 20,6 cm, Blattgr.:<br />
20,3 x 30,8 cm). 33 Zl. Loses Bl., ohne Einband.<br />
(50) 2.000,-<br />
GW (Einbl.) 409. GW 03431. VE 15 B-18. BSB B-107.<br />
Holter, Ablaßbriefe, 3. – Urkundenformular (hier nicht ausgefüllt)<br />
des päpstlichen Legaten Sixtus IV., Bartholomäus<br />
de Camerino, für Ablaßzahlungen zugunsten der Türkenkriege.<br />
– Der GW verzeichnet 13 verschiedene Drucke des<br />
Ablasses, von dieser Nürnberger Variante aber nur ein einziges<br />
Exemplar im <strong>Katalog</strong> der BSB München nachweisbar,<br />
das laut GW vermißt wird. – Makulaturblatt: Ränder mit<br />
einigen Läsuren, Eckabriß und kleinem Loch sowie etw.<br />
leimschattig, Text nur gering fleckig, leicht gebäunt, rückseitig<br />
mit blassem Stempel (nicht leserlich). – Siehe Abbildung<br />
Seite 31.<br />
Questionnaire (not filled in here) by the pontifical legate<br />
Sixtus IV, Bartholomäus de Camerino, for payments of<br />
indulgence for the benefit of the Turkish wars. – GW lists<br />
13 different printings of this letter of indulgence, but only<br />
one copy of this Nuremberg version is recorded in the catalogue<br />
of the BSB Munich which, according to GW, is missing.<br />
– Waste sheet: Margins somewhat damaged, torn off<br />
corner and small hole as well as some glue traces, text<br />
minimally soiled, slightly browned, verso with faint stamp<br />
(not legible). – Loose leaf, not bound. – See illustration on<br />
page 31.<br />
Inkunabeln 35<br />
Nr. 109<br />
Erster Heidelberger Druck<br />
109 (EVRARDUS DE VALLE SCHOLARUM,<br />
PSEUD.:) HUGO DE PRATO FLORIDO, Sermones<br />
de sanctis. Heidelberg, H. Knoblochtzer,<br />
1485. Fol. Mit einer Initiale mit auslaufendem<br />
Federwerk sowie zahlr. in Rot eingemalten Initialen.<br />
286 nn. Bl. (das letzte weiß). Beschäd. blindgepr.<br />
Kalbleder auf Holzdeckeln. (55) 18.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Goff H 513. IGI 4916. BMC III, 666.<br />
GW 9489/20. BSB E-134. – „Seine 'Sermones de sanctis'<br />
sind unter dem Namen Hugo de Prato Florido gedruckt.<br />
Durch die handschriftliche Überlieferung scheint die<br />
Zuweisung an Evrardus gesichert“ (GW). – Einband mit<br />
Rautenmuster, Rundstempeln mit Lamm Gottes, Evangelistensymbolen<br />
und floralen Motiven. – Mit Makulatur aus<br />
einer hochmittelalterlichen liturgischen Handschrift mit<br />
Neumen, wenige Bl. mit kleinen Randausrissen, einzelne<br />
Kolumnentitel von alter Hand korrigiert, winzige Wurmspuren<br />
im Rand, unterschiedlich gebräunt, stellenw. etw.<br />
fleckig. – Wappenexlibris von Albert Ehrmann (1890-1969)<br />
sowie Exlibris der „Bibliotheca Broxbourniana“, der Titel<br />
mit hs. Besitzvermerk des Salzburger Petersklosters. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
First edition. – With waste sheet from a liturgial manuscript<br />
with neumes of the high Middle Ages, some leaves with<br />
small marginal tear-outs, some page titles corrected by contemporary<br />
hand, tiny worm traces at margin, variable<br />
browning, here and there a little soiled. – Armorial exlibris<br />
of Albert Ehrmann (1890-1969) and exlibris of „Bibliotheca<br />
Broxbourniana“, title with ms. ownership entry of the Salzburg<br />
Peter's monastery. – Damaged blind-pressed calf over<br />
wooden boards. – See illustration.
36<br />
Nr. 113<br />
110 FALCUCCI, N., Sermonum liber scientie me -<br />
dicine qui continet octo sermones. Venedig, B.<br />
Locatellus für O. Scotus, 1507. Gr.-Fol. Fragment<br />
der Sermones II und III. Restauriertes Schweins -<br />
ldr. d. Zt. über Holzdeckeln (einige Wurmlöcher,<br />
fleckig, beschabt und bestoßen). (55) 1.000,-<br />
EDIT 16 CNCE 38444. Durling 1423. – Nicht bei Adams<br />
und im STC. – Seltene, besonders schön gedruckte Post inkunabel<br />
in gotischer Type und mit Holzschnitt-Initialen in<br />
Nachahmung von Miniaturen. – Vorhanden der zweite Teil<br />
„De febribus“ (251 num., 1 nn. Bl.) sowie ein Bruchstück<br />
des dritten „De membris capitis“ (bis Bl. 85). – Die im<br />
Buchblock fehlenden Bl. am Anfang und Ende durch weiße<br />
ersetzt, stellenw. kleine Wurmgänge, etw. wasserrandig, fleckig<br />
und gebräunt.<br />
Rare, particularly beautifully printed post-incunable in<br />
Gothic type and with woodcut initials imitating illumina tions.<br />
– There is the second part „De febribus“ (251 num -<br />
bered, 1 unnumberd leaf) as well as a fragment of the third<br />
„De membris capitis“ (till leaf 85). – The leaves missing in<br />
the book-block at the beginning and the end are replaced<br />
by blank ones, here and there minor worming, some water -<br />
stains, soiling and browning. – Contemporary restored pig -<br />
skin over wooden boards (some worm holes, soiled, scratched<br />
and scuffed).<br />
111 FLISCUS – GUILLERMUS SAPHONENSIS,<br />
Epistolarum conficiendarum ars. (Lyon, Drucker<br />
des Baldovinus Sabaudiensis, um 1495-1500). 4°.<br />
7 Bl. Mod. Ldr. (55) 200,-<br />
Inkunabeln<br />
Goff F 204. GW 10014. – Dritter (und letzter) Teil der „Sententiarum<br />
variationes“ des Stephanus Fliscus. – Druckerzuweisung<br />
nach dem Gesamtkatalog, Goff vermutete den<br />
Autor des vorliegenden Anhangs, Carcain Traversanus (latinisiert<br />
Guillermus Saphonensis), als Drucker. – Fleckig,<br />
einige alte Vermerke.<br />
112 JACOBUS DE VORAGINE, Legenda aurea,<br />
italienische Übers. von Niccolò Malermi. Venedig,<br />
N. Jenson, (1475/76). Fragment mit 278 Bl.<br />
Mit einigen in Blau eingemalten Initialen. Ldr. d.<br />
19. Jhdts. im Stil d. Zt. (leicht berieben und bestoßen).<br />
(55) 600,-<br />
Goff J 174. IGI 5037. GW M11488. – Nicht in den <strong>Katalog</strong>en<br />
des British Museum und der BSB. – Der Druck umfaßt<br />
vollständig 316 Blätter. In unserem Exemplar fehlen die ersten<br />
17 und die letzten 16 Bl. sowie fünf innerhalb des Buchblocks<br />
(fol. 18-300, alt hs. numeriert). – Ein Bl. mit Marginalien;<br />
fleckig und gebräunt. – Erstes Bl. mit Stempel der<br />
Bibliothek Gustavo Camillo Galletti (1805-1868; nicht bei<br />
Lugt), die viele Inkunabeln enthielt.<br />
113 LACTANTIUS, L. C. F., Opera. (Venedig, Adam<br />
de Ambergau, 1471). Fol. Mit eingemaltem Wappen<br />
auf dem ersten Bl. und 6 Rankeninitialen mit<br />
Vergoldung (beides in Deckfarben) sowie einigen<br />
eingemalten Initialen in Rot und Blau. 202 (statt<br />
220) Bl. Mod. Ldr. (Gelenk gebrochen, beschabt<br />
und bestoßen). (54) 5.000,-<br />
Goff L 4. IGI 5622. BMC V, 188. GW M16549. BSB L-4. –<br />
Enthalten sind die „Divinae institutiones“, „De ira Dei“<br />
und „De opificio Dei“. – Zum dem vermutlich aus Ammergau<br />
in Oberbayern stammenden Drucker vgl. ADB I, 42. –<br />
Das Wappen im Fußsteg des ersten Blattes, in einem von<br />
Putten getragenen Lorbeerkranz, zeigt einen Baum über<br />
einem Erdhügel oder Bienenstock. Die Deckfarben-Initialen<br />
mit vergoldeten Buchstabenkörpern und weißen Ranken<br />
vor blau-grünem Grund im Stil der hochmittelalter lichen<br />
italienischen Riesenbibeln. – Es fehlen am Beginn die<br />
Bl. 1-12, d. h. das erste weiße Bl., die Rubriken und Kapitelverzeichnisse,<br />
die „Errata von Antonius Raudensis“ und<br />
das Scheltgedicht gegen Antonius von Adam Genuensis; am<br />
Ende fehlen die Bl. x 3-8 mit „De ave Phoenice“, den Auszügen<br />
aus Ovids Metamorphosen und aus Dantes Divina<br />
Commedia, dem Druckvermerk und den Versen „De re -<br />
surrectione domini“ von Venantius Fortunatus sowie das<br />
weiße Blatt. – Gegen Ende mehrere Bl. mit kleinen, tls. hinterlegten<br />
Fehlstellen (etw. Textverlust), die hs. eingetragenen<br />
Kolumnentitel und die hs. Foliierung tls. beschnitten,<br />
die blauen Initialen meist verblichen, einzelne Marginalien,<br />
Handhinweise und Unterstreichungen, wenige Bl.<br />
gebräunt und fleckig. – Exlibris mit der Devise „Torcular<br />
calcavi solus“ des Bibliographen und Inkunabelsammlers<br />
John Auguste Madden (1808-1889) sowie mod. Exlibris von<br />
L. Froissart. – Siehe Abbildung.<br />
Lacks at the beginning leaves 1-12, i. e. the first blank leaf,<br />
the captions and chapter indexes, the „Errata by Antonius<br />
Raudensis“ and the scolding poem against Antonius by<br />
Adam Genuensis; lacks at the end leaves x 3 – x 8 with „De<br />
ave Phoenice“, the extracts from Ovid's metamorphoses and<br />
from Dante's Divina Commedia, the imprint and the verses<br />
„De resurrectione domini“ by Venantius Fortunatus as well<br />
as the blank leaf. – Towards the end several leaves with<br />
small, partly backed defects (some loss of text), the captions
and consecutive numbering partly cropped, the blue initials<br />
mostly faded, isolated marginalia, references by hand and<br />
underlinings, some leaves browned and soiled. – Exlibris<br />
with the motto „Torcular calcavi solus“ of the bibliographer<br />
and collector of incunables John Auguste Madden (1808-<br />
1889) as well as modern exlibris of L. Froissart. – Modern<br />
calf (joint broken, scratched and scuffed). – See illustration.<br />
114 (LUDOLPHUS DE SAXONIA), Vita Christi.<br />
Niederländisch: Dat booc vanden leven ons liefs<br />
here(n) ihu cristi. Zwolle, P. van Os aus Breda,<br />
„MCCCCcXIX“ (= 1499). Fol. Mit Titelholzschnitt,<br />
großer Holzschnitt-Initiale, 160 (28 ganzseit.)<br />
tls. aus mehreren Stöcken zusammengesetzten<br />
Textholzschnitten, Druckermarke am Schluß<br />
und einigen rot eingemalten Initialen. 10 nn.,<br />
CCCXLVII (recte 345) num. Bl., 1 weißes Bl.<br />
Blindgepr. Ldr. des 19. Jhdts. im Stil der Spätgotik<br />
mit zwei Messingschließen (leicht berieben und<br />
bestoßen). (55) 18.000,-<br />
Sechste niederländische (fünfte illustrierte) Ausgabe, der<br />
zweite Druck bei van Os. – Goff L 357. GW M19276.<br />
Campbell-K. 1185. Hollstein XII, 200. – Die holländischen<br />
Ausgaben der Vita Christi des Ludolphus zeichnen sich<br />
durch besonders reiche, künstlerisch hochstehende Illustrationen<br />
aus. Die Holzschnittfolge wird hier nach den<br />
Ausgaben von 1487/88 mit sechs erneuerten Stöcken<br />
benutzt. Sie wird hauptsächlich dem sogenannten „Second<br />
Gouda woodcutter“ und dem „First Antwerp woodcutter“<br />
zugeschrieben, „hervorzuheben sind die teils nach der Kölner<br />
Bibel kopierte Serie vom Meister der Virgo inter Vir -<br />
gines und die Holzschnitte des Second Gouda woodcutter,<br />
die weitgehend auf Israel van Meckenems kleiner Passionsfolge<br />
basieren“ (von Arnim 216, zur Ausgabe Zwolle 1495).<br />
– Laut ISTC nur ein Exemplar in den USA und zwei in<br />
Deutschland (nicht in der BSB). Nicht im <strong>Katalog</strong> des British<br />
Museum. – Einige Holzschnitte alt von Laienhand<br />
ankoloriert (wenige auch vollständig koloriert). – Vorderer<br />
Vorsatz alt restauriert und mit einigen Besitzeinträgen, hinterer<br />
Vorsatz erneuert, Titel angefalzt und mit Randläsuren,<br />
die letzten acht Bl. mit alt restaurierten Ausrissen im oberen<br />
Rand (tls. mit etw. Textverlust) und tls. angefalzt; einzelne<br />
meist ältere Marginalien, stellenw. kleine Wasserränder,<br />
durchgehend fleckig und gebräunt (Titel stärker). – Siehe<br />
Abbildung.<br />
115 MAILLARDUS, O., Sermones de adventu, quadragesimales,<br />
domininicales cum aliis sermonibus.<br />
Sermones de stipendio peccati et gratiae praemio.<br />
3 Tle. in 1 Bd. Lyon, J. de Vingle, 1498. Mit großer<br />
schwarzgrundiger Druckermarke am Ende von<br />
Tl. II und zahlr. schwarzgrundigen Holzschnitt-<br />
Initialen. 6 nn., LXXVII num., 1 weißes, CXI<br />
(rec te CXIII) num., 1 nn., CV num., 1 nn. Bl. (ohne<br />
die Lage AA = 8 nn. Bl. von Tl. II). Pgt. um 1900<br />
(leicht fleckig). (54) 1.000,-<br />
Goff M 73. IGI 5974, 5979 und 5977. BMC VIII, 314, Anm.<br />
GW M 19985. BSB M-26. Baudrier XII, 305. – Zweiter<br />
Druck dieser Sammlung im Jahr der ersten Ausgabe, vom<br />
5. November bis 10. Dezember 1498 hergestellt (der erste<br />
Druck war von Mai bis August gedruckt worden). – Der<br />
Franziskaner Olivier Maillard (geb. um 1430, gest. 1502)<br />
brachte es bis zum Beichtvater von Kaiser Karl V. und hat<br />
Inkunabeln 37<br />
Nr. 114<br />
sich in der Kirchengeschichte als „gewaltiger, gesuchter und<br />
gefürchteter Volksprediger“ (LThK VI, 798) einen Namen<br />
von bleibendem Ruhm erpredigt. Ähnlich wie später bei<br />
Abraham a Sancta Clara sind Maillards Sermone mit viel<br />
Unklassischem, Vulgären durchsetzt, was ihm von Jöcher<br />
(III, 49) den Tadel einbringt, er habe die Laster seiner Zeit<br />
„zuweilen mit fast lächerlichen Ausdrückungen, aufs hefftigste<br />
bestraffet.“ Tatsächlich geißelte er freimütig die Grausamkeiten<br />
des französischen Königs, und als einen entschiedenen<br />
Kämpfer gegen den päpstlichen Ablaßhandel in<br />
dessen Hochblüte kann man ihn diesbezüglich durchaus als<br />
Vorläufer Luthers bezeichnen. – Es fehlt die Tabula zum<br />
zweiten Teil (= Lage AA).<br />
Erster Teil mit Wurmloch im Seitensteg (vereinzelt ganz<br />
geringe Buchstabenberührung), Titel des zweiten Teils mit<br />
altem, hs. Besitzvermerk; alle Teile gebräunt und fleckig.<br />
Kopfsteg tls. knapp beschnitten, wenige einzelne Buchstaben<br />
und Zahlen von Kolumnentitel und Pagina minimal<br />
angeschnitten. – Mod. Exlibris in Holzschnitt, entworfen<br />
1960 von Charles Favet (1899-1982) für Augustin Seguin<br />
(1889-1965) aus der dritten Generation der französischen<br />
Industriellenfamilie der Seguin. – Der Einband stellt ein<br />
schönes Beispiel für eine gelungene historistische Buch -<br />
decke dar: beide Deckel mit Fileten in Rot, die auf den inkunabelzeitlichen<br />
Brauch des Reglierens anspielen, auf dem<br />
Rücken die Beschriftung „O. Maillardi – Sermones“ mit<br />
Initialen „M“ und „S“ in Rot, beide mit Federwerk in Rot<br />
und Schwarz, und zwischen dem Titel und dem Erscheinungsjahr<br />
am Fuß ein großes Zierstück in Rot, alles in<br />
Deckfarben in feiner Ausführung auf die mit spanischen<br />
Kanten ausgestattete Pergamentdecke aufgemalt.<br />
Second issue of this collection in the year of first edition, printed<br />
from November 5th to December 10th, 1498 (the first<br />
issue had been printed from May to August). – Lacks tabula<br />
to second part (= quire AA). – First part with wormhole at
38<br />
margin (occasionally affecting letters), title of second part<br />
with old ms. ownership entry; all parts browned and soiled.<br />
Upper margin partly closely trimmed, some letters and numbers<br />
of column titles and pagination minimally cut. –<br />
Modern exlibris for Augustin Seguin (1889-1965) from the<br />
third generation of the French Seguin industrialist family. –<br />
Vellum around 1900 (slightly soiled).<br />
116 NICOLAUS DE AUSMO, Supplementum sum -<br />
mae Pisanellae. – ASTESANUS, Canones poenitentiales.<br />
– ALEXANDER DE NEVO, Consilia<br />
contra Judaeos faenerantes. Venedig, F. Renner<br />
und Nikolaus von Frankfurt, 1476. Kl.-Fol. 355<br />
Bl. (ohne das erste weiße Bl.). Pgt. des 18. Jhdts.<br />
(Vorderkante des Vorderdeckels aufgeplatzt,<br />
Ecken bestoßen, beschabt, fleckig). (54) 3.000,-<br />
Goff N 67. IGI 6872. BMC V, 193. GW M 26253. BSB N-<br />
72. – Enthält die Fortsetzung der 1338 vom Dominikaner<br />
Bartholomaeus de Sancto Concordio (Bartolomeo da San<br />
Concordio; 1262-1347) verfaßten „Summa Pisanella“, die<br />
vom Franziskaner Nicolaus de Ausmo (Niccolò da Osimo)<br />
1444 fertiggestellt wurde. Die Erweiterungen des Nicolaus<br />
beziehen sich vor allem auf die juristischen Elemente der<br />
Summa Pisanella. Der zweite Teil stammt von dem Minoriten<br />
Astesanus (Astesano d'Asti), der um 1330 gestorben ist.<br />
Im dritten Teil behandelt Alexander de Nevo (Alessandro<br />
Nievo; gest. 1484) aus christlicher Sicht jüdische Geldverleiher.<br />
– Einige Handhinweise und wenige Glossen von alter<br />
Hand in Tinte, tls. etw. gebräunt, leicht fleckig. – Aus klösterlichem<br />
Besitz mit altem hs. Eintrag auf dem ersten Blatt:<br />
„spectat ad Conventum Pauli Spoleti“ (Convento di San<br />
Paolo inter vineas in Spoleto, der von 14<strong>61</strong>-1865 bestand).<br />
Some ms. indications and a few glosses by contemporary<br />
hand in ink, partly a little browned, slightly soiled. – From<br />
the possession of a monastery with old ms. entry on first leaf:<br />
„spectat ad Conventum Pauli Spoleti“ (Convento di San<br />
Paolo inter vineas in Spoleto, existing from 14<strong>61</strong>-1865). –<br />
Vellum of the 18th century (lead edge of front cover bursted,<br />
corners scuffed, scratched, soiled).<br />
117 PETRUS LOMBARDUS – BONAVENTURA,<br />
S., Quaestiones in IV libros sententiarum Petri<br />
Lombardi, a Johanne Beckenhaub emendatae. Bd.<br />
II (von 5). (Nürnberg, A. Koberger, 1491). Fol.<br />
Mit einer größeren und einigen kleineren eingemalten<br />
Initalen in Rot. 258 (statt 260) Bl. Mod.<br />
Hldr. unter Verwendung der alten Deckel. (54)<br />
2.500,-<br />
Erste Ausgabe. – Goff P 486. GW M32527. BMC II, 433.<br />
BSB P-387. – Seltene Ausgabe von Bonaventuras Kommentar,<br />
die vier Teile und einen Registerband umfaßt. – Der<br />
Name des Druckers wird im Widmungsbrief in Band I<br />
genannt. – Es fehlen die Blätter Aa 8 und U 6. – Vorder deckel<br />
mit hübschem Jagdfriesrahmen um das ornamental<br />
geprägte Binnenfeld. – Titel mit Besitzeintrag des Klosters<br />
Herrenchiemsee, kleine Wurmspuren (minimaler Buch -<br />
stabenverlust), stellenw. wasserrandig, kaum fleckig. – Ge -<br />
stoch. Exlibris von Jacob Mayr (1699-1717), Propst von<br />
Herrenchiemsee.<br />
Inkunabeln<br />
First edition. – Lacks leaves Aa 8 and U 6. – Front cover<br />
with nice frame showing hunting scenes bordering the inner<br />
area decorated with ornamental elements. – Title with<br />
ownership entry of the Herrenchiemsee monastery, small<br />
worm traces (minor loss of letters), waterstains here and<br />
there, hardly soiled. – Engraved exlibris of Jacob Mayr<br />
(1699-1717), provost of Herrenchiemsee. – Modern half calf<br />
by using the old covers.<br />
118 PIUS II. (AENEAS SILVIUS PICCOLOMINI),<br />
Epistolae familiares. Nürnberg, A. Koberger,<br />
1481. Fol. Mit zahlr. eingemalten Initialen in Rot<br />
und Blau, durchgehend rubriziert. 244 (statt 246)<br />
Bl. Stark beschäd. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln.<br />
(54) 2.000,-<br />
Erste Koberger-Ausgabe, die dritte insgesamt. – Goff P 717.<br />
IGI 7775. BMC II, 421. GW M 33692. BSB P-520. – Es fehlen<br />
die Blätter a I-II mit den Briefen 1-3. – Mit hs. Besitzvermerken<br />
von Johann Weikhard von Auersperg (1<strong>61</strong>5-<br />
1677) und Wolfgang Engelbert von Auersperg, datiert 1655.<br />
– Das Bl. 5 weitgehend lose, Bl. 6 mit Fehlstelle im Bundsteg,<br />
ein Bl. mit Einriß im Kopfsteg, anfangs mit kleinen<br />
Wurmspuren (kaum Buchstabenverlust); mehrere zeit -<br />
genössische Marginalien, gegen Ende Braunfleck in der<br />
unteren Ecke, sonst nur wenig fleckig. – Aus der Fürstlich<br />
Auerspergischen Fideikommißbibliothek in Laibach.<br />
First Koberger edition, the third altogether. – Leaf 5 to a<br />
great extent loose, leaf 6 with defect at inner margin, one<br />
leaf with tear at upper margin, at the beginning minor<br />
worming (hardly affecting letters), several contemporary<br />
marginalia, brown stain towards the end at lower corner,<br />
otherwise hardly soiled. – From the princely Auersperg<br />
Library at Laibach. – Contemporary heavily damaged calf<br />
over wooden boards.<br />
119 REUCHLIN, J., Vocabularius breviloquus –<br />
GUARINUS VERONENSIS, Ars diphthongandi<br />
– JOHANNES HEYNLIN DE LAPIDE,<br />
De arte punctandi dialogus – TRACTATUS de<br />
accentu. Nürnberg, (A. Koberger), 1498. 388 nn.<br />
Bl. Blindgepr. Schweinsldr. um 1600 auf Holz -<br />
deckeln mit intakten Schließen (beschabt, fleckig).<br />
(50) 2.500,-<br />
Goff R 169. IGI 8338. BMC II, 438. GW M 37923. BSB<br />
R-156. Benzing, Reuchlin, 17 und S. 1: „Der Vocabularius<br />
breviloquus ist ein lateinisches Wörterbuch, das Reuchlin<br />
wohl im Auftrag des Druckers Johann Amerbach zu Basel<br />
in jungen Jahren zusammengestellt hat. In keiner der zahlreichen<br />
Druckausgaben wird er als Verfasser bezeichnet.<br />
Aber nach seinem ausdrücklichen Zeugnis und einer Äußerung<br />
Melanchthons ist er als solcher anzusehen. In der<br />
Reuchlinliteratur ist stets von 25 Ausgaben bis zum Jahre<br />
1504, in dem die letzte erschien, die Rede. Diese Zahl ist<br />
nicht mehr haltbar: es gibt in Wirklichkeit nur 22 sichere<br />
Ausgaben, davon 20 in der Wiegendruckzeit.“ – Vorliegend<br />
die 17. Ausgabe, die erste bei Koberger gedruckte. – Titel<br />
außerhalb des Textes an einigen kleinen Stellen angefasert,<br />
Lage l gelockert, Bl. q(8) am Fußsteg etw. eingerissen,<br />
durchgehendes Wurmloch am Fußsteg, erste und letzte<br />
Lage mit geringen Randschäden und kleinen Wurmlöchern<br />
(minimaler Buchstabenverlust); gebräunt, tls. fleckig und<br />
stärker wasserrandig. Letztes Bl. verso mit Schenkungsvermerk<br />
von 1586. – Nicht im Jahrbuch.
Here the 17th edition, the first printed by Koberger. – Title<br />
outside text neatly restored at some places, quire l loosened,<br />
leaf q(8) somewhat torn at lower margin and with worming<br />
throughout, first and last quire with minor tears in margin<br />
and small wormholes (minor loss of letters); browned, partly<br />
soiled and with stronger waterstains. Last leaf verso with<br />
donation note of 1586. – Not at Jahrbuch. – Blind-pressed<br />
pigskin around 1600 over wooden boards with 2 working<br />
clasps (scratched, soiled).<br />
120 TURRECREMATA, J. DE, Quaestiones evangeliorum<br />
de tempore et de sanctis. Mit Vorrede des<br />
Autors an das Kardinalskollegium. 2 Bde. Nürnberg,<br />
F. Creussner, 1478. Fol. Mit zahlr. in Rot eingemalten<br />
Initialen, durchgehend rubriziert. 186,<br />
100 Bl. Mod. Ldr. (54) 8.000,-<br />
Goff T 546. IGI 9888. BMC II, 450. GW M 48299. BSB<br />
T-565. – Erörterungen zu den Perikopen der Sonntage und<br />
der Heiligenfeste des Kirchenjahres; verfaßt vom spanischen<br />
Dominikaner und Kardinal Juan de Torquemada<br />
(Johannes de Turrecremata; 1388-1468). Das Werk wurde<br />
bereits in der Inkunabelzeit mehrfach aufgelegt: der Erstdruck<br />
erschien 1477 in Rom; vorliegend eine von 2 im Jahr<br />
darauf erschienenen Ausgaben (die andere hat Petrus in<br />
Altis de Olpe in Köln verlegt), hier also die zweite oder<br />
dritte Ausgabe überhaupt.<br />
Bd. I: Das weiße Bl. a 1 mit einem über die ganze Seite reichenden,<br />
nicht eindeutig lesbaren zeitgenössischen Besitzernamen<br />
in Tinte mit einem halbseitigen Initialbuchstaben<br />
„R“. Üppig rubriziert, die eingemalten Initialen vielfach<br />
mit Federwerk. – Aus dem Besitz des Franziskanerklosters<br />
Ingolstadt mit dem hs. Vermerk auf dem ersten Blatt: „Ad<br />
Bibl(io thecam) P. P. [Patrum] Franciscan(orum) Ingol -<br />
st(adiensium)“. – Bd. II: Ohne die weißen Bl. A 1 und M<br />
10. – Bl. M 9 verso mit leicht rasiertem Stempel. – Ebenfalls<br />
durchgehend, aber weniger reich als der erste Band rubriziert<br />
und von der Hand eines anderen Rubrikators, was<br />
besonders an den Initialen auffällt, die im Unterschied zu<br />
den vielfach variierten, spielerisch abgewandelten, oft recht<br />
leichten Formen im ersten Band nun gleichmäßig und eher<br />
schwer und massiv durch die vom Schreiber bevorzugte<br />
quadratische Strenge wirken. – Beide Bde.: Leicht gebräunt,<br />
gering fleckig, tls. etw. wasserrandig. Alle Bl. mit hs. Fo -<br />
liierung, tls. fehlerhaft, aus neuerer Zeit in Bleistift. – Im<br />
Format geringfügig abweichend, ebenso in der Blind -<br />
prägung der Deckel und in den Einfärbungen der Schnitte<br />
(I: blau, II: rot). – Zwei wohlerhaltene, seltene Drucke aus<br />
der Offizin des Nürnberger Druckers Friedrich Creussner,<br />
gerade auf Grund ihrer kleinen gestalterischen Unterschiede<br />
von hohem ästhetischen Reiz.<br />
Inkunabeln 39<br />
Considerations to the pericopes of Sundays and the saint's<br />
days of the church year; written by the Spanish Dominican<br />
and cardinal Juan de Torquemada (1388-1468). The work<br />
was already published several times during the incunabula<br />
period: the first edition was published at Rome in 1477; here<br />
one of 2 editions published the following year (the other<br />
published by Petrus in Altis de Olpe at Cologne), we have<br />
here the second or third edition altogether. – Vol. I: The<br />
blank leaf a 1 with contemporary owner's name in ink, not<br />
clearly legible, reaching over the whole page, with half-page<br />
initial letter „R“. Lavishly rubricated, the illuminated ini -<br />
tials often with penwork. – From the possession of the Franciscan<br />
monastery of Ingolstadt with ms. note on first leaf:<br />
„Ad Bibl(iothecam) P. P. [Patrum] Franciscan(orum)<br />
Ingolst(adiensium)“. – Vol. II: Without the blank leaves<br />
A 1 and M 10. – Leaf M 9 verso with slightly erased stamp.<br />
– Also rubricated throughout, less lavishly than the first<br />
volume, by the hand of another rubricator, particularly<br />
apparent at the initials which are now regular and rather<br />
severe compared to the light and variable forms in the first<br />
volume. – Both vols.: Slightly browned, minimally soiled,<br />
partly with some waterstains. All volumes with ms. consecu<br />
tive numbering, partly incorrect, from a more recent<br />
period in pencil. – Minimally differing in size, as well as in<br />
blind tooling of covers and colouring of edges (I: blue,<br />
II: red). – Two well preserved and rare printings from the<br />
printing office of the Nuremberg printer Creussner, very<br />
attractive due to their creative difference. – Modern blindpressed<br />
calf.<br />
121 VERGILIUS MARO, P., Opera. Mit Kommentar<br />
von Maurus Servius Honoratus. Venedig, B. de<br />
Tortis, 1487. Fol. 235 (statt 242) Bl. (ohne die letzten<br />
6 Bl. und das weiße Schlußblatt). Mod. Ldr.<br />
(leicht berieben). (55) 800,-<br />
Goff V 178. GW M49829. BSB V-119. Schweiger II, 1152:<br />
„Enthält die kleinern Gedichte, aber nicht den Commentar<br />
des Domitius, und ist vielleicht eine Wiederholung der ersten<br />
Ausgabe des Bapt. de Tortis von 1483.“ – Der ISTC<br />
weist nur zehn komplette Exemplare weltweit nach, da -<br />
runter drei in den USA. – Nicht im <strong>Katalog</strong> des British<br />
Museum. – Fol. 1r. (leer) mit gestrichenen Besitzeinträgen,<br />
anfänglich mehrere Bl. mit restaurierter unterer Ecke; einige<br />
alte Marginalien (tls. beschnitten), einzelne Initialen laienhaft<br />
eingemalt, durchgehend etw. fleckig und gebräunt.<br />
122 bis 125 entfallen.
40<br />
Nr. 254
Nr. 233<br />
126 ALAMANNI, L., La coltivatione. Florenz,<br />
(B. Giunta), 1549. Mit 2 wdh. Holzschnitt-<br />
Druckermarken. 102 num., 1 nn. Bl. Spät. Pgt. mit<br />
Rsch. (etw. fleckig und bestoßen). (49) 250,-<br />
Adams A 411. STC 12. IA 102.052. Gamba 17, Anm. –<br />
Hauptwerk des Luigi Alamanni, eines Vertrauten der<br />
Medici, der sich nach dem Sturz der Republik 1530 nach<br />
Paris begab, wo seine Bildung und Gewandtheit ihm das<br />
Vertrauen von König Franz I. und König Heinrich II. verschafften.<br />
Er war u. a. französischer Botschafter bei Karl V.<br />
Sein Ruhm beruht vor allem auf seinem von Vergils<br />
„Georgica“ inspirierten Gedicht über den Landbau. – Vorsätze<br />
mit Wurmspuren, Titel mit Besitzeintrag von alter<br />
Hand, stellenw. fleckig.<br />
127 ALLOTT, W., Thesaurus bibliorum, omnem<br />
utriusque vitae antidotum secundum utriusque<br />
instrumenti veritatem & historiam succincte<br />
complectens. Antwerpen, G. van den Rade für<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
P. Bellère, 1576. Mit Druckermarke auf dem Titel.<br />
8 nn., 147 (recte 418) num., 14 nn. Bl. Blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. (beschabt, bestoßen, fleckig).<br />
(22) 200,-<br />
Erster Druck der ersten Ausgabe. – IA 103.758. – Vgl. STC<br />
24 (zweiter Druck 1577). – Nicht bei Adams. – Dogmatisch-exegetisches<br />
Wörterbuch und Personenlexikon zur<br />
Bibel in einem Alphabet. – Vorsatz mit alter hs. Widmung,<br />
Titel gestempelt und mit mehreren alten Besitzvermerken<br />
(teils gestrichen), gebräunt, fleckig. – Selten.<br />
128 ANGELI, P., Epithalamium in nuptias Francisci<br />
Medicis et Ioannae Austriacae. Florenz, Giunta,<br />
1566. 4°. Mit Titelholzschnitt. 20 S. Pgt. d. Zt.<br />
(Deckel gewölbt, fleckig). (54) 300,-<br />
STC 29. EDIT 16 CNCE 1787. IA 105.677. – Hochzeitsge -<br />
dicht des Neulateiners. – Mehrf. gestempelt, angeschmutzt<br />
und wasserrandig. – Mod. Exlibris.<br />
41
42<br />
Nr. 138<br />
129 ARISTOPHANES, Veteris comoediae princeps:<br />
Poeta longe facetissimus & eloquentissimus. Ed.<br />
N. Frischlin. Frankfurt, J. Spies, 1586. Mit 2 Druckermarken.<br />
8 nn., 368 num. Bl. Flex. Pgt. d. Zt.<br />
(49) 800,-<br />
STC 40. Adams A 1718. IA 107.677. VD 16 A 3269. Ebert<br />
1088. Hoffmann I, 268: „Rarissima editio.“ Wilhelmi-Seck<br />
82. – Erste Ausgabe in der Bearbeitung des schwäbischen<br />
Dichters und Philologen Frischlin, mit dessen Biographie<br />
des Aristophanes. Griechisch-lateinischer Paralleldruck. –<br />
Besitzvermerk des Barons Diepenbroick, erstes und letztes<br />
Blatt leicht beschädigt.<br />
130 ARISTOTELES, Opera, Latinitate partim antea,<br />
partim nunc primum a viris doctissimis donata.<br />
Bde. I und II (von 3) in 1 Bd. Basel, J. Oporinus,<br />
1548. Fol. Mit Druckermarke auf dem Titel sowie<br />
einigen figürlichen Holzschnitt-Initialen und<br />
-Dia grammen. 12 Bl. (letztes weiß), 211 S., 4 Bl.,<br />
677 S. Blindgepr. Hschweinsldr. d. Zt. über vier<br />
Doppelbünden, Deckel mit Pergamentbezug aus<br />
einem Missale d. 14. Jhdts. mit großer Federwerk-<br />
Initiale „P“ auf dem Vorderdeckel (etw. fleckig,<br />
berieben und bestoßen). (91) 5.000,-<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
Nachdruck der von Bebel 1538 gedruckten Ausgabe,<br />
besorgt von Hieronymus Gemusaeus. – Adams A 1743.<br />
IA 108.137. VD 16 A 3284. Hieronymus, Griech. Geist,<br />
113 Anm. Schweiger I, 57. Cranz 49. – Diese Ausgabe nicht<br />
im STC. – Enthält auch Melanchthons „De vita Aristotelis“<br />
und von J. L. Vives „De Aristotelis operibus censura“.<br />
– Titel im Rand etw. angeschmutzt und mit kleinen Läsuren,<br />
einige Blattweiser, insgesamt sehr sauber und wohlerhalten.<br />
– Titel mit Besitzvermerk und Stempel der Kartause<br />
Buxheim. – Auf dem vorderen Innendeckel großes prachtvolles<br />
Wappenexlibris des Georg Keuther aus Königsberg<br />
(Ostpreußen) in Deckfarben über Federzeichnung mit<br />
Datum 1559. Von Keuther ist auch ein Stammbuch erhalten,<br />
und er ist als Auftraggeber von Handschriften belegt;<br />
seine Initialen „G K R“ [Georgius Keutherus Regiomontanus]<br />
sind auch auf den Einband geprägt. – Siehe Abbildungen<br />
Tafel 6.<br />
Reprint of the edition printed by Bebel in 1538. – On upper<br />
inner cover large magnificent armorial bookplate of Georg<br />
Keuther from Königsberg (East Prussia) in gouache over pen<br />
and ink drawing dated 1559. There exists also an album<br />
amicorum by Keuther and he is known to have commissioned<br />
manuscripts; his initials are stamped on the binding. –<br />
Contemporary blind-pressed half pigskin over four double<br />
bands, boards covered with vellum from a missal of the<br />
14th century, with large penwork initial „P“ on front cover<br />
(some soiling, rubbing and scuffing). – See illustrations on<br />
plate 6.<br />
131 – Ethicorum libri decem, ad Nicomachum con -<br />
scripti. I. Argyropylo & D. Lambino interpre tibus,<br />
cum D. Acciaioli commentarijs & R. Volateran(i)<br />
argumentis. Venedig, Bertano, 1576. Fol.<br />
Mit Druckermarke auf dem Titel und dem letzten<br />
Blatt sowie einigen Textholzschnitten. 20 nn., 209<br />
num., 1 nn. Bl. Pgt. d. Zt. mit Rtit. (Ge brauchs -<br />
spu ren). (49) 400,-<br />
EDIT 16 CNCE 2984. IA 108.609. Riley 108. – Nicht im<br />
STC und bei Adams. – Im Kolophon 1575 datiert. – Titel<br />
verso mit Bibliotheksmarke, einige Zierstücke ankoloriert,<br />
stellenw. mit Wurmspuren (kleiner Textverlust), tls. leicht<br />
gebräunt und wenig fleckig.<br />
132 – Organum. Iul. Pacius recensuit, atque ex libris<br />
cum manuscriptis tum editis emendavit. Editio<br />
secunda. 2 Tle. in 1 Bd. Frankfurt, A. Wechels<br />
Erben, C. Marne & J. Aubry, 1597. 4°. Mit zahlr.<br />
Textholzschnitten. 8 Bl., 895 S., 4 Bl., 436 (recte<br />
536) S. Restauriertes blindgepr. Ldr. d. Zt. (54)<br />
800,-<br />
VD 16 A 3528. Adams A 1867. IA 108.754. Ebert 1123,<br />
Anm.: „Jede von beiden Ausgaben [die erste von 1584,<br />
die zweite von 1597] hat Varianten aus Manuskripten,<br />
welche die andere nicht hat.“ Hoffmann I, 294: „Perperam<br />
in Fabricii Biblioteca graeca III, 333, dubitatur de hac<br />
rarissima editione.“ – Nicht im STC. – Griechisch-lateinischer<br />
Paralleltext. – Im zweiten Teil mit eigenem Titelblatt,<br />
aber zum Druck gehörig, „In Porphyrii isagogen et Aristotelis<br />
organum commentarius analyticus“ vom Herausgeber<br />
des Organon. – Vorsätze erneuert, Titel aufgezogen, mit<br />
Wurmspuren (minimaler Textverlust) und hs. Besitzeintrag,<br />
einzelne Marginalien in Tinte, am Ende wasserrandig, leicht<br />
gebräunt.
133 ARNAUD, C., Thesauri sacrorum rituum epi -<br />
tome. Kaschau, Jesuitendruckerei, 1737. 12°. Mit<br />
gefalt. Frontisp. in Holzschnitt. 4 Bl., 337 (recte<br />
338) S., 5 Bl. Ldr. d. Zt. (gering be schabt). (9)<br />
150,-<br />
Petrik I, 116. – Letzte Ausgabe des erstmals 1637 erschienenen,<br />
beliebten und daher in zahlr. Auflagen verbreiteten<br />
liturgischen Handbüchleins, verfaßt vom Oratorianer<br />
Claude Arnaud (1601-1656) auf der Grundlage des rubrizistischen<br />
Klassikers „Thesaurus sacrorum rituum“ von<br />
Bartolommeo Gavanti. – Vorsatz mit Besitzvermerk, Titel<br />
verso gestempelt; etw. fleckig, leicht gebräunt. – Mod.<br />
Exlibris. – Äußerst selten.<br />
134 AUGUSTINUS, (PSEUDO-), AURELIUS,<br />
Meditationes, soliloquia, et manuale. Köln,<br />
B. Bucholtz für A. Mylius, 1598. 12°. Mit<br />
Druckermarke auf dem Titel. 291 S., 9 Bl. Blindgepr.<br />
Pgt. d. Zt. (Schließbänder fehlen, beschabt,<br />
fleckig). (22) 200,-<br />
VD 16 A 4285, 4294 und 4310. IA 110.544. – Nicht im STC<br />
und bei Adams. – Drei der mehr als 20 Augustinus untergeschobenen<br />
Werke, wie fast immer in einem Druck<br />
gemeinsam veröffentlicht. – Titel gestempelt und mit altem<br />
Besitzvermerk, gebräunt.<br />
135 AVENTINUS (TURMAIR), J., Chronica deß<br />
gar alten Hauß Beyern. Frankfurt, J. und S. Feyerabend,<br />
1580. Fol. Mit Druckermarke auf dem<br />
Titel, 2 breiten Bordüren auf den Zwischentiteln,<br />
12 Porträts (alles in Holzschnitt) und 6 Textholzschnitten<br />
von Jost Amman. 24 nn. (letztes weiß),<br />
424 num., 26 nn. Bl. (Stammtafeln und Register).<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln (beschabt,<br />
fleckig und bestoßen, Schließen fehlen). (4)<br />
1.200,-<br />
Zweite deutsche Ausgabe. – STC 8<strong>61</strong>. VD 16 T 2321. Lentner<br />
2781. Becker 26. – Vollständiges Exemplar mit dem<br />
meist fehlenden ersten Teil „Bildnuß oder contrafactur der<br />
zwölff ersten alten Teutschen Königen und Fürsten“ (ein<br />
Rahmen ankoloriert). – Der große Holzschnitt zeigt synoptische<br />
Szenen von Genesis und Sündenfall, die kleineren<br />
Holzschnitte den Bau der Stadt Trier, die Schlacht der Barbaren<br />
gegen die Römer, den Triumphzug Diokletians etc. –<br />
Titel mit Besitzvermerk, Titelvign. kolor., etw. fleckig, zwei<br />
Stammtafeln alt untereinander montiert. – Insgesamt recht<br />
gutes Exemplar. – Siehe Abbildung Tafel 7.<br />
Second German edition. – Complete copy with the mostly<br />
missing first part „Bildnuß oder contrafactur der zwölff<br />
ersten alten Teutschen Königen und Fürsten“ (one border<br />
partly coloured). – The large woodcut shows synoptic scenes<br />
from Genesis and the Fall of Man, the smaller woodcuts<br />
the construction of the town of Trier, the battle of the barbarians<br />
against the Romans, the triumphal procession of<br />
Diocletian etc. – Title with ownership entry, title vignette<br />
coloured, somewhat soiled, two genealogical tables mounted<br />
at an early date one below the other. – Altogether a quite<br />
good copy. – Contemporary pigskin over wooden boards<br />
(scratched, soiled and scuffed, clasps missing). – See illustration<br />
on plate 7.<br />
Alte Drucke und alte Theologie 43<br />
136 BAYERN – BAYRISCHEN LANDTSORD-<br />
NUNG 1553. München, A. Berg, 1598. Fol. Mit<br />
2 Textholzschnitten und 3 gefalt., beidseit. be -<br />
druckten Holzschnitt-Tafeln. 9 nn., CXCVII<br />
num., 19 nn. Bl. (zwischen Bl. 18/19 und 125/126<br />
jeweils 1 Bl. Zwischentitel eingeb.). Blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit 2 intakten<br />
Schließen (beschabt, etw. bestoßen, fleckig). (50)<br />
500,-<br />
Zweite Ausgabe in dieser Form, Nachdruck der Ausgabe<br />
Ingolstadt 1553, jetzt jedoch in Schwarzdruck. – STC 71.<br />
IA 115.020. VD 16 B 1035. – Das Werk enthält den Augsburger<br />
Reichslandfrieden, die Bier- und Branntwein-, die<br />
Feuer-, die Fisch-, die Fleisch-, die Leder- und die Apotheken-Ordnung<br />
und handelt von den Schulen, Juden, Zigeunern,<br />
Spielleuten, Kupplern und zahlreichen weiteren<br />
Gruppen und Personenkreisen. Die auf den Tafeln abgebildeten<br />
Fische – Karpfen, Hecht, Huchen, Äsche, Barbe etc.<br />
– sind die ersten naturgetreuen Darstellungen von Fischen<br />
in Deutschland (Belons Fischbuch erschien 1551 in Paris).<br />
– Titel gelockert, leicht gebräunt, etw. fleckig. – Nach gebunden<br />
6 weitere Werke zum bayrischen Landrecht der<br />
2. Hälfte des 16. Jahrhunderts, davon 2 inkomplette, bei<br />
denen der Titel und einige andere Bl. fehlen, und 4 vollständige.<br />
Vollständig sind die im VD 16 unter den Nummern<br />
B 1030, B 1026 und B 954 angeführten Schriften,<br />
ferner die Ernewerte Mandata unnd Landtgebott, vom<br />
Kurfürsten Maximilian I. erlassen und 1598 gedruckt.<br />
137 BEMBO, P., Opera nunc demum ab C. Augustino<br />
Curione castigata. Basel, Th. Guarinus, 1567. Mit<br />
Druckermarke. 16 Bl., 645 S. Pgt. d. Zt. (leichte<br />
Altersspuren). (4) 120,-<br />
VD 16 B 1657. IA 116.482. – Erster Band (von 3) der gesammelten<br />
Werke des Kardinals; enthält die Geschichte Venedigs<br />
und die Biographie von Guido Ubaldo. – Sehr schöner<br />
Einband aus dem Jesuitenkollegium Burghausen, monogr.<br />
und dat. „CFV IVVA ANNO 1585“.<br />
138 BENEDICTUS (DE NURSIA), Regula a b.<br />
Dunstano dilige(n)ter recognita, cum plusculis<br />
alijs a tergo huius explicandis. Paris, Y. Bonhomme<br />
(Th. Kervers Witwe), 1544. 16°. Mit<br />
Druckermarke in Metallschnitt auf dem Titel<br />
und zahlr. Metallschnitt-Initialen sowie unterschiedlichen<br />
Holzschnittbordüren auf allen Seiten.<br />
80 Bl. Ldr. um 1860 (etw. beschabt). (<strong>61</strong>)<br />
600,-<br />
STC, Suppl., 8. Albareda 67: „Bella ediciò, molt rara.“ –<br />
Nicht im IA und bei Adams. – Die Regula Benedicti in der<br />
vom Benediktiner Dunstan (um 909-988), Erzbischof von<br />
Canterbury, durchgesehenen Fassung. – Vollständig mit<br />
dem letzten Blatt, das im einzigen von uns im Handel nachweisbaren<br />
Exemplar (1954) wahrscheinlich fehlte (nur<br />
79 Bl., wie das Exemplar der Abtei Ottobeuren auch). –<br />
Gebräunt, etw. fleckig. – Exlibris André Le Glay. – Von<br />
größter Seltenheit. – Siehe Abbildung.
44<br />
139 BENEDICTUS DE NURSIA – (LE BOU -<br />
THILLIER) DE RANCÉ, A. J., Auslegung der<br />
Regul des Heil. Benedicti nach dem wahren Geist,<br />
das ist, nach der eigentlichen Meinung dises heiligen<br />
Vatters. Aus dem Frantzösischen ins Deutsche<br />
übers. durch einen Priester Ord. S. Benedicti.<br />
Augsburg, Rieger, 1753. 4°. 8 Bl., 600 S., 10 Bl.<br />
Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit Rvg. und 2 in -<br />
takten Schließen (beschabt, etw. bestoßen). (58)<br />
120,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Albareda 501. – Die Regula<br />
Benedicti mit der reichen Auslegung des Gründers der<br />
Trappisten in deutscher Fassung. – Leicht gebräunt, etw.<br />
fleckig.<br />
140 BIBLIA GERMANICA – BIBLIA, Das ist: Die<br />
gantze H(eilige) Schrifft, Altes und Neues Testaments,<br />
Teutsch Herrn Doctor Martin Luthers. Mit<br />
den Summarien Herrn Johann Sauberti. Samt<br />
einer Vorrede Herrn J. M. Dilherrns. Nürnberg,<br />
Endter, 1693. Fol. Mit gestoch. Titel, gestoch.<br />
Wappen (in Pag.), 12 gestoch. Portrs. (in Pag.),<br />
6 gestoch. Zwischentiteln und über 200 Textholzschnitten<br />
von P. Creutzberger und anderen. 26,<br />
1 nn., 12 num. Bl., 938, 32 S., 1 nn. Bl., S. 939-1221,<br />
1 nn. Bl. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln (hinteres Ge -<br />
lenk aufgeplatzt, Beschläge tls. fehlend, 1 Schlie ße<br />
defekt). (3) 600,-<br />
Jahn 112. Schmidt 485. – Nicht in der BSWL. – „Weimarer<br />
Kurfürstenbibel“ mit 11 Porträts der Kurfürsten, Porträt<br />
von Luther und dem Ernestinischem Wappen, gleichzeitig<br />
die 10. Ausgabe der sogenannten „Dilherr-Bibel“. Bei<br />
Schmidt als „Kurfürstenbibel“ geführt. Bei Jahn zwei Varianten<br />
ohne die Porträts der Kurfürsten (nur das Luther-<br />
Porträt in der zweiten Druckvariante vorhanden). – Ohne<br />
das Blatt Iiii (laut Jahn weiß). – Zur Holzschnitt-Text illustration<br />
(Folge „Endter I“) siehe Schmidt S. 372 ff. – Das (bei<br />
Jahn vorgebundene) Lutherportr. von Glotsch (Nr. 12 der<br />
Folge) alt aufgezogen (Verlust der Foliierung) und lose, die<br />
Kupfer tls. mit großen Ein- oder Ausrissen und Klebespuren,<br />
stellenw. etw. fleckig.<br />
141 – BIBLIA, das ist: Die gantze Heilige Schrift Altes<br />
und Neues Testaments verteutscht von M. Luther.<br />
Nürnberg, Endter, 1700. Fol. Mit gestoch. Titel,<br />
33 (4 doppelblattgr.) Kupfertafeln, 17 (statt 18;<br />
3 ganzseit., 4 doppelblattgr.) Textkupfern und<br />
doppelblattgr. Tabelle. 23 nn., 11 num Bl. (ohne<br />
Bl. 8 und 9), 32 nn. Bl., 686, 950 S. (ohne das zwischengeb.<br />
weiße Bl.), 8 nn. Bl. Ldr. d. 19. Jhdts. auf<br />
Holzdeckeln mit jeweils 5 Messingbeschlägen<br />
sowie 2 Schließen (1 defekt, mit Wurmspuren v. a.<br />
an Kopf und Schwanz). (122) 600,-<br />
BSWL E 1004 (ohne die beiden Ansichten von Jerusalem).<br />
Jahn 75. – Die 9. Auflage der Kurfürstenbibel des Endterverlags.<br />
– Die doppelblattgroßen Kupfer mit Plänen von<br />
Jerusalem, der Arche Noah und der Confessio Augustana,<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
die Kupfer mit dem Lutherepitaph, Moses, den 12 Propheten,<br />
den Evangelisten, der Stiftshütte sowie Titelbildern zu<br />
den einzelnen Bibelbüchern. Die doppelblattgroßen Textkupfer<br />
mit Karten des „Irdischen Paradieses und des Landes<br />
Kanaan“, dem Reiseweg des Volkes Israel in das Ge -<br />
lobte Land sowie dem Reiseweg der Apostel. – Von den<br />
Kurfürstenporträts fehlt das Wilhelms IV. – Dunkelbrauner<br />
Lederband mit aufwendig gearbeiteten Buckeln, in den<br />
Ecken jeweils die vier Evangelisten, auf dem Vorderdeckel<br />
im Zentrum Moses mit den Gesetzestafeln, auf dem Hinterdeckel<br />
Jesus als Salvator Mundi. – Mit Siegellack auf den<br />
vorderen Vorsatz montierte Notiz: „Den 20. Dezember war<br />
die Versammlung in Bisting, von da kommt sie nach Burgwalden<br />
... „, ferner einem hs. Vermerk über den Kauf der<br />
Bibel in Augsburg 1842, der hintere mit Einträgen zur<br />
Familiengeschichte von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />
bis 1955. – Die ersten Bl. lose und mit größeren<br />
Randläsuren, einzelne Bl. mit Einrissen oder Randausrissen,<br />
einzelne kleine Wurmspuren, stellenw. fleckig. –<br />
Gestoch. Exlibris der „Bibliotheca Prieseriana“ des Augsburger<br />
Ratskonsulenten Johann Heinrich von Prieser<br />
(1749-1801; Warnecke 1624). – Siehe Abbildung.<br />
142 – BIBLIA, Das ist die gantze Heilige Schrifft,<br />
Alten und Neuen Testaments, durch Martin<br />
Luthern verteutschet. Anjetzo mit neuen Summmarien...<br />
auch mit 250. schönen Kupfer-Figuren<br />
gezieret. Hrsg. von Johann Christoph Meelführern.<br />
3 in 1 Bd. Schwabach, M. Hagen für L. Buggel<br />
in Nürnberg, 1702. 4°. Mit 2 gestoch. Frontisp.,<br />
gestoch. Schlußvign. und zahlr. Textkupfern<br />
von M. Küsel. 53 Bl., 828, 516 S., S. 3-388. Ldr. d.<br />
Zt. mit Rsch., reicher Rvg. und dreiseitigem Goldschnitt<br />
(Rsch. wenig durchbrochen, Kopf mit<br />
geringem Ausbruch, kleiner Wurmgang auf dem<br />
Hinterdeckel, wenig beschabt, leicht bestoßen).<br />
(128) 1.200,-<br />
BSWL E 1027. Schmidt 392: „Melchior Küsel unterschied<br />
sich mit seinen Bildern in keiner Weise von anderen Bibelillustratoren<br />
seiner Zeit. Spätbarocker Schwulst verunstaltet<br />
die dargestellten biblischen Szenen. Barocke Fürstenpracht<br />
entstellt Davids und Salomos Bauten. Daneben wird<br />
Rembrandt kopiert.“ – Die Illustrationen Küsels waren<br />
bereits 1679 separat erschienen und wurden hier erstmals in<br />
einen Text eingearbeitet. – Zur Kollation: die BSWL nennt<br />
nur 51 Bl. Vorstücke. – Wenig fleckig; am Ende 2 Bl. mit<br />
Familienstandseintragungen der schwedischen Adelsfamilie<br />
Cederkrantz eingebunden. – Äußerst dekoratives Exemplar.<br />
– Siehe Abbildung Tafel 7.<br />
Hardly soiled; at the end 2 leaves bound-in with family<br />
status inscriptions of the Swedish noble family Cederkrantz.<br />
– A very decorative copy. – Contemporary calf with spine<br />
label, richly gilt back and three-sided gilt edge (spine label<br />
minimally torn, top turn-in with minor break, some<br />
worming at rear cover, a little scratched, slightly scuffed). –<br />
See illustration on plate 7.<br />
143 – BIBLIA, Das ist: Die gantze Heilige Schrifft des<br />
Alten und Neuen Testaments. Wie solche von<br />
Martin Luther in unsere Teutsche Mutter-Sprach<br />
ge bracht. Samt einer Vorrede J. M. Dilherrns.
2 Tle. in 1 Bd. Nürnberg, Endters Erben, 1736.<br />
Fol. Mit 2 gestoch. Titeln, 12 ganzseit. Kupferstichportrs.<br />
im Text, 6 ganzseit. Textkupfern und<br />
zahlr. Textholzschnitten. 48 Bl., 1181 S. (12 Bl.<br />
zwischengeb.), 11 Bl. Blindgepr. Ldr. d. Zt. auf<br />
Holzdeckeln mit jeweils 4 Messingbeschlägen auf<br />
den Deckeln und 2 intakten Schließen (beschabt,<br />
bestoßen und fleckig). (93) 1.500,-<br />
23. Auflage der Endterschen Dilherr-Bibel. – BSWL E 1322.<br />
Jahn 126. – Die Kupferporträts zeigen Martin Luther mit<br />
Familie und die 11 Kurfürsten (übernommen aus der Ernestinischen<br />
Kurfürstenbibel). – Vorsätze mit Ausrissen, einzelne<br />
Blätter mit Einriß, gebräunt, wenig fleckig. – Wohlerhaltenes<br />
Exemplar. – Siehe Tafel 7 und Abbildung.<br />
The copperplate portraits show Martin Luther with family<br />
and the 11 prince electors (taken from the Bible of prince<br />
elector Ernst). – Endpapers with tear-outs, some leaves with<br />
tear, browned, hardly soiled. – Well preserved copy. –<br />
Contemporary blind-pressed calf over wooden boards with<br />
4 brass fittings on covers and 2 intact clasps (scratched,<br />
scuffed and soiled). – See plate 7 and illustration.<br />
144 – BIBLIA SACRA, oder die ganze Heil. Schrift.<br />
Nürnberg, Endter, 1774. Mit gestoch. Frontisp.<br />
und zahlr. Textkupfern. 7 Bl., 1224 S., 1 Bl., 352,<br />
126 S. Blindgepr. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit<br />
2 intakten Schließen (Bezug mit kleinen Fehlstellen,<br />
etw. fleckig). (160) 300,-<br />
Nicht in der BSWL und bei Darlow-Moule. – Mit Besitzvermerken<br />
von alter Hand, Frontispiz verso gestempelt,<br />
einzelne Marginalien mit Tinte, fleckig. – Auf dem Vorsatz<br />
ein Gedicht in barocker Handschrift, dessen Spott wohl auf<br />
eine konkrete Person zielte: „Der gott des Sommers, saß auf<br />
seinem breiten Thron, / und sand seinen Blitz und seinen<br />
Donnerston, / in alle weld und ließ der Erde mark durchdringen<br />
/ und seines blitzes strahl fuhr nah bey dem vorbey<br />
/ Von dem man sagt, daß er nicht zu Ersetzen sey / Las uns<br />
ein deteum singen“.<br />
145 – BIBLIA SACRA, oder die Heilige Schrift des<br />
alten und neuen Testaments. In deutscher Sprache<br />
hrsg. und von unzähligen Sprachfehlern gerei niget<br />
von Franz Rosalino. 3 Tle. in 3 Bdn. Wien, Trattner,<br />
1793-94. Mit 3 gestoch. Titeln. 5 Bl., 646 S.;<br />
1 Bl., 703; 376 S., 36 Bl. Hldr. d. Zt. (beschabt,<br />
leicht fleckig. (22) 150,-<br />
Vgl. Darlow-M. 4245 Anm. Meusel XI, 414. Wurzbach<br />
XXVI, 342. ADB XXIX, 158: „Endlich machte sich Rosalino<br />
dadurch einen Namen, daß er die deutsche Bibelübersetzung<br />
von Cartier umarbeitete und zwar dort wo diese<br />
Uebersetzung unrichtig war, sie nach der Vulgata verbesserte;<br />
wo der Vulgatatext undeutlich war, zog Rosalino den<br />
Originaltext zu Rathe und wurde dabei von Patriz Fast,<br />
einem trefflichen Kenner der orientalischen Sprachen unterstützt.“<br />
– Nicht in der Bibelsammlung der Württembergischen<br />
Landesbibliothek. – Letzte Auflage der erstmals 1781<br />
erschienenen Übersetzung; die gestoch. Titel mit der<br />
Jahreszahl 1794. – Titel mit Besitzvermerk, gebräunt, etw.<br />
fleckig.<br />
Alte Drucke und alte Theologie 45<br />
Nr. 143<br />
146 – HEILIGE SCHRIFT des Alten und Neuen<br />
Testaments, Die. Aus der Vulgata übers. von J. F.<br />
Allioli. Landshut und München, Vogel, 1851. 4°.<br />
Mit 2 Stahlstich-Frontisp., farblithogr. Titel und<br />
zahlr. Textholzstichen nach J. Schnorr von Carolsfeld<br />
u. a. 6 Bl., L, 1244 S., 1 Bl., 371 S., 1 Bl. Ldr.<br />
d. Zt. mit reicher Vg. (Vordergelenk etw. brüchig,<br />
beschabt). (58) 120,-<br />
Vgl. Darlow-M. 4377. – Illustrierte Handausgabe der im<br />
19. Jahrhundert unter deutschen Katholiken weitverbreiteten<br />
Bibelübersetzung des Augsburger Dompropstes und<br />
Orientalisten Allioli. – Gelockert, gebräunt, fleckig. – 5 Beilagen.<br />
147 – DAS NEW TESTAMENT so durch den hochgelerten<br />
Hieronymum Emser seligen verteutscht.<br />
Freiburg, J. Faber, 1529. Mit 3 tls. mehrf. wdh.<br />
Holzschnitten auf dem Titel und im Text. 20 nn.,<br />
388 num., 28 nn. Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt.<br />
mit Supralibros auf Holzdeckeln mit erneuerten<br />
Schließen (Wurmspuren, beschabt, fleckig). (50)<br />
1.500,-
46<br />
Nr. 147<br />
STC 111. VD 16 B 4390. BSWL E 208. – Frühe Ausgabe<br />
der erstmals 1527 erschienenen Übersetzung des Neuen<br />
Testaments durch den entschiedenen Luthergegner Emser,<br />
mit der er Luthers Übertragung verdrängen wollte, durchaus<br />
recht erfolgreich, wie die über 100 Ausgaben zeigen, die<br />
in mehreren Bearbeitungen vom 16. bis ins 18. Jahrhundert<br />
veröffentlicht wurden. Der Titelholzschnitt – Christus mit<br />
Geißel, vor ihm der kniende Emser – ist dreimal wiederholt,<br />
der symbolische Holzschnitt zweimal, der dritte<br />
Holzschnitt (vor dem Römerbrief) zeigt Paulus und Petrus.<br />
– Titel mit Stempel (etw. rasiert), Wurmlöcher (geringer<br />
Textverlust), leicht gebräunt, tls. knapp beschnitten. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
148 – NEWE TESTAMENT, DAS, auffs new zugericht.<br />
(Wittenberg, H. Lufft, 1546). 4°. Mit alt -<br />
kolor. Titelholzschnitt nach Lucas Cranach d. J.,<br />
38 altkolor. tls. ganzseit. Textholzschnitten von<br />
Lucas Cranach d. Ä. und J. und zahlr. altkolor.<br />
Textholzschnitt-Initialen. 4 nn., 479 (recte 480)<br />
num. Bl. (1 weißes Bl. zwischengeb.; ohne Bl.<br />
193), 7 nn. Bl. Stark läd. Ldr. d. Zt. (53) 2.000,-<br />
VD 16 B 4440. STC 112. BSWL E 360. Kind 1189. – Nicht<br />
bei Adams. – Der Titelholzschnitt mit dem Gekreuzigten,<br />
flankiert von Luther und Johann Friedrich von Sachsen,<br />
sowie das Herrscher-Porträt auf der Titelrückseite stammen<br />
von Cranach dem J. Die Darstellungen der Apostel und<br />
Evangelisten sind aus der Cranach-Werkstatt und vom<br />
Monogrammisten „AW“, der auch für die Holzschnitte zur<br />
Apokalypse verantwortlich zeichnet. – Innengelenke gebrochen,<br />
Titel mit alt hinterlegtem Ausriß (recto und verso mit<br />
Bildverlust) und Druckvermerk von alter Hand in Tinte, Bl.<br />
B 1 mit alt hinterlegtem Eckabriß, vereinzelt mit Läsuren,<br />
etw. wasserrandig und gebräunt, fleckig. – Siehe Tafel 8 und<br />
Abbildung.<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
Nr. 148<br />
Inner joints broken, title with tear-out backed in former<br />
times (recto and verso with loss of illustration) and imprint<br />
by contemporary hand in ink, leaf B 1 with torn off corner<br />
backed at an early date, occasionally with tears, some<br />
waterstains and browning, soiling. – Contemporary heavily<br />
damaged calf. – See plate 8 and illustration.<br />
149 BIBLIA LATINA – BIBLIA SACRA iuxta Germanam<br />
Hebraici idiomatis proprietatem. Übers.<br />
von S. Pagnini. Köln, Melchior (für A. Birckmann),<br />
1541. Fol. Mit Druckermarke auf dem<br />
Titel. 6 nn., 364 num., 85 nn. Bl. Blindgepr. Ldr. d.<br />
Zt. mit 2 Schließen (Gelenk eingerissen, eine<br />
Schließe defekt, Bezug mit einzelnen Fehlstellen,<br />
stark bestoßen, Wurmspuren, fleckig). (4) 800,-<br />
BSWL D 497 (inkomplett). VD 16 B 2<strong>61</strong>6. STC 87. Adams<br />
B 1024. – Lateinische Version aus den Urtexten mit „Liber<br />
interpretationum Hebraicorum, Arabicorum, Graecorumque<br />
nominum“. – Titel mit Besitzvermerk des Franziskanerklosters<br />
zu Freiburg von 1648, einzelne Bl. mit Einrissen,<br />
anfangs kleine Wurmspuren, tls. etw. gebräunt und<br />
fleckig.<br />
150 – BIBLIA SACRA, vulgatae editionis Sixti V.<br />
pontificis max. iussu recognita, et Clementis VIII.<br />
auctoritate edita. Venedig, Pezzana, 1688. Mit<br />
gestoch. Titel, ge stoch. Titelvign. und ca. 250 Textholzschnitten.<br />
11 Bl., 1089 (recte 1079) S. Fol.<br />
Blindgepr. Pgt. d. Zt. mit Rsch. (Gebrauchsspuren).<br />
(49) 500,-
STC 106. – Nicht in der BSWL und bei Darlow-M. – Die<br />
aus dem 16. Jahrhundert stammenden Holzschnitte mit<br />
reich variierten ornamentalen und architektonischen Rahmen<br />
in kräftigen Abdrucken. – Vorderer fliegender Vorsatz<br />
entfernt, Titel mit tls. getilgtem Besitzvermerk von alter<br />
Hand, gegen Ende wasserrandig, kaum fleckig.<br />
151 – LIBER PSALMORUM DAVIDIS – (Cantica<br />
quae in bibliis sparsim leguntur). 2 Tle. in 1 Bd.<br />
Paris, R. Estienne, 1546. Mit 2 wdh. Druckermarken.<br />
232, 24 Bl. Ldr. d. Zt. mit Deckel- und Rvg.<br />
(Gelenk etw. eingerissen, beschabt und bestoßen).<br />
(46) 400,-<br />
STC 59. Adams B 1425. Renouard 66, 4. BSWL D 563. –<br />
Paralleltext der Vulgata und der Züricher Version nach dem<br />
hebräischen Text von Leo Jud (Judä) mit umfangreichem<br />
Kommentar. Das im Vorwort erwähnte Vorhaben, weitere<br />
Bände in dieser Form zu publizieren, wurde nicht ausgeführt.<br />
– Titel gestempelt und ankoloriert, durchgehend mit<br />
feinen Linien in Tinte regliert.<br />
152 – LIBRI SALOMONIS. Proverbia, Ecclesiastes,<br />
Canticum canticorum, Liber Sapientiae, Eccle -<br />
siasticus. Paris, S. Colines, 1539. 16°. 159 num.,<br />
1 nn. (weißes) Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch., Rvg. und<br />
Wappensupralibros auf beiden Deckeln (stärkere<br />
Gebrauchsspuren). (54) 600,-<br />
BSWL D 470. Renouard 302. – NACHGEB.: LIBER<br />
PSALMORUM. Ebda. 1540. 140 num., 4 nn. Bl. – BSWL D<br />
487. Renouard 324. – Beide Drucke nicht im STC und bei<br />
Adams. – Fein regliert, Vorsatz mit hs. Besitzvermerk,<br />
Block gebrochen, etw. fleckig, leicht gebräunt. – Siehe<br />
Abbildung Tafel 9.<br />
153 BIBLIA POLYGLOTTA – SACR. BIBLIORUM<br />
QUADRILINGUIUM TOMUS SECUNDUS<br />
trilinguis, librorum Veteris et Novi Testamenti<br />
versionem continens. Zus. 7 Tle. und Appendix in<br />
3 Bdn. Hamburg, J. Lucius, 1596. Fol. Mit ge -<br />
stoch. Titel, 2 nahezu ganzseit. Wappenkupfern,<br />
7 gleichen Titelbordüren auf den Zwischentiteln<br />
und 168 Textholzschnitten von Jakob Morer.<br />
Blindgepr. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit dreiseit.<br />
gepunztem Goldschnitt (Kapitale teilw. läd.,<br />
stark beschabt und bestoßen, Schließen entfernt).<br />
(1) 2.000,-<br />
Äußerst seltene dreisprachige Bibelausgabe, die von<br />
D. Wolder edierte, sogenannte „Hamburger Polyglotte“. –<br />
STC 84. VD 16 B 2569. Darlow-M. 1425. Kayser-D. 60:<br />
„Die Woldersche Polyglotte stellt in 7 Teilen die Septuaginta<br />
bzw. den griechischen Text des N. T., die lateinischen<br />
Übersetzungen der Vulgata und des Santes Paginus (im<br />
N. T. des Beza) und den Luthertext (vom Jahr 1545 mit<br />
Luthers späteren Änderungen in den Paulinischen Briefen)<br />
nebeneinander.“ – Die 7 Teile bilden den „Tomus secundus“<br />
des Wolderschen Bibelwerkes, dem die hebräische Bibelausgabe<br />
Hutters als „Tomus primus“ vorangestellt ist (vgl.<br />
Alte Drucke und alte Theologie 47<br />
Kayser-D. 59). Dieser Teil ist bei uns nicht beigegeben. –<br />
Titel mit Besitzvermerken. Etw. gebräunt und fleckig, teilw.<br />
wasserrandig, vereinzelt angeschmutzt und mit kleineren<br />
Randschäden. – Siehe Abbildung.<br />
Extremely rare trilingual Bible edition, the so-called „Hamburger<br />
Polyglotte“, published by D. Wolder. – The 7 parts<br />
form the „tomus secundus“ of the Wolder Bible work pre -<br />
ceded by Hutter's Hebrew Bible edition „tomus primus“.<br />
This part is not present. – Title with ownership entries.<br />
A little browned and soiled, partly with waterstains, occasionally<br />
with smaller marginal damages. – Contemporary<br />
blind-pressed calf over wooden boards with three-sided<br />
embossed gilt edge (turn-ins partly damaged, heavily scratched<br />
and scuffed, clasps removed). – See illustration.<br />
154 BIBLIA SLAVICA – EVANGELION. Lemberg<br />
1690. Fol. Mit breiter figuraler Holzschnitt-Titelbordüre,<br />
55 (5 ganzseit.) Textholzschnitten. 12,<br />
412 Bl. Ldr. um 1900 auf Holzdeckeln mit Vorderdeckel-<br />
und Rvg., 4 guillochierten Eckbeschlägen<br />
und Schließbändern. (100) 1.000,-<br />
Darlow-M. II, S. 1403. – Reich illustrierter Lemberger<br />
Evangeliendruck. – Die großen Holzschnitte signiert von<br />
Eustaphius Zadarowski (dat. 1681-83), die kleineren von<br />
verschiedenen Künstlern, meist aus früheren Werken wiederverwendet.<br />
Neben klassischen Szenen, wie Elend und<br />
Heimkehr des verlorenen Sohnes oder Christus und die<br />
Ehebrecherin, auch die originelle Darstellung des Sinnbilds<br />
von Splitter und Balken im Auge (Bl. 212r). – Auf dem Vorderdeckel<br />
ein großes goldgeprägtes russisches Kreuz, auf<br />
dem Hinterdeckel das Wappen des Lemberger Stauropegion-Instituts,<br />
der Nachfolgeorganisation der Dormitio-<br />
Bruderschaft, in der unser Druck entstand. Sie hatte die<br />
Offizin des slawischen Erstdruckers Iwan Fjodorow übernommen,<br />
wurde 1788 auf Erlaß von Kaiser Joseph II. in das<br />
Stauropegion-Institut umgewandelt und erst zur Zeit der<br />
sowjetischen Besatzung 1939 aufgelöst. – Titel mit hs.<br />
Besitzeintrag, mehrere Bl. mit Fehlstellen oder alt hinterlegten<br />
Randläsuren (kleiner Bildverlust im Titelblatt recto<br />
und verso), einzelne hs. Marginalien in kyrillischer Schrift,<br />
stellenw. fleckig.<br />
Richly illustrated Lemberg printing of gospels. – Title with<br />
ms. ownership entry, several leafs with defects or tears in<br />
margin backed in former times (minor loss of illustration at<br />
title-page recto and verso), some ms. marginalia in Cyrillic<br />
writing, soiling here and there. – Calf around 1900 over<br />
wooden boards with gilt back and front cover gilt, 4 metal<br />
corner fittings with guilloches and clasp ribbons.<br />
155 BIBLIOTHEK DER KIRCHENVÄTER. Eine<br />
Auswahl patristischer Werke in deutscher Übersetzung.<br />
Hrsg. von O. Bardenhewer, Th. Schermann<br />
u. a. <strong>61</strong> Bde. und Register in zus. 63 Bdn.<br />
Kempten und München, Kösel, 1911-38. OHpgt.<br />
(leichte Gebrauchsspuren). (134) 500,-<br />
Komplette erste Reihe der wichtigen Ausgabe der Kirchenvätertexte<br />
mit dem Registerband. – Es erschien noch eine<br />
zweite Reihe, die jedoch nach dem zwanzigsten Band abgebrochen<br />
wurde. – Leicht gebräunt, etw. fleckig.
48<br />
Nr. 156<br />
Spanische Stichfolge<br />
156 BILDERBIBELN – LOZANO, P., Coleccion<br />
de estampas, que representa los prinzipales casos<br />
deel viejo, y nuebo testamento. Obra util para la<br />
ynstruccion dela jubentud. 2 Tle. in 1 Bd.<br />
(Madrid), A. Sanz, o. J. (1774-78). Qu.-4°. 178,<br />
72 num. Kupfertafeln. Mod. Hldr. mit längs übergreifender<br />
Ldr.-Deckellasche (gering berieben).<br />
(12) 1.000,-<br />
Thieme-B. XXIII, 424. E. Páez Ríos, Repertorio de grabados<br />
españoles en la Biblioteca Nacional, 1243. – Sehr seltene<br />
Illustrationsfolge zur religiösen Erziehung der Jugend.<br />
Die klar und anschaulich komponierten Szenen stehen in<br />
deutlicher Abhängigkeit zu klassischen italienischen Vorbildern<br />
der Barockzeit. Jede der Szenen ist mit kurzen<br />
erklärenden Texten aus der jeweiligen biblischen Erzählung<br />
versehen. – Von der Folge wurden offenkundig nur wenige<br />
Abzüge angefertigt, davon die meisten wohl durch Schulgebrauch<br />
ruiniert. Schon der <strong>Katalog</strong> von „Blake's Book-<br />
Store“ aus dem Jahre 1902 (Nr. 6, Mexiko City, Nr. 252)<br />
nennt das Werk eine „most singular collection of plates.<br />
Entirely unique“. Während Thieme-Becker 178 Tafeln zum<br />
Alten und 78 zum Neuen Testament angeben, führt Blake's<br />
Book-Store dieselbe Anzahl wie in unserem Exemplar an<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
(so auch das Exemplar der Spanischen Nationalbibliothek).<br />
Die wohl falsche Zahl bei Thieme-Becker dürfte auf die<br />
undeutliche Schreibung der letzten Ziffer zurückzuführen<br />
sei. – Der zweite Titel mit Jahreszahl 1774 auf dem ersten<br />
Blatt; mehrere Blätter mit 1778 datierter Stechersignatur, die<br />
den zeitlichen Abschluß des Werks anzeigen dürfte. – Die<br />
Abzüge meist kräftig und klar, manche etw. blaß und unsauber.<br />
– Erste vier Bl. alt aufgezogen, am Anfang mehrere Bl.<br />
mit hinterlegten Randschäden, tls. Notizen (Numerierung)<br />
von alter Hand, stellenw. etw. wasserrandig (am Anfang<br />
stärker) und fingerfl., Schnittfarbe tls. etw. verlaufen. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
Spanish series of engravings of great rarity. – Very scarce<br />
series of illustrations to religious education of young people.<br />
The clearly composed scenes are in a way dependent on<br />
classical Italian examples of the Baroque period. Each scene<br />
is provided with a short text from the respective story from<br />
the Bible. – Obviously only a few printings were made from<br />
the series, the majority probably ruined by use at schools. –<br />
Mostly strong and clear impressions, some a little faint and<br />
pale. – The first four leaves mounted at an early date, some<br />
leaves at the beginning with backed marginal damages,<br />
partly notes (numbering) by contemporary hand, here and<br />
there a little waterstained (more at the beginning) and with<br />
fingermarks, edge colouring partly blurred. – Modern half<br />
calf with overlapping leather cover strap (minor rubbing). –<br />
See illustration.
157 – MEYER, C., Des Newen Testaments Unsers<br />
Herren Jesu Christi Fornembste Historien und<br />
Offenbarungen. – Über Unsers Herrn Jesu Christi<br />
Leiden, Tod, und Aufferstehung. Geschichtmässige<br />
Figuren. – Fier und Zwentzig Lehren Unsers<br />
Herren Jesu Christi, Zu Erbauung. 3 Tle. in 1 Bd.<br />
Zürich, Selbstvlg., o. J. (um 1636-66). Nachdruck<br />
von verstählten Platten, um 1800. Qu.-4°. Mit<br />
3 gestoch. Titeln und 66 (mit 68 Abb.), 33 und 21<br />
(= zus. 120) Kupfertafeln von Conrad Meyer. Pp.<br />
d. Zt. (stark beschabt und bestoßen, Bezug teilw.<br />
abgeplatzt). (1) 800,-<br />
Brun II, 382 (nur II: „Christi Leiden“, dat. 1646). – Vgl.<br />
Koegler, Der Malerradierer Conrad Meyer in Zürich, in:<br />
Die Garbe, Bd. V, Hefte 9 und 10, Basel 1922, S. 265-270<br />
und 297-304. – Sehr seltene Stichfolge, als Vorbild diente<br />
wohl die Meriansche Kupferbibel. Der Druck zog sich über<br />
Jahrzehnte hin. Spätere Nachdrucke sind zwar nicht<br />
bekannt, doch waren die Platten, wie unserer Exemplar<br />
zeigt, in der Zeit um 1800 offenbar noch alle vorhanden.<br />
Der Nachdruck läßt sich durch das Wasserzeichen „J. C. de<br />
R. Im-Hof“ datieren (Johann Christoph de Rudolph Imhof,<br />
Basler Papiermühle, tätig im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert).<br />
– Conrad Meyer (1<strong>61</strong>8-1689) war Maler, aber<br />
auch als Stecher in Matthäus Merians Werkstatt tätig. – Erster<br />
Titel oben innen eingerissen. Leicht gebräunt, vor allem<br />
in den breiten weißen Rändern etw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Very rare series of engravings, probably made after the<br />
example of the Merian copperplate Bible. Reprint made by<br />
using the original copperplates on paper of the mill R. Imhof<br />
at Basle about 1800. – First title torn at inner top margin.<br />
Slightly browned, a little soiled mainly at wide blank margins.<br />
– Contemporary cardboard (heavily scratched and<br />
scuffed, cover material partly bursted).<br />
158 – SCHÖNBERG, M. VON, Kurzgefaßte Ge -<br />
schichten des Alten, u. des Neuen Testaments in<br />
Kupfer. O. O., Dr. und J. (München 1780). Ge -<br />
stoch. Titel und 48 Kupfertafeln von J. M. Söckler.<br />
Ldr. d. Zt. (158) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – De Backer-S. VII, 845, 24. Baader I/2, 216,<br />
25. – Der komplette Tafelteil der auch mit einem umfangreichen<br />
Text vertriebenen Bilderbibel des in München als<br />
Vorsteher des sog. „Goldenen Almosens“ wirkenden Ex -<br />
jesuiten Matthias Schönberg (1734-1792). Die Anstalt „gab<br />
Schul- und Gebetbücher und ascetische Schriften in grossen<br />
Auflagen und sehr wohlfeile Preise an die Stadt- und Landschulen<br />
ab“ (Baader). – Der Stecher, Johann Michael Soeckler<br />
(1744-1791), war in München als Schüler von Jungwirth<br />
tätig. Er erhielt erst 1779 das Bürgerrecht, da Jungwirth und<br />
Zimmermann ihn als Nebenbuhler fürchteten. „Anfangs<br />
arbeitete er an einigen grossen Platten des Meisters, dann<br />
aber stach er auf eigene Rechnung, besonders Andachtsbilder“<br />
(Nagler XIX, 33). – Vorsatz mit Kritzelei, sonst gut.<br />
159 BIONDO, (F.), Le historie de la declinatione de<br />
l'imperio di Roma, insino al tempo suo. Ridotte<br />
in compendio da Papa Pio; e tradotte per L. Fauno<br />
in buona lingua volgare. Venedig, M. Tramezzino,<br />
1543. Mit 2 wdh. Druckermarken auf dem Titel<br />
und am Ende. 20 nn., 246 num., 1 nn. Bl. Pp. um<br />
1900 (beschabt, etw. bestoßen). (56) 200,-<br />
Alte Drucke und alte Theologie 49<br />
Erste Ausgabe der ersten italienischen Übersetzung. – STC<br />
107. Adams B 2066. IA 119.465. EDIT 16 CNCE 71818. –<br />
Im Folgejahr erschien noch eine Fortsetzung mit der venezianischen<br />
Geschichte. – Titel mit Ausschnitt (alt angerändert),<br />
Titelei und die Lagen z, aa und bb mit Wurmspuren<br />
(geringer Buchstabenverlust), gebräunt, fleckig.<br />
160 BOREGK, M., Behmische Chronica darinnen<br />
ordentliche warhafte Beschreibung, des Königreichs<br />
Behaimb. 2 in 1 Bd. Wittenberg, Krafft,<br />
1587. Fol. Mit wdh. Druckermarke auf den Titeln<br />
und großem Wappenholzschnitt auf dem Titel<br />
verso. 5 Bl., 691 S. (3 Bl. zwischengeb.). Mod. Pp.<br />
unter Verwendung eines alten Inkunabelpapiers.<br />
(110) 600,-<br />
Einzige Ausgabe. – VD 16 B 6705. IA 122.356. Zíbrt II,<br />
1395. – Tls. wasserrandig; gebräunt und fleckig.<br />
1<strong>61</strong> BREVIARIUM MONTALBANENSE, illustrissimi<br />
et reverendissimi Annae-Francisci-Victoris<br />
Le Tonnelier de Breteuil. 4 Bde. Montauban, Fontanel,<br />
1784. 4°. Maroquin d. Zt. mit reicher Vg.<br />
(Rücken angeschmutzt, Kapitale tls. eingerissen,<br />
beschabt und bestoßen). – Bohatta 2473. – Titel<br />
mit hs. Besitzvermerk, mehrf. blindgestempelt,<br />
etw. fleckig. – Exlibris. (54) 1.000,-<br />
162 (BRUNI) ARETINO, L., La historia universale.<br />
Riveduta, ampliata, & corretta per F. Sansovino.<br />
Venedig, F. Sansovino, 15<strong>61</strong>. 4°. Mit Druckermarke<br />
auf dem Titel. 6 nn., 236 num., 8 nn. Bl.<br />
Flex. Pgt. d. Zt. (Gebrauchsspuren). (49) 200,-<br />
EDIT 16 CNCE 7684. STC 128 (Bruni). Adams A 1560. IA<br />
125.790. – Bedeutende Quelle zur italienischen, besonders<br />
der florentinischen Geschichte. – Vorsätze mit Wurmspuren,<br />
stellenw. leicht gebräunt und etw. fleckig.<br />
163 BUDÉ, G., Libri V. de asse, & de partibus. Venedig,<br />
Aldus, 1522. 4°. Mit Druckermarke auf dem<br />
Titel und am Schluß. 12 nn., 260 (statt 262; recte<br />
260) num., 2 nn. Bl. Spät. Ldr. mit Rsch. und Rvg.<br />
(49) 200,-<br />
IA 126.669. Adams B 3101. Ebert 3116. Lipsius 60. Panzer<br />
VIII, 472, 1122. Renouard I, 224, 5. Dekesel B 124.<br />
Naiditch-B. 185. Brunet I, 1374: „Édition rare et la seule de<br />
ce traité qui conserve de la valeur.“ – Einflußreiches Werk<br />
(erstmals 1514) über römische Rechenkunst, besonders das<br />
Bruchrechnen, sowie antike Geldgeschichte und Münz -<br />
wesen. – Es fehlen die Blätter 130 und 135. – Titel mit Be -<br />
sitzvermerk von 1701 (gering rasiert), einzelne Marginalien<br />
und Streichungen mit Tinte, wenig fleckig.<br />
164 BURGKMAIR, H., Images de Saints et Saintes<br />
issus de la famille de l'empereur Maximilien I.<br />
Wien, Stöckel, 1799. Fol. Mit 119 Holzschnitt-<br />
Tafeln von Leonhard Beck nach Hans Burgkmair.<br />
11 S. Hldr. des 19. Jhdts. (Kapitale schadhaft, Ge -<br />
lenke gebrochen, fleckig, beschabt und bestoßen).<br />
(54) 3.500,-
50<br />
Nr. 164<br />
Erste vollständige Ausgabe. – Dodgson II, 126, 9. Hollstein<br />
V, 622. Fairfax Murray 53. Lipperheide Oc 4. – Wie der<br />
„Weißkunig“ von Kaiser Maximilian in Auftrag gegeben,<br />
im 16. Jhdt. jedoch nur in einer Teilausgabe und in kleinster<br />
Auflage erschienen, wurde die vollständige Folge dieses<br />
Werkes erst Ende des 18. Jahrhunderts publiziert. Von den<br />
insgesamt 123 Holzstöcken hatten sich 121 in Wien er -<br />
halten, manche jedoch waren beschädigt (so Tafel 19).<br />
118 Tafeln sind von L. Beck geschnitten. – Gelenke gebrochen<br />
und tls. geklebt, fliegender Vorsatz mit hs. Widmungsvermerk,<br />
Papier anfangs gewellt, die Tafeln 97-101<br />
mit kleinem Einriß im Falz (außerhalb des Abbildungsrahmens),<br />
mehrf. gestempelt, fleckig. – Aus der Bibliothek von<br />
Joseph Walter King Eyton (1820-1872) mit dessen zwischengebundenem<br />
Exlibris. – Siehe Abbildungen.<br />
First complete edition. – Joints broken and partly glued,<br />
fly-leaf with ms. dedication note, paper undulated at the<br />
beginning, plates 97-101 with small tear in guard (outside<br />
illustration border), multiple stamps, soiling. – From the<br />
library of Joseph Walter King Eyton (1820-1872) with his<br />
inserted exlibris. – Half calf of the 19th century (turn-ins<br />
defective, joints broken, soiled, scratched and scuffed). – See<br />
illustrations.<br />
165 CAESAR – BRANCACCIO, (G. C.), Della vera<br />
disciplina, et arte militare. Sopra i Comentari di<br />
Giulio Cesare. Venedig, V. Baldini, 1582. Fol. Mit<br />
2 Druckermarken und einigen Holzschnitt-Initialen.<br />
206 S. Restauriertes Pgt. d. Zt. (fleckig). (49)<br />
500,-<br />
EDIT 16 CNCE 74972. IA 123.458. Adams B 2658. Brunet<br />
I, 1201, Anm. Jähns 449: „Bedeutende Abhandlung. Hier<br />
redet ein verständnisvoller und begeisterter Verehrer. Ihm<br />
ist 'Cesare unico e solo maestro'. Wie vor ihm Machiavelli<br />
so will auch Brancaccio die Italiener wieder zu Römern<br />
machen, indem er ihren Fürsten an dem Bilde des Heros die<br />
Würde und Hoheit echten Feldherrntums nachweist. In<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
Nr. 164<br />
einsichtvoller Weise spricht er vom Wesen der Legion und<br />
legt dann Cäsars Kommentare einer sorgfältigen Unter -<br />
suchung über die Kriegskunst zu Grunde.“ – Nicht im<br />
STC. – Eine von zwei Ausgaben im selben Jahr bei Baldini<br />
(EA Ferrara 1582). Alle Bibliographen schreiben das Werk<br />
irrtümlich Lelio Brancaccio (ca. 1560-1637) zu, der „cavaliere<br />
di Malta“ war; in Wahrheit ist es verfaßt von Giulio<br />
Cesare Brancaccio (1515-1586?), einem Berufsoffizier. – Mit<br />
den paginierten Errata auf dem letzten Blatt. – Leicht ge -<br />
bräunt und etw. fleckig (Titel stärker), einzelne kleine<br />
Wurmspuren. – Mod. Exlibris.<br />
166 CALEPINUS, A., Dictionarium Latinae linguae.<br />
– (Onomasticon propriorum nominum). 2 Tle. in<br />
1 Bd. Basel, H. Curio, 1544. Fol. Mit wdh. Holzschnitt-Druckermarke<br />
auf dem Titel und dem<br />
letzten Bl. 653 Bl. Stark beschäd. Ldr. d. Zt. (54)<br />
500,-<br />
VD 16 C 243 und G 1769. IA 129.430. – Diese Ausgabe<br />
nicht im STC und bei Adams. – Seltene Ausgabe des erfolgreichen<br />
Lexikons; das „Onomasticon“ von C. Gesner u. a.<br />
zusammengestellt. – Vorsatz mit Einträgen von alter Hand<br />
und Besitzeretikett, einzelne Bl. mit kleinen Eckabrissen,<br />
stellenw. fleckig.<br />
167 – Dictionarium linguae Latinae.- (Onomasticon<br />
propriorum nominum). 2 Tle. in 1 Bd. Basel,<br />
H. Curio für H. Petri, 1553. Fol. Mit Holzschnitt-<br />
Druckermarke auf dem letzten Bl. 744 Bl. Restauriertes<br />
blindgepr. Ldr. d. Zt. (54) 500,-<br />
VD 16 C 249 und G 1775. IA 129.449. – Diese Ausgabe<br />
nicht im STC und bei Adams. – Seltene Ausgabe des erfolgreichen<br />
Lexikons; das „Onomasticon“ von C. Gesner u. a.<br />
zusammengestellt. – Eng gebunden, Titel mit getilgtem<br />
Besitzvermerk, das letzte Bl. mit kleiner Fehlstelle, unterschiedlich<br />
gebräunt.
168 – Septem linguarum Calepinus. Hoc est lexicon<br />
Latinum, variarum linguarum interpretatione<br />
adjecta in usum seminarii Patavini. Editio sexta<br />
emendatior, & auctior. 2 Bde. Padua, Manfrè,<br />
1746. Fol. 6 Bl., 529 S.; 1 Bl., 542, 28, 100 S. Interims-Pp.<br />
d. Zt. (fleckig, beschabt und bestoßen).<br />
(49) 150,-<br />
Vgl. Zaunmüller 304 (EA 1502): „Außerordentlich beliebt,<br />
in zahlreichen Neubearbeitungen unter verschiedenen<br />
Titeln bis auf elf Sprachen erweitert. Name des Autors lebt<br />
noch heute in mehreren Sprachen im Sinne von 'Wörterbuch'<br />
fort.“ – Vorsätze mit kleinen Wurmspuren, stellenw.<br />
fleckig und wasserrandig.<br />
169 CAMERARIUS, J., Symbolorum & emblematum<br />
ex re herbaria desumtorum centuria una –<br />
(quarta). 4 Tle. in 1 Bd. Nürnberg, (J. Hofmann<br />
und H. Caimox), 1590. 4°. Mit 4 gestoch. Titeln<br />
und 400 emblematischen Radierungen im Rund<br />
von H. Sibmacher. Beschäd. Ldr. d. Zt. (54) 500,-<br />
Erste Ausgabe. – VD 16 C 567. STC 178. Adams 448. IA<br />
130.578. Pritzel 1441. Nissen 312. Hunt 181. – Vgl. Landwehr<br />
166. Praz 295. – „'Centuria Una' was one of the first<br />
books to contain illustrations of plants on intaglio plates“<br />
(Hunt). – Vom jüngeren Camerarius verfaßtes Emblembuch,<br />
zu dem Hans Sibmacher die botanischen Sinnbilder<br />
kongenial „mit großer Feinheit und Eleganz“ (Andresen)<br />
radierte. – Die Kupfer meist ankoloriert, einzelne Marginalien<br />
in Tinte und Bleistift, kleine Wurmspuren (kein Bildverlust),<br />
fleckig, leicht gebräunt.<br />
170 – Symbolorum ac emblematum ethico-politicorum<br />
centuriae quatuor. 4 Tle. in 1 Bd. Mainz,<br />
Bourgeat, 1702. Mit gestoch. Frontisp. und 400<br />
emblematischen Radierungen im Rund. Blindgepr.<br />
Ldr. d. Zt. (stärkere Gebrauchsspuren). (31) 500,-<br />
Landwehr 173. Praz 295. Heckscher-S. 171. – Vgl. Pritzel<br />
1441. Nissen, BBI, 312. – Neue Auflage der Mainzer Ausgabe<br />
von 1697. Erstmals war das herrliche Emblembuch, zu<br />
dem Hans Sibmacher die botanischen Sinnbilder kongenial<br />
„mit großer Feinheit und Eleganz“ (Andresen) radierte,<br />
1590 in Nürnberg erschienen. – Tlw. gebräunt, einzelne<br />
Seiten mit Einriß oder Eckausriß. – Laut Eintrag auf dem<br />
Vorsatz erhielt der Student Franz Anton Würtz „Asperavallensis“<br />
den Band als Geschenk für eine bestandene Prüfung<br />
aus dem Besitz des Mainzer Erzbischofs Lothar Franz.<br />
171 CARO, A., De le lettere familiari. Di nuovo con<br />
diligenza ristampate e da notabilissimi errori<br />
emendate. 2 Tle. in 1 Bd. 4°. Venedig, Ugolino,<br />
1603. Mit wdh. Druckermarke. 4 Bl., 175 S., 4 Bl.,<br />
270 S. Pgt. d. 18. Jhdts. mit Rsch. und Rvg.<br />
(Schwanz etw. läd., stärker fleckig). (49) 200,-<br />
STC 191. – Diese Ausgabe nicht bei Gamba. – Vorsatz und<br />
Titel mit hs. Besitzeintrag, oben knapp beschnitten, etw.<br />
wasserrandig und fleckig.<br />
Alte Drucke und alte Theologie 51<br />
Nr. 174<br />
172 CASTIGLIONE, B., Il Cortegiano. Nuovamente<br />
con diligenza revisto secondo l'esemplare del proprio<br />
autore. Venedig, Giolito de' Ferrari, 1562.<br />
12°. Mit 2 Druckermarken, Titelholzschnitt und<br />
hübschen figürlichen Initialen. 14 Bl., 476 S. Läd.<br />
Ldr. d. Zt. (4) 200,-<br />
IA 133.<strong>61</strong>7. EDIT 16 CNCE 10090. – Diese Ausgabe nicht<br />
im STC, bei Adams und Bongi (der nur den Druck mit dem<br />
Erscheinungsjahr 1562 auf dem Titel und 1563 auf der<br />
letzten Seite verzeichnet: II, 156). – Spätere Ausgabe des<br />
klassischen Werkes über den Hofmann. – Leicht gebräunt,<br />
fleckig. – Exlibris.<br />
173 CAVALCANTI, B., La retorica. Pesaro, B. Ce -<br />
sano, 1559. 4°. Mit Druckermarke auf dem Titel<br />
und einigen figürlichen Holzschnitt-Initialen.<br />
6 Bl., 563 S. Beschäd. flex. Pgt. d. Zt. (49) 300,-<br />
EDIT 16 CNCE 10432. STC, Suppl., 29. Adams C 1176.<br />
IA 134.568. Hoefer IX, 277. – Das Lehrbuch der Rhetorik<br />
des berühmten Florentiners Cavalcanti, der wegen Differenzen<br />
mit den Medici ins Exil ging, war erstmals in Venedig<br />
1558 aufgelegt worden. – Zahlreiche Anstreichungen<br />
mit Tinte, stellenw. wasserrandig, etw. fleckig, winzige<br />
Wurmspuren.<br />
Einziges vollständiges Exemplar<br />
174 CHERLER, P., Pictura sive imago divi Christophori,<br />
sacris plena doctrinis: versibus illustrata &<br />
concinnata. Basel, o. Dr., 1568. 4°. Mit ganzseit.<br />
Textholzschnitt. 8 Bl. Mod. Broschur. (94) 400,-<br />
Einzige Ausgabe. – VD 16 ZV 25434. – Enkomion in<br />
Distichen auf den heiligen Christophorus, verfaßt vom<br />
lutherischen Theologen und neulateinischen Gelegenheits-
52<br />
Nr. 176<br />
dichter Paul Cherler (1540-1600). Gewidmet dem nach<br />
Christophorus benannten Pfalzgrafen Christoph (1551-<br />
1574), einem der Söhne des Kurfürsten Friedrich III. des<br />
Frommen, mit dem guten Wunsch am Ende des Gedichts:<br />
„Vive diu Princeps, & Palatine Vale.“ – Der Druck ist von<br />
größter Seltenheit und bisher nur in einem weiteren Exemplar<br />
bekannt, das in der UB Basel aufbewahrt wird und<br />
nach dem die Aufname im VD 16 erfolgte, ein Exemplar,<br />
dem jedoch das Titelblatt fehlt, weshalb bisher weder der<br />
Druckort noch das Erscheinungsjahr sicher feststanden. –<br />
Ganz leicht gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
175 CHYTRAEUS, D., Chronologia historiae Herodoti<br />
et Thucdydidis. Helmstedt, J. Lucius, 1586<br />
(Kolophon: 1585). 4°. Mit Druckermarke auf dem<br />
Titel. 6 Bl., 374 (recte 372), 79 S., 15 Bl. Hldr. d.<br />
18. Jhdts. mit Rvg. (leicht beschabt und bestoßen).<br />
(158) 300,-<br />
VD 16 ZV 3339. – Vgl. Adams C 1580 (Ausg. 1585). – Ganz<br />
wenig fleckig. – Elegant gebundenes Exemplar aus dem<br />
Kloster Benediktbeuern.<br />
176 CICERO, M. T, (Opera. Ed. P. Victorius). Bde.<br />
III-V (von 5) in 1 Bd. Paris, Estienne, 1538.<br />
Fol. Mit wdh. Druckermarke auf den Titeln. 416,<br />
450 S., 1 Bl., 158 S., 50 Bl. Blindgepr. Pgt. d. Zt.<br />
(ohne die Schließbänder, Deckel aufgebogen, Vordergelenk<br />
eingerissen, bestoßen und etw. fleckig).<br />
(128) 400,-<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
STC 109. Adams C 1640. IA 138.066. Schweiger II, 103.<br />
Renouard 48, 8. – Vgl. Renouard, Marques, 291. – Nicht bei<br />
Schreiber. – „Schöner Nachdruck“ (Schweiger) der Giunta-<br />
Ausgabe von 1534-37. – Seitenränder etw. gebräunt, leicht<br />
fleckig. – Gestoch. Exlibris „Lord Camden“ (1714-1794). –<br />
Siehe Abbildung.<br />
177 CICERO – MANUTIUS, P., In epistolas Ciceronis<br />
ad Atticum commentarius. Venedig, Selbstvlg.,<br />
1557. Mit Druckermarke auf dem Titel. 4 nn.,<br />
432 num. Bl. Beschäd. flex. Pgt. d. Zt. (146) 250,-<br />
STC 413. Adams M 460. EDIT 16 CNCE 28030. Renouard<br />
I, 300, 6. – Umfassender Kommentar zu Ciceros Atticusbriefen<br />
im Nachdruck der EA von 1547. – Wasserrandig,<br />
fleckig, mit Randläsuren. – 3 Beilagen (von 1673, 1698 und<br />
1790).<br />
178 CINGULARIUS (GÜRTLER), H., Tersissima<br />
Latini eloquii synonymor(um) collectanea. Annexus<br />
est tractatulus utilissimus de vocum p(ro) -<br />
prietatibus seu terminorum differentiis. Leipzig,<br />
V. Damander, 1516. 4°. 40 Bl. Mod. Pgt. (69)<br />
2.000,-<br />
VD 16 G 3941 und G 3964. IA 140.219. Claes 252. – Vgl.<br />
ADB XLII, 499 (EA 1513). – Nicht im STC und bei Adams.<br />
– Bis 1524 war das erste deutsch-lateinische Synonymenwörterbuch<br />
bereits in 20 Ausgaben verbreitet. – Zu ausgewählten<br />
deutschen Begriffen werden jeweils mehrere lateinische<br />
Synonyme aufgelistet, z. B. zu „Knecht: Servus,<br />
Famulus, Cliens, Minister, Libertus, Mercenarius“. – Der<br />
schlesische Humanist und Arzt, auch bekannt als Hieronymus<br />
Cingulator Aurimontanus a Feramontis, gründete in<br />
Goldberg eine berühmte Partikularschule, für die er eine<br />
Reihe von Schulbüchern verfaßte. – Durchgehend mit kleinen<br />
Wurmlöchern (minimaler Textverlust), einzelne Bl. im<br />
Bug verstärkt, stellenw. fleckig, unterschiedlich gebräunt. –<br />
Mod. Exlibris. – Selten.<br />
With small wormholes throughout (minor loss of text), some<br />
leaves reinforced at joint, here and there some soiling, variable<br />
browning. – Modern exlibris. – Rare. – Modern vellum.<br />
179 – Tersissima Latini eloquii synonymoru(m) collectanea.<br />
Annexus est tractatulus utilissimus de<br />
vocum proprietatibus, seu terminorum differentiis.<br />
Straßburg, R. Beck, 1518. 4°. Mit Titelbordüre.<br />
36 Bl. Mod. Pp. (54) 400,-<br />
IA 140.227. STC 210. VD 16 G 3968. Muller (Beck) 37.<br />
Claes 269. Ritter IV, 1394. – Bereits 14. Ausgabe des erstmals<br />
1513 erschienenen deutsch-lateinischen Wörterbuchs.<br />
– Die hübsche Titelbordüre mit dem lüsternen Alten oben<br />
rechts etw. schwächer abgedruckt und seitlich hinterlegt,<br />
wenig fleckig, unten wasserrandig.<br />
180 COLBERT, CH. J., Lettres de Messire Charles<br />
Joachim Colbert Evesque de Montpellier. 4 Bde.<br />
Köln, Aux dépens de la compagnie, 1741. Mit ge -<br />
stoch. Frontisp. Ldr. d. Zt. mit Rvg. (stärkere Ge -<br />
brauchsspuren). (7) 200,-
Von uns bibliographisch nicht nachweisbar. – Briefe des<br />
bekannten Jansenisten an Papst Clemens XI., den Erz -<br />
bischof von Utrecht sowie andere Geistliche und Adelige;<br />
teilweise in Französisch und Latein. – Titel mit hs. Besitzvermerk,<br />
einzelne hinterlegte Randausrisse, stellenw. wasserrandig.<br />
– Nicht im Jahrbuch.<br />
181 COPIA RECESSUS Monachien: concordatorum<br />
cum ordinariis Bavariae. München, A. Berg, 1583.<br />
4°. 12 Bl. Pgt. d. Zt. unter Verwendung eines mittelalterlichen<br />
Manuskriptblattes (aufgebogen,<br />
Schließbänder fehlen, fleckig). (160) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – VD 16 B 1040. – Nicht im STC und bei<br />
Adams. – Konkordatsvertrag zwischen Herzog Wilhelm V.<br />
von Bayern und dem Salzburger Erzbischof Georg.<br />
VORGEB.: GRETSER, J., De modo agendi Iesuitarum<br />
cum pontificibus, praelatis, principibus, populo, iuventute,<br />
et inter se mutuo. Ingolstadt, A. Sartorius, 1600. 4°.<br />
8 Bl., 376 S. – Erste Ausgabe. – Stalla 1891. De Backer-S.<br />
III, 1764, <strong>61</strong>.<br />
Titel des vorgebundenen Werkes gestempelt und mit altem<br />
Besitzvermerk; beide Drucke leicht gebräunt und etw.<br />
fleckig. – Das spätmittelalterliche Manuskriptblatt des Einbandes<br />
aus einem liturgischen Werk mit Hervorhebungen<br />
und mehreren Initialen in Rot und einer Initiale in Blau.<br />
182 CORSO, R., Fondamenti del parlar thoscano.<br />
Venedig, Comin da Trino für M. Sessa, 1549. Mit<br />
Druckermarke auf dem Titel. 98 num., 1 nn. Bl.<br />
(Errata). Mod. Pp. (beschabt und bestoßen). (49)<br />
300,-<br />
Erste Ausgabe. – EDIT 16 CNCE 13559. STC 200. Adams<br />
C 2699. Haym 468, 2. Gamba 1337, Anm. – Die Druckermarke<br />
mit der Katze weist auf Sessa. – Titel verso mit Besitzeretikett,<br />
eng gebunden, kleiner Wasserrand, kaum fleckig.<br />
183 – Fondamenti del parlar thoscano. Non prima<br />
veduti corretti, et accresciuti. Venedig, M. Sessa,<br />
1550. Mit Druckermarke auf dem Titel. 104 Bl.<br />
Interims-Brosch. (fleckig). (49) 300,-<br />
EDIT 16 CNCE 13991. Gamba 1337, Anm. – Vgl. Haym<br />
468, 2. – Diese Ausgabe nicht im STC und bei Adams. –<br />
Titel mit angerändertem Eckausschnitt (ohne Bild- und<br />
Textverlust), letzte Seite mit Vermerk, stellenw. leicht ge -<br />
bräunt und fleckig.<br />
184 DANTE ALIGHIERI, Opere. Con suoi comenti<br />
recorrecti et con ogne diligentia novamente in<br />
littera cursiva impresse. Venedig, B. Stagnino,<br />
1520. 4°. Mit Holzschnitt-Titelbordüre, zahlr. Textholzschnitten<br />
(davon 1 ganzseit.) und schwarzgrundiger<br />
Druckermarke am Ende. 12 nn.,<br />
441 (recte 440) num. Bl. Pgt. d. Zt. (bestoßen,<br />
fleckig, Gelenke angeplatzt und tls. alt restauriert).<br />
(49) 2.000,-<br />
Alte Drucke und alte Theologie 53<br />
Nr. 185<br />
STC 209. Adams D 90. EDIT 16 CNCE 1156. Mortimer<br />
144. Haym 185, 7: „Edizione simile a quella del 1491. fatta<br />
in Venezia pel Benalj ec.“ – Nachdruck der Ausg. 1512, entgegen<br />
dem Titel nur die Commedia enthaltend, der Text von<br />
Cristoforo Landinos reichem Kommentar umgeben. – Titel<br />
mit kleinen Randläsuren (am Kopfsteg angerändert),<br />
gebräunt, fleckig, mit wenigen Marginalien von alter Hand.<br />
– Siehe auch Kat.-Nr. ... (dort die Ausg. Venedig 1484).<br />
Reprint of the edition of 1512, contrary to the title only<br />
containing the Commedia, text encompassed by Cristoforo<br />
Landino's rich commentary. – Title with small tears in<br />
margin (restored at upper margin), browned, soiled, with<br />
few marginalia by contemporary hand. – See also cat. no.<br />
....(there Venice edition of 1484). – Contemporary vellum<br />
(scuffed, soiled, joints bursted and partly restored in former<br />
times).<br />
185 DIODORUS SICULUS, Libri duo. Primus de<br />
Philippi regis Macedoniae. Alter de Alexandri filii<br />
rebus gestis. Venedig, G. dei Rusconi, 1518. Fol.<br />
Mit breiter Titelbordüre und einigen Holzschnitt-<br />
Initialen. 4 nn., 57 (recte) 58 num. Bl. Mod. Hpgt.<br />
(49) 300,-<br />
EDIT 16 CNCE 17218. STC 216. IA 153.736. Sander 2422.<br />
– Nicht bei Adams. – Mit Widmung des Übersetzers Angelus<br />
Cospus an Kaiser Maximilian I. – Titel mit hs. Ergänzung<br />
zum Übersetzer: „ARCADICUS HOMO“; zahlr.<br />
Marginalien von alter Hand in Tinte, stellenw. gebräunt und<br />
wasserrandig. – Diese Ausgabe nicht im Jahrbuch. – Siehe<br />
Abbildung.
54<br />
Nr. 191<br />
Nr. 192<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
186 DIONYSIUS HALICARNASSEUS, Delle cose<br />
antiche della citta di Roma. Tradotto in toscano<br />
per messer F. Venturi. Venedig, N. Bascarini für<br />
M. Tramezzino, 1545. 4°. Mit Titelholzschnitt.<br />
4 nn., 324 num. Bl. Pgt. d. Zt. mit Rtit. (leichte Ge -<br />
brauchsspuren). (54) 600,-<br />
Erste italienische Ausgabe. – STC 217. Adams D 636. Hoffmann<br />
II, 99. – Titelholzschnitt ankoloriert, erste Bl. restauriert,<br />
oben knapp beschnitten, vereinzelt etw. fleckig.<br />
187 DISSERTATIONEN – SAMMLUNG – 20 theologische<br />
Inauguraldissertationen aus Basel (17),<br />
Genf (1), Marburg (1) und Zürich (1). 1588-1790.<br />
4°. Ältere Buntpapier-Brosch. (2), ohne Einband<br />
(5) und mod. Brosch. (geringe Gebrauchsspuren).<br />
(94) 500,-<br />
3 Arbeiten aus dem 16., 8 aus dem 17. und 9 aus dem<br />
18. Jahrhundert: über König Salomon als Sünder, Ostern,<br />
Engel, Wunder im allgemeinen, Rechtfertigung, Prädestination,<br />
den kultischen Gebrauch des Salzes und anderes<br />
mehr. – Hervorhebenswert die Dissertation von Johannes<br />
Buxtorf (1564-1629) unter dem Vorsitz von Johann Jacob<br />
Grynaeus (1540-1<strong>61</strong>7): Anaskeue (graece) opinionis a Petro<br />
de Aliaco de coena Dominica repetitae, 1588 von Oporinus<br />
in Basel gedruckt (VD 16 ZV 27780), mit der Veröffent lichung<br />
von 3 Briefen Melanchthons an Wolfgang Mus culus,<br />
„antehac nunquam editae“. – 2 Beilagen, darunter<br />
die juristische Dissertation von Johann Peter Schön „ex<br />
materia testamentorum“ (Basel 1588). – Geringe Ge -<br />
brauchsspuren.<br />
188 DOMENICHI, L., Historia varia, nella quale si<br />
contengono molte cose argute, nobili, e degne di<br />
memoria, di diversi principi & huomini illustri.<br />
Venedig, G. Giolito de' Ferrari, 1565. Mit<br />
2 Druckermarken sowie nahezu ganzseit. Holzschnittportr.<br />
24 Bl., 830 S., 1 Bl. Hldr. um 1800<br />
(Hinterdeckel mit kleiner Fehlstelle, bestoßen).<br />
(56) 200,-<br />
Dritter Druck der erweiterten Fassung. – EDIT 16 CNCE<br />
17570. Bongi II, 180: „Ha sopra l'originale il pregio di essere<br />
ritoccata in più parti ed ampliata colla giunta di due nuovi<br />
libri.“ – Reiche Sammlung historischer Anekdoten zu mehr<br />
als 1000 Persönlichkeiten; war unter abweichendem Titel<br />
bereits 1556 erschienen. – Vordergelenk locker, Titel ge -<br />
stempelt, leicht gebräunt. – Dublette der Bibliotheca Hertziana.<br />
189 EGNAZIO, G. B., De Caesaribus libri III. Venedig,<br />
Aldus, 1516 (1517). Mit 2 wdh. Drucker marken.<br />
108 nn., 295 num., 1 nn. Bl. Blindgepr. Ldr. d.<br />
Zt. (Rücken mit spät. Schafleder überklebt, stärker<br />
beschabt und bestoßen, fleckig, Schließen fehlen).<br />
(4) 1.000,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 231. EDIT 16 CNCE 18052. Renouard<br />
I, 129. Adams E 79. Ebert 9821 (unter Historiae): „Sehr<br />
selten, vorzüglich in guten Exemplaren.“ Bietenholz-D. I,<br />
424: „A work which extended the Historia Augusta down<br />
to his contemporary, Maximilian.“ – Die Vorrede ist 1517<br />
datiert. – Mit der Edition der Scriptores Historiae Augus-
tae durch den italienischen Humanisten Giovanni Battista<br />
Egnazio (eigentlich Cipelli; 1478-1553) im zweiten Teil des<br />
Werkes. – Vollständiges Exemplar mit den weißen Bl.<br />
HS 7, HS 8 und Hi 8 und der meist fehlenden, weil von prüden<br />
Lesern entfernten „Oratio Heliogabali ad meretrices“<br />
(Bl. 291-295) von Aretino. – Leicht gebräunt, etw. fleckig. –<br />
Mit Vermerken auf dem Titel: aus der Hinterlassenschaft<br />
von Johann Georg Meychel 1681 ins Münchner Jesuitenkolleg<br />
übergegangen. Meychel war kurbayrischer Sekretär<br />
(Kobolt, Erg., 376); für dessen bisher unbekanntes Todesjahr<br />
steht damit der Terminus ante quem fest.<br />
First edition. – Complete copy with the blank leaves HS 7,<br />
HS 8 and Hi 8 and the mostly missing „Oratio Heliogabali<br />
ad meretrices“ (leaves 291-295) by Aretino often removed<br />
by prudish readers. – Slightly browned, a little soiled. – Contemporary<br />
blind-pressed calf (later sheepskin glued over<br />
spine, stronger scratching and scuffing, soiled, clasps missing).<br />
190 EUSTATHIOS VON THESSALONIKI, De<br />
Ismeniae et Ismenes amoribus libri XI. G. Gaulminus<br />
Molinensis primus Graecè edidit, et Latinè<br />
vertit. Paris, Drouart, 1<strong>61</strong>7. 1 Bl., 447 S. Flex. Pgt.<br />
d. Zt. (Schließbänder fehlen, fleckig). (54) 300,-<br />
Goldsmith E 442. – Vgl. Schweiger I, 123. Hoffmann II,<br />
247. – Griechisch-lateinischer Paralleltext. – Vorsatz und<br />
Titel mit Notiz in Tinte, gegen Ende mit Wurmspur im<br />
Außensteg, stellenw. wasserrandig.<br />
191 EXPOSITIO HIMNORUM cum notabili commento<br />
q(uo)d semp(er) implicat hystorias. Basel,<br />
M. Furter, 1504. 4°. Mit Titelholzschnitt, ganzseit.<br />
Textholzschnitt und ornamentaler Holzschnitt-<br />
Initiale. LXX num., 1 nn. Bl. Ohne Einband. (158)<br />
300,-<br />
STC 510. Adams L 1123. VD 16 H 6510 und T 653 (als<br />
Tl. II des „Textus sequentiarum cum expositione lucida“).<br />
Hieronymus 137d. – Diese Ausgabe nicht im Index Aureliensis.<br />
– Häufig gedruckte Sammlung von Heiligen-Hymnen<br />
mit Kommentar. – Der Titelholzschnitt zeigt das Jesuskind<br />
mit Kreuz zwischen den vier Evangelistensymbolen<br />
(vgl. Hieronymus 73 und Schramm XXII, 1069, hier eine<br />
um Bordüren erweiterte Wiederverwendung), rückseitig<br />
eine Kreuzigungsszene (übernommen aus der „Postilla“ des<br />
Guillermus Parisiensis, Basel 1491 – Schramm XXII, 336).<br />
– Titel mit zwei Vermerken in Tinte, letztes Bl. mit Einriß;<br />
anfänglich wenige Ecken geknickt, stellenw. etw. gebräunt<br />
und fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Unbekannter Dillinger Druck<br />
192 FEUCHT, J., Christliche Walfahrt der neun Führungen<br />
oder Gäng unsers Herren Jesu Christi im<br />
heyligen Paßion. Dillingen, E. Lochner, 1624. Mit<br />
24 Textholzschnitten. 1 Bl., 85 S. Ldr. d. Zt. auf<br />
Holzdeckeln (bestoßen, rissig, Kapital beschädigt,<br />
Schließen fehlen). (158) 800,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar, nicht bei<br />
Bucher (AGB V, 445-460) und im VD 17. – Gebet- und<br />
Andachtsbuch zur Passion, verfaßt von Jacob Feucht (1540-<br />
1580), Pfarrer zu Ingolstadt und kurzzeitig Rektor der<br />
dortigen Universität, in den letzten Jahren seines frühvoll-<br />
Alte Drucke und alte Theologie 55<br />
Nr. 193<br />
endeten Lebens Weihbischof von Bamberg. Außer einigen<br />
Kontroversschriften gegen Osiander verfaßte Feucht 3 Postillen<br />
und eben das vorliegende Andachtsbüchlein, das erstmals<br />
1574 erschien; die ersten Dillinger Ausgaben sind von<br />
Sebald Mayer 1576 und von Johann Mayer 1600 gedruckt<br />
worden (Bucher 444 und 784). Aus dem 17. Jahrhundert<br />
sind bislang 5 verschiedene Drucke bekannt, und zwar aus<br />
den Jahren 1<strong>61</strong>4, 1<strong>61</strong>9, 1628, 1650 und 1667. Der vorliegende,<br />
noch unbeschriebene Druck ist einer der ersten des<br />
Dillinger Druckers Erhard Lochner, der im Spätjahr 1623<br />
die Mayersche Presse übernommen hatte und bis 1627 teilweise<br />
auch noch mit der Nennung von Mayer firmierte (im<br />
vorliegenden Werk: „Gedruckt zu Dilingen in der Mayrischen<br />
Truckerey bey Erhardt Lochnern“). – Leicht ge -<br />
bräunt, etw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
VORGEB.: STENGEL, C., Erklerung der Lauretanischen<br />
Letaney. München, o. Dr., 1637. Mit gestoch. Titel. 7 Bl.,<br />
196 S. – Einzige Ausgabe. – VD 17 12:104242D. – Sehr seltenes<br />
Andachtsbuch des fruchtbaren Benediktinerabtes<br />
Carl Stengel (1581-1663). Auf dem Kupfertitel eine kleine<br />
Panoramaansicht von München. – Titel mit klösterlichem<br />
Besitzvermerk, gebräunt.<br />
193 FISCHER, CH. A., Der Hutterischen Widertauffer<br />
Taubenkobel: In welchem all ihr Wüst,<br />
Mist, Kott unnd Unflat, das ist, ihr falsche,<br />
stinckende, unflätige und abscheuliche Lehrn verfasset.<br />
Auch deß grossen Taubers deß Jacob Hutters<br />
Leben angehenckt. Ingolstadt, Angermeyr für<br />
Eder, 1607. 4°. Mit Titelholzschnitt. 6 Bl., 57 S.,<br />
1 Bl. Blindgepr. Ldr. d. Zt. mit 2 Schließen (Kopf<br />
schadhaft, stark wurmlöchrig, fleckig und bestoßen).<br />
(65) 800,-
56<br />
Nr. 195<br />
Einzige Ausgabe. – STC F 469. Stalla 317. Hillebrand 3765.<br />
Jöcher II, 622. – Sehr seltenes Pamphlet des Ingolstädter<br />
Jesuiten, das sich gegen J. Hutter und dessen Anhänger<br />
wendet. Der Verfasser versucht, Hutter und dessen Ge -<br />
dankengut in die Nähe der wiedertäuferischen Lehren zu<br />
bringen.<br />
NACHGEB.: DERS., Vierund funfftzig erhebliche Ur -<br />
sachen, warumb die Widertauffer nicht sein im Land zu<br />
leyden. Ingolstadt 1607. Mit Titelholzschnitt. 3 Bl., 126 S. –<br />
STC F 470. Stalla 316. Jöcher II, 622.<br />
BELLARMINO, R., Wolgegründte Verantwortung zwayer<br />
Schreiben, so wider jetzt regierende Bäpstliche H. Paulum<br />
V. Erstlich auß Lateinischer Sprach in die Italianisch, und<br />
volgends auß Italianischer in die Hochteutsch Sprach verdolmetscht<br />
Durch: Albrechten zu Herbsthaim. München<br />
1607. 1 nn., 69 num. Bl. – Vgl. Jöcher I, 932. De Backer-S.<br />
I, 1208, 22 (anderer Drucker).<br />
(FORNER, F., Notwehr und Ehrenrettung Der Catholischen<br />
Religion. Ingolstadt 1602). 7 (statt 8) Bl., 441 S. (ohne<br />
den Titel und die S. 353-360). – Jöcher II, 677. – Nicht bei<br />
Stalla.<br />
ANDREAE, C. (d. i. C. VETTER), Zweyhundert Luther,<br />
das ist: zweyhundert helle und sonnenklare Proben deß<br />
unschuldigen Luthers, wie und welcher Gestallt nemblich<br />
der Luther an der Verwüstung Teutscher Nation sich am<br />
Jüngstentag werde entschuldigen können. Ingolstadt 1607.<br />
Mit Titelholzschnitt und ganzseit. Textholzschnitt. 3 Bl.,<br />
88 (recte 82) S. – STC V 321. Dünnhaupt 41. Stalla 347.<br />
Jöcher IV, 1558. De Backer-S. VIII, 626, 39. – „Antilutherische<br />
Dichtung in 229 paarweise gereimten vierzeiligen<br />
Strophen, mit dt. Prosakommentaren sowie einem großen<br />
satirischen Holzschnitt“ (Dünnhaupt).<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
(DOSCH, C.), Bekehrung, Herrn Piquerin Votons, eines<br />
Engellendischen Freyherrns. Ingolstadt 1606. 1 Bl., 43 S. –<br />
Stalla 309 (unter Voton). – Namensansetzung nach Bircher.<br />
– Vorsätze mit Einträgen von alter Hand, Blattweiser tls.<br />
schadhaft, mehrf. gestempelt, stellenw. wurmstichig, im<br />
unteren Rand leicht wasserrandig, gering fleckig. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
194 FRANGIPANI, O. M., Directorium ecclesiasticae<br />
disciplinae, Coloniensi praesertim ecclesiae<br />
accomodatum. Köln, Birckmann für A. Mylius,<br />
1597. 4°. 16 Bl., 596 S., 17 Bl. Goldgepr. Pgt. d. Zt.<br />
(Prägung oxydiert, Schließbänder fehlen, fleckig).<br />
(158) 200,-<br />
Einzige Ausgabe. – STC 622 (unter Mirto). VD 16 F 2269.<br />
Adams F 966. LThK IV, 86. – Kirchliches Verwaltungshandbuch<br />
aus der Feder des nachmaligen tarentinischen<br />
Erzbischofs Ottavio Mirto Frangipani (um 1543-1<strong>61</strong>2),<br />
erwachsen aus dessen zehnjähriger Tätigkeit als Nuntius in<br />
Köln. – Titel gestempelt und mit 2 hs. Besitzvermerken,<br />
gebräunt, tls. wasserrandig. – Gestoch. Exlibris „Vitus Priefer<br />
de Miespach“. Veit Priefer (von dem auch einer der<br />
Besitzvermerke auf dem Titel stammt) war in verschiedenen<br />
Orten Bayerns als Priester tätig, zuletzt in den zwan -<br />
ziger Jahren des 17. Jahrhunderts als Dekan im heutigen<br />
oberösterreichischen Mattighofen (Kobolt, Nachträge 391).<br />
195 FRANZISKANER – SAMMELBAND – 4 Wer -<br />
ke zu den Auseinandersetzungen über den Status<br />
der Minoriten in den ersten beiden Jahrzehnten<br />
des 16. Jahrhunderts in ersten Ausgaben. 1501-16.<br />
4°. Holzdeckel mit breitem blindgepr. Schweins -<br />
ldr.-Rücken d. Zt., altem hs. Rsch. und erneuerten<br />
Schließen (Hinterdeckel fachmännisch ergänzt,<br />
leicht bestoßen). (50) 2.000,-<br />
CONSTITUTIONES ALEXANDRINE Or(dinis)<br />
Mi(norum) edite anno D(omi)n(i) 1501. Rom, E. Silber,<br />
1501. 20 nn., XCVI num. Bl. – STC 278 (unter Franciscans).<br />
EDIT 16 CNCE 15095. – Nicht bei Adams. – Von Alexander<br />
VI. (1431-1503; Amtszeit 1492-1503) erlassene Bestimmungen<br />
für den Minoritenorden, abgerungen in der wenigen<br />
Zeit, die der anderweitig umtriebige Papst für derlei<br />
Amtliches erübrigen konnte.<br />
BONIFACIO DA CEVA, Defensorium elucidativum<br />
Observa(n)tie fratru(m) Minorum. (Straßburg, J. Schott,<br />
1516). Mit großem Titelholzschnitt. 45 Bl. – STC 141. VD<br />
16 B 6<strong>61</strong>2. IA 122.047. Proctor 10281. Schmidt, Schott,<br />
Suppl. 3. Benzing, Straßburg, 190. – Nicht bei Adams. –<br />
Bonifacio aus Ceva (gest. 1517) gehörte zu den Wortführern<br />
der Konventualen im Streit mit den Observanten um<br />
das rechte Ideal der Armut. – Der Titelholzschnitt mit der<br />
Darstellung der Stigmatisierung des Franziskus. – Vollständig<br />
mit dem letzten weißen Blatt.<br />
(SCHATZGER, C.), Apologia status fratrum Ordinis<br />
minoru(m) de observantia nu(n)cupatoru(m) declaratoria.<br />
(Basel, J. Froben, 1516). 42 Bl. – STC 784. VD 16 S 2321.<br />
LThK IX, 221. – Nicht bei Adams. – Gegenschrift des einflußreichen<br />
Observanten und Antilutheraners Caspar<br />
Schatzger (1463-1527) „adversus patrem Bonifacium“.<br />
(FRANCISCUS VON ASSISI), Lucerna Fratrum minorum.<br />
Et expositio Eugeniane. Leipzig, M. Lotter, 1515. Mit<br />
kleinem Titelholzschnitt. LXX num., 3 nn. Bl. – VD 16 F<br />
1998 und K 207. – Nicht im STC und bei Adams. – Vollständig<br />
mit dem letzten weißen Blatt.
Gelenke gelockert, gebräunt, tls. fleckig. – Wohlerhaltener<br />
Sammelband im zeitgenössischen Einband mit wichtigen<br />
Schriften zur Geschichte des Franziskanerordens kurz vor<br />
der 1517 durch Leo X. offiziell sanktionierten Ordensteilung<br />
in Konventualen und Observanten. – Siehe Abbildung.<br />
Joints loosened, browned, partly soiled. – Well preserved<br />
Sammelband in contemporary binding with important<br />
treatises to the history of the Franciscan Order shortly before<br />
the separation of the order in Conventuals and Observantists<br />
in 1517 officially sanctioned by Leo X. – Wooden boards<br />
with wide contemporary blind-pressed pigskin spine, old ms.<br />
spine label and renewed clasps (rear cover skilfully replaced,<br />
slightly scuffed). – See illustration.<br />
196 (GECHAUF, TH.), Draco mysticus, sive venatio.<br />
Authore Thoma Venatorio. O. O. und Dr. (Nürnberg,<br />
Petreius), 1530. 13 Bl. Mod. läd. Pp. (49)<br />
400,-<br />
Einzige Ausgabe. – VD 16 G <strong>61</strong>1 (kein Standort; Aufnahme<br />
nach Knaake III, 1071). Panzer IX, 548, 279 b. ADB<br />
XXXIX, 600. Herzog-H. XX, 488: „Humanistische Gelegenheitsschrift.“<br />
– Nicht bei Kuczynski, Adams und im<br />
STC. – Knaake weiß zum Inhalt nichts zu sagen und teilt<br />
nur mit: „In Versen.“ – Die neuere Literatur über Thomas<br />
Gechauf(f) bei Bietenholz-D. III, 382, wo besonders seine<br />
Leistung als Editor der ersten Archimedes-Gesamtausgabe<br />
hervorgehoben wird. – Titel gelockert, fleckig. – Mod. Ex -<br />
libris (darunter das von Olschki).<br />
197 GELLIUS, A., Noctium Atticarum libri undeviginti.<br />
Venedig, Aldus, Sept. 1515. Mit 2 Druckermarken.<br />
32 nn. (das letzte weiß), 289 num., 51 nn.<br />
Bl. Blindgepr. Ldr. d. Zt. (beschabt und bestoßen).<br />
(49) 600,-<br />
Erster Druck der ersten Ausgabe bei Aldus. – Adams G<br />
343. STC 294. Naiditch-B. 119. Renouard 73.9. Schweiger<br />
II, 376: „Recognition des Textes von Jo. Bapt. Egnatius,<br />
welcher einen zwiefachen Index und die Erklärung der griechischen<br />
Worte beifügte.“ – Korrigierte Druckvariante mit<br />
„Duernionem“ im Kolophon. – Titel mit Besitzvermerk<br />
von alter Hand.<br />
198 – Noctes Atticae. Cum gemino indice, et Graecarum<br />
dictionum versione. Venedig, G. Cavalli,<br />
1565. Mit Holzschnitt-Titelvign. 28 Bl., 629 S. Pgt.<br />
d. Zt. mit Rtit. (Rücken mit kleinen Wurmspuren,<br />
bestoßen und etw. fleckig). (56) 150,-<br />
Adams G 362. EDIT 16 CNCE 20<strong>61</strong>1. – Nicht im STC. –<br />
Die häufig aufgelegte Sammlung von Lesefrüchten bietet<br />
oft die einzige Überlieferung von Texten griechischer und<br />
lateinischer Autoren. – Vorsatz mit Besitzvermerk von alter<br />
Hand und Siegelabdruck, Titel (aufgezogen) mit Wurmspuren<br />
(kein Textverlust), die Titelvignette ankoloriert,<br />
anfangs und am Ende kleine, hinterlegte Wurmspuren (die<br />
Holzschnitt-Initiale am Beginn im unteren Teil ergänzt),<br />
einzelne Marginalien mit Tinte, stellenw. etw. fleckig, unterschiedlich<br />
gebräunt.<br />
199 GEMMA GEMMARUM – DICTIONARIUM,<br />
quod Gemma gemmarum vocant, nuper castigatum.<br />
Hagenau, H. Gran für J. Rynman, 1518. 4°<br />
Mit Titelbordüre. 142 Bl. Mod. Pp. (54) 500,-<br />
Alte Drucke und alte Theologie 57<br />
VD 16 G 1104. Benzing, Hagenau, 39, 187. – Vielbenutztes<br />
lateinisches Wörterbuch in einem seltenen Hagenauer<br />
Druck von Heinrich Gran, der die Druckkunst dort 1489<br />
einführte. Er ging wahrscheinlich aus der Kaste der Briefmaler<br />
hervor, und deshalb vermutet Nagler (IV, 969), daß<br />
die Titeleinfassung von ihm selbst gestaltet wurde: „Sie ist<br />
aus Ornamenten gebildet, und mit Genien geziert. Oben<br />
halten zwei Genien einen Feston, über welchem zwei<br />
Delphine hervortreten. In der unteren Leiste sieht man zwei<br />
andere Genien mit den Schilden der Druckerei des H. Gran.<br />
Im Schilde des zweiten Knaben ist eine aufgebrochene<br />
Nelke, ebenfalls in die Tiefe geschnitten.“ – Titel mit Be -<br />
sitzvermerk „Ferdinandus Arnsperger“, darunter der Be -<br />
sitzeintrag des Klosters Rott am Inn. – Nur stellenw. wenig<br />
fleckig.<br />
200 (GESNER, K.), Lexicon Graecolatinum. 2 Tle. in<br />
1 Bd. Basel, Walder, 1541. Fol. Mit Titelbordüre<br />
und Druckermarke am Ende. 387 (statt 388),<br />
52 Bl. Pgt. d. Zt. mit Rsch. (hinterer Deckel mit<br />
tls. eingeritzter und gestochener Zeichnung, stärker<br />
fleckig und bestoßen). (97) 600,-<br />
Zweite Ausgabe. – STC 367. VD 16 G 1749. Wellisch A 1.2.<br />
– Erfolgreiches Erstlingswerk des Universalgelehrten Conrad<br />
Gesner, das dieser auf Anregung des mit ihm befreundeten<br />
Druckers Walder bereits mit 21 Jahren zusammenstellte<br />
und das ihm frühen Ruhm einbrachte, obwohl sein<br />
Name im Druck nicht genannt wird. – Mit der schönen<br />
Cebes-Holzschnittbordüre nach Holbein (Butsch 54; Kat.<br />
Basel 1960, 371), geschnitten von Hans Herman. Am Ende<br />
das schöne Papageiensignet des Druckers Johann Walder<br />
(Heitz-B. 163, III) mit der Inschrift „Lento pede“ vom<br />
Meister des Minervasignets, „der die bedeutendste Kraft<br />
nach Holbein ist“ (Grimm 179; Koegler 444). – Es fehlt<br />
Blatt 2 mit dem Privileg und Vorwort von Hieronymus<br />
Curio. – Nachgebunden sind die S. 129-181 eines nicht<br />
bestimmbaren Drucks mit den „Dictiones Latinae Graecis<br />
expositae“. – Vorsatz und Titel mit Besitzvermerken von<br />
alter Hand, Bl. aa mit Einriß, stellenw. fleckig, leicht ge -<br />
bräunt. – Mod. Exlibris.<br />
201 GIOVIO, P., G. SIMEONI UND L. DOMENI-<br />
CHI, Dialogo dell'imprese militari et amorose.<br />
Lyon, G. Rouillé, 1574. 4°. Mit Druckermarke auf<br />
dem Titel, ganzseit. Holzschnittportr. auf dem<br />
Titel verso und 138 emblematischen Textholzschnitten.<br />
280 S., 7 Bl. Mod. Pgt. (56) 300,-<br />
STC 202. Baudrier IX, 348. Landwehr 345. Praz 353. Mortimer<br />
249 Anm. – Zweite italienische Ausgabe mit denselben<br />
Holzschnitten wie in der ersten, in meist klaren und<br />
kräftigen Abdrucken. – Titel recto und verso mit rasiertem<br />
Besitzvermerk von alter Hand (Papierdurchbruch mit minimalem<br />
Bildverlust), die Titelvignette ankoloriert, anfangs<br />
einzelne Marginalien in Tinte, stellenw. stärker fleckig<br />
(Titel) und wasserrandig.<br />
202 GIOVIO, P., Gli elogi. Vite brevemente scritte<br />
d'huomini illustri di guerra, antichi et moderni.<br />
Tradotte per L. Domenichi. Venedig, G. de' Rossi,<br />
1557. 4°. Mit Druckermarke auf dem Titel. 8 nn.,<br />
350 num., 1 nn. Bl. Beschäd. flex. Pgt. d. Zt. (56)<br />
120,-
58<br />
Nr. 204<br />
Zweite italienische Ausgabe. – STC 304. Adams G 641.<br />
EDIT 16 CNCE 21212. – Vgl. Haym 169, 9. Gamba 1430<br />
Anm. Alden 554/27. Sabin 27478: „Contains lives of<br />
Columbus, Cortez, Tristan d'Acugna, etc.“ – 1551 erstmals<br />
in lateinischer Sprache erschienen; erste Übersetzung ins<br />
Italienische 1554. – Das Bl. 269 verso fehlerhaft gedruckt;<br />
gebräunt, fleckig. – Vollständig mit dem letzten weißen<br />
Blatt.<br />
203 – Historiarum sui temporis tomus primus. Bd. I<br />
(von 3) in 1 Bd. Lyon, Gryphius' Erben, 15<strong>61</strong>. Mit<br />
Druckermarke auf dem Titel. 1144 S., 39 Bl. Ldr.<br />
d. Zt. (starke Gebrauchsspuren). (72) 150,-<br />
Adams G 656. Baudrier III, 302. – Nicht im STC. – Hübsche<br />
kleinformatige Ausgabe der seinerzeit oftmals auf -<br />
gelegten Universalgeschichte. – Etw. wasserrandig, leicht<br />
fleckig.<br />
204 GOLTZIUS, H., C. Iulius Caesar sive historiae<br />
imperatorum Caesarumque Romanorum liber primus.<br />
Accessit C. Iulii Caesaris vita et res gestae.<br />
Brügge, Selbstvlg., 1562-(63). Fol. Mit gestoch.<br />
Titel, 57 S. Tafelteil und emblematischem Textkupfer<br />
am Ende. 16, 3 Bl., 231 S., 24 Bl. Beschäd.<br />
Ldr. d. Zt. mit Rsch. (35) 1.000,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 87. Adams G 829. Lipsius 153. Ornamentstichslg.<br />
Berlin 4249. Hollstein VIII, 139. Funck 323:<br />
„Seconde ouvrage de Goltzius.“ – Wie oft ist das Druckjahr<br />
auf dem gestochenen Titel in „1563“ korrigiert. – Entgegen<br />
MNE (I, 270) erschien 1573-74 noch ein „Liber secundus“.<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
Nr. 205<br />
– „The importance of his book, which no one has yet noticed,<br />
lies in the fact that it contains the first Subscription List<br />
we know“ (Hornik-S. in Sciencia Nova II, S. 42). – Der<br />
Tafelteil mit 54 Münzkupfern und 3 Zwischentiteln in der<br />
Paginierung. – Vorsätze leimschattig, Titel mit Besitzvermerk<br />
von alter Hand, einzelne Blätter mit kleinem Einriß,<br />
am Ende stärker wasserrandig, stellenw. fleckig. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
First edition. – Plate part with 54 copperplates showing coins<br />
and 3 subsidiary titles in pagination. – Endpapers with glue<br />
traces, title with ownership entry by contemporary hand,<br />
some leaves with small tear, stronger waterstains at the end,<br />
here and there soiling. – Contemporary damaged calf with<br />
spine label. – See illustration.<br />
205 GREGOR IX., Decretales. Accurata diligentia<br />
tertio emendate. Lyon, N. de Benedictis, 1510. 4°.<br />
Mit wdh. Druckermarke und 3 (2 ganzseit.) Textholzschnitten.<br />
4 nn., 432 num., 25 nn. Bl. Restauriertes<br />
blindgepr. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln. (49)<br />
800,-<br />
Von Gültlingen 49. – Nicht im STC und bei Adams. –<br />
Schöne Ausgabe der Dekretalen in Rot und Schwarz, zweispaltig<br />
mit umgebendem Kommentar. – Der Holzschnitt<br />
am Beginn zeigt den thronenden Papst, umgeben vom<br />
Klerikern, und kleine Szenen aus seiner Vita; die ganzseitigen<br />
Textholzschnitte mit der „Arbor consanguinitatis“ und<br />
der „Arbor affinitatis“. – Durchgängig mit kleinen Wurmspuren<br />
(auch im Text), einzelne Streichungen mit Tinte, stellenw.<br />
wasserrandig, wenig fleckig, unterschiedlich gebräunt.<br />
– Mit dem letzten weißen Blatt. – Siehe Abbildung.
Nr. 206<br />
206 (GUILELMUS PARISIENSIS), Postille maiores<br />
sup(er) evangelia et epistolas: quemadmodum in<br />
templis per annum leguntur. Monotessaron passionis<br />
Christi, ex quatuor evangelistis confectum,<br />
et expositum diligenter, per autores receptos. 2 in<br />
1 Bd. Basel, Petri, 1519. 4°. Mit 2 wdh. Holzschnitt-Titelbordüren<br />
und zahlr. Textholzschnitten<br />
meist von Urs Graf. 4 nn., 352 num., 8, 4 nn.,<br />
39 num. Bl. (ohne das Bl. mit der Druckermarke).<br />
Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
mit intakten Schließen (professionell restauriert).<br />
(50) 1.200,-<br />
VD 16 E 4395. STC 117. Hieronymus, Petri, 24a. IA<br />
101.514. Lonchamp 19. – Erweiterte Lyoneser Fassung der<br />
mehrfach aufgelegten Postille, traditionell dem Bischof von<br />
Paris, Guilelmus, zugeschrieben. – „More than one hundred<br />
editions of the Postilla were printed during the fifteenth<br />
century. Surely this esteemed compilation must be regarded<br />
as one of the earliest 'best sellers'. Only a few facts seem to<br />
be known about Frater Guillermus“ (Goff, The Postilla of<br />
Guillermus Parisiensis, in GJB 1959, 73 ff.). Dieser war<br />
Dominikaner und Theologieprofessor in Paris, er verfaßte<br />
seine Evangelienauslegung angeblich 1437 für Mitglieder<br />
seiner Kirchengemeinde. Die Postilla wurde vor allem in<br />
Süddeutschland, aber auch in Köln und Lyon gedruckt. –<br />
Lage Ee doppelt eingebunden. – Nur stellenw. leicht ge -<br />
bräunt und wenig fleckig. – Insgesamt sehr gut erhalten und<br />
dekorativ gebunden. – Siehe Abbildung.<br />
Enlarged Lyon version of the Postilla issued several times,<br />
traditionally ascribed to the bishop of Paris, Guilelmus. –<br />
Quire Ee bound-in twice. – Only here and there slightly<br />
browned and a little soiled. – Altogether very well preserved<br />
Alte Drucke und alte Theologie 59<br />
Nr. 207<br />
and bound in a decorative way. – Contemporary blindpressed<br />
pigskin over wooden boards with working clasps<br />
(professionally restored). – See illustration.<br />
207 HACKSPAN, TH., Disputationum theologicarum<br />
& philologicarum sylloge. Nürnberg, Endter,<br />
1663. 4°. 4 Bl., <strong>61</strong>6 S., 22 Bl. Restauriertes Pgt.<br />
d. Zt. (100) 1.500,-<br />
CLC H 28. ADB X, 299. – Mit zahlreichen in Griechisch,<br />
Hebräisch, Arabisch und Syrisch gesetzten Zitaten. Eine der<br />
wichtigsten exegetischen und biblisch-philologischen<br />
Schriften des evangelischen Theologen und Orientalisten<br />
(1607-1659). „Als Theologe huldigte er dem freieren und<br />
selbständigeren Geiste, den er der Jenaischen und Helmstädtischen<br />
Schule, namentlich Calixt verdankte“ (ADB).<br />
BEIGEB.: LIPMAN, (J. T.), Sefer nizachon (hebraice).<br />
Liber Nizachon. Curante Th. Hackspan. Ebda. 1644.<br />
Mit gestoch. Titel. 7 Bl., 512 S., 12 Bl. – Erste Ausgabe. –<br />
Steinschneider 5854, 1. Roest 682. Fürst II, 403: „Eine<br />
Polemik gegen das Christenthum in Zusammenstellung von<br />
354 Bibelstellen, gegen die Aufassung der Christen vertheidigt.“<br />
– Hauptwerk von Jom-Tov ben Salomo Lipmann-<br />
Mühlhausen. Ferner enthalten: „Tractatus de usu librorum<br />
Rabbinicorum“. – „Lipman wirkte als offizieller 'Judenrichter'<br />
in Prag, wurde 1399 mit vielen anderen Juden unter<br />
der Anschuldigung der Christusschmähung verhaftet und<br />
entging nur durch seine Widerlegung der falschen Anschuldigungen<br />
des Apostaten Peter der Hinrichtung, welche<br />
mehr als siebzig seiner Glaubensgenossen zu erdulden<br />
hatten“ (Herlitz-K. III, 1119). – Im unteren Teil der aufwendigen<br />
Rahmung des gestochenen Titels beleuchtet der<br />
Herausgeber mit einer Kerze das Manuskript in den Händen<br />
des Verfassers.
60<br />
Nr. 208<br />
CRINESIUS, CH., Babel (hebraice). Sive discursus de<br />
confusione linguarum, tum orientalium: Hebraicae, Chaldaicae,<br />
Syriacae, Scripturae Samariticae, Arabicae, Persicae,<br />
Aethiopicae: túm occidentalium, nempe Graecae, Latinae,<br />
Italicae, Gallicae, Hispanicae. Nürnberg, Halbmaier, 1629.<br />
Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel und 3 Kupfertafeln.<br />
8 Bl., 144 S., 2 Bl. – Jöcher I, 2198. – Crinesius<br />
(1584-1629) studierte in Jena und Wittenberg, war Schüler<br />
von Fabricius und erhielt 1624 eine Professur für orientalische<br />
Sprachen. – Die Tafeln mit verschiedenen Schriften und<br />
Alphabeten.<br />
Vorsatz mit hs. Besitzvermerken „Maresii“ (wohl Samuel<br />
Maresius; 1599-1673) und von David Winter (1643-1699)<br />
und Adolf Mobring (hebräisch). – Der Vorsatz und die<br />
ersten Blätter professionell restauriert, einzelne Anstreichungen<br />
mit Bleistift, stellenw. wasserrandig, unterschiedlich<br />
gebräunt. – Nürnberger Sammelband mit seltenen<br />
Werken bedeutender protestantischer Orientalisten. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
Endpaper and first leaves professionally restored, some<br />
underlinings with pencil, waterstains here and there,<br />
variable browning. – Nuremberg Sammelband with rare<br />
works by important Protestant orientalists. – Contemporary<br />
restored vellum. – See illustration.<br />
208 HEROLD, J., Heydenweldt und irer Götter<br />
anfängklicher ursprung. Basel, H. Petri, 1554. Fol.<br />
Mit Druckermarke und ca. 400 Textholzschnitten.<br />
144 Bl., CCXCV, CXXX S., 1 Bl. Pgt. d. Zt. (etw.<br />
beschabt und bestoßen). (91) 6.000,-<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
Nr. 209<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Adams H 421. STC 400. VD 16<br />
H 2545. Hieronymus 386 Anm. Ibrahim-Hilmy I, 310.<br />
Schweiger I, 96, und II, 334. – Johannes Herold (geb. 1511<br />
in Höchstädt) lebte als Theologe in Basel, gehörte dem Kreis<br />
um Erasmus an und wurde u. a. in die Hiero glyphenkunde<br />
eingeführt. – Den Hauptteil des Werkes nimmt eine Diodor-Übersetzung<br />
ein, illustriert mit Holzschnitten, die<br />
meist aus Münsters Kosmographie übernommen wurden.<br />
Daneben wirkten aber auch Hans Holbein d. J., der Meister<br />
D.S. (Astronom S. CXC), Niklaus Manuel, Hans Rudolf<br />
Manuel, David Kandel, Jacob Clauser sowie einige unbekannte<br />
Meister mit. – Von besonderem Interesse ist heute<br />
die Frucht von Herolds ägyptischen Studien: eine Hor -<br />
apollo-Übersetzung, reich geschmückt mit emblematischen<br />
Holzschnitten (auf zwei doppelblattgr. Textblättern versammelt<br />
und deshalb manchmal als Tafeln gezählt). – Die<br />
Druckermarke bei Heitz-B., S. 55, Abb. 76. – Vorsatz mit<br />
Besitzvermerken, im ersten Teil stellenw. Wasserspur, im<br />
dritten Teil S. CVII-CX mit Randschaden. – Siehe Abbildung.<br />
First German edition. – The major part of the work is a<br />
translation of Diodorus, illustrated with woodcuts which<br />
were mostly taken from Münster's Cosmography. – End -<br />
paper with ownership entries, in the first part here and there<br />
waterstains, in the third part pp. CVII-CX with marginal<br />
damages. – Contemporary vellum (some scratching and<br />
scuffing). – See illustration.
Unbekannter Druck mit Stammbucheinträgen<br />
209 HOFFMANN, E., UND H. WIRICH, Stammund<br />
Wappenbüchlein. Von allerhand schöner<br />
und Kunstreicher Helmdecken und Zierden. Von<br />
newem an Tag geben. Frankfurt, P. und J. Schmid,<br />
1592. 4°. Mit Titelkupfer und Schlußvign. 4 Bl.<br />
(Druck) und 55 weiße Bl. für Stammbucheinträge<br />
mit 21 gestoch. vorgedruckten Wappenkartuschen<br />
zur Ausmalung. Restauriertes Ldr. um 1700 mit<br />
Rvg. (100) 8.000,-<br />
Einziges bekanntes Exemplar. – Das wahrscheinlich letzte<br />
Druckwerk des Frankfurter Karten- und Wappenmalers<br />
Elias Hoffmann, geschaffen in Zusammenarbeit mit dem<br />
Kupferstecher Heinrich Wirich, ist eine besondere Rarität<br />
in der Geschichte des Buchdrucks: ein Stammbuch mit<br />
vorangestellter gedruckter Einleitung (Vorrede an den Leser<br />
sowie Widmungen an die Einträger) und Blättern, die mit<br />
vorgedruckten Wappen für die zu erwartenden Eintragungen<br />
vorgesehen sind. – Bei dem vorliegenden Druck handelt<br />
es sich indessen bereits um eine Folgeauflage. Die erste<br />
Ausgabe mit leicht abweichendem Titel war im selben Jahr<br />
erschienen. Bislang ist zwar auch von ihr kein Exemplar<br />
bekannt geworden, doch fand sie in das Verzeichnis der<br />
Drucke des 16. Jahrhunderts „Unicus seculi“ von J. Cless<br />
(Frankfurt 1602) Eingang unter dem Titel: „Eliae Hoffmans<br />
Mahlers / Stamm und Wappenbüchlein/allerhand schöner<br />
künstlicher Helm / etc. in Kupffer gestochen / für Adeliche<br />
und gefreyte Personen zugericht. Franckfurt 1592“ (Bd. II,<br />
S. 274, unter „Libri Germanici“). Hier fehlt noch der Hinweis<br />
auf die Nützlichkeit für die „Liebhaber der löblichen<br />
Malerkunst“ wie im Titel unserer Ausgabe. Außerdem ist<br />
das Format mit Oktav angegeben, nicht Kleinquart. Hoffmann,<br />
der bereits im Mai 1592 verstorben ist, hat demnach<br />
in der ersten Hälfte des Jahres zwei abweichende Ausgaben<br />
seines Stammbuchs hergestellt – beide offenbar in Kleinstauflage<br />
(die Vorrede unserer Ausgabe mit Datum 12. 3. 1592).<br />
In größerer Form – sowohl inhaltlich als auch von der Auflagenhöhe<br />
her – wurde die Idee eines Stammbuchs mit Wappenvordrucken<br />
noch im selben Jahr wieder aufgegriffen und<br />
um Emblemdarstellungen erweitert, und zwar in der ersten<br />
Ausgabe der „Emblemata nobilitati ... Stam und Wapenbüchlein“<br />
von Theodor de Bry (VD 16 B 8817). Einige der<br />
Helmzierden der Blankowappen aus dem Werk Hoffmanns<br />
wurden dabei nur wenig verändert nachgestochen und mit<br />
opulenten Bordüren eingefaßt. Auf einen Zusammenhang<br />
zwischen beiden Werken verweist auch der Beitrag eines<br />
Widmungsgedichtes „In catalogum amicorum“ von „Teucrius<br />
Annaeus Privatus Colchanthes“, d. i. Hans Adam<br />
Lonicer, der zu dieser Zeit eng mit De Bry zusammen gearbeitet<br />
hat. Heinrich Wirich hat später seinerseits das Brysche<br />
Stamm- und Wappenbuch neu bearbeitet (erschienen<br />
in Köln im Jahr 1600). Auch der Maler Philipp Uffenbach,<br />
bekannt als Lehrer Adam Elsheimers und Schwiegersohn<br />
Hoffmanns, stand mit De Bry in Verbindung. Offenkundig<br />
hat also Hoffmanns Idee des vorgedruckten Wappenstammbuchs<br />
in De Brys in mehreren Ausgaben erschienenem<br />
emblematischen Werk ihre eigentliche Um setzung<br />
gefunden, ist aber selbst in Vergessenheit geraten.<br />
Der Titelkupferstich mit der Darstellung eines Ritters mit<br />
Blankowappen für den Eigner, die Schlußvignette mit einer<br />
Allegorie auf die Gegensätze (Winter – Sommer, Tod –<br />
Leben, Weite – Nähe). – Die Stammbucheinträge, die bis in<br />
das Jahr 1632 reichen, wurden meist von böhmischen Adeligen<br />
vorgenommen. Es finden sich darin 17 gezeichnete<br />
und teils lavierte sowie 16 aquarellierte Wappenminiaturen<br />
und mehrere kleine Federzeichnungen (darunter das<br />
Alte Drucke und alte Theologie <strong>61</strong><br />
Nr. 210<br />
Schlußblatt mit Reitern und Landsknechten). Offenbar<br />
waren die Einträger mit der Möglichkeit, Wappenvordrucke<br />
auszumalen, nicht vertraut, denn diese blieben sämtlich<br />
unausgefüllt. Die überwiegend tschechischen Einträge sind<br />
meist genealogischen Inhalts, viele auch mit Rezepturen<br />
für Heilmittel. – In dieser Form ein äußerst rares, kulturgeschichtlich<br />
bedeutendes Dokument. Der Versuch,<br />
Freundschaftsalben mit Vordrucken auf dem Buchmarkt zu<br />
etablieren, hat sich zu dieser Zeit nicht dauerhaft durch -<br />
setzen können. Das vorliegende Exemplar ist eines der frühesten<br />
Zeugnisse derartiger Bestrebungen. – Der gedruckte<br />
Part etw. fleckig, wasserrandig und gebräunt, im anderen<br />
Part zwei Bl. mit Durchriß und Ausrissen, nach Restaurierung<br />
ein Bl. mit Wappenkupfer kopfstehend eingebunden,<br />
ein Bl. mit Bugausriß (ein wenig Textverlust der hs. Eintragung);<br />
stellenw. finger- und tintenfleckig, etw. gebräunt. –<br />
Siehe Tafel 8 und Abbildung.<br />
Sole copy known. – The last work probably by the Frankfurt<br />
painter of maps and emblems Elias Hoffmann, created<br />
together with the engraver Heinrich Wirich, is a special<br />
rarity in the history of printing: an album amicorum pre -<br />
ceded by a printed introduction (foreword to the reader and<br />
dedications to the persons inscribed) and leaves that are<br />
designated with preprinted arms for the expected entries. –<br />
The entries in the album amicorum reaching up to the year<br />
1632, were mostly made by Bohemian aristocrats. There<br />
are arms miniatures, 17 of them drawn and partly washed,<br />
16 coloured by hand and several small pen and ink drawings<br />
(among them the closing leaf with horsemen and lansquenets).<br />
It seems that the persons inscribing in this album were<br />
not aware of the possibility to fill in the special arms form,<br />
because the latter remained all blank. The prevailing Czech<br />
entries are mostly of genealogical tenor, many also with re -<br />
cipes for remedies.
62<br />
Nr. 216<br />
An extremely rare and important document as regards<br />
cultural history. The present copy is one of the earliest<br />
testimonies of this kind. – The printed part a little soiled,<br />
with waterstains and browning, in the other part two leaves<br />
torn in two and tear-outs, after restoration one leaf with<br />
armorial copperplate bound-in upside down, one leaf with<br />
tear-out at joint (some loss of text of ms. inscription); here<br />
and there thumbing and ink stains, a little browned. – With<br />
title copperplate and tail-piece. 4 leaves (printing) and<br />
55 blank leaves for inscriptions in the album amicorum with<br />
21 engraved preprinted armorial cartouches to be filled in. –<br />
Restored calf around 1700 with gilt back. – See plate 8 and<br />
illustration.<br />
210 HOLTZWART, M. VON, Lustgart, newer deuttscher<br />
Poeteri, in fünff Büchern beschriben. Straßburg,<br />
J. Rihel, 1568. Fol. Mit Druckermarke auf<br />
dem Titel und am Schluß, großem Wappenholzschnitt<br />
auf der Titelrückseite und 5 Holzschnitten<br />
im Text. 4 nn., 173 num., 2 nn. Bl. Mod. Ldr. im<br />
Stil d. Zt. (50) 4.000,-<br />
Einzige Ausgabe. – Ritter 1184. STC 412. VD 16 H 4551.<br />
Goed. II, 484, 2. – Reimchronik der württembergischen<br />
Fürsten, vermischt mit Erzählungen aus der griechischen<br />
und römischen Mythologie. Ferner interessante Stellen über<br />
Bergbau, Recht, Medizin etc. Möglicherweise schrieb<br />
Holtzwart diese Chronik in Anlehnung an den Theuerdank;<br />
stilistisch wird sie heute als Zeugnis des Übergangs<br />
zum Barock betrachtet. „Holzwarts deutsche Schriften<br />
heben sich durch gute Sprache und gesunde Lebensansicht<br />
unter den Produkten seiner Zeitgenossen vortheilhaft<br />
heraus“ (ADB XIII, 34). – Die Holzschnitte stellen Landschaften,<br />
Gebäude und mythologische Szenen dar; einer ist<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
signiert FO (unbekannter Straßburger Formschneider;<br />
Nagler II, 834). – Behutsam gereinigt. – Von größter Seltenheit:<br />
von uns auf deutschen Auktionen nur das vorliegende<br />
Exemplar nachweisbar (Bibliothek Eduard Erdmann;<br />
versteigert 1959). – Siehe Abbildung.<br />
Sole edition. – Rhyming chronicle of the Württemberg<br />
princes, mixed with stories from the Greek and Roman<br />
mythology. Furthermore interesting parts on mining, law,<br />
medicine etc. – The woodcuts represent landscapes, buildings<br />
and mythological scenes; one is signed FO (unknown Strasbourg<br />
form-cutter; Nagler II, 834). – Carefully cleaned. –<br />
Extremely rare: only the present copy can be traced by us on<br />
German auctions (library Eduard Erdmann; auctioned in<br />
1959). – Modern calf in the style of the epoch. – See illustration.<br />
211 HORATIUS FLACCUS, Q(U)., Sermonum libri<br />
quattuor, seu, satyrarum libri duo, epistolarum<br />
libri duo. Venedig, P. Manutius, 1566. 4°. Mit<br />
Druckermarke auf dem Titel und dem letzten Bl.<br />
sowie einigen Kopfvign. und Initialen (alles in<br />
Holzschnitt). 4 Bl., 210 S., 10 Bl. Pp. d. Zt. (Kanten<br />
stärker beschabt und bestoßen). (39) 200,-<br />
EDIT 16 CNCE 22730. STC 333. Adams H 911. – Mit<br />
Kaufvermerk von 1670 auf dem letzten Blatt, kaum fleckig.<br />
212 – (Opera) commentariis auctis (a) D. Lambini.<br />
2 Tle. in 1 Bd. Frankfurt, Wechels Erben, 1596. 4°.<br />
Mit 3 Druckermarken auf beiden Titeln und dem<br />
letzten Bl. 8 Bl., 464, 550 S., 1 Bl. Pgt. d. Zt. (stark<br />
fleckig). (39) 100,-<br />
VD 16 H 4878. Adams H 945. – Vgl. STC 416 (Ausg. 1577).<br />
– Die erste Ausgabe von Lambins Kommentar, der als Professor<br />
für Latein und Griechisch am Pariser Collège de<br />
France wirkte, war 15<strong>61</strong> in Lyon erschienen. – Mit Besitzvermerk<br />
auf dem Titel sowie einzelnen hs. Marginalien in<br />
Tinte, stellenw. fleckig und wasserrandig.<br />
213 HOSIUS (HOZYUSZ), S., Ain christlicher<br />
Bericht, was die hailige christlich Kirch, und derselben<br />
Gwalt und macht sey. Dillingen, S. Mayer,<br />
1559. 6 nn., 105 num., 2 nn. Bl. Flex. Pgt. d. Zt.<br />
(Gebrauchsspuren). (129) 150,-<br />
Erste deutsche Ausgabe eines Auszugs aus der „Confessio<br />
fidei Catholicae Christiana“. – VD 16 H 5147. Bucher 118.<br />
Estreicher XVIII, 277. Wierzbowski 2337. – Leicht fleckig,<br />
gegen Ende unten wasserrandig.<br />
214 HUND(T), W., Bayrisch Stammen Buch. 2 in<br />
1 Bd. Ingolstadt, D. Sartorius, 1598. Fol. Mit wdh.<br />
Wappenholzschnitt auf den Titeln. 20 Bl., 375 S.,<br />
2 Bl. (letztes weiß), 2 Bl., 410 S., 1 Bl. Stark läd.<br />
Pgt. d. Zt. (102) 400,-<br />
VD 16 H 5928. STC, Suppl., 29. Stalla 1855. – Vgl. Pfister I,<br />
501. Lentner 3410 (beide die EA 1585-86). – Zweite Ausgabe<br />
von Hundts genealogischem Hauptwerk, „eine Art<br />
Matrikel des Turnieradels, sorgfältig und mit kritischer<br />
Gründlichkeit gearbeitet, für Hundts Zeit ausgezeichnet<br />
durch ein ungewöhnliches Maß von Urkundenverwendung.
Viele Angaben sind durch keine andere Quelle überliefert;<br />
ein zuverlässiges, reichhaltiges Werk, das kein anderer deutscher<br />
Stamm aus so früher Zeit aufzuweisen hat und das<br />
einen neuen Abschnitt in der bayer. Geschichtsschreibung<br />
einleitet“ (NDB X, 65). – Vorsatz mit hs. Besitzvermerk,<br />
Titel mit gelöschtem Eintrag in Tinte, das weiße Blatt am<br />
Schluß von Bd. I mit Blattweiser-Ausriß, tls. etw. gebräunt<br />
und fleckig sowie wasserrandig. – Aus der „Bibliotheca<br />
Lindesiana“. – Gestoch. Exlibris.<br />
215 – DASS. Flex. Hpgt. d. Zt. (Gebrauchsspuren). (4)<br />
600,-<br />
Vorsatz lose, Titel mit Besitzvermerk und mit Randschäden,<br />
stellenw. fleckig.<br />
216 HUNNIUS, Ä., Catechismus oder Kinderlehre<br />
von den Hauptpuncten Christlicher Religion.<br />
Frankfurt, J. Spieß, 1592. 4°. Mit breiter Titelbordüre<br />
und 17 Textholzschnitten. 4 Bl., 714 (recte<br />
713) S. Pgt. d. Zt. (stärker fleckig und bestoßen).<br />
(84) 1.200,-<br />
Erste Ausgabe. – VD 16 H 6079. – Hunnius, einer der<br />
bedeutendsten Theologen seiner Zeit, war 1592 nach dem<br />
Tod des Kurfürsten Christian von Herzog Wilhelm Friedrich<br />
nach Wittenberg berufen worden, wo er an der Unterdrückung<br />
der melanchthonischen Tradition maßgeblich<br />
beteiligt war (vgl. Herzog-H. VIII, 457). – Die Druckermarke<br />
ist in die breite Titelrahmenbordüre mit den Evangelisten,<br />
Moses und Christus integriert. Die Holzschnitte<br />
mit biblischen Szenen und variierten Rahmen mit Figuren<br />
und Rollwerk.<br />
BEIGEB.: DERS., Christliche Haußtafel, Das ist: Beschreibung<br />
allerley Stände und Orden der Christen. Ebda. 1591.<br />
Mit Holzschnitt-Druckermarke am Ende. 4 Bl., 170 S.,<br />
1 Bl. – VD 16 H 6005. – Die erste Ausgabe dieser Schrift<br />
war 1586 erschienen.<br />
(DERS., Sechs Propheten der H. Schrifft, nemlich Daniel,<br />
Obadias, Jonas, Micha, Haggai unnd Malachias gründtlich<br />
außgelegt und in unterschiedlichen Predigten erkläret und<br />
in Druck verfertiget. Ebda. 1595). 25 (statt 26) Bl., 568, 552<br />
S., 20 Bl. (1 weißes Bl. zwischengebunden). – Vgl. VD 16 B<br />
3830 (EA 1587). – Enthält am Beginn Vorreden von<br />
Hunnius und Luther, am Ende die Register, wobei das<br />
Register zu Daniel die letzten beiden Lagen einnimmt und<br />
auf das weiße Blatt nn8 folgt. – Es fehlt das Titelblatt. – Im<br />
KVK kein Exemplar dieser Ausgabe.<br />
Auf den weißen Blättern am Beginn und Ende hs. Einträge<br />
aus dem 18. Jahrhundert zu Kindsgeburten und Todesfällen,<br />
einzelne Marginalien in Tinte, stellenw. kleine Randläsuren,<br />
fleckig und gebräunt. – Alle Werke selten. – Siehe Abbildung.<br />
217 HUTTEN, U., In Hieronymum Aleandrum,<br />
& Marinum Caracciolum, Leonis decimi, P. M.<br />
oratores in Germania, invective singule. (Straßburg,<br />
J. Schott, 1521). 4°. Mit blattgr. Holzschnitt-<br />
Portr. Huttens von H. Weiditz auf dem Titel.<br />
32 Bl. Mod. Pp. (50) 600,-<br />
Alte Drucke und alte Theologie 63<br />
Nr. 217<br />
Benzing 174. Schmidt (Schott) <strong>61</strong>. Hohenemser 2758. – Seltene<br />
zweite Ausgabe dieser Sammlung, in der die Schmähschriften<br />
zusammengefaßt sind, die Hutten im Februar und<br />
März 1521 gegen die in Worms versammelten Fürsten und<br />
geistlichen Würdenträger niedergeschrieben hatte; gegenüber<br />
der ersten Ausgabe (in Paris bei P. Vidoué) erweitert<br />
durch ein Sendschreiben an den Kaiser, worin Hutten sich<br />
entschuldigt, daß er in seinem ersten Schreiben an ihn zu<br />
heftig war, und je einen Brief an den Kurfürsten Albrecht<br />
von Mainz und W. Pirckheimer. – Das schöne ganzseitige<br />
Brustbild Huttens, das nach Curiel „dem Baldung sehr<br />
nahe“ steht, von Röttinger 53 und dem Karlsruher Baldung-<br />
<strong>Katalog</strong> S. 370 jedoch eher Weiditz zugeschrieben wird,<br />
wurde im selben Jahr von Schott erstmals für das „Gespräch<br />
büchlin“ verwendet. – Durchgehend wasserfl., im Rand<br />
stellenw. Anstreichungen mit Tinte. Rechte untere Ecke des<br />
Holzschnittes leicht fingerfleckig. – Siehe Abbildung.<br />
218 JOSEPHUS, FLAVIUS, Antiquitatum Iudaicarum<br />
libri XX. De bello Iudaico libri VII. Contra<br />
Apionem libri II. De Machabeis liber unus, ab<br />
Erasmo recognitus. Köln, E. Cervicornus, 1534.<br />
Fol. Mit figürlicher Titelbordüre sowie einigen<br />
Holzschnitt-Initialen von A.Woensam von Worms.<br />
16 nn., 335 num., 4 nn. Bl. Blindgepr. Schweinsldr.<br />
d. Zt. mit Schließbändern (Deckel wenig gewölbt).<br />
(110) 800,-<br />
VD 16 J 959. STC 463. Merlo 1095, 117a. Van der Haeghen<br />
II, 37. – Vgl. Hieronymus, Griech. Geist, 237. – Wichtige<br />
lateinische Gesamtausgabe, erschienen im September 1534<br />
in Köln, ein halbes Jahr nach der im Frühjahr in Basel<br />
gedruckten. – Tls. leicht gebräunt, stellenw. etw. wurmlöchrig<br />
und leicht wasserrandig. – Siehe Abbildung.
64<br />
Nr. 218<br />
219 JOSEPHUS, FLAVIUS, Historien und Bücher:<br />
Von alten Jüdischen Ge schichten. Alles auß dem<br />
Griechischen von newem verteutscht (von Conrad<br />
Lauterbach). Straßburg, K. Dietzel und von der<br />
Heydens Erben, 1630. Fol. Mit Titelbordüre,<br />
Druckermarke am Ende und zahlr. Textholzschnitten<br />
von Ch. van Sichem und Ch. Stimmer<br />
nach Tobias Stimmer. 6 Bl., 960 S., 18 Bl. –<br />
NACHGEB.: HEGESIPPUS, Vom Jüdischen<br />
Krieg, jetz newlich auß dem Latein auffs<br />
trewlichst verteutscht (von Conrad Lauterbach).<br />
Ebda. 1630. Mit Titelbordüre und zahlr. Textholzschnitten<br />
(wie oben). 6 Bl., 214 S., 5 Bl. Hldr.<br />
d. Zt. mit Rsch. (fleckig, wurmstichig, beschabt<br />
und bestoßen). (102) 300,-<br />
Goed. II, 319, 5. Fürst II, 122. Wüthrich II, 105, 89. – Freie<br />
Wiedergabe der Chronik von Flavius Josephus in der Übersetzung<br />
von Conrad Lauterbach. Thieme und Becker<br />
(XXXII, 59) zählen die Holzschnitte zu den schönsten Er -<br />
zeugnissen der deutschen Formschneidekunst der 2. Hälfte<br />
des 16. Jahrhunderts. – Vorsätze erneuert, beide Titel am<br />
unteren Rand beschnitten, der erste zudem aufgezogen,<br />
fleckig, gebräunt und wasserrandig.<br />
220 JUNIUS, A., Nomenclator octilinguis. Omnium<br />
rerum propria nomina continens. Ab A. Iunio<br />
antehac collectus. Nunc verò renovatus, auctus &<br />
in capita LXXVII. sic distinctus, ut materiae singulorum<br />
capitum dispositae sint. (Genf), Stör,<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
1602. Mit Druckermarke auf dem Titel. 8 Bl.,<br />
634 S., 37 Bl. Pgt. d. Zt. (Kopf mit Stauchspuren,<br />
etw. fleckig und bestoßen). (126) 200,-<br />
CLC J 404. – „Dictionary classified according to subjects,<br />
with Latin catchwords, the explanation of the catchword in<br />
Latin, and the translation of the word in Greek, German,<br />
Dutch, French, Spanish, and occasionally English“ (Voet<br />
zur EA 1567). – Wasserrandig, etw. wurmstichig und leicht<br />
gebräunt.<br />
221 JUSTINIANUS, Novellarum constitutionum<br />
volumen. Gregorio Haloandro interprete. Accesserunt<br />
et haec, feudorum libri duo. – Institutionum<br />
libri quatuor. A Gregorio Haloandro recens<br />
castigati. Paris, Ch. Guillard und G. Desboys,<br />
1552. 8 nn., 367, 121 num., 2 nn. Bl. Blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. (ohne die Schließbänder,<br />
fleckig, beschabt und bestoßen). (72) 600,-<br />
I. Adams J 679. – Nicht im STC. – II. Nicht im STC und bei<br />
Adams. – Seltene Ausgaben der Bearbeitungen der justinianischen<br />
Texte durch Haloander. „Mögen nun auch die<br />
Haloandrischen Arbeiten später durch exaktere kritische<br />
Methode und Benutzung eines reicheren Apparats in ihren<br />
Ergebnissen übertroffen sein; so kann doch die historische<br />
Bedeutung und das Verdienst des deutschen Gelehrten nicht<br />
hoch genug angeschlagen werden. Nicht hatte er sich die<br />
Aufgabe gestellt, die Textesform auf die am besten beglaubigte<br />
Überlieferung zurückzuführen; sondern er be zweck -<br />
te, aus den mannigfaltigen Überlieferungen durch Auswahl<br />
einen lesbaren Text herzustellen. Es war ihm mehr um<br />
Brauchbarkeit und Verständlichkeit als um äußerlich be -<br />
glaubigte Echtheit zu tun“ (Stintzing-L. I, 199). – Beide<br />
Ausgaben stammen aus der Offizin von Charlotte Guillard<br />
(ca. 1480-1557), der ersten bedeutenden Druckerin. – Vorsatz<br />
wurmstichig und mit Eintrag von alter Hand in Tinte,<br />
ohne den fliegenden Vorsatz, anfangs und gegen Ende leicht<br />
wasserrandig, vereinzelt mit Marginalien, leicht fleckig.<br />
222 JUSTINUS, (M. J.), Ex Trogi Pompeii historia.<br />
Köln, A. Birckmanns Erben, 1564. Mit Druckermarke<br />
auf dem Titel. 16 Bl., 350 S. Stark beschäd.<br />
Pgt. d. Zt. (4) 150,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar (und nicht<br />
im KVK). – Fleckig, zahlr. alte Anmerkungen, Gebrauchsspuren.<br />
223 JUSTINUS MARTYR, Operum, quae extant,<br />
omnium per Ioannem Langum Silesium, e(x)<br />
Graeco in Latinum sermonem versorum, et sententijs<br />
priscorum sanctorum Patrum illustratorum,<br />
Tomi III. 3 in 1 Bd. Basel, Froben, 1565. Fol.<br />
Mit Druckermarken auf dem Titel und am Schluß<br />
sowie einigen Holzschnittinitialen im Text. 348,<br />
279, 190 S., 35 Bl. Läd. flex. Pgt. d. Zt. (72) 200,-<br />
Erste Ausgabe der Übersetzung Johann Langes. – VD 16 J<br />
1174. Adams J 497. Hoffmann II, 651. Hieronymus, Griech.<br />
Geist, 465. – Die Übersetzung des schlesischen kaiserlichen<br />
Rats und Philologen Johann Lange (1503-1567) ist die dritte<br />
lateinische Ausgabe der gesamten Werke (erste lateinische<br />
Gesamtausgabe: Paris 1551). – Titel gestempelt und mit<br />
Besitzvermerk, wenig fleckig.
Die erste gedruckte Koranübersetzung<br />
224 KORAN – MACHUMETIS SARACENORUM<br />
PRINCIPIS, eiusque successorum vitae, ac doc -<br />
trina, ipseque Alcoran. His adiunctae sunt con -<br />
futationes multorum authorum una cum Martini<br />
Lutheri proemonitione. Adiunctae sunt etiam,<br />
Turcarum res gestae. Opera et studio Th. Bibliandri.<br />
3 Tle. in 1 Bd. (Basel, J. Oporinus und N. Brylinger,<br />
1543). Fol. 14 Bl., 230 S., 5, 4 Bl., 178 S.,<br />
1 weißes Bl., 163 S. Holzdeckel d. Zt. mit breitem<br />
Rücken aus weißem Kalbldr., sign. und dat.<br />
„PAZL 1659“ (etw. beschabt und bestoßen, mit<br />
vielen Wurmlöchern). (91) 12.000,-<br />
VD 16 ZV 18456. Adams M 1889 (?). STC 479. – Vgl. Göllner<br />
1792-93 und Benzing, Luther, 2766-68 (Varianten),<br />
sowie Enay 102 (2. Ausg. Basel 1550). – Erste Ausgabe der<br />
ersten gedruckten Koranübersetzung überhaupt. Eine von<br />
mehreren undatierten Druckvarianten, die sich u. a. durch<br />
die Kollation der Vorstücke und die Zuschreibung der Praemonitio<br />
unterscheiden; im vorliegenden Exemplar läuft<br />
diese unter Luthers (nicht Melanchthons) Namen. Am<br />
Schluß der Vorstücke findet sich außerdem die nicht in allen<br />
Varianten enthaltene Praefatio Luthers (2 Bl.).<br />
„Der Text dieser lateinischen Koranübertragung geht auf<br />
ein arabisches Manuskript zurück, welches im 12. Jahrhundert<br />
von Pierre von Cluny und Bernard von Clairvaux<br />
anläßlich ihres Besuches in Toledo erworben wurde. Pierre<br />
von Cluny übertrug dem Engländer Robert von Kent, der<br />
sich ebenfalls in Toledo aufhielt, die Aufgabe, dieses Manuskript<br />
ins Lateinische zu übersetzen. Eine Version davon<br />
besaß vierhundert Jahre später Martin Luther, der sie wiederum<br />
Theodor Bibliander zur Veröffentlichung anvertraute.<br />
Neben dieser Textversion benutzte Bibliander noch<br />
drei andere Manuskripte, die er zusätzlich gefunden hatte.<br />
Am 1. Juli 1542 wurde jedoch der Satz und die fertigen<br />
Druckbogen von der Obrikeit beschlagnahmt. Mit dem<br />
Basler Rat begannen langwierige Verhandlungen, in deren<br />
Folge am 30. August Joh. Oporin verurteilt und für kurze<br />
Zeit in Haft genommen wurde. Nur durch das energische<br />
Eingreifen von Luther und Melanchthon wurde die Vernichtung<br />
des Satzes und der ausgedruckten Bogen verhindert.<br />
Schließlich stimmte der Baseler Rat am 7. Dezember<br />
1542 einer Veröffentlichung unter der Bedingung zu, daß in<br />
der Auflage weder der Name der Stadt noch der Name des<br />
Druckers publiziert wurde. Zudem wurde verfügt, daß<br />
Luther zu der Edition ein Vorwort beisteuern müßte und<br />
daß das Buch nur von Wittenberg aus verkauft werden<br />
dürfte“ (Enay).<br />
Der zweite Teil enthält eine Kompilation von älteren Schriften<br />
über den Islam und den Koran, teilw. mit griechischlateinischem<br />
Paralleltext. Darunter Schriften von G. Savonarola<br />
und Nikolaus von Kues. – Der dritte Teil enthält<br />
Schriften über die Türken, den Islam und den Mongoleneinfall<br />
Timur Lengs.<br />
BEIGEB.: JOHANNES VI. CANTACUZENUS, Contra<br />
Mahometicam fidem christiana & orthodoxa assertio,<br />
Graece conscripta, nunc vero Latinitate donata, R. Gualthero<br />
interprete. Adiecta est eadem Graeca scripta. 2 Tle.<br />
Basel, J. Oporinus, 1543. 6 Bl., 124 S., 2, 4 Bl., 108 S., 1 Bl.<br />
– Erste Ausgabe. – IA 131.339. VD 16 J 376. Adams J 2<strong>61</strong>.<br />
Göllner 802. – Enthält im ersten Teil die Übersetzung,<br />
im zweiten das griechische Original. „Kaiser Johannes<br />
Kanthakuzenos schrieb eine Apologie, in der er zum Teil<br />
Alte Drucke und alte Theologie 65<br />
mit theologischen Argumentationen die Lehre Mohammeds<br />
zu widerlegen versuchte, zum Teil aber auch auf die<br />
'Mohammedlegenden' einging. Weitgehend benützte er in<br />
seiner Apologie das Propugnaculum des Riccoldo de Monte<br />
Croce“ (Göllner).<br />
Beide Drucke recht sauber, aber anfangs und gegen Ende<br />
mit starken Wurmspuren. – Zum Einband: ein ähnlicher<br />
Einband wird in der Festschrift Otto Schäfer S. 434 be -<br />
schrieben. Beide tragen die Initialen von Placidus Hieber,<br />
Abt zu Lambach (Amtszeit 1640-1678).<br />
First edition of the first printed version of the Qu'uran,<br />
variant issue with the name of Martin Luther on the titlepage<br />
and with the 2-leaf preface by Luther. Translated by<br />
Theodore Bibliander, who followed a translation from the<br />
12th century by Peter of Cluny and others: to this are added<br />
a number of Medieval and Renaissance tracts on the Mahometan<br />
religion, the Qu'uran, and the history of Turkish<br />
invasion. – Additional bound: First edition, in Latin and<br />
Greek. – Both printings quite neat, but strong worming at<br />
the beginning and towards the end. – Re binding: a similar<br />
binding is described on p. 434 of the Otto Schäfer volume of<br />
tributes. Both bear the initials of Placidus Hieber, abbot of<br />
Lambach (abbacy 1640-1678). – Contemporary wooden<br />
boards with wide spine of white calf, signed and dated<br />
„PAZL 1659“ (a little scratched and scuffed, with many<br />
wormholes).<br />
225 LANGE, J., (Loci communes sive) florilegium<br />
rerum et materiarum selectarum. Straßburg,<br />
Rihels Erben, 1<strong>61</strong>3. 12 nn., 639 num. Bl. Pgt. d.<br />
Zt., monogr. „G*G*S*W“ und dat. „1*6*2*0“<br />
(ohne die Schließbänder, Vorderdeckel aufgebogen,<br />
Kanten wenig schadhaft, etw. fleckig und<br />
bestoßen). (83) 120,-<br />
ADB XVII, 603. – Dritte Ausgabe der geschätzten und erstmals<br />
1598 erschienenen Sprichwörtersammlung. – Vorsatz<br />
mit Einträgen von alter Hand in Tinte, Titel mit Schadstelle<br />
und an den Rändern mit alt hinterlegten Ausschnitten (tls.<br />
Textverlust), Widmung gestempelt, Bl. 500 verso mit<br />
geschwärzter Textstelle, vereinzelt weitere Streichungen,<br />
gegen Ende mit Feuchtigkeitsschaden, stellenw. wenig<br />
wurmstichig, leicht wasserrandig, etw. gebräunt und fleckig.<br />
226 LUCANUS, M. A., De bello civili libri decem.<br />
Lyon, Gryphius, 1547. 16°. Mit Druckermarke auf<br />
dem Titel. 286 S. Pgt. d. Zt. (Wurmspuren im Ge -<br />
lenk). (47) 150,-<br />
Von Gültlingen V, 987. Baudrier VIII, 214. Adams L 1576.<br />
– Diese Ausgabe nicht im STC. – Vorsätze mit Wurmspuren,<br />
Titel mit Besitzvermerk von alter Hand, zahlreiche<br />
Unterstreichungen und Marginalien mit Tinte, gebräunt<br />
und fleckig.<br />
227 LUIS DE GRANADA, Rosario della sacratissima<br />
vergine Maria madre di Dio raccolto per<br />
A. Gianetti da Salò. Nuovamente ristampato.<br />
Venedig, Varisco, (1582). Mit breiter Titelbordüre,<br />
Druckermarke am Ende und 21 ganzseit.<br />
Textholzschnitten. 4 Bl., 276 S., 2 Bl. Pgt. d.<br />
Zt. (Schließbänder fehlen, einzelne Wurmlöcher,<br />
fleckig). (49) 500,-
66<br />
EDIT 16 CNCE 73274. STC 398. Brunet II, 1697. – Vgl.<br />
Mortimer 218. – Nicht bei Adams. – Erstmals 1572 erschienener<br />
Auszug aus den Werken des großen spanischen Mystikers<br />
(1505-1588). – Titel hinterlegt, mit hs. Besitzvermerk,<br />
oben knapp beschnitten, anfangs und am Ende wasserrandig,<br />
leicht gebräunt.<br />
228 LUTHER – ANDREAE, C., Zwölff underschiedliche<br />
Tractätlein auß D. Martin Luthers seinen<br />
selbst eygnen Schrifften zusamen getragen.<br />
Ingolstadt, A. Angermayer bei Eder, 1600. 4°.<br />
4 Bl., 280 S. Flex. Pgt. d. Zt. (Schließbänder defekt,<br />
fleckig). (160) 500,-<br />
VD 16 L 3<strong>61</strong>2. Stalla 1294. De Backer-S. VIII, 622, 24.<br />
Hayn-G. IV, 319 (dat. fälschlich 1590). Dünnhaupt 1.3. –<br />
Nicht im STC. – Dritte Sammelausgabe antilutherischer<br />
Schmähschriften des Jesuiten Conrad Vetter (1548-1622),<br />
den Dreves in der ADB (XXXIX, 664) eingängig und<br />
knapp als „ebenso frucht- als furchtbaren Schriftsteller“<br />
charakterisiert, „denn seine 77 im Drucke erschienenen<br />
Werke gehören mit wenigen Ausnahmen der Controverse<br />
und Polemik an und veranlaßten nicht wenige Gegenschriften,<br />
so namentlich von Jakob Andreä und Philipp<br />
Heilbrunner.“<br />
NACHGEB.: DERS., Puffer, das ist Zerschmetterungen<br />
deß predicantischen Jesuwiderspiegels Philip Heilbrunners.<br />
Ebda. 1601. 4°. 4 Bl., 348 (recte 347) S. – Einzige Ausgabe.<br />
– STC V 316. Stalla 1<strong>61</strong>. De Backer-S. VIII, 624, 25. Dünnhaupt<br />
25. – Pamphlet gegen den „Jesuider Spiegel, darinn<br />
der Jesuider antichristliche Lehr auß ihren eignen Schrifften<br />
zuerkennen“, den der Superintendent Philipp Heilbrunner<br />
(1546-1<strong>61</strong>6) im selben Jahr kurz zuvor veröffentlicht hatte.<br />
ZWISCHENGEB.: DERS., Gründtliche Relation, von dem<br />
Postcolloquio, so den neundten Decemb(ris) Anno 1601.<br />
zu Regenspurg zwischen Conrado Andreae, unnd Philippen<br />
Heilbronner, die außgangne Tractätlein deß unschuldigen<br />
Luthers betreffend, angestelt und gehalten worden.<br />
Ebda. 1602. 4°. 12 Bl., 71 S. – Erste Ausgabe. – Stalla 204. De<br />
Backer-S. VIII, 624, 28. Dünnhaupt 28.1. – Nicht im STC.<br />
– Bericht über die Unterredung, bei der sich Vetter für seine<br />
gegen Luther gerichteten Schriften zu verantworten gehabt<br />
hatte. Am Ende der Vorrede lüftet er selbst sein Pseudonym<br />
Andreae.<br />
Erster Titel mit altem, hs. Besitzvermerk, mehrf. gestempelt;<br />
leicht fleckig, etw. gebräunt. – Aufschlußreicher Einblick<br />
in die heftigen – auch im Ton heftigen – Auseinandersetzungen<br />
in der Spätzeit der Gegenreformation.<br />
229 – EYN DEUTSCH THEOLOGIA. Leipzig,<br />
(M. Landsberg), 1518. 4°. Mit Titelholzschnitt und<br />
blattgr. Holzschnitt auf dem letzten Bl. 40 nn. Bl.<br />
Mod. Hpgt. (69) 2.000,-<br />
Benzing 162. VD 16 T 894. Baring, Theologia Deutsch, 5. –<br />
Leipziger Nachdruck der ersten vollständigen Ausgabe, die<br />
im selben Jahr in Wittenberg erschienen war, „der sorg -<br />
fältigste dieser drei Leipziger Nachdrucke“. – Von Luther<br />
stammt nur die Vorrede. – Der Titelholzschnitt ist nach dem<br />
Titel der ersten Ausgabe geschnitten und geht auf einen<br />
Entwurf Lucas Cranachs zurück. Auf dem letzten Blatt<br />
verso Holzschnitt mit Christus am Kreuz (in den anderen<br />
Leipziger Drucken desselben Jahres als Titelholzschnitt verwendet).<br />
Benzing führt die Ausgabe mit der Bemerkung<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
„Auf dem letzten Bl. Holzschnitt wie Titel“ an, was jedoch<br />
nur bei den anderen Leipziger Drucken der Fall ist. – Die<br />
durchgehenden Marginalien und Unterstreichungen in<br />
roter Tinte laut Schlußvermerk: „Vollendet 17. Junij 1530.<br />
mit uberlesen“ (tls. etw. beschnitten). – Das Bl. A II in der<br />
unbedruckten unteren Hälfte ohne ersichtlichen Grund mit<br />
altem Papier tektiert, durchgehend mit kleinen Wurm -<br />
löchern (minimaler Textverlust), stellenw. wasserrandig<br />
(Titel), etw. fleckig. – Mit zeitgenössischen Randbemerkungen.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
Leipzig reprint of the first entire edition which was pub -<br />
lished in the same year in Wittenberg. – Marginalia and<br />
underlinings in red ink according to closing note: „Voll endet<br />
17. Junij 1530. mit uberlesen“ (partly a little cut). – Leaf<br />
A II in blank lower half covered with old paper slip without<br />
apparent reason, small wormholes throughout (minor loss of<br />
text), here and there waterstains (title), some soiling. – With<br />
contemporary marginal annotations. – Modern half vellum.<br />
– See illustration.<br />
230 – VIERHUNDERT UND VIERTZIG CHRIST-<br />
LICHE LIEDER und Psalmen D. Martini Lutheri<br />
und anderer frommer Christen. Für die Evangelischen<br />
Kirchen zu Erffurdt auffs new obersehen,<br />
vermehrt und nach der Ordnung der Jahrzeit und<br />
des Psalters außgetheilet. O. O. (Erfurt?), Sachs,<br />
1628. Mit Titelbordüre und Vign. sowie zahlr.<br />
Textholzschnitten. 8 Bl., 767 S. (ohne die S. 199-<br />
202 und 413/14), 27 Bl. Pp. d. 19. Jhdts. (stärker<br />
beschabt und bestoßen). (71) 300,-<br />
Nicht im STC und nicht im VD 17. – Mit hs. Einträgen,<br />
u. a. zu den Verfassern und Komponisten; Titel mit Besitzeintrag,<br />
vorne knapp beschnitten, stellenw. fleckig.<br />
231 LYCOSTHENES (WOLFHART), K., Similium<br />
loci communes. Cum Theod. Zvingeri Bas. similitudinum<br />
methodo. O. O. (Genf), J. Stör, 1595. Mit<br />
Druckermarke auf dem Titel. 2 Bl., 801 S., 4 Bl.<br />
Ldr. um 1900 (leicht beschabt). (49) 250,-<br />
Moeckli 145. – Erstmals 1555 im Folioformat unter dem<br />
Titel „Apophthegmatum ... Loci communes“ erschienene<br />
Sentenzensammlung aus kirchlichen und weltlichen Schriftstellern.<br />
Ein Schatzhaus des antiken Geistes. – Zählt laut<br />
(ADB XIX, 728) zu Wolfharts „beträchtlichsten Arbeiten“.<br />
– NACHGEB.: DERS., Parabolarum loci communes. Ed.<br />
altera. Ebda. 1594. 8 Bl., 137 S., 2 Bl. – Moeckli 142. – Beide<br />
Drucke etw. fleckig und mit kleinen Gebrauchsspuren.<br />
232 MACROBIUS, A. A., In somnium Scipionis,<br />
Lib. II. – Saturnaliorum, Lib. VII. Venedig,<br />
J. Gryphius, 1565. Mit Druckermarke und einigen<br />
Textholzschnitten. 567 (recte 565) S., 32 Bl. Be -<br />
schäd. Hldr. d. 18. Jhdts. (Remboîtage). (49) 250,-<br />
EDIT 16 CNCE 35297. STC, Suppl., 51. Schweiger II, 586.<br />
Shirley 13. – Nicht bei Adams. – Berühmter neuplatonischer<br />
Kommentar zu Ciceros „Somnium Scipionis“. – Mit<br />
der vom Meer umgebenen Weltkarte, „probably copied<br />
from a sketch in some old manuscripts“ (Nordenskjöld). –<br />
Titel lose, mit tektiertem Besitzvermerk, unterschiedlich<br />
gebräunt, wenig fleckig.
233 MAGNUS, O., Historien, Der Mittnächtigen<br />
Länder, ins Hochteutsch gebracht, und mit fleiß<br />
transferiert, Durch Johann Baptisten Ficklern.<br />
Basel, (H. Petri, 1567). Fol. Mit Druckermarke am<br />
Ende, zahlr. Textholzschnitten und gefalt. Holzschnitt-Karte.<br />
30 Bl. (das 16. weiß), 623 S. Pgt. d.<br />
Zt. (Kanten stellenw. aufgebrochen). (91) 7.000,-<br />
Erste deutsche Ausgabe (lateinische EA 1555 in Rom). –<br />
STC 587. VD 16 M 227. Lauridsen II, 14. – Vgl. Adams M<br />
140. Cox I, 177: „This work long remained for the rest of<br />
Europe the chief authority on Swedish matters, and is still<br />
a valuable repository of much curious information in regard<br />
to Scandinavian customs and folk-lore.“ – Die Holzschnitte,<br />
einige davon mit dem Monogramm CG (unbekannter<br />
Formschneider aus Basel; Nagler II, 28, 69) u. a. mit<br />
Landschaften, Kriegswesen, Bergbau, Tieren und Gebräuchen,<br />
darunter die wahrscheinlich erste Abbildung einer<br />
Jagd auf Schneeschuhen. – Titel mit Schenkungsvermerk<br />
„Mathias Thalhaimb“, sonst sehr gut erhalten. – Siehe Ab -<br />
bildung Seite 41.<br />
First German edition (Latin first ed. 1555 in Rome). The<br />
woodcuts, of which some carry the monogramme CG<br />
(unknown cutter in Basle; Nagler II, 28, 69), show a. o.<br />
landscapes, military themes, mining, animals and customs,<br />
incl. probably the first illustration of a hunt on snowshoes. –<br />
Title with donation note „Mathias Thalhaimb“, otherwise<br />
very well preserved. – Contemporary vellum (edges here<br />
and there cracked). – See illustration on page 41.<br />
234 MANUZIO, P., Antiquitatum Romanarum liber<br />
de legibus. Index rerum memorabilium. Venedig,<br />
Aldus, 1559. Mit 2 Druckermarken. 170 num.,<br />
34 nn. Bl. Pgt. d. Zt. (wenig fleckig). (49) 250,-<br />
STC 412. Adams M 476. Renouard 179, 22. Burgassi 124.<br />
UCLA 473. Ebert 12990 Anmerkung. – Folgt textlich der<br />
Ausgabe 1557 in Folio. – Anfangs und gegen Ende mit kleinem<br />
Wurmgang, sonst hübsch.<br />
235 MARCOS DE LISBOA, Erster (ander) Thail der<br />
Cronicken der eingesetzten Orden deß heiligen<br />
Vatters Francisci. An jetzo in unser Teutsche<br />
Sprach gebracht, durch den Edlen Carl Kurtzen<br />
von Senfftenau. Tle. I und II (von 3) in 1 Bd. München,<br />
Berg für Hertzroy, 1620. 4°. Mit 2 gestoch.<br />
Titeln (einer in Pag.) und Holzschnitt-Druckermarke<br />
am Ende von Tl. II. 31 Bl., 670 (recte 660)<br />
S., 7 Bl. (das letzte weiß), 506 S., 9 Bl. Blindgepr.<br />
Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln (eine Schließe defekt,<br />
Schwanz läd., stärker beschabt und bestoßen).<br />
(160) 250,-<br />
LThK VI, 959. Heimbucher I, 657. Alden 620/99. – Vgl.<br />
Streit I, 274 und 108. Medina I, 213. Palau 151.268 (spanische<br />
Ausgaben). Civezza 342 (italienische Ausgabe). –<br />
Zweite deutsche Ausgabe des erstmals 1604 in Konstanz<br />
erschienenen Werkes. – Vorsatz mit hs. Besitzvermerk, stellenw.<br />
wasserrandig und etw. fleckig, leicht gebräunt.<br />
Alte Drucke und alte Theologie 67<br />
Nr. 229<br />
236 MARULIC, M., Circa l'institutione del buono, &<br />
beato vivere, secondo l'esempio de' Santi, del<br />
Vecchio e nuovo Testamento. Tradotto della lingua<br />
latina, nella toscana dal Remigio (Nannini).<br />
Venedig, Bindoni, 1586. 4°. Mit Druckermarke auf<br />
dem Titel. 6 Bl., 452 S. Pgt. d. Zt. (Bezug mit restaurierten<br />
Fehlstellen, stärker fleckig). (2) 250,-<br />
EDIT 16 CNCE 23802. – Diese Ausgabe nicht im STC und<br />
bei Adams. – In lateinischer Sprache war die moralische<br />
Abhandlung des kroatischen Humanisten, auch bekannt als<br />
Marco Marul(l)o da Spalato (1450-1524), erstmals 1506 in<br />
Venedig erschienen. – Vorsatz, Titel und letzte Seite mit hs.<br />
Be sitzeinträgen, letztes Blatt mit restaurierten Papierdurchbrüchen<br />
(kleiner Textverlust), stellenw. stark wasserfleckig<br />
und gebräunt.<br />
237 MARULLUS, M. TARCHANIOTA, H. ANGE-<br />
RIANUS UND J. SECUNDUS, Poetae tres elegantissimi,<br />
emendati et aucti. 3 Tle. in 1 Bd. Paris,<br />
D. Duval, 1582. 12°. 106, 38, 175 Bl. Pgt. d. Zt.<br />
(Ge brauchsspuren). (54) 450,-<br />
Erste Ausgabe des Sammelbandes mit neulateinischer<br />
Dichtung. – STC (Tarchaniota) 413. Adams T 147. Oberle,<br />
Amoenitates, 30. – Enthalten von Marullus: Epigrammata,<br />
Hymni, De principum institutione; von Angerianus:<br />
Erotopaegnion; von Secundus (Jan Everaerts): Opera,<br />
darunter die berühmten „Basiae“. – Buchblock lose, Vorsätze<br />
erneuert, Titel mit Einträgen von alter Hand in Tinte,<br />
leicht gebräunt, kaum fleckig.
68<br />
Nr. 239<br />
238 MARULLUS, M. TARCHANIOTA, H. ANGE-<br />
RIANUS UND J. SECUNDUS, Poetae elegantissimi.<br />
Nunc primùm in Germania excusi. Speyer,<br />
B. Albinus, 1595. 12°. 4 Bl., 517 S. Spät. Pgt. unter<br />
Verwendung alten Materials. (54) 450,-<br />
Erste in Deutschland gedruckte Ausgabe. – VD 16 ZV<br />
10463. STC (Tarchaniota) 849. Adams T 257. Roth 40. –<br />
Buchblock lose, Vorsätze erneuert, Titel mit Einträgen von<br />
alter Hand in Tinte, leicht gebräunt, kaum fleckig.<br />
239 MELANCHTHON, PH., Grammatica Latina,<br />
iam denuo recognita, & plerisq(ue) in locis locupletata.<br />
Ingolstadt, A. Weissenhorn, 1542. Mit Titelbordüre<br />
und einigen teils beikolor. figürlichen<br />
Initialen in Holzschnitt. 192 Bl. Blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit 2 intakten<br />
Schließen (fleckig, bestoßen, mit Wurmlöchern).<br />
(158) 500,-<br />
VD 16 ZV 25602. – Nicht im STC, bei Adams und Stalla. –<br />
Sehr seltene Ausgabe der in mehreren Fassungen und zahlreichen<br />
Drucken veröffentlichten lateinischen Schulgrammatik,<br />
die nach Hartfelders Urteil „das verbreitetste lateinische<br />
Schulbuch in den evangelischen Schulen Deutschlands<br />
gewesen sein“ dürfte (Melanchthon als Praeceptor<br />
Germaniae, S. 266). – Vorsatz mit Notizen und Besitzvermerk<br />
von 1564, Titel gestempelt, zahlr. Marginalien und<br />
Unterstreichungen von alter Hand, etw. fleckig.<br />
NACHGEB.: DERS., De dialectica libri quatuor, postremo<br />
recogniti & aucti. Straßburg, K. Mueller (C. Mylius), 1542.<br />
Mit 2 Druckermarken und einigen teils beikolor. figürlichen<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
Initialen in Holzschnitt. 4 Bl., 230 S., 9 Bl. – VD 16 M 3016.<br />
– Nicht im STC, bei Adams und Muller. – Dialektiklehrbuch<br />
in der zweiten, erweiterten Fassung. – Etw. gebräunt und<br />
fleckig, die letzten Lagen mit Wurmlöchern (geringe Textberührung).<br />
– Exemplar aus dem Kloster Ochsenhausen. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
240 MELANCHTHON – CAMERARIUS, J., Narratio<br />
de reverendissimo et illustrissimo principe<br />
Georgio principe Anhaltino et Ascaniae. Leipzig,<br />
Heybey, 1696. Mit gestoch. Portr. 3 Bl., 71 S. Pgt.<br />
d. Zt. (fleckig und etw. bestoßen). (83) 300,-<br />
NACHGEB.: DERS., De Philippi Melanchthonis ortu,<br />
totius vitae curriculo et morte. Mit gestoch. Titelvign. und<br />
gestoch. Portr. Ebda. 1696. 19 Bl., 432 S. – DERS., Narratio<br />
de Helio Eobano Hesso. Ebda. 1696. Mit gestoch. Portr.<br />
1 Bl., 92 S.<br />
STC C 145, C 149 und 150. – Sammlung von Biographien<br />
dreier bedeutender Humanisten in einer späten Ausgabe des<br />
17. Jahrhunderts. – Vorsatz mit Besitzvermerk von alter<br />
Hand in Tinte, Porträt Georgs von Anhalt am unteren Rand<br />
beschnitten (ohne Text- und Bildverlust), Titel des ersten<br />
Werkes mit hinterlegtem Eckabriß, etw. gebräunt. – Ge -<br />
stoch. Exlibris.<br />
241 METHODIUS (PSEUDO-), De revelatione.<br />
(Mit Kommentar von W. Aytinger, hrsg. von<br />
S. Brant. Basel, M. Furter, 1504). 4°. Mit Titelholzschnitt<br />
und 60 Textholzschnitten. 66 (statt 68)<br />
Bl. Stark beschäd. blindgepr. Ldr. d. Zt. (54)<br />
3.000,-<br />
Dritte illustrierte Ausgabe mit den Holzschnitten der ersten<br />
von 1498. – STC 620. Adams M 1367. VD 16 M 4934. Fairfax<br />
Murray 289. Hieronymus 66: „Die Holzschnitte zeigen,<br />
mit gewissem Naturalismus, Einflüsse Albrecht Dürers,<br />
können teilweise – wie der aus dem Narrenschiff übernommene<br />
'Von vile der pfrunden' – vom Meister des Haintz<br />
Narr stammen.“ – Das dem hl. Methodius nur zugeschriebene<br />
Werk ist auch eine „wichtige Quelle der mittelalter lichen<br />
Kaisersagen“ (Wetzer-W. VIII, 1441). – Mit der<br />
originellen Darstellung „Die Kirche Gottes wird zersägt“<br />
(Schisma). – Es fehlen die Bl. m 7 und m 8.<br />
NACHGEB.: ALBERTUS MAGNUS (PSEUDO-),<br />
Speculum astronomie. (Nürnberg), K. Hochfelder, 1493-<br />
(96). 92 (statt 94) Bl. – Goff A-243. IGI 177. BMC II, 474.<br />
GW 718. BSB A-220. – Es fehlen die Bl. A 1 und B 7; die Bl.<br />
K 10 und a 1 mit größeren Ausschnitten (Kolophon und<br />
Zwischentitel).<br />
Mit zahlreichen hs. Notizen und Federproben sowie Besitzvermerk<br />
von alter Hand, die Holzschnitte tls. ankoloriert,<br />
mehrere Bl. mit tls. hinterlegten Ein- oder Ausrissen, tls.<br />
stärker gebräunt und fleckig.<br />
Third illustrated edition with the woodcuts of first edition<br />
of 1498. – Lacks leaves m 7 and m 8. – Additional bound:<br />
Lacks leaves A 1 and B 7; leaves K 10 and a 1 with larger<br />
cut-outs (colophon and subsidiary title). – With numerous<br />
ms. notes and ink probes as well as ownership entry by contemporary<br />
hand, woodcuts coloured in parts, several leaves<br />
with partly backed tears or tear-outs, partly stronger<br />
browning and soiling. – Contemporary heavily damaged<br />
blind-pressed calf.
242 MEURER, N., Handtbüchlein Oder Compendium.<br />
Darinnen Sum(m)arie und auffs kürtzest<br />
gleich als in einem Register alle unnd jede des Heiligen<br />
Römischen Reichs Abschied, Ordnungen<br />
un(d) Constitutiones. Itzundt aber auffs neuw<br />
ubersehen und compliert. 2 Tle. in 1 Bd. Mainz,<br />
H. Brehm, 1595. 4°. 10 nn. Bl. (das letzte weiß),<br />
103, 67 num. Bl. (1 weißes Bl. zwischengeb.), 1 nn.<br />
Bl. Ohne Einband. (3) 200,-<br />
VD 16 M 4996. – Vgl. Stintzing-L. I, 518. – Nicht im STC<br />
und bei Adams. – Auszug aus dem Versuch einer syste matischen<br />
Zusammenstellung der wichtigsten reichsgesetzlichen<br />
Bestimmungen, die 1578 unter dem Titel „Loci<br />
communes“ erschienen waren. – Behandelt u. a. Polizei,<br />
Religion, Münzwesen, Bergwerk, Wiedertäufer, Wucher<br />
und die „Türcken“. Der zweite Teil mit dem Untertitel<br />
„Von dem Landtfrieden, desselben Handthab, Kreiß-Ordnung,<br />
und was demselben weitters anhanget“. – Leicht ge -<br />
bräunt.<br />
243 (MEYER, D.), Das leben unsers erledigers Jesu<br />
Christi. Nürnberg, J. Stuchs für C. Rosentaler,<br />
1514. 4°. Mit 65 altkolor. Textholzschnitten. 6 nn.,<br />
183 num. Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf<br />
Holzdeckeln mit 2 erneuerten Schließen (Vordergelenk<br />
angebrochen, kleinere Bezugsfehlstellen,<br />
beschabt, bestoßen, fleckig). (50) 1.500,-<br />
Erste Ausgabe. – VD 16 M 5079. Muther 1153. Weigel IV,<br />
17882. Panzer, DA, 768. – Nicht im STC und bei Adams. –<br />
Einzige komplette Fassung der Meditationes vitae Christi<br />
in deutscher Sprache durch den Minoriten Daniel Meyer<br />
mit dem Gelehrtennamen Agricola (geb. um 1490, gest. um<br />
1540). – Die Illustrationen stammen von einem unbekannten<br />
Holzschneider und zeigen Szenen aus dem Leben der<br />
Muttergottes und Jesu; der Titel verso mit einer ganzseitigen<br />
Darstellung des Franziskus. – Titel mit alt geklebtem Einriß,<br />
gebräunt, fleckig. Am Ende eingebunden ein nicht zum<br />
Druck gehöriges Blatt mit Druckermarke Greif und Jahreszahl<br />
1584. – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – Sole complete version of the „Meditationes<br />
vitae Christi“ in German. The illustrations are by an un -<br />
known woodcutter and show scenes from the life of the<br />
Virgin Mother and Jesus; title verso with a full page illustration<br />
of Saint Francis. – Title with tear glued in former<br />
times, browned, soiled. Bound-in at the end a leaf not belonging<br />
to the issue with printer's mark Greif and date 1584. –<br />
Contemporary blind-pressed pigskin over wooden boards<br />
with 2 renewed clasps (upper hinge bursted, minor defects<br />
in cover material, scratching, scuffing, soiling). – See illustration.<br />
244 MISSALE – MISSALE SACRI ORDINIS praedicatorum.<br />
Rom, (M. Manelfi), 1639. 4°. Mit ge -<br />
stoch. Titel, ganzseit. Radierung vor dem Kanon,<br />
16 kleinen Textholzschnitten und zahlr., in den<br />
Text gedruckten Musiknoten in Quadratnotation,<br />
durchgehend in Rot und Schwarz gedruckt. 31 Bl.,<br />
446, CXVI, 4 S. Goldgepr. Ldr. d. Zt. auf Holz -<br />
deckeln mit 2 intakten Schließen (Kapitale und<br />
Ecken mit kleinen Fehlstellen, Rücken etw. rissig,<br />
beschabt). (59) 800,-<br />
Alte Drucke und alte Theologie 69<br />
Nr. 243<br />
Weale-B. 1863. – Nicht im STC. – Auf Veranlassung des<br />
dominikanischen Ordensgenerals Niccolò Ridolfi (Nicolaus<br />
Rodulfius; um 1578-1650) herausgegebenes und von<br />
ihm approbiertes, äußerst seltenes Missale. Von Bohatta<br />
nicht nach Autopsie verzeichnet, sondern nach Rosenthals<br />
<strong>Katalog</strong> 35 (Nr. 1402); vorliegend dieses Exemplar. In<br />
öffentlichem Besitz derzeit nur ein weiteres Exemplar nachweisbar<br />
(Bibliothek der Redemptoristen von Santa Maria<br />
della Consolazione in Venedig). – Innere Kolumne der<br />
S. LXXXVII/LXXXVIII mit ca. 11zeiligem Ausschnitt.<br />
Einige Bl. mit Randläsuren (tls. hinterlegt, vereinzelt dabei<br />
die gedruckten Marginalien oder die letzte Textzeile tektiert),<br />
Fußsteg mit Wurmspuren (Textverlust nur bei wenigen<br />
Kustoden), tls. stärker wasserrandig und fleckig. Vor<br />
allem der Canon missae und die Missae pro defunctis abgegriffen.<br />
11 Blattweiser. – Auf dem Vorderdeckel goldgeprägt<br />
das Christusmonogramm IHS, auf dem Hinterdeckel die<br />
Mondsichelmadonna als Supralibros in Raute mit Eckfleurons.<br />
– Siehe Abbildung Tafel 5.<br />
245 – MISSALE ROMANUM, ex decreto sacrosancti<br />
Concilii Tridentini restitutum cum Missis novis de<br />
Sanctis. Graz, Widmannstetter, und Antwerpen,<br />
Haupt, 1651. Fol. Mit gestoch. Titelvign., 10 ganzseit.<br />
Textkupfern von D. Tscherning und 10 ge -<br />
stoch. Bordüren von S. Jenet. 36 Bl., 628, CXXIV<br />
S., 2, 10 Bl. Ldr. d. Zt. (eine Schließe fehlt, etw.<br />
fleckig und beschabt). (72) 200,-<br />
Graff 445. – Vorsätze leimschattig, wenige Seiten am oberen<br />
Rand gestaucht, die S. 233/34, 269-282, LV/VI und XCV/VI<br />
mit hinterlegten Fehlstellen (Text- und Bildverlust), vereinzelt<br />
angerändert, stellenw. wasserrandig, tls. stark fleckig.
70<br />
246 MISSALE – VROOM, C. DE, Processionale et<br />
chorale ad normam missalis Romanae ecclesiae in<br />
usum Fratrum Minorum Recollectorum. Denuo<br />
editum et augmentatum. Antwerpen, Jacobs, 1707.<br />
Mit ge stoch. Titelvign. und zahlr. in den Text<br />
gedruckten Noten. 192 S. Ldr. d. Zt. (leicht be -<br />
schabt). (125) 200,-<br />
Sehr seltenes Prozessionale (liturgisches Gesang- und Ge -<br />
betbuch für den Gebrauch bei Prozessionen). – Spiegel mit<br />
Spuren eines entfernten Exlibris, Titel mit klösterlichem<br />
Besitzvermerk, S. 77/78 am Bundsteg eingerissen, etw.<br />
gebräunt und fleckig (einige Bl. stärker). – Beilage.<br />
247 MIZAULD, A., De hortensium arborum insitione<br />
opusculum. Paris, Morel, 1560. Mit Druckermarke<br />
auf dem Titel. 28 num. Bl. Mod. Pp. (152)<br />
400,-<br />
Erste Ausgabe. – Adams M 1497. STC 314. Janson 392. –<br />
Nicht bei Hunt. – Seltene Schrift zum Gartenbau. – Der<br />
Mediziner Antoine Mizauld (ca. 1510-1578), der „französische<br />
Äskulap“ aus Monluçon (Schelenz 407), war u. a.<br />
Leibarzt von Margarete von Valois. – Vorliegend sein erster<br />
Beitrag zur pomologischen Literatur. Er wurde später als<br />
viertes Buch der „Historia hortensium“ inkorporiert.<br />
Janson urteilt über die Schriften des „Divine physician“:<br />
„The style of its fruit-chapters, alternating between plain<br />
and elegant, led Du Petit-Thouars to the discovery that long<br />
sections were copied nearly intact from books by Davy<br />
Brossard and Agostiono Gallo.“ – Wenig fleckig.<br />
248 (NICOLAUS DE HANAPIS, Virtutum vitiorum<br />
exempla, Auszug): Exempla sacre scripture<br />
(ex Veteri et Novo testamento collecta). Paris,<br />
J. Barbier für J. Petit, o. J. (ca. 1508). Mit Metallschnitt-Druckermarke<br />
auf dem Titel. 104 nn. Bl.<br />
Flex. Pgt. d. Zt. unter Verwendung eines Manuskripts<br />
d. späten Mittelalters (Schließbänder fehlen,<br />
vereinzelte Wurmspuren, gebräunt, fleckig<br />
und bestoßen). (158) 600,-<br />
Moreau, 1508, 159. – Vgl. Adams H 34. – Nicht im STC. –<br />
Mehrfach aufgelegter Auszug aus den „Virtutum vitiorum<br />
exempla“, dem einzigen, in verschiedenen Versionen im<br />
Druck erschienen Werk des Nicolaus de Hanapis (um 1225-<br />
1291), früher irrtümlich dem hl. Bonaventura zugeschrieben.<br />
– Nicolaus de Hanapis war seit 1288 letzter lateinischer<br />
Patriarch von Jerusalem und päpstlicher Legat für Syrien,<br />
Zypern und Armenien (vgl. LThK VII, 578). – Titel mit der<br />
Druckermarke des Jean Petit (Renouard, Marques, 888). –<br />
Vorsätze mit Wurmspuren und Ausrissen, Titel im oberen<br />
Rand restauriert, letzte Bl. mit breiter Wurmspur (etw.<br />
Buchstabenverlust); gebräunt und fleckig, Ränder mit leichten<br />
Feuchtigkeitsspuren. – Titel mit Besitzvermerk von<br />
Georg Triendorfer (Pfarrer in Oberbayern), datiert 1666.<br />
249 NIZOLIUS, (M.), Thesaurus Ciceronianus,<br />
omnia M. T. C. verba, omnémque loque(n)di<br />
atque eloquendi varietatem complexus. Nunc<br />
iterum, Caelii Secundi Curionis Herculeo labore<br />
atqu(e) industria, quarta parte auctior. Basel, J.<br />
Herwagen, 1559. Fol. Mit Holzschnitt-Drucker -<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
marke auf dem Titel und dem letzten Bl. 8 Bl.,<br />
3096 (recte 2192) Sp., 6 Bl. Etw. spät. Ldr. (Ge -<br />
brauchsspuren). (54) 250,-<br />
VD 16 N 1790. – Nicht im STC und bei Adams. – Vgl.<br />
Zaunmüller 244. Schweiger II, 269. – Vorsätze leimschattig,<br />
Titel mit Besitzvermerk von alter Hand und Stempel, einzelne<br />
Unterstreichungen mit Tinte, leicht wasserrandig,<br />
wenig fleckig.<br />
250 OVIDIUS NASO, (P.), Metamorphoseon libri<br />
XV. Venedig, Ravani, 1548. Fol. Mit 2 Holzschnitt-Druckermarken,<br />
15 Textholzschnitten und<br />
zahlr. Holzschnitt-Initialen. 6 Bl., 340 S., 1 Bl.<br />
Spät. Hpgt. (Gelenke beschäd., beschabt und be -<br />
stoßen). (49) 500,-<br />
EDIT 16 CNCE 37960. STC 481. Essling 245. – Vgl. Essling<br />
230. – Nicht bei Adams. – Die Holzschnitte stammen<br />
aus früheren Rusconi-Ausgaben. – Eine Lage lose, vereinzelte<br />
Wurmspuren und kleine Ausrisse, stellenw. etw. ge -<br />
bräunt und stärker fleckig. – Exlibris.<br />
251 OVIDIUS NASO – (CARTARI, V.), Il Flavio<br />
intorno a i fasti volgari. Venedig, G. Scoto, 1553.<br />
Mit großer Druckermarke auf dem Titel. 12 Bl.,<br />
438 S. Pgt. des 18. Jhdts. (Rücken und Gelenke mit<br />
wenigen Wurmlöchern, etw. fleckig). (56) 400,-<br />
Einzige Ausgabe. – STC 151. Adams C 783. IA 132.714.<br />
EDIT 16 CNCE 9750. Haym 328, 7: „Opra assai rara. Si<br />
può considerare un ampio comento dei Fasti di Ovidio.“ –<br />
Der Kommentar ist in der Form eines Trialogs zwischen<br />
Flavio und Licinio, zwei gebildeten jungen Männern, und<br />
dem unwissenden, aber geschichtlich sehr interessierten<br />
Erotimo gehalten; damit gelingt Cartari zwei Jahre nach<br />
Erscheinen seiner Übersetzung von Ovids Festkalender ins<br />
Italienische recht geschickt die Vermittlung des mythologischen<br />
und historischen Wissens, das für das Verständnis des<br />
in den Fasti behandelten altrömischen Brauchtums nötig<br />
ist, und bietet – nicht nur Erotimo – eine erzählte Kulturgeschichte<br />
des alten Rom. – Lage b in sich verbunden, Vorderschnitt<br />
tintenfleckig, leicht gebräunt, tls. mit kleinen<br />
Wasserrändern. – Vollständiges Exemplar mit dem letzten<br />
weißen Blatt.<br />
252 PASTORALE ad usum Romanum accommodatum<br />
canones et ritus ecclesiasticos qui ad Sacramentorum<br />
administrationem aliaque Pastoralia<br />
officia in Dioecesi Frisingensi rite obeunda pertinent<br />
complectens. Iussu et auctoritate Viti Adami<br />
episcopi de novo excusum. Ingolstadt, Eder, 1625.<br />
4°. Mit gestoch. Titel. 6 Bl., 574 S. Blindgepr. Ldr.,<br />
monogr. und dat. „I. S. P. 1662“, auf Holzdeckeln<br />
mit 2 intakten Schließen (Hinterdeckel gebrochen,<br />
alt restauriert). (160) 200,-<br />
Vgl. VD 17 12:121195X (nur ein unvollständiges Exemplar).<br />
– Eine von 2 Varianten aus demselben Jahr. Im Unterschied<br />
zu dem im VD 17 verzeichneten Druck ist in unserem<br />
Exemplar die letzte Ziffer des Erscheinungsjahres seitenrichtig<br />
gedruckt. – Mehrf. gestempelt, Titel mit hs. Besitzvermerk,<br />
die ersten Blätter tls. gelöst, am Beginn kleine, alt<br />
restaurierte Randläsuren, am Ende einzelne Wurmspuren.
Nr. 254<br />
253 PATRICIUS, F., De institutione rei pub(licae)<br />
libri novem. Multò quàm antea emendatiores per<br />
I. Nicodonum. Paris, M. Julian, 1578. 12°. 16 nn.,<br />
380 num., 35 nn. Bl. Leicht läd. goldgepr. Ldr.<br />
d. Zt. auf Holzdeckeln mit 2 intakten Schließen.<br />
(97) 600,-<br />
Diese Ausgabe nicht im STC und bei Adams. – Vgl. Mortimer<br />
418 (Ausg. 1518). – Eines der beiden politischen<br />
Hauptwerke des italienischen Humanisten Patrizi (1413-<br />
1494) in einer seltenen Pariser Ausgabe. – Vorsatz leimschattig,<br />
mit Besitzvermerk von 1770, Bl. 184 mit 2 Einrissen,<br />
tls. mit schmalem Wasserrand, wenig fleckig.<br />
254 (PAULUS DIACONUS), Homiliarius doctorum.<br />
2 Tle. in 1 Bd. Basel, J. Froben, 1513. Fol. Mit<br />
Druckermarke auf dem Titel, monogr. und dat.:<br />
„DS 1511“, und Holzschnitt auf dem Zwischentitel.<br />
172, 77 num., 1 nn. Bl. Mod. Hpgt. (fleckig,<br />
beschabt und bestoßen). (49) 500,-<br />
VD 16 P 1052. Hieronymus 106, Anm. – Diese Ausgabe<br />
nicht im STC, bei Adams etc. – Seltener Druck der auf<br />
Paulus Diaconus zurückgehenden Homilien-Ausgabe. –<br />
Die beiden Teile, pars hiemalis und pars aestivalis, enthalten<br />
Auszüge aus Väterhomilien für die Sonn- und Feiertage, der<br />
Schluß mit Homilien der Heiligen. – Die große Druckermarke<br />
zeigt den Basilisken als Basler Wappenschildhalter<br />
unter einem Bogen vom Meister DS (Bock, Meister DS,<br />
35. Heitz, Basler Büchermarken, 4). – Der Titelholzschnitt<br />
Alte Drucke und alte Theologie 71<br />
Nr. 256<br />
zu Teil 2, zuerst von Kessler für die Basler Ausgabe von<br />
1498 verwendet, zeigt im Mittelfeld Papst, Kaiser, Könige,<br />
Klerus und Volk, in einer gotischen Halle versammelt, auf<br />
dem Dach Fahnen mit dem Basler Wappen, darüber der<br />
Heilige Geist. In den Seitenfeldern je 6 Porträts weltlicher<br />
und kirchlicher Personen. – Die erste Lage gelöst, Titel mit<br />
Besitzvermerk von alter Hand, einzelne Marginalien mit<br />
Tinte, gebräunt, stellenw. wasserrandig und fleckig. – Siehe<br />
Abbildung und Seite 40.<br />
255 PAUSANIAS, De veteris Graeciae regionibus<br />
commentarii. Frankfurt, Wechel für Aubry und<br />
Schleich, 1624. Mit 2 wdh. Druckermarken. 16 Bl.,<br />
628 S., Sp. 629-746, 76 Bl. Ldr. d. Zt. (beschabt).<br />
(9) 200,-<br />
Hoffmann III, 206. Schweiger I, 225. – Nicht im STC. –<br />
Teils etwas freie, elegante Übersetzung ins Lateinische<br />
durch Romolo Amaseo, mit kritischen Noten zur Übersetzung<br />
vom klassischen Philologen Friedrich Sylburg, der als<br />
gelehrter Korrektor für Wechel tätig war. – Lage Fff in sich<br />
verbunden; gleichmäßig gebräunt.<br />
256 PÉPIN, G., Sermones in epistolas quadragesimales.<br />
2 in 1 Bd. Lyon, B. Bonyn (für J. Giunta), 1541.<br />
Mit wdh. Titelholzschnitt, wdh. Holzschnittbordüre<br />
und wdh. Verlegermarke am Schluß. 6 nn.,<br />
130 num., 10 nn., 332 num., 1 nn. Bl. Restauriertes<br />
Ldr. d. Zt. (72) 500,-
72<br />
Nr. 265<br />
Von Gültlingen IV, 193, 98 (nur 4 Ex. in Spanien und 1 in<br />
Italien). – Vgl. Adams P 628 und STC 344 (frühere Aus -<br />
gaben). – Vorsatz und Titel mit Besitzvermerken, Einträgen<br />
und Federproben von alter Hand, gelöschter Name auf der<br />
Druckermarke des ersten Teils, wasserrandig und wenig<br />
fleckig. – Mod. Exlibris. – Siehe Abbildung.<br />
257 – Sermonum ad sacros evangeliorum sensus explicandos<br />
pars quadragesimalis. Venedig, Bertano,<br />
1588. 499 num., 1 nn. Bl. Blindgepr. Schweinsldr.<br />
auf Holzdeckeln mit 2 intakten Metallschließen<br />
(etw. fleckig und wenig bestoßen). (120) 300,-<br />
EDIT CNCE 32920. – Nicht bei Adams und im STC. –<br />
Etw. fleckig. – Die Rollenstempel des Einbandes zeigen die<br />
Heilige Afra sowie die heiligen Bischöfe Narzissus, Ulrich<br />
und Simpert. Der Legende nach bekehrte Narzissus die<br />
Prostituierte Afra in Augsburg zum christlichen Glauben,<br />
sie starb wegen ihres Glaubens den Märtyrertod. Die Afraverehrung<br />
erfuhr durch die Bischöfe Simpert und Ulrich im<br />
8. und 9. Jahrhundert eine besondere Förderung. – Exemplar<br />
aus dem Kloster Thierhaupten mit dem Exlibris des<br />
Abtes Benedikt Gaugenrieder (vgl. Warnecke 2168). – Der<br />
Abt errichtete 1591 in der Benediktinerabtei Thierhaupten<br />
eine Druckerei, dessen Leitung der weltliche Faktor Josias<br />
Wörli übernahm. Neben religiöser Erbauungsliteratur,<br />
Predigten und Belehrungsschriften in deutscher Sprache<br />
wurden dort auch fünf Titel des Abtes gedruckt. Die<br />
Druckerei erhielt 1594 das kaiserliche Druckprivileg und<br />
einen zehnjährigen Nachdruckschutz. In seinem Bittschreiben<br />
an Kaiser Rudolf II. nennt Gaugenrieder als<br />
Grund für die Einrichtung der Offizin nicht Gewinnstreben,<br />
sondern die ehrenvolle Beschäftigung für die Mönche<br />
(vgl. Reske 918-919).<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
258 PERNEDER, A., Imp. Caes. Justiniani Institutiones,<br />
Das ist Ein Außszug und Anleittung etlicher<br />
Keyserlichen, unnd deß heiligen Römischen<br />
Reichs geschribner Rechten: Sampt angehängtem<br />
gerichtlichen Proceß, Lehenrecht, Halßgerichtsordnung,<br />
Summa Rolandini von Contracten und<br />
Testamenten, Reguln Bartholomaei Socini, &c.<br />
5 Tle. in 1 Bd. Ingolstadt, W. Eder, 1592. Fol. Mit<br />
5 Druckermarken auf den Titeln, doppelblattgr.<br />
Tabelle, doppelblattgr. Holzschnitt-Tafel (Arbor<br />
consanguinitatis), 20 schematischen Textholzschnitten<br />
und 15 wdh. Textholzschnitten (von<br />
4 Motiven). Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf<br />
Holzdeckeln mit 2 intakten Schließen, sign. und<br />
dat. „L L 1592“ (Deckel minimal wurmstichig,<br />
beschabt und bestoßen). (110) 800,-<br />
VD 16 P 1508. Stalla 1127. Stintzing-L. I, 574. – Spätere<br />
Ausgabe aller 5 Werke Perneders. Stintzing und Landsberg<br />
unterscheiden 3 Textbearbeitungen, vorliegend die dritte<br />
und letzte im Erstdruck. – Innengelenke gebrochen, wenige<br />
teils restaurierte Wurmspuren, kaum fleckig.<br />
259 PEUCER, C., Commentarius de praecipuis divinationum<br />
generibus. Recognitus ultimò, & auctus.<br />
Frankfurt, Wechels Erben, de Marne und Aubry,<br />
1593. Mit wdh. Druckermarke (ohne die 2 gefalt.<br />
Tabellen). 16 Bl., 738 S., 27 Bl. Hldr. des späten<br />
18. Jhdts mit Rsch. und Rvg. (etw. berieben und<br />
bestoßen). (110) 250,-<br />
VD 16 P 1978. Adams P 934. Wellcome I, 4970. Graesse<br />
111. Caillet 8578. Houzeau-L. I, 4860. – Siebte in Deutschland<br />
gedruckte Ausgabe. – Peucer war der Schwiegersohn<br />
Melanchthons und „nimmt die erste Stelle unter den Wittenberger<br />
Paracelsisten ein. In seinem [vorliegenden]<br />
Hauptwerk versucht er, die Lehre von den Arcanen mit den<br />
Fortschritten der Chemie in Einklang zu setzen“ (Hirsch-<br />
H. IV, 579). – Enthält ferner Beiträge über Orakel, Magie,<br />
Meteorologie, Chiromantie, Astrologie etc. – Vorsätze leimschattig,<br />
Titel mit hinterlegtem Ausschnitt, leicht fleckig. –<br />
Gestoch. Exlibris.<br />
260 PHILIPP I., LANDGRAF VON HESSEN,<br />
Unser freuntlich dienst, und was wir liebs unnd<br />
guts vermügen. (Marburg, Ch. Egenolff d. Ä),<br />
1539. Fol. 3 Bl. Lose Bögen, ohne Einband. (65)<br />
200,-<br />
VD 16 ZV 26686. – Schreiben des Landgrafen an Herzog<br />
Georg von Sachsen mit der Rechtfertigung des Vorgehens<br />
gegen einen Schreiber und geheimen Boten des Herzogs<br />
Heinrich von Braunschweig. Diesen hatte der Landgraf bei<br />
der Jagd aufgegriffen und bei ihm Briefe gefunden, die Aufschluß<br />
über das Vorgehen Heinrichs gegen die protestantischen<br />
Stände gaben. „Datum Lichtennaw donnerstags nach<br />
Sebastiani unnd Fabiani Anno etc. XXXIX“ (= 23. 1. 1539).<br />
– Unbeschnittene Bögen (mit dem letzten weißen Bl.),<br />
Ecken tls. geknickt, Ränder leicht gebräunt.
Aus dem Kloster Tegernsee<br />
2<strong>61</strong> (PIRSTINGER, B.), Tewtsche Theologey. (München,<br />
H. Schobser, 1528). Fol. Mit Titelbordüre.<br />
251 Bl. Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit<br />
Rollen- und Plattenstempeln, 4 ziselierten Metallbeschlägen<br />
sowie intakten Schließen (minimale<br />
Altersspuren). (91) 3.000,-<br />
Erster Druck der ersten Ausgabe. – STC 698. VD 16 P 2922.<br />
Dodgson II, 425, 12 c Anm. Schottenloher 92. – Von Berthold<br />
Pirstinger (1465-1543), Bischof von Chiemsee, nach<br />
seinem Verzicht auf den Bischofssitz (1526) verfaßt. –<br />
„Bertholds deutsche Theologie ist von bedeutendem<br />
Werthe sowohl in sprachlicher, als noch viel mehr in theologischer<br />
Beziehung“ (Wetzer-W. II, 474). – Die schöne<br />
Holzschnittbordüre von Jörg Breu d. Ä.(?) zeigt oben<br />
Gottvater, unten Maria mit dem Kinde, links Petrus, rechts<br />
Paulus und in den Ecken die vier Evangelistensymbole.<br />
Der prachtvolle Einband aus dem Kloster Tegernsee ist<br />
1531 datiert, zu seiner Platte und den Stempeln vgl. Kyriss<br />
32 und Tafeln 69-70. – Auf dem Titel dreizeiliger Kauf- und<br />
Besitzeintrag des Klosters, datiert 1528. – Stellenw. minimal<br />
fleckig, insgesamt vorzüglich erhalten und äußerst dekorativ<br />
gebunden. – Siehe Abbildungen Tafel 9.<br />
First issue of first edition. – On title three-line purchasing<br />
and ownership entry of the monastery, dated 1528. – Here<br />
and there minimally soiled, altogether very well preserved<br />
and in an extremely decorative binding. – Contemporary<br />
pigskin over wooden boards with roll and medallion stamps,<br />
4 chiselled metal fittings and intact clasps (minor signs of<br />
wear). – The magnificent binding from the Tegernsee<br />
monastery is dated 1531, as to its medallion and stamps compare<br />
Kyriss 32 and plates 69-70. – See illustrations on plate 9.<br />
262 PLATINA, B., De vita & moribus summorum<br />
pontificum historia, cui aliorum omnium, qui post<br />
Platinam vixerunt ad haec usque tempora, pontificum<br />
res gestae additae. Köln, Cervicornus (für<br />
Hittorp), 1529. Fol. Mit figürlicher Titelbordüre<br />
von Anton Woensam. 6 Bl., 284 S., 50 Bl. Stark<br />
beschäd. blindgepr. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln.<br />
(54) 800,-<br />
VD 16 P 3260. STC 765 (Sacchi). Adams P 1416. Merlo 420.<br />
– Die Papstgeschichte des Humanisten Platina erschien erstmals<br />
1479 und „ist ausgezeichnet durch die elegante<br />
Schreibweise. Sein Urtheil ist nicht immer unparteiisch, bei<br />
Paul II. aber geradezu ungerecht und von persönlichem<br />
Hasse beeinflußt“ (Wetzer-W. X, 91).<br />
NACHGEB.: BEDA (VENERABILIS), De natura rerum<br />
et temporum ratione libri duo. Nunc recens inventi, & in<br />
lucem editi. (Hrsg. von J. Sichardus). Basel, H. Petri, 1529.<br />
16 nn., 74 num. Bl. – Erste Ausgabe. – VD 16 B 1439. STC<br />
74. Adams B 449. – Titel mit Besitzvermerk des Minoritenklosters<br />
Roermond (Niederlande) sowie Rasur (minimaler<br />
Bildverlust), durchgehend mit schmalem Wasserrand.<br />
263 PLATON, Omnia opera tralatione Marsilii Ficini,<br />
emendatione et ad Graecum codicem collatione<br />
Simonis Grynaei repurgata. Basel, (H. Froben und<br />
N. Episcopius), 1551. Fol. Mit 2 Druckermarken<br />
Alte Drucke und alte Theologie 73<br />
Nr. 267<br />
auf dem Titel und letzten Bl. sowie einigen Holzschnitt-Initialen<br />
und -Diagrammen. 6 Bl., 952 S.,<br />
24 Bl. Spät. restauriertes Ldr. d. Zt. mit Rsch. und<br />
Rvg. (stärkere Gebrauchsspuren). (49) 800,-<br />
STC 702. Adams P 1447. VD 16 P 3279. Schweiger I, 248.<br />
Hoffmann III, 302. – Spätere Ausgabe der von Ficino<br />
besorgten lateinischen Übersetzung, die im 15. Jhdt. in<br />
Florenz und Venedig erschienen war (vgl. Hieronymus,<br />
Griech. Geist, 142). – Vorsatz und Titel mit hs. Besitzeintrag<br />
von 1891, vereinzelt etw. wasserrandig.<br />
264 – Omnia opera, ex vetustissimorum exemplarum<br />
collatione multo nunc quàm antea emendatiora.<br />
Basel, H. Petri, (1556). Fol. Mit Druckermarke auf<br />
dem Titel und einigen figürlichen Initialen. 6 Bl.,<br />
690 (recte 686) S., 23 Bl. Stark beschäd. blindgepr.<br />
Hpgt. d. Zt. (54) 1.500,-<br />
Erste Ausgabe bei Heinrich Petri. – VD 16 P 3276. STC 702.<br />
Adams P 1438. Hieronymus, Griech. Geist, 143. – Schöner<br />
griechischer Druck, mit zahlreichen Änderungen und Er -<br />
gänzungen gegenüber der Grynaeus-Ausgabe von 1534.<br />
NACHGEB.: ATHENAEUS, Dipnosophistarum, hoc est<br />
argutè scitéq(um) in convivio differentum Libri XV. Basel,<br />
J. Walder, 1535. Mit Druckermarke auf dem Titel und dem<br />
letzten Bl. 34 Bl., 333 (recte 337) S. – Seltene zweite Ausgabe.<br />
– VD 16 A 4003. STC 50. Adams A 2097. Schweiger<br />
I, 70. Hoffmann I, 422. Hieronymus, Griech. Geist, 303. –<br />
Vgl. Schraemli 1 (EA 1514): „In der Form von Tisch gesprächen<br />
werden Gegenstände der altgriechischen Sitte, der<br />
Kochkunst, der Tafelfreuden usw. behandelt. Obschon es<br />
sich nicht um ein eigentliches Kochbuch handelt, enthält es
74<br />
doch eine Anzahl von Rezepten und wird zur Fundgrube<br />
für den Kulturhistoriker des gastronomischen Gewerbes.<br />
Wir erhalten Kunde von berühmten Köchen und von den<br />
Kochbüchern der alten Griechen. Die Sammlung ist von<br />
höchstem Wert als Quellenwerk, und ohne sie wäre uns<br />
manch Interessantes über unser Fach, d. h. über die Essund<br />
Trinksitten, unbekannt geblieben.“ – Vorsätze beschädigt,<br />
Titel mehrfach gestempelt und mit hs. Einträgen,<br />
kleine Wurmspuren im Fußsteg, stellenw. wasserrandig.<br />
First edition by Heinrich Petri. – Additional bound: Rare<br />
second edition. – Endpapers damaged, title with multiple<br />
stamps and with ms. annotations, small worm traces at lower<br />
margin, waterstains here and there. – Contemporary heavily<br />
damaged blind-pressed half vellum.<br />
265 QUINTILIANUS, M. F., Oratoriarum institutionum<br />
lib. XII. Frankfurt, E. Cervicornus und<br />
H. Fuchs, 1521. Fol. Mit Titelbordüre von<br />
A. Woensam von Worms. 6 nn., CLIX num. Bl.<br />
Hldr. des 18. Jhdts. (Kapital mit Fehlstelle, wenige<br />
Wurmlöcher, beschabt, bestoßen). (137) 800,-<br />
STC 721. Adams Q 25. VD 16 ZV 12898. Ebert 18435.<br />
Merlo 1040, 426. – Nachdruck der 1519 in Paris gedruckten<br />
Ausgabe des Badius Ascensius, mit einer Vorrede von Gottfried<br />
Hittorp, Philipp Melanchthon gewidmet. – Die breite<br />
Titeleinfassung mit Johannes und der Taufe Jesu. – Schöner<br />
Druck von Quintilians Hauptwerk, in dem er die Erfahrungen<br />
seiner Lehrtätigkeit als Redner zusammenfaßt und<br />
im 10. Buch einen Abriß der griechischen und römischen<br />
Literaturgeschichte gibt. – Erste 4 Bl. mit kleinem Wurmloch<br />
am Kopfsteg, Marginalien und Unterstreichungen in<br />
Tinte von mehreren alten Händen, gebräunt, etw. fleckig. –<br />
Vollständiges Exemplar mit dem letzten weißen Blatt. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
Reprint of the edition by Badius Ascensius, printed in Paris<br />
in 1519, with a foreword by Gottfried Hittorp, dedicated to<br />
Philipp Melanchthon. The wide title border with John the<br />
Baptist and the baptism of Jesus. – First 4 leaves with small<br />
wormhole at upper margin, marginalia and underlinings<br />
in ink by several contemporary hands, browned, a little<br />
soiled. – Complete copy with the last blank leaf. – Half calf<br />
of the 18th century (turn-in with defect, some wormholes,<br />
scratched, scuffed). – See illustration.<br />
266 – L'institutioni oratorie tradotte da Oratio Tascanella.<br />
Venedig, G. Giolito de' Ferrari, 1566. 4°. Mit<br />
2 Druckermarken und einigen hübschen Initialen.<br />
20 Bl., 679 S. Hldr. des 19. Jhdts. mit Rsch. (leicht<br />
beschabt). (56) 250,-<br />
Bongi II, 219. Ebert 18480 (bespricht alle 4 Ausgaben bei<br />
Giolito; vorliegt die erste). – Vgl. STC 546 (nur die letzte<br />
Giolito-Ausgabe 1586). – Schöner Druck des Hauptwerks<br />
der antiken Rhetorik.<br />
267 (REISCH, G.), Margarita philosophica cu(m)<br />
additionibus novis. Straßburg, J. Grüninger, 1508.<br />
4°. Mit zahlr. (15 ganzseit.) Textholzschnitten<br />
(ohne die Weltkarte und die Falttafel). 319 Bl.<br />
(statt 320; ohne das Bl. DD III). Blindgepr.<br />
Schweinsldr. des ausgehenden 16. Jhdts. mit intakten<br />
Schließen (geringe Altersspuren). (50) 3.000,-<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
Adams R 334. Schmidt, Grüninger, 87. Benzing, Straßburg,<br />
1549. Muller 27.56. Zinner 909. Shirley 22. VD 16 R 1037.<br />
Eitner VIII, 183. Sabin 69126. Alden 508/12. – Vgl. Smith,<br />
Rara, 82. – Zweite Grüninger-Ausgabe, erstmals 1503 bei<br />
Schott erschienen. – Das erste enzyklopädische Werk der<br />
neueren Geistesgeschichte, das in 12 Büchern die freien<br />
Künste und Naturwissenschaften behandelt, darunter<br />
Musik (mit Noten), Astronomie, Medizin und Geometrie.<br />
– Die vorliegende Ausgabe von Grüninger erheblich erweitert,<br />
unter den neuen Abschnitten die „Ars memorandi<br />
Ravennatis et Beroaldi“ und die „Introductio architecturae<br />
et perspectivae“ von M. Waldseemüller. – Die schönen<br />
ganzseitigen Holzschnitte meist mit allegorischen Darstellungen<br />
der behandelten Wissenschaften und Künste, ferner<br />
„The oldest printed illustration of the structure of the eye“<br />
(Choulant-Frank, S. 80 und 126 ff.). – Des weiteren allegorische<br />
Darstellungen der behandelten Wissenschaften und<br />
Künste, anatomische Darstellungen etc. Diese Holzschnitte<br />
wurden teils aus der Erstausgabe übernommen (so der Titel;<br />
vgl. Nagler, Monogr. IV, 2232, der irrigerweise glaubt, der<br />
Zierat unten Mitte sei ein Monogramm), teils stammen sie<br />
aus dem Fundus von Grüninger: „Der Unterschied dieser<br />
illustrirten Grüninger'schen Publicationen von denen<br />
der früheren Drucker ist ein gewaltiger“ (Muther S. 83,<br />
Nr. 573). – Die fehlenden Tafeln in Faksimile beigebunden,<br />
ebenfalls das Textblatt. – Nur stellenw. leicht gebräunt und<br />
fleckig, unten wasserrandig. – Das Exemplar gewinnt<br />
besondere Bedeutung durch das auf dem letzten Blatt verso<br />
eingedruckte, in der Platte 1578 datierte Holzschnitt-<br />
Exlibris von Michael Lösch aus Passau (Warnecke 1191). –<br />
Siehe Abbildung.<br />
Second Grüninger edition, first published by Schott in 1503.<br />
– The first encyclopedic work of the more recent history of<br />
thought which in 12 books deals with the liberal arts and<br />
natural sciences, among them music (with notes), astronomy,<br />
medicine, and geometry. – The present edition by Grüninger<br />
considerably enlarged. – The missing plates bound-in as<br />
facsimile, the text leaf as well. – Only here and there slightly<br />
browned and soiled, waterstains at bottom. – This copy is<br />
particularly important as on the last leaf verso is the printed<br />
woodcut exlibris of Michael Lösch from Passau (Warnecke<br />
1191) dated 1578 in the plate. – Blind-pressed pigskin of the<br />
late 16th century with working clasps (minor signs of wear).<br />
– See illustration.<br />
268 (RICCHIERI), L., Lectionum antiquarum libri<br />
triginta. Postrema editio, cui accesserunt capitum<br />
& rerum indices omnium locupletissimi. (Frankfurt),<br />
A. Wechel, C. Marne und J. Aubry, 1599.<br />
30 Bl., 1430 Sp., 78 Bl. Läd. Pp. d. Zt. (54) 300,-<br />
VD 16 R 2168. STC 740. Adams R 454. – „A collection of<br />
notes on the classics and on general topics in sixteen books,<br />
each with a separate dedication including one to Jean Grolier,<br />
then treasurer of Milan. The work was reprinted at<br />
Basel by Johann Froben in 1517“ (Bietenholz-D. III, 155).<br />
– Das interessante Werk des Humanisten Lodovico<br />
Ricchieri (Gelehrtenname Caelius Rhodiginus; 1469-1525)<br />
mit Beiträgen über griechische und römische Musik und<br />
Theater, ferner über Medizin (Augen- und Ohrenkrankheiten,<br />
Stumme, „Plutus cur caecus effigatur“), Mathematik,<br />
Astronomie, Naturwissenschaften und sehr viel über<br />
Sprichwörter. Vermutlich wurde Ricchieri von den „Adagia“<br />
des Erasmus beeinflußt. – Titel großteils hinterlegt, stellenw.<br />
wasserrandig und mit kleinem Mäusefraß.
269 (RICHER, E.), Obstetrix animorum. Ad iuventutem<br />
Galliae, optimarum artium studiis deditam.<br />
Paris, A. Drouart, 1600. Mit Druckermarke auf<br />
dem Titel. 8 nn., 175 num., 1 nn. Bl. Läd. flex. Pgt.<br />
d. Zt. (49) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Cioranescu 59494. – Nicht bei Buisson. –<br />
Wenig bekannter pädagogischer Klassiker des französischen<br />
Theologen (vgl. Hoefer XLII, 247). – Zahlr. alte Anmerkungen.<br />
270 ROSCIUS, J., Icones operum misericordiae.<br />
2 Tle. in 1 Bd. (nur Tafeln). Rom, (B. Bonfadini<br />
für B. Grassi), 1586. Fol. 2 gestoch. Titel und 14<br />
(statt 15) Kupfertafeln. Flex. Pgt. d. Zt. (fleckig).<br />
(54) 500,-<br />
Erste Ausgabe. – EDIT 16 CNCE 34634. STC 587. Adams<br />
R 780. Cicognara 2047. Mortimer 446. Passavant 6, 160. –<br />
Die Kupfer zeigen die Werke der Barmherzigkeit, sieben<br />
„operae ad corpus“ und sieben „operae ad animum“. Die<br />
Kupfer laut Titel von dem römischen Stecher Mario Cartaro<br />
(der erste Titel von Cristofano Cartaro signiert). Die Tafeln<br />
des ersten Teils folgen Vorbildern von Philippe Galle aus<br />
dem Jahr 1577 (Mortimer). Entgegen den Angaben bei<br />
Mortimer ist in unserem Exemplar keine der Tafeln mit<br />
Text auf der Rückseite versehen. Die Tafeln durchgehend<br />
numeriert, einschließlich der Titel. – Es fehlt Tafel 2 mit der<br />
Darstellung des Jüngsten Gerichts. – Einzelne Kupfer mit<br />
tls. hinterlegten Randaus- oder -einrissen, stellenw. stärker<br />
fleckig.<br />
271 SACHSENSPIEGEL. Auffs newe ubersehen, mit<br />
Summariis und newen Additionen. Durch Ch.<br />
Zobel mit besonderem fleis zugericht. Leipzig,<br />
(Steinmann), 1582. Fol. Mit Titelvign., Verlegermarke<br />
sowie ganzseit. Wappenholzschnitt (im<br />
Text). 6 nn., 528 (recte 540) num., 43 nn. Bl. Blindgepr.<br />
Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit intakten<br />
Schließen (Gebrauchsspuren). (93) 1.800,-<br />
STC 343. VD 16 D 739 (verbesserte Neuaufnahme). Dreyer<br />
36. Homeyer 27. – Vierte Zobelsche Ausgabe mit deutschlateinischem<br />
Paralleltext. – Für alle Zobelschen Ausgaben<br />
ist charakteristisch, daß sie neben dem Text auch Ergänzungswerke,<br />
Glossen, Remissorien, Vokabularien und<br />
andere Erschließungsmittel enthalten (vgl. Kaspers 37). –<br />
Der Einband signiert „RC“ mit Rollen- und Plattenstempeln,<br />
vorne Kruzifixus mit eherner Schlange, Moses, Adam<br />
und einem Propheten sowie einer Inschrift nach Ezechiel:<br />
„So war ich leb spricht unser Gott wil ich ni“, hinten ein<br />
Lutherporträt mit dem Spruch „In silencio et spe sit fortitudo<br />
vestra. Martinus Luter“. – Titel mit hs. Besitzvermerk,<br />
dreiseitig angerändert und mit kleinem, hinterlegten Papierdurchbruch,<br />
anfangs einzelne kleine Wurmlöcher, leicht<br />
gebräunt, wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Fourth edition by Zobel with German-Latin parallel text. –<br />
Title with ms. ownership entry, margins mounted with paper<br />
slips and with small backed perforation, some worming at<br />
the beginning, slightly browned, hardly soiled. – Contemporary<br />
blind-pressed calf over wooden boards with 2 intact<br />
clasps (signs of wear). – See illustration.<br />
Alte Drucke und alte Theologie 75<br />
Nr. 271<br />
272 SALZBURG – (NINGUARDA, F.), Manuale<br />
parochorum. Accomodata pro provincia Salisburgensi.<br />
Ingolstadt, D. Sartorius, 1582. 4°. Mit Titelholzschnittvign.<br />
34 Bl., 431 S. Schweinsldr. d. Zt.<br />
auf Holzdeckeln mit intakten Schließen (Rücken<br />
alt überklebt). (72) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 515. Adams L 1288. VD 16 N 1773.<br />
Stalla 1465. Dopsch-S. II, 169 f. und 1380 ff. – Enthält<br />
die auf den Provinzialsynoden gefaßten Durchführungs bestimmungen<br />
der Beschlüsse des Trientiner Konzils für die<br />
Diözese Salzburg. – Stellenw. wenig fleckig, insgesamt sehr<br />
schönes Exemplar aus der Bibliothek des Stiftes St. Peter in<br />
Salzburg.<br />
273 SANNAZARO, J., Opera omnia, latine scripta.<br />
Venedig, Aldus, 1570. Mit wdh. Druckermarke<br />
auf dem Titel und am Schluß. 104 num. Bl. Hpgt.<br />
d. 19. Jhdts. mit Rsch. (leichte Gebrauchsspuren).<br />
(49) 250,-<br />
STC 605. EDIT 16 CNCE 33994. Renouard 211,20. Adams<br />
S 314. Naiditch-B. 1080. – Einzelne Blätter mit kleinem<br />
Eckausriß, stellenw. etw. fleckig. – Mod. Exlibris.
76<br />
274 SANNAZARO, J., Arcadia. Nuovamente corretta<br />
& ornata d'alcune annotationi da T. Porcacchi.<br />
Con la vita dell'auttore. Venedig, F. & A. Zoppini,<br />
1583. 12°. Mit Druckermarke auf dem Titel. 287 S.<br />
– NACHGEB.: DERS., Rime. Nuovamente corrette<br />
et reviste. Ebda. 1583. Mit Druckermarke auf<br />
dem Titel. 95 S. Flex. Pgt. d. Zt. (beschabt, fleckig).<br />
(56) 100,-<br />
Spätere Ausgaben, nicht im STC, bei Adams etc. – Vgl.<br />
Wiese-P. 245 und 324. – I. Verfaßt vom bedeutenden<br />
neapolitanischen Petrarkisten, der seine Berühmtheit<br />
diesem Hirtenroman verdankt; erstmals 1504 erschienen. –<br />
II. Die „Rime“ wurden erstmals in seinem Todesjahr 1530<br />
gedruckt. – Buchblock gelöst, letztes Bl. mit Randausriß,<br />
gebräunt, fleckig.<br />
275 SCHATZGER, K., Omnia opera. Ingolstadt,<br />
Weißenhorn, 1543. Fol. Mit Druckermarke auf<br />
dem Titel und kleinem Holzschnittwappen auf<br />
dem letzten Bl. 6 nn., 333 num., 15 nn. Bl. Blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln (Kapital<br />
eingerissen, etw. fleckig und beschabt, eine<br />
Schließe defekt). (54) 800,-<br />
Einzige Gesamtausgabe. – Adams S 438. VD 16 S 2319.<br />
Stalla 146. Paulus 29. – Nicht im STC. – Schatzger war einer<br />
der heftigsten Gegner Luthers in Süddeutschland. – Die<br />
lange Vorrede stammt von Eck. – Das Schlußblatt mit der<br />
Unterschrift der Herzöge Wilhelm und Ludwig von Bayern<br />
enthält eine besondere Empfehlung dieser Ausgabe. – Titel<br />
mit Numerierung, gegen Ende kleine Wurmlöcher, insgesamt<br />
gutes Exemplar.<br />
276 SIBYLLINA ORACULA de Graeco in Latinum<br />
conversa, et in eadem annotationes. S. Castalione<br />
interprete. Basel, J. Oporinus, 1546. 12 Bl. (das<br />
letzte weiß), 135 S. Hldr. d. 19. Jhdts. (stärker be -<br />
schabt und bestoßen). (54) 600,-<br />
Erste Ausgabe dieser Übersetzung. – VD 16 S 6280. STC<br />
813. Adams S 1060. Schweiger I, 258. Hieronymus, Griech.<br />
Geist, 4<strong>61</strong>. – Sebastian Castellio (Sébastien Châtillon; 1515-<br />
1563), seit 1553 Professor für griechische Sprache in Basel,<br />
verteidigt in der Widmung „die Göttlichkeit der Sibyllinen<br />
gegen die Thesen christlicher Fiktion bzw. Unchristlichkeit“<br />
(Hieronymus). – Vorsatz gestempelt, wenig fleckig.<br />
277 SIGONIO, C., Fasti consulares, ac triumphi acti<br />
à Romulo rege usque ad Ti(berium) Caesarem.<br />
Basel, N. Episcopius der Jüngere, 1559. Fol. Mit<br />
wdh. Druckermarke auf dem Titel und dem letzten<br />
Blatt. 18 Bl. (letztes weiß), 388 S., 12 Bl. Pgt.<br />
um 1800 (fleckig). (49) 500,-<br />
VD 16 S 6436. STC 815. Adams S 1116. – Zweite Ausgabe<br />
des erstmals in Venedig 1556 erschienenen Werkes. – Leicht<br />
gebräunt (Titel stärker), kaum fleckig.<br />
278 SILIUS ITALICUS, De bello Punico secundo.<br />
Venedig, Aldus, 1523. Mit 2 wdh. Holzschnitt-<br />
Druckermarken. 210 num., 2 nn. Bl. Ldr. d. 19.<br />
Jhdts. mit Deckel- und Rvg. (beschabt und bestoßen).<br />
(49) 400,-<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
Adams S 1134. STC 627. Naiditch-B. 194. Renouard I, 170.<br />
Fock 44. Ebert 21225: „Eine der seltneren Aldinen.“ –<br />
Aldus-Druck auf der Grundlage der Giuntine, besorgt von<br />
A. Asulanus. – Mit hs. Besitzvermerken aus dem 17. und<br />
18. Jhdt. sowie vereinzelten Unterstreichungen und Marginalien<br />
in Tinte. – Mod. Exlibris.<br />
279 SLEIDAN, J., Commentatorium de statu religionis<br />
& reipublicae, Carolo Quinto Caesare, libri<br />
XXVI. Straßburg, Th. Rihel, um 1560. Mit<br />
Drucker marke auf dem Titel. 8 Bl., 872 S., 10 Bl.<br />
Pp. um 1800 mit dezenter Rvg. (beschabt und be -<br />
stoßen). (156) 200,-<br />
Van der Vekene E/a 020.E. VD 16 S 6679 (dat. um 1558).<br />
Ritter 2132. Muller 540, 1. – Die klassische Reformationsgeschichte<br />
aus protestantischer Sicht erschien erstmals 1555.<br />
– Laut van der Vekene sind mindestens 6 Varianten dieses<br />
Drucks bekannt. „Eine Reihe von typographischen Vergleichen<br />
... haben ergeben, daß dieses Werk sowohl mehrfach<br />
neugesetzt als auch im Text verbessert wurde ... Wir<br />
erheben keinen Anspruch darauf, alle Varianten ausfindig<br />
gemacht zu haben“ (van der Vekene). – Laut Muller druckte<br />
Theodosius Rihel erst 1560 selbständig, nachdem er sich<br />
von seinem Bruder Josias getrennt hatte. – Oben knapp<br />
beschnitten, wenige Anstreichungen einer zeitgenössischen<br />
Hand, gering gebräunt und kaum fleckig.<br />
280 SOLINUS, C. J., Polyhistor, seu Rerum orbis<br />
memorabilium collectanea. Köln, E. Cervicornus<br />
und H. Fuchs, 1520. 4°. Mit Titelbordüre von<br />
Anton Woensam von Worms nach Holbein und<br />
3 Holzschnitt-Initialen. XCII num., 12 nn. Bl.<br />
Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
mit intakten Schließen (Kopf eingerissen, be -<br />
schabt, bestoßen, fleckig). (54) 1.200,-<br />
STC 818. VD 16 S 6964. Ebert 21399. Schweiger II, 959. –<br />
Nicht bei Adams. – Das Kompendium der merkwürdigsten<br />
Dinge, Anfang des 3. Jahrhunderts von Solinus hauptsächlich<br />
aus Plinius zusammengestellt, behandelt seltsame<br />
Tiere und Fabelwesen, Astrologisches, bemerkenswerte<br />
Eigenschaften der Steine etc. (vgl. die ausführliche Beschreibung<br />
bei Thorndike I, 326 ff.). – Die Titeleinfassung mit der<br />
Enthauptung des Täufers Johannes von Anton Woensam<br />
(Merlo 1040, 425) ist eine sehr gute Kopie der Holbeinschen<br />
von Basel 1518 (vgl. Pflugk-Harttung 18). Eine größere,<br />
schwarzgrundige Initiale „C“ mit Drachen und kniendem<br />
Kind mit Schwert wohl auch von Woensam (nicht bei<br />
Merlo).<br />
NACHGEB.: PIUS II., PAPST, Cosmographia in Asiae<br />
& Europae eleganti descriptione. Paris, H. Estienne für<br />
J. Hongot, 1509. (Ohne die Karte). 12 nn., 152 num. Bl. –<br />
STC 352. Adams P 1344. Renouard 6, 3. – Vgl. Atabey 955:<br />
„A geographical and historical survey of the known world,<br />
influenced by his close study of Ptolemy's geography. This<br />
work was to form the basis of the 16th century cosmographies<br />
of Franck and Munster.“ – Ohne die Holzschnittkarte,<br />
wie in den meisten in öffentlichem Besitz befindlichen<br />
Exemplaren; möglicherweise war sie nur einem Teil<br />
der Auflage beigegeben. – Seltener, früher Stephanusdruck.<br />
Nachgebunden ferner: Pomponius Mela, De situ orbis libri<br />
tres. Köln, E. Cervicornus und H. Fuchs, 1520. 43 (statt 44)<br />
num., 10 (statt 12) nn. Bl. (ohne Bl. XXXIII und das erste<br />
und 8. nn. Bl.). – Dionysius Periegeta, Orbis descriptio in<br />
Latinos versus transposita. München, W. Stoeckel (Mona-
censis), 1518. 23 (statt 24) Bl. – Ohne das letzte Blatt. – Bindung<br />
in Auflösung begriffen. Erster Druck (Solinus) mit<br />
altem, hs. Besitzvermerk auf dem Titel. Letztes Blatt des<br />
2. Druckes (Pius) verso mit einer Aufstellung der osmanischen<br />
Streitkräfte, lateinisch und in Tinte von alter Hand.<br />
Der letzte Druck (Dionysius) mit reichen Marginalien und<br />
Interlinearbemerkungen, ebenfalls in Tinte, jedoch von<br />
anderer Hand. Einzelne Wurmlöcher (geringer Buchstabenverlust).<br />
Alle Drucke gebräunt und fleckig. – Exlibris<br />
der Fürstlich Auerspergschen Fideikommißbibliothek zu<br />
Laibach.<br />
The abridgment of the most peculiar things, compiled by<br />
Solinus at the beginning of the 3rd century mostly from<br />
Plinius, deals with strange animals and fabulous creatures,<br />
astrological themes, remarkable characteristics of stones etc.<br />
(compare detailed description by Thorndike I, 326 ff.). –<br />
Additional bound: Without the woodcut map like in most<br />
of the copies in public possession; probably only enclosed in<br />
a part of the issue. – Rare, early printing by Stephanus. –<br />
Binding almost unstuck. First issue (Solinus) with old ms.<br />
ownership entry on title. Last leaf of 2nd issue (Pius) verso<br />
with formation of the Ottoman troops, in Latin and in ink<br />
by contemporary hand. Isolated wormholes (minor loss of<br />
letters). All printings browned and soiled. – Exlibris. – Contemporary<br />
blind-pressed pigskin over wooden boards with<br />
2 intact clasps (top turn-in torn, scratched, scuffed, soiled).<br />
281 SOLINUS – SALMASIUS, C., Plinianae exercitationes<br />
in C. J. Solini polyhistora. 3 Tle. in 1 Bd.<br />
Utrecht, Voskuyl für vande Water, Ribbe und<br />
Halma, 1689. Fol. Mit 3 wdh. gestoch. Titelvign.,<br />
wdh. gestoch. Kopfvign. und 43 Textholzschnitten.<br />
25 Bl., 63, 625 S., 1 Bl., S. (625)-943, 16, 157 S.,<br />
5 Bl., 27 S., 1 Bl., 259, 20 S. Pgt. d. Zt. mit reicher<br />
Vg. (fleckig, Vordergelenk aufgeplatzt). (54) 300,-<br />
Brunet V, 92: „Ouvrage estimé.“ Ebert 20124. Graesse VI/1,<br />
249. Schweiger II, 9<strong>61</strong>. – Erstmals 1629 erschienen. – Die<br />
Holzschnitte zeigen Pflanzen, Münzen und Diagramme.<br />
Interessant auch der teils mit arabischen Lettern gedruckte,<br />
erstmals 1663 erschienene Anhang über Manna und Zucker.<br />
– Gedruckte Widmung eingebunden, partienweise stark<br />
gebräunt und fleckig.<br />
282 SUETONIUS TRANQUILLUS, XII Caesares.<br />
(Hrsg. von J. B. Egnatius. Venedig, Aldus' Erben<br />
und A. Soceri, 1521). Mit wdh. Druckermarke auf<br />
dem Titel und am Ende. 60 nn., 320 num. Bl. Pgt.<br />
d. Zt. mit Rsch. (Gebrauchsspuren). (49) 400,-<br />
EDIT 16 CNCE 37658. Adams S 2035. STC 651. Dekesel<br />
S 103. Renouard I, 157, 8. Ebert 21904. – Mit der bereits in<br />
der ersten Ausgabe (1516) enthaltenen Widmung an Grolier<br />
sowie der Einführung und den „Annotata“, die Erasmus<br />
von Rotterdam für die Basler Ausgabe von 1518<br />
zusammengestellt hatte. – Der Herausgeber (1473-1553),<br />
ein Mitschüler von Papst Leo X. und Lehrer des Poliziano,<br />
zählte zum engeren Freundeskreis des Aldo Manuzio und<br />
ist einer der bedeutendsten venezianischen Humanisten. Als<br />
Diplomat der Serenissima war er mit Grolier in Verbindung<br />
getreten und blieb bis in sein Alter mit ihm freundschaftlich<br />
verbunden. – Enthält auch von Sextus Aurelius „A D.<br />
Caesare Augusto usque ad Theodosium“, von Eutropius<br />
„De gestis Romanorum lib. X“ und von Paulus Diaconus<br />
„Libri VIII de gestis Romanorum“. – Mit dem weißen Blatt<br />
D8. – Titel mit Rasur (Papierdurchbruch), kaum fleckig. –<br />
Gestoch. Wappenexlibris.<br />
Alte Drucke und alte Theologie 77<br />
283 TACITUS, P. C., Historia Augusta actionum<br />
diurnalium: additis quinque libris noviter inventis.<br />
Andreae Alciati Mediolanensis in eundem<br />
annotationes. Basel, J. Froben, 1519. Fol. Mit<br />
Titelbordüre von A. Holbein, einigen Einfassungen<br />
und Leisten von A. und H. Holbein sowie<br />
U. Graf, zahlr. Initialen und Druckermarke am<br />
Ende (alles in Holzschnitt). 14 Bl., 379 S. Blindgepr.<br />
Ldr. d. Zt. (stark beschabt und bestoßen, einzelne<br />
Wurmspuren). (91) 3.000,-<br />
VD 16 T 12. Adams T 23. Schweiger II, 998. His 10. Woltmann<br />
II, 207, 7, 209, 12, und 213, 39. Kat. Basel 1960, 119.<br />
– Mit Vorwort und Anmerkungen von Andreas Alciatus. –<br />
Die Titelbordüre mit der Darstellung der Teutoburger<br />
Schlacht und der Verleumdung des Apelles, datiert 1517,<br />
stammt von Ambrosius Holbein, der übrige Buchschmuck<br />
mit teils figürlichen Leisten und Initialen von Hans und<br />
Ambrosius Holbein sowie Urs Graf. – Titel mit Besitzvermerk<br />
(Johannes Marquard, 1520), S. 309-13 mit Tintenspuren,<br />
S. 311/12 mit größerem Ausbruch im Text infolge von<br />
Tintenfraß; einige Marginalien und Unterstreichungen, etw.<br />
gebräunt und fleckig. – Auf dem vorderen Spiegel großes,<br />
alt teilkolor. Holzschnitt-Exlibris, überschrieben: „Io:<br />
Maquardo ab Husen EQ: I. C.“ (nicht bei Warnecke). Die<br />
Marquard von Husen (Hausen) waren ein Adelsgeschlecht<br />
im Oberbadischen. Johannes Marquard ist wohl mit dem<br />
Verfasser mehrerer handschriftlicher Traktate identisch, die<br />
heute in der UB Heidelberg aufbewahrt werden.<br />
NACHGEB.: (HUTTICH, J.), Collectanea antiquitatum<br />
in urbe, atque agro Moguntino repertarum. Mainz, J. Schöffer,<br />
1520. Mit Titelbordüre, 40 tls. ganzseit. Textholzschnitten<br />
und kleiner schwarzgrundiger Druckermarke am<br />
Schluß. 22 Bl. – Seltene erste Ausgabe. – STC 427. VD 16 H<br />
6467. – Vgl. Ornamentstichslg. Berlin 1829 (zweite Ausgabe<br />
1525). – Nicht bei Adams. – Sammlung römischer Inschriften<br />
im Mainzer Raum, diese in großen Holzschnitten abgebildet,<br />
„eine Reihe von Sarkophagen und Steinen mit<br />
Inschriften, sowie ein großer eichelförmiger Felsen, der so -<br />
genannte lapis glandis, die als die ersten archäologisch-antiquarischen<br />
Darstellungen von grossem Interesse sind“<br />
(Muther 1737). Die schöne Titelbordüre mit sieben Darstellungen<br />
von Kaisern und der Geschichte der Lukretia. –<br />
Siehe Abbildung Tafel 8.<br />
Title with ownership entry (Johannes Marquard, 1520),<br />
pp. 309-13 with ink traces, p. 311/12 with larger break in<br />
text due to ink corrosion; some marginalia and underlinings,<br />
a little browned and soiled. – On upper paste-down large<br />
woodcut exlibris with parts in contemporary hand colouring,<br />
with caption: „Io: Maquardo ab Husen EQ: I. C.“ (not by<br />
Warnecke). The Marquard von Husen (Hausen) were<br />
a noble family in the „Oberbaden“ region. Johannes Marquard<br />
is probably identical with the author of several ms.<br />
treatises which are kept today in the Heidelberg university<br />
library. – Contemporary blind-pressed calf (heavily scratched<br />
and scuffed, some worming). – See illustration on plate 8.<br />
284 TACITUS – BERNEGGER, M., Ex C. Cornelii<br />
Taciti Germania et Agricola, quaestiones miscellaneae.<br />
Hrsg. von J. Freinsheim. Straßburg, o. Dr.,<br />
1640. Mit gestoch. Titel. 383 nn. Bl. Pgt. d. Zt.<br />
(fleckig). (22) 200,-<br />
Erste Ausgabe in einer von 3 Varianten. – VD 17 3:307379.<br />
– Ohne Variantenunterscheidung: Schweiger II, 1032. Ebert<br />
22223. – Nicht bei Goldsmith. – Titel mit schöner Bergwerksdarstellung:<br />
Zwei Bergleute an der Haspel mit Eimern<br />
und Hauer unter Tage.
78<br />
Nr. 287<br />
NACHGEB.: BOECKLER, J. H., In Taciti primordia<br />
annalium & historias commentatio. Straßburg, J. F. Spoor,<br />
1664. 8 Bl., 825 (recte 823) S. – Erste Ausgabe. – Goldsmith<br />
D 1256. Schweiger II, 1032.<br />
DAZU: TACITUS, C., (Opera) accurante M. Berneggero.<br />
Straßburg, G. A. Dolhopf und J. A. Zetzner, 1664. Mit<br />
gestoch. Titel. 570 Bl. – VD 17 547:695101K. – Ohne<br />
Variantenunterscheidung: Goldsmith T 52. Schweiger II,<br />
1002. Ebert 22162: „Mit einem guten Index.“ – Nachdruck<br />
der erstmals 1638 erschienenen Ausgabe in einer von<br />
2 Varianten.<br />
Kommentarband: Titel verso gestempelt, Block gelockert,<br />
Exlibris. – Werkausgabe: Hs. Besitzvermerk auf dem Vorsatz.<br />
– Beide Drucke gleichmäßig leicht gebräunt, sonst<br />
recht sauber.<br />
285 TERENTIUS (AFER), P., (Comoediae). Opera<br />
Des(iderii) Erasmi Roterodami. Basel, Froben,<br />
1532. 4°. Mit Druckermarke auf dem Titel. 10 Bl.,<br />
389 S. (ohne das letzte Blatt). Stark läd. Pp. des<br />
frühen 19. Jahrhunderts. (150) 300,-<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
Erste Ausgabe in der Bearbeitung des Erasmus von Rotterdam.<br />
– VD 16 T 397. STC 852. Adams T 325. Vander Haeghen<br />
II, 55. Schweiger II, 1057: „Neue Recension, doch wie<br />
es scheint, ohne neue handschriftliche Hilfsmittel.“ – Buchblock<br />
von Einbanddecke gelöst, Vorsatz mit eingeklebter<br />
Schenkungsnotiz, Titel angerändert, mit Einträgen und<br />
Besitzvermerk von alter Hand in Tinte, vereinzelt mit Marginalien<br />
und Unterstreichungen, die letzten Blätter mit großen<br />
Ausrissen (stellenw. Textverlust); wasserrandig, fleckig<br />
und etw. gebräunt.<br />
286 – (Comoediae sex). A M. Antonio Mureto locis<br />
prope innumerabilibus emendatus, et lectionum<br />
varietate recens auctus. Editio prioribus accuratior.<br />
Frankfurt, J. Sauer für P. Fischers Erben,<br />
1598. Mit 2 wdh. Druckermarken auf dem Titel<br />
und am Ende und 6 großen Textholzschnitten von<br />
Jost Amman. 16 Bl., 316 S., 1 weißes Bl., 81 S.<br />
Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
(Schließen defekt, beschabt, bestoßen, fleckig).<br />
(22) 200,-<br />
VD 16 T 498. – Vgl. Becker 72. – Nicht im STC und bei<br />
Adams. – Die 6 Lustspiele des Terenz, hrsg. und kommentiert<br />
vom neulateinischen Dichter M. A. Muret (1525-1585).<br />
– Murets Kommentar erschien erstmals 1555 (Ebert 22489),<br />
die Ammanschen Holzschnitte wurden seit 1574 verwendet;<br />
sie zeigen die Personen der Stücke in einem jeweils<br />
unterschiedlich eingefaßten Oval. – Spiegel und Titel mit<br />
alten Besitzvermerken (teils gestrichen), Unterstreichungen<br />
und einige Interlinearversionen von alter Hand, gebräunt,<br />
fleckig.<br />
287 THOMAS A KEMPIS, Closter Practic. Jetzunder<br />
aber durch A. Neumayr inn unsere Teutsche<br />
sprach gebracht. Thierhaupten, Klosterdruckerei<br />
(J. Wörli), 1597. Mit 11 tls. wdh. ganzseit. Textholzschnitten.<br />
1 nn., 279 num. Bl. Goldgepr. Ldr.<br />
d. Zt. auf Holzdeckeln mit 2 intakten Schließen<br />
(Bezug mit kleiner Fehlstelle, beschabt und bestoßen).<br />
(158) 2.000,-<br />
Erste Ausgabe. – VD 16 T 1034. – Vgl. STC 447 (Ausg.<br />
1598). – Nicht bei Adams. – Gebets- und Erbauungsbuch<br />
für Ordensgeistliche, im STC als „rearrangement“ bezeichnete<br />
freie Bearbeitung von „De imitatione Christi“. Der<br />
Übersetzer, besser wohl Kompilator, war Beichtvater im<br />
Kloster Altomünster. – Seltener Druck aus der von Abt B.<br />
Gaugenrieder 1591 begründeten Klosterdruckerei in Thierhaupten,<br />
die nur bis 1599 bestand und aus der ca. 40 Drucke<br />
bekannt sind. – Die Holzschnitte mit Szenen aus dem<br />
Leben Jesu, dem Leben des hl. Augustinus und dem Klosterleben.<br />
– Fliegender Vorsatz entfernt. – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – Prayer and devotional book for monks in<br />
holy orders, free adaptation called „rearrangement“ at STC<br />
of the „De imitatione Christi“. The translator, or better compilator,<br />
was confessor at the Altomünster monastery. – Rare<br />
issue from the monastery printing office at Thierhaupten<br />
founded by abbot B. Gaugenrieder in 1591, this press existed<br />
only until 1599 and about 40 printings are known. – The<br />
woodcuts with scenes from the life of Christ, the life of<br />
St Augustine and monastic life. – Fly-leaf removed. – Contemporary<br />
gilt stamped calf over wooden boards with<br />
2 working clasps (cover material with small defect, scratched<br />
and scuffed). – See illustration.
288 TOLOMEI, C., De le lettere libri sette. Venedig,<br />
Bonelli, 1576. Mit Holzschnittkarte im Text. 8 nn.,<br />
287 num., 1 nn. Bl. Pgt. d. Zt. (beschabt und bestoßen).<br />
(49) 300,-<br />
EDIT 16 CNCE 26363. – Vgl. Gamba 993. – Nicht im STC<br />
und bei Adams. – Spätere Ausgabe des Briefstellers, dessen<br />
Musterbriefe mitunter zu umfangreichen Essays ausufern.<br />
Wichtig für das Verständnis der Renaissance-Briefkultur. –<br />
Mit hs. Besitzvermerk auf Vorsatz und Titel, dieser am<br />
unteren Rand beschnitten (kein Textverlust), gebräunt und<br />
etw. fleckig.<br />
289 TORQUATUS, A., Weyssagung des hochberumbten<br />
Astrologi vo(n) verenderung der vornembsten<br />
Reich der gantzenn Welt. (Erfurt, M.<br />
Maler), 1535. 4°. 4 Bl. Mod. Umschlag. (69) 600,-<br />
VD 16 T 1581. Von Hase 596 b. – Vgl. Zinner 1<strong>61</strong>4 und<br />
1<strong>61</strong>5. Thorndike V, 179. Knappich 225. – Eine von drei<br />
deutschsprachigen Ausgaben von „De reversione Europae<br />
prognosticum“ aus dem Jahr 1535. – Titel mit altem Be -<br />
sitzvermerk in Tinte und Feuchtigkeitsspur, leicht fleckig. –<br />
Selten.<br />
290 (TORRENTINUS, H.), Elucidarius carminum et<br />
historiarum. Vel vocabularius poeticus. Una cum<br />
vocabulis communibus Saracenorum in latinum<br />
translatis. Hagenau, H. Gran für J. Rynman, 1510.<br />
4°. 60 Bl. Mod. Ldr. (54) 500,-<br />
STC 865. VD 16 T 1596. Adams T 818. Benzing, Hagenau,<br />
23, 100. – Noch frühe Ausgabe (EA 1498), in zahlr. Bearbeitungen<br />
und Übersetzungen bis ins 17. Jahrhundert<br />
erschienen. – „Der erste Versuch eines historischen Wörterbuchs“<br />
(ADB II, 245). Behandelt neben lateinischen auch<br />
griechische und hebräische Begriffe. Besonders bemerkenswert<br />
sind das lateinisch-türkische Verzeichnis „Vocabula<br />
Saracenorum“ sowie der kurze Abschnitt „De oleribus &<br />
ge(m)mis“ am Schluß. – Torrentinus (eigentlich van der<br />
Beke), von seinen Zeitgenossen gerühmt, lehrte an der<br />
Schule der Brüder des gemeinsamen Lebens in Groningen<br />
(vgl. Bietenholz-D. III, 331). – Etw. fleckig.<br />
291 – Elucidarius carminum et historiarum. Vel vocabularius<br />
poeticus. Una cum vocabulis communibus<br />
Saracenorum in latinum translatis. Straßburg,<br />
R. Beck, 1516. 4°. 60 Bl. Mod. Pp. (54) 500,-<br />
VD 16 T 1604. Ritter 2343. Schmidt IV, 23, 24. Muller 229,<br />
29. – Diese Ausgabe nicht im STC und bei Adams. – Die<br />
schöne Titelbordüre mit dem lüsternen Alten taucht in<br />
mehreren Straßburger Drucken auf. – Ganz leicht gebräunt.<br />
292 VILLANI, M., Istorie. Che continua quelle di<br />
Giovanni suo fratello. Florenz, Giunta, 1581. 16 Bl.,<br />
560 S., 22 Bl. Spät. Pgt. mit Rsch. (beschabt und<br />
bestoßen). (49) 300,-<br />
STC 726. EDIT 16 CNCE 28497. Lozzi 1958. – Vgl.<br />
Gamba 1030. – Nachdruck der Ausgabe 1577. – Stellenw.<br />
stärker fleckig. – Exlibris.<br />
Alte Drucke und alte Theologie 79<br />
293 VINCENTIUS (FERRER), Sermones de sanctis.<br />
Eisdem denuo summa cura per Damianum Diaz<br />
recognitis. Antwerpen, Ph. Nuyts, 1570. Mit<br />
Druckermarke auf dem Titel. 10 Bl., 580 S.<br />
Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
(1 Schlie ße fehlt, bestoßen, fleckig). (158) 250,-<br />
Spätere Ausgabe, bibliographisch von uns nicht nachweisbar.<br />
– Vgl. LThK X, 630 f. – Der heilige Vincentius Ferrer<br />
(um 1350-1419) zählt zu den größten Bußpredigern des<br />
Mittelalters. – Titel mit altem Besitzvermerk, die beiden<br />
letzten Bl. der Tabula nach S. 578 verbunden, S. 480/81 verklebt,<br />
Schnitt fleckig und am Fuß gestempelt, wenige alte<br />
Marginalien und Unterstreichungen, gebräunt.<br />
DAZU: DERS., Sermones hyemales. Auctoris vitam in<br />
fronte libri praefiximus. Ebda. 1570. Mit Druckermarke auf<br />
dem Titel. 16 Bl., 752 S. – Beiliegen der Catechismus Romanus<br />
in der bei Plantin 1572 erschienenen Ausgabe und der<br />
erste Bd. der Conciones de tempore et sanctis des Ludovicus<br />
Granatensis, Plantin-Moretus 1597.<br />
294 – Ain wunderbarlich Büechlin und prophecej ...<br />
von den letsten zeitten und dem endt der welt,<br />
Newlich durch ain Gotseligen der Kirchen liebhaber,<br />
gaistlichem und weltlichem Standt zu ainer<br />
bösserung, verteütscht unnd in druckh geben.<br />
O. O., Dr. und J. (München, A. Schobser, 1540).<br />
4°. 24 Bl. Ohne Einband. (50) 200,-<br />
Erste Ausgabe dieser deutschen Übersetzung. – STC<br />
(Suppl.) 65 (dat. ca. 1545?). VD 16 (+ Abt. III App.) V 1210.<br />
– Vgl. LThK X, 630 f. – Zweite von drei bekannten deutschen<br />
Übersetzungen des „Mirabile Opusculum“ von Vincentius<br />
Ferrer. – Etw. fleckig, unbeschnitten.<br />
295 VITRUVIUS (POLLIO, M.), I dieci libri dell'<br />
architettura, tradotti et commentati da Monsig.<br />
D. Barbaro. Venedig, F. de' Franceschi, 1584. 4°.<br />
Mit breiter Titelbordüre, 2 gefalt. Holzschnitt-<br />
Tafeln (in Pag.) und zahlr. Textholzschnitten. 4 Bl.,<br />
505 (recte 507) S. Beschäd. Ldr. d. Zt. (4) 800,-<br />
STC 735. Adams V 918. EDIT 16 CNCE 28172. Fowler<br />
413. Cicognara 720. Mortimer 549, Anm. Ebhardt 73, Anm.<br />
Riccardi I/2, <strong>61</strong>5. – Dritte Ausgabe der Übersetzung Barbaros.<br />
– „A reprint of the edition in Italian of Venice, 1567,<br />
with reworked plates. The woodcut border of the title page<br />
is the same as that used in the Venice 1565 quarto edition of<br />
Alberti“ (Fowler). – Die beiden Falttafeln in der Paginierung<br />
jeweils als eine Seite gezählt. – Titel mit Einriß, die<br />
erste Lage im Falz restauriert, Unterstreichungen und Marginalien<br />
mit Tinte, einzelne Tafeln knapp beschnitten, stellenw.<br />
leicht gebräunt und etw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Third edition of Barbaro's translation. – Title with tear, first<br />
quire restored at guard, underlinings and marginalia in ink,<br />
some plates closely trimmed, here and there slightly browned<br />
and a little soiled. – Contemporary damaged calf. – See illustration.
80<br />
Nr. 295<br />
296 VITRUVIUS POLLIO, M., Zehen Bücher von<br />
der Architectur und künst lichem Bawen verteutscht<br />
durch D. Gualtherum H. Rivium (W. H.<br />
Ryff). Basel, S. Henricpetri, (1575). Fol. Mit<br />
Druckermarke am Ende und ca. 190 Textholzschnitten<br />
von G. Pencz, P. Flötner, V. Solis und<br />
H. Brosamer. 18 Bl. (letztes weiß), 681 S., 1 Bl.<br />
Schweins ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit Rollenstempeln<br />
und intakten Schließen (minimale Al -<br />
ters spuren). (91) 8.000,-<br />
Zweite deutsche Ausgabe der Ryffschen Übersetzung (EA<br />
Nürnberg 1548). – VD 16 V 1766. Benzing, Ryff, 186.<br />
Ebhardt 73. Ornamentstichslg. Berlin 1811. Fowler 412.<br />
Riccardi I/2, <strong>61</strong>5, 1/22. – Vgl. Kruft 187 und Abb. 34. –<br />
Nicht im STC, bei Adams und Millard. – Das berühmteste<br />
Architekturbuch des Altertums behandelt neben der eigentlichen<br />
Baukunst auch Gegenstände der Technik, z. B. die<br />
sog. Eimerkunst, das „Tympanon“ (zur Wasserbeförderung),<br />
Getreidemühlen, Wasserorgel, Thermalquellen, Wagen zum<br />
Wegemessen, Sonnenuhren, bautechnische Hilfsmittel und<br />
Gefäße und Röhren zur Verstärkung der Schauspielerstimmen.<br />
– Nur stellenw. ganz unbedeutend fleckig, einige<br />
Randglossen in feiner roter Tintenschrift (Inhaltsangaben),<br />
insgesamt sehr schönes und dekorativ gebundenes Exemplar<br />
aus der Bibliothek Carl Heideloff (gestoch. Exlibris;<br />
Warnecke 792). – Siehe Abbildung Tafel 7.<br />
Second German edition of the translation by Ryff (first edition<br />
Nuremberg 1548). – Only here and there minor soiling,<br />
some marginal notes in fine red letters in ink (summaries),<br />
altogether very beautiful copy in a decorative binding from<br />
the library of Carl Heideloff (engraved exlibris; Warnecke<br />
792). – Contemporary pigskin over wooden boards with<br />
roll-stamps and intact clasps (minor signs of wear). – See<br />
illustration on plate 7.<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
Nr. 297<br />
297 – Zehen Bücher von der Architectur und künst -<br />
lichem Bawen. Verteutscht durch G. H. Rivium.<br />
Jetzt aber an vilen Orten verbessert. Basel, S. Henricpetri,<br />
(1<strong>61</strong>4). Fol. Mit Druckermarke am Ende<br />
und zahlr. tls. ganzseit. Textholzschnitten von<br />
G. Pencz, P. Flötner, V. Solis und H. Brosamer.<br />
16 Bl., <strong>61</strong>3 S., 1 Bl. Pgt. unter Verwendung eines<br />
spätmittelalterlichen Manuskripts. (4) 1.500,-<br />
STC V 470. Benzing, Ryff, 188. Ebhardt 74. Ornamentstichslg.<br />
Berlin 1812. Fowler 412, Anm. Riccardi I/2, <strong>61</strong>6,<br />
1/26. – Vgl. Kruft 187 und Abb. 34. – Vierte und letzte Ausgabe<br />
der Ryffschen Übersetzung (EA Nürnberg 1548). –<br />
Titel mit Besitzvermerk des Münchner Augustinerklosters<br />
von 1731, einzelne Bl. mit restaurierten Eckausrissen (kein<br />
Textverlust), ein Holzschnitt bis zum Bildrand beschnitten,<br />
am Beginn und Ende einzelne Kritzeleien, kleine Wurmspuren,<br />
stellenw. wasserrandig und gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
Fourth and last edition of Ryff's translation (first edition<br />
Nuremberg 1548). – Title with ownership entry of the<br />
Munich Augustinian monastery of 1731, some leaves with<br />
restored corner tear-outs (not affecting text), one woodcut<br />
cropped up to plateline, a few scribblings at the beginning<br />
and the end, minor worming, here and there waterstained<br />
and browned. – Vellum by using a late medieval manuscript.<br />
– See illustration.<br />
298 VITRUVIUS POLLIO – POLENI, G., Exercitationes<br />
Vitruvianae. 3 Tle. in 1 Bd. Padua, Manfrè,<br />
1739-41. Fol. Mit ganzseit. Textkupfer und 4<br />
ge stoch. Kopfvign. von A. Visentini sowie zahlr.<br />
(tls. ganzseit.) Textholzschnitten. 2 Bl., 360 S. Pgt.<br />
d. Zt. mit Rsch. (49) 1.000,-
Fowler 250: „An important early critical and bibliographical<br />
work.“ Riccardi I/2, 295, 28: „Bella edizione.“ Ebhardt<br />
78. Cicognara <strong>61</strong>2. – Kaum fleckig. – Mod. Exlibris. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
299 (ZACCHIA, L.), Lettere del gran Mahumeto<br />
imperadore de' turchi. Ridotte nella volgar lingua da<br />
Lodovico Dolce. Venedig, G. Giolito de' Ferrari,<br />
1563. Mit Druckermarke auf dem Titel. 192 S.<br />
Flex. Pgt. d. Zt. (etw. fleckig). (56) 600,-<br />
Zweiter Druck der ersten italienischen Ausgabe. – STC 455<br />
(unter Muhammad II.). EDIT 16 CNCE 26436. Bongi II,<br />
163 Anm. Schefer 2570. Göllner 1047. Blackmer 955. –<br />
Fingierte Türkenbriefe des Johanniters Laudivio Zacchia<br />
Vezzanese, in zahlreichen Drucken in lateinischer Sprache<br />
seit 1472 verbreitet (vgl. Göllner 26). – Titel mit kleinen<br />
Fehlstellen (hinterlegt) und altem, hs. Besitzvermerk, leicht<br />
gebräunt, fleckig.<br />
300 KONVOLUT – 9 alte Drucke und Drucke klassischer<br />
Autoren in 9 Bdn. Rückgänge aus der<br />
Sammlung Kemp aus unserer Auktion 60. 1520-<br />
1721. Einbände d. Zt. (Gebrauchsspuren). (71)<br />
600,-<br />
139 (Bonaventura, 1<strong>61</strong>1), 145 (Camillo, 1552), 151 (Claudianus,<br />
1602), 152 (Claudianus, 1650), 156 (Cyprianus,<br />
1690), 172 (Epistola de non apostolicis quorundam moribus,<br />
1520), 181 (Estienne, 1581), 262 (Manuzio, 1721) und<br />
331 (Valla, 1543). – Altersspuren.<br />
Alte Drucke und alte Theologie 81<br />
Nr. 298<br />
Zusätzliche Abbildungen und<br />
Volltextsuche in der Online-<br />
Version des <strong>Katalog</strong>s.<br />
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82<br />
Nr. 329
Nr. 312<br />
301 BUCHHOLZSCHNITTE – PFINZING, M.,<br />
Theuerdanck. 7 Textblätter mit 9 Holzschnitten<br />
(Bildgr.: ca. 15,5 x 13,5 cm) aus der 3. Ausgabe.<br />
Augsburg, H. Steiner, 1537. Blattgr.: Ca. 28 x 18,5<br />
cm. Unter Passepartouts. (72) 300,-<br />
VD 16 M 1652. – Blätter XXV, XXXVI-XXXVIII, XLI,<br />
XLII und LXV. – Ein Bl. mit kleinem, geklebten Einriß,<br />
etw. wasserrandig, leicht gebräunt.<br />
302 – SAMMLUNG von ca. 25 Blättern aus meist<br />
deutschen Drucken des 16. Jhdts. Verschied. Formate.<br />
Tls. unter Passepartout. (91) 600,-<br />
Sechs Blätter mit je zwei ganzseitigen Textholzschnitten<br />
(Waffen und militärische Geräte) aus: Vegetius Renatus, De<br />
re militari (vier aus der Ausgabe Erfurt 1511; VD 16 V 465).<br />
– Sechs Blätter mit je einem großen Textholzschnitt aus:<br />
Einzelblätter<br />
Vergil, Opera, Venedig 1522 (Adams V 470). – Drei alt kolor.<br />
Tafeln aus H. Weigels Trachtenbuch, Nürnberg 1577 (VD<br />
16 W 1487). – Ein Blatt („Abentdantz“) aus Rüxners Turnierbuch<br />
(Simmern 1530; VD 16 R 3541). – Ein großer<br />
Holzschnitt aus H. Schäuffeleins „La danse des noces“ (um<br />
1535; Hollstein 82). – Ein Blatt mit Textholzschnitt aus<br />
J. Adelphus, Barbarossa, Straßburg 1520/30 (Kristeller<br />
177 oder 207). – Weiterhin ein großer Wappenholzschnitt<br />
(Löffelholz von Kolberg) und sechs meist kleinere Blätter.<br />
– Etw. gebräunt und stellenw. leicht fleckig, geringe Ge -<br />
brauchsspuren.<br />
303 EINBLATTDRUCKE – „ALA MODO MON-<br />
SIERS. Die Newe umbgekehrte Welt.“ Einblattdruck<br />
mit Kupferstich (ohne den beweglichen<br />
Teil) und dreispaltigem typographischen Text.<br />
O. O., Dr. und J. (Nürnberg? um 1630). Blattgr.:<br />
35,2 x 27,2 cm. (104) 500,-<br />
83
84<br />
Nr. 303<br />
Paas P-1227. Harms I, 119. Coupe 10. – Ein für die Alamode-Thematik<br />
geradezu prototypisches Beispiel, „in dem<br />
die Gegenüberstellung der alten und neuen Mode anhand<br />
ihrer Vertreter geboten wird. Dabei versinnbildlicht ein als<br />
Bild- und Differenzachse fungierender, auf dem Kopf stehender<br />
Gaukler die umgestülpte Welt. Er spricht von seiner<br />
Freiheit, sich die Welt vorzustellen, wie er allein es für<br />
richtig halte und impliziert mit dem Spruch, 'unser sein<br />
zween', den er zum Stutzer hin richtet, dessen Komplizenschaft.<br />
Der 'Engeländischen' Begleiterin des Stutzers ist<br />
zwischen ihre Beine, unter einem klapparen Rock ein Affe<br />
gesetzt, der sein Hinterteil entblößt“ (J. Münkner, Eingreifen<br />
und Begreifen, Berlin 2008, S. 106, Anm. 183). – Zur<br />
zweifelhaften Angabe des Textautors „Caspar Uttenhovius“<br />
vgl. bei Harms. – Es fehlt die bewegliche Rockschürze. –<br />
Tls. bis in die Einfassungslinie beschnitten, Falze stellenw.<br />
hinterlegt, rückseitig alte Notizen und Montagespuren, etw.<br />
knittrig, gebräunt und fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
304 – AUGSBURG – CONFESSIO AUGUSTANA<br />
– „Triumphus Augustanae confessionis Jubilaeus<br />
primus ... Anno 1630 ... Das Erste Freuden- und<br />
Heilreiche Jubelfeste Augspurgischer Confession<br />
... Im Jar Christi 1630“. Einblattdruck mit großem<br />
Kupferstich (30 x 37 cm) und vierspaltigem typographischen<br />
Text. O. O., Dr. und J. (Augsburg<br />
1630). Blattgr.: 44 x 37,9 cm. (50) 300,-<br />
Jantz 3309. Drugulin II, 1846. Marsch 52 (S. 66). Paas<br />
P-1256. Harms IV, 167. – Das große, eindrucksvolle Flugblatt,<br />
zum einhundertjährigen Jahrestag der Augsburger<br />
Konfession erschienen, thematisiert Verteidigung und<br />
Triumph des evangelischen Glaubens in drastischer Weise.<br />
Marsch vermutet die Entstehung auf Grund bestimmter<br />
Bildinhalte allerdings erst nach dem Fest. – Linke obere<br />
Ecke mit großem restaurierten Ausriß (minimaler Darstellungsverlust),<br />
kleine Quetschfalte in der Bildmitte, linker<br />
Rand knapp beschnitten, aufgezogen, leicht fleckig und ge -<br />
bräunt. – Siehe Abbildung.<br />
Einzelblätter<br />
Nr. 304<br />
305 – BAYRISCHER HIASL – „Transport des Matthias<br />
Klostermayrs, oder Bayerischen Hießels ...<br />
in das gemeinschaftliche Zuchthauß zu Buchloe<br />
...“ Einblattdruck mit großer Radierung (21,9 x<br />
37,8 cm) und typographischem Text. Augsburg,<br />
Rugendas, o. J. (1771?). Blattgr.: 28,8 x 43,7 cm.<br />
(50) 200,-<br />
Drugulin 4901. Hayn, Vier neue Curiositäten-Bibliographieen,<br />
25. – Sehr seltenes Einzelblatt mit der Ankunft des<br />
„Hiasl“ im Gefängnis von Buchloe, wo er bis Mitte Februar<br />
bleiben sollte, entstanden vielleicht unmittelbar unter<br />
dem Eindruck der Ereignisse um seine Verhaftung. – Der<br />
Verleger Johann Georg Lorenz Rugendas d. Ä. dürfte auch<br />
der Stecher der sehr detailreichen, im Figurenstil fast schon<br />
karikierenden Darstellung sein. – Partienweise laienhaft alt<br />
ankoloriert, mit einigen restaurierten Schäden auf dünnes<br />
Papier aufgezogen, mehrere kleine Wurmlöcher, berieben,<br />
fleckig und gebräunt. – Siehe Abbildung Seite 86.<br />
306 – – Folge von 5 alt ankolor. Einblattdrucken<br />
(Kupferstichen) mit Episoden aus dem Leben des<br />
Räubers Matthias Klostermayer, genannt „Bayrischer<br />
Hiasl“. Augsburg, Will, o. J. (ca. 1771/75).<br />
Verschied. Querformate. (50) 500,-<br />
Drugulin 4900. Hayn, Vier neue Curiositäten-Bibliographieen,<br />
20 und 26: „Sehr selten!“ (tls. mit anderen Blättern).<br />
– Fünf Blätter einer unter dem Titel „Ausführliche Relation“<br />
beim Augsburger Verleger Johann Martin Will um<br />
oder bald nach 1771 erschienenen Folge über die Untaten<br />
und die Verhaftung des Bayerischen Hiasl im Januar des<br />
Jahres 1771. Da die bei Hayn aufgeführten Blätter nur zum<br />
Teil mit unseren übereinstimmen, ist von einer größeren<br />
Serie auszugehen. In ihrem ganzen Umfang liegt diese<br />
Folge vielleicht in dem einzigen über den KVK nachweisbaren<br />
Exemplar vor (München, Bayerisches National museum,<br />
mit zwölf Blättern). – Hier vorhanden: I. „Mat-
thäus Klostermayer oder der so genannte Bayerische Hiesel.“<br />
– II. „Verwegne That des Berüchtigen Bayrischen Hiesel<br />
nebst seinen Cammeraden, welche unweit Augspurg auf<br />
einem Dorf vormittag zwischen 9. und 10. Uhr den<br />
14. Dezbr. 1770. Frevelhaffter Weiss in ein Haus eingefallen<br />
...“ – III. „Die Gefangennehmung des Bayrischen Hiesel,<br />
samt 9 seiner Cameraden in Osterzell 12. Stund ober Augs -<br />
purg d. 14. Ian. 1771.“ – IV. „Anrede des Bubens nach der<br />
Gefangennehmung an den Bayerischen Hiesel in Osterzell,<br />
den 14. Januarii früh zwischen 7. und 11. Uhr 1771“. –<br />
V. „Transport des Bayrischen Hiesel ... von Buchlo nach<br />
Dillingen ... den 13. 14. und 15. Hornung 1771.“ – Ein Bl.<br />
mit Ausriß am Rand des Textes (geringer Buchstaben verlust),<br />
knapp beschnitten, etw. knittrig, rückseitig Montage spuren,<br />
berieben, fleckig und gebräunt. – Siehe Abbildung<br />
Seite 87.<br />
307 – BERUFE – FLASCHNER – NÜRNBERG –<br />
„Anfang der Flaschner Handwercks Zeichen<br />
Anno 1663.“ Einblattdruck (Kupferstich). O. O.,<br />
Dr. und J. (Nürnberg 1663-1734). Plattengr.:<br />
22,2 x 35,2 cm. – „Fortsetzung der Flaschner<br />
Handwerks Zeichen von Anno 1663 bis 1767.“<br />
Einblattdruck (Kupferstich). O. O. (Nürnberg),<br />
P. Küffner, 1727-1803. Plattengr.: 27,1 x 35,7 cm. –<br />
„Fortsetzung ... von Anno 1663 bis 1815“. Einblattdruck<br />
(Kupferstich von A. Meixner). O. O.<br />
und J. (Nürnberg 1768-1815). Plattengr.: 27,2 x<br />
36 cm. (50) 300,-<br />
Müller, Verzeichnis von Nürnbergischen topographischen<br />
Kupferstichen, Nürnberg 1791, S. 167 (alle drei Blätter). –<br />
Äußerst seltene, über den KVK nicht nachweisbare Stiche<br />
mit der Auflistung aller Nürnberger Flaschner-Meister von<br />
1<strong>61</strong>5 bis 1815. In jeweils vier Spalten angeordnete Listen<br />
mit dem Namen des Meisters, seinem Zeichen und dem<br />
Datum der Meistergerechtigkeit. Die Platten wurden offenbar<br />
mehrfach ergänzt, erkennbar an den unterschiedlichen<br />
Schriften, auf dem zweiten Blatt nennt sich der Stecher der<br />
Continuatio, Joseph Kellner, mit Datum 1767. Dies erklärt<br />
auch die Feststellung von Müller: „Auf einigen Abdrücken<br />
finden sich einige Zeichen mehr, als auf andern.“ – Interessant<br />
vor allem das ältere Blatt, auf dem einige Mitglieder der<br />
Familie Pachelbel verzeichnet sind, darunter Johann Pachelbel<br />
(1<strong>61</strong>3-1677), der Vater des Komponisten, der Weinhändler<br />
(daher das Zeichen der Weintraube) und Flaschner<br />
gewesen ist (Eintrag unter der Jahreszahl 1639). – Ränder<br />
etw. fleckig und mit einzelnen Läsuren; leicht gebräunt. –<br />
Aus der Sammlung Hans Hopf (Rückseiten gestempelt).<br />
308 – BRAUNSCHWEIG – KARL V., RÖMISCH-<br />
DEUTSCHER KAISER, Mandat des kaiserlichen<br />
Kammergerichts gegen den Landfriedensbruch<br />
des Schmalkaldischen Bundes. Einblattdruck<br />
mit großer Holzschnitt-Initiale. Speyer,<br />
14. 7. 1542. Qu.-Fol. (33,5 x 41,7 cm). (65) 300,-<br />
Seltener Einblattdruck, nicht bei Knaake, Kuczynski, in den<br />
Flugschriftensammlungen und bei Hinz, Brauschweigs<br />
Kampf um die Stadtfreiheit. – Gegen die Fürsten des<br />
Schmalkaldischen Bundes und die Stadt Braunschweig<br />
gerichtetes Mandat auf Grund von deren Anwerbung von<br />
Truppen nach Herzog Heinrichs Überfall auf die Städte<br />
Goslar und Braunschweig. – Auf dem vollen, unbeschnittenen<br />
Bogen, leichte Faltspuren.<br />
Einzelblätter 85<br />
Nr. 309<br />
309 – CHRISTIANA DI SANTACROCE –<br />
FLORENZ – „Santa Christiana da Santa Croce“.<br />
Einblattdruck (Kupferstich) mit großer Darstellung<br />
in der Mitte (28,3 x 20,5 cm), umgeben von<br />
18 kleinen Rundbildern und gestoch. Schrift von<br />
D. del Falcino nach S. Stradano. O. O., Dr. und<br />
J. (Florenz, ca. 1590). Blattgr.: 50 x 36 cm. (104)<br />
600,-<br />
Von großer Seltenheit, von uns nur ein Exemplar in der<br />
Biblioteca Marucelliana in Florenz nachweisbar. – Nicht bei<br />
Piazzi (Werkkatalog Falcino, Siena 1985). – Prachtvolle, der<br />
Großherzogin der Toskana, Christine von Lothringen<br />
(1565-1636, Großherzogin ab 1589) gewidmete Tafel mit<br />
Szenen aus dem Leben ihrer Namenspatronin. Das Blatt<br />
wurde im Auftrag des Augustiner-Eremiten Onorio<br />
Martini aus S. Croce di Valdarno nach einer Zeichnung des<br />
Scipione Stradano (eigentlich: van der Straet; 1536-1605)<br />
angefertigt. Über diesen Künstler weiß man fast nichts, er<br />
wird in den gängigen Lexika nicht erwähnt. Wahrscheinlich<br />
war er ein Bruder des Giovanni Stradano (Jan van der Straet;<br />
1523-1605). Der Auftraggeber Martini hat 1593 eine Vita<br />
der Heiligen verfaßt. Eine zeitlich nahe Entstehung unseres<br />
Blattes zu dieser Schrift ist zu vermuten. – Das Blatt war<br />
offenbar schon im 18. Jahrhundert sehr selten. So wird in<br />
einer 1759 in Florenz erschienenen Vita der Heiligen berichtet,<br />
die Familie Menabuoi habe ein Exemplar in ihrem<br />
Besitz. Dieses wird dort als wichtige Bildquelle für die<br />
Wundertätigkeit der Heiligen ausführlich beschrieben:<br />
„Nella casa Menabuoi di Firenze è stata sempre tradizione,<br />
che essa discenda da S. Croce, e sia della famiglia della beata<br />
Cristiana. Quindi vi si conservava una tavola incisa in rame<br />
rappresentante il passaggio al Paradiso della Beata Cristiana,<br />
e le esequie celebratele nella Chiesa del suo Convento<br />
coll'assistenza delle dieci Monache morte innanzi a lei, e con<br />
gran concorso di popolo. Nel contorno sono diciotto circoli<br />
con inscrizione intorno a ciascheduno; e in questi circoli<br />
sono rappresentate le azioni e i miracoli della medesima
86<br />
Nr. 305<br />
Beata, spiegati nelle dette inscrizioni ...“ (S. LXXXIV ff.). –<br />
Alt auf überstehendes Trägerpapier aufgezogen, bis an den<br />
Rand der Einfassung beschnitten, an der linken unteren<br />
Ecke ein wenig Verlust der Rahmenlinie, leicht gebräunt. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
310 EINBLATTDRUCKE – DAMIENS – „Monstre<br />
assassin du roy.“ Einblattdruck (Kupferstich) mit<br />
großer Darstellung und gestoch. zweispaltigen<br />
Text. Augsburg, Steislinger, o. J. (1757). Blattgr.:<br />
33,5 x 32,3 cm. (158) 200,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar. – Seltenes Flugblatt<br />
über Robert Damiens (1715-1757), der 1757 ein Attentat<br />
auf König Ludwig XV. von Frankreich verübt hatte. Die<br />
Darstellung zeigt Damiens von oben auf dem eisernen Folterbett.<br />
Monströs war nicht die Tat an sich, die den König<br />
nur leicht verletzte, sondern waren die folgenden Torturen<br />
bis zur Hinrichtung durch Vierteilung am 28. März 1757. –<br />
Nur wenige Exemplare nachweisbar (Germanisches Nationalmuseum<br />
Nürnberg, BSB München). – Ränder stellenw.<br />
mit hinterlegten Läsuren, faltig und leicht fleckig.<br />
311 – – „Vorstellung der verruchten That des Mörders<br />
Damien, so er an Ihro Königl. Maj. Ludwig dem<br />
XV. 1757. den 6ten Jenner begangen.“ Einblattdruck<br />
(Kupferstich) mit drei Darstellungen und<br />
gestoch. Text. Augsburg, Will, o. J. (1757). Blattgr.:<br />
20 x 32,3 cm. (158) 200,-<br />
Einzelblätter<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar. – Seltenes Flugblatt<br />
über das Attentat auf König Ludwig XV. von Frankreich<br />
durch Robert Damiens (1715-1757), der nach grau -<br />
samen Folterungen am 28. März 1757 gevierteilt worden ist.<br />
Die drei Darstellungen zeigen die Attacke auf den König,<br />
den Gefangenen auf einem eisernen Bett sowie das Tatwerkzeug<br />
und die verschiedenen Stationen der Hinrichtung.<br />
– Bis an die Einfassung beschnitten, etw. knittrig,<br />
leicht wasserrandig und gebräunt.<br />
312 – DIENSTBOTEN – „Der Allamodischer Niemandt<br />
bin ich genandt. Allem Wahrlosen gesind<br />
gar wol bekandt.“ Einblattdruck (Radierung) mit<br />
großer Darstellung und vierspaltigem gestoch.<br />
Text. O. O., Dr. und J. (um 1650). Plattengr.:<br />
25,2 x 32 cm. Unter Passepartout. (104) 600,-<br />
Coupe 57. – Vgl. Harms IV, 10. Brückner 207 (seitenverkehrte<br />
Variante bei Fürst in Nürnberg). – „Das Thema des<br />
personifizierten Niemand, der als der sonst nicht faßbare<br />
Urheber vieler Mängel des Alltags gilt, wird hier relativ<br />
zurückhaltend mit der Kritik am Allamodewesen verbunden.<br />
Der Text ist ein Monolog des Niemand, der seine<br />
Unschuld beteuert. Bei jeder Unzulänglichkeit in einem<br />
Haushalt werde er zum Sündenbock gemacht, und er zählt<br />
auf, an welche Untugenden er hier bei Mägden, Knechten<br />
und Kindern denkt“ (Harms). – Sehr selten, ein weiteres<br />
Exemplar unserer Fassung ist nur im Germanischen Nationalmuseum<br />
Nürnberg nachweisbar (Inv.-Nr. 19785/1293).<br />
– Nicht im VD 17. – Mehrere kleine, restaurierte Löcher<br />
mit geringem Buchstabenverlust, etw. gebräunt. – Siehe<br />
Abbildung Seite 83.
Nr. 306<br />
313 – – „Hierinnen mann befind daß recht loß Haussgesind.“<br />
Einblattdruck (Radierung) mit großer<br />
Darstellung von P. Troschel (32,5 x 20,3 cm) und<br />
dreispaltigem gestochenen Text. O. O. (Nürnberg),<br />
Fürst, o. J. (um 1650). Blattgr. 34 x 26 cm.<br />
(104) 500,-<br />
Drugulin I, 2572. Hampe 282. Thieme-B. XXXIII, 431. –<br />
Sehr schönes und seltenes Blatt mit der Darstellung der Sorgen<br />
eines Hausherren nicht nur mit seinen Dienstboten,<br />
sondern auch der Frau, den Kindern und sogar dem Vieh,<br />
darunter eine gereimte Erklärung, schließend: „Es macht<br />
dem Mann viel Angst und Leyd, Und er verdirbt in kurtzer<br />
Zeit.“ – Über den KVK nicht nachweisbar, nicht im VD 17.<br />
– Ränder mit kleinen Läsuren, kleiner Einriß des Mittel falzes<br />
hinterlegt, geringe Leimspuren im Text, rückseitig minimale<br />
Montagespuren. – Siehe Abbildung.<br />
314 – DREISSIGJÄHRIGER KRIEG – „KURTZER<br />
BERICHT der uhralten weissagung von dem<br />
jtzigen zustandt der gantzen werden Christenheit<br />
...“ Einblattdruck mit Radierung (15,5 x 22,9 cm)<br />
und dreispaltigem typographischen Text. O. O.<br />
und Dr. 1620. Blattgr.: 35 x 24 cm. (104) 350,-<br />
Drugulin II, 1432. Paas P-534. Harms II, 159. Jantz 3183.<br />
Niemetz 90: „Auch in dem Blatt 'Kurtzer Bericht' wird<br />
allein die Societas Jesu für den Kriegszustand in Böhmen<br />
Einzelblätter<br />
verantwortlich gemacht. Dabei präsentiert der Verfasser<br />
seine Geschichtsdeutung als erwartungsgemäß eingetretene<br />
Prophezeiung, deren Ausgang im Scheitern der jesuitischen<br />
Intrigen ebenfalls schon vorausgesagt werden kann.“ –<br />
Knapp, tls. bis in die Bordüre beschnitten, mit einzelnen<br />
kleinen Löchern auf überstehendes Trägerpapier aufgezogen,<br />
leicht fleckig und gebräunt.<br />
315 – – TILLY – „Eigentliche Contrafactur, Wie Kön.<br />
May zu Schweden den alten Corporal Tyllen nach<br />
dem Aprill schicket, und was er ihm für eine Last<br />
zu tragen auffgesacket habe.“ Einblattdruck mit<br />
Kupferstich (15,5 x 22,3 cm) und zweispaltigem<br />
typographischen Text. O. O., Dr. und J. (1632).<br />
(50) 300,-<br />
Seltene Druckvariante. – Drugulin II, 1989. Paas P-1715:<br />
„Anti-Catholic lampoon, in which Count Tilly is depicted<br />
as a vagabond April fool on his way to Rome to seek refuge<br />
there from the Swedes.“ – Paas führt vier Varianten an,<br />
davon eine datierte. Im VD 17 nur die häufigere Fassung<br />
mit Titelbeginn „Wie Königl. Mayst. zu Schweden ...“<br />
(1:090819E). Unsere Fassung demgegenüber auch im<br />
Beschreibungstext geringfügig verändert, der Kupferstich<br />
mit schematischer Ansicht von Rom wohl von anderer<br />
Platte, ebenfalls andere Zierinitiale und Trennungsbordüre<br />
zwischen den Textspalten. – Gefaltet, ein Falz mit restauriertem<br />
Ausbruch (etw. Textverlust), gebräunt und fleckig.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
87
88<br />
Nr. 313<br />
316 EINBLATTDRUCKE – DREISSIGJÄHRIGER<br />
KRIEG – TILLY – „Wie gewonnen, so zerronnen,<br />
Dieses hat gegenwärtiger armer keyserlicher<br />
Cavallier, Rittmeister Brigrant genandt ... auch mit<br />
grossen Schaden erfahren“. Einblattdruck mit<br />
Radierung (16,1 x 10,7 cm) und zweispaltigem<br />
typographischen Text. O. O., Dr. und J. (1631).<br />
(50) 300,-<br />
Paas P-1466: „Anti-Catholic lampoon about the reversal of<br />
fortune for Tilly's soldiers“. – Spott auf die kaiserliche<br />
Armee nach der Niederlage gegen die Schweden bei Frankfurt<br />
an der Oder. – Paas führt sechs (!) Varianten an, die teils<br />
datiert sind. Die drei Fassungen im VD 17 nicht mit unserer<br />
identisch, ebenso abweichend (u. a. die Radierung seitenverkehrt)<br />
Harms II, 279. – Etw. gebräunt und fleckig. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
317 – „ERMANUNG FÜR DIE JUGEND.“ Einblattdruck<br />
mit 3 Reihen zu je 4 Holzschnitten<br />
nach B. Beham und typographischem Text. Basel,<br />
S. Apiarius, o. J. (um 1569). Blattgr.: 37,5 x 25 cm.<br />
(104) 1.200,-<br />
Erste Ausgabe. – HKJL I, Nr. 484 (Abb.). Halle, Newe Zeitungen,<br />
414: „Außerordentlich seltenes und interessantes<br />
Flugblatt.“ Brückner, Populäre Druckgraphik, S. 44 und<br />
Abb 45. Ecker 60. – In vier Reihen mit je vier Strophen und<br />
zwei darübergesetzten Versen angeordnete Bilderfolge.<br />
Eine „Warnung der Jugend vor dem Laster mittels Bild und<br />
Text. Mit den zwölf Bildern von Bettlern werden die Folgen<br />
der verschiedenen Laster vorgeführt, in den Versen darüber<br />
erklären die Figuren selbstkritisch die Ursachen für ihren<br />
Bettlerstatus. Der Reihe nach erscheinen ein ehemaliger<br />
Einzelblätter<br />
Alchimist, einer, der in der Jugend nichts gelernt hat, eine<br />
Buhlerin, einer, der seine Lehre abgebrochen hat, ein Buhler,<br />
eine faule und ungehorsame Magd, ein Spieler, eine<br />
Unehrenhafte, ein Prasser, ein Raufbold, ein Vielfraß und<br />
ein Bettler von Geburt. Die einzelnen Figuren sind durch<br />
eine Linie voneinander getrennt, die Landschaft zieht sich<br />
jedoch über alle vier Bilder des Holzstocks. Dem jugendlichen<br />
Leser wird empfohlen, sich der Armen und Bettler<br />
anzunehmen. Die Holzschnittmotive sind freie Kopien<br />
nach Barthel Behams Holzschnitt der Zwölf Vaganten.“<br />
(HKJL). – Wie alle bekannt gewordenen Exemplare (es<br />
dürften kaum mehr als fünf sein, darunter eines im Germanischen<br />
Nationalmuseum Nürnberg, ein weiteres wurde in<br />
unserer Auktion 34 verkauft) auf die Rückseite eines Korrekturbogens<br />
gedruckt. Dessen Text stammt von den Kapiteln<br />
„Das Testament Isaschar“ und „Das Testament Jude“,<br />
aus „Testament und Abschrift der zwölf Propheten“,<br />
erschienen 1569 in Basel (VD 16 T 584, der Drucker unbekannt;<br />
dieser dürfte allerdings mit dem Drucker unseres<br />
Flugblattes identisch sein, während die Datierung des<br />
Buches wiederum einen Anhaltspunkt zur Datierung des<br />
Flugblattes gibt). Die Zweitverwendung für Korrektur bögen,<br />
die große Seltenheit und die Tatsache, daß es sich bei<br />
den bekannten Exemplaren fast nur um Makulaturblätter<br />
handelt, lassen allein den Schluß zu, daß dieses Flugblatt<br />
nach dem Druck mit einem Verkaufsverbot belegt und die<br />
Auflage bis auf wenige Exemplare vernichtet worden ist,<br />
aus welchen Gründen auch immer. Reske (S. 85) erwähnt<br />
jedenfalls, daß Samuel Apiarius seine „Neuen Zeitungen“<br />
der 1580er Jahre gewöhnlich unter fingierter Adresse oder<br />
anonym erschienen ließ – er hatte offenbar schlechte Erfahrungen<br />
gemacht. – Rechter Rand beschnitten, es fehlen ca.<br />
2,5 cm von Bild und Text, ein ca. 6 cm langer hinterlegter<br />
Einriß, entlang des rechten Rands einzelne kleine Löcher<br />
mit wenig Darstellungsverlust, etw. leimfleckig (Makulatur)<br />
und leicht gebräunt, kleine Randläsuren. – Siehe Abbildung.
Nr. 315<br />
318 – FEUERWEHR – MÄLZEL – „Erstickungs<br />
Wehre Erfunden und ausgeführt von Johann<br />
Maelzel“. Einblattdruck (Kupferstich). O. O.,<br />
Dr. und J. (Wien, Hofdruckerei, 1814). Blattgr.:<br />
37,2 x 46,5 cm. (50) 250,-<br />
Sehr seltener Kupferstich, der eine kaum bekannte Erfindung<br />
Mälzels dokumentiert: Ein Apparat, der Frischluft,<br />
ähnlich wie bei einem Taucher, über Schläuche in eine Be -<br />
atmungsmaske preßt, ermöglicht es Feuerwehrleuten, die<br />
Brandbekämpfung auch in unbelüfteten Räumen wie Kellern<br />
vorzunehmen. Die Erfindung sollte in dem vorliegenden<br />
Kupferstich wohl noch vor der Reihenproduktion des<br />
Apparats bekannt gemacht werden, hat aber offenbar weder<br />
Verbreitung noch Wirkung erlangt, vielleicht aufgrund<br />
technischer Unzulänglichkeit. Erfolge feierte Mälzel zu dieser<br />
Zeit mit seinen Musikautomaten und in der Zusammenarbeit<br />
mit Beethoven. – Zu diesem Kupferstich sind<br />
auch ein typographisches Erklärungs- und ein Titelblatt<br />
erschienen („Beschreibung der von Johann Melzel erfundenen<br />
Erstickungs-Wehre“); in dieser Form über den KVK in<br />
einem Exemplar in der ÖNB in Wien nachweisbar. – Ränder<br />
mit minimalen Läsuren, Faltspuren, gering gebräunt. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
319 – FÜNF SINNE – „ANBILDUNG der Aeusserlichen<br />
fünf Sinnen, die sich an dem (Menschen<br />
befinden).“ Einblattdruck (Radierung) mit großer<br />
Darstellung und zweispaltigem gestochenen Text.<br />
O. O. (Nürnberg), Fürst, o. J. (ca. 1630). Blattgr.:<br />
31,4 x 38,2 cm. (<strong>61</strong>) 300,-<br />
Hampe 229. – Überaus seltenes, prachtvolles Blatt in kräftigem<br />
Abdruck. – Die Sinne, dargestellt anhand von Liebespaaren<br />
unterschiedlichen Alters, mit der moralischen<br />
Deutung im Text, daß die Sinneswahrnehmung letztlich der<br />
Einzelblätter 89<br />
Nr. 316<br />
Erkenntnis Gottes dienen solle. In der Mitte ein Reichs apfel<br />
(Symbol irdischer Macht?), davor die Philosophen Heraklit<br />
und Demokrit. – Ein ähnliches Nürnberger Blatt verzeichnet<br />
Drugulin (I, 762) mit Stechersignatur G. Scherer, datiert<br />
um 1660. – Nicht im VD 17, von uns kein weiteres Exemplar<br />
nachweisbar. – Bis an die Einfassung beschnitten, rech -<br />
te obere Ecke mit großem, restaurierten Eckabriß (hs. er -<br />
gänzt, Verlust von Schraffur und den letzten beiden<br />
Wörtern des Titels). – Siehe Abbildung.<br />
320 – GRAZ – „Abbildung der Vornehmen Vestung<br />
und Statt Graetz in der Steyermarckt. 1667.“ Einblattdruck<br />
(Radierung) mit großer Darstellung<br />
(24,5 x 37,6 cm) und gestoch. zweispaltigen Text.<br />
O. O. (Nürnberg), Fürst, (1667). Blattgr.: 29,6 x<br />
38,2 cm. (104) 400,-<br />
Hampe 165. Drugulin I, 59. – Nicht bei Fauser und im VD<br />
17. – Leicht veränderter Nachstich der Grazansicht in<br />
Vogelperspektive aus der Österreich-Topographie von<br />
Matthäus Merian, wobei eine ältere Platte mit neuer Titelei<br />
versehen worden ist (deutlicher Unterschied in der Ab -<br />
druckstärke). – Knapp, rechts auch bis in die Darstellung<br />
beschnitten, stellenw. hinterlegt, etw. knittrig, leicht ge -<br />
bräunt und fleckig. – Selten.<br />
321 – GRÖNLÄNDER IN NÜRNBERG – „Die<br />
ohnlängst in Nürnberg befindlichen und nach der<br />
Natur abgezeichneten Bildnüße, der aus der<br />
Straße David in Grönländischen Familie ...“ Einblattdruck<br />
mit Kupferstich von J. O. Berndt und<br />
zweispaltigem typographischen Text. Nürnberg,<br />
Berndt, o. J. (um 1770). Blattgr.: 38 x 28,2 cm. (50)<br />
150,-
90<br />
Nr. 317<br />
Drugulin II, 4201: „Das Ganze war ein Schwindel.“ Halle,<br />
Newe Zeitungen, 1807 (datieren beide fälschlich 1736). –<br />
Berichtet im Titel von einer angeblich grönländischen Familie,<br />
die sich in Nürnberg aufgehalten hat. Der Erklärungstext<br />
darunter mit Informationen über das Land, seine Be -<br />
wohner und den Walfang. Der sehr schöne Stich im<br />
Rocaille-Rahmen (Datierungskriterium) zeigt das „Grönländer“-Paar<br />
vor seiner Behausung in einer Phantasielandschaft.<br />
– Auf größeres Papier aufgezogen, vereinzelt wenig<br />
fleckig.<br />
322 – – „Strasse-Davit-Familiae.“ Einblattdruck (Kupferstich)<br />
von J. O. Berndt. Nürnberg o. J. (um<br />
1770). Plattengr.: 17,4 x 24 cm. (50) 300,-<br />
Drugulin II, 4200: „Das Ganze war ein Schwindel“ (verzeichnet<br />
unter 1736). – Sehr schöner Stich mit dem angeblichen<br />
Grönländer-Ehepaar von phantastischem Alter, das<br />
1768 in Nürnberg gewesen sein soll. Hier die beiden frontal<br />
vor ihrer Wohnhöhle in weiter Seelandschaft wieder gegeben,<br />
links vorne ein Seehund, im Hintergrund ein Segelschiff<br />
und ein Wal. – Kein weiteres Exemplar nachweisbar.<br />
– Breitrandig, gering gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
323 – GRUMBACHSCHE HÄNDEL – MAXIMI-<br />
LIAN II., RÖMISCH-DEUTSCHER KAISER,<br />
Mandat der Verhängung der Reichsacht über Herzog<br />
Johann Friedrich II. von Sachsen. Einblattdruck<br />
aus zwei mont. Blättern mit großer Holzschnitt-Initiale.<br />
Wien 12. 12. 1566. 76,3 x 59,4 cm.<br />
(65) 300,-<br />
Einzelblätter<br />
Seltener, großformatiger Erlaß mit der ausführlichen Be -<br />
gründung der Verhängung der Reichsacht über Herzog<br />
Johann Friedrich II. von Sachsen, der den unter Reichsacht<br />
stehenden Ritter von Grumbach unterstützt und an seinen<br />
Hof geholt hatte. – Auf dem vollen, unbeschnittenen<br />
Bogen, Falze mit kleinen Einrissen und leicht gebräunt.<br />
324 – „HANOCH, die Erste Statt der Welt.“ Einblattdruck<br />
mit 5 Kupferstichen und zwei typographischen<br />
Textspalten. O. O., Dr. und J. (Prag,<br />
J. Hiller, um 1730?). Blattgr.: 27,1 x 49,3 cm. (104)<br />
300,-<br />
Überaus seltenes und ungewöhnliches Blatt mit der<br />
Beschreibung der legendären, nach biblischem Zeugnis von<br />
Kain gegründeten Stadt Henoch. In der Mitte eine große<br />
Ansicht (26,4 x 15,2 cm) mit der Errichtung der Stadtmauern<br />
im Hintergrund, im Vordergrund die Familie Kains bei<br />
Ackerbau und Viehzucht inmitten zahlreicher Tiere, darunter<br />
Elefanten und Löwen. Auf den vier kleinen Seitentafeln<br />
(je 13 x 8,5 cm) dazu die Abbildung einer Kürbispflanze<br />
(„Pepones“), des weißen Falken, mehrerer Meerestiere<br />
(darunter Seehund, Delphin und Meerfloh) sowie eines<br />
Kranichs. An den Rändern je eine Textspalte mit der<br />
Beschreibung der Stadt in acht zwölfzeiligen Strophen. –<br />
Der Stil der Stadtansicht ist nahe verwandt mit den Illustrationen<br />
des Prager Kupferstechers Johann Hiller (nachweisbar<br />
1716-1746, vgl. Dlabacz, Allgemeines Künstler lexikon<br />
für Böhmen, Bd. I, 1815, S. 628-31), der auch die<br />
Illustrationen zu Myllers „Peregrinus in Jerusalem“ angefertigt<br />
hat. Darin finden sich neben einigen Stadtansichten<br />
auch botanische und zoologische Darstellungen. So zeigt<br />
die Tafel „La Ragna, die Meer-Spinne“ einige der auf unserem<br />
Blatt dargestellten Meerestiere in exakt derselben<br />
Weise. Hiller hat seine Illustrationen also offensichtlich für<br />
den vorliegenden Einblattdruck zweitverwendet. Dafür<br />
spricht auch die unterschiedliche Abnutzung der Platten:<br />
Während die Mitteltafel tiefschwarz und kräftig ist, wirken<br />
die kleinen Bilder sämtlich etwas blaß. – Wohl alt auf festes<br />
Papier aufgezogen und fast bis an die Plattenränder<br />
beschnitten, etw. gebräunt und fleckig. – Siehe Abbildung<br />
Seite 93.<br />
325 – JESUITEN – „INSIGNIA IESUITARUM. das<br />
ist, Aller Jesuiten oder Esauiten rechtes, eigentliches<br />
und Natürliches, mit Schildt und Helm<br />
geziertes Wapen ...“ Einblattdruck mit Kupferstich<br />
(13,6 x 22,4 cm) und dreispaltigem typographischen<br />
Text. O. O. und Dr. 1620. 36,5 x 26,2 cm.<br />
(50) 400,-<br />
Harms II, 158. Niemetz 79 und 232 (mit zahlr. weiteren<br />
Nachweisen): „Geballte Anklage jesuitischer Allmachts bestrebungen.<br />
Die Wappensatire zeigt die Societas Jesu inzwischen<br />
im Zentrum der römischen Hierarchie, während der<br />
Papst und ein Kardinal nur noch 'deß Wappens Spießgeselln'<br />
sind. In der Mitte der Graphik baut sich nun ein Wappen<br />
aus zahlreichen Kriegsgeräten auf, wodurch die Programmatik<br />
des Jesuitenordens zum Ausdruck gebracht<br />
werden soll.“ – Linker Rand und ein Eckabriß hinterlegt,<br />
bis auf einen schmalen Rand um die Bordüre beschnitten,<br />
wenig gebräunt und fleckig. – Siehe Abbildung Seite 94.
Nr. 318<br />
Nr. 319<br />
Einzelblätter 91
92<br />
Nr. 322<br />
Unbekannter Drucker<br />
326 EINBLATTDRUCKE – „JHESUS SYRACH.<br />
Das X. Capitel.“ Einblattdruck mit Holzschnitt-<br />
Initiale. Nürnberg, D. Rasch, 1559. Blattgr.: 23,4 x<br />
13,7 cm. (50) 300,-<br />
Einziges bekanntes Exemplar, bibliographisch von uns<br />
nicht nachweisbar. Auch für den Drucker, dessen Impressum<br />
mit „Daniel Rasch. Schrifftgiesser zu Nürmberg“ angegeben<br />
ist, konnte kein Nachweis gefunden werden. Wahrscheinlich<br />
ist er ein Verwandter des in Frankfurt am Main<br />
1559-63 tätigen Johann Rasch (vgl. Reske 231). Daniel<br />
Rasch hat offenbar vergeblich versucht, als Drucker in<br />
Nürnberg Fuß zu fassen. Das in einer besonders schönen<br />
Type meisterlich gesetzte Flugblatt wird vielleicht eine<br />
Probe seines Könnens gewesen sein. Es enthält eine Warnung<br />
vor der Hoffart, ausgehend vom zehnten Kapitel des<br />
Ecclesiasticus. – Gebräunt und fleckig.<br />
327 – JUDEN – FRANKFURT AM MAIN – „Vorstellung<br />
der gäntzlich ab gebranden Iuden gaß zu<br />
Franckfurt am Mäyn, welches geschehen Mitt -<br />
wochen den 14ten Januarij Abends zwischen<br />
8 und 9 Uhr 1711.“ Einblattdruck (Radierung mit<br />
Plan und kleiner Stadtansicht). O. O. (Frankfurt),<br />
Fehr, o. J. (1711). Blattgr.: 28,2 x 24,1 cm. (104)<br />
250,-<br />
Nicht bei Drugulin, im Kat. Halle, bei Fauser etc. – Sehr<br />
seltenes Dokument zur Frankfurter Stadtgeschichte mit der<br />
Darstellung des sogenannten „Großen Judenbrands“ im<br />
Jahre 1711, neben dem acht Jahre späteren „Großen Christenbrand“<br />
einer der schlimmsten Brandkatastrophen, die<br />
die Stadt je heimgesucht hat. – Oben eine panoramaartige<br />
Einzelblätter<br />
Stadtansicht mit den Festungsanlagen, unten ein Plan. –<br />
Zum Frankfurter Kupferstecher und Verleger Peter Fehr<br />
(1681-1740), der auch das Krönungsdiarium Kaiser Karls<br />
VI. (1711) und Lersners Stadtchronik (1734) illustriert hat,<br />
siehe AKL XXXVII, 495. – Von uns kein weiteres Exemplar<br />
nachweisbar. – Stellenw. in Rot alt ankolor., bis an die Einfassungslinie<br />
beschnitten, etw. knittrig, rückseitig Bibliotheksetikett,<br />
etw. fleckig und gebräunt. – Siehe Abbildung<br />
Seite 94.<br />
328 – KARIKATUREN – Die zwölf Töchter des<br />
Herrn Schmidt („Herr Schmidt! Wir haben eine<br />
Bitt“). Einblattdruck (altkolor. Kupferstich).<br />
Nürnberg, Renner, o. J. (ca. 1830). Blattgr.: 35,8 x<br />
30,6 cm. (50) 200,-<br />
Reizvolles Blatt zu dem beliebten Tanzlied „Herr Schmidt,<br />
Herr Schmidt, was kriegt die Jule mit?“ In der Mitte ein<br />
Rundbild mit dem Ballsaal, wo der Vater, Herr Schmidt,<br />
von Freiern in meist studentischer Kleidung umringt ist.<br />
Außen zwölf Hochovale mit den Töchtern und einem Vers<br />
über die jeweilige Mitgift. – Mit Plattennr. 265. – Der Nürnberger<br />
Verleger Georg Nikolaus Renner firmierte unter der<br />
Adresse „G. N. Renners Kunsthandlung“ von 1826-35 (vgl.<br />
Brückner 226), danach unsere Datierung. – Sehr selten. –<br />
Knick- und Faltspuren, leicht gebräunt und fleckig.<br />
329 – – BISMARCK – „Le Grand Ôgre allemand.“<br />
Einblattdruck (altkolor. Lithogr.) mit lithogr. Text.<br />
Epinal, Pinot und Sagaire, o. J. (um 1870). Blattgr.:<br />
40,7 x 27,9 cm. (50) 200,-<br />
Bismarck als Ungeheuer, die gekrönten Häupter Europas<br />
verschlingend. Karikatur der „Imagerie“ von Epinal aus der<br />
Zeit um den deutsch-französischen Krieg 1870/71. – Auf<br />
Trägerpapier aufgelegt, etw. gebräunt. – Siehe Abbildung<br />
Seite 82.
Nr. 324<br />
330 – – MEDIZIN – „Der Praeservativ-Mann gegen<br />
die Cholera“. Einblattdruck (Radierung) mit altkolor.<br />
großer Darstellung (ca. 19,5 x 17 cm) und<br />
gestoch. Schrift. O. O., Dr. und J. (Nürnberg? um<br />
1840). Blattgr.: 31,3 x 22,2 cm. (50) 250,-<br />
Holländer, Die Karikatur und Satire in der Medizin, 1921,<br />
S. 175-187. Weber, Tableau de la caricature médicale, 1936,<br />
S. 116-119. – Skurriles Flugblatt, das die verbreitete Cholera-Angst<br />
und die damit zusammenhängenden Heil methoden<br />
der Volksmedizin verspottet. Ein Händler in Gestalt<br />
eines Affen weist auf eine Nußschale mit der Aufschrift<br />
„Cholera“. Der Schutz vor der Cholera ist die Nuß, die es<br />
zu knacken gilt. Dazu bietet der Händler Metallplatten an,<br />
„wie ein Teller gross, auf die Herzgrube gelegt und brav<br />
Pfefferminz genossen, dann, ihr lieben Leutchen, hat's keine<br />
Gefahr!“ Die Behandlung der Cholera durch Pfefferminztee<br />
in Verbindung mit dem sogenannten „Carlisleschen<br />
Instrument“, einer speziell geformten Metallplatte, war in<br />
der Mitte des 19. Jahrhunderts verbreitet und natürlich<br />
weitgehend wirkungslos. – Kräftiges, sauberes Kolorit. –<br />
Selten, über den KVK nur ein Exemplar in der Wellcome<br />
Library nachweisbar, ein weiteres besitzt das Germanische<br />
Nationalmuseum in Nürnberg. – Breite Ränder leicht fleckig,<br />
Ecken mit Einstichspuren. – Siehe Abbildung Tafel 10.<br />
331 – – TABAKSCHNUPFER – „Welch eine Wonne<br />
wenn man frühe, ein gutes Prieschen zu sich<br />
nimmt.“ Einblattdruck (altkolor. Kupferstich<br />
von H. Geuder) mit zweispaltigem gestoch. Text.<br />
Nürnberg, Renner und Schuster, o. J. (ca. 1836).<br />
Plattengr.: 32,9 x 27,4 cm. (50) 200,-<br />
Stehender alter Mann in antiquierter Kleidung und in ebensolchem<br />
Ambiente, geradezu bösartig karikiert, bedient sich<br />
aus einer großen Schnupftabakdose. Illustration zu einem<br />
Einzelblätter 93<br />
populären Gedicht (unter der Darstellung abgedruckt), das<br />
den Tagesablauf des Tabakschnupfers beschreibt. – Mit Plattennr.<br />
312. Der Stecher und Entwerfer war Hans Geuder<br />
(1814-1842). – Der Nürnberger Verleger Georg Nikolaus<br />
Renner firmierte unter der Adresse „G. N. Renner &<br />
Schuster“ von 1835-37 (vgl. Brückner 226), danach unsere<br />
Datierung. – Sehr selten. – Leichte Knick- und Faltspuren,<br />
etw. gebräunt. – Siehe Abbildung Tafel 10.<br />
332 – KOALITIONSKRIEGE – „ABBILDUNG<br />
der am Rheinstrom passirten französischen Armée<br />
1797“. Einblattdruck (Radierung mit großer altkolor.<br />
Darstellung und gestoch. Text). Wien,<br />
Löschenkohl, o. J. (1797). Blattgr.: 32,5 x 37,7 cm.<br />
(104) 1.000,-<br />
Nicht bei Witzmann, Löschenkohl, und im <strong>Katalog</strong> des<br />
Historischen Museums der Stadt Wien, Ausstellung „Hieronymus<br />
Löschenkohl“, Wien 1959. – Einziges von uns<br />
nachweisbares Exemplar. – Darstellung der verschiedenen<br />
Ränge der französischen Armee mit leicht karikierenden<br />
Zügen anläßlich der Besetzung der linksrheinischen Gebiete<br />
durch die Franzosen am Ende des Ersten Koalitionskriegs.<br />
– Löschenkohl (1753-1807) war der führende „Bildberichterstatter“<br />
seiner Zeit in Wien, der versuchte, vom ständigen<br />
Hunger nach den neuesten Nachrichten durch die Produktion<br />
einer Fülle von Blättern zu profitieren: „Heute langt<br />
die Nachricht von einer Schlacht an; morgen liefert<br />
Löschenkohl sie gestochen ... Die meisten solchen Bilder<br />
wurden verschlungen“ (der Schriftsteller Franz Gräffer,<br />
zitiert nach: Das 18. Jahrhundert und Österreich, Bd. 13,<br />
S. 111f.). – Einzelne restaurierte und hinterlegte Randschäden,<br />
etw. angeschmutzt und berieben. – Siehe Abbildung<br />
Tafel 10.
94<br />
Nr. 325<br />
333 EINBLATTDRUCKE – KOMETEN – FRANK-<br />
FURT AN DER ODER – „Warhaffte Contrafactur.<br />
Eines newen Wunderzeichens, so den 18.<br />
Aprilis An. 1631. zu Franckfurt an der Oder von<br />
Menniglich gesehen worden.“ Einblattdruck mit<br />
Radierung (11,8 x 18,3 cm). O. O., Dr. und<br />
J. (Frankfurt an der Oder? 1631). 33,5 x 20,5 cm.<br />
(50) 600,-<br />
Bibliographisch und über den KVK von uns nicht nachweisbar,<br />
nicht im VD 17. – Einblattdruck von größter Seltenheit,<br />
wohl einziges Exemplar. – Berichtet von dem zu<br />
dieser Zeit mehrfach beschriebenen Phänomen der „Nebensonnen“,<br />
die in der Regel Unheil verkündeten. In diesem<br />
Fall wurde die Beobachtung von zwei Nebensonnen,<br />
Regenbögen und Rauchwolken unmittelbar nach der Er -<br />
oberung der Stadt Frankfurt an der Oder durch die Schweden<br />
gemacht. Wahrscheinlich wurde das Flugblatt in der<br />
besetzten Stadt gedruckt und verbreitet, daher auch ohne<br />
Nennung des Verlegers. Die Erscheinung wird als Zeichen<br />
und Warnung Gottes interpretiert: die Menschen sollten<br />
Buße tun, um das Unheil doch noch abzuwenden. – In der<br />
linken unteren Ecke der Radierung ein kleines Zeichen, dem<br />
Planetensymbol des Saturn ähnlich. – Ränder etw. brüchig<br />
und mit einzelnen Hinterlegungen, untere rechte Ecke<br />
gestaucht, etw. wasserrandig und gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
334 – – HERLITZ – „Von dem Cometen oder ge -<br />
schwentzten newen Stern, welcher sich im September<br />
dieses 1607. Jahrs hat sehen lassen.“ Einblattdruck<br />
mit großem Holzschnitt (16,1 x 35,3<br />
cm) und zweispaltigem typographischen Text.<br />
Lübeck, Witte, o. J. (1607). Blattgr.: 31 x 36,8 cm.<br />
(50) 500,-<br />
Brüning 695. – Nicht bei Drugulin, im Kat. Halle, bei<br />
Harms, Zinner etc. – Sehr seltenes Flugblatt über den im<br />
September 1607 zu beobachtenden Kometen, wohl kurz<br />
Einzelblätter<br />
Nr. 327<br />
nach der Schrift des Greifswalder Mathematikprofessors<br />
David Herlitz erschienen, die ebenfalls der Lübecker Verleger<br />
und Drucker Hans Witte gedruckt hat. Auf diese<br />
Schrift wird im Erklärungstext gleich zweimal verwiesen.<br />
Das Blatt ist offensichtlich nicht vorrangig zu Informations-,<br />
sondern vor allem zu Werbezwecken produziert worden<br />
(der Text vielleicht ebenfalls von Herlitz verfaßt). Witte<br />
ging dabei so vor, wie die Werbestrategen des Buchhandels<br />
bis heute arbeiten: Einiges andeuten, das Interesse wecken,<br />
und wenn der Leser es dann konkret wissen will, auf das<br />
eigentliche Produkt verweisen. – Der große, im Text er -<br />
klärte Holzschnitt zeigt den Durchgang des Komten durch<br />
die figürlich dargestellten Sternbilder (wahrscheinlich auch<br />
für die Abhandlung von Herlitz geschaffen). – VD 17<br />
(29:720107N) nennt unter übereinstimmendem Titel als<br />
Drucker Hans Meyer. Da Meyer erst ab 1640 mit eigener<br />
Offizin in Lübeck tätig war (Reske 568), ist dies nur so zu<br />
erklären, daß er das Flugblatt Wittes reproduziert hat. –<br />
Faltspuren, mehrere kleine Randeinrisse, leicht gebräunt<br />
und fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
335 – – LAIBACH – „Warhaffter und glaubwürdiger<br />
Bericht, eines erschrecklichen Wunderzeichen,<br />
so sich den 28. Januari dieses 1664. Jahrs, früe um<br />
8. Uhr, an der Sonnen erzeiget, und in dem Fürstentum<br />
Crain bey Ober-Laybach zum H. Creutz,<br />
von sechs PP. Capucin. neben ihrem Provincial ist<br />
gesehen worden ...“ Einblattdruck mit Radierung<br />
(15,5 x 18 cm). Nürnberg, Fürst, (1664). Blattgr.:<br />
37,3 x 29,3 cm. (50) 400,-<br />
Hampe 116. Drugulin II, 2600. Halle, Newe Zeitungen,<br />
1292 – Vgl. Harms I, 197. – Wohl spätere Druckvariante,<br />
nicht identisch mit der von Harms beschriebenen Fassung,<br />
der auch VD 17 23:676345Z entspricht (unsere Variante<br />
nicht im VD 17). Die Titelzeilen und der zweispaltige<br />
Beschreibungstext wurden in Teilen neu gesetzt, weswegen<br />
die senkrechte Trennungsbordüre zwischen den Spalten<br />
nun nicht mehr die Höhe des Textspiegels erreicht. – Eine
Nr. 333<br />
Sonnenfinsternis, dargestellt in Form einer die Sonne von<br />
links oben überlagernden Mondsichel. Die linke Seite der<br />
Radierung zeigt die Kapuzinermönche bei der Beobachtung<br />
in weiter Landschaft, die rechte fünf verschiedene Visionen,<br />
die in der verbleibenden Sonnenscheibe gesehen worden<br />
seien (Kriegsvorahnungen). – Vollständig hinterlegt mit<br />
Falzeinriß, kleiner Wumspur in der Darstellung und ge -<br />
ringem Randausbruch in der rechten unteren Bordüre<br />
(jeweils wenig Darstellungsverlust), Faltspuren, tls. bis in<br />
die Bordüre be schnitten, etw. gebräunt und fleckig. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
336 – – NÜRNBERG – „Abbildung und Beschreibung<br />
deß wunderwürdigen unvergleichlichen<br />
Cometen. 1680. Der erstmals zu Anfang des Wintermonats<br />
vor Aufgang der Sonnen erschienen,<br />
und anjetzt nach derselben Untergang sich entsetzlich<br />
sehen lässet.“ Einblattdruck mit großer<br />
Radierung (Stadtansicht von Nürnberg, 14,8 x<br />
23,5 cm) und typographischer Betitelung. O. O.,<br />
Dr. und J. (Nürnberg, Schollenberger, 1680).<br />
Blattgr.: 19 x 24,3 cm. (50) 400,-<br />
Unbekannte Variante. – Vgl. Drugulin II, 3026. Halle,<br />
Newe Zeitungen, 5160. Brüning 1300. VD 17 1:620915V<br />
(alle in der Fassung mit zweispaltigem Erklärungstext). –<br />
Auf die Titelzeilen und den Kupferstich reduzierte Variante<br />
des von Schollenberger publizierten Flugblattes anläßlich<br />
der Erscheinung und Beobachtung eines großen Kometen<br />
im Dezember 1680 über Nürnberg. Daß es sich tatsächlich<br />
um eine (nachfolgende) Druckvariante handelt und nicht<br />
nur um den Kopf des ursprünglichen Blattes, wird anhand<br />
der Einfügung der Jahreszahl 1680 in ganz anderer Type<br />
zwischen die dritte und die vierte Titelzeile deutlich. Da in<br />
diesem „Handzettel-Format“ das datierte Impressum am<br />
Fuß weggefallen war, mußte das Jahr nachträglich eingefügt<br />
werden. Zudem ist der typographische Titel in den oberen<br />
Bereich des Kupferstichs eingedruckt worden, wohl um die<br />
Einzelblätter 95<br />
Nr. 335<br />
Blattgröße weiter reduzieren zu können. – Mit Einriß am<br />
oberen Rand auf überstehendes Trägerpapier aufgezogen<br />
(dieses mit Sammlerstempel „Hans Hopf“), seitliche Ränder<br />
knapp beschnitten, gering gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
337 – – – „Astronomische Abbildung des dermals bei<br />
uns sichtbaren Cometen den 30ten August um<br />
1. U. 20 m. Vormittag zu Nürnberg. A° 1769. entworfen<br />
von J. C. H. Phil. Astron.“ Einblattdruck<br />
(Kupferstich) mit gestoch. Beitext von Chr. D.<br />
Henning. Nürnberg (1769). 17 x 18 cm, Blattgr.:<br />
20,2 x 25,4 cm. (50) 200,-<br />
Sehr seltener Einblattdruck zur Kometenbeobachtung des<br />
Jahres 1769 in Nürnberg, gestochen und publiziert von<br />
Christoph Daniel Henning (1734-1803), einem Nürnberger<br />
Kupferstecher und Verleger. Der Name des Inventors ist als<br />
Johann Conrad Heppe (1745-1806) aufzulösen, ein Nürnberger<br />
Uhrmacher, der sich hier als Dilettanten-Astronom<br />
bezeichnete und betätigte. Die Darstellung zeigt den Kometendurchgang<br />
durch das Sternbild des Stiers. – Nur ein<br />
Exemplar in der HAB Wolfenbüttel nachweisbar. – Ränder<br />
etw. fleckig, rückseitig Stempel der Norica-Sammlung Hans<br />
Hopf. – Siehe Abbildung.<br />
338 – – – „Des Neüen Wunder großen Comet Sterns,<br />
Von West west-Süd gegen Nordost eigner Lauff<br />
Sambt der gegend und beschaffenheit des Observatorij<br />
in der Pastey auf der Vösten in Nürnberg<br />
observirt und vor augen gestelt ...“ Einblattdruck<br />
mit großer Radierung von J. J. von Sandrart<br />
(Observatorium auf der Nürnberger Burg, 19 x<br />
26,7 cm) mit gestoch. Betitelung. O. O. (Nürnberg),<br />
Sandrart, o. J. (1681). Blattgr.: 25,4 x 28 cm.<br />
(50) 400,-
96<br />
Nr. 336<br />
Drugulin II, 3022. Halle, Newe Zeitungen, 1415. VD 17<br />
12:667836D. – Nicht bei Brüning. – Ursprünglich ohne<br />
Begleittext publizierte Darstellung der Beobachtung des<br />
großen Kometen von 1680 von der Eimmartschen Sternwarte<br />
auf der Nürnberger Burg aus (im Vordergrund ist der<br />
große hölzerne Doppelquadrant zu sehen, den Eimmart<br />
konstruiert hatte, vgl. G. Wolfschmidt, Astronomie in<br />
Nürnberg, Hamburg 2010, S. 97). – Der Text oberhalb der<br />
Radierung mit Beobachtungsdaten und ohne die üblichen<br />
Unheilsdeutungen und Aufforderungen zur moralischen<br />
Besserung. Die schöne Radierung in einem kräftigen, klaren<br />
Abzug und mit der Stechersignatur, offensichtlich ein früherer<br />
Zustand als in der Zweitverwendung mit angehängtem<br />
typographischen Text (siehe die folgende Nummer).<br />
Das Blatt ist ein bedeutendes Dokument der in dieser Zeit<br />
auch die Einblattdrucke verändernden Haltung zur Kometenbeobachtung,<br />
die sich allmählich von Aberglauben und<br />
Unheilsprophetie abwandte und die Erscheinungen naturwissenschaftlich<br />
zu erfassen begann. Daher steht hier auch<br />
die Darstellung der Sternwarte mit zahlreichen Beobachtern<br />
im Vordergrund. – Oberer Rand mit kleinen Einrissen,<br />
Mittelfalz mit minimalen Papierdurchbrüchen hinterlegt,<br />
Ecken rückseitig mit Montagespuren, links unten mit Loch<br />
(außerhalb des Plattenrands), leicht angestaubt, wenig<br />
fleckig. – Verso mit kleinem Rundstempel der Stockholmer<br />
Sammlung Christian Hammer (Lugt 1237). – Siehe Ab -<br />
bildung Seite 98.<br />
Einzelblätter<br />
339 – – – „Deß Neuen Wunder-großen Comet-Sterns,<br />
Von West west-Sud gegen Nord-Ost eigner Lauff,<br />
samt der Gegend und Beschaffenheit deß Observatorii<br />
in der Pastey auf der Vösten in Nürnberg<br />
observirt und vor Augen gestellet ...“ Einblattdruck<br />
mit großer Radierung von J. J. von Sandrart<br />
(Observatorium auf der Nürnberger Burg, 19 x<br />
26,3 cm) und zweispaltigem typographischen<br />
Text. O. O., Dr. und J. (Nürnberg, Sandrart,<br />
1681). Blattgr.: 36,3 x 28 cm. (50) 400,-<br />
Vgl. Drugulin II, 3022. Halle, Newe Zeitungen, 1415. VD<br />
17 12:667836D. – Nicht bei Brüning. – Sehr seltene Druckvariante<br />
(Titel von Drugulin, im VD 17 und gegenüber<br />
unserer vorigen Nummer leicht abweichend und typographisch<br />
gesetzt, nicht gestochen) ohne Signatur des Stechers<br />
und Verlegers Johann Jakob von Sandrart. – Beobachtung<br />
des großen Kometen von 1680 von der Eimmartschen<br />
Sternwarte auf der Nürnberger Burg aus; im Vordergrund<br />
ist der große hölzerne Doppelquadrant zu sehen, den<br />
Eimmart konstruiert hatte (vgl. G. Wolfschmidt, Astronomie<br />
in Nürnberg, Hamburg 2010, S. 97; der vorliegende<br />
Einblattdruck in übereinstimmender Betitelung hier als<br />
bedeutende Bildquelle zur Kenntnis des Observatoriums<br />
in Anm. 173 zitiert). – Im Gegensatz zu der naturwissen-
Nr. 337<br />
schaftlichen Beobachtung, wie sie die Radierung darstellt,<br />
der in der Druckvariante hinzugefügte Begleittext mit den<br />
üblichen Unheilsdeutungen und der Aufforderung zur<br />
moralischen Besserung (Textbeginn: „Erstaune Menschen-<br />
Hertz ob diesem Himmels-Wunder!“). Um 1680 wendete<br />
sich die Kometenbeobachtung allmählich vom Aberglauben<br />
zum empirischen Erkennen von Naturphänomenen. –<br />
Unten knapp beschnitten (Verlust des Impressums?),<br />
ebenso linke Seite (geringer Bildverlust in der Darstellung),<br />
und mit kleinen Randläsuren auf größeres Trägerpapier<br />
mont., wenig gebräunt, kaum fleckig. – Sammlerstempel<br />
Hans Hopf in der rechten unteren Ecke und rückseitig. –<br />
Siehe Abbildung Seite 99.<br />
340 – – – „Prospect, ein Theil der Häusser am Schießgraben<br />
gegen Morgen anzusehen. Nebst den<br />
Comet, welcher den 9. September Ao. 1769 ... zu<br />
sehen gewesen.“ Einblattdruck (Kupferstich) mit<br />
gestoch. Beitext von P. Küffner. O. O. (Nürnberg),<br />
Küffner, (1769). Blattgr.: 18 x 22 cm. (50)<br />
300,-<br />
Drugulin II, 4876. – Sehr spätes und außerordentlich seltenes<br />
Kometenflugblatt mit malerischer Nachtansicht des<br />
Schießgrabens in Nürnberg. Der Komet ist hier nur noch<br />
Beigabe, die Nachtstimmung verstärkend. Die wie ein Bil-<br />
Einzelblätter 97<br />
derrahmen plastisch hervortretende Rahmenbordüre verwandelt<br />
das Flugblatt, das als Medium in erster Linie der<br />
Information diente, nun zum dekorativen Schauobjekt und<br />
Erinnerungsstück. Der visionäre Schrecken früherer Zeiten<br />
wird von einer beschaulichen Nachtstimmung abgelöst.<br />
Nach der 1759 erfolgten Bestätigung der von Halley vorhergesagten<br />
Periodizität war der letzte Rest des Glaubens<br />
an Kometen als Himmelszeichen ohnehin verloren gegangen.<br />
Lichtenberg parodierte die Angst vor Kometen 1778<br />
gar als Aprilscherz (Brüning 1838), allerdings fürchteten<br />
sich die Menschen nun vor allem vor Kollisionen von<br />
Kometen mit der Erde, nachdem zahlreiche bislang unbekannte<br />
Kometen entdeckt worden waren. – Guter, kräf tiger<br />
Druck. – Bis an die Einfassungslinie beschnitten und auf überstehendes<br />
Trägerpapier mont. – Siehe Abbildung Seite 100.<br />
341 – – – „Vernünfftige Erkantniß und eigentliche Verwandniß,<br />
deß den 16(.-)26. Decembris erstesmal<br />
zu Abends um 1. Uhr der Grössern allhier zu<br />
Nürnberg erschienenen entsetzlichen Cometens.“<br />
Einblattdruck mit großer Radierung (Ansicht von<br />
Nürnberg, 17,3 x 31 cm) und zweispaltigem typographischen<br />
Text. O. O. und Dr., 1680. Blattgr.:<br />
40,3 x 32,8 cm. (50) 600,-
98<br />
Nr. 338<br />
Drugulin II, 3025. Halle, Newe Zeitungen, 1413. Brüning<br />
1311 (betitelt: „Erkanntnuss und Bewandniss ...“). – Für die<br />
Geschichte der Kometendeutung im Spiegel der Flugschriften<br />
besonders interessanter Einblattdruck, der sich<br />
gegen eine prophetisch-moralische Deutung derartiger<br />
Himmelserscheinungen ausspricht, durch „Vernüfftlinge ...,<br />
welche ihre ungegründete Meinungen mehr aus dem Ge -<br />
stirn einer hirnlosen Vernunfft, als deß weiten und breiten<br />
Horizonts lesen und einsammeln ... Dann unerachtet alle<br />
Co meten ... als ein natürliches Werck, ihren gewiesen<br />
Grund und Ursprung der Erscheinungen, nach aller der<br />
Gelehrtesten und Sternkündigen Astronomorum einhelligen<br />
Beystimmung, an dem Himmel haben.“ Die Kometenerscheinungen<br />
der Jahre 1680 und 1682 (Halley) waren<br />
Auslöser einer kontrovers geführten Diskussion um ihre<br />
Deutung. Unser Flugblatt dürfte als Reaktion auf unheilsverkündende<br />
Bußaufrufe wie der von Schollenberger publizierte<br />
Druck (Brüning 1300) entstanden sein. – Die schöne<br />
Nürnberger Stadtansicht mit weitem Umfeld, davor eine<br />
Beobachtergruppe. – Mit einigen Einrissen und Randläsuren<br />
(darunter zwei Ausrisse am Rand der Radierung, geringer<br />
Darstellungsverlust) auf größeres Trägerpapier mont.,<br />
wenig gebräunt, vereinzelt fleckig. – Sammlerstempel Hans<br />
Hopf in der rechten unteren Ecke und rückseitig. – Selten.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
342 – – – „Vorstellung des Sonnen Systems, und der<br />
Bahn des Cometen oder Irrsterns, welcher in<br />
Augustmonats A: 1769 ... sichbar erschinen ist.“<br />
Einzelblätter<br />
Einblattdruck (altkolor. Kupferstich, die Kometenbahn<br />
beweglich mont.) mit gestoch. Beitext.<br />
Nürnberg, Berndt, (1769). 18,5 x 13 cm, Blattgr.:<br />
22 x 17,8 cm. (50) 400,-<br />
Brüning 1800. Drugulin 4877. Müller, Verzeichnis von<br />
Nürnbergischen topographischen Kupferstichen, Nürnberg<br />
1791, S. 203. – Ganz sachliche, rein astronomische Beschreibung<br />
des Auftretens des Kometen vom August 1769<br />
(C/1769 P1, Messier) und seiner Bahn, die in Form einer<br />
flachen Kurve beweglich über das Abbild des Sonnensystems<br />
montiert ist, daran die jeweils sichtbare Form des<br />
Schweifs. Im Erklärungstext wird behauptet, der Komet sei<br />
mit jenem des Jahres 1680 identisch, ebenso sei dieser schon<br />
1305, 1380, 1456, 1531 und 1607 beobachtet worden. Am<br />
oberen Rand ein Maßstab von „200. Millionen Englischen<br />
Meilen“. – Die Angabe „Querfolio“ bei Brüning hat dieser<br />
fälschlich aus dem folgenden Eintrag (Nr. 4878) von Drugulin<br />
übernommen. – Nur wenige Exemplare nachweisbar,<br />
selten. – Sauber und fleckenlos, rückseitig Stempel der<br />
Sammlung Hans Hopf sowie Etikett mit Stempel der<br />
Sammlung Guido von Volckamer auf Kirchensittenbach,<br />
München (nicht bei Lugt). – Siehe Abbildung Tafel 11.<br />
343 – – – „Wahre eigentliche Abbildung des widerum<br />
den 10/20 Decembris dieses mit Gott zu End -<br />
eilenden 1680sten Heil-Iars ... erschröcklich er -<br />
schienenen, und in des H. Reichs Stadt Nürnberg
Nr. 339<br />
das erstemal observirten WunderCometen.“ Ra -<br />
dierter Einblattdruck mit großer Stadtansicht von<br />
Nürnberg (16,7 x 29,5 cm), radierter Betitelung<br />
und radiertem zweispaltigen Text. O. O., Dr. und<br />
J. (Nürnberg, Hoffmann, 1680). Blattgr.: 21,6 x<br />
29,5 cm. (50) 300,-<br />
Drugulin II, 3027. Halle, Newe Zeitungen, 1414. Brüning<br />
1334. VD 17 1:620907D (alle mit dreispaltigem Erklärungstext).<br />
– Seltener Einblattdruck der Kometenbeobachtung<br />
vom Dezember 1680, wohl eines der frühesten Flugblätter<br />
zu diesem Ereignis. – Daß einige ältere Verzeichnisse (Heß,<br />
Robinson) ebenfalls Exemplare ohne den typographischen<br />
Text anführen, läßt auf die Verbreitung einer Teilauflage<br />
schließen, die allein aus der Radierung bestand. Vergleicht<br />
man die Texte, so ist dies sogar sehr wahrscheinlich. In der<br />
radierten Bilderläuterung heißt es noch ganz in der unheilsverkündenden<br />
Auslegungstradition: „Wann Gott sich zornig<br />
zeigt, so lässt er Sterne reden/ die Diener seiner Rath,<br />
und helle Straff-Propheten.“ Im typographischen Text werden<br />
dagegen andere Töne angeschlagen: „Hat nun dieser<br />
Comet eine Bedeutung, so überlaß man desselbigen Aus -<br />
legung GOtt ...“ Dies dürfte Indiz genug sein, unseren<br />
Druck als die ursprüngliche Form (im queroblongen<br />
„Handzettelformat“) zu identifizieren, die unter dem Eindruck<br />
derjenigen Flugblätter, die sich in der Folgezeit dezidiert<br />
gegen eine moralische Kometendeutung wandten,<br />
modifizert und inhaltlich abgemildert worden ist. – Die<br />
Darstellung mit panoramaartiger Stadtansicht von Nürnberg,<br />
rechts im Vordergrund ein Astronom mit Fernrohr<br />
und Globus bei der Beobachtung des Kometenschweifs. –<br />
Mit fünf kleinen Ausrissen (Verlust einiger Buchstaben und<br />
minimaler Ausbruch am Rand der Darstellung) auf überstehendes<br />
Trägerpapier aufgezogen, bis an die Einfassungslinie<br />
beschnitten, in der unteren rechten Ecke alte bibliographische<br />
Notiz, gebräunt (Falz stärker) und fleckig. –<br />
Siehe Abbildung Seite 101.<br />
Einzelblätter 99<br />
Nr. 341<br />
344 – – NÜRNBERGER NEBENSONNEN –<br />
„Abriß und Entwerffung der unterschiedlichen<br />
Sonnen/Regenbögen und anderer Exhalationen,<br />
Welche den 19. Aprilis dieses 1630. Jahrs, frü Morgens<br />
zwischen 7. und 8. und dann, nach Mittag,<br />
von zwey biß fast halb sechs Uhrn, weit unnd<br />
breit auch unter dem Nürmbergischen Horizonte<br />
... gesehen worden.“ Einblattdruck mit Holzschnitt<br />
(15,5 x 24,5 cm) und dreispaltigem Text.<br />
(Nürnberg), Fuld, (1630). Blattgr.: 39,5 x 25,3 cm.<br />
(50) 300,-<br />
Drugulin II, 1831. Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens<br />
VIII, 65 (Artikel Sonne, ausführlich zur Deutung).<br />
– Nicht bei Brüning. – Hauptsächlich über Nürnberg be -<br />
obachtete Himmelserscheinung, die in zweierlei Hinsicht<br />
gedeutet wurde: Meteorologisch als Ankündigung von<br />
schlechtem Wetter mit viel Regen, religiös als Wunderzeichen<br />
Gottes, das die Menschen an Besserung gemahnen soll.<br />
– Bis an den Rand der Bordüre beschnitten, diese rechts<br />
unten durch kleinen Eckabriß mit geringem Verlust, Darstellung<br />
mit kleinem Einriß, linke Seite etw. wasserrandig. –<br />
Rückseitig zwei Stempel der Norica-Sammlung des Kaufmanns<br />
Hans Hopf (1854-1918, nicht bei Lugt; Stempel<br />
gering durchschlagend). – Siehe Abbildung Seite 102.<br />
345 – – – „Parelia [graece], oder ungewöhnliche Zeichen<br />
umb die Sonnen, wie sie unter dem Nürnbergischen<br />
Horizonte den 19 Aprilis Anno 1630<br />
etliche stund vor mittag ... gesehen worden.“<br />
Radierter Einblattdruck mit Stadtansicht von<br />
Nürnberg, radierter Betitelung und radiertem<br />
zweispaltigen Text. O. O. (Nürnberg), Pfann, o. J.<br />
(1630). Radierung: 22,5 x 19,3 cm, Blattgr.: 37,4 x<br />
25,4 cm. (50) 500,-
100<br />
Nr. 340<br />
Drugulin II, 1830. Halle, Newe Zeitungen, 1064. F. Roßmann,<br />
Eine frühe bemerkenswerte Halo-Darstellung, in:<br />
Zeitschrift für angewandte Meteorologie, Bd. 48, H. 2<br />
(1931), S. 44f. – Nicht bei Brüning und im VD 17. – Sehr<br />
seltenes Flugblatt mit der Beschreibung eines Halos, eines<br />
atmosphärischen optischen Effekts infolge von Lichtbrechung<br />
an Eiskristallen. – Unterhalb der Himmelserscheinung<br />
mit zwei Nebensonnen die Stadtansicht von Nürnberg<br />
mit etwas Umland im Vordergrund. Der gereimte Text<br />
mit einer Unheilswarnung, endend: „Gott droht durch die<br />
Natur“. – Erstes Wort des Titels in griechischen Buchstaben,<br />
rechts unten Signatur des Nürnberger Stechers Johann<br />
Pfann (sculpsit et excudit). – Auf sehr feinem, dünnen Bütten.<br />
– Über den KVK nur zwei Exemplare nachweisbar,<br />
verzeichnet auch in der Halo-Bibliographie im Internet<br />
(www.halo-bibliographie.net). – Sauberer Abzug mit etwas<br />
Plattenton. – Ränder mit kleinen Läsuren und vereinzelt<br />
fleckig. – Siehe Abbildung Seite 102.<br />
346 – KURIOSITÄTENKABINETTE – NÜRN-<br />
BERG – „Mit Bewilligung der Königl. Polizei-<br />
Direction wird Herr Guee bei seiner Durchreise<br />
die Ehre haben, einem hochverehrten Publikum<br />
bekannt zu machen, daß er ein Kabinett von<br />
Natur-Seltenheiten sehen lassen wird.“ Einblattdruck<br />
mit kleinem Holzschnitt und typographischem<br />
Text. O. O., Dr. und J. (Nürnberg um<br />
1810/20). Blattgr.: 34,7 x 19,6 cm. (50) 250,-<br />
Einzelblätter<br />
Handzettel eines fahrenden niederländischen (?) Kuriositätenkabinetts<br />
mit der Auflistung seiner „Schauobjekte“ und<br />
der Öffnungszeiten. Als „Schauplatz“ ist der Gasthof „Zum<br />
Goldenen Adler“ in der Adlerstraße angegeben. Dieser<br />
befand sich am alten Roßmarkt in Nürnberg, der um 1810<br />
in Adlerstraße umbenannt worden war. Bei den ausgestellten<br />
„Naturseltenheiten“ handelt es sich meist um siamesische<br />
Zwillinge und andere Mißgeburten von Menschen und<br />
Tieren, daneben exotische Tiere verschiedenster Art. Der<br />
Holzschnitt in einem Kranz zeigt die „Hauptattraktion“,<br />
zwei an der Brust zusammengewachsene Kinder. – Einziges<br />
nachweisbares Exemplar. – Leichte Knickspuren, Ränder<br />
kaum fleckig und gebräunt. – Aus der Sammlung Hans<br />
Hopf (rückseitig gestempelt).<br />
347 – „LA(CO)NICE. Sat sapienti. Gnúeg mann<br />
kennt di'.“ Einblattdruck mit großer Radierung<br />
(16,4 x 30 cm, mit beweglichem Teil) und vierspaltigem<br />
typographischen Text. O. O., Dr. und J.<br />
(Straßburg, J. von der Heyden, um 1630). Blattgr.:<br />
31 x 30,2 cm. (104) 500,-<br />
Vgl. Drugulin II, 17<strong>61</strong>. Harms I, 142. Wäscher 71 (alle mit<br />
Varianten). – „Das Blatt verspottet den Kleiderluxus und<br />
die moralische Verderbtheit der Dienstmägde. Die Präsentation<br />
der vier Frauen im Vordergrund des Bildes mit den<br />
den einzelnen Personen zugeordneten Texten darunter entspricht<br />
der Tradition der Alamode-Flugblätter aus dem Verlag<br />
von Johann Klocker“ (Harms). – Die Schürze der drit-
Nr. 343<br />
ten Magd als anhebbarer Papierstreifen montiert (verdeckt<br />
den zerrissenen Rock). – Bis an der Rand der Darstellung<br />
und tls. bis in die Bordüre beschnitten (Verlust des Druckvermerks?),<br />
oben links Ausriß bis in die Darstellung, am<br />
oberen Rand kleiner, hinterlegter Ausriß (Buchstabenverlust<br />
im Titel), einige hinterlegte Einrisse und Randschäden,<br />
etw. gebräunt und fleckig. – Aus der Sammlung G. W. Günther<br />
in Nürnberg mit rückseitigem Stempel (Lugt 1114). –<br />
Siehe Abbildung Seite 103.<br />
348 – MEDIZIN – NÜRNBERG – „Eigentlicher<br />
entwurff eines weißgelblichten und kalchichten<br />
Steins, welcher bey einem steürischen Emigranten,<br />
Herrn H. A. P. F. Z. N. ... nahe am Elnbogen<br />
des rechten Arms ... sich durch die Haut allgemächlich<br />
heraußbegeben im Monat Martio A°<br />
1654.“ Einblattdruck (Kupferstich) von G. Walch<br />
mit zwei Darstellungen und gestoch. Text. O. O.<br />
(Nürnberg), Walch, o. J. (1655). Blattgr.: 20,5 x<br />
15,8 cm. (50) 300,-<br />
Drugulin II, 2399. Müller, Verzeichnis von Nürnbergischen<br />
topographischen Kupferstichen, Nürnberg 1791, S. 205. –<br />
Äußerst seltenes medizinisches Flugblatt, das offenbar eine<br />
schwere Knochenkrebserkrankung dokumentiert. Der<br />
monogrammierte Name wird von Müller als „Hans Adam<br />
Praunfalken Freyherrn zu Nürnberg“ aufgelöst. Dieser ist<br />
als letzter seiner Familie im Jahre 1655 verstorben. – Der<br />
Einzelblätter 101<br />
Stecher Georg Walch (1<strong>61</strong>0 – um 1656) wirkte als Kunsthändler<br />
und Musikdirektor in Nürnberg. – Nur ein Exemplar<br />
in der Universitätsbibliothek Erlangen nachweisbar,<br />
nicht im VD 17. – Auf überstehendes Trägerpapier aufgezogen,<br />
rechter Rand etw. gedunkelt, leicht gebräunt, Sammlerstempel<br />
Hans Hopf. – Siehe Abbildung Seite 103.<br />
349 – MEILENZEIGER – AUGSBURG – „Künstliche<br />
anzaygung viler Stätt, wieweit von Augspurg<br />
in dieselben zu raisen sampt der fürnembsten<br />
Flecken, Dörffer und Klöster ... gar lustig und<br />
nutzlich zu gebrauchen.“ Altkolor. Einblattdruck<br />
(Holzschnitt, 34,4 x 27,5 cm) mit typographischer<br />
Betitelung. Augsburg, H. Rogel (d. J.), o. J. (um<br />
1600). Blattgr.: 39 x 30,7 cm. (50) 500,-<br />
Unbekannte Druckvariante. – Vgl. VD 17 23:676005G (Fassung<br />
mit tls. abweichender Schreibung einzelner Wörter im<br />
Titel). Gier-J. 412 (im Titel stark abweichende Erstfassung).<br />
– Ein kreisförmiger Meilenzeiger in zwölf Segmenten, von<br />
denen jedes die Wegstrecke zu einer größeren Stadt (darunter<br />
Frankfurt, München, Regensburg, Salzburg, Speyer und<br />
Straßburg) sowie jeweils einigen Orten an der Strecke<br />
angibt. Frühe, wenn man der Verlagswerbung glauben darf<br />
(„zuvor dergleichen an tag nie kommen“) sogar erste Darstellung<br />
eines Meilenzeigers in dieser Art. In der Mitte eine<br />
kleine Ansicht der Stadt Augsburg in Vogelschau, reduziert<br />
auf die Hauptgebäude, in den Ecken Personifikationen der<br />
vier Windrichtungen. – In seiner Urfassung stammt das
102<br />
Nr. 344<br />
Blatt aus der Druckerei von Hans Rogel d. Ä. (um 1565;<br />
vgl. die Abb. bei Gier-Janota). Dessen Sohn, der in die Verlagsadresse<br />
den Zusatz „In Jacober Vorstatt am Karrengäßlin“<br />
aufnahm, führte die Offizin seines Vaters nach dessen<br />
Tod (um 1592/93) weiter und hat offenkundig auch den<br />
Meilenzeiger neu aufgelegt (mit demselben Holzstock und<br />
neuer Schrift). Die Datierung „ca. 1602“ im VD 17 orientiert<br />
sich an der Angabe bei Gier-Janota (S. 1234), die sich<br />
wiederum auf einen gesicherten Druck bezieht. Wahrscheinlich<br />
ist die im VD 17 beschriebene Fassung (Titel -<br />
anfang: „Künstliche anzaygung viler Städt“) etwas später<br />
als die vorliegende, weil hier seitlich vom Impressum<br />
zusätzlicher Buchschmuck hinzugefügt worden ist. –<br />
Leuchtendes, sauberes Kolorit der Zeit. – Auf leicht überstehendes<br />
Trägerpapier aufgezogen, leichte Knickspuren. –<br />
Siehe Abbildung Tafel 11.<br />
350 – MENAGERIE – Plakat einer Wandermenagerie.<br />
Einblattdruck mit großem Holzschnitt (25 x<br />
33 cm) und typographischem Text. O. O., Dr. und<br />
J. (Nürnberg um 1820). Blattgr.: 40,3 x 34,3 cm.<br />
(50) 400,-<br />
Ankündigung der Tierschau einer Wandermenagerie, in der<br />
„ein grosser Löw“, „ein schönes Amerikanisches Tieger-<br />
Thier“, ein Pavian und „ein kleines Pferd mit 6. Füssen, welches<br />
400. Kunst-Stücke macht“, zu sehen waren. Die Ortsangabe<br />
„im grauen Wolf auf der Füll beym Neuen Thor“<br />
bezieht sich auf die heutige Lammsgasse in Nürnberg, frü-<br />
Einzelblätter<br />
Nr. 345<br />
her „Füll“ oder „Hintere Füll“ genannt. – Der Holzschnitt<br />
mit imposanter Darstellung des ausgestellten Löwen. – Auf<br />
grobem Papier mit einigen Knickspuren und einzelnen alt<br />
hinterlegten Einrissen etw. abgegriffen, stellenw. fleckig. –<br />
Siehe Abbildung Seite 104.<br />
351 – – „Mit Hoch-Obrigkeitlich-gnädiger Erlaubnuß,<br />
wird dem Publico ... zur Präsentation mit -<br />
gebracht einige wilde Thiere, nemlich: Zwey<br />
Crulanische Meer-Löwen, oder: die weise Wallfisch-Bären“.<br />
Einblattdruck mit Mezzotinto-<br />
Radierung (16 x 20,6 cm) und typographischem<br />
Text. O. O., Dr. und J. (um 1780/1800). Blattgr.:<br />
37,8 x 24,7 cm. (50) 400,-<br />
Von uns nicht nachweisbares Plakat einer niederländischen<br />
Wandermenagerie zweier „holländischer Schiff-Leute,<br />
gebürtig von der Stadt Amsterdam“, die Eisbären und weitere<br />
in Grönland („Crulanien“) gefangene Tiere in einer<br />
eigens dafür aufgebauten Hütte präsentierten, was im späten<br />
18. Jahrhundert sicherlich einer Sensation gleichkam.<br />
Entsprechend der gestalterische Aufwand für das Flugblatt<br />
mit sehr schöner Radierung in Crayonmanier, die Eis bärenjagd<br />
an der Küste Grönlands, dazu mehrere Segelschiffe<br />
und einen Wal im Hintergrund zeigend. – Aus der Norica-<br />
Sammlung Hans Hopf (was auf einen Nürnberg-Bezug des<br />
Drucks hindeuten könnte; zwei Stempel verso). – Mittelfalz<br />
leicht gebräunt, Ecken knittrig und mit rückseitigen<br />
Montagespuren, schmale Ränder etw. gebräunt. – Siehe<br />
Abbildung Seite 104.<br />
352 – METEOROLOGIE – ERLANGEN – „Größe<br />
der Hagel-Steine, welche 1778. den 8. Juni des<br />
Abends um 9 Uhr in der Gegend um Erlang gefallen.“<br />
Einblattdruck (Kupferstich) nach C. S.*****.<br />
Nürnberg, Henning, o. J. (1778). Plattengr.: 27,7 x<br />
18,3 cm. (50) 250,-
Nr. 347<br />
Drugulin II, 5006. – Abbildung von je drei verschieden<br />
großen Hagelkörnern, die in der Nähe der „Maille-Bahn“<br />
und des Vogelherds sowie im Botanischen Garten und der<br />
Neustadt von Erlangen gefallen sind. – Nur ein Exemplar in<br />
der HAB in Wolfenbüttel nachweisbar. – Faltspuren, etw.<br />
fleckig, rückseitig Stempel der Sammlung Hans Hopf,<br />
Nürnberg. – Siehe Abbildung Seite 105.<br />
353 – – FORNARIUS – „Ventorum ac tempestatum,<br />
quae per ipsos ventos fiunt verissima descriptio,<br />
qua pluvias, serenitate(m) aeris ... et multa alia singulis<br />
diebus cognoscere quimus. Dno Christophoro<br />
fornario Clodiensi auctore. Christophoro<br />
Blanco scultore“. Einblattdruck (Radierung) mit<br />
großer Darstellung (Windrose mit Sternbildern,<br />
32 x 31 cm) und gestoch. Text. Rom, Cesar Capranica,<br />
1599. Blattgr.: 45 x 33 cm. (50) 800,-<br />
Einziges nachweisbares Exemplar. – Le Blanc I, 332, 5. –<br />
Prächtige Windrose, entworfen von Christophorus Fornarius<br />
aus Chioggia, gestochen von Christofano Bianchi<br />
(nachweisbar in Rom 1598-1<strong>61</strong>2) und gewidmet dem Kardinal<br />
Ascanio Colonna (1560-1608), dessen Wappen auch<br />
die Mitte ziert. Die Funktion der Rose wird wie folgt<br />
beschrieben: „Verissima descrittione e proprietà delli venti,<br />
e mutatione de tempi, per la quale si può cognoscere di<br />
giorno in giorno s'ha da esser pioggia o bon tempo, e li<br />
tempi sani, e mal sani, et altre cose, la quale serve insino alla<br />
fine del mondo“, kurz gesagt: sie diente der Wettervorhersage.<br />
Auf dem äußeren Rand die Symbole der zwölf Sternzeichen,<br />
in den äußeren Zwickeln je eine Nereide. – Über<br />
den KVK nur ein Eintrag der Staatsbibliothek Berlin nachweisbar<br />
(datiert 1579, Titel abweichend), dieses Exemplar<br />
jedoch im Krieg verloren. – Auf überstehendes Träger papier<br />
aufgezogen, Mittelfalz, leicht gebräunt. – Siehe Abbildung<br />
Seite 105.<br />
Sole copy to be recorded. – Magnificent compass rose for<br />
weather forecast. On outer margin the symbols of the twelve<br />
signs of the zodiac, in each of the outer corners a nereid. –<br />
Only one entry recorded by KVK of the Berlin State library<br />
(dated 1579, title differing), this copy however lost in the<br />
war. – Mounted on projecting supporting paper, middle fold,<br />
slightly browned. – See illustration on page 105.<br />
Einzelblätter 103<br />
Nr. 348<br />
354 – – NÜRNBERG – „Abbildung der Größe,<br />
u. ganz besondern Farbe der 6. Zoll langen,<br />
u. 3. Zoll diken Schlossen, ... welche d. 13. August<br />
1802. Nachmittags, zwischen Nürnberg, Stadling<br />
... bis Bernbach, u. Bula gefallen sind.“ Einblattdruck<br />
(Kupferstich) mit altkolor. Darstellung und<br />
gestoch. Text. Nürnberg, „bei Frau Kraerin unter<br />
den langen Krämen u. bei Fr. Daucherin am Tuchgäslein“,<br />
o. J. (1802). Blattgr.: 20,4 x 17,3 cm. (50)<br />
300,-<br />
Kiefhaber, Monathliche historisch-litterarische-artistische<br />
Anzeigen, 6. Jg., Nürnberg 1802, S. 119. Müller, Verzeichnis<br />
von Nürnbergischen topographischen Kupferstichen,<br />
Zweite Fortsetzung, Nürnberg 1821, S. 28. – Für die historische<br />
Klimaforschung außerordentlich interessantes Blatt<br />
mit der „accuraten Figur und Farbe“ eines riesigen, ca. 16 x<br />
10 cm großen Hagelkorns (= „Schlosse“) von zackigem<br />
Umriß, rötlicher Färbung des äußeren Mantels (Sandein lagerungen?)<br />
und gräulichem Inneren mit blau-grauem Kern,<br />
in dem ein dünner rötlicher Kanal verlief. Laut Beischrift<br />
verlagsseitig koloriert. – Zwar erwähnen Kiefhaber und<br />
Müller das Blatt, doch fehlt es in allen neueren Verzeichnissen.<br />
Ein weiteres Exemplar ist nicht nachweisbar. – Auf<br />
größeres Trägerpapier aufgezogen, kaum fleckig. – Aus der<br />
Sammlung Hans Hopf, Nürnberg. – Siehe Abbildung Tafel<br />
11.<br />
355 – – PYRLAEUS – „Wind Taffel Christian Pyrlaei,<br />
Pfarrers zum Hohen Turm: Darinnen die gemeinesten<br />
16. Winde, mit ihrer gründlichen und ge -<br />
wissen Witterung ... durch alle 12. Monat deß<br />
Jahrs, mit Fleiß beschrieben sind.“ Einblattdruck<br />
mit großer Radierung (Windrose: 33 x 31 cm)<br />
und typographischer Betitelung. Leipzig, Grahl,<br />
o. J. (um 1<strong>61</strong>0). Blattgr.: 40,2 x 31 cm. (50) 400,-<br />
Eine Windrose, die die angeblichen meteorologischen Auswirkungen<br />
von 16 verschiedenen Windrichtungen jeweils<br />
für die einzelnen Monate des Jahres in Form eines Schaubildes<br />
beschreibt. Zusammen 192 Schriftzeilen bilden einen
104<br />
Nr. 350<br />
Nr. 351<br />
Einzelblätter<br />
Strahlenkranz, ausgehend von der Rose im Mittelpunkt. In<br />
den Zwickeln zwischen quadratischer Umfassungslinie und<br />
dem Strahlenkreis vier Personifikationen (geflügelte Köpfe)<br />
der vier Hauptwindrichtungen. In dieser graphischen<br />
Anordnung offenbar eine Neuheit; zumindest wird in der<br />
Betitelung behauptet, daß „deßgleichen zuvor in Druck nie<br />
außgangen“ sei. – Der Verfasser war ein als Astronom und<br />
Naturwissenschaftler dilettierender Geistlicher, über den,<br />
wie auch den Verleger und Kupferstecher Conradt Grahl,<br />
nicht viel bekannt ist (nicht bei Reske). – Bibliographisch<br />
von uns nicht nachweisbar, über den KVK nur ein Exemplar<br />
(British Library). – Aufgezogen und knapp beschnitten,<br />
stellenw. bis in die Ränder der Darstellung (geringer<br />
Verlust, tls. auch durch kleine Ausbrüche), Ränder etw.<br />
gebräunt. – Siehe Abbildung Seite 106.<br />
356 – MOSCHEROSCH – „Newer Haupt- und<br />
Köpff Kram Das ist: Kurtzer Bericht von allerhand<br />
seltzamen und wunderbarlichen Köpffen,<br />
so hin und wider gefunden und gesehen werden.“<br />
Einblattdruck mit Kupferstich und dreispaltigem<br />
typographischen Text. Nürnberg, Fürst, o. J.<br />
(ca. 1650). Blattgr.: 34,3 x 25,1 cm. (158) 400,-<br />
Vgl. Hampe 277. VD 17 1:088684H (beide mit einer bei<br />
Fürst erschienenen Druckvariante mit neu gesetztem Text,<br />
betitelt: „Ein New auffgethanener Köpffkram“). Dünnhaupt<br />
(Moscherosch) 73 (Straßburg 1645). – Auf das Sprichwort<br />
„Viel Köpf, viel Sinn“ bezugnehmendes satirisches<br />
Gedicht von Johann Michael Moscherosch. Der in zwei<br />
Fassungen von Fürst publizierte Einblattdruck ist wahrscheinlich<br />
eine Wiederholung des bei Aubry in Straßburg<br />
erschienenen Flugblattes (hier ist das Pseudonym von<br />
Moscherosch angegeben, Philander von Sittewalt, Dünnhaupt<br />
datiert 1645). – Sehr selten, in dieser Variante von uns<br />
nur ein Exemplar im Germanischen Nationalmuseum<br />
Nürnberg nachweisbar. – Ränder mit mehreren restaurierten<br />
Ausrissen (einiger Verlust der Einfassungsbordüre), hinterlegter<br />
Falzdurchriß mit zwei kleinen Fehlstellen in der<br />
Darstellung, bis an die Bordüre beschnitten, etw. gebräunt<br />
und fleckig.<br />
357 – MUMIEN – Plakat eines Panoptikums. Einblattdruck<br />
mit Holzschnitt (11 x 15,4 cm) und<br />
typographischem Text. O. O., Dr. und J. (Schweiz<br />
um 1820?). Blattgr.: 28,3 x 23,2 cm. (50) 200,-<br />
Ankündigung der Zurschaustellung von „vier ächten egyptischen<br />
Sandmumien, zwei Männern, einem Knaben und<br />
einem Weib“, nach Meinung „wissenschaftlich berühmter<br />
Doktoren“ alle 2300 Jahre alt. – Der einfache Holzschnitt<br />
zeigt eine Szene aus der Wüste mit Kamelreitern, daneben<br />
ein Stempel des Kantons St. Gallen als bewilligende<br />
Behörde. Unten beschnitten, es fehlen Zeit und Ort der<br />
Veranstaltung sowie das Impressum. – Seltenes Dokument<br />
der nach Napoleons Ägyptenfeldzug verbreiteten Ausstellung<br />
von Mumien im frühen 19. Jahrhundert – Kein weiteres<br />
Exemplar nachweisbar. – Auf großes Trägerpapier aufgezogen.<br />
358 – NAPOLEON – „Porto Ferrajo auf der Insel<br />
Elba“. Einblattdruck (Radierung). Nürnberg,<br />
Campe, o. J. (ca. 1814). Plattengr.: 19,7 x 27,2 cm).<br />
(50) 200,-
Kat. Slg. Crane, 1913, Nr. 2896. – Antinapoleonisches Flugblatt<br />
anläßlich der Gefangensetzung Napoleons auf der<br />
Insel Elba, radiert und verlegt von Friedrich Campe (Beischrift:<br />
„Die Ketten so er uns geschmiedet, nun lasten sie<br />
auf ihm allein. Die Menschheit mag, nach bittern Leiden,<br />
sich einer bessern Zeit jetzt freun.“) – Mit Ansicht von<br />
Portoferraio, einem kleinen Profilporträt Napoleons im<br />
Hochoval sowie seitlich zwei Kompositionen von Sym -<br />
bolen für die zerstörerische Zeit der Napoleonischen Kriege<br />
und des kommenden blühenden Friedens. – Selten. – In<br />
zwei Exemplaren vorliegend: das eine altkoloriert und<br />
breitrandig, aber von minimal verrutschter Platte sowie<br />
etwas gebräunt und fleckig, das andere nicht koloriert<br />
in einem sauberen Abruck und nur wenig gebräunt und<br />
fleckig.<br />
359 – NÜRNBERG – „Explication der von einem<br />
Hochlöbl. Magisterat der Kayl. freyen Reichsstadt<br />
Nürnberg zur Belustigung des commandirenden<br />
Herrn Generalen ... Fürsten von Stolberg ... auf<br />
dem sogenannten Duzend Deich ... den 4 Febr.<br />
1763 gehaltenen Schlitten Farth.“ Einblattdruck<br />
(Kupferstich) nach I. L. Promig. O. O., Dr. und<br />
J. (Nürnberg 1763). Plattengr.: 38,7 x 23,7 cm.<br />
(158) 200,-<br />
Drugulin II, 4791. Müller, Verzeichnis von Nürnbergischen<br />
topographischen Kupferstichen, Nürnberg 1791, S. 144. –<br />
Erinnerungsblatt an ein prunkvolles Schlittenfest zu Ehren<br />
des kaiserlichen Generalfeldzeugmeisters Christian-Karl zu<br />
Stolberg-Gedern (1725-1764), der sein Winterquartier am<br />
Ende des Siebenjährigen Kriegs in Nürnberg genommen<br />
hatte. – Schmaler Rand mit einigen hinterlegten Einrissen;<br />
etw. knittrig und gebräunt.<br />
360 – NÜRNBERGER FISCHERSTECHEN –<br />
„Friedliebender Fischer-Campff, den zwölfften<br />
Brachmonds deß 1671sten Jahrs auf der Pegnitz<br />
angestellt, und gehalten.“ Einblattdruck mit Holzschnitt<br />
(13,2 x 24,9 cm) und zweispaltigem typographischen<br />
Text. O. O., Dr. und J. (Nürnberg<br />
1671). 33 x 27,7 cm. (50) 400,-<br />
FdF 591b. Halle, Newe Zeitungen, 1326. Drugulin II, 2774.<br />
– Sehr schönes und seltenes Dokument zum Nürnberger<br />
Fischerstechen, dessen Tradition bis in das 16. Jahrhundert<br />
zurückgeht. Die Darstellung mit sechs kleinen Fischer -<br />
booten und einem größeren Kahn, darauf Fahnenträger und<br />
Musiker. Der Text in sieben vierzeiligen Strophen. – Nur<br />
zwei Ex. im Germanischen Nationalmuseum und der Stadtbibliothek<br />
Nürnberg (entspricht Bibliotheca Norica Williana<br />
I/2, 1409, und VD 17 75:707898R); alle Nachweise<br />
über den KVK sind Microfiche-Reproduktionen. – Bis an<br />
den Rand der einfassenden Bordüre beschnitten und hinterlegt<br />
(Rücklage nur an den Rändern aufgeleimt), kaum<br />
gebräunt und fast fleckenlos. – Siehe Abbildung.<br />
3<strong>61</strong> – NÜRNBERGER PUPPENHAUS der Anna<br />
Köferl. – „Abriß, Entwerffung und Erzehlung,<br />
was in dem, von Anna Köferlin zu Nürnberg, lang<br />
zusammen getragenem Kinder-Hauß ... anzu -<br />
treffen.“ Einblattdruck mit großem Holzschnitt<br />
(29,5 x 27 cm) und typographischer Betitelung.<br />
O. O., Dr. und J. (Nürnberg 1631). Blattgr.: 35 x<br />
29,5 cm. (50) 500,-<br />
Einzelblätter 105<br />
Nr. 352<br />
Nr. 353
106<br />
Nr. 355<br />
Alexander-S. 305. – Kulturgeschichtlich sehr interessantes,<br />
rares Nürnberger Flugblatt zur Geschichte des Puppenhauses.<br />
Dieses hatte man im 16. Jahrhundert zunächst als<br />
kostbar ausgestattetes Statussymbol für Reiche hergestellt.<br />
„Später sollte das Puppenhaus ein Baustein in der kindlichen<br />
Erziehung und Unterhaltung sein. So glaubte man, die<br />
Mädchen auf ihre späteren Aufgaben vorbereiten zu können.<br />
Ein Beispiel ist das Puppenhaus der Anna Köferlin aus<br />
Nürnberg (1631), die mittels eines Werbeblattes zur Besichtigung<br />
gegen ein Entgelt einlud. Die Geschichte des Puppenhauses<br />
im 17. und 18. Jahrhundert ist geprägt durch<br />
Einzelstücke adeliger oder großbürgerlicher Familien“<br />
(M. Freese, Die Gartenkultur im Kinderspiel, München<br />
2006, S. 35). – Exemplare finden sich in der Sammlung<br />
Gustav Freytag (Universitätsbibliothek Frankfurt), im<br />
British Museum und im Münchener Stadtmuseum (koloriert).<br />
VD 17 (75:710508P) verzeichnet eine Variante mit<br />
angehängtem vierspaltigen Erklärungstext. Dort wird der<br />
Name mit „Köserlin“ angegeben, (wohl bezugnehmend auf<br />
den Artikel „Das Puppenhaus der Anna Köserlin“ in:<br />
Kinderleben in der deutschen Vergangenheit, Leipzig 1900,<br />
S. 67). Der Buchstabe ist jedoch eindeutig als „f“ zu lesen,<br />
zumal der Familienname eigentlich „Käferlin“ lautet, denn<br />
so ist auch das Monogramm „HK“ des Holzschnitts aufzulösen:<br />
„Hans Käfer“, darunter die kleine Darstellung<br />
eines Maikäfers. – Bis an den Rand der Umfassungsbordüre<br />
beschnitten, Falze, mehrere kleine Löcher und Papier -<br />
brüche in der Darstellung (geringer Verlust), rechter Rand<br />
mit dunklem Fleck, sonst nur leicht gebräunt. – Siehe Ab -<br />
bildung.<br />
362 – PAPSTTUM – „Deß Bapstes Frevel unnd Sanct<br />
Peters Eyffer uber Christi des Herren Binde und<br />
Löse Schlüssel“. Einblattdruck mit großem Holzschnitt<br />
von T. Stimmer. O. O., Dr. und J. (gegen<br />
1600?). Blattgr.: 32,5 x 20,5 cm. (50) 400,-<br />
Einzelblätter<br />
Nr. 360<br />
Antipäpstliches Flugblatt von äußerster Seltenheit. – Vgl.<br />
E. Weller, Polemische, satirische und Lehr-Gedichte, in:<br />
Serapeum XXIX, 1868, S. 253, Nr. 158 (datiert um 1620).<br />
Paas P-299 (beide eine Variante mit dreispaltigem Text). –<br />
Gereimter Dialog, in dem Petrus den Papst als seinen Statthalter<br />
zur Rechenschaft zieht. Der Papst antwortet auf<br />
die Anschuldigungen mit einem Bekenntnis; dieses endet:<br />
„Ich aber bin der Antichrist“. Der schöne Holzschnitt mit<br />
einer wüsten Prügelei um den Schlüssel zwischen Petrus<br />
und dem Papst, dem ein Dämon beisteht. – Paas führt noch<br />
zwei weitere Varianten an, deren früheste die Jahreszahl<br />
1577 trägt (PA 72: „The woodcut was done by Tobias Stimmer,<br />
and the verses may have been written by Johann Fischart“).<br />
– In der Variante Paas P-299 (diese auch bei Weller),<br />
deren Titel ganz mit unserer übereinstimmt, folgt auf das<br />
Bekenntnis des Papstes noch eine Antwort Petri; dagegen<br />
fehlt hier die einfassende ornamentale Bordüre unserer<br />
Variante. Vermutlich ging unsere Fassung der von Paas<br />
voraus. – Auf Papier mit dem Wasserzeichen eines großen<br />
Adlers (ähnliche Formen bei Piccard ins ausgehende<br />
16. Jahrhundert datiert). – Linker Rand und mehrere größere<br />
Einrisse hinterlegt, etw. gebräunt und stockfleckig. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
363 – PARIS – THESENBLATT – „Legislatori. Theses<br />
utriusque juris ... tueri conabitur Petrus Josephus<br />
Bernardus Costerius ... die Sabbati 16 Julii,<br />
anno Dom. 1791.“ Einblattdruck mit großem<br />
Kupferstich (33,1 x 38,6 cm) nach Raffael und<br />
zweispaltigem typographischen Text. (Paris), Ballard,<br />
(1791). Blattgr.: 74,3 x 52,4 cm. (104) 250,-<br />
Juristische Doktoratsthesen zum kirchlichen und bürgerlichen<br />
Recht an der École de Droit in Paris unter dem Vorsitz<br />
von Pierre-Louis Goulliart (1731-1800). – Der Kupferstich<br />
nach einem Fresko Raffaels im Vatikanischen Palast<br />
zeigt die Präsentation der Gesetzestafeln durch Moses
Nr. 3<strong>61</strong><br />
(wohl nach Tafel 36 aus Nicolas Chap(e)rons „Sacrae historiae<br />
acta a Raphaele Urbin. in Vaticanis xystis“, Rom<br />
1649; vgl. Le Blanc I, 629, und Nagler II, 492), mit den<br />
Adressen der Verleger Gallays und Hecquet (über ausgekratzter<br />
alter Signatur). – Breite Ränder etw. wasserrandig,<br />
Faltspuren, leicht gebräunt.<br />
364 – – – „Liberatori. Israel. Theses utriusque juris ...<br />
tueri conabitur Petrus Josephus Bernardus Casterins<br />
... die Jovis 14 Julii, anno Dom. 1791.“ Einblattdruck<br />
mit großem Kupferstich (29,6 x 39,3<br />
cm) nach Raffael und zweispaltigem typographischen<br />
Text. (Paris), Ballard, (1791). Blattgr.: 75,4 x<br />
52,3 cm. (104) 250,-<br />
Juristische Doktoratsthesen zum kirchlichen und bürgerlichen<br />
Recht (u. a. Scheidungsrecht) an der juristischen<br />
Fakultät der Pariser Universität unter dem Vorsitz von<br />
Michel Vasselin. – Der Kupferstich nach einem Fresko Raffaels<br />
im Vatikanischen Palast zeigt die Auffindung des<br />
Mosesknaben (wohl nach Tafel 29 aus Nicolas Chap(e)rons<br />
„Sacrae historiae acta a Raphaele Urbin. in Vaticanis xystis“,<br />
Rom 1649; vgl. Le Blanc I, 629, und Nagler II, 492),<br />
die Signatur in der Platte ausgekratzt. – Breitrandig, Faltspuren,<br />
Falze mit einzelnen kleinen Brüchen, leicht fleckig<br />
und gebräunt.<br />
365 – PORTRÄTS – AUGSBURG – „Contrafactur<br />
des Ehrwirdigen und gelerten Herren Matthei<br />
Herbsten, des Helffer ampts Verwalthers jetztger<br />
zeit zu S. A(n)nen Ist Geborn, Anno. 1552. den<br />
13. Januarii.“ Einblattdruck mit großem Holzschnitt<br />
(21,3 x 16,8 cm) und zweispaltigem typographischen<br />
Text. Augsburg, J. Schultes d. Ä.,<br />
o. J. (1590). Blattgr.: 28,4 x 17 cm. (108) 300,-<br />
Einzelblätter 107<br />
Nr. 362<br />
Vgl. Strauss 960 (Porträt im 34. Jahr, d. i. 1585). – In dieser<br />
Variante von uns nicht nachweisbarer Porträtholzschnitt,<br />
der den Prediger an St. Anna in Augsburg, Matthäus<br />
Herbst, in seinem 39. Lebensjahr zeigt. Der Text mit kurzer,<br />
gereimter Vita. – Der Augsburger Drucker Hans Schultes d.<br />
Ä. (um 1577-1<strong>61</strong>9) firmierte hier unter der sonst nicht<br />
dokumentierten Adresse „Brieffmaler neben der newen<br />
Metzg“. Er war eigentlich Schachtelmacher und Formschneider,<br />
versuchte aber, als Mitglied der Briefmalerzunft<br />
auch Druckerzeugnisse herzustellen, was ihm die Buchdruckerzunft<br />
übelnahm und ihn in einige Prozesse ver -<br />
wickelte. Dennoch gelang es ihm, eine Druckerei aufzubauen,<br />
die sich in den 1590er Jahren zu einer großen Offizin<br />
entwickelte (vgl. auch Reske 43 und Gier-J. 1229f.). – Bis in<br />
die Einfassung beschnitten, rückseitig geringe Montage spuren,<br />
kaum gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
366 – – FRANZ I., KÖNIG VON FRANKREICH<br />
– Einblattdruck (Holzschnitt nach E. Schön).<br />
O. O., Dr. und J. (Nürnberg, um 1570?). Blattgr.:<br />
34,5 x 28,4 cm. (104) 600,-<br />
Das vorliegende, höchst seltene Blatt ist eine um das Wappen<br />
in der rechten oberen Ecke ergänzte spätere Variante<br />
eines zu Lebzeiten von Franz I. entstandenen Porträtholzschnitts<br />
(Geisberg 1286) von Erhard Schön (um 1491-1542).<br />
Dieser war als Zeichner und Entwerfer von Holzschnitten<br />
ab ca. 1514 in Nürnberg tätig. Die starken Ausbrüche der<br />
Umfassungslinie deuten auf einige Abnutzung des Stocks<br />
hin, was in der betitelten Erstfassung nicht der Fall ist. Der
108<br />
Nr. 365<br />
Nr. 366<br />
Einzelblätter<br />
Abdruck des Fragments eines reich bebilderten Holzschnitt-Kalenders<br />
auf der Rückseite, ein Werk des in Nürnberg<br />
1563-78/81 nachweisbaren Druckers Hans Clemens<br />
Koler, läßt auf einen veränderten Nachdruck des Schönschen<br />
Holzstocks in der Werkstatt Kolers schließen. Der<br />
Terminus ante quem unserer Fassung liegt daher etwa bei<br />
1580. Ein weiteres Exemplar im Germanischen Nationalmuseum<br />
Nürnberg (die Ausbrüche der Umfassungslinie<br />
hier noch stärker als im vorliegenden Exemplar). – Knapp<br />
beschnitten, unterer Rand mit mehreren langen, tls. hinterlegten<br />
Einrissen und ein wenig leimschattig, oberer Rand<br />
mit kleiner Sammlungssignatur in Rot (Hofbibliothek<br />
Donaueschingen?) und kleiner Leimspur, rückseitig Montagespuren.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
367 – – NÜRNBERG – „Wahre Bildnuß deß Weyland<br />
Ehrwürdigen unnd Wolgelehrten Herrn<br />
Johannis Fabricii, gewesenen Predigers zu Nürnberg<br />
bey S. Laurentzen.“ Einblattdruck mit großem<br />
Holzschnitt-Portr. (von H. Glaser, 17,4 x<br />
14 cm) und typographischem Text. O. O. und Dr.<br />
(Nürnberg, Halbmayer?), 1626. Blattgr.: 30,5 x<br />
16,6 cm. (104) 250,-<br />
Vgl. Roettinger, Beiträge zur Geschichte des Sächsischen<br />
Holzschnittes, Straßburg 1921, S. 94. Strauss I, 352, 23. –<br />
Erinnerungsblatt für den Nürnberger Prediger an St.<br />
Lorenz, Johannes Fabritius (1496-1558), unter Benutzung<br />
des von Hans Glaser 1555 angefertigten Holzschnitt-Porträts.<br />
– Sehr selten, ein Exemplar im British Museum. Ein<br />
weiterer, 1628 datierter Druck trägt die Verlegeradresse des<br />
Simon Halbmayer in Nürnberg (ein Exemplar im Germanischen<br />
Nationalmuseum in Nürnberg). – Nicht im VD 17.<br />
– Leicht gebräunt und fleckig, oberer Rand rückseitig mit<br />
Montagespuren. – Siehe Abbildung.<br />
368 – POSTWESEN – KÖLN – „Durch windt durch<br />
schnee ich armer held ...“ Einblattdruck (Radierung)<br />
mit großer Darstellung (22,7 x 18,5 cm) und<br />
gestoch. dreispaltigen Text. O. O. (Köln), Altzenbach,<br />
o. J. (um 1620/30). Blattgr.: 35 x 24,7 cm.<br />
(50) 400,-<br />
Hirtsiefer, G., Durch windt durch schnee ich armer held –<br />
Eine Kölner Botendarstellung vom Anfang des 17. Jahrhunderts,<br />
in: Jahrbuch des Kölnischen Geschichtsvereins 71<br />
(2000), S. 107-112. – Äußerst seltener, über den KVK nicht<br />
nachweisbarer Druck (auch nicht im VD 17), der einen<br />
Fuß- oder Ordinari-Boten mit einem adressierten Brief in<br />
der Hand vor der Stadtkulisse von Köln zeigt, im Mittelgrund<br />
der Rhein. Der Bote gehörte wohl zur Postlinie zwischen<br />
Osnabrück und Münster, die 1<strong>61</strong>5 eingerichtet worden<br />
war und Köln mit eingeschlossen hat. Diese Botenpost<br />
verkehrte regelmäßig (wöchentlich) und wurde während<br />
des Friedenskongresses 1648 verdoppelt. Sonne, Wind und<br />
Regen setzen dem Boten zu. Die Verse darunter kommentieren<br />
in ironischer Weise das Schicksal des armen Boten,<br />
der sein schwer verdientes Trinkgeld anschließend im<br />
Wirtshaus läßt. Indessen weisen ihn seine Kleidung und das<br />
Wappen an seiner Brust als offiziell bestallten Nachrichtenboten<br />
aus. – Hinterlegter waagerechter Falzdurchriß in<br />
der Mitte, rechter Rand hinterlegt, einige Knickspuren,<br />
leicht gebräunt, wenig fleckig. – Siehe Abbildung.
369 – – NÜRNBERG – „Der Neüe Allamodische<br />
Postpot.“ Einblattdruck (Radierung) mit großer<br />
Darstellung (23,6 x 20,7 cm) und gestoch. zweispaltigen<br />
Text. O. O. (Nürnberg), Fürst, o. J. (um<br />
1630?). 31 x 20,7 cm. Blattgr.: 38,8 x 28,7 cm. (50)<br />
500,-<br />
Harms-R. 4. Hampe 415. – Nicht im VD 17. – Äußerst seltener,<br />
über den KVK nicht nachweisbarer Druck, der die<br />
Bedeutung, die Aufgaben und die Schwierigkeiten der Zeitungsboten<br />
thematisiert und laut <strong>Katalog</strong> Coburg (Harms-<br />
Rattay) indirekt auch das Nachrichtenwesen seiner Zeit kritisiert.<br />
Ein Nürnberger Bote mit Stadtwappen an der Brust<br />
trägt in der Hand einen Zettel mit der Aufschrift „Gute<br />
Zeutung aus Türckey und Ostindien“. Sonne und Regenwolken<br />
begleiten seinen Weg, im Hintergrund ist eine<br />
Ansicht der Stadt Nürnberg zu erkennen. Während die<br />
Darstellung einen offiziellen, ganz seriösen Boten nach den<br />
neuesten Maßstäben zeigt (siehe Titel), haben die Alexandriner<br />
darunter satirischen Charakter. Das Postwesen<br />
unterstand in dieser Zeit dem Kaiser. „Der Postbote dieses<br />
Blattes grenzt sich in seiner seriösen Aufmachung, durch<br />
seinen Auftraggeber und seinen rechtlichen Stand ganz entschieden<br />
gegen den Zeitungsverkäufer anderer Blätter ab“,<br />
doch wurde dem Boten (als potentiellem Nachrichten fälscher)<br />
immer noch viel Mißtrauen entgegengebracht.<br />
„Nicht die Zeitung erscheint als kritikwürdig, sondern die<br />
Person, die sie austrägt. Damit steht das Blatt von Paul<br />
Fürst in der Tradition der Flugblätter, die Kritik am Berufsstand<br />
der Nachrichtenübermittler und Zeitungsboten<br />
üben“ (alle Zitate aus Harms-Rattay). – Kleiner hinterlegter<br />
Falzeinriß, Ränder mit geringen Läsuren, etw. gebräunt<br />
und fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
370 – REFORMATION – „MARTINUS LUTHE-<br />
RUS SS. theologiae D. redivivus. H. e. antitypus<br />
orthodoxae religionis christiano ... Eigentliche<br />
Abbildung und Entgegensetzung der wahren<br />
Christlichen Lutherischen Religion, und der<br />
Papistischen Abgötterey, gestellet auff das erste<br />
Lutherische Jubel-Jahr“. Einblattdruck mit großer<br />
Radierung (25,6 x 25,3 cm) und vierspaltigem<br />
typographischen Text. O. O. und Dr. 1<strong>61</strong>7/18.<br />
Blattgr.: 39,7 x 29,5 cm. (104) 300,-<br />
Paas P-331. – Vgl. Harms II, 130. Coupe 260 (beide in anderer<br />
Fassung). – Plakative allegorische Gegenüberstellung<br />
von der lutherischen Religion als dem Leben und von der<br />
katholischen als dem Tod, gedruckt zum Reformations jubiläum<br />
1<strong>61</strong>7 in mehreren Fassungen (die Urfassung wohl Paas<br />
P-300). – Unsere Variante nicht im VD 17, dort nur die häufigere<br />
Fassung mit etwas veränderten typographischen<br />
Titelzeilen (VD 17 1:091713H). – Im oberen Bereich der<br />
Darstellung einzelne kleine, hinterlegte Löcher, links knapp<br />
beschnitten, Faltspuren mit geringen Falzeinrissen, etw.<br />
gebräunt und fleckig.<br />
371 – REGENSBURG – „Nachdem die Röm: Kays:<br />
Mayest: Unser Allergnedigster Herr, von Augspurg<br />
glücklich verrichteter Wahl, zu Regenspurg<br />
neben dem new erwehlten Römischen König<br />
Ferdinando IV. zu Ungarn und Böhmen König,<br />
den 26. Maij alten Stylo glücklich angelangt.“ Ein-<br />
Einzelblätter 109<br />
Nr. 367<br />
Nr. 368
110<br />
Nr. 369<br />
blattdruck mit Radierung (25 x 30,5 cm) und zweispaltigem<br />
typographischen Text. O. O. (Augsburg),<br />
M. Zimmermann, (1653). Blattgr.: ca. 57 x<br />
36 cm. (158) 300,-<br />
Vgl. Drugulin II, 2386 (Variante mit Titel: „Aygentliche<br />
Abbildung ...“). – Nicht bei Harms und im VD 17. – Darstellung<br />
und Beschreibung der Feierlichkeiten zur Königskrönung<br />
Ferdinands IV. in Regensburg am 18. Juni 1653.<br />
Die Radierung unterteilt in elf Felder, im größten mittleren<br />
die Krönung im Regensburger Dom, weiterhin eine Außenansicht<br />
des Doms, Ritterschläge, Umzüge, der gebratene<br />
Ochse und die Krönungsmedaille. – Der Textbeginn nimmt<br />
wohl auf vorangehende Einblattdrucke Bezug, die den Einzug<br />
und die Wahl Ferdinands in Augsburg geschildert hatten.<br />
– Zum Drucker Zimmermann, tätig in Augsburg 1648-<br />
1668, siehe: W. Seitz, Notizen zu Martin Zimmermann,<br />
Kunstführer in Augsburg, Augsburg 1983. – Untere Hälfte<br />
etw. gebräunt und mit einzelnen kleinen Randläsuren. – Selten.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
372 – ROTHENBERG BEI SCHNAITTACH –<br />
„Eigentliche Vorstellung der Vestung Rothenbergs<br />
nebenst den 21. September, Anno 1703. erfolgten<br />
Auszug.“ Einblattdruck mit Radierung (17 x 23,8<br />
cm) und dreispaltigem typographischen Text.<br />
Nürnberg, Felsecker, o. J. (1703). Blattgr. 39,7 x<br />
32,6 cm. (104) 450,-<br />
Drugulin II, 3647. Lentner 10283: „Seltenes Flugblatt.“ –<br />
Ansicht der im Spanischen Erbfolgekrieg von den kaiserlichen<br />
Truppen geschleiften Festung mit ausführlicher Be -<br />
schreibung der Kriegsereignisse. – Die in manchen Bibliothekskatalogen<br />
wohl auf Grund der Verlegeradresse „bey<br />
Einzelblätter<br />
den Felßeckerischen Erben“ angenommene Datierung um<br />
1717 ist unzutreffend. Der Verlag firmierte zwischen 1693<br />
und 1712 mit diesem Impressum (vgl. Reske 742f.). Mit<br />
über zehnjähriger Verspätung hätte ein Flugblatt wohl<br />
kaum noch Sinn gehabt. – Kein Ex. in der BSB München. –<br />
Mit einzelnen Einrissen auf überstehendes Trägerpapier<br />
aufgezogen, leicht gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
373 – SACHS – „Von den neun Häuten der bösen<br />
Weiber, wie jede Haut mit Nammen genennet<br />
wird, und was sie für Tugenden haben.“ Einblattdruck<br />
mit Radierung (6,2 x 32,5 cm) und fünfspaltigem<br />
typographischen Text. Nürnberg, Fürst,<br />
1640. Blattgr.: 28,5 x 37,3 cm. (50) 400,-<br />
Sehr seltene Variante. – Hampe 271. – Vgl. Hohenemser<br />
4671. Wäscher 8 und 84. J. R. Westphal, Darstellung von<br />
Unrecht in Flugblättern der Frühen Neuzeit, Mönchengladbach<br />
2008, S. 146: „Auch das Flugblatt 'Von den neun<br />
Häuten der bösen Weiber' schreibt den Frauen viele böse<br />
Eigenschaften zu, die durch acht Tierhäute symbolisiert<br />
werden. Diese Häute sollen der Frau durch Prügeln abgezogen<br />
werden, damit die schöne Menschenhaut, d. h. eine<br />
Frau, die ihrem Mann treu und liebevoll ergeben ist, sichtbar<br />
wird.“ – Zuerst um 1570 erschienen, im 17. Jahrhundert<br />
nachgedruckt, hier vom Nürnberger Verleger Paulus Fürst.<br />
Gegenüber der Urfassung kaum verändert, nur die einzelnen<br />
Szenen sind mit Beischriften versehen worden. Eine<br />
weiterere, stärker abweichende Fassung ist 1680 erschienen<br />
– das Thema hatte offenbar nicht an Aktualität eingebüßt. –<br />
Oberer Rand mit Wurmspuren (geringer Verlust der Bordüre),<br />
tls. knapp beschnitten, fleckig und gebräunt. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
374 – SALZHANDEL – KARL V., RÖMISCH-<br />
DEUTSCHER KAISER, Mandat, die Salzzölle<br />
auf der Weser betreffend. Erlassen in Regensburg<br />
am 17. 7. 1541. Einblattdruck mit großer Holzschnitt-Initiale.<br />
Kassel 27. 8. 1541. 39,2 x 28,8 cm.<br />
(65) 250,-<br />
Sehr seltene, von der Stadt Kassel publizierte Verordnung<br />
mit einem von Kaiser Karl V. etwa drei Wochen zuvor erlassenen<br />
Mandat, die Braunschweigischen Salzzölle auf der<br />
Weser und ein deshalb bei Holzminden aufgehaltenes landgräflich-hessisches<br />
Schiff betreffend (vgl. Ch. von Rommel,<br />
Neuere Geschichte von Hessen, Bd. I, Kassel 1835, S. 255;<br />
das Mandat abgedruckt in den „Hessischen Landesordnungen“,<br />
Bd. I, Kassel 1749, S. 423). – Auf dem vollen,<br />
unbeschnittenen Bogen, leichte Faltspuren. – Beiliegend ein<br />
weiterer Einblattdruck dieser Zeit, ein offener Brief des<br />
Landgrafen Philipp I. von Hessen-Kassel an den Herzog<br />
von Braunschweig, dessen „erlogenes Famoß oder<br />
Schmehe büchlein“ gegen den Herzog Johann Friedrich von<br />
Sachsen betreffend.<br />
375 – SCHIESS-SCHEIBEN – „SCHEIBENBILD.<br />
ADLER.“ Einblattdruck (altkolor. Lithogr.).<br />
Neuruppin, Oehmigke und Riemschneider, o. J.<br />
(ca. 1870). 33,5 x 41,7 cm. (50) 200,-<br />
Kaiserlicher Reichsadler mit Zielscheibe vor der Brust.<br />
Neuruppiner Bilderbogen mit der Verlagsnr. 2673. – Mit<br />
einigen Einschußlöchern, Einrissen und kleinem Eckabriß<br />
aufgezogen und restauriert. – Siehe Abbildung Tafel 12.
Nr. 371<br />
376 – SONNENKALENDER – „La presente Tavola<br />
insegna di di in di a quante hore et a quanti minuti<br />
il Sole si levi; et a quante hore, et a quanti minuti<br />
sara il mezzodi Appresso ti mostra in che di di<br />
ciascun mese il Sole entra nel suo segno.“ Einblattdruck<br />
(Holzschnitt) mit 12 kleinen Darstellungen<br />
(Zodiakus). O. O., Dr. und J. (Italien, wohl<br />
frühes 17. Jhdt.). Blattgr.: 39,7 x 27,3 cm. (91)<br />
600,-<br />
Von uns nicht nachweisbares Blatt mit einer Tabelle, aus der<br />
für jeden Tag des Jahres die Zeit des Sonnenaufgangs, die<br />
Mittagszeit und der Tag, an dem die Sonne in jedem Monat<br />
in ihr Zeichen eintritt, abzulesen sind. An den Rändern<br />
Darstellungen der zwölf Tierkreiszeichen übereinander,<br />
jeweils unter einer Arkade und vor schwarzem Grund. –<br />
Rechts unten Monogramm „M S P“ mit Anker (nicht bei<br />
Nagler, Monogrammisten). – Mit einigen Randläsuren und<br />
kleinen Löchern (geringer Darstellungsverlust) vollständig<br />
hinterlegt, bis an die Einfassung beschnitten, gering ge -<br />
bräunt. – Siehe Abbildung Seite 113.<br />
377 – SPANISCHER ERBFOLGEKRIEG – ZEI-<br />
TUNGSHÄNDLER – „Italianisch-Savoischer<br />
Bielder und Novitaeten Kramer.“ Einblattdruck<br />
(Radierung) mit großer Darstellung und dreispaltigem<br />
gestoch. Text. O. O., Dr. und J. (1706). Plattengr.:<br />
18,5 x 27,3 cm. Unter Passepartout. (104)<br />
500,-<br />
Äußerst seltenes Propagandablatt der kaiserlich-österreichischen<br />
Seite im Spanischen Erbfolgekrieg, gestaltet als<br />
Karikatur eines Kaufrufs. Ein Händler „neuer Zeitungen“,<br />
Einzelblätter 111<br />
Nr. 372<br />
dessen Blätter Schreckensnachrichten für die französische<br />
Seite verbreiten, preist marktschreierisch seine Ware an,<br />
darunter der Stich mit dem Titel „Der höchst glückliche<br />
Entsatz von Turin“, der am 7. September 1706 mit dem Sieg<br />
der österreichischen Seite endete (verzeichnet: Drugulin II,<br />
3792). Die Ansicht von Antwerpen mit Datum 1706 bezieht<br />
sich auf die niederländischen Eroberungen des Duke of<br />
Marlborough usw. Links der Duc de Fevillade, der die<br />
französischen Belagerungstruppen vor Turin kommandiert<br />
hatte, rechts „Der Spanisch-Neapolitanisch- und May -<br />
ländische Franzos“. – Von uns kein weiteres Exemplar<br />
nachweisbar. – Ränder leicht fleckig, wenig gebräunt. –<br />
Siehe Abbildung Seite 114.<br />
378 – SPIELKARTEN – FORTIFIKATIONEN –<br />
„Das Festung Baues Spiel. In welchem die unterschiedene<br />
Wercke, so zu die beschützung der Festungen<br />
u. Lager dienen, fleissig u. eigentlich auf<br />
die aller neueste art, in grund gelegt ... sind.“ Einblattdruck<br />
(Kupferstich) mit 53 kleinen Darstellungen<br />
und gestoch. Text. Amsterdam, Schenck,<br />
o. J. (um 1700). Blattgr.: 45,3 x 59,3 cm. (107)<br />
300,-<br />
Vgl. Radau-H. 229 (spätere seitenverkehrte Fassung, zerschnittenes<br />
Ex.). – Bogen mit einem Kartenspiel zum Ausschneiden,<br />
am oberen Rand die Spielregeln, links eine<br />
Legende, in der Mitte die Stecheradresse vor einem Vorhang,<br />
daneben der Grundriß einer „completen Vestung“.<br />
Die 52 Karten folgen dem Vorbild von Gilles de la Boissières<br />
„Jeu des fortifications“ und zeigen meist Details von<br />
Festungsanlagen nach neuer Bauart mit unterschiedlichen<br />
Formen von Bastionen. – Bis an die Einfassungslinie be -<br />
schnitten, ein größerer restaurierter Einriß, wenig ge bräunt.
112<br />
Nr. 373<br />
379 EINBLATTDRUCKE – SPIELKARTEN –<br />
MILITÄRWESEN – „Das Kriegs-Spiel. Da rinnen<br />
alles das jenige, was bey denen Marschen und<br />
Lägern der Kriegs-Hee re, in den Schlachten,<br />
Gefechten, Belagerungen, und andern Kriegs-Verrichtungen<br />
beobachtet wird, ... vorgestellet ist.“<br />
Einblattdruck (Kupferstich in Rotdruck) mit 53<br />
kleinen Darstellungen und gestoch. Text. Amsterdam,<br />
Schenck, o. J. (um 1700). Blattgr.: 51,9 x <strong>61</strong>,8<br />
cm. (107) 200,-<br />
Bogen mit einem Kartenspiel zum Ausschneiden, am oberen<br />
Rand die Spielregeln, rechts ein Register, in der Mitte<br />
die Stecheradresse in einer Kartusche aus Trophäen, daneben<br />
die Auszeichnung eines Kriegshelden durch den König.<br />
Die 52 Karten folgen dem Vorbild von Gilles de la Boissières<br />
„Jeu de la guerre“ und zeigen Schlachten, Formationen,<br />
Belagerungen, Kriegsgericht, Anwerbung etc. – Schmaler<br />
Rand mit einigen hinterlegten Läsuren und Ausrissen mit<br />
Textverlust, hinterlegter senkrechter Falzdurchriß, wenig<br />
gebräunt und fleckig.<br />
380 – STRASSBURG – ASTRONOMISCHE UHR<br />
– „Eigentliche Fürbildung Und Beschreibung<br />
Deß Kunstreichen Astronomischen und Weitberumbten<br />
Uhrwercks zu Straßburg im Münster.“<br />
Einblattdruck (Kupferstich) mit großer Darstellung<br />
(48,4 x 25,2 cm) nach T. Stimmer und ge -<br />
stoch. Text. Straßburg, Brunn, 1621 (Chronogramm).<br />
Blattgr.: 52,5 x 33,5 cm. (104) 150,-<br />
Einzelblätter<br />
Hollstein V, 7. Harms-R. 140. – Nach einem Holzschnitt<br />
von Tobias Stimmer angefertigter Kupferstich mit der<br />
Beschreibung der Straßburger astronomischen Uhr, die in<br />
den Jahren 1571-74 von den Brüdern Habrecht errichtet<br />
worden ist (vgl. Kat. Stimmer, Basel 1984, S. 97-117). Der<br />
beschreibende Text stammt von Johann Fischart. – „Die<br />
Straßburger Uhr war nicht nur ein Zeitmesser, sondern in<br />
der üppigen gestalterischen Ausführung ein Sinnbild der<br />
göttlichen und menschlichen Zeit“ (Harms-Rattay). – Blasser<br />
Abzug. – Rechter Rand mit großen, restaurierten Ausrissen<br />
(Darstellungsverlust), Ränder mit einigen tls. hinterlegten<br />
Schäden, bis an die Einfassungslinie beschnitten,<br />
Falze hinterlegt, etw. knittrig und gebräunt.<br />
Münchner Wirtshausordnung von 1631<br />
381 – VERORDNUNGEN – MÜNCHEN – Wirtshausordnung<br />
Kurfürst Maximilians I. Einblattdruck<br />
aus zwei Teilen. O. O., Dr. und J. (München<br />
1631). Blattgr.: 66,3 x 44 cm. – Mit papiergedecktem<br />
Siegel. (104) 300,-<br />
VD 17 12:128532N. – „Ordnung der Wirth und Preuen,<br />
sonderlich wie dieselbige sich gegen den Gösten mit der<br />
Zehrung halten sollen.“ Enthält u. a. eine Beschreibung der<br />
Menüfolge und Anweisungen für den Ausschank von Bier<br />
und Wein. – Stellenw. etw. gebräunt (tls. leimschattig) und<br />
stockfleckig, unbeschnittene Bögen.
382 – WAPPEN des Hector Pömer. Holzschnitt von<br />
H. S. Beham, dat. 1521. 29,5 x 19,5 cm. (Blattgr.:<br />
42 x 33 cm). (50) 800,-<br />
Pauli 1352. Hollstein 284. – Prachtvoller Wappenholzschnitt,<br />
der früher Dürer zugeschrieben wurde. Das Monogramm<br />
„R A“ mit Datierung 1525 dürfte sich auf den<br />
Formschneider beziehen (der Nürnberger Hieronymus<br />
Resch?). – Hektor Pömer, Propst von St. Lorenz, gehörte<br />
dem ratsfähigen Nürnberger Patriziergeschlecht der Pömer<br />
von Diepoltsdorf an. Er war der bedeutendste Vertreter dieses<br />
Geschlechts und berief als Förderer der Reformation<br />
Andreas Osiander zum Prediger an St. Lorenz. Neben dem<br />
Allianzwappen die Standfigur des hl. Laurentius, unten das<br />
Motto Pömers „Omnia munda mundis“ in hebräischer,<br />
griechischer und lateinischer Sprache. – Kräftiger, sauberer<br />
Abruck, die breiten Ränder leicht gebräunt und fleckig. –<br />
Siehe Abbildung Seite 115.<br />
383 – WUNDERGEBURT – FLORENZ – „Czu<br />
Wissen das diss monstrum geboren worden ist in<br />
disem iar so man zelt M. D. und vi. umb sant<br />
Jacobs tag zu florentz ...“ Einblattdruck mit großem<br />
Holzschnitt (23,5 x 16,2 cm) und vierzeiligem<br />
typographischen Text. O. O., Dr. und J. (Deutschland<br />
1506?). Blattgr.: 31,5 x 20,5 cm. (50) 1.200,-<br />
Holländer 314. Ecker 189. Ewinkel 326. – Die wohl früheste<br />
Darstellung des „Monsters von Florenz“, einer Art Vogelmensch,<br />
der angeblich von einer Nonne geboren worden<br />
sein soll. Laut Holländer zu den „kakodämonischen Ungeheuern“<br />
zählend, bei deren Darstellung „alle möglichen<br />
phantastischen Mittel angewandt wurden, um ein möglichst<br />
bizarres Gebilde aufs Papier zu bringen.“ Besonders in der<br />
Verbildung der Genitalien zeige sich nach Holländer die<br />
Dokumentation des Satanischen. Da die Darstellung, von<br />
der es mehrere Fassungen gibt, kein medizinisch erklär bares<br />
Phänomen zeigt, wird sie von Holländer in die Kategorie<br />
„Monstra fabulosa“ eingeordnet. Der in späteren Fassungen<br />
erheblich erweiterte Beitext führt aus, man habe das<br />
Kind auf Befehl des Papstes verhungern lassen. – Sehr selten<br />
(ein altkoloriertes Exemplar in der BSB München). – Ränder<br />
mit einigen Ausbrüchen und Löchern (Darstellung nur<br />
gering betroffen mit einzelnen, sehr kleinen Löchern, die<br />
Einfassungslinien stellenw. mit kleinen Ausbrüchen), linker<br />
Rand bis an die Einfassungslinie beschnitten, stärker leimschattig,<br />
fleckig und gebräunt. – Siehe Abbildung Tafel 12.<br />
Probably the earliest illustration of the „monster of<br />
Florence“, a kind of bird-man who was allegedly born to a<br />
nun. – Very rare (one copy in contemporary hand colouring<br />
at BSB Munich). – Some breaks and holes to margins (minimally<br />
affecting illustration with some very small holes,<br />
border lines here and there with small breaks), left margin<br />
cut up to border line, with stronger glue traces, soiled and<br />
browned. – See illustration on plate 12.<br />
384 – – FREIBERGER „MÖNCHSKALB“ – „Das<br />
Munchkalb zu Freyberg“. Einblattdruck (Holzschnitt)<br />
mit großer Darstellung (14,5 x 9,4 cm) und<br />
typographischem Titel. O. O., Dr. und J. (Wittenberg,<br />
wohl 1523). Blattgr.: 16,5 x 10,7 cm. Auf<br />
Trägerpapier aufgelegt, dieses in mod. Brosch. eingebunden<br />
(leichte Gebrauchsspuren). (50) 600,-<br />
Einzelblätter 113<br />
Nr. 376<br />
Vgl. Koepplin-F. 246. Holländer 324. – Mißgeburt eines<br />
Kalbs am 8. Dezember 1522 in Waltersdorf bei Freiberg in<br />
Sachsen, die von der lutherischen Seite in Kombination mit<br />
dem sogenannten „Papstesel“ zur Propaganda gegen das<br />
Mönchtum und den Papst verwendet worden ist. Die Verbreitung<br />
der Gestalt des Kalbs ging von einem anonymen<br />
Einblattdruck aus (Geisberg 1592). Nach diesem Urbild fertigte<br />
Lucas Cranach d. Ä. (bzw. seine Werkstatt) mehrere<br />
Holzstöcke an, die sich mehr oder weniger unterscheiden.<br />
Die meisten wurden als Buchholzschnitte verschiedener<br />
Ausgaben der von Melanchthon und Luther verfaßten<br />
Schrift „Deuttung der zwo grewlichen Figuren ...“ (VD 16<br />
M 2980 ff.) verwendet, aber es gibt auch die höchst seltene,<br />
den Bibliographen unbekannte Ausgabe als Einzelblatt mit<br />
unbedruckter Rückseite. Diese Fassung, die hier vorliegt,<br />
unterscheidet sich nur in wenigen Details von dem in der<br />
Erstausgabe der „Deuttung“ abgedruckten Buchholzschnitt<br />
(Koepplin-Falk, Abb. 201). Vielleicht handelt es sich dabei<br />
um die zunächst als Einblattdruck verbreitete Urform der<br />
Cranachschen Fassung. Einen weiteren, etwa gleichzeitigen<br />
Einblattdruck zu diesem Thema veröffentlichte Johann<br />
Köbel in Oppenheim mit dem gefälschten Impressum des<br />
Erfurter Druckers Michael Buchfürer (Halle, Newe Zeitungen,<br />
121; siehe auch den beiliegenden Aufsatz von<br />
Martin von Hase aus dem Gutenberg-Jahrbuch 1935). –<br />
Trägerpapier als Heft gebunden; mit eingeklebt die zwei<br />
Buchholzschnitte aus einer Ausgabe der „Deuttung“ mit<br />
bedruckter Rückseite, das „Mönchskalb“ doppelt, aus zwei<br />
verschiedenen Ausgaben. – Schmaler Rand, leicht gebräunt<br />
und fleckig. – Siehe Abbildung Seite 115.
114<br />
Nr. 377<br />
385 EINBLATTDRUCKE – WUNDERGEBURT –<br />
HILPOLTSTEIN – „Abbildung der elenden Ge -<br />
burt einer armen Taglöhners frau in Hilpoltstein<br />
in Nürnbergischen.“ Einblattdruck (Kupferstich)<br />
mit kleiner Darstellung im Rund und gestoch.<br />
Erklärungstext. O. O., Dr. und J. (1788). Plattengr.:<br />
20,5 x 17,2 cm. (50) 250,-<br />
Flugblatt über einen mit verkrüppelten Armen und Beinen<br />
geborenen Jungen. Sachliche Beschreibung, bis auf die Mutmaßung<br />
am Schluß: „Zu dieser unglücklichen Geburt soll<br />
ein eben so beschaffener elender Zettler welcher auf einen<br />
Wägelein herum gefahren, und von dem Weibe mit Entsetzen<br />
erblickt wurd die betrübte Veranlassung gegeben<br />
haben.“ – Bibliographisch von uns nicht nachweisbar, von<br />
großer Seltenheit (im KVK nur ein Exemplar in der Staatsbibliothek<br />
Göttingen). – Gering gebräunt. – Rückseitig<br />
Stempel der Sammlung Hans Hopf.<br />
386 – – NÜRNBERG – „Wahrhafftige abschilderung<br />
einer schrecklichen und bewunderns würdigen<br />
Mißgeburth weibl. Geschlechts, so eine ledige<br />
Weibs person in Stein ohnweid von Nürnberg<br />
1739 den 20 febr: zur welt gebohr:“ Einblattdruck<br />
(Kupferstich) mit Darstellung und gestoch. Text.<br />
O. O., Dr. und J. (Nürnberg 1739?). Blattgr.: 34,2<br />
x 20,8 cm (50) 300,-<br />
Drugulin II, 4259. Hofmann-Randall, Kat. Erlangen,<br />
39. Holländer 273. – Mädchen in Gestalt eines Affen, das<br />
bereits zwei Tage nach der Geburt gestorben ist. Holländer<br />
erklärt die Gestalt als das Zusammentreffen einer Hasenscharte<br />
mit der kongenitalen Ichthyosis, einer angeborenen<br />
Einzelblätter<br />
Hautkrankheit. Das genügte, „um aus einem Neugeborenen<br />
einen kleinen Affenteufel zu machen. Nur die Warnung,<br />
daß die schwangeren Personen sich bei der Betrachtung<br />
dieser Mißgeburt in acht nehmen sollten, steht im<br />
Widerspruch zur geheuchelten moralischen Absicht“ (Holländer).<br />
– Ränder ein wenig knittrig, kaum gebräunt. –<br />
Stempel der Sammlung Hans Hopf auf dem Verso. – Siehe<br />
Abbildung Seite 116.<br />
387 – – NÜRNBERGER VIERLINGE – „Merkwürdige<br />
Geburth der in Nürnberg den 16 April<br />
1793. vier lebendig zur Welt gebohrnen Kinder, so<br />
aber bald nach der heiligen Tauffe wieder gestorben<br />
sind. In zwei schönen Liedern.“ Einblattdruck<br />
mit Holzschnitt und zweispaltigem typographischen<br />
Text, beidseitig bedruckt. O. O., Dr.<br />
und J. (Nürnberg 1793). Blattgr.: 21,7 x 18,4 cm.<br />
(50) 200,-<br />
Drugulin II, 5569. Bibliotheca Norcia Williana, Bd. VIII,<br />
S. 99, Nr. 492: „Ein elendes bänkelsängerisches Blatt.“ –<br />
Schlichtes Flugblatt mit volkskunstartiger Darstellung der<br />
Vierlinge ohne weitere Erklärung. Stattdessen zwei Lieder<br />
zur Andacht: „Wunderbahrer Gott und Schöpfer“ und<br />
„Wenn kleine Himmelserben“. – Sehr selten, über den KVK<br />
nur ein Exemplar in der Nationalbibliothek in Straßburg<br />
nachweisbar. – Mimimal gebräunt, Verso mit Stempel der<br />
Norica-Sammlung Hans Hopf. – Beiliegend ein weiterer<br />
Druck zu diesem Anlaß: „Merkwürdige Beschreibung der<br />
von einer Nürnberger Bürgers-Frau, vier zur Welt lebendig<br />
gebohrnen, und durch die heilige Taufe wiedergebohrnen<br />
Kinder“ (ohne Impressum und Jahr, Doppelblatt). – Über<br />
den KVK nicht nachweisbar.
Nr. 382<br />
388 – – ZIRNDORF – „Wahrhaffte und merckwürdige<br />
Beschreibung und Abbildung zweyer seltsamen<br />
Wunder-Kinder ... Welche den 31. May 1742<br />
zu Zirndorff ... geboren, den 1. Junii aber wieder<br />
gestorben.“ Einblattdruck mit kleinem Holzschnitt<br />
und typographischem Text. Schwabach,<br />
Steinmarck, o. J. (1742). Blattgr.: 33,3 x 19 cm. (50)<br />
300,-<br />
Drugulin II, 4353. Hofmann-Randall, Kat. Erlangen, 40.<br />
J. F. Volrad Deneke, Arzt und Medizin in der Tagespublizistik<br />
des 17. und 18. Jahrhunderts, Berlin 2010, S. 43. –<br />
Zuerst in zwei gestochenen Fassungen in Nürnberg erschienenes<br />
Flugblatt, hier von einem Schwabacher Drucker mit<br />
einer schematischen Darstellung in Holzschnitt übernommen.<br />
– Dem Titel zum Trotz eine recht sachliche Beschreibung<br />
dieser „Wundergeburt“ von am Unterleib zusammengewachsenen<br />
Zwillingen, ohne jede moralische Deutung.<br />
– Faltspuren, leicht gebräunt. – Aus der Norica-Sammlung<br />
Hans Hopf (rückseitig gestempelt). – Siehe Abbildung.<br />
389 – WUNDERGESTALT – NÜRNBERG –<br />
„Anthonj Franck aus dem Land zu Gellern geburtig<br />
seines Alters 14 Jahr seine Länge ist 3 1/2. Eln,<br />
Kam in Nürnberg Anno 1575“. Einblattdruck<br />
(Radierung). O. O., Dr. und J. (Nürnberg 1575?).<br />
Blattgr.: 31 x 13 cm. (50) 500,-<br />
Einzelblätter 115<br />
Nr. 384<br />
Holländer 136. Halle, Newe Zeitungen, 470. Drugulin, Porträt,<br />
6289. Panzer, Verzeichnis von Nürnbergischen Portraiten,<br />
67. – Betont hochformatige Darstellung des stehenden,<br />
ca. 2,30 m großen „Riesen Franck“, der aus Geldern<br />
stammte. Obwohl deutlich kleiner als sein Landsmann van<br />
Albert, der neunzehnjährig 2,68 m groß war, suggeriert die<br />
Abbildung, er reiche bis in die Wolken. Das Gewand ist das<br />
eines erwachsenen Mannes von Stand, in den Händen hält<br />
er Pokal und Schwert. Indessen zeigt der Gesichtsausdruck<br />
überraschend deutlich, wie sich ein Vierzehnjähriger gefühlt<br />
haben mag, der als Schauobjekt durch die Lande ziehen<br />
mußte. – Stellenw. leichte Falten, auf größeres Trägerpapier<br />
alt aufgezogen mit nach Art alter Kanzleischrift kalligraphierter<br />
Betitelung, Ränder leicht gebräunt. – Sehr selten. –<br />
Siehe Abbildung Tafel 12.<br />
390 – – – „Dis baurn Mädl arbeith mit den fyessen<br />
ohne händt machet 6 Stückh“. Einblattdruck<br />
(Radierung) mit großer Darstellung und gestoch.<br />
Text. O. O., Dr. und J. (Nürnberg, erste Hälfte des<br />
18. Jhdts.). Blattgr.: 18,7 x 14,5 cm. (50) 250,-<br />
Holländer 120 (Ex. im Germanischen Nationalmuseum<br />
Nürnberg). Müller, Verzeichnis von Nürnbergischen topographischen<br />
Kupferstichen, Nürnberg 1791, S. 177 (nicht<br />
datiert). – Darstellung einer jungen Bauersfrau in Tracht,<br />
die auf Grund gelähmter oder verkrüppelter Arme die Spinnerei,<br />
die sie mit den Füßen ausführt, zum Broterwerb<br />
betreibt. – Die Lokalisierung des Drucks bzw. der Darstellung<br />
nach Müller (ohne Kriterien, vielleicht anhand der<br />
Tracht?). Das British Museum datiert um 1710. – Kräftiger,<br />
dunkler Abdruck, fast bis an die Einfassungslinie beschnitten,<br />
kaum gebräunt und fleckig. – Selten. – Siehe Abbildung<br />
Seite 117.
116<br />
Nr. 386<br />
391 EINBLATTDRUCKE – WUNDERGESTALT<br />
– NÜRNBERG – „Lazarus, et Johann Coloredo,<br />
â Genua, Nat(i): 12. Mart: 1<strong>61</strong>7. Venerunt. Norib:<br />
1644. den 10. 8bris.“ Einblattdruck (Radierung)<br />
mit gestoch. Text. O. O., Dr. und J. (Nürnberg<br />
1644). Blattgr.: 14,1 x 11,7 cm. (50) 300,-<br />
Müller, Verzeichnis von Nürnbergischen topographischen<br />
Kupferstichen, Nürnberg 1791, S. 176. VD 17 12:658264B.<br />
– Vgl. Holländer 106 (erwähnt einige Flugblätter dazu). –<br />
Eine der bizarrsten „Wundergestalten“, der Graf Colloredo<br />
von Genua, dem sein „parasitärer“ Zwilling unterhalb der<br />
Brust angewachsen war. – Sehr seltener kleiner Handzettel,<br />
gedruckt zur Erinnerung an den Besuch der Brüder am<br />
10. Oktober 1644 in Nürnberg. – Bis an den Plattenrand<br />
beschnitten, rückseitig Stempel der Norica-Sammlung Hans<br />
Hopf. – Siehe Abbildung.<br />
392 – WUNDERZEICHEN – NÜRNBERGER<br />
LÖWE – „Warhafftiger und Natürlicher Abrieß<br />
deß mit wunder zu schaue ten, (Von imselbst) ge -<br />
wachsenen Löwens an einer Mauer, so kürtzlich<br />
Er sehen, und noch zu sehen ist zu Nüremberg in<br />
diesem 1631 Jars“. Einblattdruck (Radierung) mit<br />
großer Darstellung, gestoch. Betitelung und zweispaltigem<br />
gestoch. Erklärungstext. O. O., Dr. und<br />
J. (Nürnberg 1631). Blattgr.: 25 x 14,5 cm. (50)<br />
300,-<br />
Einzelblätter<br />
Nr. 388<br />
Drugulin II, 1864. Paas P-1527. Stopp, Botanische Einblattdrucke<br />
und Flugschriften vor 1800, Bd. II, Nr. 147. –<br />
Vgl. Holländer 198 und 203 (Variante). – In mehreren Fassungen<br />
veröffentlichtes Flugblatt über einen an der Nürnberger<br />
Stadtmauer wohl aus Efeu gewachsenen Löwen, der<br />
laut Holländer als Prophezeiung des schwedischen Löwen<br />
(Gustav Adolf) gedeutet worden ist, der den päpstlichen<br />
Drachen angreifen werde. – Auf größeres Trägerpapier<br />
aufgezogen, knapp beschnitten, leicht gebräunt, vereinzelt<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
393 – ZEELAND – „Prospect des Sturms welcher auf<br />
der Reise von Rotterdam aus, nach Seeland und<br />
Cadsant sich erhoben, Anno, 1733. den, 28, Julij.“<br />
Einblattdruck (Kupferstich) von J. A. Delsenbach<br />
mit deutscher und französischer Betitelung unter<br />
der Darstellung. (Nürnberg? 1733). 19,9 x 31,2 cm.<br />
(50) 200,-<br />
Drugulin II, 4164. – Nicht bei Knuttel. – Im Jahre 1733<br />
hatte Johann Adam Delsenbach zusammen mit dem niederländischen<br />
Gesandten Gallieris eine mehrmonatige Reise<br />
durch einige Städte Hollands und die Provinz Zeeland<br />
unternommen und später durch einige Zeichnungen dokumentiert<br />
(vgl. AKL XXV, 548). – Der Kupferstich gibt einen<br />
Seesturm vor der Küste Zeelands wieder. Dargestellt ist ein<br />
im Sinken begriffenes Schiff, das Delsenbach selbst gesehen
Nr. 390<br />
hat, was er mit dem Zusatz „ad vitam fecit“ in der Stechersignatur<br />
bekräftigt. – Bis an die Umfasssungslinie beschnitten<br />
und alt auf überstehendes Trägerpapier aufgezogen,<br />
gering gebräunt, Trägerpaier etw. fleckig. – Sehr selten.<br />
394 – ZEITMESSUNG – HAMBURG – „Der grosse<br />
Stunden-Weiser, aller Länder auff der gantzen<br />
runden Erd-Kugel.“ Einblattdruck (altkolor.<br />
Holzschnitt) mit großer Darstellung („Erdkreis“,<br />
33 x 32,5 cm), typographischer Betitelung und<br />
Erklärungstext (ohne die beweglichen Teile?).<br />
O. O. (Hamburg?), Dr. und J. (um 1680?). Blattgr.:<br />
43,5 x 34,7 cm. (50) 500,-<br />
Vgl. VD 17 1:627598D. – Prachtvolles Blatt in kräftigem<br />
Altkolorit, eine der frühesten Darstellungen der Zeitzonen<br />
der Erde, bezogen auf die Stadt Hamburg. Zu den Tag- und<br />
Nachtstunden in einem inneren Kreis sind ringsum die<br />
Städtenamen der jeweiligen Zeitzone strahlenförmig angeordnet,<br />
auf dem Umfassungskreis Darstellungen von Ländern,<br />
Landschaften, Tieren, Bewohnern und einer Stadt<br />
(Hamburg?), in den Ecken die vier Winde. – VD 17 (nach<br />
dem Exemplar der Staatsbibliothek Berlin) verzeichnet eine<br />
Variante, deren Text inhaltlich weitgehend mit dem vorliegenden<br />
Druck übereinstimmt, aber neu gesetzt worden ist<br />
(vgl. vor allem die Titel). Aufschluß über die Bestimmung<br />
des Blattes könnte die veränderte Schlußzeile „Ein mehrers<br />
ist auß der generalen Beschreibung“, die im Berliner Exemplar<br />
„nemlich in No. 358, wohin diese Stunden-Uhr gehört,<br />
zu ersehen“, in unserem aber „nemblich in No. 49 ...“ endet.<br />
Dies weist darauf hin, daß der Druck nicht als Flugblatt,<br />
sondern als Beigabe zu Büchern gedacht war (so auch die<br />
im VD 17 erwähnte weitere Variante, die zu Happels „Mundus<br />
mirabilis tripartus“, Ulm 1687, gehört) . – Eventuell<br />
fehlt ein beweglicher Zeiger. – Mit einigen Schäden (Falze,<br />
Einzelblätter 117<br />
Nr. 391<br />
kleinere Einrisse und Ausbrüche mit geringem Text- und<br />
Darstellungsverlust) auf leicht überstehendes Trägerpapier<br />
aufgezogen, etw. gebräunt und fleckig. – Sehr selten. – Siehe<br />
Abbildung Tafel 11.<br />
395 – ZOOLOGIE – HAMBURG – „Eigentliche<br />
Ab bild- und Beschreibung des Einhorn-Fisches,<br />
welcher in dem Elb-Strohm bey niedrigem Wasser<br />
gefangen, und im Februario 1736 in Hamburg an<br />
der Cayen in einem Schiffe gezeiget worden.“ Einblattdruck<br />
mit Radierung (9,3 x 24 cm) und typographischem<br />
Text. Hamburg, „im güldenen A, B,<br />
C. bey der Börse“ (= Th. von Wierings Erben),<br />
o. J. (1736). Blattgr.: 40,9 x 34 cm. (50) 500,-<br />
Halle, Newe Zeitungen, 1806. – Nicht bei Drugulin. –<br />
Bericht mit einer sehr schönen Abbildung, die genauestens<br />
die Musterung der Haut des in der Elbe gefangenen Narwals<br />
wiedergibt. Wie aus den Erläuterungen hervorgeht, hat<br />
man diesen als eine „Art von Wallfisch“ identifiziert, der<br />
„in verschiedenen Grönländischen Reise-Beschreibungen<br />
erwehnet wird“. – Zur Hamburger Druckerei „Im güldenen<br />
ABC“, die von dem Holländer Thomas von Wiering<br />
gegründet worden ist, siehe Reske 342. Dessen Erben<br />
druckten vor allem Flugschriften, Kalender und Leichenpredigten.<br />
– Von großer Seltenheit, über den KVK nur ein<br />
einziges Exemplar in der Universitätsbibliothek Leiden<br />
nachweisbar. – Im unteren Drittel ca. 15 cm langer Riß<br />
(nicht Rand, wohl produktionsbedingt), Faltspuren, Ränder<br />
etw. gebräunt und fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
396 – – NEAPEL – „Dieser schön und grosse Welt<br />
berümte Buffelo, ist 1745 aus Africa nacher Neappolis<br />
an dem Fürsten Madalona über schieckt<br />
worden, allwo Diese und andere Thierr ... Würdig
118<br />
Nr. 392<br />
Nr. 395<br />
Einzelblätter<br />
gehetzt werden.“ Einblattdruck (Radierung) mit<br />
zweispaltigem deutsch-französischen gestoch.<br />
Text. O. O., Dr. und J. (1745). Plattengr.: 27 x 39,3<br />
cm. (50) 200,-<br />
Faust III, 409. – Imposante Abbildung eines gewaltigen<br />
Wasserbüffels, der von einem schwarzen, mit Federn bekleideten<br />
und geschmückten Eingeborenen geführt wird. Am<br />
Hof des Herzogs von Matalone fand demnach wöchentlich<br />
eine Hatz mit teils exotischen Tieren statt. Über ihn und<br />
seine aufwendige Hofhaltung berichtet Casanova im elften<br />
Kapitel seiner Erinnerungen. – Schmale Ränder etw. fleckig,<br />
leichte Knickspuren. – Selten.<br />
397 – – NÜRNBERG – „Abbildung des großen<br />
Ochsens ... aus Altbernheim ...“ Einblattdruck<br />
(Radierung) mit gestoch. Erklärungstext. O. O.,<br />
Dr. und J. (Nürnberg, Kellner?, 1804). 17,3 x 29,5<br />
cm. Blattgr.: 22 x 36,3 cm. (50) 250,-<br />
Vgl. Kiefhaber I, 196 (Variante, gestochen von Kellner). –<br />
Nicht bei Drugulin. – Weitere Abbildung des in einigen<br />
Drucken beschriebenen, immens großen Mastochsen aus<br />
Altbernheim (Burgbernheim), der schließlich in Nürnberg<br />
geschlachtet worden ist. Gewicht und Datum sind hier<br />
angegeben: „Er kam nach Nürnberg den 27. Aug. 1803, ...<br />
lebendig hat er auf der Heiwaage den 28. Merz 1804 am<br />
Gewicht gehabt 25. Centner“. – Ränder mit leichten Knickspuren,<br />
wenig fleckig und gebräunt.<br />
398 – – – „Abbildung des schönen, grossen und fetten<br />
Ochsens von einer holländischen Art, der im<br />
Leben 25. Centner und 40 Pfund gewogen, und zu<br />
Nürnberg den 12. April Anno 1775 geschlachtet<br />
worden ist.“ Einblattdruck mit Radierung (16,8 x<br />
21,6 cm) und zweispaltigem typographischen<br />
Erklärungstext. Nürnberg, Henning, o. J. (1775).<br />
Blattgr.: 42,5 x 36,5 cm. (50) 250,-<br />
Faust III, 316. Drugulin II, 49<strong>61</strong>. Halle, Newe Zeitungen,<br />
1775. – Selten, KVK ohne Nachweis (aber in der Univer sitätsbibliothek<br />
Erlangen und der Stadtbibliothek Nürnberg<br />
in je einem Ex. vorhanden). – Zwei winzige Bindelöcher in<br />
den breiten Rändern, minimale Randläsuren, wenig ge bräunt.<br />
399 – – – „Accurate Abbildung des grossen Ochsen<br />
von der Schweitzer Art, der im Leben 30. Centner<br />
gewogen hat, und zu Nürnberg ... den<br />
27. Martii 1782 geschlachtet worden ist.“ Einblattdruck<br />
(Radierung) mit gestoch. Erklärungstext.<br />
Nürnberg, Henning, o. J. (1782). 21 x 35,5<br />
cm. Blattgr.: 35,3 x 42,5 cm. (50) 250,-<br />
Drugulin II, 5100. – Leichte Knickspuren, breite Ränder<br />
etw. gebräunt. – Sehr selten. – Siehe Abbildung.<br />
400 – – – „Dieser Ochs 6. Jahr alt, ist auß dem Anspachisch'n<br />
Ort Altenbernheim von Hr. Georg Paul<br />
Leuchs ... gekauft ... worden ... am Gewicht hate<br />
er auf der Nürnberg: Heu-Waage ... Centner ...<br />
1803.“ Einblattdruck (Radierung) mit gestoch.<br />
Erklärungstext. O. O., Dr. und J. (1803). 21 x 34<br />
cm. Blattgr.: 34 x 43,2 cm. (50) 300,-
Nr. 399<br />
Kiefhaber I, 196. – Nicht bei Drugulin. – Flugblatt mit<br />
einem unglaublich großen Mastrind. Gewicht und das<br />
genaue Datum sollten wohl handschriftlich nachgetragen<br />
werden, was hier aber unterblieben ist. – Auf leicht bläulichem<br />
Papier. – Ränder mit leichten Knickspuren, rechts<br />
fünf winzige Löcher, kaum gebräunt. – Aus der Norica-<br />
Sammlung Hans Hopf (Stempel verso). – Siehe Abbildung.<br />
401 – – PELIKANE AM BODENSEE – „Natürliche<br />
Abbildung einer Kropfgans, Kropfvogels, Onocrotalus<br />
Alhautel oder Wasser-Vielfraß.“ Einblattdruck<br />
(Mezzotintoradierung) mit großer<br />
Darstellung (26,9 x 20,7 cm) und gestoch. Erklärungstext.<br />
Augsburg, Will, o. J. (1768). Blattgr.:<br />
37,2 x 23,2 cm). (50) 600,-<br />
Faust II, 225. – Bericht über eine ornithologische Sensation<br />
im Juli des Jahres 1768, als etwa 100 Pelikane von Süden<br />
über die Schweizer Berge kamen und sich im Bodensee<br />
niederließen. Offenbar handelte es sich um den in Südosteuropa<br />
und Kleinasien beheimateten Krauskopfpelikan.<br />
Im April 2010 wurde erstmals in neuerer Zeit ein Exemplar<br />
dieser Art im Bodenseegebiet gesichtet. Das vorliegende<br />
Flugblatt ist vielleicht das einzige Zeugnis einer älteren<br />
Dokumentation von Pelikanen am Bodensee. Allerdings ist<br />
es so selten wie das Ereignis selbst. – Die schöne Radie -<br />
rung mit einer großen seitlichen Ansicht eines Pelikans,<br />
Einzelblätter 119<br />
dazu der Schnabel und das ganze Tier von vorne, nach der<br />
Zeichnung „ad vivum“ eines G. I. Ostertag aus Lindau. –<br />
Mehrere kleine Rostflecken, obere linke Ecke leicht wasserrandig,<br />
sonst kaum gebräunt. – Aus der Sammlung des<br />
Ansbacher Philologen Dr. Thomas Stettner (vgl. Lugt 2370,<br />
anderer Stempel). – Siehe Abbildung.<br />
402 INKUNABELBLÄTTER – PLINIUS SECUN-<br />
DUS, C., Historia naturalis. Blatt mit großer in<br />
Deckfarben und Gold eingemalter Initiale „A“.<br />
Venedig, N. Jenson, 1472. Blattgr.: 42,3 x 28,4 cm.<br />
(91) 300,-<br />
Goff P 788. – Das erste Blatt der Lage f mit dem Beginn der<br />
Beschreibung von Afrika. – Die buntfarbige Initiale auslaufend<br />
in zwei Caudae mit langen roten und blauen Früchten<br />
sowie etwas Federwerk und Goldpunkten, das goldene<br />
„A“ in quadratischem Feld mit Ranken vor mehrfarbigem<br />
Grund. – Gold gering abgeplatzt, mehrere alte Marginalien,<br />
breite Ränder leicht gebräunt und minimal fleckig.<br />
403 – SCHEDEL, H., Das Buch der Chroniken. Ca.<br />
60 Bl. mit zahlr. Textholzschnitten nach M. Wolgemut<br />
und W. Pleydenwurff, fast alle aus der deutschen<br />
Ausgabe. Nürnberg, A. Koberger, 1493.<br />
Blattgr.: Ca. 45 x 30 cm. (72) 400,-
120<br />
Nr. 400<br />
404 INKUNABELBLÄTTER – SAMMLUNG von<br />
9 Einzelblättern aus großformatigen Wiegen drucken,<br />
meist rubriziert und mit eingemalten<br />
Initialen. Ca. 1480-95. (91) 250,-<br />
Enthält die Blätter A II, B III und H III aus einer kommentierten<br />
Ausgabe der Constitutiones von Papst Clemens<br />
V. (wohl Nürnberg, Koberger, 1482; GW 7095), vier besonders<br />
breitrandige Blätter, je eines aus dem 22. Buch einer<br />
Ausgabe des „Speculum naturale“ des Vincent de Beauvais<br />
(hier über Geschlechtsteile und die Vermehrung von Tieren)<br />
und dem 14. Kapitel eines exegetischen Werks sowie<br />
zwei aus einer Postille des Nikolaus von Lyra über die<br />
Apostelgeschichte und den Jakobusbrief, weiterhin die Blätter<br />
XXXV und CCLVI aus einer deutschen Ausgabe der<br />
Schedel-Chronik mit sieben Textholzschnitten (Stadt -<br />
ansicht von Troya mit großem Ausriß). – Vereinzelt etw.<br />
fleckig und gebräunt, mäßige Gebrauchsspuren.<br />
405 – SAMMLUNG von 9 Blättern aus kleinforma tigen<br />
Inkunabeln und Drucken des frühen 16.<br />
Jhdts., darunter 3 mit je einem Textholzschnitt.<br />
(91) 250,-<br />
Enthält u. a. zwei Blätter mit Textholzschnitt (Aesop und<br />
Raetus sowie Jäger mit mehreren Tieren) aus einer lateinischen<br />
Ausgabe der Fabeln des Aesop (Basel, Wolff, 1498;<br />
Schramm XXI, 816) sowie ein Blatt mit großer Turnier darstellung<br />
aus der „Chronique de St. Denis“ (Paris 1514). –<br />
Einzelne Bl. mit Läsuren, stellenw. fleckig und gebräunt. –<br />
Beiliegend 3 faksimilierte Blätter der „Chronik von<br />
Jerusalem“.<br />
Einzelblätter<br />
406 MAKULATURBLÄTTER – KONVOLUT –<br />
Cirka 10 Bl. aus mittelalterlichen Handschriften.<br />
Meist 15. Jhdt. – Fragmente mit starken Ge -<br />
brauchsspuren. (91) 150,-<br />
407 MINIATUREN – KREUZIGUNG mit Maria<br />
und Johannes. Deckfarbenminiatur auf Pergament.<br />
Süddeutschland? Mitte 15. Jhdt. Blattgr.:<br />
33 x 24,4 cm, Darstellung ca. 24,5 x 18 cm. (50)<br />
2.000,-<br />
Aus einem Missale stammende ganzseitige Miniatur,<br />
ursprünglich wohl dem Textbeginn des Canon missae („Te<br />
igitur“) gegenüber eingebunden. Die Gebrauchsspuren an<br />
den Blatträndern mit einigen Fingerflecken sowie der noch<br />
vorhandene Blattweiser zeugen jedenfalls von häufiger<br />
Benutzung. Die Darstellung befindet sich auf dem Verso<br />
des Blattes (Recto ohne Text) und ist von einer breiten Bordüre<br />
in Blau mit roten Rahmenleisten und goldenen Blüten<br />
eingefaßt. Die vier Ecken werden durch goldene Medaillons<br />
mit punzierten Blüten und grüner Umfassung markiert. Im<br />
oberen Bereich sind die Figuren – der erhöhte Körper<br />
Christi vollständig – von punziertem Goldgrund in Form<br />
eines Rautenmusters hinterlegt. Die Darstellung der Körper<br />
ist überaus linear gehalten und weist nur wenig plastische<br />
Werte auf. Gerade der Kruzifixus wirkt mit seinen<br />
dünnen, zerbrechlichen Armen recht hölzern und steif.<br />
Während im Gewand Mariens noch gewisse Reminiszenzen<br />
des weichen Stils der Zeit um 1400 anklingen, weisen<br />
die hart gebrochenen Falten im Gewand des Johannes auf
eine spätere Zeit hin, wohl die Jahrhundertmitte. Eine Entstehung<br />
im süddeutschen, vielleicht auch fränkischen Raum<br />
kann aufgrund bestimmter Charakteristika der Gesichter<br />
vermutet werden. Die Darstellung ist zwar nicht von erstrangiger,<br />
doch für eine wohl provinziell anzunehmende<br />
Miniaturistenschule von durchaus beachtlicher malerischer<br />
Qualität. – Stellenw. etw. Farbabrieb, an den Rändern auch<br />
verlaufene Farbe und Verwischungen, Ränder stark fingerfl.<br />
und gebräunt. – Siehe Abbildung Tafel 13.<br />
Full page illumination from a missal, originally probably<br />
bound-in opposite the beginning of the text of the Canon<br />
missae („Te igitur“). – The illustration is not of first-rate<br />
quality, however a remarkable artistic work taking into consideration<br />
that it comes from a provincial school of miniaturists.<br />
– Here and there colour rubbed off a bit, blurred at<br />
margins, the latter with heavy thumbing and browning. –<br />
Crucifixion with Mary and John. Gouache illumination on<br />
vellum. – See illustration on plate 13.<br />
408 – NÜRNBERG – WAPPENMINIATUR eines<br />
Allianzwappens mit drei Schilden. Deckfarben auf<br />
Papier. Thüringen (oder Franken?), Anfang des<br />
18. Jhdts. Blattgr.: 34,3 x 43,3 cm. (50) 500,-<br />
Wahrscheinlich thüringisches Wappen mit einem frontalen<br />
Mohrenkopf als Helmzier und drei Schilden. Mitte: Mohr<br />
von der Seite – links (geviertelt): Lämmer vor rotem Grund<br />
und Schrägbalken – rechts: drei silberne Kugeln vor rotem<br />
Schrägbalken („E. C. v. der Ölsnitz“, als einziges ausgeschrieben).<br />
Über dem Wappen Schriftband, monogrammiert<br />
„G. St. T v S. Wet R.“ – Auf Papier mit Wasserzeichen<br />
eines steigenden Einhorns mit Beizeichen (Piccard<br />
124785, Nürnberg 1720). – Falze mit Randeinrissen, etw.<br />
gebräunt und fleckig. – Siehe Abbildung Tafel 2.<br />
409 PERGAMENTBLÄTTER – ANTIPHONAR –<br />
2 Doppelblätter aus einer lateinischen Handschrift<br />
auf Pergament. Wohl Deutschland, 12. Jhdt.<br />
Blattgr.: 34 x 46 cm. Mit zahlr. Initialen und Hervorhebungen<br />
in Rot. 2 Sp. Lose in restaurierter<br />
Hlwd. des 19. Jhdts. (100) 4.000,-<br />
Gut erhaltene Makulaturblätter in romanischer Minuskelschrift,<br />
jeweils 30 Zeilen, durchgehend mit Neumen. – Die<br />
beiden Doppelblätter, wohl aus derselben Handschrift<br />
stammend, sind zusammengeheftet, jedoch nicht in dieser<br />
Reihenfolge zusammengehörig. – Enthalten sind u. a. Ge -<br />
sänge zu Pfingsten und den Sonntagen nach Pfingsten. –<br />
Makulaturblätter mit Einschnitten am Falz, knapp be -<br />
schnitten (minimaler Buchstabenverlust), die Ränder tls. mit<br />
Klebespuren, fleckig und gebräunt.<br />
410 – – 7 Einzelbätter aus einem lateinischen Antiphonar.<br />
16./17. Jhdt. Blattgr.: 49,5 x 35,5 cm. Mit<br />
einigen in Blau, Rot und schwarzer Tinte eingemalten<br />
Initialen. Choralnotation auf 5 roten<br />
Linien; Text schwarz, vereinzelt rot. 7 Zl. Schriftspiegel:<br />
35 x 23 cm. (72) 200,-<br />
Leicht gebräunt, wenig fleckig. – Weiteres Bl. aus einem<br />
anderen Antiphonar beiliegend.<br />
Einzelblätter 121<br />
Nr. 401<br />
411 – WAPPENMINIATUR mit Greifen. Federzeichnung<br />
mit Deckfarben auf Pergament.<br />
Deutschland (norddeutsche Hanse?), dat. 1633.<br />
Blattgr.: 25,4 x 21,5 cm. (30) 250,-<br />
Imposantes Wappen, auf dem das Symbol des goldenen<br />
Greifs gleich vierfach vorkommt. Zwei große Greifen halten<br />
den geviertelten Schild, bestehend aus: goldenem Greif<br />
auf blauem Grund – sechs goldenen und roten Schrägbalken<br />
– goldenem Turm auf blauem Grund – Silberzacken vor<br />
rotem Grund mit blauem Schrägbalken, darauf goldenen<br />
Lilien (von links oben nach rechts unten). Im Oberwappen<br />
schwarzer Helm mit goldenem Greif als Zier. Unten, zwischen<br />
den Trägerfiguren eingehängt, der Orden, eine goldene<br />
Kette mit Muscheln und Medaillon (Herkules besiegt<br />
Hydra?). Im Postament unleserliche Künstlersignatur mit<br />
Jahreszahl 1633. – Der goldene Greif auf blauem Grund<br />
deutet auf die Fürsten von Rostock hin, Silber und Rot sind<br />
die Farben der Hanse. – Doppelblatt mit Faltspuren, tls.<br />
etw. Farbabrieb, leicht fleckig und gebräunt. – Beiliegend<br />
das Testament eines Bürgers namens Anthoine Magnin:<br />
französische Urkunde auf Pergament, dat. Chambéry,<br />
17. 12. 1570 (ca. 74 x 84 cm).
122<br />
Nr. 632
Nr. 469<br />
412 BOLOGNA – COMMENTARII de Bononiensi<br />
scientiarum et artium instituto. Bde. I-VI (von 7)<br />
in 9 Bdn. Bologna, Volpe, 1731-83. 4°. Mit 9 ge -<br />
stoch. Titelvign., 155 gefalt. Kupfertafeln und 3 ge -<br />
falt. Tabellen. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg.<br />
(Rsch. mit geringen Absplitterungen, stellenw.<br />
fleckig, etw. beschabt und bestoßen). (103)<br />
2.500,-<br />
Brunet II, 186. Ebert 5051. Graesse II, 238. – Ergebnisse der<br />
naturwissenschaftlichen Studien aus dem von Eustachio<br />
Manfredi gegründeten Bologneser Institut (vgl. DSB IX,<br />
77). – Mit Abhandlungen von Boscovich, Canterzani, Frisi,<br />
Galvani, Manfredi, Michelotti, Molinelli, Morgagni, Riccati,<br />
Scheuchzer, Slop von Cadenberg, Trombelli, Veratti, Zanotti<br />
etc. – Titel und Vorsatz gestempelt; wenig fleckig und gering<br />
gebräunt. – Siehe Abbildung Tafel 14.<br />
Research papers on scientific studies of the Academy of<br />
science of Bologna. – Title and endpaper stamped; hardly<br />
soiled and minimally browned. – Contemporary half calf<br />
Naturwissenschaften<br />
123<br />
with spine label and gilt back (spine label with minor splitoff,<br />
here and there soiled, a little scratched and scuffed). –<br />
See illustration on plate 14.<br />
413 BONNET, CH., Considerations sur les corps<br />
organisés. 2 Bde. Amsterdam, Rey, 1762. Mit 2 ge -<br />
stoch. Titelvign. XLII S., 2 Bl. (das letzte weiß),<br />
274; XX, 328 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg.<br />
(leicht beschabt, wenig bestoßen, kleine Wurmspuren).<br />
(152) 500,-<br />
Erste Ausgabe. – Blake 58. Wellcome II, 200. Waller 11788.<br />
Pritzel 982. DSB II, 286. Garrison-M. 472: „Bonnet's<br />
theory of generation offered the best synthesis of 18th century<br />
ideas of development and remained a leading authority<br />
until von Baer. Bonnet believed in the performation of<br />
the embryo. He used many of Haller's arguments to support<br />
his own opinions.“ – Der erste Band mit kleinem<br />
Wurmloch im oberen Rand, geringe Gebrauchsspuren.
124<br />
Nr. 417<br />
414 COLLINI, (C. A.), Betrachtungen über die vulkanischen<br />
Berge. Aus dem Französischen übers.<br />
(von A. T. von Gersdorff). Dresden, Walther,<br />
1783. 4°. Mit gefalt. Kupfertafel und gefalt. Ta -<br />
belle. 108 S. Hldr. d. Zt. (Deckelbezüge erneuert,<br />
Rücken beschabt). (7) 500,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Fromm 5<strong>61</strong>2. – Titel und folgendes<br />
Bl. mit kleinen, hinterlegten Randläsuren, etw. ge -<br />
bräunt und fleckig.<br />
415 CUVIER, G., Die Erd-Umwälzungen. Leipzig,<br />
Abel, 1851. Mit gestoch. Portr. und 2 gefalt. Tabellen.<br />
12, 274 S., 1 Bl. Orig.-Brosch. (etw. beschädigt).<br />
(8) 120,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Fromm 6371. – Block gelockert,<br />
fleckig. – DAZU: WANDELAINCOURT, A., Nouvelle<br />
physique. Paris 1782. – PETTENKOFER, M. VON, Vorträge<br />
über Canalisation und Abfuhr. München 1876.<br />
416 DARWIN, CH., Gesammelte Werke. Bde. I-XII<br />
(von 16) in 12 Bdn. Stuttgart, Schweizerbart, 1875-<br />
78. Mit zahlr. Abb. im Text und auf Tafeln. Hlwd.<br />
d. Zt. (etw. beschabt und bestoßen). (75) 200,-<br />
Naturwissenschaften<br />
Freeman 189 (I), 677 (II), 916 (III und IV), 1066 (V und VI),<br />
1189 (VII), 1238 (VIII), 860 und 1297 (IX), 1266 (X), 311<br />
und 312 (XI) sowie 313 (XII/1). – Bd. XII/2 nicht bei Freeman.<br />
– Vorsatz mit Besitzvermerk, tls. fleckig und gebräunt.<br />
– Ohne Rückgaberecht.<br />
417 EUSTACHIO, G. N., Opusculum de aere, situque<br />
Beneventanae civitatis: in quo plurima ad rem<br />
medicam, philosophiam, geographiam, ac astronomiam<br />
pertinentia, disseruntur. Neapel, G. B.<br />
Sottile für S. Bonino, 1608. 4°. Mit 6 (5 ganzseit.)<br />
Textholzschnitten. 4 Bl., 108 S., 2 Bl. Flex. Pgt. d.<br />
Zt. (Rücken mit kleinen Fehlstellen, Kanten restauriert,<br />
fleckig). (7) 1.000,-<br />
Einzige Ausgabe. – STC 323. Jöcher I, 444. Wellcome I,<br />
2093. – Ausgehend von einer geographischen Beschreibung<br />
der italienischen Stadt Benevento und angefügt an sie,<br />
untersucht der Arzt Giovanni Nicolò Eustachio aus Gambatesa<br />
in der Molise, über den außer dieser seiner Schrift<br />
kaum etwas bekannt ist, die räumlichen Aspekte des aer<br />
Beneventanus und faßt das allgemeine Wissen seiner Zeit<br />
über die Zusammenhänge zwischen den Winden und den<br />
Jahreszeiten konzis zusammen. Die Verbindung von Benevent<br />
mit dem Wind kommt natürlich nicht von ungefähr,<br />
sondern ist etymologisch-religiös motiviert: der ursprüngliche<br />
Name der Stadt, Maleventum, ist schon in der Antike<br />
aus Gründen der günstigeren Vorbedeutung in Beneventum<br />
umbenannt worden. – S. 51/52 mit kleinem Einriß am Seitensteg,<br />
leicht gebräunt, gering fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Sole edition. – Starting with a geographic description of the<br />
Italian town Benevento, the physician Giovanni Nicolò<br />
Eustachio from Gambatesa in the Molise, investigates the<br />
spatial aspects of the aer Beneventanus and summarizes the<br />
general knowledge of his time on connections between<br />
the winds and the seasons. The association of Benevent with<br />
the wind is not without reason, but is motivated by an etymological<br />
religious way: the original name of the town,<br />
Maleventum, has been changed already in the Ancient<br />
World into Beneventum on account of a more favorable<br />
omen. – P. 51/52 with small tear in margin, slightly<br />
browned, minimally soiled. – Contemporary limp vellum<br />
(spine with minor defects, edges restored, soiled). – See illustration.<br />
418 FORSTER, J. R., Enchiridion historiae naturali<br />
inserviens. Halle, Hemmerde und Schwetschke,<br />
1788. 8 Bl., 224 S. Pp. d. Zt. mit Rsch. (wenig be -<br />
rieben und etw. bestoßen). (75) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Stafleu-C. 1827. Wood 346. Schlenker<br />
110.1. Horn-Sch. 6904. Zimmer I, 228. „The book is quite<br />
rare.“ – Fliegender Vorsatz gebräunt und mit Eintrag von<br />
alter Hand in Tinte; leicht fleckig. – 2 Beilagen.<br />
419 FUCHS, J. N., Ueber den gegenseitigen Einfluss<br />
der Chemie und Mineralogie. München, Lindauer,<br />
(1824). 4°. 20 S. Pp. d. Zt. (fleckig). – Erste Ausgabe.<br />
– Poggendorff I, 814. (158) 80,-
420 GEGENSTÄNDE einer öffentlichen Prüfung aus<br />
der Naturlehre der Körper im Kurfürstlichen<br />
Schulhause zu Neuburg. O. O. und Dr., 1781.<br />
38 S. Orig.-Brosch. (leichte Gebrauchsspuren). –<br />
Nur ein Exemplar im KVK. – Titel gestempelt.<br />
(22) 100,-<br />
421 GOTTSCHED, J. CH., Erste Gründe der<br />
gesammten Weltweisheit. 7. verm. und verb. Aufl.<br />
Bd. I (von 2). Leipzig, Breitkopf, 1762. Mit ge -<br />
stoch. Frontisp., 16 gefalt. Kupfertafeln sowie<br />
einigen gestoch. Kopfvign. und Textholzschnitten.<br />
9 Bl., 596 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch. sowie Deckelund<br />
Rvg. (beschabt und bestoßen). (79) 150,-<br />
Goed. III, 3<strong>61</strong>, 40. – Das philosophisch-naturwissenschaftliche<br />
Hauptwerk Gottscheds. Enthält Abhandlungen zu<br />
Astronomie, Physik und Anatomie mit erläuternden Kupfern<br />
(der zweite Band war nicht mehr illustriert). – Das<br />
Frontispiz mit kleinem Papierdurchbruch am Rand, leicht<br />
gebräunt, kaum fleckig.<br />
422 GÜTLE, J. K., Einladung an Freunde der Wissenschaften<br />
zu Vorlesungen über die ganze Ex -<br />
perimentalphysik. (Nürnberg 1798). 4°. 8 S. Ohne<br />
Einband. (158) 150,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar (und nicht im<br />
KVK). – Vgl. Poggendorff I, 973. – Gütle hielt seine Vor -<br />
lesungen in seiner Privatwohnung „in der neuen Gasse“. –<br />
Datierung von zeitgenössischer Hand: „Mense Decbr.<br />
1798“. – Braunfl., Randschäden.<br />
423 GÜTLE – BEYSPIEL einer unglaublichen Arroganz<br />
oder Antikritik des Mechanikus Gütle, als<br />
ein Beytrag zur Menschenkentniss, zum Druke<br />
befördert von der Künstlergesellschaft in Nürnberg.<br />
(Nürnberg 1795). 19 S. Ohne Einband. (158)<br />
150,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar (und nicht im<br />
KVK). – Gütle hatte im dritten Teil seiner „Kunst in Kupfer<br />
zu stechen“ heftig auf die Rezension seiner „Anleitung<br />
zum Kupferstechen“ geantwortet, die im ersten Stück des<br />
„Journals der bildenden Künste“ geübt worden war. In der<br />
vorliegenden Broschüre wird nun darauf wiederum heftig<br />
repliziert. – Stärker fleckig.<br />
424 GROSSEN STÜRME und Ueberschwemmungen<br />
in Teutschland, England, Frankreich, Rußland<br />
und in andern Ländern Europas im Jahre 1824,<br />
Die. Leipzig, Fleischer, 1825. VII (recte VIII) S.,<br />
1 Bl., 150 S. Orig.-Brosch. (kaum Gebrauchsspuren).<br />
(158) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Laut KVK erschien im selben Jahr auch<br />
ein Nachdruck in Cannstatt. – Etw. fleckig.<br />
Naturwissenschaften 125<br />
425 HELMUTH, J. H., Volksnaturlehre. 5. verm.<br />
Aufl. Wien, Bauer, 1800. Mit mehrf. gefalt. Kupfertafel.<br />
1 Bl., 4<strong>61</strong> S., 12 Bl. Hldr. d. Zt. (Rücken<br />
mit kleinem Signaturschild, Hinterdeckel mit<br />
Wurmspur, etw. beschabt). (22) 100,-<br />
Vgl. Poggendorff I, 10<strong>61</strong>. Böning-S. 2222: „Naturkund licher<br />
Unterricht für einfache Leser, der diese befähigen soll,<br />
die natürlichen Erscheinungen aus ihren Gründen und<br />
Ursachen zu verstehen. Auf diese Weise will der Autor<br />
Aberglauben abbauen, den er in den unteren Volksklassen<br />
besonders verbreitet und Schaden anrichten sieht.“ – Seit<br />
1786 bis weit ins 19. Jhdt. in der Braunschweiger Schulbuchhandlung<br />
aufgelegt, in der eine ebenfalls als 5. Auflage<br />
bezeichnete Ausgabe erschien, jedoch erst 1803. Mit dieser<br />
ist der vorliegende Druck nicht identisch; er ist der einzige<br />
in Wien herausgekommene und recht selten (nicht von<br />
Böning und Siegert erfaßt). – Vorsatz mit Besitzvermerk,<br />
Titel gestempelt, vereinzelt Anstreichungen, gering gebräunt.<br />
426 JONSTON, J., Thaumatographia naturalis, in<br />
decem classes distincta. Amsterdam, Blaeu, 1632.<br />
12°. Mit Druckermarke auf dem Titel. 7 Bl.,<br />
501 S., 1 Bl. Läd. Ldr. d. Zt. (49) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Krivatsy 6268. Wellcome I, 185. Garrison-<br />
M. 287. Norman 1177: „A treatise on natural wonders, was<br />
divided into ten categories: the new stars, the elements,<br />
meteors, minerals, plants, birds, quadrupeds, insects and<br />
other 'bloodless' animals, fish, and men.“ – Diese Ausgabe<br />
nicht bei Eales, Osler, Waller etc. – Kompendium des<br />
gesamten zoologischen Wissens. – Gelenk gebrochen, Titel<br />
mit Besitzeintrag von alter Hand, die Lage S verbunden, tls.<br />
fleckig (Titel stärker), leicht gebräunt.<br />
427 KECKERMANN, B., Systema astronomiae compendiosum.<br />
Hanau, Antonius' Erben, 1<strong>61</strong>1. Mit<br />
Druckermarke auf dem Titel und dem letzten Bl.<br />
sowie mehreren schematischen Textholzschnitten.<br />
4, 295 S., 1 Bl. Pgt. d. Zt. (fleckig, beschabt und<br />
bestoßen). (100) 1.500,-<br />
Erste Ausgabe. – Zachert-Z. II, 885. Houzeau-L. I, 2921.<br />
Poggendorff I, 1233. Lalande 155. Zinner 36. – Nicht im<br />
STC.<br />
NACHGEB.: DERS., Systema geographicum. – (Brevis<br />
commentatio nautica). 2 Tle. Ebda. 1<strong>61</strong>1. 192, 76 S. – Erste<br />
Ausgabe. – Zachert-Z. II, 885. – Nicht im STC. – Vgl. Poggendorff<br />
I, 1234 (Ausg. 1<strong>61</strong>2).<br />
DERS., De natura et proprietatibus historiae, commentarius.<br />
Ebda. 1<strong>61</strong>0. Mit Druckermarke auf dem Titel. 223 S.<br />
(ohne das gefalt. Blatt). – Erste Ausgabe. – STC K 37. CLC<br />
K 15. – Es fehlt die Falttafel.<br />
DERS., Contemplatio gemina. Prior, ex generali physica de<br />
loco; altera, ex speciali, de terremotu. Nunc secundum edita.<br />
2 Tle. Ebda. 1607. Mit Druckermarke auf dem Titel. 12 Bl.,<br />
248 S. – STC K 36. Poggendorff I, 1233.<br />
DERS., Introductio ad lectionem Ciceronis. Ebda. 1<strong>61</strong>0.<br />
Mit Druckermarke auf dem Titel. 80 S. – STC K 38.<br />
Fliegende Vorsätze entfernt, Spiegel mit Klebespuren, Titel<br />
mit rasiertem Besitzvermerk und Stempel (Papierdurchbrüche<br />
restauriert, ohne Textverlust), stärker gebräunt und<br />
fleckig. – Sammelband mit fünf seltenen Schriften des Danziger<br />
Astronomen und Mathematikers.
126<br />
Fly-leaves removed, paste-down with glue traces, title with<br />
erased ownership entry and stamp (paper perforations<br />
restored, without loss of text), stronger browned and soiled.<br />
– Sammelband with five rare treatises by the Danzig astronomer<br />
and mathematician. – Contemporary vellum (soiled,<br />
scratched and scuffed).<br />
428 KESSLER VON SPRENGSEYSEN, CH. F.,<br />
Untersuchung über die Entstehung der jetzigen<br />
Oberfläche unserer Erde, besonders der Gebirge.<br />
Leipzig, Kummer, 1787. Mit 6 gefalt. kolor. Kupfertafeln<br />
von J. St. Capieux. 10 Bl., 251 S. Pp. d.<br />
Zt. (stärker beschabt und bestoßen). (131) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Poggendorff I, 1250. – Durchschossen. –<br />
Vorsatz gestempelt, stellenw. etw. gebräunt und fleckig.<br />
429 KIRCHER, A., Ars magna lucis et umbrae. Ed.<br />
altera priori multò auctior. Amsterdam, Janssonius<br />
und Weyerstraet, 1671. Fol. Mit gestoch. Frontisp.,<br />
gestoch. Portr., gefalt. Kupfertafel (statt 4),<br />
43 (4 ganzseit.) Textkupfern und über 400 Textholzschnitten.<br />
15 Bl., 810 (recte 710) S., 5 Bl., Ldr.<br />
d. Zt. mit Rvg. (Gebrauchsspuren). (54) 1.500,-<br />
Dünnhaupt 7.2. De Backer-S. IV, 1050, 9. Ferguson I, 466.<br />
Brockett 6731. Tissandier 8. DSB VII, 357. – Zweite Ausgabe<br />
der großangelegten Abhandlung über optische Phänomene,<br />
Fluoreszenz, Farben- und Strahlungslehre, Lichtbrechung,<br />
Parabolspiegel, Astronomie usw., dabei auch die<br />
früheste Andeutung des Prinzips einer Laterna magica;<br />
ferner Ausführungen zu Sonnenuhren und Flugmaschinen.<br />
– Enthalten ist das gefaltete Kupfer „Horoscopium<br />
Catholicum“. – Es fehlen die Kupfer mit den Sternbildern.<br />
– Das Frontispiz angefalzt, mit Besitzvermerk von alter<br />
Hand und kleinem Einriß unten, das gefaltete Kupfer auf<br />
beiden Seiten bis zum Bildrand beschnitten, tls. fleckig,<br />
unterschiedlich gebräunt.<br />
Second edition of the large-scale treatise on optical phenomena.<br />
– Lacks the copperplates with constellations. – Frontispiece<br />
mounted at joint, with ownership entry by contemporary<br />
hand, small tear at bottom, the folded copperplate<br />
cut on both sides up to plateline, partly soiled, variable<br />
browning. – Contemporary calf with gilt back (signs of wear).<br />
430 LINNÉ, C. VON, Continuatio altera selectarum<br />
ex amoenitatibus academicis Caroli Linnaei dissertationum<br />
quas edidit, et additamentis auxit<br />
L. B(iwald). Graz, Lechner, 1769. Mit 2 gefalt.<br />
Kupfertafeln. 9 Bl., 277 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch.<br />
und reicher Rvg. (Rücken mit kleinen Fehlstellen,<br />
beschabt und bestoßen). (8) 200,-<br />
Hulth 72 (mit genauer Inhaltsangabe und als einziger<br />
Bibliograph mit korrekter Kollation; er beschreibt – wie in<br />
unserem Exemplar – nur 2 Tafeln; die zweite Tafel wurde<br />
irrigerweise mit „III“ numeriert). Heimann 336 Anm.<br />
Pritzel 5425 Anm. (fälschlich dat. 1767, zählt 4 Tafeln). –<br />
Die erste „Continuatio“ zur Grazer Ausgabe der „Amoenitates<br />
Academicae“ war 1766 erschienen. – Eine Tafel mit<br />
kleinem Einriß, stellenw. fleckig.<br />
Naturwissenschaften<br />
431 MAGALOTTI, L., Lettere familiari. 2 in 1 Bd.<br />
Venedig, Coleti, 1732. 4°. Mit gestoch. Frontisp.<br />
und gestoch. Titelvign. 8 Bl., 420 S. Hldr. des<br />
19. Jhdts. mit Rsch. (etw. berieben und bestoßen).<br />
(83) 200,-<br />
Gamba 1977: „Queste Lettere furono scritte contre gli Atei,<br />
e però suol denominarsi la raccolta anche col nome<br />
dell'Ateo convinto'.“ – „He has the distinction, though, of<br />
having written the best scientific prose in Italian after that<br />
of Galileo. The most notable were the then celebrated<br />
'Lettere contro l'ateismo', his short stories and poetic<br />
works, his many letters on scientific and other scholarly<br />
topics, and the singular essay on odors“ (DSB IX, 3). –<br />
Titelei und letzte Blätter etw. wurmstichig (tls. hinterlegt),<br />
die S. 295-298 lose, leicht fleckig, wasserrandig.<br />
432 MAUPERTUIS, (P.-L.-M.) DE, Saggio di cosmologia.<br />
Tradotti, e con note illustrati da O. degli<br />
Arrighi Landini. Venedig, Sansoni, 1768. Mit<br />
gestoch. Frontisp. 198 S. Mod. Hpgt. (7) 300,-<br />
Erste italienische Ausgabe. – Vgl. Poggendorff I, 85. DSB<br />
IX, 189: „A philosopher as well as a scientist, Maupertuis<br />
proved himself a powerful and original thinker in 'Essai de<br />
cosmologie'.“ – Die französische Erstausgabe war 1750<br />
erschienen. – Stark wasserrandig und fleckig, etw. gebräunt.<br />
– Unbeschnitten.<br />
433 MIKROSKOPIE – (LEDERMÜLLER, M. F.),<br />
Versuch, bey angehender Frühlings-Zeit die Vergrößerungs<br />
Werckzeuge zum nüzlich u. angenehmen<br />
Zeitvertreib anzuwenden. Nürnberg, Wirsing,<br />
1764. Fol. Mit gestoch. kolor. Titel und 11<br />
(statt 12) kolor. Kupfertafeln von A. L. Wirsing<br />
nach Ledermüller. 48 S. Hldr. um 1900 (Schwanz<br />
etw. läd., beschabt und bestoßen). (158) 400,-<br />
Nissen 1158. Pritzel 5145. Hunt 581: „Effective plates.“<br />
Plesch 442. De Belder 207. Cobres 265. Rautenberg, Beiträge<br />
zur Kenntnis alter naturwissenschaftlicher Werke V<br />
(in Beiträge zur Entomologie IV, S. 656) mit ausführlicher<br />
Beschreibung und Würdigung: „Von sämtlichen Arbeiten<br />
Ledermüllers ist dieses Werk am schönsten ausgestattet. Da<br />
das Werk ein Rarissimum ist, haben es die Verfasser naturwissenschaftlicher<br />
Nachschlagewerke selbst nie gesehen.<br />
Der eigentliche Wert der Abbildungen liegt in der Wiedergabe<br />
mikroskopischer Beobachtungen, welche hier zum<br />
ersten Male veröffentlicht werden.“ – Mit deutsch-französischem<br />
Paralleltext. – Die wunderbar kolor. Kupfer mit<br />
Abbildungen von Teilen der Apfelblüte, Reseda, Birnenblüten,<br />
Weinstock, Rosen etc. – Es fehlt Tafel 3 (Feuerlilie).<br />
– Gestoch. Titel neu angefalzt, angestaubt und stark fleckig.<br />
Erste Tafel und S. 1 und 47/48 angestaubt und fleckig, sonst<br />
nur leicht gebräunt und wenig fleckig, tls. etw. wasserrandig.<br />
Druck auf kräftigem Papier. – Siehe Abbildung Tafel 16.<br />
434 (OKEN, L., Abbildungen zur allgemeinen Naturgeschichte<br />
für alle Stände. Stuttgart, Hoffmann,<br />
1843). Fol. Mit 158 (statt 164) meist ganz- oder<br />
teilkolor. lithogr. Tafeln. Spät. Hldr. mit Rsch. und<br />
Rvg. (minimal beschabt und bestoßen). (125)<br />
300,-
Nissen 3006. Anker 376. Horn-Sch. 16535. Wood 498.<br />
Huber 206. – Tafelband der „once well-known and widely<br />
distributed popular natural history“ (Nissen) mit ihren<br />
in frischen, leuchtenden Farben kolorierten Tafeln zur<br />
Geognosie, Botanik, menschlichen Anatomie und Zoologie.<br />
– Das in seiner Zeit sehr geschätzte Werk war in 14 Teilen<br />
erschienen. Der Tafelband wurde seit 1833 in Lieferungen<br />
publiziert und ist daher oft inkomplett. – Ohne Titel<br />
und Textteil, stellenw. gering fleckig.<br />
Aus dem Besitz von Ernst Mach<br />
435 PICTET, M. A., Versuch über das Feuer. Aus dem<br />
Französischen. Tübingen, Cotta, 1790. Mit gefalt.<br />
Kupfertafel. VIII, 199 S. Pp. d. Zt. (Bezug tls. aufgeplatzt,<br />
bestoßen und leicht berieben). (66) 250,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Poggendorff II, 445. Ferchl 411.<br />
Duveen 652. Neu 3276. Fischer 33. Cole 1036: „The caloric<br />
theory of heat is favored and the author points out how his<br />
ideas coincide with those of Lavoisier.“ – Mit wenigen Tintenflecken.<br />
– Mit dem Besitzstempel des österreichischen<br />
Physikers Ernst Mach (1838-1916) auf dem Titel und dem<br />
e. Besitzvermerk von dessen Sohn Heinrich (1874-1894) auf<br />
dem Vorsatz.<br />
436 PLINIUS SECUNDUS, C., L'histoire du<br />
monde. Le tout mis en François par A. Du Pinet.<br />
2 Bde. Lyon, Tardif, 1584. Fol. Mit 4 wdh.<br />
Druckermarken auf den Titeln und Zwischen titeln.<br />
4 Bl., 31, 678 S., 78 Bl. (das erste weiß);<br />
14 Bl., 745 S., 52 Bl. (das erste weiß). Spät. läd. Ldr.<br />
mit Rvg. und goldgepr. Wappensupralibros auf<br />
beiden Deckeln. (49) 600,-<br />
STC 357. Baudrier IV, 370. Schweiger II, 795. Ebert 17318,<br />
Anm. – Diese Ausgabe nicht bei Adams. – Dritte Ausgabe<br />
dieser Übersetzung. – Titel mit Siegelabdruck, Vorsätze<br />
leimschattig, stellenw. fleckig. – Mod. Exlibris.<br />
437 POLENI, G., De castellis per quae derivantur<br />
fluviorum aquae habentibus latera convergentia<br />
liber. Padua, J. Cominus, 1718. 4°. Mit Kupfer tafel.<br />
3 Bl., 65 S., 2 Bl. Interims-Brosch. (lädiert).<br />
(49) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Riccardi I/2, 292, 11: „Bella edizione.“<br />
DSB XI, 66: „With reports on experiments on water flow<br />
and on the force exerted by an impacting fluid.“ – Vgl.<br />
Poggendorff II, 492. – Vorsatz mit hs. Besitzvermerk, etw.<br />
fleckig.<br />
438 – DASS. Mit Kupfertafel. 3 Bl., 65 S., 1 (statt 2) Bl.<br />
Restauriertes Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Stehkanten-<br />
sowie reicher Rvg. (49) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – Ohne das Kolophon mit der Druckermarke.<br />
VORGEB.: ZONCA, A., Novo teatro di machine et edificii<br />
per varie et sicure operationi. Padua, Bertelli, 1656. Mit<br />
gestoch. Titel und 39 (statt 42) ganzseit. Kupfern im Text,<br />
auf 2 Tafeln und 2 Tafelseiten. 2 Bl., 115 S. (ohne die S. 9-16).<br />
– Vierte Ausgabe (erstmals postum 1607 erschienen). – STC<br />
Naturwissenschaften 127<br />
Nr. 440<br />
979. Ornamentstichslg. Berlin 1776. Feldhaus, Technik der<br />
Vorzeit, 1372. Riccardi I/2, 669, 1.4. – Es fehlt die Lage B.<br />
– Auf S. 60 (recte 58) ist der Kupferstich montiert.<br />
Vorsätze leimschattig, einzelne Tafeln bis zum Rand<br />
beschnitten, stellenw. fleckig. – Wappenexlibris von 1860. –<br />
Aus der Bibliothek Macclesfield.<br />
First edition. – Pre-bound: Fourth edition (first published<br />
posthumously in 1607). – Lacks quire B. – On page 60 (recto<br />
58) the engraving is mounted. – Endpapers with glue traces,<br />
some plates cut up to plateline, here and there some soiling.<br />
– Armorial bookplate of 1860. – From the Macclesfield<br />
library. – Contemporary restored calf with spine label and<br />
gilt outside edges, richly gilt back.<br />
439 PYTHAGORAS – JAMBLICHUS, Peri biou<br />
Pythagorikou logos (graece). De vita Pythagorica<br />
liber, Graece & Latine. Accedit Malchus, sive Porphyrius,<br />
de vita Pythagorae: cum notis Lucae<br />
Holstenii, & Conradi Rittershusii. Itemque anonymus<br />
apud Photium de vita Pythagorae. Amsterdam,<br />
Petzolds Witwe und Sohn, 1707. 4°. Mit<br />
gestoch. Portr. 7 Bl., 219 S., 8 Bl., 67, 93 S., 3 Bl.<br />
Pgt. d. Zt. (etw. fleckig, leicht berieben). (9) 500,-<br />
Erste Ausgabe dieser Bearbeitung mit griechisch-lateinischem<br />
Paralleltext. – Hoffmann II, 530, 2. Schweiger I, 176:<br />
„N. Rigaltii handschriftliche Conjecturen sind benutzt.“ –<br />
Wie alle alten Schriften von oder über Pythagoras sehr selten.<br />
– Leicht gebräunt, wenig fleckig.
128<br />
440 SCHEUCHZER, J. J., Geestelyke Natuurkunde.<br />
15 in 8 Bdn. Amsterdam, Schenk, 1735. Fol. Mit<br />
gestoch. Frontisp., 2 gestoch. Portrs., 15 wdh. ge -<br />
stoch. Titelvign. und 760 Kupferstichen auf 758<br />
(5 doppelblattgr.) Tafeln. Hldr. d. Zt. (stärker be -<br />
schabt und bestoßen). (87) 6.000,-<br />
Einzige holländische Ausgabe. – Nissen, ZBI, 36<strong>61</strong>. – Vgl.<br />
FdF 1855. Horn-Sch. 19267. Pritzel 8174. Lanckoronska-<br />
Oe. I, 32: „Ein wichtiges Denkmal des Tafelwerkes und die<br />
Überleitung zum illustrierten Buche, vor allem zur illustrierten<br />
Bibel.“ – Die holländische Ausgabe der berühmten<br />
„Physica sacra“. – Die Vorlagen stammen von dem Züricher<br />
Maler J. M. Füßli, die Kupfer stachen u. a. Corvinus,<br />
Friedrich, Heumann, Sedlezky und Sperling. – Das Werk<br />
enthält die in Latein und Deutsch beschrifteten Kupfer<br />
der Originalausgabe. – Unbeschnitten, stellenw. minimal<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Sole Dutch edition of the famous „Physica sacra“. – The<br />
work contains the copperplates of the first edition with captions<br />
in Latin and German. – Untrimmed, here and there<br />
minor soiling. – Contemporary half calf (stronger scratched<br />
and scuffed). – See illustration.<br />
441 SCHRANK, F. VON PAULA, Briefe natur -<br />
historischen, physikalischen und ökonomischen<br />
Inhaltes an Herrn Bernhard Sebastian Nau. Erlangen,<br />
Schubart, 1802. Mit 4 gefalt. Kupfertafeln und<br />
2 Textkupfern. 4 Bl., 384 (recte 382) S. Pp. d. Zt.<br />
(berieben). (158) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – De Backer-S. VII, 916, 32. Zimmermann<br />
123. Hagen II, 139, 29. Horn-Sch. 19756. – Abhandlungen<br />
des früheren Direktors des Botanischen Gartens in München<br />
über die Grundfragen der Embryologie. „Praeformation<br />
= Evolution oder Epigenesis waren die grundsätzlichen<br />
Fragen der Embryologie des 18. Jahrhunderts. Schranks<br />
Auffassung in diesen Fragen ist die epigenetische“ (Zimmermann<br />
82). – Recht sauber.<br />
442 – Hexaemeron (graece). Eine physikalisch-theologische<br />
Erklärung der sechs Schöpfungs-Tage.<br />
Augsburg, Veith und Rieger, 1829. Mit gestoch.<br />
Frontisp. XII, 239 S., 2 Bl. Läd. Orig.-Broschur.<br />
(158) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – De Backer-S. VII, 917, 46. Zimmermann<br />
142 und 112: „Natur ist für Schrank nicht die Göttin Natur,<br />
sondern immer die Schöpfung.“ – Unbeschnitten.<br />
443 – Sammlung naturhistorischer und physikalischer<br />
Aufsäze. Nürnberg, Raspe, 1796. Mit gestoch.<br />
Titelvign. und 7 gefalt. Kupfertafeln. XVI, 456 S.<br />
Pp. d. Zt. (fleckig). – Erste Ausgabe. – De Backer-<br />
S. VII, 916, 27. (158) 300,-<br />
444 SCHRANK – ABHANDLUNGEN einer Privatgesellschaft<br />
von Naturforschern und Oekonomen<br />
in Oberdeutschland. Hrsg. von F. von Paula<br />
Schrank. Bd. I (alles Erschienene). München,<br />
Lindauer, 1792. Mit 6 gefalt. Kupfertafeln. XV,<br />
339 S. Pp. d. Zt. – De Backer-S. VII, 915, 18. – Stellenw.<br />
fleckig. (158) 250,-<br />
Alchemie – Chemie<br />
Salzburger Einband<br />
445 SEEAUER, B., Philosophia antiquo-nova ad<br />
usum juventutis academicae. 2 Tle. in 1 Bd. Salzburg,<br />
Mayr, 1745. 4°. Mit gestoch. Titelvign. und<br />
6 Kupfertafeln. 13 Bl., 219 S., 4 Bl., 399 (recte 397)<br />
S., 10 Bl. Goldgepr. Ldr. mit Wappensupralibros<br />
auf beiden Deckeln (Gelenk etw. eingerissen,<br />
Schließbänder fehlen, stellenw. stärker beschabt<br />
und bestoßen). (158) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Baader II/2, 141, 16. ADB XXXIII, 553.<br />
Wurzbach XXXIII, 300. – Lehrbuch des späteren Abtes<br />
von St. Peter in Salzburg; enthält u. a. seine Thesen über das<br />
kopernikanische System, die im gleichen Jahr auch separat<br />
erschienen. – Die Kupfer mit physikalischen Versuchen (2)<br />
und zur Astronomie (4). – Auf dem Vorderdeckel das Wappen<br />
des Verfassers mit Monogramm B(eda) A(bbas) S(ancti)<br />
P(etri) und Datierung 1753, auf dem Hinterdeckel das Wappen<br />
von Sankt Peter; Vorsatz mit montiertem Vermerk zu<br />
Praefekt Joseph Sta(i)mpfl, stellenw. fleckig.<br />
446 STURM – HILPERT, J. W., Zum Andenken an<br />
Dr. Jacob Sturm, den Ikonographen der deutschen<br />
Flora und Fauna. Nürnberg 1849. 4°. Mit gestoch.<br />
Portr. 24 S. Lwd. d. Zt. – Enthält eine kommentierte<br />
Bibliographie. (158) 100,-<br />
Alchemie – Chemie<br />
447 BAUMÉ, (A.), Kleine chemische Schriften. Aus<br />
dem Französichen übers. Frankfurt, Guilhauman,<br />
1800. Mit gefalt. Tabelle. 521 S., 2 Bl. Pp. d. Zt. mit<br />
Rsch. (lädiert). (56) 100,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Bolton 287. – Vorsatz mit hs.<br />
Besitzvermerk, Titel gestempelt, stellenw. minimal fleckig.<br />
448 BERTHIER, P., Handbuch der Probirkunst.<br />
Deutsch bearb. von C. Hartmann. Nürnberg,<br />
Schrag, 1834. Mit 13 ausklappbaren gefalt. Tafeln.<br />
12, 865 (recte 867) S., 1 Bl. (Anzeigen), 30 S. (Er -<br />
klärung der Tafeln). Mod. Lwd. (16) 300,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Bolton, Suppl. I, 89. Ferchl 40<br />
(fälschl. mit 15 Tafeln). – Im selben Jahr wie die französische<br />
Erstausgabe erschienen. „Was widely used by mineralogists<br />
and mining engeneers because his analytical procedures<br />
were simple, relatively accurate, and practical“ (DSB II, 72).<br />
– Vorsatz mit Besitzeintrag von alter Hand, Titel mit Ausriß<br />
am Falz (professionell restauriert), Vorwort verbunden,<br />
am Ende wasserrandig. – Nicht im Jahrbuch.<br />
449 BOYLE, R., Specimen de gemmarum origine &<br />
virtutibus. Hamburg und Amsterdam, G. Schultz<br />
und J. Janssonius van Waesberghe, 1673. 12°.<br />
Mit gestoch. Titel. 9 Bl., 206 S. Mod. Pp. (leicht<br />
fleckig). (16) 400,-
Zweite lateinische Ausgabe. – STC B 1953. Fulton 98.<br />
Kobell 12. Sinkankas 865. – Übersetzung des im Jahr zuvor<br />
erschienenen Essay about the Origine & Virtues of Gems,<br />
„the beginning of the modern development in knowledge<br />
of crystal structure“ (Fulton S. 67). „One of the principal<br />
reasons for writing this work, according to Boyle, was to<br />
determine if the use of pulverized gemstones, still recommended<br />
as curative ingredients in medicines, had any basis<br />
in chemical fact. He admits that water-soluble ingredients in<br />
certain stones conceivably could be leached out while in the<br />
digestive tract and thus afford some curative effect, but, on<br />
the whole, Boyle scoffs at the numerous medicinal virtues<br />
assigned to gemstones“ (Sinkankas S. 143). – Titelei neu an -<br />
gefalzt, stärker gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
450 CROLL, O., Basilica chymica. 2 Tle. und Anhang<br />
in 1 Bd. Frankfurt, Tampach, (1622). 4°. Mit ge -<br />
stoch. Titel von E. Sadeler. 7 Bl., 283 S., 12, 8 Bl.,<br />
80 S., 8 Bl., 24 S. Pgt. d. Zt. (fleckig, berieben und<br />
bestoßen). (36) 800,-<br />
Ferguson I, 185. Duveen 150 (am Schluß nur 20 S.). Caillet<br />
2702. Neu 1055. Krivatsy 2915. Rosenthal 245. – Vgl. DSB<br />
III, 471. Partington II, 175. Wellcome I, 1673. Waller 2217.<br />
Brüning 908. Lesky 152 (die letzteren für die EA 1609). –<br />
„Crolls Hauptwerk enthält zahlreiche klare Vorschriften<br />
besonders anorganischer Arzneimittel. Unter den Ärzten<br />
ist er der bedeutendste Chemiker des 16. Jahrhunderts,<br />
zahlreiche Arzneimittel gehen auf ihn zurück“ (Ferchl 109).<br />
– Eine ausführliche Würdigung findet sich bei Schelenz 404.<br />
Zur Abhängigkeit Crolls von Paracelsus vgl. Thorndike V,<br />
649-51. – Der prächtige Kupfertitel (hier in einem schwachen<br />
Abdruck von abgenutzter Platte) mit 6 kleinen Porträts<br />
berühmter Alchemisten und alchemistischen Zeichen<br />
ist abgebildet in Kat. Wolfenbüttel, Chemie, S. 68 (dort mit<br />
deutscher Titelkartusche). – Zur Ausgabe: Das Werk ist<br />
erstmals 1609 erschienen (eine Ausgabe 1608 existiert nicht),<br />
wurde 1<strong>61</strong>0 in Köln nachgedruckt und schließlich mehrfach<br />
undatiert von J. Hartmann ediert (Croll war bereits 1609<br />
verstorben). – Die Datierung der vorliegenden Ausgabe<br />
nach dem Privileg, das schon von Kaiser Ferdinand II.<br />
stammt (die früheren Ausgaben mit dem Privileg Rudolfs<br />
II.). Diese Ausgabe ist mit keinem der im VD 17 aufgeführten<br />
Drucke identisch. Bemerkenswert ist, daß die<br />
Widmung das Datum der Erstausgabe trägt („Pragae, anno<br />
1608“), während die Holzschnitt-Kopfbordüre auf dem ersten<br />
Blatt am Anfang der Widmung fehlt. Dies entspricht<br />
VD 17 1:641549K, hier aber mit Widmung von 1<strong>61</strong>1. In<br />
unserem Druck ist offenbar eine frühe Fassung der Widmung<br />
mit dem erneuerten Privileg verbunden worden.<br />
Ebenso wurde der gestochene Titel der Erstausgabe (mit<br />
dem seit etwa 1<strong>61</strong>1 ergänzten Impressum) wiederverwendet,<br />
was die starke Abnutzung der Platte erklärt. – Stärker<br />
gebräunt und fleckig.<br />
„Croll's major work contains numerous clear regulations<br />
regarding in particular anorganic medicaments. Among the<br />
physicians he is the most prominent chemist of the 16th century,<br />
numerous medicaments go back to him.“ – Re edition:<br />
The work was first published in 1609 (a 1608 edition does<br />
not exist), was reprinted at Cologne in 1<strong>61</strong>0 and finally edited<br />
by J. Hartmann several times without date (Croll died<br />
already in 1609). – The date of the present edition after the<br />
privilege whichs goes back already to emperor Ferdinand II<br />
(the earlier editions with the privilege of Rudolf II). This<br />
edition is not identical with any of the issues mentioned<br />
in VD 17. – Stronger browned and soiled. – Contemporary<br />
vellum (soiled, rubbed and scuffed).<br />
Alchemie – Chemie 129<br />
Nr. 449<br />
451 (ENCYCLOPÉDIE, ou Dictionnaire raisonné<br />
des sciences, des arts et des métiers. Paris um<br />
1760). Fol. Daraus: 22 Kupfertafeln. Lose. (158)<br />
80,-<br />
Vorhanden: „Chymie“, Tafeln 1-15, 15 bis und 16-18 mit<br />
Abbildungen von Geräten und Vorrichtungen für chemikalische<br />
Untersuchungen, und „Caracteres de Chymie“,<br />
Tafeln 2-4. – Leicht gebräunt, etw. fleckig.<br />
452 FICTULD, H. (PSEUD.), Des längst gewünschten<br />
und versprochenen chymisch-philosophischen<br />
Probier-Steins erste Claß (von 2). 2. verm. Aufl.<br />
Frankfurt und Leipzig, „Bey Veraci Orientali<br />
Wahrheit und Ernst Lugenfeind“, 1753. 170 S.<br />
Mod. Broschur. – Brüning 4697. – Titel mit Besitzvermerk,<br />
fleckig. (158) 150,-<br />
453 GLAUBER, J. R., Miraculi mundi ander Theil<br />
(– Continuatio). 2 Tle. in 1 Bd. Amsterdam, Jansson,<br />
1657-60. Mit 2 gefalt. Kupfertafeln. 10 Bl.,<br />
113, 133 S. Pp. d. Zt. (fleckig, beschabt und bestoßen).<br />
(68) 300,-
130<br />
Nr. 453<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Dünnhaupt 9.V und 9.III. – Die<br />
beiden Kupfertafeln in der Continuatio zeigen Alchemisten,<br />
einmal beim Holzbrennen im Freien und einmal im<br />
Labor mit Destilliergerät. – Fliegender Vorsatz entfernt,<br />
Titel verso mit rasiertem Stempel, die beiden Kupfer tls. bis<br />
zum Bildrand beschnitten, einzelne Vermerke mit Tinte,<br />
unterschiedlich gebräunt, wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
454 HEMB, M., De lapide philosophorum primitiae<br />
quaedam. Defensurus ... M. G. Bonsach. Kopenhagen,<br />
Universitätsdruckerei, 1713. 4°. 1 Bl., 16 S.<br />
Heftstreifen. (3) 100,-<br />
Brüning 3472. – Dissertation von Matthias Gerhard Bonsach<br />
unter dem Vorsitz von Matthias Hemb an der Universität<br />
von Kopenhagen. – Titel gestempelt, angeschmutzt<br />
und seitlich mit Ausriß, etw. fleckig.<br />
455 HIEBNER VON SCHNEEBERG, I., Mysterium<br />
sigillorum, herbarum & lapidum oder Vollkommene<br />
Cur und Heilung aller Kranckheiten.<br />
(Erfurt), J. Birckner, 1651. 4°. Mit gestoch. Titelvign.,<br />
Textkupfer und einigen Diagrammen im<br />
Text. 1 Bl., 166 S., 16 Bl. (ohne die letzten 4 Bl.)<br />
Hldr. d. Zt. (leicht beschabt). (158) 300,-<br />
Alchemie – Chemie<br />
Erste Ausgabe. – Bircher A 1648. Wellcome III, 2<strong>61</strong>. Ferchl<br />
233. Krivatsy 5601. Brüning 1797. – Sehr seltene Sammlung<br />
von Geheim- und Zauberrezepten des Erfurter Mathematikers,<br />
ein Lehrbuch der Medizin auf astrologischer Grundlage.<br />
Diagnose bei Krankheiten und ihre Therapie sollen mit<br />
Hilfe von Kräutern und mathematisch verschlüsselten<br />
Metallsiegeln unter astrologischen Aspekten geschehen,<br />
„perhaps suggested by the medieval treatise of the Pseudo-<br />
Hermes on fifteen stars, stones and herbs“ (Thorndike VIII,<br />
304). – Ohne die 4 Bl. Lobreden „Mantissa Euphemetica-<br />
Encomiastica“, die den meisten bekannten Exemplaren fehlen.<br />
– Nur ganz leicht gebräunt, sonst schönes Exemplar aus<br />
der Bibliothek des Klosters Banz.<br />
456 HOEFER, F., Histoire de la chimie. 2 Bde. Paris,<br />
Hachette und Fortin, 1842. X S., 1 Bl., 510; VIII,<br />
518 S. Hldr. d. Zt. (Bd. I mit Wurmgang im Vordergelenk,<br />
beide Bde. beschabt und leicht bestoßen).<br />
(126) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Duveen 297. Bolton 199: „A work of great<br />
research, especially in regard to earliest authentic records as<br />
derived from ancient manuscripts. The whole work is a<br />
valuable compendium, especially for those unfamiliar with<br />
the language of Kopp's 'Geschichte'.“ – Vorsatz von Bd. I<br />
mit eingeklebtem doppelblattgr. Motto; tls. fleckig und etw.<br />
gebräunt. – Exlibris.
457 LANGE, J. (ÜBERS.), Chymisches Zwey-Blat.<br />
Das ist: Zwey vortreffliche chymische Tractätlein:<br />
Das erste, Eröffneter Eingang zu deß Königs verschlossenem<br />
Pallaste Anonymi Philalethae. Das<br />
ander, Von dem Stein der Weisen, wie man den<br />
recht bereiten soll, Fratris Ferrarii Monachi.<br />
Beyde zum ersten mahl ins Teutsch übers. von<br />
J. Lange. Frankfurt und Hamburg, Ch. Guth,<br />
1673. Mit gestoch. Frontisp. 94 S., 1 Bl., 72 S. Pp.<br />
um 1840 mit Rsch. (leicht beschabt). (100) 800,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Brüning 2257. Ferguson II, 7.<br />
Rosenthal 911. Duveen 214 (nur Ferrarius). – Vgl. Ferchl<br />
294 (Ausg. 1674). – Rothermunds Datierung „1672“ dürfte<br />
irrig sein. – Übersetzung eines für Lange zeitgenössischen<br />
und eines älteren alchemistischen Werkes, von denen „das<br />
letzte gleichsam die Theoriam, und das erste die Praxin deß<br />
Philosophischen Wercks erkläre“ (Vorrede). Die Vorlagen<br />
sind unbekannt, möglicherweise auch fingiert. – Titel ge -<br />
stempelt, leicht gebräunt, einige zeitgenössische Anstreichungen<br />
und Marginalien in Rot und Grün. – Siehe Abbildung.<br />
458 LEWIS, W., Physikalisch-chymische Abhandlungen<br />
und Versuche. Tl. I (von 2). Berlin, Wever,<br />
1764. Mit gefalt. Frontisp. und 4 gefalt. Kupfer tafeln.<br />
8 Bl., 576 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. (beschabt<br />
und bestoßen). (56) 300,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Poggendorff I, 1443. Ferchl 312.<br />
Ferguson II, 30. – Behandelt hauptsächlich die Geschichte<br />
des Goldes und die damit angestellten Versuche sowie die<br />
Verwandlung gläserner Geschirre in Porzellan. Der zweite<br />
Teil erschien 1767. – Vorsatz mit hs. Besitzvermerk, mehrf.<br />
gestempelt, etw. gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
459 REYHER, S., Dissertatio de nummis quibusdam<br />
ex chymico metallo factis. Kiel, Reumann, 1692.<br />
4°. Mit 2 Textkupfern, doppelblattgr. Stammtafel<br />
und einigen Textholzschnitten. 4 Bl., 141 S., 1 Bl.<br />
Ohne Einband. (158) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Duveen 505. Neu 3488. Lipsius 334 (mit<br />
falschem Vornamen). Ferguson II, 2<strong>61</strong>: „Chapters on<br />
Chemical Enigmas, Goldmaking among the Egyptians, on<br />
Mercury, on the goodness of chemical gold etc.“ – Wenig<br />
fleckig.<br />
460 ROLFINCK, W., Disputatio chimica secunda, de<br />
objecto chimiae, et I. metallis perfectis, sole et<br />
luna. Respondente J. Haberstro. (Jena), Steinmann,<br />
1637. 4°. 10 Bl. Heftstreifen. (3) 100,-<br />
Nicht bei Ferguson und Brüning. – Titel angestaubt, leicht<br />
gebräunt.<br />
4<strong>61</strong> SCHALITZ, CH., Die von Aberglauben, Vanitaeten<br />
und Teuscherey gereinigte Chiromantia<br />
und Physiognomia. Leipzig, Stock, 1716. Mit ge -<br />
stoch. Portr. und 20 Kupfertafeln. <strong>61</strong> S. Pgt. d. Zt.<br />
mit goldgepr. Rtit. (Deckel aufgebogen und leicht<br />
bestoßen). (110) 400,-<br />
Alchemie – Chemie 131<br />
Nr. 457<br />
Sabbattini 495. – Zweite Ausgabe (EA 1703). – NACH-<br />
GEB.: PRAETORIUS, J., Collegium curiosum privatissimum<br />
physiognom-chiromant-metoposcop-anthropologi -<br />
cum. Frankfurt und Leipzig, Stock, 1713. Mit gestoch.<br />
Portr. und 4 gefalt. Holzschnitt-Tafeln. 7 Bl., 128 S. – Dünnhaupt<br />
71.2. – Vgl. Sabattini 443. – „Vermutlich eine posthume<br />
deutsche Bearbeitung seiner lateinischen Schriften<br />
'Ludicrum chiromanticum' und 'Metoposcopia'“ (Dünnhaupt).<br />
– Die Diagramme und Tafeln zeigen Horoskope<br />
und chiromantische Figuren. – Buchblock tls. von Einbanddecke<br />
gelöst, Vorsatz mit eingeklebter Bibliotheksmarke,<br />
leicht gebräunt. – Wohlerhalten.<br />
462 SCHEELE, K. W., Mémoires de chymie. Traduits<br />
du suédois & de l'allemand. 2 in 1 Bd. Dijon und<br />
Paris, Barrois und Cuchet, 1785. Mit gefalt. Kupfertafel.<br />
2 Bl., VI, 269 S., 1, 2 Bl., VI, 246 S. Restauriertes<br />
Ldr. d. Zt. (152) 600,-<br />
Erste französische Ausgabe. – Bolton 803. Moström 266 a.<br />
Partington III, 210. Waller 11229. Smeaton 24. Cole 1168:<br />
„Mme. Picardet made most of the translations and Guyton<br />
de Morveau added a few notes.“ – Der Schwede C. W.<br />
Scheele (1742-1786) war einer der bedeutendsten Chemiker<br />
des 18. Jahrhunderts. Mit den einfachsten Hilfsmitteln der<br />
von ihm geleiteten Apotheke entdeckte er eine Fülle organischer<br />
und anorganischer Stoffe wie Chlor, Arsen und<br />
Glycerin. Unabhängig von J. Priestley entdeckte er 1772<br />
den Sauerstoff. – Obere äußere Ecke teilw. mit kleinem<br />
Wasserrand.
132<br />
Nr. 458<br />
463 SENDIVOGIUS, M., Novum lumen chemicum<br />
aus dem Brunnen der Natur durch handangelegte<br />
Erfahrung bewiesen. Nürnberg, Fleischmann,<br />
1766. Mit gestoch. Frontisp. und gefalt. Portr.<br />
7 Bl., 356 S., 6 Bl. Pp. d. Zt. (Gelenke stellenw.<br />
wurmstichig, Bezug tls. aufgeplatzt, fleckig und<br />
bestoßen). (158) 200,-<br />
Brüning 4982 (ohne das Porträt). – Vgl. Ferguson II, 365-<br />
367 (andere Ausgaben). – Späte Ausgabe des erstmals 1604<br />
in Prag erschienenen Traktats. – Mit dem prächtigen Porträt<br />
des Verfassers. – Frontispiz verso gestempelt; gegen<br />
Ende leicht wasserrandig; fleckig und etw. gebräunt.<br />
464 THURNEISSER, L., Pison. Das erst (einzige)<br />
Theil. Von kalten, warmen, minerischen und<br />
metallischen Wassern, sampt der vergleichunge<br />
der Plantarum und Erdgewechsen. Frankfurt/<br />
Oder, J. Eichorn, 1572. Fol. Mit 2 wdh. Holzschnitt-Bordüren<br />
(eine als Einfassung des typographischen<br />
Titels, eine mit Portr.-Holzschnitt in<br />
der Mitte) und etlichen kleinen Textholzschnitten.<br />
10 Bl., 420 S., 27 Bl. Mod. Ldr. im Stil der Zeit.<br />
(50) 2.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Durling 4356. Brüning 455. STC 862. VD<br />
16 T 1206. Wellcome I, 6293. Ferguson II, 452. Partington<br />
II, 154. Hirsch-H. V, 582. Eickermann 176: „In Frankfurt an<br />
der Oder – ältester ständiger Druckort der Mark Brandenburg<br />
– hatte 1571 die Drucklegung des Pison begonnen.<br />
Alchemie – Chemie<br />
Thurneysser war eigens nach Prag gereist, um dort für den<br />
Druck und Vertrieb das Privilegium zu erhalten; gegen eine<br />
Gebühr von 30 Gulden wurde es am 3. April 1571 erteilt.<br />
Das Buch enthält eine reiche Renaissance-Titelumrahmung,<br />
die sich vor S. 1 wiederholt und im Titeloval statt des Titels<br />
das Bild Thurneyssers von der Hand Frantz Friederichs<br />
zeigt; weiter enthalten sind kleine Holzschnitte – teils von<br />
Peter Hille, teils von Eichorn selbst angefertigt – mit der<br />
Darstellung alchemistischer Symbole und Gerätschaften.“ –<br />
Pison ist der mythische Strom, der im Paradies ein Land mit<br />
Gold und Edelsteinen umfließt. Thurneisser beschreibt<br />
ganz im Stile der Signaturenlehre die medizinische Kraft der<br />
neben den Gewässern wachsenden Pflanzen und Kräuter.<br />
Vor allem aber gibt er einen Überblick über die bekannten<br />
Thermalquellen und formuliert erstmals quantitative Me -<br />
thoden zur Analyse der Wässer. – Die geplanten drei Ergänzungsbände<br />
sind nicht mehr erschienen. – Leicht gebräunt,<br />
teils etw. knapp beschnitten, einige alte Anmerkungen, insgesamt<br />
wohlerhalten und in einem bemerkenswert gut gearbeiteten<br />
modernen Einband, der den Stil der Zeit perfekt<br />
trifft. – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – „Pison“ is the mythical river which in paradise<br />
flows round a country with gold and precious stones.<br />
Thurneisser describes in the style of the doctrine of signatures<br />
the medicinal power of plants and herbs growing next to<br />
lakes and rivers. But he gives mainly an overall view of the<br />
known thermal springs and formulates for the first time<br />
quantitative methods for the analysis of waters. – The three<br />
planned supplementary volumes were never published. –<br />
Slightly browned, partly a little closely trimmed, with some<br />
contemporary notes, generally well preserved and in a<br />
remarkably well designed modern binding in the style of the<br />
epoch. – See illustration.
Nr. 464<br />
465 WELLING, G. VON, Opus mago-cabbalisticum<br />
et theosophicum, darinnen der Ursprung, Natur,<br />
Eigenschafften und Gebrauch des Saltzes, Schwefels<br />
und Mercurii, in dreyen Theilen beschrieben<br />
wird. Bad Homburg, Helwig, 1735. 4°. Mit 15<br />
(13 gefalt.) Kupfertafeln. 4 Bl., 582 S., 11 Bl. Ldr.<br />
d. Zt. mit Rsch. (etw. beschabt, Schwanz defekt).<br />
(71) 800,-<br />
Dritte Ausgabe (EA Frankfurt 1719). – Gardner 576. Schelenz<br />
212. Ferchl 573. Rosenthal 904. Ferguson II, 543. Kopp<br />
II, 240. Gilly-H. 76. – Vgl. Duveen <strong>61</strong>6. Hoover 872. Caillet<br />
11399 (5. Ausg. 1784): „Welling a essayé de donner une<br />
théorie numérale de l'art hermétique.“ – Erste vollständige<br />
Ausgabe des „merkwürdigen theosophischen Buches“<br />
(Rosenthal 904), dessen „durchaus mystischer Inhalt höchst<br />
unklar ist“ (Kopp). – Literarische Berühmtheit erlangte das<br />
Opus durch Goethe und Fräulein von Klettenberg (Kippenberg<br />
1626). – Über die Tafeln schreibt Gardner: „This<br />
learned work contains 15 fine Cabbalistic Plates, some of<br />
which Hargrave Jennings has reproduced in his work on<br />
the Rosicrucians.“ Eine Beziehung zu den Rosenkreuzern<br />
sieht Kopp aber nicht: „Ich habe keine Anzeichen gefunden,<br />
daß Welling dem Rosenkreuzer-Bunde angehört habe.“<br />
– Der erste Teil vom Salz war unter Wellings Pseudonym<br />
Sallwigt erstmals 1719 erschienen, dann nochmals (diesmal<br />
nur mit dem Monogramm des Pseudonyms) 1729. – Leicht<br />
gebräunt, die Tafeln auf besserem Papier und sehr sauber.<br />
Third edition (first edition Frankfurt 1719). – First complete<br />
edition of the „strange theosophic book“ (Rosenthal 904). –<br />
The first part on salt was first published in 1719 under<br />
Welling's pseudonym Sallwigt, then again (this time only<br />
with the monogram of the pseudonym) in 1729. – Slightly<br />
browned, the plates on better paper and very clean. – Contemporary<br />
calf with spine label (some scratching, bottom<br />
turn-in defective).<br />
Astrologie – Astronomie 133<br />
Astrologie – Astronomie<br />
466 APIAN, (P.), Quadrans astronomicus et iam<br />
recens inventus et nunc primum editus. Ingolstadt,<br />
P. Apianus, 1532. Fol. Mit großem Titelholzschnitt<br />
und 48 Textholzschnitten. 26 Bl. Flex. Pgt. d. Zt.<br />
(Rücken mit älterem Material erneuert, leicht<br />
fleckig). (91) 2.000,-<br />
Einzige Ausgabe. – STC 37. Adams 1296. VD 16 A 3110.<br />
IA 106.413. Ortroy 98. Stalla 74. Houzeau-L. I, 2394. Zinner<br />
1476. Zinner, Astronom. Instrumente, 234. Schotten loher<br />
(Apian) 32. Günther 37-39. – Mit Illustrationen reich<br />
ausgestattete Monographie über das zur Winkelmessung<br />
und zur Bestimmung von Gestirnpositionen dienende<br />
astronomische Instrument des Quadranten; die Holzschnitte<br />
zeigen Instrumente, Beispiele für die Messung von<br />
Flächen und Höhen und schöne figürliche Darstellungen<br />
von Sternbildern. „Ein Abschnitt von ganz eigenthümlichem<br />
Charakter beschliesst das Werk; wir möchten die neue<br />
Disciplin, die darin von Apian's reger Phantasie begründet<br />
wird, als digitale Chronologie und Astronomie bezeichnen.<br />
Da wird gezeigt, wie man durch gewandten Gebrauch der<br />
Finger Astrognosie treiben, d. h. sich über den Ort der<br />
wichtigeren Fixsterne unterrichten könne“ (Günther 39). –<br />
Titel mit 2 kleinen, alt hinterlegten Einrissen, Bl. D 3 mit<br />
2 längeren, gut lesbaren gelehrten Marginalien von alter<br />
Hand in lateinischer Sprache; leicht gebräunt, vereinzelt<br />
gering fleckig. – Vorsatz mit Exlibrisstempel H. D. Pfann<br />
(= Hendrik Daniël Pfann, 1889-1957, der erste der drei<br />
gleichnamigen Amsterdamer Antiquare). – Siehe Abbildung.<br />
Sole edition. – Richly illustrated monograph on the astronomical<br />
instrument of the quadrant for angle measurement<br />
and determination of star positions; the woodcuts show<br />
instruments, examples for measurement of surfaces and<br />
elevations and beautiful figurative illustrations of constellations.<br />
– Title with 2 small tears backed in former times, leaf<br />
D 3 with 2 longer and legible academic marginalia by contemporary<br />
hand in Latin; slightly browned, occasionally<br />
a little soiled. – Endpaper with exlibris stamp H. D. Pfann<br />
(= Hendrik Daniël Pfann, 1889-1957, the first of the three<br />
Amsterdam antiquarians of the same name). – Contemporary<br />
limp vellum (rebacked with older material, slightly<br />
soiled). – See illustration.<br />
467 ARGOLI, A., Ptolemaeus parvus, in genethliacis<br />
iunctus Arabibus. Lyon, Vilort, 1652. 4°. Mit einigen<br />
Diagrammen im Text. 4 Bl., 247 S. Ldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. und Rvg. (Gebrauchsspuren). (49) 400,-<br />
Goldsmith A 638. Lalande 233. Riccardi I/1, 51, 11. – Nicht<br />
bei Houzeau-Lancaster. – Argoli war Professor für Mathematik<br />
an der Universität in Padua und Wallensteins Lehrer<br />
in der Astrologie (vgl. Thorndike VII, 122). – Vorsatz mit<br />
Spuren eines entfernten Etiketts, leimschattig, ein Bl. mit<br />
kleinem Randausriß.
134<br />
Nr. 466<br />
468 BABO, J. M., Anleitung zur Himmelskunde in<br />
leichtfaßlichen astronomischen Unterhaltungen.<br />
München, Strobel, 1793. Mit 16 Kupfertafeln.<br />
12 S., 2 Bl., 158 S., 1 Bl. (Errata). Pp. d. Zt. (be -<br />
schabt und bestoßen). (160) 300,-<br />
Houzeau-L. 8933 (fälschlich mit 27 Tafeln, wohl verlesen<br />
aus der ebenfalls irrtümlichen Angabe „Mit 17 Kupfern“<br />
auf dem Titel). – Spiegel mit hs. Besitzvermerken, fliegende<br />
Vorsätze entfernt, Titel gestempelt, mit getilgtem Eintrag<br />
und tls. lose, eine Tafel bis zum Bildrand beschnitten, einzelne<br />
kleine Flecken. – Nicht im Jahrbuch. – Siehe Abbildung.<br />
469 BAYER, J., Uranometria, omnium asterismorum<br />
continens schemata, nova methodo delineata,<br />
aereis laminis expressa. Ulm, Wohler, 1723. Fol.<br />
Gestoch. Titel und 51 gefalt. Kupfertafeln. Hldr.<br />
d. Zt. mit Rtit. (Gebrauchsspuren). (151) 15.000,-<br />
GK 13.9816. Ebert 1786, Anm. – Vgl. Zinner 3951. Thorndike<br />
VII, 47. DSB I, 530. Darmstaedter 106. Kenney 13<br />
(jeweils die EA 1603): „Johann Bayer, municipal advocate in<br />
Augsburg and German astronomer, was the first to reform<br />
the ancient method of distinguishing stars as contained in<br />
Ptolemy's 'Syntaxis'. He introduced the method of assigning<br />
to each star in a constellation one of the twenty-four<br />
letters of the Greek alphabet. For constellations with more<br />
Astrologie – Astronomie<br />
Nr. 468<br />
than two-dozen stars, he resorted to the Latin alphabet.<br />
Thus, just a few years before the invention of the telescope<br />
enormously increased the number of visible stars, Bayer<br />
produced a stellar nomenclature that astronomers still use.“<br />
– Siebte und letzte Ausgabe. – „Die Sternkarten 1-48 stellen<br />
je ein Sternbild gemäß der Beschreibung des Ptolemäus dar,<br />
die 49. Sternkarte die von den Holländern eingeführten<br />
Sternbilder am Südpol und die beiden letzten Sternkarten<br />
den nördlichen und südlichen Sternenhimmel mit der<br />
Milchstraße“ (Zinner). – Titel mit restaurierter Randläsur,<br />
einzelne Tafeln leicht gebräunt und etw. fleckig.<br />
DAZU: DERS., Explicatio characterum aeneis Uranometrias<br />
imaginum, tabulis, insculptorum, addita, commodiore<br />
hac forma tertium redintegrata. Ebda. 1723. 4°. 7 Bl., 94 S.<br />
– Hldr. d. Zt. mit Rtit. – Georgi I, 107. – Dritte Ausgabe<br />
des erstmals 1624 erschienenen seltenen Begleitbands zur<br />
„Uranometria“. Zu jedem Sternbild enthält er Tabellen der<br />
Sterne in der Reihenfolge ihrer Helligkeit sowie die<br />
Bezeichnung mit griechischen und lateinischen Buchstaben.<br />
– Titel mit professionell restaurierter Fehlstelle (kleiner<br />
Bildverlust in der Titelvignette), stellenw. etw. fleckig. –<br />
Siehe Abbildung Seite 123.<br />
Seventh and last edition. – Title with restored tear in margin,<br />
some plates slightly browned and a little soiled. – In<br />
addition: Contemporary half calf with spine title. – Title<br />
with professionally restored defect (minor loss of illustration<br />
in title vignette), here and there a little soiled. – Contemporary<br />
half calf with spine title (signs of wear). – See illustration<br />
on page 123.
Nr. 471<br />
470 BEYER, H., Quaestiones novae in libellum de<br />
sphaera Iohannis de Sacro Bosco, adiectis tabulis<br />
quae in priore editione desiderantur. Wittenberg,<br />
Seitzens Erben, 1550. Mit Druckermarke auf dem<br />
Titel und 2 gefalt. Tabellen. 4 nn., 84 num. Bl.<br />
Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt., monogr. und dat.<br />
„AVG 1558“ (etw. fleckig und bestoßen). (110)<br />
800,-<br />
IA 118.456. Houzeau-L. I, 2527. Zinner 1978. – Nicht im<br />
VD 16, im STC und bei Adams. – Beliebtes, vielfach aufgelegtes<br />
astronomisches Lehrwerk auf der Basis von Sacroboscos<br />
„Sphaera“.<br />
NACHGEB.: HESIOD, Poema inscriptum, erga kai<br />
hemerai (graece), id est, Opera & Dies. Item selecta aliquot<br />
Graecoru(m) epigrammata. Zürich, Froschauer, 1548. Mit<br />
ganzseit. Textholzschnitt und gefalt. Tabelle. 119, 95 S. – VD<br />
16 W 1131. Vischer C 393. – Nicht bei Adams. – Die griechischen<br />
Epigramme mit einer lateinischen Übersetzung<br />
durch den Zürcher Reformator und Schwiegersohn Zwinglis,<br />
Rudolf Walther. – Titel des ersten Werkes ankoloriert,<br />
Tabelle des zweiten Werkes mit Einriß; gering gebräunt und<br />
stellenw. etw. fleckig. – Aus dem Wiener Konvent der Un -<br />
beschuhten Karmeliten.<br />
471 BODE, J. E., Uranographia sive astrorum descriptio.<br />
(Nur Tafelband). Berlin, Selbstvlg., 1801.<br />
Imp.-Fol. Mit doppelblattgr. gestoch. Titel und<br />
20 doppelblattgr. Kupfertafeln. 2 Bl. Hldr. d. Zt.<br />
(stärker beschabt und bestoßen). (151) 15.000,-<br />
Astrologie – Astronomie 135<br />
Einzige Ausgabe. – DSB II, 220. Kenney 24: „Bode's two<br />
sky atlases were for a long time indispensable tools for<br />
astronomers. His 'Uranographia' surpassed all its pre decessors<br />
by listing over 17,000 stars and containing, for the first<br />
time, the nebulae, star clusters, and double stars discovered<br />
by William Herschel.“ – Tls. stärker fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
(Only plate volume). – Sole edition. – Partly stronger soiled.<br />
– Contemporary half calf (stronger scratching and scuffing).<br />
– See illustration.<br />
Widmungsexemplar<br />
472 CLAVIUS, CH., Gnomonices libri octo. Rom,<br />
F. Zanetti, 1581. Fol. Mit gestoch. Titel, Druckermarke<br />
am Schluß und zahlr. Diagrammen im Text.<br />
8 Bl., 654 S., 1 Bl. Flex. Pgt. d. Zt. (fleckig, be -<br />
schabt und bestoßen). (91) 5.000,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 186. Adams C 2098. IA 140.824.<br />
Houzeau-L. I, 11383. Zinner, Astronom. Instrumente, 281.<br />
De Backer-S. II, 1220, 3. – Vgl. DSB III, 311. – Der in Bamberg<br />
geborene Clavius wurde von seinen Zeitgenossen der<br />
„Euklid des 16. Jahrhunderts“ genannt; er war mit Galilei<br />
befreundet und lehrte am Jesuitenkolleg in Rom. „Durch<br />
seine eingehenden Untersuchungen über Sonnenuhren<br />
und Astrolabe und seine Bücher darüber übte er einen großen<br />
Einfluß aus“ (Zinner). Houzeau und Lancaster sind<br />
des Lobes voll: „C'est le plus grand ouvrage existant sur la<br />
gnomonique.“
136<br />
Nr. 472<br />
Titel mit Besitzvermerk des Prager Jesuitenkollegs, anfangs<br />
und gegen Ende wasserrandig. – Auf dem (unterlegten) vorderen<br />
Vorsatz handschriftlicher Schenkungsvermerk des<br />
Verfassers an seinen Schüler und Nachfolger Paulus Pistorius<br />
(Boemus), datiert 18. Nomember 1581. – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – Title with ownership entry of the Prague<br />
Jesuit college, waterstains at the beginning and towards the<br />
end. – On (backed) upper endpaper donation note in manuscript<br />
by the author to his student and successor Paulus<br />
Pistorius (Boemus), dated 18th November 1581. – Contemporary<br />
limp vellum (soiled, scratched and scuffed). – See<br />
illustration.<br />
„The earliest astronomical treatise in Italian“<br />
473 DANTI, E., Trattato dell'uso et della fabbrica<br />
dell'astrolabio. Con l'aggiunta del planisferio del<br />
Roias. Florenz, Giunti, 1569. 4°. Mit 2 Druckermarken<br />
und 23 Textholzschnitten. 4 Bl., 194 (recte<br />
192), 38 S., 5 Bl. Mod. Pgt. (56) 2.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Adams D 123. DSB III, 558. Riccardi I/1,<br />
389, 1. Roller-G. I, 277. Houzeau-L. I, 3288: „Rare. Dans<br />
cet ouvrage, l'auteur, en comparant d'anciennes observations<br />
avec les mesures modernes, émet l'idée que les changements<br />
survenus dans l'écliptique indiquent seulement<br />
une diminution lente de l'obliquité.“ – Der Dominikaner<br />
E. Danti (eigentlich Pellegrino Rainaldi) befaßte sich im<br />
Dienst Cosimos I. von Florenz unter anderem mit der<br />
Kalenderreform; der Meridian in S. Petronio von Bologna<br />
Astrologie – Astronomie<br />
geht auf ihn zurück. – Die S. 137/38 in der Paginierung<br />
übersprungen. – Titel mit Blattweiserausriß, professionell<br />
gereinigt. – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – The Dominican E. Danti (actually Pellegrino<br />
Rainaldi) in the services of Cosimo I of Florence was occupied,<br />
among other things, with the reform of the calendar,<br />
the meridian in S. Petronio of Bologna can be traced back to<br />
him. – Page 137/38 missed out in the pagination. – Title with<br />
torn out bookmark, professionally cleaned. – Modern vellum.<br />
– See illustration.<br />
474 DERHAM, W., Physico-Theologia. Magyar<br />
nyelvre forditotta Segesvári István. Wien, Trattner,<br />
1793. Mit gefalt. Kupfertafel. 63, 552 (recte 752) S.<br />
Leicht läd. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (114)<br />
120,-<br />
Petrik I, 521. – Vgl. DSB IV, 41. Lalande 3<strong>61</strong> (englische EA<br />
1714). – Nicht bei Giese. – Wohl erste und einzige ungarische<br />
Ausgabe des im 18. Jahrhundert sehr verbreiteten<br />
Werks. – Gelenk etw. aufgeplatzt, Respektblatt mit hs.<br />
Besitzeinträgen, stellenw. mit Marginalien und Unterstreichungen<br />
mit Tintenbleistift, wasserrandig, wenig fleckig.<br />
475 DIETERICH, H., Elogium planetarum coelestium<br />
et terrestrium, macrocosmi & microcosmi,<br />
ob inusitatam rerum varietatem. Straßburg, Rihel<br />
für Glaser, 1627. 7 Bl., 272 (recte 262) S. Mod.<br />
Um schl. unter Verwendung eines barocken Drucks.<br />
(69) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – STC D 434. Houzeau-L. I, 3037. Zinner<br />
5053 (nennt irrig zu Beginn 8 Blätter). Poggendorff I, 570.<br />
Thorndike VII, 144: „Dieterich held that the influence of<br />
the heavens was manifest in human sympathies and anti -<br />
pathies, astral diseases and remedies, Saturnine herbs, animals,<br />
stones, regions and cities. The planets should be<br />
observed in collecting herbs and compounding love philtres.<br />
The hermaphroditic hyena was susceptible to lunar<br />
incantations.“ – Unter dem Titel „Novus Orbis“ wurde das<br />
Werk 1631 erneut aufgelegt. – Einzelne Bl. mit Einriß (Titel),<br />
ein Bl. mit Eckabriß (kein Textverlust), wenig fleckig.<br />
First edition. – Some leaves with tear (title), one leaf with<br />
torn off corner (not affecting text), minor soiling. – Modern<br />
wrappers by using a baroque printing.<br />
476 GHEYN, J. DE, Arataea, sive signa coelestia.<br />
Amsterdam, Janssonius, 1621. Fol. Mit 43 (statt<br />
44) kolor. Kupfertafeln von Dolendo nach J. de<br />
Gheyn. 1, 1 (weißes) Bl. Leicht läd. flex. Pgt. d. Zt.<br />
(100) 8.000,-<br />
Erste separate Ausgabe von de Gheyns Sternbilderkupfern<br />
nach der berühmten Leidener Aratea-Handschrift. – Hollstein<br />
VII, 119, 51-95. Passavant 35-55. Bibl. Belgica III,<br />
G 320. Brunet II, 1766. – Vgl. Thieme-B. XIII, 530. – Erstmals<br />
waren die Kupfer 1600 im „Syntagma Arateorum“ von<br />
Grotius erschienen. – Die Kupfer in unserem Exemplar in<br />
kraftvollen Farben koloriert; der Titel und die Numerierung<br />
der Tafeln übermalt. – Es fehlt die nicht numerierte<br />
Tafel mit dem Himmelsglobus. – Titel gestempelt, mit restauriertem<br />
Randausschnitt, die Kupfer tls. mit kleineren<br />
Einrissen, an den Rändern stellenw. fleckig. – Siehe Abbildung.
First separate edition of de Gheyn's copperplates with signs<br />
of the zodiac after the famous Leiden Aratea manuscript. –<br />
The copperplates in our copy in strong colouring; title and<br />
numbering of plates painted over. – Lacks the unnumbered<br />
plate with the celestial globe. – Title stamped, with restored<br />
marginal cut-out, copperplates partly with smaller tears, here<br />
and there soiled at margins. – Contemporary slightly damaged<br />
limp vellum. – See illustration.<br />
477 HELMONT, F. (M. VAN), Paradoxal Discourse,<br />
oder: Ungemeine Meynungen von dem Macrocosmo<br />
und Microcosmo. Hamburg, Liebernickel,<br />
1691. Mit 2 ganzseit. Textholzschnitten. 1 Bl. (statt<br />
3), 369 (recte 389) S. Mod. Pgt. (40) 150,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Ferguson I, 379. Ferchl 224.<br />
Duveen 284. – Helmont war der wichtigste Alchemist und<br />
Naturforscher im Gefolge des Paracelsus. – Die englische<br />
Originalausgabe war 1685 erschienen. – Gebräunt, etw.<br />
fleckig und gering wurmstichig.<br />
478 HEYDEN, CH., Practica Auff das M. D. LXVII.<br />
Jar. Nach der heyligen Geburt Jhesu Christi. Jn<br />
gutem zu trewer warnung geschrieben. Nürnberg,<br />
Knorr, 1566. 4°. Mit fünfteiligem Titelholzschnitt.<br />
12 Bl. Mod. Hlwd. (leicht berieben und verblaßt).<br />
(69) 600,-<br />
Einzige Ausgabe. – VD 16 H 3319. Zinner 2421. Kenney<br />
82. Richel 32. – Nicht im STC, bei Houzeau-L. etc. – Der<br />
Verfasser, Sohn des bekannten Sebald Heyden, lehrte in<br />
Nürnberg Mathematik. Er gab jährlich neue Prognostica<br />
heraus, „worin er sich zum öftern in die Theologie einmischte,<br />
und sich dadurch Feinde und Gegner erweckte“<br />
(Jöcher-A. II, 1989). – Der Titelholzschnitt zeigt Mars,<br />
Saturn, Merkur, Sonne und Mond. – Seitenränder gebräunt,<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
479 LE VERRIER, U. J., Théorie du mouvement de<br />
Mercure. Paris, Bachelier, 1845. 165 S. Orig.-<br />
Brosch. (stark beschädigt). (8) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Sparrow 133. – Vgl. DSB VIII, 277. Houzeau-L.<br />
II, 1103. – Bedeutende Arbeit Le Verriers, kurz vor<br />
der aufsehenerregenden Entdeckung des Planeten Neptun<br />
entstanden. – Stärker fleckig. – Unbeschnitten.<br />
Bologneser Fächereinband<br />
480 MONTEBRUNI, F., Ephemerides novissimae<br />
motuum coelestium. 2 Tle. in 1 Bd. Bologna, Ferroni,<br />
1650. 4°. Mit 2 Holzschnitt-Titelvign., zahlr.<br />
Textholzschnitten und Holzschnitt-Druckermarke<br />
auf dem letzten Bl. 39, 633 S. (2 Bl. Zwischentitel<br />
zwischengeb.), 1 Bl. Beschäd. Kalbldr.<br />
d. Zt. mit Deckel- und Rückenvg. (100) 1.500,-<br />
Riccardi II, 180. Houzeau-L. I, 151<strong>61</strong>: „ D'après les tables<br />
de Lansberg, pour le méridien de Bologne. Dans la part I<br />
de la publication 4°, il y a un catalogue d'étoiles, réduites à<br />
1650.“ – Die Holzschnitte mit den Monatsarbeiten sowie<br />
Astrologie – Astronomie 137<br />
Nr. 473<br />
Planetenkonstellationen. – Wenig fleckig. – Titel mit hs. Be -<br />
sitzvermerk des Kapuzinermönches Giovanni da Cento<br />
(1772), der den Band in die Bibliothek seines Klosters<br />
Cento (Emilia-Romagna) einstellte; Vorsatz mit Exlibris,<br />
Stempel und hs. Besitzvermerk des schwedischen Sammlers<br />
Thore Virgin (1886-1957). – Siehe Abbildung Tafel 14.<br />
Minor soiling. – Title with ms. ownership entry of the Capuchin<br />
monk Giovanni da Cento (1772) who introduced the<br />
volume in the library of his monastery Cento (Emilia-<br />
Romagna); endpaper with exlibris, stamp and ms. ownership<br />
entry of the Swedish collector Thore Virgin (1886-1957).<br />
– Decorative binding. – Contemporary damaged calf with<br />
gilt back and gilt on sides. – See illustration on plate 14.<br />
481 MUNHOZ DE ABREU E CASTELO-BRAN -<br />
CO, A. C., Oraculo prophetico, prolegomeno da<br />
teratologia, ou historia prodigiosa, em que se dà<br />
completa noticia de todos os monstros. Tl. I (alles<br />
Erschienene). Lissabon, Almeida, 1733. 4°. 96 S.<br />
Mod. Pp. (49) 400,-<br />
Einzige Ausgabe. – Silva I, 75. – Nicht bei Lalande, Houzeau-Lancaster<br />
und Brüning. – Über Kometen, Meteore<br />
und andere „monströse“ astronomische Erscheinungen als<br />
Vorzeichen historischer Ereignisse; verfaßt vom Portugiesen<br />
Anselmo Caetano Munhoz de Abreu, über den biographisch<br />
nur bekannt ist, daß er Arzt war und 1759 noch am<br />
Leben. – Erste und letzte Lage fleckig, ganz leicht gebräunt.<br />
– Äußerst selten.
138<br />
Nr. 483<br />
482 PEGIUS (PEGIE), M., Geburts stunde(n)buch<br />
darine(n) eines jetlichen Menschens Natur und<br />
Eigenschafft, sampt allerley zufählen, auß den<br />
gewissen Leuffen deren Gestirn ... gefunden werden<br />
mag. Basel, S. Apiarius für S. Henricpetri,<br />
1570. Fol. Mit Titelholzschnitt, Druckermarke am<br />
Ende und einigen tls. schematischen Textholzschnitten.<br />
442 Bl. (Bl. **6, A8 und Y6 weiß).<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit Rollenstempeln<br />
und intakten Schließen (minimale Al -<br />
tersspuren). (91) 7.000,-<br />
Erste Ausgabe dieses sehr seltenen und für die Astrologie<br />
grundlegenden Werkes. – STC 680. VD 16 P 1130. Zinner<br />
2526 (beide nennen irrtümlich nur 438 Bl.). Houzeau-L. I,<br />
4912. Honeyman 2437. ADB XXV, 318: „Voluminöses<br />
Lehrbuch der 'wissenschaftlichen' Astrologie (Arithmetik,<br />
Geodäsie und Astronomie); sie sollen die Basis des gelehrten<br />
Unterrichts bilden. So beginnt denn auch das Werk mit<br />
den vier Species, dann kommt die eigentliche Sterndeutekunst<br />
nebst zahlreichen astronomischen Einschaltungen,<br />
und den Beschluß machen Chronologie und Kalenderkunst.“<br />
– Verfaßt von dem Salzburger Juristen und Astrologen<br />
Martin Pegie (um 1523-1592). Durch die Tätigkeit<br />
seiner Frau als Hellseherin geriet Pegie selbst in den Verdacht<br />
der Zauberei, beide wurden 1582 inhaftiert. Nie verurteilt,<br />
blieben sie zeitlebens in Gefangenschaft.<br />
Von den Rollenstempeln sind 2 signiert: Christus am Kreuz<br />
„M G“, auf dem Stein „1558“ (Haebler I, 150.2, und Kyriss<br />
in FS Haebler 1937, S. 138.2), ferner Marke „MG“ (Haebler<br />
I, 150.6, und Tafel I, 25, sowie Kyriss in FS Haebler 1937,<br />
S. 139.6). – Auf dem Vorsatz 1596 datierter Kaufeintrag<br />
Astrologie – Astronomie<br />
„Wolfgangi liber sum“ (gekauft für 2 Gulden und 4 Kreuzer).<br />
– Insgesamt vorzüglich erhalten und prachtvoll gebunden.<br />
– Siehe Abbildung Tafel 15.<br />
First edition of this very rare fundamental work for astrology.<br />
– Purchasing entry on endpaper dated 1596. – Al -<br />
together very well preserved and in a magnificent binding.<br />
– Contemporary pigskin over wooden boards with rollstamps<br />
and intact clasps (minor signs of wear). – See illustration<br />
on plate 15.<br />
483 PEURBACH, G., Theoricae novae planetarum ab<br />
Erasmo Reinholdo auctae. Wittenberg, H. Lufft,<br />
1553. Mit 2 gefalt. Holzschnitt-Tafeln und zahlr.<br />
Textholzschnitten, davon 2 mit beweglichen Teilen.<br />
8 nn., 252 num. Bl. (Bl. Nr. 7 und 8 weiß).<br />
Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln,<br />
monogr. und dat. „I W C 1560“, mit intakten<br />
Schließen (beschabt, fleckig). (50) 1.500,-<br />
STC 339. Adams P 2276. VD 16 P 2062. Houzeau-L. I,<br />
2252. Lalande 75. Zinner 2072: „Wenig Änderungen gegenüber<br />
der Ausgabe von 1542. Koppernick gelegentlich<br />
erwähnt.“ – Noch frühe Ausgabe des „bevorzugten Lehrbuchs<br />
der Astronomie des 16. Jahrhunderts“ (Kat. Schweinfurt<br />
235) mit Kommentar des Wittenberger Mathematikers<br />
Erasmus Reinhold (erstmals 1542 erschienen). – Die beweglichen<br />
Teile zur Figur auf Bl. 64 lose und mit schmalem<br />
Papierstreifen wieder fixiert.<br />
VORGEB.: JOHANNES DE SACROBOSCO, Libellus<br />
de sphaera. Cum praefatione Ph. Melanthonis. Wittenberg,<br />
J. Krafft, 1558. Mit zahlr. Textholzschnitten, davon 3 (statt<br />
4) mit beweglichen Teilen. 134 nn. Bl. – VD 16 ZV 8727.<br />
Zinner 2204. – Nicht im STC und bei Adams. – Enthält<br />
außerdem von Johannes de Sacrobosco den Computus<br />
ecclesiasticus und von Erasmus Reinhold die Themata quae<br />
continent methodicam tractationem de horizonte. – Der<br />
Holzschnitt auf Bl. B7 ohne bewegliche Teile, ansonsten<br />
vollständiges Exemplar mit den beiden letzten weißen Blättern.<br />
Die beiden Tabellen am Ende des Bandes eingebunden.<br />
– Beide Drucke etw. gebräunt und leicht fleckig. – In<br />
wohlerhaltenem zeitgenössischen Einband mit figürlichen<br />
Plattenstempeln (nicht bei Haebler): auf dem Vorderdeckel<br />
die Allegorie der Geduld nach dem Kupferstich von Beham<br />
(Pauli 141), auf dem Hinterdeckel die Opferung Isaaks. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
Early edition of the „favourite textbook of astronomy of the<br />
16th century“. – The movable parts of the figure on leaf 64<br />
loose, but fixed with a small paper strip. – Pre-bound: The<br />
woodcut on leaf B7 without movable parts, otherwise complete<br />
copy with both last blank leaves. The two tables<br />
bound-in at the end of the volume. – Both issues a little<br />
browned and slightly soiled. – In contemporary well preserved<br />
binding with figurative medallion stamps (not by Haebler).<br />
– Contemporary blind-pressed pigskin over wooden<br />
boards, monogram and date „I W C 1560“, with working<br />
clasps (scratched, soiled). – See illustration.<br />
484 ROST, J. L., Der aufrichtige Astronomus. Nürnberg,<br />
Monath, 1727. 4°. Mit gestoch. Frontisp. und<br />
14 Kupfertafeln. 7 Bl., 336, 24 S., 4 Bl. Interims-<br />
Pp. d. Zt. (leichte Gebrauchsspuren). (97) 400,-<br />
Dünnhaupt 30.2. Houzeau-L. I, 8848. Poggendorff II, 701.<br />
– Zweite Ausgabe, erstmals 1726 erschienen. – Einführung<br />
in die Astronomie in 70 Aufgaben als Ergänzung zu Rosts
„Handbuch“ von 1718. – Titel mit Fehlstelle (minimaler<br />
Textverlust), Vorsatz und Titel mit hs. Einträgen, leicht<br />
fleckig.<br />
485 SANTBECH, D., Problematum astronomicorum<br />
et geometricorum sectiones septem. Basel, H. Petri<br />
und P. Perna, 15<strong>61</strong>. Fol. Mit zahlr. Textholzschnitten.<br />
10 Bl., 294 S., 1 Bl. Hpgt. d. 19. Jhdts.<br />
(leicht fleckig, wenig beschabt, kaum bestoßen).<br />
(91) 4.000,-<br />
Adams R 281. Houzeau-L. I, 2500. Zinner 2273. Bierens de<br />
Haan 4126. VD 16 S 1646. – Nicht bei Kearney. – Erste<br />
Ausgabe, sowohl als zweiter Teil von Santbechs Regiomontan-Ausgabe<br />
(„De triangulis planis“) als auch separat<br />
veröffentlicht. – Besonders hübsch die Holzschnitte zur<br />
Artillerie-Berechnung mit Städten, Burgen, Türmen und<br />
Kanonen. – Stellenw. leicht gebräunt und fleckig. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
First edition, published as second part of Santbech's Regiomontan<br />
edition („De triangulis planis“) as well as separately.<br />
– Particularly nice are the woodcuts to artillery calculation<br />
with towns, fortresses, towers and cannons. – Here<br />
and there slightly browned and soiled. – Half vellum of the<br />
19th century (slightly soiled, minimally scratched, hardly<br />
scuffed). – See illustration.<br />
486 SCHÄRER, J. R., Gemeinnüzige Unterhaltungen<br />
über die Himmelskunde. Bern, Haller, 1785.<br />
Mit 2 gefalt. Kupfertafeln. 6 Bl., 120 S., 1 Bl. Hldr.<br />
d. Zt. mit Rvg. (beschabt, etw. bestoßen). (22)<br />
80,-<br />
Einzige Ausgabe. – Hamberger-M. VII, 59. – Populäre<br />
Himmelskunde aus der Feder von Johann Rudolph Schärer<br />
(1756-1829), Lehrer und Pfarrer im Kanton Bern, entfaltet<br />
in 4 astrotheologischen Gesprächen à la Fontenelle. –<br />
Titel gestempelt, gering fleckig.<br />
487 STURM, J. CH., Wahrhaffte und gründliche Vorstellung<br />
von der Stern-Wahrsagerey das ist, von<br />
der Nativität-Stellung wie auch Bedeutung und<br />
Eintheilung derer 12. Himmlischen Zeichen unter<br />
die Planeten, Länder und Städte. Coburg, Pfotenhauer,<br />
1722. Gefalt. Titel, 11 Bl., 115 S., 6 Bl. Mod.<br />
Pp. (Rücken lädiert, etw. bestoßen). (83) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Zachert-Z. IV, 1622. ADB XXXVII, 40. –<br />
Postume Schrift des Philosophen Johann Christoph Sturm<br />
(1635-1703), hrsg. von dessen Sohn Georg Reichard. –<br />
Anfangs im Falz wurmstichig, etw. gebräunt und fleckig.<br />
488 SZERDAHELY, G. A., Historia Uraniae Musae,<br />
quam recens detexit Herschelius carmine exposita.<br />
Editio secunda. Wien, Trattner, 1788. 48 S. Mod.<br />
Ldr. (16) 200,-<br />
Petrik III, 532. De Backer-S. VII, 1781, 21. – Die erste Ausgabe<br />
war im selben Jahr in den „Ephemerides“ des Wiener<br />
Hofastronomen Maximilian Hell erschienen. – Der dezent<br />
intarsierte Einband spielt auf die astronomische Thematik<br />
des Werkes an. – Titel mit Besitzvermerk von alter Hand.<br />
Astrologie – Astronomie 139<br />
Nr. 485<br />
489 TREU, A., Nucleus astrologiae correctae, das ist,<br />
kurtzer Bericht vom Nativitätstellen. Nürnberg,<br />
J. Dümler, 1651. 4°. Mit gestoch. Titel. 5 Bl., 95 S.,<br />
1 Bl. Mod. Hpgt. (Deckel aufgebogen, beschabt).<br />
(69) 500,-<br />
Erste Ausgabe. – Houzeau-L. I, 5195. Thorndike VIII, 315.<br />
STC T 677. – Abdias Treu war Professor in Altdorf; seine<br />
Schriften sind in streng anti-kopernikanischem Geist<br />
geschrieben. „Dem kommentarischen Aberglauben stand<br />
Treu ablehnend gegenüber, und überhaupt bemühte er sich,<br />
über die Astrologie richtigere Anschauungen zu verbreiten“<br />
(ADB XXXVIII, 592). – Titel gestempelt und mit kleinem<br />
Eckabriß (ergänzt), das verso unbedruckte Schlußblatt<br />
unterlegt, etw. knittrig und mit kleiner Wurmspur am unteren<br />
Rand, gebräunt und gegen Ende mit Feuchtigkeitsspur.<br />
490 VIMERCATO, G. B., Dialogo della descrittione<br />
teorica et pratica de gli horologi solari. Ferrara,<br />
V. Panizza, 1565. 4°. Mit Druckermarke auf dem<br />
Titel und zahlr. Diagrammen im Text (ohne die<br />
Falttafel). 4 Bl., 171 (recte 163) S. Mod. Broschur.<br />
(56) 400,-<br />
Adams V 807. Mortimer 541. Riccardi I/2, 601, 2. – Zweite<br />
Ausgabe (EA Venedig 1557). – „First of two 1565 editions.<br />
Panizza placed an extra leaf at the front of the volume with<br />
an address to the reader complaining of the treatment he<br />
received from his author“ (Mortimer). – Es fehlt die Falt -<br />
tafel, die anstelle der „fehlenden „ Seiten 109-116 gedruckt<br />
wurde. – Titel mit Besitzvermerk (datiert „1600“), gereinigt.
140<br />
Nr. 491<br />
491 SAMMELBAND mit 6 Schriften, gedruckt in<br />
Nürnberg, Ingolstadt, Basel und Frankfurt, 1533-<br />
45. Fol. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. über vier<br />
Bünden und Holzdeckeln mit zwei intakten Messingschließen<br />
(beschabt und bestoßen). (47)<br />
15.000,-<br />
Prachtvoller, zeitgenössisch angelegter Sammelband mit<br />
teils sehr seltenen astronomischen, astrologischen und<br />
horologischen Drucken aus dem deutschen Sprachraum,<br />
außergewöhnlich in seiner Zusammenstellung von wissenschaftsgeschichtlich<br />
bedeutenden, in einer Zeitspanne von<br />
kaum mehr als einem Jahrzehnt gedruckten und sämtlich<br />
reich mit Holzschnitten illustrierten Werken:<br />
I. SCHÖNER AUS KARLSTADT, J., De iudiciis nativitatum<br />
libri tres. Item praefatio D. Philippi Melanthonis.<br />
Nürnberg, J. vom Berg und U. Neuber, 1545. Mit Titelholzschnitt-Kopfleiste<br />
und -Vign., schöner, figürlicher<br />
Druckermarke am Ende und zahlr. Holzschnitt-Initialen im<br />
Text. 8 nn., CLII num. Bl. – Erste Ausgabe eines der frühesten<br />
astronomisch-astrologischen Werke, die unter dem<br />
Protestantismus enstanden sind. – STC 792. Adams S 681.<br />
VD 16 S 3470. Roller-G. I, 410. Zinner 1884. Lalande 65.<br />
Houzeau-L. I, 4827. Caillet 9997. Rosenthal 3532. Hartfelder<br />
384. – Das astrologische Hauptwerk der Nürnberger<br />
Schule mit einem Vorwort von Melanchthon. Schöner war<br />
neben Rhaeticus der erste bedeutende Astronom, der<br />
Kopernikus anerkannte und dessen Hauptwerk zum Druck<br />
beförderte. Er versucht in vorliegendem Werk, das kopernikanische<br />
System auf die Astrologie zu übertragen. – Die<br />
vielen Initialen aus 12 verschiedenen Alphabeten (u. a.<br />
Astrologie – Astronomie<br />
Nr. 491<br />
Totentanz-, Kinder- und Tier-Alphabet). Als große Eingangsinitiale<br />
„S“ wird ein Gelehrter mit Astrolabium<br />
gezeigt. Die schöne Druckermarke am Ende zeigt die Verklärung<br />
Christi (vgl. Grimm 310 und Dodgson I, 557, 8).<br />
II. APIAN, P., Instrumentum primi mobilis ... Accedunt ijs<br />
Gebri filii Affla Hispalensis astronomi ... libri IX. de astronomia.<br />
Nürnberg, J. Petreius, 1534. Mit Titelholzschnitt<br />
nach Dürer, ganzseit. Wappenholzschnitt von Brosamer<br />
und zahlr. schematischen Textholzschnitten. 40 Bl., 146 S. –<br />
Erste Ausgabe. – VD 16 A 3087 und J 8 (beide Einträge mit<br />
falscher Kollation). IA 106.423. Adams A 1292. Zinner<br />
1553. Ortroy 107. – Das wissenschaftsgeschichtlich gesehen<br />
wichtigste Werk Apians, „where he calculates sines for<br />
every minute, with the radius divided decimally. These are<br />
the first such tables ever printed“ (DSB I, 179). – Der zweite<br />
Teil enthält den ersten gedruckten Angriff auf die ptolemäische<br />
Astrologie überhaupt, geschrieben von einem arabischen<br />
Astronomen, der im 12. Jhdt. in Sevilla lehrte (vgl.<br />
DSB II, 37 ff.). – Mit dem letzten weißen Blatt.<br />
III. DERS., Horoscopion generale dignoscendis horis.<br />
Ingolstadt, (P. Apian), 1533. Mit großem Titelholzschnitt<br />
von H. Brosamer und einigen Textholzschnitten. 20 Bl. –<br />
Einzige Ausgabe. – STC 37. Dodgson II, 385, 2. Adams A<br />
1290. IA 106.416. VD 16 A 3085. Stalla 80. Ortroy 100.<br />
Schottenloher, Apian, 37. Houzeau-L. I, 2395. Zinner 1512:<br />
„Das Horoscopium ist eine Art geometrisches Quadrat und<br />
dient zur Zeitbestimmung.“ Apian versuchte, die unzureichenden<br />
astronomischen Instrumente zu verbessern und<br />
den Zeitgenossen Hilfsmittel an die Hand zu geben, um<br />
komplizierte mathematische Berechnungen und Messungen<br />
durchzuführen. Das Horoscopion ist dem Stundenquadranten<br />
von Regiomontanus ähnlich.
IV. DERS., Instrument Buch. Ingolstadt, (P. Apian), 1533.<br />
Mit großem Titelholzschnitt, ganzseit. Wappenholzschnitt<br />
auf dem Titel verso und zahlr. Textholzschnitten (ohne die<br />
Tafeln). 54 Bl. – Erste Ausgabe. – VD 16 A 3111. STC 37. IA<br />
106.417. Stalla 77. Schottenloher, Apian, 35. Zinner 1514.<br />
Stillwell 812. Honeyman 113. Libri rari 13. Ornamentstichslg.<br />
Berlin 1697. Ortroy 104. – Behandelt astronomische<br />
und geodätische Instrumente mit entsprechenden<br />
Abbildungen. Die schönen Holzschnitte stammen von<br />
H. Brosamer und M. Ostendorfer. – Es gibt zwei Druck -<br />
varianten, die vorliegende mit Titel in Rot und Schwarz und<br />
eine mit Titel in Schwarzdruck. Wie meist fehlen die neun<br />
Tafeln, die man, dem Aufdruck der ersten zufolge, separat<br />
auf ein „Brettlein“ leimen sollte.<br />
V. MÜNSTER, S., Fürmalung und künstlich beschreibung<br />
der Horologien, nemlich wie man der sonnen uren mit<br />
mancherley weys und form, und auff allerley gattung entwerffen<br />
soll. Basel, H. Petri, 1537. Mit Titelholzschnitt<br />
(Wandsonnenuhr) und ca. 65 Textholzschnitten. 4 Bl.,<br />
CLVII S. – Erste deutsche Ausgabe. – VD 16 M 6654. Hieronymus<br />
448 A. Ornamentstichslg. Berlin 1740. Zinner<br />
1672. Zinner, Astronomische Instrumente, 456. Houzeau-<br />
L. I, 11355. Burmeister 51. – Für die Praxis gedachte Be -<br />
schreibung der Konstruktion verschiedener Sonnenuhren. –<br />
„Umgearbeitete und ins Deutsche übersetzte Ausgabe der<br />
Horologiographia ... mit großenteils denselben Holzschnitten<br />
wie jene, teils ersetzt, teils auch anders angeordnet.<br />
Neu ist der Titelholzschnitt, doch entgegen Major S. 80<br />
kaum von Holbein selber gezeichnet, sondern vom Formschneider<br />
selber im Auftrag des Autors oder Druckers nach<br />
der Sonnenuhr der Falttafel verkleinert“ (Hieronymus). –<br />
Mit dem letzten weißen Blatt.<br />
VI. ASTRONOMIA. Teutsch Astronomei. Von Art,<br />
eygenschafften, und wirckung. Der XII. Zeychen des<br />
Himels. Der VII. Planeten ... Item C. Ptolomei ... verteutscht.<br />
Frankfurt, C. Jacob, 1545. Fol. Mit Titelholzschnitt,<br />
Druckermarke am Ende und 94 Textholzschnitten<br />
(zahlr. wdh., darunter eine kleine Weltkarte vom Zeichner<br />
des Jacob). 76 Bl. – Einer von 2 Drucken im Jahr der Erstausgabe.<br />
– VD 16 A 3966 oder 3967. Graesse I, 242. Zinner<br />
1869. Benzing (Jacob, in AGB IV, 10) 28 (alle ohne Unterscheidungsmerkmale).<br />
– Nicht im STC und bei Adams. –<br />
„Dieses mit zahlreichen Holzschnitten der Sternbilder,<br />
Windrose, Armillarsphäre und Horoskopen geschmückte<br />
Buch wurde nach einer sehr alten Handschrift gedruckt, die<br />
Hans Orth von Bacharach zur Verfügung gestellt hatte.<br />
Hans Orth ist also nicht der Verfasser des Buches, wie gelegentlich<br />
behauptet wird. Vielmehr kommen die im Buch<br />
vereinigten Schriften bereits im 15. Jahrhundert in deutschen<br />
Handschriften vor“ (Zinner).<br />
Vorsätze und erste sowie letzte Bl. mit einzelnen Wumspuren,<br />
Blatt D5 der letzten Schrift mit großem, fachmännisch<br />
restaurierten Eckabriß, tls. knapp beschnitten, wenige<br />
Darstellungen angeschnitten (einzelne Bl. mit größeren<br />
Darstellungen gefalt.); gelegentlich kleine Einrisse und<br />
Randschäden, etw. fingerfl., sonst nur wenig fleckig und ge -<br />
bräunt. – Siehe Abbildungen.<br />
Sammelband with 6 treatises, printed at Nuremberg, Ingolstadt,<br />
Basle and Frankfurt, 1533-45. – Contemporary, magnificent<br />
Sammelband with partly very rare astronomical,<br />
astrological and horological printings from the Germanspeaking<br />
area; it is a remarkable compilation of scientific<br />
works printed within a period of hardly more than ten years<br />
and all richly illustrated with woodcuts. – I. First edition of<br />
one of the earliest astronomic-astrological works written<br />
during protestantism. – II. First edition. – Scientifically most<br />
Botanik 141<br />
important work by Apian. – III. Sole edition. – IV. First edition.<br />
– Deals with astronomical and geodetical instruments<br />
with respective illustrations. The beautiful woodcuts are by<br />
H. Brosamer and M. Ostendorfer. – There are two issues,<br />
the present one with title in red and black and one with title<br />
in black printing. Missing, as most of the time, are the nine<br />
plates which should be glued separately on a small wooden<br />
board. – V. Description of the construction of various sundials<br />
meant for usage. – VI. One of 2 issues in the year of<br />
editio princeps. – Endpapers and first as well as last leaves<br />
with minor worming, leaf D5 of last treatise with large corner<br />
tear-out (corner enclosed loosely), partly closely trimmed,<br />
some illustrations cut (some leaves with larger folded<br />
illustrations); occasionally small tears and marginal damages,<br />
some fingermarks, but generally only minimally soiled<br />
and browned. – Contemporary blind-pressed pigskin over<br />
four bands and wooden boards with two working brass<br />
clasps (scratched and scuffed). – See illustrations.<br />
Botanik<br />
492 (ARDÈNE, J.-P. DE ROME D'), Trattato sulla<br />
cognizione, e cultura de' giacinti. Tradotto dal<br />
francese. Viterbo, Zenti, 1763. Mit 2 gefalt. Kupfertafeln.<br />
8 Bl., 112 S. Leicht läd. Pgt. d. Zt. (49)<br />
200,-<br />
Vgl. Hunt 210. Plesch 128 (beide die EA Avignon 1759). –<br />
Nicht bei Nissen. – Seltene Monographie über die Kultur<br />
der Hyazinthen. – Rücken gebrochen, einzelne Wurmspuren,<br />
wenig fleckig.<br />
493 BLACKWELL, ELISABETH, Vermehrtes und<br />
verbessertes Kräuter-Buch. Bde. I-IV (von 6) in<br />
4 Bdn. Nürnberg, Fleischmann und Lannoy für<br />
Eisenberger, 1757-60. Fol. Mit 4 kolor. gestoch.<br />
Titeln und 404 altkolor. Kupfertafeln. Restauriertes<br />
Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (Kapitale von<br />
Bd. I und IV etw. lädiert, Gelenke tls. gering eingerissen,<br />
beschabt und etw. bestoßen). (126)<br />
8.000,-<br />
Nissen 169. Pritzel 812. Plesch 63. Stafleu-C. 546. Heilmann<br />
355: „Die von Trew hergestellten Nachbildungen in Kupferstich<br />
sind bedeutend besser als die Originale der Mrs.<br />
Blackwell.“ – Vorhanden: die Tafeln 1-400 sowie 322b und<br />
341b; die Tafelnummern 75 und 269 doppelt vergeben. –<br />
Der deutschsprachige Titel von Bd. I datiert auf 1750. –<br />
Wenige Tafeln gebräunt; stellenw. etw. fleckig. – Siehe Ab -<br />
bildung Tafel 16.<br />
Existing here: plates 1-400 as well as 322b and 341b; plate<br />
numbers 75 and 269 existing twice. – The German-language<br />
title of vol. I dated 1750. – Some plates browned; a little<br />
soiled here and there. – Contemporary restored calf with<br />
spine label and gilt back (turn-ins of vol. I and IV a little<br />
damaged, joints partly minimally torn, scratched and<br />
somewhat scuffed). – See illustration on plate 16.
142<br />
Nr. 496<br />
494 BOITARD, P., Traité de la composition et de<br />
l'ornement des Jardins. Troisième édition, entièrment<br />
refondue. Paris, Audot, 1825. Qu.-4°. Mit<br />
97 Kupfertafeln (davon 1 kolor.). 6, 156 S., 1 Bl.<br />
Spät. Hldr. (stärker beschabt und bestoßen). (49)<br />
200,-<br />
Ganay 186. Ornamentstichslg. Berlin 3484. – Die erste Auflage<br />
war 1818 unter dem Titel „Essai sur la composition et<br />
l'ornement des jardins“ erschienen. – Tafel 22 als Frontispiz<br />
eingebunden. – Vorsätze erneuert, tls. gebräunt und fleckig.<br />
– Gestoch. Exlibris von George Matthens (Matthews) Esqu.<br />
Springvale (1818-1847). – Siehe Abbildung Tafel 15.<br />
495 BROOKSHAW, G., Groups of Flowers. – (Six<br />
Birds). Drawn and accurately coloured after<br />
nature, with full directions for the young artist:<br />
designed as a companion to the treatise on flower<br />
painting. 2 (von 3) Tln. in 2 Bdn. London, Longman,<br />
1817. Fol. Mit 24 (12 kolor.) Kupfertafeln.<br />
9 Bl. Mod. Hldr. unter Verwendung alten Materials.<br />
(54) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 246 (ungenau). – Vgl. Plesch 157.<br />
Raphael, Pomona, 41. – Zeichenlehrbuch, zusammen mit<br />
identisch ausgestatteten über Früchte erschienen. „Botanical<br />
drawing-books were popular during the eighteenth and<br />
early nineteenth centuries. Many of these books were cheap<br />
and fairly slim, often with a handful of coloured plates<br />
facing or followed by uncoloured versions for the students<br />
Botanik<br />
Nr. 496<br />
to practice on. Brookshaw published a trio to these little<br />
books in 1817, one each on flowers, fruit, and birds, but the<br />
first issues are exceedingly rare. Even that determined botanical<br />
bibliographer, Blanche Henrey, had to admit to having<br />
seen 'only the second edition (1819) of each of these works'<br />
and a copy ot the one on fruit in its 1817 issue, which formed<br />
lot 89 of the Arpad Plesch sale in 1975, was catalogued<br />
as 'the only recorded copy of the first edition'. There is at<br />
least one more copy in existence, in the Oak Spring Garden<br />
Library“ (Raphael). – Fliegende Vorsätze entfernt, Titel mit<br />
Blindstempel, stellenw. fleckig.<br />
496 (BRY, J. TH. DE), Anthologia magna, sive florilegium<br />
novum & absolutum. Frankfurt, Officina<br />
Bryana, 1626. Fol. Mit ganzseit. gestoch. Titelbordüre<br />
und 141 (statt 142; 5 gefalt.) Kupfertafeln.<br />
6 Bl. Pp. des späten 18. Jhdts. (stark beschabt und<br />
bestoßen). (6) 4.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 273. Johnston 174. (abweichende<br />
Kollation). Pritzel 1299. De Belder 92. – Seltenes Botanikwerk.<br />
– Ein Großteil der Tafeln war bereits 1<strong>61</strong>2-14 in de<br />
Brys „Florilegium novum“ erschienen. – Zur Tafelkollation:<br />
1-22, 1-110, 114-116, zwei Tafeln mit manipulierter Numerierung<br />
(112 und 113?), zwei unnumerierte Tafeln; die Nrn.<br />
23 und 59 doppelt vergeben. – Nach Nissen, Johnston und<br />
de Belder ist die Tafel 111 nie erschienen und sind die Nrn.<br />
23, 37 und 50 doppelt vergeben. – Vermutlich fehlt in unserem<br />
Exemplar eine Tafel mit der doppelt vergebenen Nr. 37.<br />
– Vorsatz mit Siegellackresten, Titel mit Einriß, erste Blätter<br />
etw. wasserrandig und mit Wurmspur, die Tafeln 106<br />
und 116 ankoloriert, die Tafeln 115 und 116 angerändert,
wenige Tafeln gelockert, stellenw. mit kleinen Randläsuren<br />
und Einrissen, fleckig und leicht gebräunt. – Siehe Abbildungen.<br />
First edition of the work under this title. This is an expansion<br />
of the 85 or 87 plates originally presented in the „Florilegium<br />
novum“ of 1<strong>61</strong>2-14. – After Nissen, Johnston and de Belder,<br />
plate 111 was never published and numbers 23, 37 and 50<br />
were used twice. – Our copy lacks probably one plate with<br />
the twice used number 37. – Endpaper with remains of<br />
sealing-wax, tear to title, first leaves somewhat water stained<br />
and with worming, plates 106 and 116 partly coloured, plates<br />
115 and 116 mounted with paper slips, a few plates loosened,<br />
here and there with small tears in margin, soiled and<br />
slightly browned. – Cardboard of the late 18th century (heavily<br />
scratched and scuffed). – See illustrations.<br />
497 BULLIARD, P., Histoire des plantes vénéneuses<br />
et suspects de la France. 2 Bde. Paris, Dugour und<br />
Durand, (1798). Mit 85 kolor. Kupfertafeln. 2 Bl.,<br />
10, 110 S.; 2 Bl., S. 111-177. Hldr. d. Zt. mit Rvg.<br />
(Gebrauchsspuren). (54) 2.500,-<br />
Stafleu-C. 907. Nissen 296 (nennt 72 oder 81 [?] Tafeln).<br />
Pritzel 1354. Volbracht 302. – Zweite Auflage. – Stellenw.<br />
fleckig.<br />
Beiliegen drei inkomplette Bände der „Histoire des Champignons<br />
de la France“ (1791-1809; Volbracht 303) desselben<br />
Verfassers mit zus. 110 meist kolor. Kupfertafeln.<br />
Second issue. – Here and there soiled. – Enclosed are three<br />
incomplete volumes of „Histoire des Champignons de la<br />
France“ (1791-1809) by the same author, with together<br />
110 mostly coloured copperplates. – Contemporary half calf<br />
with gilt back (signs of wear).<br />
498 CORDA, A. J., Beiträge zur Flora der Vorwelt.<br />
Neue Ausgabe. Berlin, Calvary, 1867. Fol. Mit<br />
60 lithogr. Tafeln. S. (5)-8, 128 S. (so komplett).<br />
Stark beschäd. Orig.-Broschur. (158) 400,-<br />
Stafleu-C. 1227. Pritzel 1876. – Vgl. Nissen 401 (Ausg. Prag<br />
1845). – Titelausgabe des zuerst 1845 in Prag erschienenen<br />
klassischen Werks zur Paläobotanik. – Sehr selten.<br />
499 FLORICULTURAL CABINET, THE. Conducted<br />
by J. Harrison. Jg. VIII der Reihe in 1 Bd.<br />
London, Whittaker, 1840. Mit gestoch. Titel und<br />
13 kolor. gestoch. Tafeln. Läd. Ldr. d. Zt. (52) 80,-<br />
Pritzel 3789. Nissen 2229 n. – Der gestochene Titel stärker<br />
wasserrandig.<br />
500 FUCHS, L., Commentaires tres excellens de<br />
l'hystoire des plantes. Et depuis, nouvellement traduictz<br />
en langue Françoise, par (E. Maignan).<br />
Paris, J. Gazeau, 1549. Fol. Mit Druckermarke auf<br />
dem Titel und 512 Textholzschnitten. 289 Bl.<br />
Beschäd. spät. Ldr. (85) 3.000,-<br />
Erste französische Ausgabe, bedeutend seltener als die lateinischen<br />
und deutschen Ausgaben. – STC 190. Adams F<br />
1105. Pritzel 3139, Anm. Hunt 60. Schreiber (Kräuter bücher)<br />
XL. Alden 549/8. Nissen 663. Ders., Kräuter bücher, S.<br />
64 und 43: „1549 erscheinen sie auch, von den originalen<br />
Botanik 143<br />
Basler Stöcken gedruckt (die der Basler Drucker Isingrin an<br />
Gazeau verkauft hatte), in der französischen Übersetzung ...<br />
Die Figuren, die von den beiden Künstlern Albrecht Meyer<br />
und Heinrich Füllmaurer geschaffen sind, übertreffen durch<br />
ihre knappe und prägnante Technik an botanischer Brauchbarkeit<br />
die Weiditzschen durchaus ... Es ist daher zu verstehen<br />
und völlig gerechtfertigt, daß sie seit ihrem ersten<br />
Erscheinen sofort das Feld der botanischen Illustration<br />
beherrscht haben.“ – Diese Ausgabe nicht bei Mortimer<br />
und Fairfax Murray. – Nach Nissen ist die vorliegende<br />
Übersetzung „die vollständigste und bestaus gestattete, die<br />
in Frankreich erschienen ist“ (BBI S. 46). – Mit dem weißen<br />
Blatt bb4. – Blatt Z8 alt auf den Vorsatz aufgezogen<br />
(verso weiß), Vorsätze und Titel mit Einträgen von alter<br />
Hand, anfangs einzelne Blätter mit angerändertem Eckausriß<br />
oder kleinen, hinterlegten Einrissen sowie gegen Ende<br />
kleine Wurmspuren (tls. mit minimalem Textverlust), stellenw.<br />
fleckig. – Mit Exlibris des Botanikers Ignaz Dörfler<br />
(1866-1950); von ihm selbst entworfen, zeigt es von ihm<br />
entdeckte Pflanzenarten und sowie eine Stadtansicht von<br />
Wien, die sich auf seine Sammlung von Viennensia bezieht.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
First French edition, less frequent than the Latin and German<br />
editions. – According to Nissen the present translation<br />
is „the most complete and best designed which was published<br />
in France“ (BBI p. 46). – With the blank leaf bb4. – Leaf Z8<br />
mounted in former times on endpaper (verso blank), endpapers<br />
and title with annotations by contemporary hand, at<br />
the beginning some leaves with restored corner tear-out or<br />
small backed tears, towards the end minor worming (partly<br />
affecting text a little bit), here and there some soiling. – With<br />
exlibris of the botanist Ignaz Dörfler (1866-1950); designed<br />
by him, it shows plant species discovered by him and a<br />
townscape of Vienna referring to his collection of Viennensia.<br />
– Later damaged calf. – See illustration.<br />
501 – New Kreüterbuch. Basel, M. Isengrin, 1543. Fol.<br />
Mit Druckermarke auf dem Titel und dem letzten<br />
Blatt, ganzseit. Holzschnittportr. von Fuchs auf<br />
dem Titel verso, 3 Holzschnittportrs. der Illustratoren<br />
auf dem vorletzten Bl. und zahlr. ganzseit.<br />
Textholzschnitten. 444 Bl. Stark läd. Pgt. d. Zt.<br />
(141) 8.000,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Adams F 1107. VD 16 F 3243<br />
(alle Ex. inkplt.). Nissen 659. Pritzel 3139. Stafleu-C. 1910.<br />
Klebs, Early Herbals, 73. Heilmann 205: „Man kann dieses<br />
Werk bedenkenlos als das großartigste Kräuterbuch<br />
bezeichnen. Heute noch benützt man in wissenschaftlichen<br />
Werken seine Abbildungen, da es bis heute nichts Schöneres<br />
und künstlerisch Wertvolleres gibt. Man nimmt an, daß<br />
Holbein bei den Entwürfen Pate gestanden hat. Fuchs ließ<br />
die Abbildungen der Pflanzen in klaren, einfachen Linien<br />
schneiden, jede Schraffierung wurde vermieden.“ – Zur<br />
Kollation: Bl. BB6 recto mit Abbildung und verso mit<br />
Druckvermerk, Bl. BB7 recto mit Abbildung und verso mit<br />
den Porträts der Künstler und Bl. BB8 recto weiß und verso<br />
mit großer Druckermarke. – Das Blatt BB7 zeigt auf der<br />
Vorderseite die Darstellung des „Traubenkrauts“; nach der<br />
Zählung der Textholzschnitte müßte es eigentlich nach Bl.<br />
O4 eingebunden sein. So lautet auch der Vermerk am Rand<br />
der Abbildung „Diß krauts contrafaytung gehört zum<br />
LXIII. Capitel, da würt es beschriben“. Auf der Rückseite<br />
befinden sich die Porträts der Zeichner und des Formschneiders.<br />
Um ihrem Wirken Rechnung zu tragen, findet<br />
sich das Blatt an prominenter Stelle am Ende des Werkes. –<br />
Das Bl. Yy mit großem, hinterlegten Einriß, einige Blätter<br />
mit kleinen Läsuren, wenige Tafeln mit überklebten Be -
144<br />
Nr. 500<br />
zeichnungen von Verlagsseite, die letzten Blätter lose und<br />
mit starken Gebrauchsspuren; wasserrandig und fleckig. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
First German edition. – Leaf Yy with large backed tear,<br />
some leaves with small defects, a few plates with glued-over<br />
indications of publisher's page, last leaves loose and with<br />
strong signs of wear; waterstained and soiled. – Contemporary<br />
heavily damaged vellum. – See illustration.<br />
502 (GIEZENDANNER, J. G.), Neues vollständiges<br />
Giftbuch. Chur, Kallenberger, 1835. Mit 34 alt -<br />
kolor. Holzschnitt-Tafeln. 9, 214 S., 1 Bl. Etw.<br />
spät. Hlwd. (stärker beschabt und bestoßen). (91)<br />
300,-<br />
Tecoz, Librarium (1972), 178. – Seltenes, hübsch illustriertes<br />
Kräuterbuch. – Der Liechtensteiner Apotheker J. G.<br />
Giezendanner nannte sich „Provisor der Damurischen<br />
Apotheke zu Chur“, nachdem er 1815 die Witwe des Apothekers<br />
Damur geheiratet hatte. – Die schönen Holzschnitte<br />
sind verkleinerte Kopien nach Hegetschweilers „Giftpflanzen<br />
der Schweiz“ (1827-29). – Die Pflanzen numeriert von<br />
1-31, Nr. 22 und 23 auf einer Tafel, je zwei Tafeln mit Pilzen<br />
und Tieren ohne Numerierung. – Etw. fleckig (Titel<br />
stärker), einzelne Tafeln im Bug verstärkt.<br />
503 (HERBARIUS). Incipit tractatus de virtutibus<br />
herbarum. Venedig, A. Bindoni, 1520. 4°. Mit<br />
Druckermarke auf dem Titel und 150 kolor. Textholzschnitten.<br />
4 nn., 150 num., 17 nn. Bl. Histo risierender<br />
Ldr.-Einband des 19. Jhdts. (Rücken fleckig,<br />
etw. beschabt und leicht bestoßen). (141)<br />
3.000,-<br />
Botanik<br />
Nr. 501<br />
STC 325. Mortimer 228. EDIT 16 CNCE 22575. Nissen<br />
2311. Durling 2269. Hunt 19. Essling 1193 (unter Arnoldus<br />
de Villanova). Sander <strong>61</strong>5 (unter [Pseudo-]Arnoldus de Villanova).<br />
– Seltener Nachdruck der Ausgabe von 1509; noch<br />
im Inkunabelstil gedruckt. – Der Text folgt dem Schöfferschen<br />
'Herbarius'. – Lange Zeit auch Arnoldus de Villanova<br />
zugeschrieben. „One such error led to the persistent belief<br />
that it was the work of Arnaldus de Villanova. His only<br />
connection with the Herbarius was the use of his name“<br />
(Anderson 84). – Die schönen Pflanzendarstellungen wurden<br />
aus den Ausgaben 1491 (Vicenza) und 1499 (Venedig)<br />
übernommen. – „The fifteenth-century editions (are) the<br />
prototype for the 'Gart der Gesundheit' and the 'Hortus<br />
sanitatis'“ (Mortimer). – Durchgehend mit zeitgenössischen<br />
Marginalien in Tinte, alle sorgfältig in einem Zierrahmen in<br />
grünem Kolorit der Zeit eingefaßt. – Titel und letztes Blatt<br />
verso mit Besitzvermerk von alter Hand in Tinte; der durch<br />
einen defekten Druckstock nur tls. erhaltene Holzschnitt<br />
auf Bl. XLIX von alter Hand ergänzt; die Holzschnitte der<br />
Bl. LV-LVII mit Papierdurchbruch, die Bl. XCV-CIII im<br />
Falz wasserrandig, Bl. CIV mit großer Feuchtigkeitsspur,<br />
fleckig. – Siehe Abbildung Tafel 16.<br />
Rare reprint of the 1509 edition; still printed in the incunable<br />
style. – The text follows Schöffer's 'Herbarius'. – For a<br />
long time ascribed as well to Arnoldus de Villanova. – Contemporary<br />
marginalia in ink throughout, all carefully surrounded<br />
by an ornamental border in contemporary green<br />
colouring. – Title and last leaf verso with ownership entry<br />
by contemporary hand in ink; the woodcut on leaf XLIX<br />
only partly preserved due a defective woodblock amended<br />
by contemporary hand; the woodcuts of leaves LV-LVII<br />
with paper perforation, leaves XCV-CIII with waterstains<br />
at fold, leaf CIV with large moisture trace, soiled. – Historicising<br />
leather binding of the 19th century (spine soiled,<br />
a little scratched and slightly scuffed). – See illustration on<br />
plate 16.
Nr. 504<br />
504 KNORR, G. W., Auserlesenes Blumen-Zeichen-<br />
Buch für Frauenzimmer. 2. Aufl. 2 in 1 Bd. Nürnberg,<br />
Knorrs Erben, o. J. (ca. 1765). Fol. Mit ge -<br />
stoch. Titel und 23 Kupfertafeln. 2 Bl. Pgt. d.<br />
Zt. (ohne die Schließbänder, Vorderdeckel mit<br />
Löchern, stark fleckig). (141) 1.200,-<br />
Nissen 1082. Ludwig 346. – Seltene Anleitung zum Zeichnen<br />
von Blumen mit Kupfern nach Knorrs eigenen Entwürfen<br />
und den Bouquets von Barbara Regina Dietzsch. –<br />
Der Nürnberger Kupferstecher und Verleger Georg Wolfgang<br />
Knorr (1705-17<strong>61</strong>) veröffentlichte vermutlich um 1737<br />
die erste Ausgabe des beliebten Zeichenbuches; nach dessen<br />
Tod wurden die meisten seiner Publikationen von seinen<br />
Erben wieder aufgelegt. – Titelei und die ersten beiden<br />
Tafeln mit Loch in der Blattmitte (geringer Buchstaben-und<br />
Bildverlust); die Tafeln 2-11 von Bd. I sowie Tafel 1 von Bd.<br />
II ankoloriert; die Tafeln 1, 9 und 11 verso, 2 und 10 recto<br />
von Bd. II und hinterer Vorsatz mit zahlr. Schriftproben<br />
von alter Hand in Tinte, die Tafeln 7 und 8 von Bd. II mit<br />
größerem Fleck; insgesamt etw. fleckig. – Siehe Tafel 18 und<br />
Abbildung.<br />
Rare manual for the drawing of flowers. – Prelims and first<br />
two plates with hole in the middle of the leaf (minor loss of<br />
letters and illustration); plates 2-11 of vol. I as well as plate<br />
1 of vol. II partly coloured; plates 1, 9 and 11 verso, 2 and 10<br />
recto of vol. II and lower endpaper with numerous handwriting<br />
specimen by contemporary hand in ink, plates 7 and<br />
8 of vol. II with larger stain; altogether a little soiled. – Contemporary<br />
vellum (without clasp ribbons, front cover with<br />
holes, strong soiling). – See plate 18 and illustration.<br />
Botanik 145<br />
Nr. 508<br />
505 LA FLEUR, N. G., Folge von 12 Kupfertafeln<br />
mit Blumen. O. O. und J. (Niederlande, um 1640).<br />
4°. Buntpapier-Umschl. d. Zt. (Gebrauchsspuren).<br />
(141) 600,-<br />
Nagler III, 394 (Danckerts). Thieme-B. VIII, 578: „Delafleur<br />
(de la Fleur, de Lafleur) hat 1638 und 1639 in Rom je<br />
eine Folge von 13 resp. 12 Blatt mit Blumen erscheinen<br />
lassen. Die erstgenannte enthält auch das Bildnis des Künstlers.<br />
Sie wurde von dem Holländer Danckerts im Gegensinne<br />
nachgestochen.“ – Vgl. Ornamentstichslg. Berlin<br />
4418. – In unserer Folge das Titelblatt mit Blumenbouquet<br />
und der Aufschrift „Nicolaus Guillelmus A Florae<br />
Lotharingus. Fecit Romae. C. Danckerts excud(it)“. – Zum<br />
Stecher vgl. Hollstein V, 124. – Eine Tafel beikoloriert,<br />
wenig fleckig.<br />
506 LINNÉ, C. VON, Systema vegetabilium. Ed.<br />
decima sexta. Curante Curtio Sprengel. Bde. I-III<br />
(von 5) in 3 Bdn. Göttingen, Dieterich, 1825-26.<br />
VI, 992 S.; 1 Bl., 939 S.; 2 Bl., 936 S. Ldr. d. Zt. mit<br />
Rsch. (fleckig, stark beschabt und bestoßen). (75)<br />
150,-<br />
Hulth 145. Soulsby <strong>61</strong>6. Heimann 134. Williams 66. –<br />
Fleckig und etw. gebräunt. – Fliegender Vorsatz mit<br />
e. Schenkungsvermerk des Landschaftsgärtners Carl (Karl)<br />
August Sckell (1783-1840): „Als gnädiges Geschenk<br />
Sr. königl. Hoheit des Herrn Großherzogs Carl August aus<br />
höchst der eignen Gnade erhalten im Jahr 1825.“
146<br />
507 LONICER, A., Kreuterbuch. Jetzo auffs fleissigst<br />
zum letzten mal von neuwem ersehen und durchaus<br />
an vielen Orthen gebessert, auch weit uber<br />
vorige Edition gemehret. Frankfurt, Latomus für<br />
Steinmeyer, 1609. Fol. Mit Holzschnitt-Portr. im<br />
Text, zahlr. Textholzschnitten und Holzschnitt-<br />
Druckermarke am Ende (alles altkoloriert). 14 nn.,<br />
382 num., 3 nn. Bl. Blindgepr. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
mit 2 intakten Schließen (Bezug mit kleinen<br />
Fehlstellen, Schwanz etw. lädiert, stärker<br />
beschabt, bestoßen und fleckig. (93) 2.500,-<br />
Nissen 1228. Pritzel 5599. – Vgl. Heilmann 220: „Lonicerus<br />
brachte in seinen weitverbreiteten Kräuterbüchern eine<br />
seltene übersichtliche Abhandlung über Destillations methoden<br />
seiner Zeit. Sie ist übersichtlich und in ihren Holzschnitten<br />
sehr gut veranschaulicht.“ – „Die – in den einzelnen<br />
Auflagen öfter wechselnden – Abbildungen stammen<br />
in ihrem Grundstock aus dem Rösslinschen Kräuterbuch,<br />
später durch Neu- und Nachschnitte vermehrt. – Von Weiditz<br />
sind der Gärtner, die Kräuterküche und der Viehhof,<br />
sowie die kleinen Tierfiguren, von Konrad Faber der Bauer<br />
mit Ackerwalze, von Sebald Beham: Adam und Eva und die<br />
Monatsbilder. Die Destilliergefäße stammen aus dem Kleyn<br />
Distillierbuch, und sind vom 'Zeichner der Drusilla'“ (Nissen).<br />
– Titel mit hs. Besitzeintrag und kleinem Papierdurchbruch,<br />
einzelne Ab- und Einrisse (tls. mit etw. Textverlust),<br />
arabische Foliierung mit Tinte, stärker fleckig und<br />
gebräunt. – Siehe Abbildung Tafel 17.<br />
Title with ms. ownership entry and small paper perforation,<br />
some tears and tear-outs (partly with some loss of text),<br />
Arabic consecutive numbering with ink, stronger soiled and<br />
browned. – Contemporary blind-pressed calf over wooden<br />
boards with 2 working clasps (cover material with small<br />
defects, bottom turn-in a little damaged, stronger scratched,<br />
scuffed and soiled). – See illustration on plate 17.<br />
508 MAGAZIN FÜR DIE BOTANIK. Hrsg. von<br />
J. J. Römer und P. Usteri. 12 in 6 Bdn. Zürich,<br />
Füessly und Ziegler, 1787-90. Mit 20 (statt statt<br />
23?) gefalt. Kupfertafeln (davon 13 kolor.) und<br />
gefalt. Tabelle. Pp. d. Zt. mit Rsch. (Bezug an den<br />
Kanten aufgeplatzt, Kapitale tls. schadhaft, stark<br />
beschabt und bestoßen). (52) 400,-<br />
Einzige Ausgabe. – Stafleu-C. 9400. Jackson 480. – Seltenes<br />
Periodikum der Schweizer Botaniker Römer und Usteri,<br />
die ab 1790 getrennte Wege gingen. Römer führte das<br />
„Magazin“ 1794 unter dem Titel „Neues Magazin“ fort, es<br />
blieb aber bei der Veröffentlichung von nur einem Nachfolgeband.<br />
Einen zweiten Anlauf nahm er 1796-1805 mit<br />
seinem dreibändigen „Archiv der Botanik“. Usteri ver -<br />
öffentlichte seine umfangreichen „Annalen der Botanik“<br />
von 1791-1800. – Vermutlich fehlt die Tafel 1 in Bd. VI. –<br />
Titel verso gestempelt, die Tafeln 1 und 2 in Bd. VII am<br />
Rand knapp beschnitten; tls. leicht gebräunt, wenig fleckig.<br />
– DAZU: NEUES MAGAZIN für die Botanik. Hrsg. von<br />
J. Römer. Bd. I (alles Erschienene). Zürich 1794. Mit 4 ge -<br />
falt. Kupfertafeln. 336 S. – Einzige Ausgabe. – Stafleu-C.<br />
9401. Jackson 480. – Wenn auch von wenig dekorativem<br />
Äußeren, so doch alle Bände einheitlich gebunden. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
Botanik<br />
509 MATTIOLI, P. A., Compendium de plantis omni -<br />
bus. Venedig, (V.) Valgrisi, 1571. 4°. Mit 2 Druckermarken<br />
auf dem Titel und am Ende und fast<br />
1000 Textholzschnitten. 8 Bl., 921 S., 7 Bl. Blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. mit intakten Schließen<br />
(unbedeutende Altersspuren). (50) 4.000,-<br />
Erste Ausgabe mit den verkleinerten Holzschnitten. – STC<br />
427. Adams M 908 (inkplt.). Pritzel 5982. Nissen 1306. –<br />
Nur stellenw. ganz unbedeutend fleckig. – Vorsatz mit<br />
Besitzvermerk des Arztes Samuel Stiegler, datiert 1<strong>61</strong>8. –<br />
Insgesamt vorzüglich erhaltenes Exemplar und in einem so<br />
hervorragend gebundenen zeitgenössischen Einband praktisch<br />
unauffindbar. – Siehe Abbildung Tafel 17.<br />
First edition with the woodcuts reduced in size. – Only here<br />
and there a little soiled. – Endpaper with ownership entry<br />
of the physician Samuel Stiegler, dated 1<strong>61</strong>8. – Altogether<br />
a very well preserved copy and practically not to be found in<br />
such an exquisite contemporary binding. – Contemporary<br />
blind-pressed pigskin with working clasps (minor signs of<br />
wear). – See illustration on plate 17.<br />
510 MAYER, J. (P.), Pomona Franconica. Fragment<br />
der Bde. I und II (von 3). Nürnberg, Winterschmidt,<br />
1776-79. 4°. Mit gefalt. gestoch. Plan und<br />
63 (52 altkolor.) Kupfertafeln. Stark beschäd. Hldr.<br />
d. Zt. – Nissen 1318. – Ohne Rückgaberecht. (125)<br />
400,-<br />
511 PANCOVIUS (PANCKOW), TH., Herbarium<br />
portatile, oder behendes Kräuter- und Gewächs-<br />
Buch. Leipzig, Kirchner, 1656. 4°. Mit zahlr. Textholzschnitten<br />
(ohne das Frontisp.). 183 Bl., 172 Sp.,<br />
4 Bl. Pgt. des späten 19. Jhdts. mit Rsch. (Deckel<br />
leicht aufgebogen, Rsch. tls. geschwärzt, etw. be -<br />
schabt). (141) 600,-<br />
Nissen 1485. Pritzel 6919. – Zweite Ausgabe des schönen,<br />
erstmals 1654 erschienenen Kräuterbuches des Berliner<br />
Arztes. – Die Holzschnitte, jeweils vier auf einer Seite, von<br />
Peter Hille oder Holtzmeyer, stammen aus dem Besitz<br />
Thurneissers, der sie für die Fortsetzung seiner nicht abgeschlossenen<br />
„Historia plantarum“ verwenden wollte. –<br />
Alter Vorsatz aufgezogen, schadhaft und mit Besitzvermerken<br />
von alter Hand, Titel verso mit altem Eintrag, wenige<br />
Seiten mit leichten Randläsuren; fleckig und etw. gebräunt.<br />
512 POIRET, J. L. M., Leçons de flore. 3 Tle. in 2 Bdn.<br />
Paris, Panckoucke, 1819-20. 4°. Mit 65 (statt 66;<br />
64 kolor.) Kupfertafeln. 4 Bl., 6, 250, 159, 3 S.;<br />
3 Bl., 2 S., S. (9)-184, 1 Bl. (so komplett). Ldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. sowie Deckel-, Rücken- und Innenkantenvg.<br />
(Gebrauchsspuren). (49) 250,-<br />
Stafleu-C. 8115. – Es erschien im selben Jahr auch eine<br />
Oktavausgabe. – Es fehlt die im Tafelverzeichnis aufgeführ -<br />
te Tafel „Organographie végétale“. – Innengelenke tls. ge -<br />
bro chen, stellenw. stark stockfleckig. – Dekorativ.
Nr. 513<br />
513 (RABEL, D., Theatrum florae. Paris, Mathonière,<br />
1622?). Qu.-4°. 57 (statt 71) Kupfertafeln. Flex.<br />
Pgt. d. Zt. (knittrig und fleckig). (54) 6.000,-<br />
Nissen 1575 (Ausg. 1622, 1627 und 1633). Hunt 212 (Ausg.<br />
1627): „Rare and important early 17th-century set of en -<br />
graved plates of flowers.“ – Eine der drei zwischen 1622<br />
und 1633 erschienenen Ausgaben. – Es fehlen der gestochene<br />
Titel, das Frontispiz und die Tafeln 1, 2, 6, 35, 36, 51<br />
und 65-69. – Vorsatz wasserrandig, Tafel 55 mit restaurierten<br />
Einrissen, sonst nur einzelne Tafeln mit tls. restaurierten<br />
Randein- oder -ausrissen, wenige Tafeln etw. fleckig. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
One of the three editions published between 1622 and 1633.<br />
– Lacks engraved title, frontispiece and plates 1, 2, 6, 35, 36,<br />
51 and 65-69. – Endpaper with waterstains, plate 55 with<br />
restored tears, otherwise only isolated plates with partly restored<br />
tears and tear-outs, some plates a little soiled. – Contemporary<br />
vellum (creased and soiled). – See illustration.<br />
514 REICHENBACH, A. B., Naturgeschichte des<br />
Pflanzenreichs, oder Abbildung und Beschreibung<br />
der wichtigsten in- und ausländischen Pflanzen.<br />
2. Aufl. Leipzig, Voigt, 1850. 4°. Mit 80 kolor. litho -<br />
gr. Tafeln. VIII, LII, 392 S. Hldr. d. Zt. (Ge -<br />
brauchs spuren). (125) 150,-<br />
Pritzel 7490. – Innengelenke und Buchblock gebrochen,<br />
Spiegel mit hs. Besitzvermerken, letzte Lagen stark lädiert,<br />
etw. fleckig. – DAZU: MÜLLER, F., Das große illustrierte<br />
Kräuterbuch. 5. Aufl. Ulm 1877.<br />
Botanik 147<br />
515 RUEL, J., De natura stirpium libri tres. Basel,<br />
H. Froben und N. Episcopius, 1537. Fol. Mit<br />
wdh. Druckermarke auf dem Titel und am Ende.<br />
46 Bl., 666 S., 1 Bl. Kalbldr. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
mit 3 Einzelstempeln und 2 Rollen sowie intakten<br />
Schließen (wenige Altersspuren). (91) 3.000,-<br />
Erste Basler Ausgabe, ein Jahr nach der Pariser Erstausgabe.<br />
– STC 760. Adams R 873. VD 16 R 3499. Pritzel 7885 Anm.<br />
Durling 3984. Wellcome I, 5620. Stillwell (Awakening) 693:<br />
„The author – physician to Francis I and the translator of<br />
Dioskorides – was an able botanist in his own right; and the<br />
first botanist to give a full description of each plant. Valuable<br />
for terminology, as the book includes plant names in<br />
the French vernacular.“<br />
Zum Einband: die größere Rolle (beschrieben bei Haebler<br />
II, 136.1) mit Christus am Kreuz („Satisfacio“), Isaaks<br />
Opferung (ohne die bei Haebler genannte Bezeichnung<br />
„Fides“), Sündenfall („Peccatum“, dat. 1540) und Auferstehung<br />
(„Iustificatio“). Die kleinere Rolle mit Porträtmedaillons:<br />
„Divus Julius, Cicero, Ovidius, Vergilius“; auf der<br />
inneren Leiste dat. 1541). – Wenige Wurmlöcher, sonst<br />
breitrandiges, sehr gut erhaltenes Exemplar in einem prächtigen<br />
Einband. – Siehe Abbildung Tafel 17.<br />
First Basle edition, one year after the first edition in Paris. –<br />
A few wormholes, otherwise wide-margined and very well<br />
preserved copy in a magnificent binding. – Contemporary<br />
calf over wooden boards with 3 separate stamps and 2 rollstamps<br />
as well as intact clasps (some signs of wear). – See<br />
illustration on plate 17.
148<br />
Nr. 522<br />
516 SCHOLTZ, H., Flora der Umgegend von Breslau.<br />
Breslau, Schulz, 1843. XVI, 327 (statt 333) S.,<br />
1 Bl. Hlwd. d. Zt. (beschabt und bestoßen). (7)<br />
100,-<br />
Pritzel 8321. Nentwig, Schaffgotsch, 1523. – Vgl. Pax 1093.<br />
– Index durch 6 Bl. in schöner Schreibschrift ersetzt. – Titel<br />
mit Besitzvermerk, einige hs. Anmerkungen, fleckig.<br />
517 SCHRANK, F. VON PAULA, Grundriss einer<br />
Naturgeschichte der Pflanzen. Erlangen, Schu -<br />
bart, 1803. 8 Bl., 452 (recte 432) S., 8 Bl. Leicht läd.<br />
Interims-Broschur. (132) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – De Backer-S. VII, 916, 34. Pritzel 8390.<br />
Zimmermann 135 und 86. – Neubearbeitung der „Anfangsgründe<br />
der Botanik“. – Unbeschnitten. – Beiliegt ein Widmungsschreiben<br />
des Autors, datiert Landshut 24. 5. 1803.<br />
518 – Primitiae florae Salisburgensis cum dissertatio<br />
praevia de discrimine plantarum ab animalibus.<br />
Frankfurt, Varrentrapp und Wenner, 1792. Mit<br />
gestoch. Portr. und 2 gefalt. Kupfertafeln. XVI,<br />
240 S. Pp. d. Zt. mit Rsch. (132) 400,-<br />
Botanik<br />
De Backer-S. VII, 915, 19. Pritzel 8385. Stafleu-C. 11.108.<br />
Zimmermann 102. – Darstellung und Systematisierung der<br />
Flora des Salzburger Raums. – Das Porträt zeigt Carl<br />
Ehrenbert Freiherrn von Moll. – Beiliegt ein Widmungsschreiben<br />
des Autors, datiert Ingolstadt 12. 11. 1792, mit<br />
sehr interessanten Einzelheiten zur Publikationsgeschichte:<br />
„Es war Vielleicht ohne Beyspiel, daß ich die Ausgabe meines<br />
Buches selbst verbothen habe, das Mittel hat unter -<br />
dessen schnell gewirket; die Vignette ist auf die alten Titelbogen,<br />
die unter meinen Augen gedruckt worden, ge -<br />
kommen, die neuen Titelbogen sind cassiert, und die Kupfertafel<br />
ist nachgeholet worden. Ich bin also jezt im Stande<br />
Eurer Durchlaucht mit beyliegendem Abdrucke unter -<br />
thänigst aufzuwarten; abbitten muß ich aber doch, daß das<br />
Buch noch etwas defect ist, und bleiben wird: der Kupferstecher<br />
hat ein Paar Figuren weggelassen, die er nicht anzubringen<br />
wußte, weil er die Platte, die ich in Quart gezeichnet<br />
hatte, in Octav radirte. Da diese Figuren, ob sie gleich<br />
im Texte angezeigt sind, nicht von beträchtlicher Erheblichkeit<br />
sind, so will ich dem Buchhändler keinen weitern<br />
Verdruß darüber machen, dem sehr daran liegt, das Buch<br />
bald auszugeben; es bleibt also alles, wie es ist, und dieser<br />
Fehler mit, den ich bey einer andern Gelegenheit verbessern<br />
werde. Meine Abhandlung über die Verschwesterung<br />
der Sprachen, die sich in diesem Buche befindet, könnte ich<br />
jezt mit einem merkwürdigen Zusaze bereichern; ich habe<br />
nämlich von unserm jezigen Rector, Prof. Semer, ein kleines<br />
Buch bekommen, das zu Anfang des gegenwärtigen Jahrhunderts<br />
zu Regensburg herauskam, dessen Verfasser wirklich<br />
gründlich darthut, daß die meisten deutschen Wörter<br />
hebräisch, oder aus den nächst anverwandten Sprachen, und<br />
namentlich die Mundart des gemeinen Mannes in Baiern<br />
nach dem Syrischen gebildet seyen; dies geht so weit, daß<br />
wir ein Dorf haben, dessen Name rein hebräisch ist, und die<br />
Lage des Dorfes bedeutet; es ist dies Mindrachim, das wir<br />
bloß am Ende germanisiren; es heißt buchstäblich: ausser<br />
den Wegen, von den Straßen entlegen; und unser Wiegenlied,<br />
das uns allen vorgesungen ward, hat einen reinen hebräischen<br />
Anfang, Heji bobajo (sey im Troste, sey getröstet),<br />
nur daß von den Kinderwärterinnen die Vokale etwas verändert<br />
wurden, worauf aber bey den orientalischen Sprachen<br />
nicht vil ankömmt ...“<br />
519 – Vom Pflanzenschlafe und von anverwandten Er -<br />
scheinungen bey Pflanzen. Ingolstadt, Krüll, 1792.<br />
55 S. Pp. d. Zt. (158) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – De Backer-S. VII, 915, 17. Pritzel 8386.<br />
Zimmermann 133. – Recht sauber.<br />
520 – Von den Nebengefäßen der Pflanzen und ihrem<br />
Nutzen. Halle, Gebauer, 1794. Mit 3 gefalt. Kupfertafeln.<br />
1 Bl., 94 S. Pp. d. Zt. mit Rsch. (fleckig).<br />
(158) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Zimmermann 135. Nissen 1806. Pritzel<br />
8388. De Backer-S. VII, 916, 25. – Innen gut.<br />
521 STERLER, A., Europa's medicinische Flora. Fasciculus<br />
I-X (von 20) in 1 Bd. München, Lentner,<br />
1820. Fol. Mit 44 lithogr. Tafeln von J. N. Mayerhof(f)er.<br />
2 Bl., 44 S. Pp. d. Zt. mit mont. Orig.-<br />
Umschlag (fleckig, stark beschabt und bestoßen).<br />
(72) 300,-
Stafleu-C. 13014. Nissen 1894. Winkler 521, 185-187. – Mit<br />
schönen großformatigen Pflanzendarstellungen. – Vereinzelt<br />
wenig gebräunt. – Selten.<br />
522 SWEERTS, E., Florilegium amplißimum et selec -<br />
tißimum. 2 Tle. in 1 Bd. Amsterdam, Janssonius,<br />
1631. Gr.-Fol. Mit gestoch. Titel, gestoch. Portr.<br />
und 110 Kupfertafeln. 12, 5 Bl. Ldr. d. Zt. (rissig,<br />
beschabt, Gelenke und Ecken restauriert) in mod.<br />
Pp.-Schuber. (50) 8.000,-<br />
Dritte Ausgabe, erstmals 1<strong>61</strong>2-14 erschienen. – Nissen<br />
1921. Cat. Massachusetts 305. Pritzel 9073: „Icones rudiores,<br />
pleraeque liliacearum, sine descriptione; insunt tamen<br />
passim novae: Iris Sweertii, Gladiolus iridifolius, Amaryllis<br />
orientalis.“ – Emanuel Sweerts (1552-1<strong>61</strong>2), Direktor der<br />
Gärten Kaiser Rudolfs II., war von Profession ein holländischer<br />
Bumenhändler. Mit seinem „Florilegium“ gelang<br />
ihm eine recht geschickte Verknüpfung von Blumenbuch<br />
und Verkaufskatalog, da alle in diesem Werk beschriebenen<br />
Blumen während der Frankfurter Messe „in des Authoris<br />
Laden vor dem Römer, ausser der Messen aber zu Amb sterdam<br />
bey Paulo Aertssen van Ravesteyn, Buchtruckern<br />
daselbsten, jederzeit zu finden“. – Text in Latein, Holländisch,<br />
Deutsch und Französisch. – Etw. gebräunt, leicht<br />
fleckig. – Tafeln 41 und 42 des zweiten Teils doppelt vorhanden<br />
(in der oben angegebenen Gesamtzahl der Tafeln<br />
nicht mit eingerechnet): einmal mit Numerierung der Figuren,<br />
einmal ohne Numerierung, also entweder in einem früheren<br />
Zustand, sozusagen avant le numérotage des figures,<br />
oder aus einer anderen Ausgabe. Auch die letzte Tafel des<br />
Werkes und wenige andere sind ohne Figurennumerierung,<br />
ohne daß wir sicher sagen können, ob diese Tafeln auch mit<br />
der sonst üblichen Numerierung produziert worden sind.<br />
Sollten die dem vorliegenden Exemplar zusätzlich beigebundenen<br />
Tafeln II/41 und II/42 ohne Numerierung aus<br />
einer anderen Ausgabe stammen, wäre die Figurennumerierung<br />
auflagendistinktiv (ansonsten sind sie ja alle gleich:<br />
„Editiones non differunt“, wußte schon Haller, Bibliotheca<br />
botanica, I, 411). – Siehe Abbildung.<br />
Third edition, first published in 1<strong>61</strong>2-14. – Emanuel Sweerts<br />
(1552-1<strong>61</strong>2), director of the gardens of Emperor Rudolf II,<br />
was by profession a Dutch florist. With his „Florilegium“ he<br />
succeeded quite well in combining the flower book and the<br />
sales catalogue. – Text in Latin, Dutch, German and French.<br />
– Some browning, light soiling. – Plates 41 and 42 of the<br />
second part doubly present (not counted in the total number<br />
of plates indicated above): once with numbering of the figures,<br />
once without numbering. – Contemporary calf (cracked,<br />
scratched, joints and corners restored) in modern cardboard<br />
slipcase. – See illustration.<br />
523 SZABÓ, J., Cultura peponum. Buda, Universitätsdruckerei,<br />
1790. Mit gefalt. Kupfertafel. 72 S.<br />
Mod. Pp. (16) 500,-<br />
Einzige Ausgabe. – STC 240 (inkplt.). Petrik III, 477. –<br />
Nicht bei Gombocz. – Extrem seltenes Werk über die Kürbiskultivierung.<br />
– Die mehrfach gefaltete Tafel mit Ansicht<br />
eines Glashauses, Werkzeugen und Samen. – Auf starkem<br />
Papier gedruckt. – Kleine Fehlstellen zahlreicher Seiten und<br />
der Tafel angefasert, fleckig, leicht gebräunt.<br />
Botanik 149<br />
Nr. 524<br />
524 THEOPHRASTOS ERESIOS, De historia plantarum<br />
libri decem, Graece & Latine. (Hrsg. von)<br />
J. Bodaeus a Stapel. Accesserunt J. C. Scaligeri in<br />
eosdem libros animadversiones. Amsterdam,<br />
(J. Broersz für) H. Laurensz, 1644. Fol. Mit ge -<br />
stoch. Titel (in Pag.) und über 600 Pflanzenholzschnitten<br />
im Text. 10 Bl., 1187 S., 44 Bl. Pgt. d. Zt.<br />
(beschabt, fleckig und bestoßen, Kapital eingerissen).<br />
(6) 2.000,-<br />
Erste illustrierte Ausgabe mit griechisch-lateinischem Paralleltext.<br />
– Pritzel 9197. Nissen 1947 nc. Choulant 59. Plesch<br />
739. Hunt 240. Krivatsy 11780. Mendelssohn IV, 482: „Descriptions<br />
and illustrations of Cape plants, including the first<br />
known picture of a Stapelia.“ – Besonders reich kommentierte<br />
Ausgabe. „Des Aristoteles Schüler, Freund und Nachfolger<br />
im Lehramt; die Botanik verdankt ihm umfassendste<br />
und verständigste Bearbeitung im Altertume und verehrt<br />
ihn als ihren frühesten Begründer“ (Choulant 57 über<br />
Theophrast). – Das Werk enthält vieles sowohl über Heilpflanzen<br />
und -kräuter als auch über exotische Gewächse.<br />
Die Zeichnungen der afrikanischen Pflanzen stammen von<br />
dem Missionar Justus Heurnius. – Vorsatz mit Besitzvermerk,<br />
Titel verso gestempelt, zahlr. zeitgenössische Er -<br />
gänzungen im Register, botanische Bibliographie auf dem<br />
hinteren Vorsatz, nur stellenw. wenig gebräunt. – Siehe<br />
Abbildung.
150<br />
First illustrated edition with Greek-Latin parallel text. – The<br />
work contains a great deal on medicinal plants and herbs as<br />
well as exotic plants. Drawings of African plants are made by<br />
the missionary Justus Heurnius. – Endpaper with ownership<br />
entry, title verso stamped, numerous contemporary additions<br />
in the register, botanic bibliography on lower endpaper, only<br />
here and there a little browned. – Contemporary vellum<br />
(scratched, soiled and scuffed, turn-in torn). – See illustration.<br />
525 VIVIANI, D., I funghi d'Italia. Genua, Ponthenier,<br />
1834-(38). Fol. Mit 60 kolor. lithogr. Tafeln.<br />
XV, 64 S. Hlwd. d. Zt. (leicht beschabt). (54)<br />
2.000,-<br />
Stafleu-C. 16.269. Nissen 2074. Uellner 1828. Pritzel 9819.<br />
MNE II, 327. Volbracht 2199: „Rarissimum. Eines der<br />
wichtigsten mykologischen Werke Italiens im 19. Jahrhundert.<br />
Für die Umrisszeichnungen der Pilze benutzte Viviani<br />
Wollastons Camera lucida.“ – Das Werk blieb unvollendet,<br />
der Text bricht inmitten eines Satzes auf S. 64 ab. – Vorsatz<br />
mit eingeklebter Bibliotheksnotiz, Tafeln tls. gering ge -<br />
bräunt und wenig fleckig. – Siehe Abbildung Tafel 16.<br />
One of the most important mycological works of Italy in the<br />
19th century. – Text ends abruptly on p. 64; remained un -<br />
finished. – Endpaper with glued-in library note, plates partly<br />
minimally browned and a little soiled. – Contemporary half<br />
cloth (slightly scratched). – See illustration on plate 16.<br />
526 WEISSMANTEL, J. N., Des Blumisten erster<br />
Theil (von 2), in welchem die Nelke oder Grasblume,<br />
ihre Wartung, die Schönheits-Regeln derselben,<br />
Beschreibung einiger vorzüglichen Nelken<br />
deutlich und vollständig abgehandelt werden.<br />
Leipzig, Böhme, 1779. 8 Bl., 468 S., 6 Bl. Pp. d. Zt.<br />
(leicht berieben). (153) 350,-<br />
Erste Ausgabe. – Dochnahl 170. – In sich abgeschlossener<br />
Teil; frühe und umfassende Darstellung der Nelke (der<br />
zweite Teil über die Aurikel). – Selten.<br />
527 WILHELM, G. T., Beschreibung, Anwendung<br />
und Abbildung der vorzüglichsten, gegenwärtig<br />
gebräuchlichen Arzneypflanzen. 2 in 1 Bd. Augsburg,<br />
Engelbrecht, 1820. Mit 2 gestoch. Titeln und<br />
106 kolor. Kupfertafeln. 10 Bl., 512 S., 2 Bl., 384 S.<br />
Läd. Hldr. d. Zt. (153) 500,-<br />
Unterhaltungen aus der Naturgeschichte. Des Pflanzenreiches<br />
achter (und neunter) Teil (die gestoch. Titel dat. 1834).<br />
– Wenig fleckig.<br />
Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau<br />
Land- und Forstwirtschaft,<br />
Gartenbau<br />
528 AUSERLESENE SAMMLUNG vermischter<br />
oekonomischer Schriften. Hrsg. von J. Riem.<br />
14 Tle. in 8 Bdn. Dresden, Walther, 1790-98. Mit<br />
26 gefalt. Kupfertafeln und 10 Falttabellen. Hldr.<br />
d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (etw. fleckig, stellenw.<br />
mit Wurmfraß, beschabt und bestoßen). (158)<br />
300,-<br />
Kirchner 2876. Humpert 2151. – Nachfolger der „Vermischten<br />
ökonomischen Schriften“, die in 2 Heften von<br />
1789-90 erschienen waren. Ab Bd. III unter dem Titel<br />
„Neue Sammlung vermischter oekonomischer Schriften“<br />
fortgeführt. – Riem sammelte seine kleinen Beiträge zur<br />
landwirtschaftlichen Technik der Zeit auch weiterhin und<br />
gab sie unter wiederum wechselnden Titeln bis 1803 heraus.<br />
– Vorsätze leimschattig, tls. etw. gebräunt und fleckig.<br />
529 B(AUMANN), CH., Benützte Reise durch<br />
Deutsch- und Wälschland mit angemerktem<br />
Hauswirthschaftlichen eines jeden Landes für<br />
jedes Land. Augsburg, Veith, 1782. Mit 5 (4 gefalt.)<br />
Kupfertafeln und 2 Falttabellen. XVI, 454 S.,<br />
12 Bl. Hldr. d. Zt. (leichte Gebrauchsspuren). (17)<br />
150,-<br />
Erste Ausgabe. – Holzmann-B. III, 11568. Böning-S. 1657:<br />
„Als Reisebeschreibung abgefaßte Anleitung zur Land-,<br />
Haus- und Forstwirtschaft, zum Gartenbau und Teilen der<br />
medizinischen Volksaufklärung. Wichtige Gedanken finden<br />
sich über die Hindernisse einer blühenden Landwirtschaft<br />
und zur Volksaufklärung, wobei der Autor die Form der<br />
Reisebeschreibung offenbar vor allem wählt, um die Wirkungsmöglichkeiten<br />
einer literarischen Gattung zu nutzen.“<br />
– Etw. fleckig, vom Gebrauch leicht gezeichnet.<br />
530 CRAMER, J. A., Anleitung zum Forst-Wesen,<br />
nebst einer ausführlichen Beschreibung von Verkohlung<br />
des Holzes, Nutzung der Torfbrüche etc.<br />
Braunschweig, Waisenhaus-Buchhandlung, 1766.<br />
Fol. Mit gestoch. Vign. und 66 gefalt. Kupfer tafeln.<br />
2 Bl., 200 S. Hldr. d. Zt. (stark beschabt,<br />
fleckig und bestoßen). (158) 500,-<br />
Erste Ausgabe. – Mantel I, 11. Nissen 419. Humpert 3109.<br />
– Vgl. Ferchl 107. – Die schönen Kupfer zeigen meist Blätter,<br />
Blüten und Fruchtstände der Waldbäume und einiger<br />
anderer Waldpflanzen; eine Tafel mit Schädlingen, 4 Tafeln<br />
illustrieren die Herstellung der Holzkohle (Meiler etc.). –<br />
Vorsatz mit Besitzvermerk, stellenw. wenig fleckig.<br />
531 FISCHER, CH., Operis oeconomici pars prima<br />
(et secunda). 2 in 1 Bd. Prag, Universitätsdruckerei,<br />
1679-83. Kl.-4°. Mit 2 gestoch. Titeln, gefalt.<br />
Kupfertafel und 3 blattgr. Textkupfern. 6 Bl.,<br />
2<strong>61</strong> S., 21, 4 Bl., 263 (recte 262) S., 12 Bl. Pgt. d.<br />
Zt. auf Holzdeckeln mit 2 intakten Schließen (Vor -<br />
dergelenk aufgeplatzt, bestoßen, fleckig). (22)<br />
400,-
Erste Ausgabe. – De Backer-S. III, 751. Schöne 1689. Kress<br />
1490. Jöcher II, 622. – Vgl. Westwood-S. 92. Horn-A. 131.<br />
Souhart 186 (deutsche EA 1690-96). – Beliebtes Hausbuch<br />
des Prager Jesuiten, der „dem Oeconomie-Wesen in seinem<br />
Collegio zu Prag auf 40 Jahre lang vorstand. Sein Buch ist<br />
bis dato vor eines der besten Haushaltungs-Bücher gehalten<br />
worden“ (Jöcher). – Mit lateinisch-tschechisch-deutschen<br />
Registern. – Vorsatz und erster Kupfertitel gestempelt,<br />
zweiter mit Blattweiser, fleckig, gebräunt.<br />
532 KRAMER, R., Taschenbuch der Rassegeflügelzucht.<br />
3. Aufl. Würzburg, Stürtz, (1926). Mit<br />
Portr. und 112 chromolithogr. Tafeln (verso be -<br />
druckt). 14 S., 1 Bl. OLwd. (etw. berieben und<br />
leicht fleckig). – Dekorative Darstellungen. –<br />
Recht sauber. (149) 500,-<br />
533 MEDICUS, F. C., Ueber die wahren Grundsäzze<br />
des Futterbaues. Leipzig, Gräff, 1796. 1 Bl., 162 S.<br />
Pp. d. Zt. (fleckig). – Erste Ausgabe. (160) 80,-<br />
534 MÜSCHEN, G. B., Die Behandlung des Obstbaumes<br />
nebst einer Anweisung zum Wein-, Hopfen-<br />
und Kümmelbau. Schwerin und Berlin,<br />
Kürschner und Plahn, 1836. Mit gefalt. lithogr.<br />
Tafel. IV, 111 S. Rotes Maroquin d. Zt. mit reicher<br />
Vergoldung. (158) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Dochnahl 109. – Schönes Exemplar aus<br />
einer Adelsbibliothek.<br />
535 RÉAUMUR, (R. A. F.) DE, Art de faire éclorre<br />
et d'élever en toute saison des oiseaux domestiques<br />
de toutes especes. Seconde éd. 2 Bde. Paris, Imprimerie<br />
Royale, 1751. Mit 16 gefalt. Kupfertafeln<br />
und 11 gestoch. Vign. 18, 364 S.; 2 Bl., 427 S. Mod.<br />
Hldr. (beschabt). (49) 150,-<br />
Nissen 3314. – Nicht bei Ronsil. – Zweite Ausgabe der erstmals<br />
1749 erschienen Abhandlung über künstliche Brutmethoden.<br />
– Die Tafeln zeigen Brutkästen und andere<br />
Apparate, die Vignetten die Arbeit auf einem Hühnerhof. –<br />
Titel mit Vermerk in Tinte und radiertem Stempel, leicht<br />
gebräunt, tls. wasserrandig, wenig fleckig.<br />
536 SCHÄDLINGSBEKÄMPFUNG – „NOTH<br />
UND HÜLFSTAFEL zur Vertilgung der schädlichen<br />
Waldraupe, woraus der Nachtvogel (Phalaena<br />
B. monacha, die Nonne) entsteht.“ Einblattdruck<br />
mit zwei altkolor. Kupferstichen und<br />
fünfspaltigem typographischen Text. (Erfurt),<br />
Beyer und Maring, o. J. (1798). Blattgr.: 41,5 x 50<br />
cm. (160) 150,-<br />
Walther, Lehrbuch der Forstphysiographie, Bd. I, Hadamar<br />
1800, S. 383 (nennt den Druckort). – Nicht bei Mantel. –<br />
Flugblatt für Forstleute, hergestellt anläßlich einer Epidemie<br />
in Franken und im Vogtland, die sich über ganz Thüringen<br />
auszubreiten drohte. Die Methoden zur Bekämp-<br />
Mathematik – Physik 151<br />
fung des Schädlings – zwar nicht ganz ohne chemische<br />
Hilfsmittel, aber doch viel umweltschonender als heute –<br />
stützten sich auf Georg Gottfried Zinkes „Naturgeschichte<br />
der schädlichen Nadelholz-Insecten nebst Anweisung zu<br />
ihrer Vertilgung“, Weimar 1798 (Horn-Schenkling 24702).<br />
– Die Kupferstiche mit sechs Darstellungen der Entwicklungsstadien<br />
des Falters von zwei in die unteren freien Textspalten<br />
eingedruckten Platten. – Unten hs. Preiseintrag. –<br />
Mittelfalz, einzelne Wurmlöcher, wenig gebräunt.<br />
537 VOTHMANN, J. G., Garten-Katechismus für<br />
Landleute. Leipzig, Weidmanns Erben und Reich,<br />
1783. Mit gefalt. Kupfertafel. 10 Bl., 180 S. Hldr. d.<br />
Zt. mit Rsch. und Rvg. (leichte Gebrauchsspuren).<br />
(158) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Dochnahl 167. Böning-S. 1803. – Veranlaßt<br />
durch eine Preisaufgabe der Dänischen ökonomischen<br />
Gesellschaft, die den „Katechismus“ mit 20 Reichstalern<br />
auszeichnete. Im folgenden Jahr erschien eine Fortsetzung<br />
unter dem Titel „Gartenkatechismus für feinere Gartenfreunde“,<br />
beide Teile zusammen wurden unter dem Titel<br />
„Ökonomisch-praktischer Garten-Katechismus in Fragen<br />
und Antworten, für den Landmann und feinen Gartenfreund“<br />
abgegeben. Spätere Auflagen erschienen unter dem<br />
Titel „Gartenbau-Katechismus“ (1786 und 1805). – Leicht<br />
gebräunt, schöne Buntpapiervorsätze.<br />
538 WIRTH, F., Der Hopfenbau. 2. verm. Aufl. Stuttgart,<br />
Metzler, 1878. Mit 12 gefalt. lithogr. Tafeln.<br />
VIII, 68 S. Hlwd. d. Zt. mit aufgezogenem Vorderdeckel<br />
der Orig.-Broschur (etw. beschabt,<br />
leicht fleckig). (60) 120,-<br />
Bibliothek für Landwirthschaft und Gartenbau, Bd. V. –<br />
Seltene Monographie über die Kultur und die weitere<br />
Behandlung des Hopfens; die Tafeln mit Abbildungen der<br />
dafür nötigen Werkzeuge und technischen Anlagen. –<br />
Gebräunt. – Zum physikotheologischen Endzweck des<br />
Hopfens, seinen Gebrauch als Bierzutat, verweisen wir auf<br />
unsere Kat.-Nr. 1374.<br />
Mathematik – Physik<br />
539 ALBERTI, G. A., Trattato della misura delle fabbriche.<br />
Venedig, Recurti, 1757. Mit gestoch. Frontisp.<br />
(in Pag.), gestoch. Portr. und 38 Kupfertafeln<br />
(davon 1 gefalt.). XXXII, 279 S., 1 Bl. Pp. d. Zt.<br />
(Gebrauchsspuren). (49) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Riccardi I/1, 16, 6.1. Poggendorff I, 23. –<br />
Seltenes Werk über Maße und Maßeinheiten. – Alberti<br />
(1715-1768) war Wasser- und Wege-Baumeister der Stadt<br />
Bagnacavallo im Kirchenstaat. – Frontispiz mit hinterlegten<br />
Fehlstellen, Titel mit Eckausriß (kein Textverlust), einzelne<br />
Tafeln knapp beschnitten oder mit kleinen Ausrissen<br />
(minimaler Bildverlust), stellenw. fleckig.
152<br />
Nr. 540<br />
540 ARCHIMEDES, Opera, quae quidem extant,<br />
omnia. Adiecta quoque sunt Eutocii Ascalonitae<br />
in eosdem Archimedis libros commentaria. Graece<br />
et Latine. 4 in 1 Bd. Basel, J. Herwagen, 1544. Fol.<br />
Mit Druckermarke am Ende und zahlr. schematischen<br />
Textholzschnitten. 4 Bl., 139 S., 2 Bl., 65 S.,<br />
1 weißes Bl., 4 Bl., 163, 68 S., 2 Bl. Pgt. d. Zt.<br />
(Bezug über den Bünden und an der vorderen<br />
Stehkante durchgescheuert, wenige Wurmspuren,<br />
fleckig, etw. sperrig). (91) 30.000,-<br />
Erste vollständige Gesamtausgabe, die laut PMM bis zum<br />
Ende des 19. Jahrhunderts die einzige blieb. – STC 39.<br />
Adams A 1531. VD 16 A 3217. Horblit 5. Dibner 137. Stillwell<br />
140. PMM 72. Smith, Rara, 226-228. Hoffmann I, 228.<br />
Norman <strong>61</strong>. – Nicht bei Hieronymus, Griechischer Geist.<br />
– Umfaßt sieben mathematische Werke des Archimedes und<br />
drei der Archimedes-Kommentare des Eutokios von Askalon<br />
(5./6. Jhdt. n. Chr.) in griechischer Sprache mit den lateinischen<br />
Übersetzungen des Jacobus de Sancto Cassiano<br />
Cremonensis, herausgegeben von Johannes Regiomontanus<br />
und Thomas Gechauff, genannt Venatorius (gest. 1551). –<br />
Die Werke des Archimedes sind: Über Sphaira und Zylinder,<br />
das Zirkelmaß, Kegel und Sphäroide, Spiralen, das<br />
Gleichgewicht der Ebenen, die Sandrechnung und die Quadratur<br />
der Parabel. Die lateinischen Übersetzungen, korrigiert<br />
von Regiomontanus, erschienen hier erstmals. – Diese<br />
Ausgabe bedeutete einen großen Fortschritt in der Kenntnis<br />
und Verbreitung der Schriften des Archimedes; sie bildete<br />
in der Folge eine wesentliche Grundlage für die Archimedes-Rezeption,<br />
unter anderem bei Galilei, Kepler und<br />
Newton. – Fußschnitt beschriftet („Archimedes“), Titel des<br />
ersten Teiles gelockert und mit ausgestrichenem Besitzvermerk,<br />
tls. etw. gebräunt und leicht fleckig, die letzten beiden<br />
Teile mit größeren und teilw. starken Wasserflecken. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
Mathematik – Physik<br />
Nr. 545<br />
First entire complete edition which according to PMM<br />
remained the only one till the end of the 19th century. –<br />
Lower edge inscribed („Archimedes“), title of first part<br />
loosened and with erased ownership entry, partly a little<br />
browned and slightly soiled, the last two parts with larger<br />
and partly strong waterstains. – Contemporary vellum<br />
(cover material frayed out over the bands and at upper outside<br />
edge, some worming, soiled, a little bent). – See illustration.<br />
541 BELLI, S., Libro del misurar con la vista. Venedig,<br />
D. Nicolini, 1565. 4°. Mit Druckermarke auf<br />
dem Titel und 54 Textholzschnitten. 4 Bl., 108 S.<br />
Mod. flex. Pgt. (54) 1.000,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 79. IA 116.189. Riccardi I/1, 107, 1.1.<br />
Smith, Rara, 343. Poggendorff I, 140. Honeyman 270:<br />
„Born at Vicenza, the author became an architect at Rome<br />
and Ferrara and wrote on practical geometry.“ – „Prima e<br />
rara edizione di questo pregiato libretto omessa dal Brunet“<br />
(Riccardi). – Handbuch der Vermessung mit geometrischen<br />
Mitteln und Instrumenten. Die Holzschnitte mit entsprechenden<br />
Abbildungen. – Gering fleckig.<br />
First edition. – Manual on land surveyance using geometrical<br />
means and instruments. Woodcuts with respective illustrations.<br />
– Minimal staining. – Modern vellum.<br />
542 – Quattro libri geometrici. Il primo del misurare<br />
con la vista. Gli altri tre sono della proportione &<br />
proportionalità communi passioni del quanto.<br />
Venedig, R. Megietti, 1595. 4°. Mit Druckermarke<br />
auf dem Titel und zahlr. Textholzschnitten. 4 Bl.,<br />
132 S. Restauriertes Hpgt. d. Zt. (54) 800,-
IA 116.193 (nur 3 Standorte). Adams B 521. STC 79. Smith,<br />
Rara, 343. Honeyman 273. Riccardi I/1, 108, 3: „Raro.“ –<br />
Klassisches Werk zur Vermessungskunde, von Smith nur<br />
aufgenommen „because of the treatment of mediaeval proportion<br />
which it contains.“ – Stellenw. minimal fleckig, kleinere<br />
professionell restaurierte Ausrisse. – Selten.<br />
Classical work to geodesy. – Minor soiling here and there,<br />
smaller professionally restored tear-outs. – Rare. – Contemporary<br />
restored half vellum.<br />
543 BEUTEL, T., Neu vermehrter und corrigirter ...<br />
Geometrischer Lust-Garten, Darinnen die edle<br />
und höchst-nützliche schöne Kunst Geometria<br />
aus dem Euclide gepflantzt. Zum achten mahl<br />
gedruckt. 2 Teile in 1 Bd. Leipzig, Tarnov, 1737.<br />
Mit gestoch. Frontisp. und zahlr. schematischen<br />
Textholzschnitten. 12 Bl., 499, 311 S. Pgt. d. Zt.<br />
(Vordergelenk eingerissen, leicht fleckig, etw.<br />
bestoßen). (107) 300,-<br />
Vgl. Cantor III, 38. Poggendorff I, 181. – Fliegender Vorsatz<br />
erneuert, Frontispiz angerändert und verso mit Besitzvermerk<br />
von alter Hand in Tinte, erste Blätter mit geringen<br />
Randläsuren, etw. gebräunt und fleckig.<br />
544 BÖHM, A., Gründliche Anleitung zur Meßkunst<br />
auf dem Felde, samt zweyen Anhängen vom Wasserwägen<br />
und von der unterirdischen Markscheidekunst.<br />
2 Tle. in 1 Bd. Frankfurt und Leipzig,<br />
Brönner, 1759. 4°. Mit gestoch. Titelvign. und<br />
24 Kupfertafeln. 8 Bl., 304 (recte 312), 11 S. Pp. d.<br />
Zt. (Gebrauchsspuren). (54) 300,-<br />
Vgl. Poggendorff I, 222 (EA 1759). – Wichtiges Werk,<br />
besonders für die Grubenvermessung. Teil II enthält die<br />
„Zusätze zur zweyten Auflage“. – Die Tafeln u. a. mit einer<br />
kleinen Karte der Umgebung von Gießen. – Vorsatz mit hs.<br />
Vermerk, anfangs mit kleinen Wurmspuren im Außensteg,<br />
stellenw. fleckig.<br />
545 D(ENECKE), C. L., Vollständiges Lehrgebäude<br />
der ganzen Optik. Altona, Iversen, 1757. 4°. Mit<br />
gestoch. Frontisp., 88 (statt 89; 86 gefalt.) Kupfertafeln<br />
und 4 gefalt. Tabellen. 9 Bl., 772 S., 2 Bl. Pgt.<br />
d. Zt. (bestoßen, kaum fleckig). (91) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Holzmann-B. III, 1314. – Nicht bei Poggendorff.<br />
– Seltenes umfangreiches Kompendium zur Optik<br />
mit reichem Abbildungsmaterial. – Die Kupfertafeln 1-90<br />
numeriert, die Tafel XXIV ist „als überflüssig weggelassen<br />
worden“ (Inhaltsverzeichnis). – Statt Tafel LXVII ein Kupfer<br />
mit Darstellung eines optischen Instruments aus einem<br />
anderen Werk (Tab. IV) zusätzlich eingebunden. – Titel ge -<br />
stempelt, die Kupfer tls. bis zum Bildrand beschnitten, einzelne<br />
kleine Einrisse, wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
546 DESCARTES, R., Epistolae, partim ab auctore<br />
Latino sermone conscriptae, partim ex Gallico<br />
translatae. 3 Bde. Amsterdam, Blaeu, 1682-83. 4°.<br />
Mit wdh. Druckermarke Elzeviers sowie Druckermarke<br />
Blaeus. 4 Bl., 383 S.; 2 Bl., 404 S., 2; 8 Bl.,<br />
427 S. Pgt. d. Zt. (Deckel tls. wenig aufgebogen,<br />
etw. fleckig, leicht beschabt und bestoßen). (103)<br />
600,-<br />
Mathematik – Physik 153<br />
Nr. 547<br />
Erste vollständige lateinische Ausgabe. – Tchemerzine IV,<br />
296. Wellcome II, 453. Eitner III, 182. Willems 1393 Anm.<br />
Guibert 91, 11. Sotheran, Suppl. II, 466: „Containing the<br />
author's physical and mathematical correspondence with<br />
Hobbes, Fermat, Mersenne, Roberval, Henry More (Cambridge<br />
Platonist), etc., with many mathematical papers of<br />
Fermat which did not appear in his 'Opera Varia'.“ – Vorsatz<br />
mit Bibliotheksmarke, Titel gestempelt, etw. fleckig<br />
und gebräunt.<br />
547 EUKLID, Elementorum geometricorum libri XV.<br />
Basel, J. Herwagen, 1546. Fol. Mit 2 Druckermarken,<br />
zahlr. geometrischen Textholzschnitten und<br />
schwarzgrundigen Holzschnitt-Initialen. 4 Bl.,<br />
587 S. Altes beschäd. Ldr. (91) 2.500,-<br />
Steck III.46. Adams E 975. STC 288. Thomas-Stanford 11.<br />
Riccardi II, 647 (unter Zanardi). VD 16 E 4141. – Nachdruck<br />
der Ausgabe Basel 1537 (Thomas-Stanford 9). – Die<br />
sogenannte Zamberti-Campanus-Ausgabe war erstmals<br />
1516 in Paris erschienen. Herwagen übernahm diese Übersetzung<br />
und ließ sie von Melanchthon mit einem Vorwort<br />
versehen. – „Diese Ausgabe ist fast zu einer vollständigen<br />
Euklid-Ausgabe geworden, die auch die kleinen Schriften<br />
Euklids neben den Elementen enthält und von den verschiedenen<br />
Verfassern kommentiert sieht, und wirkt als solche<br />
bedeutsam nach. Sie wird 1541 in Rom offenbar in einer<br />
Lizenz-Ausgabe neu aufgelegt“ (Steck). – Herwagen war<br />
der erste Drucker, der die Diagramme in den Text eingebaut<br />
hat. Vorher wurden sie als Marginalien gedruckt. – Die<br />
Druckermarke bei Heitz-B., S. 79, Abb. 136. – Titel mit<br />
gelöschtem Besitzvermerk, sonst nur stellenw. gering<br />
fleckig und insgesamt sehr gut erhalten. – Die ursprünglich<br />
hellbraune Oberfläche des alten Lederbandes fast gänzlich<br />
beschabt, so daß der Bezug wie olivgrünes Wildleder aussieht.<br />
– Siehe Abbildung.
154<br />
Nr. 549<br />
Reprint of the Basle edition of 1537. – Title with erased<br />
ownership entry, otherwise only minor soiling here and<br />
there, altogether very well preserved. – The originally light<br />
brown surface of the old leather binding almost completely<br />
scratched so that the cover material looks like olive-green<br />
suede. – Damaged old calf. – See illustration.<br />
548 – Die Sechs Erste Bücher vom anfang oder grund<br />
der Geometri. Auß Griechischer in die Teutsch<br />
gebracht durch Wilhelm Holtzman, genant<br />
Xylander, von Augspurg. Basel, J. Kündig für<br />
J. Oporin, 1562. Fol. Mit zahlr. geometrischen<br />
Figuren in Holzschnitt. 8 Bl. (letztes weiß), 185 S.<br />
Pgt. d. Zt. (etw. fleckig und beschabt, kleine Be -<br />
zugsfehlstellen). (91) 5.000,-<br />
Erste vollständige deutsche Ausgabe. – Steck III.63. Adams<br />
E 1017 (unsere Kollation). STC 288. Smith, Rara, 11 (unsere<br />
Kollation). VD 16 E 4169 (unsere Kollation). Thomas-Stanford<br />
36 (unsere Kollation). – „Eine deutsche Euklid-Übersetzung,<br />
die erste der sechs planimetrischen Bücher der<br />
Elemente, die vollständig ist und vielfach benutzt wird“<br />
(Steck). – Der Übersetzer, Wilhelm Holzmann, „ist 1532 in<br />
Augsburg als Sohn armer Eltern geboren und 1576 als Professor<br />
der aristotelischen Logik in Heidelberg gestorben.<br />
Als erste Bearbeitung in einer lebenden Volkssprache ist<br />
Xylanders Euklid merkwürdig genug und mag in Deutschland<br />
durch Verbreitung mathematischen Wissens unter<br />
Malern, Goldarbeitern, Baumeistern, für welche ausgesprochenermaßen<br />
die Übersetzung bestimmt ist, wirksam<br />
gewesen seyn“ (Cantor II, 507). – „This is the first German<br />
edition. This edition of Euclid mentioned because the editor<br />
has thought it necessary to add to Book II some arithmetical<br />
work. In particular he gives three forms of multiplication“<br />
(Smith). – Zur Kollation: unser Exemplar schließt<br />
Mathematik – Physik<br />
Nr. 550<br />
wie alle von den Bibliographen beschriebenen mit dem weißen<br />
Schlußblatt Q 6, es tauchte jedoch im Handel ein<br />
Exemplar auf, das am Schluß noch 4 Bl. Verbesserungen<br />
enthielt. – Etw. fleckig, oben wasserrandig. – Siehe Abbildung<br />
Tafel 17.<br />
First complete German edition. – Re collation: our copy ends<br />
with the blank final leaf Q 6 as described by all the bibliographers,<br />
there was however a copy on the market that contained<br />
at the end 4 leaves corrections. – A little soiled,<br />
waterstains at top. – Contemporary vellum (some soiling<br />
and scratching, minor defects in cover material). – See illustration<br />
on plate 17.<br />
549 – Elementa practica, oder Außzug aller Problematum<br />
und Handarbeiten auß den 15. Büchern<br />
Euclidis. In Teutsche Sprach dargegeben durch<br />
L. Brunn. Nürnberg, Halbmaier, (1625). 4°. Mit<br />
breiter gestoch. Titelbordüre und zahlr. Diagrammen<br />
im Text. 4 Bl., 92 S. Pgt. d. Zt. unter Verwendung<br />
eines spätmittelalterlichen Manuskripts auf<br />
Holzdeckeln mit Lederschließbändern (Bezug mit<br />
Fehlstellen, fleckig). (100) 2.000,-<br />
Steck IV. 26. Schweiger I, 112. – Nicht im STC. – Datierung<br />
nach der Widmung. – Der Herausgeber Lukas Brunn war<br />
Schüler des Mathematikers Johannes Praetorius sowie des<br />
Malers und Radierers Johann Hauer, der laut Signatur die<br />
aufwendige architektonische Titelbordüre schuf (vgl. NDB<br />
II, 681). – Stellenw. gebräunt, etw. wasserrandig. – Selten. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
Browning here and there, a little waterstained. – Rare. –<br />
Contemporary vellum by using a late medieval manuscript<br />
over wooden boards with leather clasp ribbons (defects in<br />
cover material, soiling). – See illustration.
550 EULER – COMMENTARII Academiae Scientiarum<br />
Imperialis Petropolitanae. Bde. I-IV der<br />
Reihe in 4 Bdn. St. Petersburg 1728-35. 4°. Mit<br />
4 gestoch. Titelvign., einigen gestoch. Initialen und<br />
gestoch. Textvign. sowie 109 Kupfern auf 108<br />
Tafeln. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (Schwanz<br />
tls. gering schadhaft, beschabt und bestoßen).<br />
(158) 1.200,-<br />
Erste Ausgabe. – Enthält zahlreiche Beiträge der hervor ragendsten<br />
Wissenschaftler der Zeit, darunter mehrere Ab -<br />
handlungen von Leonhard Euler und Daniel Bernoulli. –<br />
Fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – Contains numerous contributions by the most<br />
prominent academics of the time, among them numerous<br />
treatises by Leonhard Euler and Daniel Bernoulli. – Soiled.<br />
– Contemporary half calf with spine label and gilt back<br />
(bottom turn-in somewhat defective, scratched and scuffed).<br />
– See illustration.<br />
551 FAULHABER, J., Arithmetischer Wegweiser zu<br />
der hochnutzlichen Freyen Rechen-Kunst. Achte<br />
Aufl. Ulm, Wagner, 1736. Mit gestoch. Frontisp.<br />
3 Bl., 232 S. (ohne die S. 5/6). Ldr. d. Zt. (Kapitale<br />
lädiert, stark beschabt und bestoßen). (110) 120,-<br />
Vgl. DSB IV, 552. Weyermann I, 212, 8. – Erstmals 1<strong>61</strong>4<br />
erschienenes und bis ins 18. Jhdt. hinein oft aufgelegtes<br />
Schulbuch (vgl. ADB VI, 582). – Der Verfasser, Ulmer<br />
Rechenmeister, Alchemist und Festungsbauer, erteilte dem<br />
1620 in Ulm weilenden Descartes Unterricht und wurde<br />
von diesem hoch gelobt. – Ohne die fliegenden Vorsätze,<br />
Spiegel leimschattig und mit Siegellackresten, Titel gestempelt,<br />
stellenw. mit Marginalien und Streichungen in Tinte,<br />
etw. fleckig.<br />
552 FREGE, G., Die Grundlagen der Arithmetik.<br />
Eine logisch mathematische Untersuchung über<br />
den Begriff der Zahl. Breslau, Koebner, 1884. XI,<br />
119 S. Mod. Ldr. (7) 2.500,-<br />
Erste Ausgabe von Freges zweiter Hauptschrift. – DSB V,<br />
153. Poggendorff IV, 1707. – Frege stützt sein Programm<br />
einer Begründung von Arithmetik und Analysis auf reine<br />
Logik, indem er die natürlichen Zahlen als bestimmte<br />
Begriffsumfänge definiert. – Leicht gebräunt und etw.<br />
fleckig. Bibliotheksdublette mit Gebrauchsspuren. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
First edition. „A severe and effective criticism of existing<br />
theories on number. Frege argues that number is something<br />
connected with an assertion concerning a concept; and essential<br />
for the notion of number is that of equality of number“<br />
(DSB). – Slightly browned and a little soiled. Library duplicate<br />
with signs of wear. – Modern calf. – See illustration.<br />
553 GEHLER, J. S. T., Physikalisches Wörterbuch,<br />
neu bearbeitet von Brandes, Gmelin, Hörner,<br />
Muncke, Pfaff. 10 Textbde. und Tafelbd. in zus.<br />
19 Bdn. Leipzig, Schwickert, 1825-44. Mit 4 (statt<br />
6) Kupferstichkarten und 237 (statt 273) Kupfer -<br />
tafeln. Hldr. d. Zt. (starke Gebrauchsspuren). (6)<br />
400,-<br />
Mathematik – Physik 155<br />
Poggendorff I, 862. Zachert-Z. II, 620. Zischka 219. NDB<br />
VI, 134: „Erstes systematisches physikalisches Handwörterbuch<br />
in deutscher Sprache (EA 1787-95), das das gesamte<br />
damalige physikalische Wissen kritisch und verläßlich<br />
in alphabetischer Folge vorlegte und an Qualität fremd -<br />
sprachige Werke ähnlicher Art weit übertraf.“ – Es fehlen<br />
die Tafeln 27-43 zu Bd. VI sowie die Tafeln 24-42 und die<br />
zwei Karten zu Bd. IX. – Mehrf. gestempelt, stellenw. stärker<br />
fleckig.<br />
554 GRANDI, G., Instituzioni geometriche. Florenz,<br />
Tartini und Franchi, 1741. Mit 14 gefalt. Kupfertafeln.<br />
6, 181 S. Interims-Brosch. d. Zt. (Ge -<br />
brauchsspuren). – Riccardi I/1, 627, 47. Pogggendorff<br />
I, 940. (49) 200,-<br />
555 GRASSMANN, H., Die Ausdehnungslehre.<br />
Vollständig und in strenger Form bearbeitet.<br />
Berlin, Enslin, 1862. XII, 388 S. Mod. Ldr. (7)<br />
1.000,-<br />
Erste Ausgabe der endgültigen Fassung. – Darmstaedter<br />
475. DSB XV, 193. – Erstmals 1844 erschienenes Hauptwerk<br />
des Begründers der Vektor- und Tensorrechnung. In<br />
der vorliegenden Ausgabe gänzlich umgearbeitet und<br />
erweitert (in der Vorrede begründet Grassmann, warum er<br />
auf den ursprünglichen Plan, nur einen zweiten Teil vorzulegen,<br />
verzichtete). – Der größte Teil der EA wurde wegen<br />
mangelnden Absatzes eingestampft, nun war die Zeit günstiger,<br />
und bereits 1878 erschien die dritte Ausgabe. – Leicht<br />
gebräunt, insgesamt recht gut erhaltene Bibliotheksdublette.<br />
556 GRIENBERGER, CH., Elementa trigonometrica.<br />
Rom, Zan(netti), 1630. 12°. Mit Druckermarke<br />
auf dem Titel und zahlr. Diagrammen im<br />
Text. 96 Bl., 88 S., 3 Bl. Flex. Pgt. d. Zt. (fleckig<br />
und bestoßen). (49) 150,-<br />
De Backer-S. III, 1811, 4. STC 414. – Mit kleinen Wurmspuren,<br />
tls. wasserrandig, wenig fleckig.<br />
557 GÜNTHER, S., Darstellung der Näherungswerthe<br />
von Kettenbrüchen in independenter<br />
Form. 2 Tle. in 1 Bd. Erlangen, Besold, 1872-73.<br />
IV, 128 S., 1 Bl. zwischengeb. Mod. Ldr. (7) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Poggendorff III, 5<strong>61</strong>. – Mehrf. gestempelt,<br />
leichte Randbräunung.<br />
558 KÄSTNER, A. G., Anfangsgründe der Analysis<br />
des Unendlichen. 3. verm. Aufl. Göttingen, Vandenhoeck<br />
und Ruprecht, 1799. Mit 5 Kupfertafeln.<br />
XXXVI, 876 S. Stark beschäd. Interims-Einband.<br />
(8) 120,-<br />
Mathematische Anfangsgründe, Bd. III/2. – Zachert-Z. 875.<br />
Poggendorff I, 1217. DSB VII, 206: „Kästner owes his place<br />
in the history of mathematics not to any important discoveries<br />
of his own but to his great success as an expositor and<br />
to the seminal character of his thought.“ – Titel gestempelt,<br />
leichte Gebrauchsspuren. – 5 Beilagen.
156<br />
Nr. 552<br />
559 MAKO VON KEREK-GEDE, P., Compendiaria<br />
physicae institutio. Editio altera ab autore<br />
emendata. 2 Bde. Wien, Trattner, 1766. Mit 17 ausklappbaren<br />
gefalt. Kupfertafeln. 10 Bl., 348 S.,<br />
2 Bl.; 419 S., 1 Bl. Ldr. d. Zt. (Bezüge mit Fehlstellen).<br />
(16) 100,-<br />
Giese 775. Poggendorff II, 21. De Backer-S. V, 389, 4. – Der<br />
ungarische Mathematiker, Physiker und Philosoph Mako<br />
de Kerek-Gede (1723-1793) war Professor der Logik und<br />
Metaphysik in Tyrnau und später am Theresianum in Wien.<br />
„In theologischen und philosophischen Fragen kämpfte er<br />
für neue Ideen und gegen Vorurtheile, von denen er selbst<br />
frei war“ (ADB XX, 125). – Vorsatz mit Bibliotheksmarke,<br />
Titel mit Besitzvermerk von alter Hand, Vorsätze leimschattig,<br />
vereinzelt fleckig.<br />
560 PICO DELLA MIRANDOLA, G. F., Geometria.<br />
Aquila, L. Facio, 1597. Fol. Mit gestoch. Titel<br />
und Holzschnitt-Portr. im Text. 278 S., 1 Bl. Mod.<br />
Hpgt. (91) 2.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Riccardi I/2, 275, 1. – Postum herausgegeben<br />
vom Bruder des Verfassers, Biagio Pico. – Zur Ausgabe:<br />
Das Kolophon datiert 1597, der Titel und die Vorrede<br />
1605. – Der von G. Lauro (Thieme-B. XXII, 460) gestoch.<br />
Titel unten leicht angeschnitten und oben mit grob<br />
gekritzeltem Besitzvermerk, stellenw. wenig fleckig, kleinere<br />
Schäden professionell restauriert. – Sehr selten. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
Mathematik – Physik<br />
Nr. 560<br />
First edition. – The title engraved by G. Lauro (Thieme-B.<br />
XXII, 460) slightly cut at bottom and at top with scribbled<br />
ownership entry, here and there a little soiled, smaller damages<br />
professionally restored. – Very rare. – Modern half vellum.<br />
– See illustration.<br />
5<strong>61</strong> PULUJ, J., Strahlende Elektroden-Materie. Wien,<br />
Gerold, 1883. 2 Bl., 86 S. Hlwd. d. Zt. (leicht be -<br />
rieben). (66) 150,-<br />
Erste Buchausgabe. – Poggendorff III, 1076. – Vgl. Rosenberg<br />
III, 781. – Erschien erstmals 1880 in den „Sitzungs berichten<br />
der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften“ in<br />
Wien. – Vorsätze gebräunt, Titel gestempelt, wenig fleckig.<br />
– Beiliegt die deutsche Erstausgabe von Roscoes „Spectralanalyse“<br />
und ein Sammelband mit naturwissenschaftlichen<br />
Aufsätzen des 19. Jahrhunderts.<br />
562 RHEGIUS, U., Utriusque arithmetices epitome,<br />
ex variis authoribus concinnata. Nunc tertio<br />
omnia diligenter revisa & emendata. Freiburg,<br />
S. Graf, (1550). Mit einigen Textfiguren. 104 num.<br />
Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt., sign. „L S“, mit<br />
intakten Schließen (leichte Altersspuren). (50)<br />
1.500,-<br />
Smith, Rara, 182. VD 16 R <strong>61</strong>1. – Sehr seltene dritte Ausgabe,<br />
erstmals 1536 in Straßburg erschienen. – „The work<br />
was intended for the Latin schools. It is only slightly practical,<br />
and as compared with a book like that of Gemma Fri-
sius it is reactionary. The first part treats only of Boethian<br />
arithmetic, the theory of numbers. The practical part gives<br />
the operations in the usual style of the Latin writers of the<br />
time, and closes with several pages on the use of counters“<br />
(Smith).<br />
BEIGEB.: CAESARIUS, J., Dialectica. Ab authore diligenter<br />
recognita. Ingolstadt, Weißenhorn, 1551. Mit Falt -<br />
tabelle. 68 Bl. – VD 16 C 124 und V 1857. – Enthält im<br />
zweiten Teil von Juan Luis Vives „De ratione disputandi<br />
libellus“.<br />
Vorsatz mit Besitzvermerk, datiert 1585, der erste Druck<br />
mit zahlr. zeitgenössischen Anmerkungen, beide Drucke<br />
recht sauber und nur stellenw. ganz unbedeutend fleckig;<br />
das Fragment eines weiteren Druckes beigebunden. – Insgesamt<br />
sehr gut erhalten und dekorativ gebunden.<br />
Very rare third edition, first published at Strasbourg in 1536.<br />
– Endpaper with ownership entry, dated 1585, the first printing<br />
with numerous contemporary annotations, both issues<br />
quite clean and only here and there with minor soiling;<br />
bound-in the fragment of another issue. – Generally very<br />
well preserved and bound in a decorative way. – Contemporary<br />
blind-pressed pigskin, signed „L S“, with working<br />
clasps (light signs of wear).<br />
563 TACQUET, A., Elementa Euclidea geometriae,<br />
planae ac solidae, et selecta ex Archimede theoremata,<br />
quibus accedit trigonometria. Novissimam<br />
hanc editionem adornavit et schemata XL addidit<br />
G. Whiston. Venedig, Hertz, 1737. Mit 2 gestoch.<br />
Titelvign. und 7 gefalt. Kupfertafeln. 31, 384 S.<br />
Pgt. d. Zt. (Bezug mit kleiner Fehlstelle, stark<br />
fleckig, bestoßen). (49) 150,-<br />
De Backer-S. VII, 1808. – Vgl. Kästner III, 448. – Späte Ausgabe<br />
des erstmals 1654 aufgelegten Werkes. – Vorsatz und<br />
Titel mit Besitzeinträgen von alter Hand (tls. getilgt), Vorsätze<br />
gebräunt und fleckig, sonst sauber.<br />
Medizin<br />
564 ABICHT, W., Der Champagner-Arzt. (Stolberg,<br />
Hoffmann für) Fürst in Nordhausen, 1845. 117 S.,<br />
1 Bl. Läd. Orig.-Broschur. (158) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Engelmann 4. – Nicht im KVK. – „Neueste<br />
Erfahrungen über die wohltätigen diätetischen und arzneilichen<br />
Kräfte der Schaumweine, namentlich deren vorzügliche<br />
Wirkungen bei Magenkrämpfen, Erbrechen,<br />
Bleichsucht, chronischen Hautausschlägen etc.“ (Unter -<br />
titel). – Leicht fleckig.<br />
565 AMATUS LUSITANUS, Curationum medicinalium<br />
centuriae quatuor. Venedig, B. Costantini,<br />
1557. 8 Bl., 645 S., 33 Bl. Flex. Pgt. d. Zt. (stärker<br />
beschabt und bestoßen). (49) 300,-<br />
Medizin 157<br />
Erste in Italien gedruckte Ausgabe. – STC 24. EDIT 16<br />
CNCE 1494. Adams A 916. Melzi I, 43. Hirsch-H. I, 110.<br />
Herlitz-K. III, 1254. – Die 7 „Centurien“, je 100 Krankengeschichten,<br />
von 1551 bis 15<strong>61</strong> veröffentlicht, sind das<br />
medizinische Hauptwerk des portugiesischen Marranen<br />
Amatus Lusitanus (ursprünglich João Rodrigues de Castelo<br />
Branco; 1511-1568). Die erste Ausgabe mit 400 Krankengeschichten<br />
ist 1556 bei Froben in Basel erschienen. – Fliegender<br />
Vorsatz mit hs. Vermerk und Fehlstellen, Titel mit<br />
hs. Besitzvermerk und angerändert; Marginalien und<br />
Unterstreichungen von alter Hand in Tinte, etw. gebräunt<br />
und stellenw. fleckig.<br />
566 – Ocyrrhoes seu praestantissimum morborum<br />
auxilium de venae sectione copiosa methodus.<br />
Venedig, P. Miloco, 1642. 4°. 6 Bl., 223 S., 4 Bl.<br />
Beschäd. flex. Pgt. d. Zt. (49) 200,-<br />
Einzige Ausgabe. – STC 758. – Nicht in den großen Medizinsammlungen.<br />
– Vorsatz mit Besitzeintrag von alter Hand<br />
(mit Fehlstellen und Einriß), stellenw. wasserrandig, etw.<br />
fleckig und gebräunt. – Nicht im Jahrbuch.<br />
567 BALNEOLOGIE – BACCI, A., De thermis libri<br />
septem. Venedig, V. Valgrisi, 1571. Fol. Mit<br />
Druckermarke auf dem Titel und doppelblattgr.<br />
Holzschnittplan im Text. 32 Bl., 509 S. Mod. Pp.<br />
(110) 1.200,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 66. Adams B 5. IA 111.342. Durling<br />
426. Wellcome I, 600 (nennt irrtümlich 36 Bl. am Anfang).<br />
Hirsch-H. I, 270. Ferchl 18. Duveen 35. Ballagi 721. Simon,<br />
Bacchica II, 66. – Klassisches Kompendium der Balneologie<br />
mit Beiträgen über die Bäder Roms und die Eignung von<br />
Quellen und Flüssen zur Trinkwasserversorgung. In Buch<br />
IV werden zahlreiche europäische Bäder beschrieben,<br />
darunter die sizilianischen Thermen, Cumae, Korsika,<br />
Baden im Aargau, Bäder in Österreich und Deutschland:<br />
„Multa vero est in balneis Germaniae laus“; u. a. hörte Bacci<br />
beim Besuch des Freibades von Burtscheid Tanzmusik und<br />
Gesang und sagt, das wäre in ganz Deutschland Sitte (vgl.<br />
Martin, Badewesen, S. 338). – Der doppelblattgroße Holzschnitt<br />
zeigt den Grundriß der Diokletian-Thermen. – Vereinzelt<br />
fleckig, Marginalien von alter Hand, S. 507/08 nach<br />
S. 505/06 eingebunden.<br />
First edition. – „This is the classic work on mineral waters,<br />
dealing with all the spas of the then known world“ (Durling).<br />
– Isolated soiling, marginalia by contemporary hand,<br />
p. 507/08 bound-in after p. 505/06. – Modern cardboard.<br />
568 – KÖLREUTER, W. L., Karakteristik der Mineralquelle<br />
in physischer und medizinischer Hinsicht<br />
überhaupt und in besonderem Bezuge auf<br />
Badens warme Heilquellen. Pforzheim, Katz,<br />
1818. 12°. Mit gestoch. Frontisp., Kupfertafel und<br />
gefalt. Tabelle. XXII, 167 S., 1 Bl. Läd. Pp. d. Zt.<br />
(129) 100,-<br />
Einer von zwei Drucken im Jahr der Erstausgabe. – Hirsch-<br />
H. II, 573: „Kölreuter hat sich durch seine balneologischen<br />
Arbeiten ein spezielles Verdienst um den Aufschwung von<br />
Baden-Baden erworben.“ – Nicht bei Martin. – Im selben<br />
Jahr erschien auch ein Druck in Leipzig. – Wasserrandig<br />
und etw. fleckig.
158<br />
Nr. 576<br />
569 BALNEOLOGIE – SIGWART, G. C. L.,<br />
Chemische Untersuchungen des Mergentheimer<br />
Mineralwassers. Tübingen, Reiß, 1830. Mit gefalt.<br />
Tabelle. IV S., S. (3)-28. Brosch. d. Zt. (150) 150,-<br />
Poggendorff II, 928. Hirsch-H. V, 271: „Er hat sich vorzugsweise<br />
durch Untersuchungen über süddeutsche Mineralwässer<br />
bekannt gemacht.“ – Nicht bei Martin. – Minimal<br />
gebräunt. – Beiliegt Sigwarts Untersuchung „Ueber die<br />
Mineralwasser in dem Königreiche Württemberg“ (1831).<br />
570 BECKHER, D., Nützliche kleine Haus-Apotheck.<br />
Verfertiget und zum vierten mahl vermehret<br />
und ausgegeben. Leipzig, Weidmann, 1685.<br />
4 Bl., 412 S., 12 Bl. Pgt. d. Zt. (Gebrauchsspuren).<br />
(52) 150,-<br />
Zur Ärzte-Familie Beckher vgl. Hirsch-H. I, 415. – Vorsatz<br />
mit Kaufvermerk von alter Hand, Titel mit getilgtem<br />
Besitzvermerk (winziger Papierdurchbruch), gebräunt und<br />
fleckig. – Beiliegen drei medizinische Abhandlungen,<br />
gedruckt in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.<br />
571 BENKÖ, S., Medicinische Ephemeriden von den<br />
Jahren 1780 bis 1793. Aus dem Lateinischen übersetzt,<br />
und mit der Topographie von Mischkolz<br />
vermehrt von J. Eyerel. Wien, Patzowsky, 1794.<br />
Medizin<br />
Mit gefalt. grenzkolor. Kupferstichkarte. 1 Bl.,<br />
188 S., 1 Bl. Interims-Broschur (Gebrauchsspuren).<br />
(54) 300,-<br />
Samuel von Benkö (1743-1825) wirkte als Physikus in Miskolcz<br />
in Ungarn (vgl. Hirsch-H. I, 460). – Stellenw. stärker<br />
fleckig.<br />
572 BERTOTIUS, A., UND J. CRATO VON<br />
KRAFFTHEIM, Methodus curativa generalis et<br />
compendiaria. 2 Tle. in 1 Bd. Frankfurt, Saur für<br />
Stein, 1608. 4 Bl., 140 S., 5 Bl., 108 (recte 110) S.<br />
Mod. Pp. (110) 150,-<br />
Krivatsy 1163. STC B 870. – Medizinische Traktate mit<br />
Auszügen aus Hippokrates, Galen, Avicenna und Montanus.<br />
Der 2. Tl. mit eigenem Titel. – Titel mit hs. Initialen,<br />
S. 78 von Bd. II mit geklebtem Einriß, etw. gebräunt.<br />
573 BOERHAAVE, H., Aphorismi de cognoscendis<br />
et curandis morbis in usum doctrinae domesticae<br />
digesti. Editio nova. Nürnberg, Felseckers Erben,<br />
1755. 4 Bl., 370 S., 12 Bl. – VORGEB.: DERS.,<br />
Libellus de materie medica et remediorum formulis,<br />
quae serviunt aphorismis. Ebda. 1755. 7 Bl.,<br />
279 S., 22 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rvg. (leicht beschabt).<br />
(9) 250,-<br />
I. Blake 53. Waller 1195. – Vgl. Hirsch-H. 598. Garrison-<br />
M. 2199: „One of Boerhaave's best works.“ – Erstmals 1709<br />
erschienen. Behandelt akute und chronische Krankheiten.<br />
– II. Blake 54. Waller 1216. – Erstmals 1719 erschienen. –<br />
Etw. gebräunt, gering fleckig.<br />
574 BONGARD, J. H., Physiologisch medizinische<br />
Abhandlung über die Wirkung des Sauerstoffs<br />
und der ihm entgegengesetzten Stoffe auf das<br />
Organische. Landshut, Hagen, 1803. 38 S. Pp. d.<br />
Zt. mit goldgepr. Fileten und Eckfleurons (Rücken<br />
geblichen, Prägung oxydiert). (158) 150,-<br />
Einzige Ausgabe. – GV 18, 305 (nach Kayser). – Nicht in<br />
den gängigen Medizinbibliographien. – Inauguraldissertation<br />
von Johann Heinrich Bongard (1779-1857), von Kayser<br />
mit dem jüngeren Botaniker (August) Gustav Heinrich<br />
Bongard (geb. 1786) verwechselt. – Nahezu frisch.<br />
575 BRERA, V. A., Anatripsologie, oder: die Lehre<br />
von den Einreibungen, die eine neue Methode enthält,<br />
durch Einreibungen mit thierischen Säften<br />
auf den menschlichen Körper zu wirken. 2 in<br />
1 Bd. Nach der 4. sehr verm. Ausg. aus dem Italiänischen<br />
übers. von J. Eyerel. Wien, Schalbacher,<br />
1800-01. XVI, 187 S., 2, 4 Bl., 134 S., 1 Bl. Stark<br />
läd. Pp. d. Zt. (3) 150,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Lesky 97. Hirsch-H. I, 692. –<br />
Buchblock gebrochen, Vorsatz mit zeitgenössischem<br />
Besitzvermerk, Titel gestempelt, leicht fleckig. – Unaufgeschnitten<br />
und unbeschnitten.
576 CARDILUCIUS, J. H., Neuaufgerichtete Stadtund<br />
Land-Apotheke. Aufs neue zum Druck verordnet.<br />
Nürnberg, Endter, 1677. Mit gestoch.<br />
Frontisp. 15 Bl., 1157 S., 36 Bl. Pgt. d. Zt. (be -<br />
schabt, bestoßen und stark fleckig). (107) 1.000,-<br />
Krivatsy 2162. Waller 1786. – Den Kern des Werkes bildet<br />
die Umarbeitung des Kräuter- und Arzneibuches, das Bartholomäus<br />
Carrichter 1652 ebenfalls bei Endter herausgegeben<br />
hat (Krivatsy 2184). Cardilucius arbeitete es zu einem<br />
universalen medizinischen Lehrbuch um und hängte noch<br />
ein Diät-Buch an. – Über das Leben von Cardilucius vgl.<br />
Ferguson II, 144, der sein Werk wie folgt charakterisiert:<br />
„He was a believer in Alchemy and Astrology, and he had<br />
a great esteem for Van Helmont. His books are for the most<br />
part of a medicochemical character.“ – Titel mit Besitzvermerk<br />
von alter Hand in Tinte, erste Blätter im Falz verstärkt;<br />
gebräunt und fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
577 CATALOGUS renovatus omnium medicamentorum,<br />
tam simplicium quam compositorum Galenicorum<br />
& chymicorum, aliarumque rerum in<br />
officinis Lubecensibus venalium. Lübeck, Green,<br />
1745. Schmal-8°. Mit Holzschnitt-Druckermarke<br />
auf dem Titel. 102 S., 4 Bl. Beschäd. Brosch. d. Zt.<br />
(56) 150,-<br />
Apothekenverzeichnis. – Nahezu durchgehend mit hs. eingetragenen<br />
Preisen versehen. – Mehrfach gestempelt, fleckig,<br />
leicht gebräunt.<br />
578 CELLARIUS, S., Origines et antiquitates medicae.<br />
Halle, Henckel für Bielk in Jena, 1701. Mit<br />
gestoch. Portr. 6 Bl., <strong>61</strong> S., 2 Bl. Pp. d. Zt. (be -<br />
schabt, bestoßen, lichtrandig). (73) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Blake 82. Waller 12906. Hirsch-H. I, 862.<br />
– Untersuchungen über den Ursprung der Medizin, verfaßt<br />
von Salomon Cellarius (1676-1700), postum von seinem<br />
Vater vervollständigt und herausgegeben.<br />
NACHGEB.: (TRILLER), D. W., Hippocrates atheismi<br />
falso accusatus. Contra N. H. Gundlingium. Rudolstadt,<br />
Urban, 1719. 112 S., 2 Bl. – Erste Ausgabe. – Blake 459.<br />
ADB XXXVII, 609. – Gegen den Juristen Nikolaus Hieronymus<br />
Gundling gerichtete Abhandlung über die Philosophie<br />
und das Weltbild des Hippokrates. – Vorsatz mit Be -<br />
sitzeintrag, erster Titel gestempelt, beide Schriften gebräunt.<br />
579 CID, Kalliplastie. Studien über die Schönheit der<br />
Gesichtszüge und die Mittel zu deren Vervollkommnung.<br />
Nach dem Französischen. Leipzig,<br />
Gerhard, 1847. 1 Bl., 197 S. Hldr. d. Zt. mit Rvg.<br />
– Erste deutsche Ausgabe. – Fleckig. (149) 100,-<br />
580 COLOMBO, (M.) R., Anatomia, Das ist: Sinnreiche,<br />
künstliche, begründte Auffschneidung,<br />
Theilung, unnd Zerlegung eines vollkom(m)enen<br />
menschlichen Leibs und Cörpers. Erstlichen<br />
durch R. Columbum in Latein begriffen, anjetzo<br />
in die teutsche Spraach ubersetzt durch J. A.<br />
Schenckium. Frankfurt, M. Becker für de Brys<br />
Medizin 159<br />
Nr. 580<br />
Witwe, 1609. Fol. Mit 44 (40 ganzseit.) Textkupfern<br />
und doppelblattgr. Tabelle. 4 Bl., 148 S., Bl.<br />
149-160, 2 nn. Bl., Bl. 1<strong>61</strong>-164, S. 165-274. Mod.<br />
Ldr. im Stil d. Zt. in Pp.-Schuber. (50) 4.000,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Krivatsy 2<strong>61</strong>7. Waller 2075.<br />
Hirsch-H. II, 82. Nissen 921. – Übersetzung des medizinhistorisch<br />
grundlegenden Werkes De re anatomica libri XV<br />
des italienischen Chirurgen und Anatomen Matteo Realdo<br />
Colombo (um 1516-1559). „Sein Hauptverdienst ist die<br />
selbständige klare Schilderung des kleinen Kreislaufes. Er<br />
hatte richtige Vorstellungen von der Systole und Diastole<br />
des Herzens und ihrem Zusammenhange mit den Erweiterungen<br />
und Verengerungen der Arterien, er wies nach, dass<br />
die Lungenvene Blut führe, dass die Herzscheidewand<br />
undurchdringlich sei, und spricht es geradezu aus, das Blut<br />
werde von der rechten Herzkammer aus durch die Lungenarterie<br />
zur Lunge und von dort durch die Lungenvene<br />
nach dem linken Ventrikel geführt“ (Hirsch-Hübotter). –<br />
Colombos Text vorangestellt sind 24 Kupfer zur Anatomie<br />
in Nachstichen von Tafeln Vesals; auf Colombos Text folgt<br />
die erste deutsche Ausgabe der Diversorum animalium<br />
sceletorum explicationes iconibus illustratae von Volcher<br />
Coiter, mit weiteren 20 Kupfern illustriert, die Skelette von<br />
Säugetieren, Vögeln und Reptilien zeigen und eine frühe<br />
vergleichende Anatomie der Wirbeltiere darstellen. – Titel<br />
mit hs. Besitzvermerk, Wurmspuren meist nur an den Stegen<br />
(auf 2 Bl. der Titelei hinterlegt), gebräunt, fleckig. –<br />
Siehe Abbildung.
160<br />
First German edition. – Translation of the medical historical<br />
basic work „De re anatomica libri XV“ by the Italian<br />
surgeon and anatomist Matteo Realdo Colombo (around<br />
1516-1559). – Preceding Colombo's text are 24 copperplates<br />
of anatomy in reproduced engravings of Vesal's plates; after<br />
Colombo's text follows the first German edition of „Diversorum<br />
animalium sceletorum explicationes iconibus illustratae“<br />
by Volcher Coiter, illustrated with 20 copperplates<br />
showing skeletons of mamals, birds, and reptiles, giving an<br />
early comparison of vertebrate anotomy. – Title with ms.<br />
ownership entry, worming mostly at margins (backed on<br />
2 leaves of prelims), browned, soiled. – Modern calf in the<br />
style of the epoch in cardboard slipcase. – See illustration.<br />
581 CRICHTON, A., Untersuchung über die Natur<br />
und den Ursprung der Geistes-Zerrüttung, ein<br />
kurzes System der Physiologie und Pathologie des<br />
menschlichen Geistes. 2. Aufl., verm. mit Anmerkungen<br />
und Zusätzen von J. Ch. Hoffbauer. 2 Tle.<br />
in 1 Bd. Leipzig, Bauer, 1810. XXXII S., 2 Bl.,<br />
608 S., 4 Bl., 69 (recte 96) S. Pp. d. Zt. (Bezug teilw.<br />
abgeplatzt, berieben und bestoßen). (72) 100,-<br />
Zweite deutsche Ausgabe, erstmals mit den Zusätzen von<br />
Hoffbauer. – Engelmann 123. Hirsch-H. II, 143. – Vgl.<br />
Lesky 152 (EA 1798). Hunter-M. 559: „This important<br />
work broke new ground in psychiatry in a number of ways,<br />
not to mention that after an interval of 212 years it was the<br />
first psychiatric treatise by a physician to a London teaching<br />
hospital since Bright's 'Treatise of Melancholy'.“ – Vorsatz<br />
und Titel (mit Besitzvermerken und unterem Randausriß)<br />
mit Bibl.-Nr. und Stempeln. Etw. gebräunt, wenig fleckig.<br />
582 DISSERTATIONEN – SAMMLUNG – 24 me -<br />
di zinische Inauguraldissertationen. Basel 1622-46.<br />
4°. Interims-Brosch. d. Zt. (7), Heftstreifen d. Zt.<br />
(4) und mod. Brosch. (geringe Gebrauchsspuren).<br />
(94) 200,-<br />
Zu unterschiedlichen Bereichen der Medizin, darunter von<br />
J. Pfanner „De pestilentis morbi natura et cura“ (1628), von<br />
J. Zeaemann „De ascite“ und von F. Schwebel „Iridis theoria“<br />
(1646). – Geringe Gebrauchsspuren.<br />
583 – SAMMLUNG – Ca. 20 medizinische Inauguraldissertationen.<br />
Basel 1692-1701. 4°. Buntpapier-<br />
Brosch. d. Zt. (7), ohne Einband (5) und mod.<br />
Brosch. (geringe Ge brauchsspuren). (94) 200,-<br />
Zu unterschiedlichen Bereichen der Medizin, darunter von<br />
F. Ch. Cregutius „Aegritudines infantum ac puerorum“<br />
(1696), von J. C. Moses „De fracturis et luxationibus<br />
ossium“ (1696), von J. H. Hottinger „De fastidio medicamentorum“<br />
(1698), von Ph. Hendsch „De medicamentorum<br />
sudoriferorum prudenti administratione“ (1700) und<br />
von J. J. Stefanius „De somnambulis“ (1700). – Geringe<br />
Gebrauchsspuren.<br />
584 EUSTACHIUS, B., Tabulae anatomicae. Praefatione,<br />
ac notis illustravit J. M. Lancisius. Editio<br />
Romana altera. Rom, Pagliarini, 1728. Fol. Mit ge -<br />
stoch. Titelvign., gestoch. Widmung und 47 Kupfertafeln.<br />
XXVIII, 79 S., 5 Bl. Pgt. d. Zt. (Kapitale<br />
wenig lädiert, Deckel aufgebogen, fleckig und<br />
bestoßen). (72) 600,-<br />
Medizin<br />
Blake 139. Wellcome II, 536. Choulant-F. 202. – Die anatomischen<br />
Tafeln des Bartolommeo Eustachi, dem wir außerdem<br />
den Namen der Eustachischen Röhre verdanken, wurden<br />
1552 vollendet, blieben aber vergessen und unver -<br />
öffentlicht in der Vaticana liegen, bis Papst Clemens XI. sie<br />
seinem Leibarzt Lancisi zur Publikation übergab (EA<br />
1714). – Gelenke wurmstichig, Titel gestempelt und mit<br />
gelöschtem Besitzvermerk, Tafeln tls. ankoloriert, fleckig<br />
und gebräunt. – 5 Beilagen.<br />
585 FALLOPIO, G., Kunstbuch: darin etliche fürtreffliche<br />
bewerte Artzneyen begriffen seind. In<br />
Teutsche sprach verferttiget durch H. Martium.<br />
2 in 1 Bd. Augsburg, M. Manger für G. Willer,<br />
1571. 8 Bl., 665 S., 11, 28 Bl. Blindgepr. Schweins -<br />
ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit 2 erneuerten<br />
Schließen (Vordergelenk angebrochen, be schabt,<br />
bestoßen, fleckig). (50) 800,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – VD 16 F 585. Durling 1549.<br />
Wellcome I, 2164. Brüning 429. – Übersetzt von dem Augsburger<br />
Arzt Hieronymus Mertz. Enthält eine Fülle volkstümlicher<br />
Rezepturen, Essenzen und Salben sowie zahlreiche<br />
alchemistische Unterweisungen. Der zweite Teil – mit<br />
eigenem Titel „Hausartzney“ – empfiehlt als Heilmittel<br />
u. a. Urin und Kot von Mensch und Tier. – Titel mit fachmännisch<br />
ergänztem Eckabriß und oben angefasert (keine<br />
Textberührung), gebräunt, fleckig.<br />
586 FRANCK VON FRANCKENAU, G., Flora<br />
Francica rediviva, oder Kräuter-Lexicon. Ins teutsche<br />
übers., und um zwei Theile verm. von Ch.<br />
Hellwig. Leipzig, Martini, 1713. Mit gestoch.<br />
Portr. 7 Bl., 404 (recte 400) S. Pp. d. Zt. mit Rsch.<br />
(fleckig, beschabt und bestoßen). (52) 200,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Pritzel 3359. Wellcome III, 59. –<br />
Vgl. Hirsch-H. II, 595. – Zuerst 1672 lateinisch erschienenes<br />
Verzeichnis von Heilpflanzen und deren Anwendung. –<br />
Vorsätze mit hs. Einträgen, Titel gestempelt, mit gelöschtem<br />
Besitzvermerk und aufgeklebtem Etikett am unteren<br />
Rand, das Porträt am linken Seitenrand knapp beschnitten,<br />
gebräunt und etw. fleckig.<br />
587 GALENUS, (C.), Epitome operum, in quatuor<br />
partes digesta, universam doctrinam complectens:<br />
per A. Lacunam collecta. Basel, Isengrin, 1551.<br />
Fol. Mit wdh. Druckermarke auf dem Titel und<br />
am Ende sowie 4 Textholzschnitten. 4 Bl., 1298 Sp.<br />
bzw. S., 74 Bl. Mod. Pp. unter Verwendung alten<br />
Inkunabelpapiers. (110) 600,-<br />
VD 16 G 131. Adams G 46. Durling 1840. Hoffmann II,<br />
267. – Andrès Laguna war Leibarzt der Päpste Paul III. und<br />
Julius III. Vorliegender Auszug aus Galens „Opera“ gilt als<br />
eines der bedeutendsten Werke Lagunas. – Titel mit hinterlegtem<br />
Randeinriß und Einträgen von alter Hand in Tinte,<br />
stellenw. etw. wasserrandig, wenig fleckig.<br />
588 – In Hippocratis librum de natura hominis commentarius.<br />
Ioanne Guinterio interprete. Accesserunt<br />
Iacobi Sylvii media scholia multò quàm priùs<br />
locupletiora. Paris, Wechel, 1540. Fol. Mit wdh.<br />
Druckermarke auf dem Titel und dem letzten<br />
Blatt verso. 55 S. Mod. Pp. (110) 250,-
Durling 1962. – Nicht im STC und bei Adams. – Titel mit<br />
hinterlegtem Ausriß am linken Rand, tls. im Falz verstärkt,<br />
leicht gebräunt, etw. fleckig und wasserrandig.<br />
589 GELMAN, G., Chirurgia tripartita flora. Das ist,<br />
dreyfache chyrurgische Blumen. Frankfurt und<br />
Jena, J. Meyer, 1680. 4°. Mit gestoch. Portr., ge -<br />
stoch. Titel und 36 Kupfertafeln. 4 Bl., 488 S.,<br />
38 Bl. Pgt. d. Zt. (152) 800,-<br />
Krivatsy 4645 (inkomplett). Wellcome II, 101. – Nicht im<br />
STC, bei Waller, Osler etc. – Gelman war Augen- und<br />
Wundarzt in Bamberg. Über sein Leben und Werk ist wenig<br />
bekannt. Das vorliegende Werk, erstmals 1652 erschienen,<br />
dürfte seine einzige Veröffentlichung sein. – Nach einer anatomischen<br />
Beschreibung folgt ausführlich die Wundarznei<br />
mit detaillierter Beschreibung der Zustände und anschließender<br />
Rezeptur. Hervorzuheben ist die des Kopfes (mit<br />
28 Figuren auf 8 Kupfern) und die Behandlung der Kopfkrankheiten.<br />
Neuburger/Pagel (III, S. 29) erwähnen das<br />
Werk unter Erysipelas. – Vorsatz mit zeitgenössischem<br />
Besitzvermerk, stellenw. gering fleckig und minimal<br />
gebräunt. Insgesamt sehr gut erhalten. – Siehe Abbildung.<br />
590 (GESNER, K.), Schatz. Ein kostlicher theürer<br />
Schatz Euonymi Philiatri, darinn behalten sind vil<br />
heymlicher gutter stuck der artzny, fürnem(m)lich<br />
aber die art und eygenschafft der gebran(n)ten<br />
wasseren und ölen ... Item wie man mancherley<br />
weyn bereiten sölle. Erstlich in Latin beschriben<br />
un(d) neüwlich verteütscht durch Joannem<br />
Rudolphum Landenberger. Zürich, A. und J. Gesner,<br />
1555. 4°. Mit Druckermarke auf dem Titel und<br />
zahlr. kleinen Textholzschnitten. 4 Bl., 390 S., 9 Bl.<br />
(Cc 4 weiß). Mod. Pp. (110) 1.200,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – VD 16 G 1808. Wellisch A.32.17.<br />
Durling 2084. Vischer K 37. Wellcome I, 2788. Schoene<br />
10991. Ferchl 182. – Vgl. Ferguson I, 314. – „This collection<br />
of recipes for medicines, the distillation of essential oils, and<br />
winemaking was first published under the pseudonym Euonymus<br />
Philiatrus because Gesner considered it not quite up<br />
to his own exact standards. It became his most popular<br />
book“ (Wellisch). – Das lateinische Original war 1552 er -<br />
schienen. – Titel mit Besitzvermerk („Melchior Paumgartner“),<br />
die ersten Bl. gereinigt und angerändert, etw. fleckig.<br />
First German edition. Latin original was published in<br />
1552. – Title with ownership entry („Melchior Paumgartner“),<br />
first leaves cleaned and restored, a little soiled. –<br />
Modern cardboard.<br />
591 GOCKEL, E., Gallicinium medico-practicum.<br />
Sive consiliorum, observationum medicinalium<br />
novarum centuriae duae, cum dimidia. 2 Bde. und<br />
Appendix in 1 Bd. Ulm, Kühn, 1700. 4°. Mit ge -<br />
falt. gestoch. Portr. und 9 (2 gefalt.) Kupfertafeln.<br />
12 Bl., 310 S., 3 Bl., S. 369-749, 23 Bl. Blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln (ohne die<br />
Schließen, etw. fleckig und beschabt, wenig bestoßen).<br />
(110) 200,-<br />
Medizin 1<strong>61</strong><br />
Nr. 589<br />
Erste Ausgabe. – VD 17 3:624459S (abweichende Kollation).<br />
Wellcome III, 128. Hirsch-H. II, 582 (irrig EA 1702).<br />
– Letzte Veröffentlichung des Stadtphysikus und Leib arztes<br />
des Herzogs von Württemberg. – Die S. 311-368 in der<br />
Paginierung übersprungen (so komplett?). – Spiegel gewellt;<br />
etw. gebräunt und fleckig.<br />
592 GRÜNDLICHER BERICHT von dem Ge -<br />
brauch und Nutzen der Corticis Chacharillae.<br />
Leipzig und Frankfurt, o. Dr., 1709. 20 Bl. Mod.<br />
Hpgt. (14) 100,-<br />
Nicht bei Georgi, Blake und im <strong>Katalog</strong> der Wellcome<br />
Library. – „Cascarilla wird von denen Spaniern Cacrilla de<br />
la Oia, i. e. cortex antifebrilis, eine Fieber-Rinde oder eine<br />
Rinde genennet“ (Cap. I). – Leicht gebräunt.<br />
593 GYNÄKOLOGIE – FATIO, J., Helvetisch-vernünftige<br />
Wehe-Mutter. Basel, Imhof, 1752. 4°. Mit<br />
gestoch. Portr. und 15 (statt 16) Kupfertafeln.<br />
7 Bl., 468 S., 10 Bl. (5 Bl. zwischengeb.). Läd.<br />
Hpgt. (42) 300,-<br />
Hagelin II, 79. Garrison-M. 6357.51. Hirsch-H. II, 483.<br />
Lesky 203. Waller 2956 (alle ohne das Porträt). – Nicht im<br />
<strong>Katalog</strong> der Wellcome Library und bei Osler. – Seltene einzige<br />
Ausgabe des Schweizer Hebammenbuches, das auch<br />
einige Kapitel über die Zeugung enthält. – „Fatio was probably<br />
the first surgeon to study systematically and treat surgical<br />
conditions of children. In the last section of this handbook<br />
of obstetrics written primarily for midwives, Fatio<br />
includes the earliest section on paediatric surgery in a medical<br />
book. He describes operations for hypospadias, hydro-
162<br />
Nr. 595<br />
colpos, imperforate anus and many more. Because of revolutionary<br />
political activity in the city of Basel, Fatio was<br />
imprisoned, tortured, and executed in 1691. All of his<br />
manuscripts except the text of above work were burned by<br />
the authorities“ (Garrison und Morton). – Mit dem fast<br />
immer fehlenden Porträt des Verfassers. – Vorhanden: die<br />
Tafeln 2-3, 5-16 und eine unnumerierte Tafel sowie die<br />
Textbl. zu den Tafeln 1, 2 und 4-6. – Die S. 265-272 doppelt<br />
eingebunden. – Vorsatz mit Kritzelei in Tinte, fleckig, tls.<br />
gebräunt und wasserrandig.<br />
594 – JÖRG, J. CH. G., Handbuch der Krankheiten<br />
des Weibes nebst einer Einleitung in die Physiologie<br />
und Psychologie des weiblichen Organismus.<br />
2. ganz umgearb. und sehr verm. Aufl. Leipzig,<br />
Knobloch, 1821. Mit Kupfertafel. XVI, 912 S.<br />
Hldr. d. Zt. (stark beschabt und bestoßen). (52)<br />
150,-<br />
Jörg, Über das physiologische und pathologische Leben des<br />
Weibes, Tl. II. – Vgl. Fasbender 299. Hirsch-H. III, 437. –<br />
Vorsätze mit hs. Einträgen, Tafel mit leichten Quetschfalten,<br />
fleckig und leicht gebräunt. – Beiliegen 5 weitere Werke.<br />
595 – ROEDERER, J. G., Icones uteri humani observationibus<br />
illustratae. Göttingen, Vandenhoeck,<br />
1759. Gr.-Fol. Mit gestoch. Titelvign. und 7 (2 ge -<br />
falt.) Kupfertafeln. 2 Bl., 45 S., 7 Bl. Pp. d. Zt.<br />
(stärker beschabt und bestoßen). (13) 600,-<br />
Medizin<br />
Nr. 601<br />
Fasbender 288. Hirsch-H. IV, 846. Waller 8068. Hagelin<br />
121: „First and only edition of this excellent atlas of the<br />
uterus remarkable for its fine plates, drawn and engraved<br />
by J. P. Kaltenhofer.“ – Leicht gebräunt, etw. fleckig. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
596 – SIEBOLD, E. C. J. VON, Abbildungen aus<br />
dem Gesammtgebiete der theoretisch-praktischen<br />
Geburtshülfe. 2. umgearb. und verm. Aufl. Berlin,<br />
Herbig, 1835. 4°. Mit 91 Kupfertafeln (davon<br />
2 kolor., 1 doppelblattgr.). IV, II, IV, 393 S., 2 Bl.<br />
(Verlagsanzeigen). Hldr. d. Zt. (beschabt und<br />
bestoßen). (6) 100,-<br />
Hirsch-H. V, 262. Lesky <strong>61</strong>1. – Eine Bearbeitung von<br />
Maygriers Kupferstichwerk „Nouvelles démonstrations de<br />
l'accouchement“, Paris 1822. – Die Tafeln numeriert von<br />
1-86, dazu die Tafeln 10a, b, c und 51a, b. – Mit hs. Besitzvermerk,<br />
doppelblattgr. Kupfertafel mit großem Ausriß,<br />
einzelne Tafeln verbunden, stockfleckig.<br />
597 HALLER – ONOMATOLOGIA MEDICA<br />
COMPLETA oder Medicinisches Lexicon. Mit<br />
einer Vorrede begleitet von Albrecht von Haller.<br />
Ulm, Frankfurt und Leipzig, Gaum, 1755. 5 Bl.,<br />
1352 Sp., 17, 2 Bl., 38 S., 2 Bl. (Anzeigen). Hldr. d.<br />
Zt. mit Rsch. (Kopf lädiert, leicht beschabt und<br />
etw. bestoßen). (108) 300,-
Erste Ausgabe. – Blake 332. – Vgl. Lundsgaard 657. – Im<br />
Anhang: „Von den besondern Zeichen, und Abkürzungen<br />
der Aerzte, Chemisten und Apothecker, deren sie sich in<br />
ihren Recepten und Büchern bedienen.“ – Stellenw. etw.<br />
fleckig. – Gestoch. Exlibris „Ex Bibliotheca Kerniana“.<br />
598 HANDBUCH ausgesuchter neuer Arzneivorschriften.<br />
Von einem Mitglied des Londner Kollegiums<br />
der Aerzte. Aus dem Englischen mit<br />
Zusätzen verm. Leipzig, Weygand, 1793. Mit ge -<br />
stoch. Titelvign. 304 S., 1 Bl. zwischengeb., 6 Bl.<br />
Pp. des späten 19. Jhdts. (Bezug an den Kanten<br />
leicht aufgeplatzt, etw. berieben und bestoßen).<br />
(27) 200,-<br />
Register in sich verbunden. – Fliegender Vorsatz mit<br />
Durchriß und Besitzvermerk, Titel gestempelt, wenige Seiten<br />
wasserrandig, leicht fleckig. – Beiliegen 4 weitere Werke<br />
zur Medizin.<br />
599 HARTMANN, J., Anthropologia physico-medi -<br />
co-anatomica. Venedig, Tramontini, 1696. 4°. Mit<br />
gestoch. Titelvign. und gestoch. Portr. 6 Bl.,<br />
350 S., 1 Bl. Interims-Brosch. d. Zt. (beschabt, be -<br />
stoßen und fleckig). – Krivatsy 5287. (49) 150,-<br />
600 HEIM, J. H., Ueber den medicinischen Gebrauch<br />
der Molken. St. Gallen, Wegelin und Rätzer, 1824.<br />
1 Bl., 86 S., 1 Bl. Orig.-Brosch. (bestoßen). (158)<br />
80,-<br />
601 HELLWIG, CH. VON, Nosce te ipsum, vel anatomicum<br />
vivum, Oder: Kurtz gefastes doch richtig<br />
gestelltes Anatomisches Werck. Erfurt, Müller<br />
für Ritschel, (1716). Fol. Mit gestoch. Titelvign.<br />
und 4 (2 gefalt.) Kupfertafeln mit beweglichen Teilen.<br />
13 Bl., 20 S. Pgt. d. Zt. (mit kleinen Wurm -<br />
löchern, fleckig und bestoßen). (91) 1.500,-<br />
Seltene erste Ausgabe. – Hirsch-H. III, 150 (fälschlich dat.<br />
1715), und IV, 917. – Vgl. Waller 4288 und Wellcome III,<br />
240. – Bemerkenswerter anatomischer Atlas, offenbar mit<br />
allen beweglichen Teilen. Datierung nach dem Vorwort. Im<br />
wesentlichen eine Überarbeitung von Remmelins Catoptrum<br />
unter Berücksichtigung neuer anatomischer Werke. –<br />
Die Tafeln wurden von I. H. Werner gestochen. – Titel mit<br />
Rasur und Resten einer Tektur, einzelne Wurmlöcher im<br />
Außensteg und in den Kupfern (minimaler Bildverlust), die<br />
Kupfer knittrig und alt hinterlegt, eines mit Randausschnitt<br />
(angerändert), unterschiedlich gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
Rare first edition. – Remarkable anatomical atlas, apparently<br />
with all the moving parts. – Title with erasure and<br />
remains of a paper slip, a few wormholes at outer margin<br />
and in the copperplates (minor loss of illustration), copperplates<br />
creased and backed in former times, one with marginal<br />
cut-out (restored), variable browning. – Contemporary<br />
vellum (with small wormholes, soiled and scuffed). – See<br />
illustration.<br />
Medizin 163<br />
602 HELMONT, J. B. VAN, Ortus medicinae. Id est,<br />
initia physicae inaudita. Progressus medicinae<br />
novus, in morborum ultionem, ad vitam longam.<br />
Edente authoris filio, F. M. van Helmont. Amsterdam,<br />
L. Elzevier, 1648. 4°. Mit einigen Textholzschnitten<br />
(ohne das gestoch. Frontisp). 17 Bl.,<br />
800 (recte 808) S. – VORGEB.: DERS., Opuscula<br />
medica inaudita. Editio secunda. 3 Tle. in 1 Bd.<br />
Ebda. 1648. 4 Bl., 110, 115, 88 S. Blindgepr.<br />
Schweins ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln (etw. fleckig,<br />
Schließen defekt). (50) 200,-<br />
I. Erste Ausgabe. – PMM 135. Krivatsy 5447. Osler 2929.<br />
Waller 4307. Wellcome III, 241. Hirsch-H. III, 153. Willems<br />
1066. Garrison-M. 665: „Helmont was one of the founders<br />
of biochemistry. He was the first to realize the physiological<br />
importance of ferments and gases, and indeed invented<br />
the word 'gas'. He introduced the gravimetric idea in the<br />
analysis of urine. The above work is a collection of his<br />
writings, issued by his son.“ – II. Zweite vermehrte Ausgabe.<br />
– Krivatsy 5442. Osler 2932. Waller 4306. Wellcome<br />
III, 241. – Titel mit gelöschtem Besitzvermerk, nur stellenw.<br />
wenig fleckig.<br />
603 HIPPOKRATES – VALLÉS, F., In libros Hippo<br />
cratis de morbis popularibus commentaria. J. P.<br />
Airoldi opera & industria fidelius elegantiusque<br />
nunc quam prius excusa. Köln, J. B. Ciotti, 1588.<br />
Fol. Mit Druckermarke auf dem Titel. 6 Bl., 850<br />
Sp., 9 Bl. Mod. Pgt. (49) 300,-<br />
VD 16 H 3798. Adams V 139. Wellcome I, 6468. Durling<br />
4522. Lesky 673. – Nicht im STC. – Vallés (Valesius), Leibarzt<br />
König Philipps II. von Spanien, verhalf der hippokratischen<br />
Medizin wieder zur Anerkennung (vgl. Hirsch-H.<br />
V, 698). – Titel mit hs. Besitzvermerk, tls. sehr stark ge -<br />
bräunt, einzelne Wurmspuren, fleckig.<br />
604 – (ZWINGER, J. R.), Speculum Hippocraticum,<br />
notas et praesagia morborum, nec non varia<br />
medendi praecepta, ex magni Hippocratis Coi<br />
monumentis. Basel, Episcopius, 1747. 300 S. Hldr.<br />
d. Zt. (stärker beschabt, etw. bestoßen). (9) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Choulant 37. Holzmann-B. IV, 3212. –<br />
Kurzgefaßtes diagnostisches und therapeutisches Lexikon,<br />
aus den Schriften des Hippokrates zusammengestellt von<br />
Johann Rudolph Zwinger (1692-1777), Professor der Anatomie<br />
und Botanik zu Basel.<br />
VORGEB.: HIPPOCRATES, Opuscula aphoristica<br />
semeiotico-therapeutica VIII. Ebda. 1748. Mit gestoch.<br />
Titelvign. 24 Bl., 448 S., 10 Bl. – Choulant 37. Meusel XV,<br />
489 (irrtümlich 1784). Blake 212. Waller 5015. – Erste Ausgabe<br />
dieser von Zwinger herausgegebenen Sammlung; mit<br />
griechisch-lateinischem Paralleltext. – Vorsatz mit Notiz<br />
von älterer Hand, etw. fleckig, leicht gebräunt. – Mod. Ex -<br />
libris. – Beide Werke selten.<br />
605 HOHENLOHE – BAUR, F. N., Wahre und kur -<br />
ze Beschreibung der merkwürdigen Ereignisse<br />
und wohlthätigen heiligen Handlungen Alexanders<br />
von Hohenlohe. O. O. und Dr. (Würzburg,<br />
Stahel), 1821. VIII, 103 S. Leicht läd. Orig.-Broschur.<br />
(3) 60,-
164<br />
Erste Ausgabe. – Franz Nikolaus Baur war Vikar am Domstift<br />
in Würzburg (nicht im DBI). – Wenig fleckig, unbeschnitten.<br />
606 – ONYMUS, A. J., Meine Ansichten von den<br />
merkwürdigen Heilungen welche der Fürst Alexander<br />
von Hohenlohe seit den 20. Junius d. J. in<br />
Würzburg vollbracht hat. Würzburg, Bonitas,<br />
1821. 72 S. Heftstreifen. (3) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Lesky 841. Wetzer-W. IX, 867. – Alexander<br />
zu Hohenlohe war Domkapitular in Bamberg und<br />
wurde durch eine angebliche Wunderheilung an einem Bauern<br />
im Jahr 1821 schlagartig berühmt. Eine Sturzflut von<br />
Schriften für und wider den „Wunderheiler“ erschien noch<br />
im selben Jahr. Onymus, der von Wetzer getadelt wird, daß<br />
er eine Zeitlang der „falschen Aufklärung“ gehuldigt habe,<br />
wird für die vorliegende Schrift gelobt, weil er darin erkläre,<br />
daß angesichts der Tatsachen die Macht des Glaubens zu<br />
verehren sei. – Einige Anstreichungen, leicht fleckig, unbeschnitten.<br />
607 HOMÖOPATHIE – ALTSCHUL, (E.), Systematisches<br />
Lehrbuch der theoretischen und praktischen<br />
Homöopathie nach den an der k. k. Prager<br />
Universität öffentlich gehaltenen Vorlesungen.<br />
Gotha, Eupel, o. J. (1858). XVI, 372 S. Lwd. d. Zt.<br />
mit Rvg. (153) 350,-<br />
Erste Ausgabe. – Kleinert 3. Tischner, Geschichte der<br />
Homöopathie, 636 (beide mit Druckort Sondershausen).<br />
Tischner 168. Haehl II, 171: „Altschul-Prag behandelt Hahnemanns<br />
Psoralehre in seinem 'Lehrbuch' in ihrem Gegensatz<br />
zu der von Hebra-Wien und Karsch-Münster vertretenen<br />
'Milbentheorie', nach der, wie schon ausgeführt, ohne<br />
Milbe keine Krätze denkbar sei.“ – Braunfleckig. – Aus dem<br />
Besitz des Münchner Homöopathen Karl Stauffer (1870-<br />
1930) mit dessen e. Namenszug auf dem Vorsatz.<br />
608 – GÜNTHER, F. A., Der homöopathische Thierarzt.<br />
(Mischaufl.). 3 in 1 Bd. Sondershausen,<br />
Eupel, 18(56)-57. XL, 308, XIV S., 1 Bl., 310, XII<br />
S., 2 Bl., 356 S. Hldr. d. Zt. (beschabt und bestoßen).<br />
(125) 150,-<br />
Tischner 600. Kleinert 47. – Mehrf. gestempelt; fleckig und<br />
tls. etw. gebräunt. – Beiliegen 5 weitere medizinische Schriften<br />
des 19. Jahrhunderts.<br />
609 – HAHNEMANN, S., Reine Arzneimittellehre.<br />
Mischaufl. 6 Bde. Dresden und Leipzig, Arnold,<br />
1826-33. Spät. Hldr. (beschabt und bestoßen).<br />
(158) 1.000,-<br />
Erste Ausgabe der endgültigen Fassung, Bde. I und II in<br />
3. verm. Aufl. (alles davon Erschienene), Rest in 2. verm.<br />
Aufl. – MNE, Nachtrag, 79. Lesky 273. Waller 3974. Wellcome<br />
III, 192. Slg. Haehl 22. Haehl II, 526. Tischner 82. –<br />
Enthält in Bd. II den berühmten programmatischen Aufsatz<br />
über den „Geist der homöopathischen Heil-Lehre“.<br />
Ein Kernstück innerhalb der Lehre vom Dynamismus bildet<br />
das berühmte Einleitungskapitel zum Bd. VI. – Stellenw.<br />
fleckig.<br />
Medizin<br />
<strong>61</strong>0 – HIRSCH, J. J., Der homöopathische Arzt in<br />
der Kinderstube. Leipzig, Fleischer, 1865. XII,<br />
268 S. Hlwd. d. Zt. mit Rvg. (leicht beschabt).<br />
(153) 500,-<br />
Seltene erste Ausgabe. – Nicht bei Tischner. – Titel gestempelt,<br />
leicht gebräunt.<br />
<strong>61</strong>1 – (KINDT, G. C.), In Sachen des Herrn Kindt<br />
gegen Homöopathie. Zum Besten des Bremer<br />
Krankenhauses. Bremen, Geisler, 1843. 24 S. Mod.<br />
Umschlag. – Nicht im KVK. (153) 150,-<br />
<strong>61</strong>2 – PHARMACOPOEA homoeopathica polyglotta.<br />
Bearb. und hrsg. von W. Schwabe. Leipzig,<br />
Selbstvlg., 1872. 2 Bl., XXXII, 251, 14 S. OLwd.<br />
(Rücken läd., beschabt und bestoßen). (56) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Hein-S. <strong>61</strong>4. Schelenz 641. – Wichtige<br />
homöopathische Pharmakopöe, in deutscher, englischer<br />
und französischer Sprache. Die englische Redaktion übernahm<br />
Leopold Süß-Hahnemann, Enkel Samuel Hahnemanns,<br />
für die französische zeichnete Alfons Noack verantwortlich,<br />
Leiter des homöopathischen Krankenhauses in<br />
Leipzig und Verfasser einer homöopathischen Arzneimittellehre.<br />
– Willmar Schwabe verfolgte mit seiner international<br />
ausgerichteten Pharmakopöe die Rückkehr zu den<br />
strengen Herstellungsvorschriften Hahnemanns, die im<br />
Laufe der Jahre immer mehr zu verwässern drohten. „Mit<br />
seiner Pharmacopoea erreichte Schwabe, daß homöopathische<br />
Arzneimittel nach einheitlichen Richtlinien hergestellt<br />
wurden. Bereits in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts<br />
begannen seine Bemühungen darum, daß man seine 'Normal-Pharmacopoe'<br />
als gesetzliche Grundlage bei der Herstellung<br />
homöopathischer Arzneimittel verwenden sollte“<br />
(Hein-Schwarz). – Willmar Schwabe war seit 1866 mit der<br />
fabrikationsmäßigen Herstellung homöopathischer Mittel<br />
betraut und gründete zudem einen eigenen Verlag, in dem<br />
ab 1910 die „Allgemeine Homöopathische Zeitung“ sowie<br />
zahlreiche homöopathische Schriften verlegt wurden. –<br />
Mehrf. gestempelt, Ränder minimal gebräunt.<br />
<strong>61</strong>3 IRLAND – PHELAN, D., A Statistical Inquiry<br />
into the Present State of the Medical Charities of<br />
Ireland, with suggestions for a medical poor law.<br />
Dublin, Hodges und Smith, 1835. Mit 11 meist ge -<br />
falt. Tabellen. XXXIII, 325 S. Pp. d. Zt. mit Rsch.<br />
(beschabt und bestoßen). (56) 200,-<br />
Einzige Ausgabe. – Wellcome IV, 372. – Vorsatz mit Bibliotheksmarke,<br />
Titel gestempelt, kaum fleckig.<br />
<strong>61</strong>4 JACQUELIN-DUBUISSON, J. R., Dissertation<br />
sue la manie. Paris, Selbstvlg., 1812. S. (3)-10, 124 S.<br />
Ldr. d. Zt. mit Stehkanten-, Innenkanten-, Deckelund<br />
Rvg. (Gebrauchsspuren). (56) 150,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar. – Innengelenke<br />
gebrochen, Vorsatz mit Besitzeintrag von alter Hand, wenig<br />
fleckig, leicht gebräunt.
<strong>61</strong>5 KÄMPF, J., Abhandlung von einer neuen Me -<br />
thode, die hartnäckigsten Krankheiten, die ihren<br />
Sitz im Unterleibe haben, besonders die Hypochondrie,<br />
sicher und gründlich zu heilen. 2. verm.<br />
und verb. Aufl. Frankfurt und Leipzig 1786. Mit<br />
gefalt. Kupfertafel. 36 S., 10 Bl., 576 S. Ldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. und Rvg. (beschabt und bestoßen). (6)<br />
150,-<br />
Vgl. Hirsch-H. III, 480. Lesky 346. Wellcome III, 376.<br />
Blake 239 (abweichende Kollation). – Kämpf wurde durch<br />
sein „Visceralklystier“ bekannt. – Mit hs. Besitzvermerk,<br />
wenig fleckig.<br />
<strong>61</strong>6 KÖNIG, E., Keras Amaltheias (graece), seu thesaurus<br />
remediorum e triplici regno. Basel, König,<br />
1693. 4°. 2 Bl., 280 S., 6 Bl. Pgt. d. Zt. mit blindgepr.<br />
Wappensupralibros auf dem Vorderdeckel<br />
(Schwanz wenig lädiert). (110) 600,-<br />
NACHGEB.: DERS., Regnum animale. Köln 1682. 6 Bl.,<br />
174 S., 1 Bl. – DERS., Regnum vegetabile. 2 Tle. Köln und<br />
Basel 1688-96. 8 Bl., 186 S., 1 Bl., 166 S., 7, 8 Bl., 271 S., 4 Bl.<br />
– DERS., Regnum minerale. Basel 1687. 4 Bl., 192 S., 2 Bl.<br />
Erste Ausgaben. – Krivatsy 6470-71. Hirsch-H. III, 574.<br />
Wellcome III, 408. Ferchl 279. Eales 1020. Neu 2173. Brüning<br />
2726. – Sammelband mit den Hauptwerken des Basler<br />
Mediziners Emanuel König. – Das „Keras Amaltheias“ enthält<br />
auch Fremdbeiträge von Waldschmidt, Vigani, Bate<br />
und Langelot. Hervorzuheben ist die von König und Lengelotti<br />
verfaßte Abhandlung „Chymica physica“. – Der<br />
Gesamttitel spielt auf die berühmte Ziege Amalthea an, die<br />
Zeus ernährte. – Vorsätze wurmstichig, Titel des ersten<br />
Werkes mit gelöschtem Stempel und Besitzvermerk von<br />
alter Hand in Tinte, gebräunt und fleckig, stellenw. wasserrandig.<br />
– Dekorativer Einband des Klosters Lambach.<br />
<strong>61</strong>7 KÖNIGLICHES PREUSSISCHES MEDICI-<br />
NAL-EDICT und Verordnung, auf Sr. Königl.<br />
Majest. allergnädigsten Befehl hrsg. von Dero<br />
Ober Collegio Medico. Berlin, o. Dr., 1725 (er -<br />
schienen 1727). 4°. 99 S. Pp. d. Zt. (stärker be -<br />
schabt und bestoßen). (56) 120,-<br />
Eine von 2 Druckvarianten. – Vgl. Schelenz 569: „Der Ausgangspunkt<br />
der späteren preußischen Medizinal-Gesetzgebung.“<br />
– Ohne die in späteren Ausgaben beigebundene<br />
„Revidirte Ordnung“. – Datierung nach der im April 1727<br />
erlassenen Deklaration, die auf den S. 91-96 abgedruckt ist.<br />
– Mehrf. gestempelt, etw. gebräunt und fleckig.<br />
<strong>61</strong>8 KOLOPROKTOLOGIE – ABERCROMBIE, J.,<br />
Untersuchungen über die Krankheiten des Darmkanals.<br />
Bonn, Marcus, 1822. 2 Bl., 182 S., 1 Bl. Pp.<br />
d. Zt. mit Rsch. (beschabt und bestoßen). (118)<br />
120,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Vgl. Hirsch-H. I, 7. – Titel mit<br />
hs. Besitzvermerk, stellenw. minimal fleckig.<br />
Medizin 165<br />
<strong>61</strong>9 – BECKER, G. W., Die Hämorrhoiden. Ein guter<br />
Rath für alle, die daran leiden, oder sie fürchten.<br />
Weißenfels und Leipzig, o. Dr., 1811. 164 S. Mod.<br />
Hldr. (118) 100,-<br />
Vgl. GK 14.6601 und 6602 (Ausg. 1804 und 1827). – Möglicherweise<br />
ein Nachdruck der ersten Ausgabe, da auch<br />
diese in Weißenfels und Leipzig erschienen ist (sicher keine<br />
Titelausgabe, da im Umfang ganz unterschiedlich). – Titel<br />
mit hs. Besitzvermerk, stellenw. etw. fleckig. – Selten.<br />
620 – CONRADI, J. W. H., Hämorrhoiden. Marburg,<br />
Akademische Buchhandlung, 1804. XVI,<br />
128 S., 3 Bl. Anzeigen. Pp. um 1900 (beschabt und<br />
be stoßen). (118) 80,-<br />
Vgl. Hirsch-H. II, 92. – Vorsatz mit hs. Besitzvermerk,<br />
minimal gebräunt und etw. fleckig.<br />
621 – HILDEBRANDT, G. F., Geschichte der Unreinigkeiten<br />
im Magen und den Gedärmen. 3 Bde.<br />
Braunschweig, Schulbuchhandlung, 1789-90. XII<br />
S., 1 Bl., 390 S., 1 Bl.; 523 S., 2 Bl.; 556 S., 2 Bl.<br />
Mod. Hldr. (118) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Hirsch-H. III, 222. Blake 210 (Bde. I und<br />
II). Lesky 213. – Behandelt neben Magen- und Darm -<br />
erkrankungen auch Nahrungsmittel und Getränke. – Unbeschnitten.<br />
– Stellenw. etw. fleckig.<br />
622 – – Über die blinden Hämorrhoiden. Erlangen,<br />
Walther, 1795. 4 Bl., 144 S. Mod. Hldr. (118) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Blake 211. Hirsch-H. III, 220. – Titel mit<br />
hs. Besitzvermerk, fleckig.<br />
623 – MONTEGRE, A. J., Die Hämorrhoiden, ihre<br />
Erkenntniß, alle ihre Zufälle und Folgen und ihre<br />
Heilung. Leipzig, Engelmann, 1821. X, 374 S.<br />
Hldr. d. Zt. mit Rsch. (Gelenk gebrochen, be -<br />
schabt und bestoßen). (118) 120,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Hirsch-H. IV, 250. – Vorsatz mit<br />
hs. Besitzvermerk, etw. fleckig.<br />
624 – RAU, G. L., Ueber die Erkenntniß und Heilung<br />
der gesammten Hämorrhoidenkrankheit. Gießen,<br />
Heyer, 1821. V, 429 S. Ldr. d. Zt. mit 2 Rsch. und<br />
Rvg. (beschabt und bestoßen). Zachert-Z. III,<br />
1347. – Vorsatz mit Buchhändlermärkchen, etw.<br />
fleckig. (118) 100,-<br />
625 – REINHARD, CH. T. E., Abhandlung von dem<br />
Mastdarmblutflusse. Nebst einem Beweise, daß<br />
die Vollblütigkeit an und vor sich selbst keine<br />
Krankheit genennet zu werden verdiene. Zweyte<br />
verb. Aufl. Glogau, Günther, 1764. 8 Bl., 144 S.<br />
Spät. Pp. mit Rsch. (etw. lädiert). – GV 115, 265. –<br />
Etw. gebräunt. (118) 120,-
166<br />
Nr. 632<br />
626 KOLOPROKTOLOGIE – SCHWARTZ, J. C.,<br />
Klystiren als ein allgemeines Haus-Mittel. Imgleichen<br />
vom Wasser- und Tobaks-Gebrauch. 2 Tle.<br />
in 1 Bd. Hamburg, Felginer, 1723. 6 Bl., 307 S. Pp.<br />
um 1900 (beschabt und bestoßen). (118) 120,-<br />
Zachert-Z. IV, 1523. Immensack 1541. – Vorsätze erneuert,<br />
Buchblock vom Deckel gelöst, gebräunt und fleckig.<br />
627 – KONVOLUT – 20 Werke. Ca. 1718-1853. Verschiedene<br />
Einbände (Gebrauchsspuren). (118)<br />
300,-<br />
Kämpf (Abhandlung von einer neuen Methode, die hart -<br />
näckigsten Krankheiten zu heilen, 1786) – Söderberg<br />
(Abhandlung von den Hämorrhoiden, 1778) – Schreger<br />
(Grundriß der chirurgischen Operationen, 1819) – Abercrombie<br />
(Untersuchungen über die Krankheiten des Darmkanals,<br />
1822) – Howship (Praktische Bemerkungen über<br />
Krankheiten der unteren Gedärme und des Afters, 1824) –<br />
Richter (Rathgeber Hämorrhoiden, 1827) – Montegre<br />
(Erkenntniß und Behandlung von Hämorrhoiden, 1833). –<br />
Und einiges mehr. – Altersspuren.<br />
628 – SAMMLUNG – Ca. 120 Schriften zur Koloproktologie.<br />
Ca. 1830-1950. Meist recht gut erhaltene<br />
Einbände der Zeit. (118) 1.200,-<br />
Wer seinen Partner liebt, schickt ihn zur Darmkrebsvorsorge<br />
(Uschi Glas und Dieter Hermann). Für das Wartezimmer<br />
fände er in der vorliegenden Sammlung dazu sicher<br />
die anregende Lektüre. Und danach: Zur Sache, Schätzchen.<br />
Medizin<br />
629 KROMBHOLZ, J. V. VON, Gerichtlich-medizinische<br />
Untersuchungen nebst Gutachten. 3 Tle.<br />
in 1 Bd. Prag, Calve, 1841. Gr.-Fol. Mit gefalt.<br />
lithogr. Tafel. 5 Bl., 53 S., 1, 1 Bl., 82 S., 1 Bl., 47 S.<br />
Pp. d. Zt. (stärker beschabt und bestoßen). (13)<br />
150,-<br />
Lesky 366. – Vgl. Hirsch-H. III, <strong>61</strong>6. – Seltene einzige<br />
Gesamtausgabe der zunächst in 3 Heften seit 1831 einzeln<br />
erschienenen gerichtsmedizinischen Untersuchungen an<br />
den Leichnamen totgefundener Neugeborener, Erhängter,<br />
Ertrunkener, Erstickter, Erschossener, Erstochener, am<br />
Halse Geschnittener und Vergifteter; verfaßt von Julius<br />
Vincenz von Krombholz (1782-1843), einer damaligen<br />
Koryphäe auf dem Gebiet der forensischen Medizin und<br />
Medizinalpolizei. – Gelockert, leicht gebräunt.<br />
630 LA FORGE, L. DE, Tractatus de mente humana.<br />
Amsterdam, Elzevier, 1669. 4°. Mit 2 Textholzschnitten.<br />
18 Bl., 224 S. Spät. flex. Pgt. (49) 250,-<br />
Erste lateinische Ausgabe. – Willems 1411. Krivatsy 6554. –<br />
Nicht im <strong>Katalog</strong> der Wellcome Library, bei Waller, Osler<br />
etc. – Die französische Erstausgabe war 1666 erschienen. –<br />
Kaum fleckig.<br />
631 LANCISI, G. M., De motu cordis et aneurysmatibus<br />
opus postumum, in duas partes divisum<br />
juxta exemplar Romanum. Leiden, Bonk und<br />
Steenman, 1740. 4°. Mit 8 gefalt. Kupfertafeln.<br />
XXXVI, 310 S., 11 Bl. Pgt. d. Zt. (fleckig). (50)<br />
300,-<br />
Blake 254. Eimas 693. Hirsch-H. III, 659. – Vgl. Wellcome<br />
III, 441. Garrison-M. 2973 (EA 1728): „Lancisi noted the<br />
frequency of cardiac aneurysm and showed the importance<br />
of syphilis, asthma, palpitation, violent emotions, and excess<br />
as causes of aneurysms. He was the first to describe cardiac<br />
syphilis. Lancisi shares with Vieussens the honour of laying<br />
the foundation of the pathology of heart disease.“ – Titel<br />
gestempelt, nur stellenw. ganz wenig fleckig.<br />
„... umb sein gelt beschissen“<br />
632 LANFRANCUS MEDIOLANENSIS, Ein<br />
nutzlichs Wundertzney Büchlein. Durch Othonem<br />
Brunfels verdeudscht. (Zwickau, Kantz),<br />
1529. 4°. Mit Titelholzschnittbordüre. 24 Bl.<br />
Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
mit intakten Schließen (Gebrauchsspuren). (158)<br />
2.000,-<br />
Zweiter Druck der Übersetzung der „Chirurgia parva“ des<br />
Lanfrancus durch Brunfels in Zwickau. – VD 16 L 252.<br />
Claus, Zwickau, 156. – Vgl. für Ex. ohne Variantenunterscheidung:<br />
STC 482. Wellcome I, 3652. Waller 5560. – Diese<br />
Ausgabe nicht bei Durling und Adams. – Die Titeleinfassung<br />
nicht bei Luther und Pflugk-Harttung. – Lanfrancus<br />
gilt als einer der größten Chirurgen des Mittelalters. Die<br />
Übersetzung von Brunfels war erstmals 1528 in Straßburg<br />
erschienen, es folgte im selben und darauffolgenden Jahr<br />
eine Reihe kaum mehr auffindbarer Neuauflagen, so in
Zwickau 1529 drei bekannte Drucke durch Kantz. – Brunfels<br />
sah sich zur Verdeutschung veranlaßt, weil so mancher<br />
Patient von „hümpler, landschwermer und suddeler ... umb<br />
sein gelt beschissen und yhm doch nicht geholffen wird“<br />
(Vorrede). – Früher Zwickauer Druck aus der zweiten Offizin,<br />
die erste war dort 1523 eingerichtet worden. – Die<br />
Titelbordüre aus 4 Einzelleisten bestehend, mit kugel -<br />
packenden Blattdelphinen, Säulen und zwei eine Pflanzenschale<br />
haltenden Knaben vom Meister der Jakobsleiter<br />
(Claus 3.1-1-4).<br />
BEIGEB.: ARISTOTELES (PSEUDO-), Das aller edlest<br />
und bewertest Regiment der gesundtheit. In das Teutsch<br />
gebracht, bey Doctor Johann Lorchner zu Spalt. Augsburg,<br />
Steiner, 1530. Mit Titelholzschnitt, ganzseit. Holzschnitt auf<br />
dem Titel verso und 2 Textholzschnitten. 4 nn., 46 num. Bl.<br />
– IA 107.911. VD 16 A 3627. Wellcome I, 457. Durling 298.<br />
Dodgson II, 112, 11. – Vgl. Rosenthal 3144 (Ausg. 1531). –<br />
Die Aristoteles zugeschriebenen „Secreta secretorum“<br />
behandeln in 71 Kapiteln Gesundheit, Krankheit, Arzneien<br />
und dergleichen, enthalten daneben aber auch politische<br />
Ratschläge für den König, allgemeine Lebens- und Klugheitsregeln<br />
etc. – Der Titelholzschnitt zeigt die Dedikation<br />
des Buches an den König, der blattgroße Holzschnitt Alexander<br />
den Großen in ganzer Figur in Rüstung sowie mit<br />
Szepter und Wappenschild, die beiden halbseitigen Aristoteles<br />
bei der Himmelsbeobachtung und im Kreise seiner<br />
Schüler. Dodgson schreibt die Holzschnitte der Schule von<br />
Jörg Breu zu; vergleicht man den Aristoteles-Holzschnitt<br />
mit dem bei Hollstein (IV, 169) abgebildeten, kann man<br />
allerdings höchstens von einer groben Kopie sprechen.<br />
LOBERA DE AVILA, L., Ein nutzlich Regiment der<br />
gesundtheit. Durch Michaelem Krautwadel verteutscht.<br />
Augsburg, Steiner, 1531. Mit Titelholzschnitt und 5 Textholzschnitten.<br />
5 nn., 90 num., 2 nn. Bl. – VD 16 L 2170.<br />
Wellcome I, 3834 (defekt). Durling 2835 (inkomplett):<br />
„A translation of his Vanquete de nobles cavalleros.“ – Der<br />
Holzschnitt auf Blatt A 4 verso stammt von Hans Burgk -<br />
mair (Hollstein V, 128), die anderen Holzschnitte sind von<br />
Jörg Breu und Hans Weiditz (so Hollstein, der allerdings<br />
fälschlicherweise 14 Holzschnitte angibt).<br />
REGIOMONTANUS, Ein neuer Kalender von allerley<br />
Artznei durch alles himmlische Gestirn, von dem weit -<br />
berümten Johanne Künigsperger auß allen fürtreflichen<br />
Astro nomis und Medicis, fleissiglich zusammen geschriben.<br />
Straßburg, J. Cammerlander, o. J. (1540). Mit zahlr. Textholzschnitten.<br />
8 nn., 69 (statt 71) num. Bl. (ohne Bl. 63-66).<br />
– Zinner 1737. Ritter 2193. Benzing, Cammerlander, 81.<br />
Ders., Straßburg, 1394. VD 16 M 6548 und S 8496. – Erster<br />
Bogen lose, gegen Ende mit erheblichen Gebrauchsspuren.<br />
VORGEB.: (PARACELSUS, Von der Frantzösischen<br />
Kranckheit drey Bücher). Nürnberg, F. Peypus, 1530. 53<br />
(statt 54) Bl. (ohne den Titel). – VD 16 P 638.<br />
Stellenweise gebräunt und fleckig, einige Alters- und<br />
Gebrauchsspuren, insgesamt bestimmungsgemäß erhaltener<br />
Sammelband mit durchaus seltenen Schriften. – Siehe<br />
Abbildung und Seite 122.<br />
Here and there browned and soiled, some signs of wear,<br />
altogether still fairly well preserved Sammelband with quite<br />
rear treatises. – Contemporary blind-pressed pigskin over<br />
wooden boards with working clasps (signs of wear). – See<br />
illustration and page 122.<br />
Medizin 167<br />
633 (LANGENBECK, K. J. M.), Tabulae Langen beckii<br />
commentarium de structura peritonaei etc.<br />
spectantes. (Göttingen, Dieterich, 1817). Qu.-Fol.<br />
Mit 24 Kupfertafeln von E. Riepenhausen. 1 Bl.<br />
Pp. d. Zt. (stärker beschabt und bestoßen). (13)<br />
100,-<br />
Wellcome III, 445. – Vgl. Hirsch-H. III, 668. – Tafelband<br />
zum „Commentarius de structura peritonaei ad illustrandam<br />
herniarum indolem“ des berühmten Chirurgen und<br />
Anatomen Konrad Johann Martin Langenbeck (1746-1851).<br />
– Leicht gebräunt, etw. (Kopfsteg stärker) fleckig.<br />
634 LAVOISIER – EXTRAIT des registres de l'Academie<br />
Royale des Sciences. Du 20 Juin 1787. Rapport<br />
des Commissaires chargés des Projets relatifs<br />
à l'établissment des quatre Hôpitaux. Paris, Imprimerie<br />
Royale, 1787. 4°. 15 S. Mod. Hmaroquin<br />
(leicht beschabt). (153) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Duveen-K. 701. – Vgl. Norman 1289. –<br />
Zweiter Krankenhaus-Bericht, gedruckt auf der Privatpresse<br />
des Königs. Unterzeichnet von Lassone, Dabenton,<br />
Tillet, Bailly, Lavoisier, Laplace und D'Arcet. – „This<br />
second report of the commission, dealing with the recommendations<br />
for sites on which the projected four new hospitals<br />
should be built, was promptly published by the<br />
Imprimerie Royale before it appeared in the 'Hist. Acad. R.<br />
Sci. for 1786 (1788).“ – Leicht stockfl., breitrandig.<br />
635 LODER, J. CH. (VON), Anatomische Tafeln zur<br />
Beförderung der Kenntniss des menschlichen<br />
Körpers. 2 Text- und 2 Tafelbde. Weimar, Landes-<br />
Industrie-Comptoir, (1794)-1803. Gr.-Fol. Mit<br />
192 (8 gefalt.) teils beikolor. Kupfertafeln. Hldr. d.<br />
Zt. (stärker beschabt, bestoßen und mit kleineren<br />
Fehlstellen). (13) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Choulant 151. Hirsch-H. III, 819. Lesky<br />
401. Zachert-Z. IV, 1022. Goldschmid 81: „Die Tafeln sind<br />
in schönem Linienstich reproduziert, viele mit nebenstehendem<br />
Konturstich, manches hervorragend schön.“ – Text<br />
mit 10 separat paginierten Teilen, Tafeln von 1-182 gezählt,<br />
10 Tafeln als Umrißkupfer wiederholt. – Durchgehend etw.<br />
gebräunt und braunfl., wenige Tafeln am Oberrand knapp<br />
beschnitten.<br />
636 MAGNETISMUS – BARTH, G. (H.), Der Le -<br />
bensmagnetismus, seine Erscheinungen und seine<br />
Praxis. Heilbronn und Leipzig, Landherr, 1852.<br />
VIII, 236 S. Lwd. d. Zt. (etw. bestoßen). (3) 80,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Ackermann II, 24. – Fleckig und<br />
etw. gebräunt.<br />
637 – DELEUZE, J. P. F., Praktischer Unterricht über<br />
den thierischen Magnetismus. Aus dem Französischen<br />
von F. X. Schumacher. Stuttgart, Hallberger,<br />
1853. VIII, 420 S. Hlwd. d. Zt. (etw. berieben und<br />
bestoßen). (3) 150,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Vgl. Caillet 1129. Dorbon 1129.<br />
Ackermann V, 595 (französische EA 1825). – Vorsatz mit<br />
Buchhändlermarke, etw. fleckig, wasserrandig und gebräunt.
168<br />
638 MAGNETISMUS – DUPOTET DE SENNE-<br />
VOY, (J. D.), Elementare Darstellung des thierischen<br />
Magnetismus. Deutsch bearbeitet von Hugo<br />
Hartmann. Grimma und Leipzig, Verlags-Comptoir,<br />
1851. XVI, 354 S. Leicht läd. Hlwd. d. Zt. –<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Gebräunt und fleckig.<br />
(3) 150,-<br />
639 – ENNEMOSER, J., Anleitung zur Mesmerischen<br />
Praxis. Stuttgart und Tübingen, Cotta, 1852.<br />
S. (III)-VI, 514 S. Hldr. d. Zt. (beschabt und leicht<br />
bestoßen). (3) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Ackermann II, 131. Hirsch-H. II, 417.<br />
ADB VI, 151: „Ennemoser war einer der extremsten Vertreter<br />
jener aus der Naturphilosophie erwachsenen mystischen<br />
Richtung in den Naturwissenschaften.“ – Ohne den<br />
Vortitel. – Mehrf. gestempelt, leicht fleckig.<br />
640 – H(ERVIER), CH., Théorie du Mesmérisme.<br />
Paris, Royez, 1817. 2 Bl., 148 S. Pp. des 19. Jhdts.<br />
(lichtrandig und wenig bestoßen). (3) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Caillet 5126. Barbier IV, 705. – Der Verfasser<br />
war einer der ersten Schüler Mesmers. – Letztes Blatt<br />
mit Eckabriß; gebräunt und fleckig. – Exlibris.<br />
641 – KERNER, J., Die Seherin von Prevorst. Eröffnungen<br />
über das innere Leben des Menschen und<br />
über das Hereinragen einer Geisterwelt in die<br />
unsere. 2 Bde. Stuttgart und Tübingen, Cotta,<br />
1829. Mit 8 gefalt. lithogr. Tafeln (davon 1 teil -<br />
kolor.). VIII, 328 S., 1 Bl.; VIII, 266 S., 1 Bl. Stark<br />
beschäd. Interims-Einband. (3) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. VIII, 207, 49. Caillet 5742.<br />
Hirsch-H. III, 509. Pfäfflin-T. 23. – Krankheits- und Be -<br />
handlungsgeschichte der Friederike Hauffe aus Prevorst,<br />
der berühmtesten unter den Kernerschen Patienten. Nur<br />
die Erst ausgabe enthält die genaue Aufzählung der Versuche<br />
mit Mineralien und Vegetabilien. – Etw. fleckig.<br />
642 – MAILÁTH, J. VON, Der animalische Magnetismus<br />
als Heilkraft. Regensburg, Manz, 1852. Mit<br />
3 gefalt. lithogr. Tafeln. VIII, 299 S. Lwd. d. Zt.<br />
(starke Gebrauchsspuren). – Erste Ausgabe. – Du<br />
Prel 723. – Fleckig. (3) 200,-<br />
643 – MAYO, H., Wahrheiten im Volksaberglauben,<br />
nebst Untersuchungen über das Wesen des Mesmerismus.<br />
In Briefen. Nach der 3. englischen<br />
Orig.-Ausg. deutsch von H. Hartmann. Leipzig,<br />
Brockhaus, 1854. Mit gefalt. lithogr. Tafel. XII,<br />
284 S. Lwd. d. Zt. (Gebrauchsspuren). (3) 120,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Ackermann I, 573 und II, 275. –<br />
Vgl. Hirsch-H. IV, 137 (nur die englische Ausg.). – Behandelt<br />
in 14 Briefen Wünschelrute, Vampire und Vampirismus,<br />
Ekstase, Somnambulismus, Odometer, Mesmerismus<br />
und Hypnotismus etc. – Etw. fleckig.<br />
Medizin<br />
644 – MESMER, F. A., Mesmerismus. Oder System<br />
der Wechselwirkungen, Theorie und Anwendung<br />
des thierischen Magnetismus als die allgemeine<br />
Heilkunde zur Erhaltung des Menschen. Nebst<br />
„Erläuterungen zum Mesmerismus“, hrsg. von<br />
K. Ch. Wolfart. 2 in 1 Bd. Berlin, Nikolai, 1814-<br />
15. Mit gestoch. Portr. und 6 (2 teilkolor.) gefalt.<br />
Kupfertafeln. LXXIV, 356, XVI, 296 S. Pgt. um<br />
1900. (3) 400,-<br />
Erste Ausgaben. – Waller 6506. Hirsch-H. IV, 179 und V,<br />
981. Tischner, Mesmer, 31: „In diesem Buch faßt Mesmer<br />
nochmals seine ganze Theorie zusammen und bringt auch<br />
noch in mehrfacher Hinsicht Neues.“ – Von Wolfart in<br />
Mesmers Auftrag aus dessen deutschen und französischen<br />
Manuskripten herausgegeben. – Mehrf. gestempelt, erste<br />
Lage der Vorrede verbunden, Tafeln knapp beschnitten.<br />
645 – ROBIANO, (L. M. J.) DE, Neururgie oder der<br />
thierische Magnetismus. Übers. von W. Schöttlen.<br />
Stuttgart, Rümelin, 1849. VII, 164 S. Hlwd. d. Zt.<br />
(verblaßt, beschabt und bestoßen). (3) 150,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Du Prel 785. Ackermann V, 1096.<br />
– Titel gestempelt, fleckig und etw. gebräunt.<br />
646 – SCHWARZSCHILD, H., Magnetismus, Somnambulismus,<br />
Clairvoyance. 2 in 1 Bd. Kassel,<br />
Fischer, 1853-54. XII, 279, V, 411 (recte 407) S.<br />
Hlwd. d. Zt. (starke Gebrauchsspuren). (3) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Hirsch-H. V, 178. Ackermann V, 1106. –<br />
Vorderes Gelenk gebrochen, Titel gestempelt, stellenw.<br />
fleckig und tls. etw. gebräunt.<br />
647 – STEHR, L., Der Magnetismus als Urkraft in seinen<br />
verschiedenen Wirkungen geschildert. Berlin,<br />
Grieben, 1865. 4 Bl., 160 S., 2 Bl. Anzeigen. Lwd.<br />
d. Zt. – Erste Ausgabe. – Titel gestempelt. (3) 100,-<br />
648 – TESTE, A., Bekenntnisse eines Magnetiseurs.<br />
Aus dem Französischen. 2 Tle. in 1 Bd. Leipzig<br />
und Dresden, Payne, o. J. (ca. 1856). Mit gestoch.<br />
Frontisp. 192, 191 S. Lwd. d. Zt. (Rückenbezug<br />
tls. eingerissen, beschabt und bestoßen). (3) 120,-<br />
(Illustrierte Familienbibliothek I, 65-68). – Erste deutsche<br />
Ausgabe? – Fromm 25237. – Vgl. Caillet III, 10582 (französische<br />
EA 1848): „Ouvrage sans aucune valeur scientifique.<br />
Ce sont des scènes de somnambulisme sous forme de<br />
nouvelles ou de romans. Ce ne sont pas même les mémoires<br />
de l'auteur.“ – Titel gestempelt, fleckig und gebräunt. –<br />
Nachgebunden die Erzählung „Jagd-Abenteuer in Texas“<br />
von Philipp Paxton (ca. 1856).<br />
649 – WIRTH, J. U., Theorie des Somnambulismus<br />
oder des thierischen Magnetismus. Leipzig und<br />
Stuttgart, Scheible, 1836. X, 334 S., 1 Bl. Hlwd. d.<br />
Zt. (leicht beschabt). (3) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Ackermann II, 448. – Mehrf. gestempelt,<br />
leicht fleckig.
650 – DASS. Hldr. d. Zt. (beschabt). – Titel gestempelt,<br />
leicht fleckig. (3) 150,-<br />
651 – ZIMMERMANN, F. W. A., Magnetismus und<br />
Mesmerismus oder physische und geistige Kräfte<br />
der Natur. Berlin, Thiele, 1862. Mit 10 getönten<br />
(einigen mehrfarb.) lithogr. Tafeln. 3 Bl., 692 S.<br />
Hldr. d. Zt. (Gebrauchsspuren). (3) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Ackermann II, 462 (ohne Tafeln): „Selten<br />
gewordene Darstellung in Romanform.“ – Verfaßt von dem<br />
unter mehreren Pseudonymen schreibenden Schriftsteller<br />
C. G. W. Vollmer. – Ohne den Reihentitel („Naturwissenschaftliche<br />
Romane, Bd. 2“). – Wenig fleckig.<br />
652 MARCUS, A. F., Ueber den jetzt herrschenden<br />
ansteckenden Typhus. – Sendschreiben über die<br />
Verhinderung der Ansteckung und das Heilverfahren<br />
bei ansteckendem Typhus. 2 in 1 Bd. Bamberg<br />
und Würzburg, Goebhardt, 1813. XVI, 72,<br />
16 S. Pp. d. Zt. (minimale Absplitterung auf dem<br />
Deckel). (158) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Mit seiner Typhus-Schrift löste der reformerische<br />
Bamberger Arzt eine scharfe Kontroverse zwischen<br />
der „romantischen Medizin“ und der Wissenschaftsmedizin<br />
aus. Der befreundete Arzt Andreas Roeschlaub,<br />
zunächst wie Marcus Anhänger der naturphilosophischen<br />
Schule, zieht in seiner 1814 erschienenen Schrift zur<br />
Behandlung des Typhus gegen Marcus heftig zu Felde und<br />
wird zum erbitterten Gegner der unter dem Einfluß von<br />
Schelling stehenden Medizin. – Vgl. Hirsch-H. IV, 75 und<br />
849. – Wenig fleckig.<br />
653 MARTIN, P., Abhandlung über die Migräne und<br />
andere Arten von Kopfschmerz, nebst deren Heilmitteln.<br />
Nach dem Französischen frei bearbeitet<br />
und vermehrt von J. C. Fleck. Ilmenau, Voigt,<br />
1830. 12°. VI, 74 S., 2 Bl. Anzeigen. Mod. Pp. –<br />
Mehrf. gestempelt, stellenw. minimal fleckig. (56)<br />
120,-<br />
654 MARTINY, E., Naturgeschichte der für die Heilkunde<br />
wichtigen Thiere. Darmstadt, Leske, 1847.<br />
Mit 30 tls. kolor. lithogr. Tafeln. 16, 584 S. Hldr.<br />
d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (stärker beschabt und<br />
be stoßen). – Erste Ausgabe. – Mehrf. gestempelt,<br />
tls. stärker fleckig. (56) 100,-<br />
655 MASCAGNI, P., Planches anatomiques du corps<br />
humain exécutées d'après les dimensions natu -<br />
relles, accompagnées d'un texte explicatif par<br />
F. Antommarchi. Paris, Lasteyrie, (1823-26).<br />
(Ohne den Textband). Elefant-Folio. Mit lithogr.<br />
Titel, 45 lithogr. Tafeln und 35 (statt 45) Umriß -<br />
lithographien. Ldr. d. Zt. (bestoßen). (38) 1.800,-<br />
Medizin 169<br />
Choulant 145. Choulant-F. 319. Hirsch-H. I, 154 (mit 83<br />
Tafeln). Garrison-M. 409.1, Anm. – Nicht im <strong>Katalog</strong> der<br />
Wellcome Library, bei Waller und Goldschmid. – Berühmter<br />
Raubdruck des Kupferstichwerkes „Anatomia universa“<br />
von P. Mascagni in Lithographie. „Durch die Aufhebung<br />
des Contractes mit den Erben Mascagnis glaubte Antommarchi,<br />
Schüler und Kollege Mascagnis, sich aller Verbindlichkeiten<br />
gegen diese selbst so weit enthoben, daß er sich<br />
berechtigt hielt, die in seinen Händen befindlichen Abzüge<br />
nach eigener Bearbeitung lithographieren zu lassen und<br />
unter seinem eigenen Namen herauszugeben“ (Choulant).<br />
– Monumentaler Atlas. Die Blätter sind so groß, daß ein<br />
ganzer menschlicher Körper aus drei Blättern zusammengesetzt<br />
werden kann. – Vorhanden sind in beiden Versionen<br />
die Tafeln 1-18, 25-32, 36-38, 40, 42, 44, 45, 47 und 48,<br />
nur als ausgeführte Lithographien die Tafeln 22-24, 34-36,<br />
39, 41, 43 und 46. Es fehlen im Vergleich zu Hirsch-Hübotter<br />
die Tafeln 19-21. – Eine Umrißlithogr. mit hinterlegtem<br />
Durchriß, stellenw. stark wasserrandig sowie stärker<br />
stockfl. und gebräunt, einige Tafeln sehr knapp beschnitten.<br />
Famous pirate issue of the engraved work „Anatomia universa“<br />
by P. Mascagni in lithography. – Monumental atlas.<br />
The leaves are so large that a whole body can be formed<br />
with three leaves put together. – There are in both versions<br />
the plates 1-18, 25-32, 36-38, 40, 42, 44, 45, 47 and 48, only<br />
as lithographs the plates 22-24, 34-36, 39, 41, 43 and 46.<br />
Missing are the plates 19-21 compared to Hirsch-Hübotter.<br />
– One outline lithograph with backed tear, here and there<br />
strong waterstains and stronger foxing and browning, some<br />
plates very closely trimmed. – Contemporary calf (scuffed).<br />
656 MAYER, J. C(H). A., Anatomische Kupfertafeln<br />
nebst dazu gehörigen Erklärungen. 6 Tle. in 2 Bdn.<br />
Berlin und Leipzig, Decker und Rottmann, 1783-<br />
94. 4°. Mit 66 gefalt. Kupfertafeln. Hldr. d. Zt.<br />
(Vordergelenk von Bd. II angeplatzt, beide Bde.<br />
bestoßen und etw. fleckig). (27) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Engelmann 365. Blake 294. Wellcome IV,<br />
89 (nur Tle. I-IV). Hirsch-H. IV, 130. Lesky 429. Zachert-<br />
Z. III, 941 (Hefte V und VI inkplt.). – Nicht bei Waller. –<br />
Behandelt Knochenbau, Muskulatur, Nervensystem, Eingeweide<br />
und Sinneswerkzeuge. – Tafelkollation: 8, 8, 10, 11,<br />
12 (Tafeln 5-7 doppelt numeriert und eine A-Tafel), 17 (alle<br />
Tafeln doppelt numeriert und eine A-Tafel). – Text mehrf.<br />
gestempelt, einige Tafeln knapp beschnitten; Text und<br />
Tafeln etw. fleckig und tls. stärker gebräunt.<br />
657 MORGAGNI, G. B., Adversaria anatomica<br />
omnia. Accedit in hac ultima editione nova institutionum<br />
medicarum idea. 7 Tle. in 1 Bd. Leiden,<br />
Langerak, 1741. 4°. Mit gefalt. gestoch. Frontisp.<br />
und 11 Kupfertafeln (davon 1 gefalt.). Ldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. (Rücken stark beschäd., beschabt und<br />
bestoßen). (118) 300,-<br />
Waller 6670. Blake 312. Hirsch-H. IV, 264. – Spätere vollständige<br />
Ausgabe (EA 1719) des Hauptwerkes von Morgagni<br />
(1682-1771), der bis zu seinem Tod Anatomie in<br />
Padua lehrte. – Titel mit hs. Besitzvermerk, stellenw. etw.<br />
fleckig.
170<br />
Nr. 664<br />
658 MÜLLER, J., Ueber die phantastischen Gesichtserscheinungen.<br />
Eine physiologische Untersuchung<br />
mit einer physiologischen Urkunde des<br />
Aristoteles über den Traum. Koblenz, Hölscher,<br />
1826. X, 117 S. Etw. läd. Interimsbroschur. (36)<br />
300,-<br />
Erste Ausgabe. – Garrison-M. 1456. Hirsch-H. IV, 288.<br />
Waller 6733. Horblit 76. DSB IX, 570. – Frühe Arbeit des<br />
großen Physiologen und Lehrer Virchows. – „It is in the<br />
present work that Müller first enunciated his law of specific<br />
nerve energies (later propounded in detail in his 'Handbuch'),<br />
stating that each sense organ, however stimulated,<br />
gives rise to its own characteristic sensation. This observation<br />
is probably his most important single contribution“<br />
(Eimas 1631). – Titel mit Besitzvermerk (Stadtbibliothek<br />
Trier, 1826; verso gestrichener Stempel); fleckig und ge -<br />
bräunt. – Unaufgeschnitten.<br />
659 OECHY, J. A., Anweisung zur zweckmäßigen<br />
zierlichen Leichenöffnung und Untersuchung.<br />
Prag, Widtmann, 1802. 187 S. Hldr. d. Zt. mit<br />
Rsch. und Rvg. (Kopf leicht eingerissen, Schwanz<br />
wenig wurmstichig, beschabt und bestoßen). (83)<br />
200,-<br />
Medizin<br />
Nr. 665<br />
Erste Ausgabe. – Lesky 479. Wellcome IV, 257. Hirsch-H.<br />
IV, 409. – Hauptwerk des Prosektors der Prager Anatomie.<br />
– Fleckig und gebräunt. – Beilage.<br />
660 OEHME, J. A., Eröffnete Geheimnisse der Natur<br />
und Cur eines maladen Frauenzimmers. Leipzig<br />
und Bautzen, Richter, 1734. Mit gefalt. Titel. 5 Bl.,<br />
352 S., 1 Bl. (Errata). Läd. Pgt. d. Zt. (27) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Blake 331. – Vgl. Waller 6959. – Oehme<br />
(1692-1754) wirkte als praktischer Arzt und Chirurg in<br />
Dresden. – Mit dem Karton, der die S. 1<strong>61</strong>/62 des ursprünglichen<br />
Werkes ersetzt. – Nicht im Jahrbuch.<br />
VORGEB.: KEIL, CH. H., Compendiöses doch vollkommenes<br />
Medicinisch-Chymisches Handbüchlein. Die andere<br />
und verbesserte Aufl. Leipzig, Martini, 1737. Mit gestoch.<br />
Frontisp. 7 Bl., 283 S., 10 Bl. – Wellcome III, 381. – Vgl.<br />
Ferguson I, 452. Blake 241. Lesky 348. – Das erfolgreiche<br />
Handbuch des Wunsiedler Stadtphysikus beschreibt zahlreiche<br />
Heilkräuter, Essenzen und Wundermittel. – Beide<br />
Werke tls. stärker fleckig, wasserrandig und gebräunt.<br />
6<strong>61</strong> OPHTHALMOLOGIE – HUNTER, J., Ueber<br />
den nachtheiligen Einfluß der künstlichen Be -<br />
leuchtung auf das Auge, so wie über einige Mittel,<br />
durch welche sich die Nachtheile der Lampen vermeiden<br />
oder vermindern lassen. Aus dem Engli-
schen. Weimar, Landes-Industrie-Comptoir, 1841.<br />
Mit einigen Textholzstichen. 2 Bl., 66 S. Hldr. d.<br />
Zt. (stark beschabt). (56) 150,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Hirschberg IV, 412 (dort Auf -<br />
listung der von Hunter angegebenen Ursachen).<br />
BEIGEB.: HONOLD, C., Ueber die Erweiterung der Pu -<br />
pille durch Narcotica. Schwäbisch Hall, Haspel, 1845. 34 S.<br />
HELLING, G. L., Guter Rath über die Beschaffenheit,<br />
Auswahl, den Gebrauch und die Erhaltung der Brillen. Berlin,<br />
Dieterici, 1819. 20 S.<br />
TEXTOR, K., Ueber die Wiedererzeugung der Krystalllinse.<br />
Würzburg, Becker, 1842. Mit 3 kolor. lithogr. Tafeln.<br />
71 S.<br />
Vorgebunden sind 4 weitere ophthalmologische Abhandlungen.<br />
– Alle 8 Werke recht gut erhalten.<br />
662 – PAGENSTECHER, H., UND C. GENTH<br />
(HRSG.), Atlas der pathologischen Anatomie des<br />
Augapfels. Wiesbaden, Kreidel, 1875. Gr.-4°. Mit<br />
38 Kupfertafeln in Punktiermanier. VIII S., 56 Bl.<br />
Mod. Hlwd. (72) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Sutcliffe 158. Garrison-M. 5910. Hirschberg<br />
1183 und 1207. Goldschmid 208: „Reiche Sammlung<br />
von Abbildungen ganzer Bulbi und einzelner Teile. Sie sind<br />
vorzüglich, die Zeichnung ist exakt, die Wiedergabe mustergültig.<br />
Soweit uns die augenärztliche Literatur bekannt<br />
ist, bilden diese künstlerischen Bilder den Höhepunkt der<br />
schwarz-weißen Abbildungen und können mit Ehren<br />
neben Sichels Iconographie bestehen.“ – Das zweisprachige<br />
Werk erschien in Englisch und Deutsch in acht Lieferungen<br />
seit 1873. – Titel gestempelt, Text stellenw. fleckig.<br />
663 ORFILA, M. (J. B.), Vorlesungen über gerichtliche<br />
Arzneikunde. Aus dem Französischen übers.<br />
von (H.) Breslau. Weimar, Landes-Industrie-<br />
Comptoir, 1822. XII, 396 S. Stark beschäd. Pp. d.<br />
Zt. (56) 80,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Lesky 482. Hirsch-H. IV, 439. –<br />
Vgl. Wellcome IV, 268. – Orfila leitete mit seinen ein Jahr<br />
zuvor erstmals in Paris erschienenen „Leçons de médecine<br />
légale“ „durch die Abwesenheit dogmatischer Calculationen<br />
und die Hervorhebung des rein Thatsächlichen eine<br />
neue Aera der gerichtlichen Medizin“ (Hirsch-Hübotter)<br />
ein. – Titel gestempelt, wasserfleckig.<br />
664 PARACELSUS, TH., Aurora thesaurusque philosophorum.<br />
– Acceßit monarchia physica per<br />
G. Dorneum, in defensionem Paracelsiorum principiorum,<br />
a suo praeceptore positorum. Basel,<br />
(Th.) Guar(in), 1577. Mit Druckermarke auf dem<br />
Titel und 8 kleineren schematischen und 4 nahezu<br />
blattgr. medizinischen Textholzschnitten. 191 S.<br />
Hldr. d. 19. Jhdts. mit Rsch. und Rvg. (beschabt<br />
und bestoßen). (68) 800,-<br />
Sehr seltene erste Ausgabe. – VD 16 P 405. Wellcome I,<br />
4793. Duveen 452. Ferguson II, 168 (nur fragmentarisch).<br />
Sudhoff 177. – Nicht im STC, bei Durling und Waller. –<br />
Medizin 171<br />
Enthalten ist auf S. 56-63 die erste lateinische Ausgabe des<br />
„Thesaurus thesaurorum“ von Paracelsus. – Dorn, einer der<br />
eifrigsten und einflußreichsten Paracelsisten, gibt sich als<br />
Übersetzer der „Aurora“ (S. 8-63) aus, ist aber möglicherweise<br />
selbst der Verfasser. Die „Monarchia triadis“ (S. 65-<br />
127) und wohl auch die „Anatomia corporum“ (S. 129-191)<br />
stammen von Dorn (vgl. ADB V, 351); die Plagiatoren der<br />
Paracelsischen physiologischen und pathologischen Harnanalyse<br />
werden hier scharf angegriffen, wahrscheinlich<br />
besonders Leonhart Thurneysser. – Titel mehrf. gestempelt,<br />
die ersten Bl. angerändert (tls. kleiner Textverlust), zahlr.<br />
Unterstreichungen mit Tinte, gegen Ende wasserrandig. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
Very rare first edition. – Title with multiple stamps, first<br />
leaves restored (partly minor loss of text), numerous underlinings<br />
in ink, waterstains towards the end. – Half calf of the<br />
19th century with spine label and gilt back (scratched and<br />
scuffed). – See illustration.<br />
665 – Cheirurgia. Warhafftiger Beschreibunge der<br />
Wundartzney. 2 in 1 Bd. Basel, K. von Waldkirch,<br />
1586. Fol. Mit wdh. Holzschnitt-Titelbordüre,<br />
wdh. ganzseit. Holzschnittportr. und Druckermarke<br />
am Ende von Bd. I. 6 Bl., 444 S. (ohne die<br />
S. 181/82 und 191/92), 6, 4 Bl., 260 S., 6 Bl. Blindgepr.<br />
Pgt. d. Zt. (etw. fleckig, berieben und bestoßen,<br />
Schließbänder fehlen). (107) 1.500,-<br />
Titelauflage der Ausgabe 1585. – VD 16 P 467. Sudhoff 210<br />
und 211. Mook 152. Parkinson 1806. Wellcome I, 4746 (Bd.<br />
I in der Ausg. von 1585). – Diese Ausgabe nicht im STC,<br />
bei Adams, Durling, Waller etc. – Sorgfältig gedruckte<br />
Gesamtausgabe. – Etw. gebräunt, wenig fleckig. – Siehe Ab -<br />
bildung.<br />
New title issue of 1585 edition. – Neatly printed complete<br />
edition. – Lacking leaves 181/82 and 191/92. – Some<br />
browning, little stained. – Contemporary blindpressed<br />
vellum (some stains, rubs and scuffs, closing tapes missing).<br />
– See illustration.<br />
666 PEST – FICINO, M., Contro alla peste. Insieme<br />
con Tommaso del Garbo, Mengo da Faenza,<br />
& altri Autori. Florenz, Giunta, 1576. 4 Bl.,<br />
120 S., 8 Bl. Mod. Hpgt. (Deckel aufgebogen,<br />
leicht berieben). (110) 400,-<br />
Erste Ausgabe dieser Sammlung von Pestschriften. – Durling<br />
1535. Wellcome I, 2265. Hirsch-H. II, 493. – Auf<br />
Ficinos erstmals 1481 veröffentlichte Abhandlung (vgl. Sudhoff<br />
44) folgen die Schriften von Tommaso del Garbo,<br />
Mengo da Faenza und anderen. Am Schluß ein Traktat<br />
Mandardis aus Ferrara, des Begründers der Syphilidologie.<br />
– Titel mit Besitzvermerk von alter Hand in Tinte, vereinzelt<br />
Marginalien, etw. wasserrandig und fleckig.<br />
667 – TOULON, M. DE, Le Capucin charitable. Einseignant<br />
la methode pour remedier aux grandes<br />
miseres que la peste a coûtume de causer parmi les<br />
peuples. 2 Bde. Lyon, Bruyset, 1722. 2 Bl., 372 S.,<br />
2; 1 Bl. 280 S., 16 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch., Rvg.<br />
und Wappensupralibros (beschabt und bestoßen).<br />
(49) 400,-
172<br />
Blake 293. Wellcome IV, 84. – Späte Ausgabe der bereits im<br />
17. Jhdt. veröffentlichten Pestschrift des Kapuziners Maurice<br />
de Toulon, ergänzt um Beobachtungen von J. J. Manget.<br />
– Gleichmäßig leicht gebräunt. – Schöne Wappeneinbände<br />
aus der Bibliothek des österreichischen Staatsmannes Wenzeslaus<br />
Anton von Kaunitz-Rietberg.<br />
668 PHARMAKOPÖEN – ARMEN-PHARMA-<br />
KOPÖE für Berlin, nebst der Nachricht von der<br />
daselbst errichteten Armenkrankenverpflegungsanstalt.<br />
Entworfen von C(h). W. Hufeland. Berlin,<br />
o. Dr., 1810. 82 S., 2 Bl. Hlwd. d. Zt. mit Rvg.<br />
(stärker beschabt und bestoßen). (56) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Schelenz 629: „Entworfen für Berlin, aber<br />
weit darüber hinaus gebraucht.“ – Mehrf. gestempelt, etw.<br />
fleckig. – BEIGEB.: DASS., 5. verm. Aufl. Berlin, Reimer,<br />
1828.<br />
669 – DISPENSATORIUM PHARMACEUTICUM<br />
Brunsvicense. Braunschweig, Waisenhausbuchhandlung,<br />
1777. 4°. 3 Bl., 378 S., 32 Bl., 63 S. Hldr.<br />
d. Zt. (Gelenke gebrochen, stärker beschabt und<br />
bestoßen). (56) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Wellcome IV, 357. – Vorsatz mit Bibliotheksmarke,<br />
mehrf. gestempelt, stellenw. etw. fleckig.<br />
670 – HELLENIKE PHARMAKOPOIIA (graece).<br />
Pharmacopoea Graeca. Athen, Typographia Regia,<br />
1837. 2 Bl., 5 griech. pag. S., 1 Bl., 542 S. Pp. d. Zt.<br />
(beschabt und bestoßen). (56) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Wellcome IV, 3<strong>61</strong>. – Lateinisch-griechi -<br />
scher Paralleltext. – Vorsatz mit Bibliotheksmarke, mehrf.<br />
gestempelt.<br />
671 – PHARMACOPOEA BATAVA. Amsterdam,<br />
J. Allart, 1805. 4°. Mit gestoch. Titel und 2 gestoch.<br />
Tabellen. 10 Bl., 21, L, 302 (recte 304), 33 S., 6 Bl.<br />
Hlwd. d. Zt. (stark beschädigt). (56) 100,-<br />
Lesky 501. – Bearbeitet von Sebald Justinus Brugmans<br />
(1763-1819) u. a. (vgl. Hirsch-H. I, 734). – Bibliotheks dublette.<br />
672 – PHARMACOPOEA BORUSSICA. Berlin,<br />
Decker, 1799. 4°. VI S., 1 Bl., 216 S. Ldr. d. Zt.<br />
(fleckig, stärker beschabt und bestoßen). (56)<br />
200,-<br />
Erste Ausgabe. – Blake 349. – Mehrf. gestempelt, stellenw.<br />
etw. fleckig. – Beiliegt die „Königlich-preussische neue Arzney-Taxe“<br />
(Berlin 1815).<br />
673 – PHARMACOPOEA HELVETICA, in duas<br />
partes divisa. Basel, Imhof, 1771. Fol. Mit gestoch.<br />
Frontisp. 28 S., 1 Bl., 212, 384, 54 S. Hldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. (beschabt und bestoßen). (56) 300,-<br />
Blake 350. – Mehrf. gestempelt, Vorsatz mit Besitzvermerk<br />
und kleinerem Ausriß, minimal fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Medizin<br />
674 – PHARMACOPOEA WIRTENBERGICA, in<br />
duas partes divisa. Ed. tertia. Stuttgart, Erhard,<br />
1754. Fol. Mit gestoch. Frontisp. 12 Bl., 144,<br />
232 S., 21 Bl., 66 S. Pgt. d. Zt. (stärker fleckig, be -<br />
schabt und bestoßen). (56) 200,-<br />
Blake 350. – Das schöne Frontispiz mit kleiner Ansicht von<br />
Stuttgart in allegorischer Umrahmung. – Mehrf. gestempelt,<br />
Frontisp. mit kleinem Randeinriß, Titel mit hs. Besitzvermerk,<br />
etw. fleckig.<br />
675 – PHARMACOPOEA WIRTENBERGICA,<br />
in duas partes divisa. Ed. nova revisa aucta et<br />
emendata. 3 Tle. in 1 Bd. Stuttgart, Erhard, 1760.<br />
Fol. Mit gestoch. Frontisp. 10 Bl., 144, 232 S.,<br />
21 Bl., 44 S. – BEIGEB.: TAXA SEU PRETIUM<br />
tam simplicium quam compositorum juxta Pharmacopoeam<br />
Wirtenbergicam. Ebda. 1755. Mit ge -<br />
stoch. Titelvign. 66 S. Stark läd. Ldr. d. Zt. (56)<br />
300,-<br />
Blake 350. – Vgl. Waller 7417. Wellcome IV, 372. Adlung-U.<br />
323. – Vierte Ausgabe. – „In der ersten Ausgabe (1741) sind<br />
1952 Mittel enthalten. Danach gehört die Württembergische<br />
Pharmacopöe zu den umfangreichsten Anzneibüchern.<br />
Ein wesentlicher Vorzug besteht darin, dass auch den einfachen<br />
Rohstoffen gute Beschreibungen gewidmet sind“<br />
(Adlung-Urdang). – Frontisp. aufgezogen, Innengelenke<br />
gebrochen, mehrf. gestempelt, etw. fleckig.<br />
676 – PHARMACOPOEA WIRTENBERGICA,<br />
in duas partes divisa. Ed. sexta. Stuttgart, Loeflund,<br />
1798. Fol. XVI S., 1 Bl., 132, 224 S. Ldr.<br />
d. Zt. mit Rsch. (stärker beschabt und bestoßen).<br />
(56) 200,-<br />
Wellcome IV, 372. Lesky 503. – Mehrf. gestempelt, Titel mit<br />
hs. Besitzvermerk, stellenw. gering fleckig. – Durchschossenes<br />
Exemplar mit zahlr. hs. Ergänzungen.<br />
677 – PHARMACOPOEIA ARGENTORATEN-<br />
SIS. 2 Tle. in 1 Bd. Straßburg, Dulssecker, 1725.<br />
Fol. Mit gestoch. Frontisp. von J. A. Friedrich.<br />
7 Bl., 260 S., 8 Bl., 60 S., 1 Bl. Stark beschäd. Hpgt.<br />
d. Zt. (56) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Blake 349. Wellcome IV, 371. – Prachtvoll<br />
gedruckte Straßburger Pharmakopöe. Das Frontispiz mit<br />
Stadtansicht im Hintergrund. Der zweite Teil mit dem Titel<br />
„Catalogus medicamentorum“ enthält ein alphabetisches<br />
Verzeichnis der Medikamente mit hs. Eintragung ihres<br />
Preises. – Innengelenke gebrochen, Titel mit hs. Besitzvermerk,<br />
mehrf. gestempelt, durchgehend mit Eckausrissen,<br />
etw. fleckig.<br />
678 – PHARMACOPOEIA AUGUSTANA renovata.<br />
Augsburg, Kroniger und Göbel, 1694. Fol.<br />
Mit gestoch. Frontisp. und 3 gefalt. Tabellen. 8 Bl.,<br />
343 S., 7 Bl., 47 S. Pgt. d. Zt. (stark lädiert). (56)<br />
500,-
Nr. 673<br />
Krivatsy 8925. – Nicht bei Waller und Schelenz. – Die<br />
berühmte Augsburger Pharmakopöe, hrsg. von Lucas<br />
Schröck. – „Dank ihres großen Detailreichtums bildete sie<br />
eine vorzügliche Quelle für Betrachtungen des sich wandelnden<br />
Arzneischatzes der Neuzeit. Ihrer Wandlungs fähigkeit<br />
und Aufgeschlossenheit gegenüber allen neuen Strömungen,<br />
die aus der geistigen Regsamkeit der Augsburger<br />
Ärzte, zusammengefaßt im dortigen Collegium Medicum,<br />
entsprang, ist ihr Erscheinen über drei Jahrhunderte hinweg<br />
zu verdanken. Sie ist die erste deutsche Pharmakopöe,<br />
die mit insgesamt 18 Ausgaben die höchste Auflagenziffer<br />
aller damaligen Pharmakopöen erreicht“ (Gensthaler, Das<br />
frühe Medizinalwesen der Freien Reichsstadt Augsburg, S.<br />
138). – Mehrf. gestempelt, Buchblock gelockert, etw. fleckig.<br />
679 – PHARMACOPOEIA AUGUSTANA renovata.<br />
Augsburg, Lotter, 1734. Fol. Mit ge stoch.<br />
Frontisp. 7 Bl., 28, 326 S., 6 Bl., 39 S. Hpgt. d. Zt.<br />
(stärker fleckig, beschabt und bestoßen). (56)<br />
400,-<br />
Waller 7385. Blake 347. – „Die im Gegensatz zum 'Dispensatorium'<br />
erweiterten Herstellungsvorschriften ließen das<br />
'Enchiridion' unter wechselnden Titeleien – bis 1734 als<br />
'Pharmacopoeia Augustana renovata' – in 18 Ausgaben zu<br />
einer der beliebtesten Pharmakopöen der Frühen Neuzeit<br />
werden“ (Schmitz, Geschichte der Pharmazie II, S. 206). –<br />
Mehrf. gestempelt, Frontisp. mit größerem Einriß, stellenw.<br />
etw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Medizin 173<br />
Nr. 679<br />
680 – PHARMACOPOEIA LONDINENSIS. London,<br />
Marriott, 1632. Fol. Mit gestoch. Titel. 18 Bl.,<br />
204 S., 3 Bl. Läd. spät. Hlwd. (56) 300,-<br />
Vgl. Krivatsy 8927. – Titel mit hs. Besitzvermerk, mehrf.<br />
gestempelt, etw. gebräunt.<br />
681 – PHARMACOPOEIA REGNI POLONIAE.<br />
Leipzig und Sorau, Fleischer, 1821. S. III-VII,<br />
199 S. Pp. d. Zt. mit Rsch. (beschabt und bestoßen).<br />
(56) 150,-<br />
(Codex Medicamentarius Europaeus, Bd. VI). – Wellcome<br />
IV, 369. – Nachdruck der Warschauer Ausgabe von 1817. –<br />
Vorsatz mit Bibliotheksmarke, Titel gestempelt und mit hs.<br />
Besitzvermerk, stellenw. minimal fleckig. – Beiliegen aus der<br />
derselben Reihe die Bände über Spanien und Portugal.<br />
682 – PREUSSISCHE PHARMAKOPÖE. Nach<br />
der neuesten Ausgabe aus dem Lateinischen übersetzt<br />
und mit vielen Zusätzen versehen von L. A.<br />
Kraus. Braunschweig, Lucius, 1805. XVI, 308 S.<br />
Hldr. d. Zt. (Gelenke gebrochen, stärker beschabt<br />
und bestoßen). (56) 150,-<br />
Vgl. Schelenz <strong>61</strong>5 und 628. – Im selben Jahr erschien eine<br />
weitere Übersetzung durch C. W. Juch. – Mehrf. gestempelt,<br />
gering gebräunt, etw. fleckig.
174<br />
683 PHARMAKOPÖEN – SPIELMANN, J. R.,<br />
Pharmacopoea generalis. 2 Tle. in 1 Bd. Straßburg,<br />
(Heitz für) Treuttel, 1783. 4°. Mit gestoch. Portr.<br />
11 Bl., 218 S., 1 Bl., 372 S., 24 Bl. Stark beschäd.<br />
Hldr. d. Zt. (56)<br />
300,-<br />
Erste Ausgabe. – Blake 428. Hirsch-H. V, 365. Phillippe<br />
281. Schelenz 463. Hein-S. 644. Schmitz II. 578. Ferchl 511.<br />
Ferguson 393. Neu 3885. – Berühmte Pharmakopöe von<br />
dem Straßburger Arzt und Apotheker Jacob Reinbold<br />
Spielmann, der dort seit 1749 an der Universität unterrichtete<br />
und unter dessen Studenten sich 1770 auch Goethe<br />
befand. „Obwohl die 'Pharmacopoea generalis' wegen der<br />
Auswahl der Rezepturen kritisiert wurde, verdient sie vor<br />
allem aufgrund der bemerkenswerten chemischen Erläuterungen<br />
sowie fundierten allgemeinen Vorschriften für jede<br />
Arzneiform Erwähnung“ (Schmitz). – Mehrf. gestempelt,<br />
stellenw. fleckig.<br />
684 – ZWELFER, J., Animadversiones in Pharma copoeiam<br />
Augustanam et annexam ejus mantissam,<br />
sive Pharmacopoeia Augustana reformata. Nunc<br />
quarti vice revisa & emendata. 2 Tle. in<br />
1 Bd. Nürnberg, Endter, 1693. 4°. 12 Bl. 640 S.,<br />
17 Bl., 112 S., 16 Bl., 582 S., 17 Bl. Pgt. d. Zt.<br />
(fleckig, beschabt und bestoßen). (56) 300,-<br />
Jöcher IV, 2241. Georgi IV, 348. – Letzte Ausgabe der erstmals<br />
1652 erschienenen Pharmakopöe. – Mehrf. gestempelt,<br />
etw. gebräunt.<br />
685 POLLER, G. T., Erklärung über die ehrenrührigen<br />
Beschuldigungen, welche ihm in einer Schrift,<br />
betitelt: Ueber Jakob Friedrich Krayl's Entsetzung<br />
von seiner Geburtshelfersstelle etc. gemacht worden<br />
sind. Nürnberg, o. Dr., 1798. 96 S. Brosch.<br />
d. Zt. (etw. fleckig, beschabt und bestoßen). (158)<br />
200,-<br />
Sehr seltene erste Ausgabe. – Vgl. GV 110, 151 (Ausgabe<br />
Sulzbach, Seidel, o. J.). – Erwiderung gegen Angriffe des<br />
Nürnberger Barbiers und Wundarztes Jakob Friedrich<br />
Krayl, der wegen mehrfachen Betrugs verurteilt worden<br />
war und damit die Erlaubnis zur Ausübung des Geburtshelferberufs<br />
verloren hatte. In einer Stellungnahme in der<br />
Nürnbergischen Zeitung hatte Krayl Poller daraufhin heftig<br />
angegriffen. – Die medizinhistorische Bedeutung dieser<br />
wohl vom Verfasser selbst in Kleinstauflage produzierten<br />
Schrift liegt vor allem in den Ausführungen über die berufsrechtliche<br />
Abgrenzung der Ärzte von den Barbieren im<br />
Nürnberg des späten 18. Jahrhunderts: „Traurig genug ...,<br />
daß man in Nürnberg noch immer die Erlaubniß zur Ausübung<br />
der Wundarzneykunst nicht anders, als durch den<br />
Ankauf einer Barbiersgerechtigkeit oder einer Badstube<br />
erlangen kann“; „Bader, Barbier und Wundarzt“ seinen<br />
noch immer „Synonime“ (S. 7, Anm.) – Über den Verfasser,<br />
Wundarzt und Geburtshelfer in Nürnberg, ist kaum etwas<br />
bekannt. Im Jahre 1816 erschien ein <strong>Katalog</strong> seiner nachgelassenen<br />
Bibliothek, wahrscheinlich ist er im Jahr zuvor<br />
gestorben. – Nur ein Exemplar über den KVK nachweisbar<br />
(British Library). – Titel mit kleinem Etikett; etw. gebräunt<br />
und fleckig.<br />
Medizin<br />
Inkunabel der Anorexie<br />
686 PORZIO, S., De puella Germanica, quae fere<br />
biennium vixerat sine cibo, potuque. Florenz, Torrentino,<br />
1551. 4°. 16 S. Mod. Pp. (152) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Durling 3746. Osler 3726. Wellcome I,<br />
5222. STC 537. – Porzio, berühmter italienischer Philosoph<br />
und Wissenschaftler, beschreibt hier die bemerkenswerte<br />
Geschichte eines jungen deutschen Mädchens, das zwei<br />
Jahre lang ohne Nahrung lebte. „Very scarce and curious<br />
little treatise concerning a certain Margarete Weiss and her<br />
remarkable feasting“ (L'art ancien, Bull. 13 ff., 1445). – Früher<br />
ernährungswissenschaftlicher Beitrag des einstigen<br />
Medizindozenten in Pisa. – Minimal fleckig.<br />
687 PSYCHIATRIE – FERRUS, G., Des prisonniers,<br />
de l'emprisonnement et des prisons. Paris, Germer-Baillière,<br />
1850. 1 Bl., XV, 522 S. Pp. d. Zt. mit<br />
Rsch. (beschabt und bestoßen). (56) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Hirsch-H. II, 511. – Der berühmte Arzt<br />
Guillaume Ferrus (1784-18<strong>61</strong>) revolutionierte die Behandlungsmethoden<br />
von Geisteskranken in Frankreich, indem<br />
er die Beschäftigungstherapie einführte. Dank seiner Verdienste<br />
auf dem Gebiet der Psychiatrie wurde er 1840 zum<br />
Aufseher des Gesundheitsdienstes der Gefängnisse ernannt.<br />
– Titel gestempelt.<br />
688 PSYCHOANALYSE – FREUD – BERNHEIM,<br />
H., Neue Studien ueber Hypnotismus, Suggestion<br />
und Psychotherapie. Uebersetzt von S. Freud.<br />
Leipzig und Wien, Deuticke, 1892. XII, 380 S.<br />
Hldr. d. Zt. (fleckig). (3) 150,-<br />
Einzige Ausgabe. – Meyer-Palmedo 81. – Für die Entwicklung<br />
von Freuds Psychoanalyse von Bedeutung. – Mehrf.<br />
gestempelt.<br />
689 RAMAZZIN(I), B., Untersuchung von denen<br />
Kranckheiten der Künstler und Handwercker.<br />
Leipzig, Weidmann, 1718. 6 Bl., 440 S., 9 Bl. Mod.<br />
Lwd. (27) 300,-<br />
Erste deutsche Einzelausgabe. – Lesky 530. Hirsch-H. IV,<br />
716: „Das erste klassische Handbuch über Gewerbekrankheiten,<br />
das die Grundlage aller späteren Arbeiten auf diesem<br />
Gebiete geworden ist.“ – „Ramazzini was the first to<br />
recognize the social significance of occupational diseases<br />
and his book appeared at a most opportune time, since, with<br />
the beginning of industrial development in the eighteenth<br />
century, prevention of accidents from machinery and the<br />
general health of workers became increasingly important“<br />
(Carter-M. 170 zur lateinischen EA 1700). Weil als Folge<br />
dieser Entwicklung in nahezu allen Gewerben sich die<br />
Arbeitsgegebenheiten mehr oder weniger rasch veränderten<br />
und ganze Berufe ausstarben (Kloakenfeger, Walker,<br />
Träger), ist das Werk auch kulturhistorisch von großem<br />
Wert (und Reiz). – Titel tls. mit Japanpapier verstärkt und<br />
mit geringem Randschaden (minimaler Buchstabenverlust),<br />
Bl. Ffff 2 am Falz zur Hälfte eingeschnitten; gleichmäßig<br />
gebräunt.
690 RAPPORT sur le service des aliénés. Paris,<br />
Huzard, 1823. Gr.-4°. Mit 2 gefalt. Kupfertafeln<br />
und 2 doppelblattgr. Tabellen. 72 S. Pp. d. Zt. (be -<br />
schabt, bestoßen, fleckig). (56) 150,-<br />
Einzige Ausgabe. – Bericht über die Pariser Irrenhäuser in<br />
den Jahren 1801 bis 1821, mit zahlr. statistischen Übersichten<br />
über die Patienten, deren Alter, Krankheiten und Unterbringung.<br />
Die großen Falttafeln mit Ansichten der weit -<br />
berühmten Anstalten Hospice de Bicêtre und Hospice de<br />
la Salpétrière. – Titel gestempelt, Tafeln mit kleinen Einrissen<br />
am Falz, leicht gebräunt, fleckig. – Bibliotheksexlibris.<br />
691 (REGIMEN SANITATIS SALERNITANUM).<br />
Schola Salernitana, Sive De conservanda valetudine<br />
praecepta metrica. Autore Joh. de Mediolano.<br />
Cum Arnoldi Villanovani exegesi. Ex recensione<br />
Z. Sylvii. Nova editio melior et auctior. Augsburg,<br />
Lotter, 1752. 15 Bl., 520 S., 4 Bl. Beschäd. Pgt. d.<br />
Zt. (22) 80,-<br />
Blake 375. – Seltenere Ausgabe des „Regimen“. – Titel mit<br />
Besitzvermerk, fleckig, gebräunt.<br />
692 RIEGER, C., Der Hypnotismus. Jena, Fischer,<br />
1884. Mit 4 Tafeln (davon 1 gefalt.) und gefalt.<br />
Tabelle. 2 Bl., 151 S. Lwd. d. Zt. (Rücken erneuert).<br />
(3) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Ackermann V, 1094. – Titel gestempelt<br />
und mit gelöschtem Besitzvermerk, vereinzelt mit Knickspuren.<br />
– Exlibris.<br />
693 RIVIÈRE, L., Opera medica universa. Omnia ab<br />
ipsomet auctore ultimò revisa, emaculata, locupletata:<br />
nunc verò singula peculiaribus suis indicibus<br />
illustrata. 3 in 1 Bd. Leiden, Cellier, 1672. Mit<br />
gestoch. Portr. 6 Bl., 186 S., 5, 4 Bl., 348 S., 14,<br />
2 Bl., 143 S., 2 Bl. Ldr. d. Zt. (beschabt und bestoßen).<br />
(110) 300,-<br />
Vgl. Krivatsy 9691. Haeser II, 271. Hirsch-H. IV, 830. Garrison-M.<br />
2727 (Ausg. 1674): „Riverius was the first to note<br />
aortic stenosis.“ – „Lazarus la Rivière, 1589-1655, war der<br />
erste Lehrer der Chemie in Montpellier im Sinne Sennerts.<br />
Daß er nicht nur für chemische Arzneien eintritt, zeigt seine<br />
Empfehlung der Valeriana. An ihn erinnert noch die Potio<br />
Riveri der Pharmakopöen“ (Schelenz 486). – Innengelenk<br />
aufgeplatzt, Vorsatz mit Eintrag von alter Hand in Tinte,<br />
Porträt am Rand etw. lädiert (ohne Bildverlust) und verso<br />
mit altem Besitzvermerk, etw. wasserrandig und fleckig<br />
sowie gebräunt.<br />
694 RUEFF, J., De conceptu et generatione hominis.<br />
Zürich, Froschauer, 1554. 4°. Mit 65 (6 ganzseit.)<br />
Holzschnitten und vielen tls. figürlichen Initialen.<br />
4 nn., 105 num., 1 weißes Bl. Blindgepr. Hschweins -<br />
ldr. d. Zt. (wenige Altersspuren). (50) 4.000,-<br />
Erste Ausgabe (in der Variante mit dem Holzschnitt auf der<br />
Titelrückseite). – VD 16 R 3580 oder 3581. Adams R 866.<br />
Bird 2099. Durling 3980. Garrison-M. <strong>61</strong>41 Anm. Haeser<br />
II, 207. Leeman-van Elck S. 124 und 126 sowie Abb. 72.<br />
Medizin 175<br />
Nr. 694<br />
Rudolphi 442. Vischer C 492. Waller 8301. Wellcome I,<br />
5<strong>61</strong>1. – Vgl. Hagelin II, 19. – Neben Rösslins „Rosengarten“<br />
der zweite Hebammen-Klassiker des 16. Jahrhunderts,<br />
verfaßt vom Zürcher Stadtarzt Jakob Rüff, im selben Jahr<br />
auch in einer deutschen Ausgabe erschienen. Das Werk<br />
wurde zu einem der „most famous illustrated medical<br />
books“ (Hagelin); zur eingehenden Würdigung vgl. Heirs<br />
of Hippocrates 233 (dort die von Amman illustrierte Frankfurter<br />
Ausgabe 1580).<br />
BEIGEB.: II. (ZIMMERMANN, J.), Morbi gallici curandi<br />
ratio. Basel, J. Bebel, 1536. Mit 2 Druckermarken. 299 S.,<br />
6 Bl. – Erste Ausgabe. – VD 16 Z 506. Durling 3295 (inkomplett).<br />
Wellcome I, 4447. Proksch I, 9 und 15. Hirsch-H. V,<br />
528. – Sammlung der bedeutendsten zeitgenössischen Ab -<br />
handlungen über die Syphilis. Der Herausgeber versteckte<br />
sich unter dem Pseudonym J. Tectander.<br />
III. SELNECCER, N., Libellus de partibus corporis<br />
humani. Wittenberg, Klug, 1554. 22 Bl. – Einzige Ausgabe.<br />
– VD 16 S 5607. STC 807. – Nicht bei Durling und im <strong>Katalog</strong><br />
der Wellcome Library. – Einziges medizinisches Werk<br />
des bekannten evangelischen Theologen.<br />
Durchgehend mit alten hs. Anmerkungen, der dritte Titel<br />
unten abgeschnitten (kein Textverlust). – Titel mit dem hs.<br />
griechischen Motto „prátto tà ídia“ [ich betreibe meine eigenen<br />
Angelegenheiten – im Unterschied zu den „demosia“,<br />
den öffentlichen; bekannt von Sokrates in Platons Apologie];<br />
darunter die Abwandlung des lateinischen Sprichwortes<br />
„Dat Galenus opes, dat Justinianus honores, pauper<br />
Aristoteles cogitur ire pedes“ (die Arzneikunst gibt Schätze,<br />
die Rechtsgelehrsamkeit Ehrenstellen, die Philosophie muß<br />
zu Fuße gehen): „Dat Galenus opes, futurum dat Bartholus<br />
aurum, sed premiis his corruptis dat Pluto Gehenna.“ Ganz<br />
unten der Besitzvermerk: „Laurentius Phronto Kittsingensis.<br />
1554 Mense Augustii.“ – Siehe Abbildung.
176<br />
Nr. 699<br />
I. First edition of the improved version of Roesslin's „Rosengarten“<br />
with „the first true anatomical pictures in an ob -<br />
stetrics book“ (Garrison-Morton). – II. First edition. – Collection<br />
of the most important contemporary treatises on<br />
syphilis. – III. Sole edition. – Sole medical work by the<br />
known Protestant theologian. – Throughout with old ms.<br />
notes, the third title cut at bottom (not affecting text). – Title<br />
with Greek motto „Pratto to idia“, underneath the modification<br />
of the Latin proverb „Dat Galenus opes, dat Justinianus<br />
honores, pauper Aristoteles cogitur ire pedes“ (medicine<br />
gives riches, erudition gives honour, philosophy must<br />
walk): „Dat Galenus opes, futurum dat Bartholus aurum,<br />
sed premiis his corruptis dat Pluto Gehenna.“ Further down<br />
the ownership entry: „Laurentius Phronto Kittsingenis. 1554<br />
Mense Augustii.“ – Contemporary blind-pressed half pigskin<br />
(few signs of wear). – See illustration.<br />
695 RYFF, W. H., Rechter und nutzlicher gebrauch,<br />
ordenliche vermischung und zu bereyttung aller<br />
Laxativen, purgierender oder treibender artzney.<br />
Straßburg, B. Beck, 1541. 4°. 4 nn., 163 num., 4 nn.<br />
Bl. Mod. Ldr. im Stil d. Zt. (50) 2.500,-<br />
Erste Ausgabe des späteren dritten Teils der „Kleinen deutschen<br />
Apotheke“. – VD 16 R 3989. Ritter 2033. Grenzmann<br />
71. Benzing (Ryff) 100. Muller 312, 93.<br />
BEIGEB.: DERS., Der ander theyl der kleynern Teutschen<br />
Apoteck, Confect oder Latwergen büchlins. (Ebda.) 1542.<br />
4 nn., 155 num., 8 nn. Bl. – Außerordentlich seltene erste<br />
Ausgabe des in sich abgeschlossenen zweiten Teils. – VD 16<br />
R 3918. Benzing (Ryff) 101 (mit ganzseit. Abb.). Durling<br />
4018. Muller 312, 98.<br />
Medizin<br />
Der aus Straßburg stammende Walther Hermann Ryff war<br />
ein vielseitiger Apotheker und Arzt, der sich auch der<br />
Mathematik, der Baukunst und der Ballistik verschrieben<br />
hatte. Er ließ sich ab 1546 in Nürnberg und später in Würzburg<br />
nieder. Seine Arznei- bzw. Koch- oder Einmach bücher<br />
wurden populär und daher mehrfach, auch unter verschiedenen<br />
Titeln, neu aufgelegt. – Vier Blätter angerändert,<br />
wenige kleine Wurmspuren, schwache Feuchtigkeitsspuren<br />
im Bug. – Beide Werke in erster Ausgabe von großer Seltenheit.<br />
First edition of the later third part of the „Kleine deutsche<br />
Apotheke“. – Additional bound: Extremely rare first edition<br />
of the self-contained second part. – Four leaves restored,<br />
minor worming, light dampstains at joint. – Both works in<br />
first edition extremely rare. – Modern calf in the style of the<br />
epoch.<br />
696 SCHMALZ, K. G., Versuch einer medizinischchirurgischen<br />
Diagnostik in Tabellen. 3. verm.<br />
Aufl. Dresden, Arnold, 1816. Fol. VIII, 244 S.,<br />
9 Bl. Pp. d. Zt. (stärker beschabt und bestoßen).<br />
(13) 80,-<br />
Hirsch-H. V, 89. – Erstmals 1808 erschienene diagnostische<br />
Synopse, zusammengestellt vom Hufelandschüler Karl<br />
Gustav Schmalz (1775-1849); mit dem alten, ewiggültigen<br />
Motto „Qui bene distinguit, bene medebitur“. – Gebräunt,<br />
etw. fleckig. – Beilage.<br />
697 SÉNAC, (J.-B.), Praktische Abhandlung von den<br />
Krankheiten des Herzens. Aus dem Französischen<br />
übersetzt. Leipzig, Crusius, 1781. XXIV S.,<br />
4 Bl., 600 S., 2 Bl. Pp. d. Zt. (beschabt, fleckig und<br />
bestoßen). (72) 200,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Engelmann 535. – Vgl. Waller<br />
8836. Eimas 520: „The first comprehensive and systematic<br />
treatise on the anatomy, physiology, and pathology of the<br />
heart and its diseases. Sénac described ossification of the<br />
coronary vessels, insufficiency of the cardiac valbes, transfusion<br />
of blood, and the role of hydrothorax in circulatory<br />
failure.“ – Wenig fleckig.<br />
698 SENNERT, D., De febribus libri IV. Editio secun -<br />
da auctior. Wittenberg, Schürers Erben, 1628. 4°.<br />
Mit Druckermarke auf dem Titel. 6 Bl., 704 S.,<br />
8 Bl. Pgt. d. Zt. (etw. fleckig, Deckel aufgebogen).<br />
(110) 200,-<br />
Hirsch-H. V, 230. – Vgl. Wellcome I, 5926. Krivatsy 10922.<br />
Garrison-M. 5074. – Sennert war Leibarzt des Kurfürsten<br />
Johann Georg von Sachsen. Er gehörte zu den Chemia trikern<br />
und versuchte die Lehren des Paracelsus mit denen von<br />
Galen zu verbinden. – Titel gestempelt, gebräunt, etw. fleckig<br />
und im vorderen Teil wurmstichig.<br />
699 SEUTTER, M., Ein vast schönes und nutzliches<br />
Buech von der Roßartzney. Augsburg, M. Manger,<br />
1588. Fol. 11 Bl., 440 (recte 439) S. Mod. Ldr.<br />
im Stil d. Zt. in Pp.-Schuber. (50) 1.000,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 812. VD 16 S <strong>61</strong>15. – Nicht bei<br />
Adams. – Roßarzneibuch aus der Feder von Mang Seutter<br />
(gest. nach 1584), Stallmeister Marx Fuggers zu Augsburg.
Schrader und Hering (1695) bemängeln an dem Buch, es sei<br />
„von keinem praktischen Werth, indem es nur die Recepte<br />
ohne Angabe der Krankheitszeichen enthält“; trotzdem<br />
erschien eine 2. Auflage 1699. Beide Ausgaben sind selten.<br />
– Ohne das 6. weiße Bl. in den Vorstücken zwischen Vorrede<br />
und Register. – Erste Bl. mit kleinen Randschäden<br />
(angefasert), S. 123/24 etw. eingerissen, S. 440 (recte 439)<br />
mit ergänzter Fehlstelle (geringer Textverlust); gebräunt,<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – Horse pharmacopoeia penned by Mang<br />
Seutter (deceased after 1584), equerry of Marx Fugger at<br />
Augsburg. – Without the 6th blank leaf in preliminary leaves<br />
between foreword and register. – First leaves with small<br />
tears in margin (neatly restored), p. 123/24 a little torn,<br />
p. 440 (recte 439) with replaced defect (minor loss of text);<br />
browned, soiled. – Modern calf in the style of the epoch in<br />
cardboard slipcase. – See illustration.<br />
700 STAHL, G. E., Abhandlung von der Goldenen<br />
Ader. Aus dem Lateinischen übers. Leipig, Eyssel,<br />
1737. 4 Bl., 364 S., 14 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und<br />
Rvg. (kaum beschabt und bestoßen). (118) 300,-<br />
Zweite deutsche Ausgabe. – Lesky 627. – Vgl. für die EA<br />
1729: Blake 429. Waller 9142. Garrison-M. 3421: „A classic<br />
work on haemorrhoids.“ – Der Zusatz „aus dem Latein.<br />
übersetzt“ auf dem Titel ist irreführend. Geht zwar auf<br />
Stahls 1698 veröffentlichte kurze Dissertation „De venae<br />
portae porta maiorum“ zurück, ist aber eine wesentlich<br />
erweiterte, eigenständige Arbeit, nicht zuletzt dadurch<br />
belegt, daß Garrison und Morton die vorliegende deutsche<br />
Ausgabe und nicht die lateinische Dissertation zitieren. –<br />
Stellenw. gering gebräunt und minimal fleckig. – VOR-<br />
GEB.: DERS., Einleitung in die Chirurgie. Leipzig 1730.<br />
701 STAUB, A., Allgemeiner Leitfaden zur Bearbeitung<br />
der Hypochondrie und Hysterie. Würzburg,<br />
Becker, 1826. 78 S., 1 Bl. Ausgebunden (angestaubt).<br />
(158) 100,-<br />
Einzige Ausgabe. – Hirsch-H. V, 397. – Würzburger Dissertation<br />
des Bamberger Arztes Andreas Staub (geb. 1802),<br />
eines frühen Vertreters der psychogenetischen Verursachung<br />
beider Krankheiten und ihrer dementsprechenden<br />
Behandlung: Man grabe sich „in die Tiefe des Vertrauens<br />
der Hypochonder und Hysterischen ein, entlocke ihnen alle<br />
Töne ihres Inneren, und mache so zuletzt die Kranken von<br />
sich abhängig, daß die freundschaftlichen Winke des Arztes<br />
Befehle für letztere sind.“ – Leicht gebräunt, etw. fleckig.<br />
702 STÖRCK, A. VON, Medicinisch-praktischer<br />
Unterricht für die Feld- und Landwundärtze der<br />
österreichischen Staaten. 2 in 1 Bd. Wien, Trattner,<br />
1780. Mit 2 gestoch. Titel- und 2 gestoch. Kopfvign.<br />
X S., 1 Bl., 351 S., 2 Bl., 204 S., 20 Bl., 92 S.,<br />
2 Bl. Hldr. um 1840 (Rücken wenig berieben, vorderes<br />
Gelenk tls. restauriert, etw. bestoßen). (27)<br />
200,-<br />
Waller 9277. Blake 434. Giese 1481. – Vorsätze mit zahlr.<br />
Einträgen und eingeklebtem Symptomenverzeichnis, vereinzelt<br />
mit Marginalien in Tinte und mit Bleistift, gebräunt<br />
und fleckig.<br />
Medizin 177<br />
Nr. 703<br />
703 TACUINI AEGRITUDINUM et morborum<br />
ferme omnium corporis humani, cum curis eorundem.<br />
Straßburg, J. Schott, 1532. Fol. Mit Holzschnitt-Titelbordüre<br />
von Hans Baldung Grien.<br />
LIX, 89 S. Mod. Ldr. im Stil d. Zt. in Pp.-Schuber.<br />
(50) 4.000,-<br />
Erste lateinische Ausgabe. – STC 931. Adams A 68. IA<br />
127.130. Panzer VI, 121, 836. Schmidt (Schott) 124. Durling<br />
4774. Wellcome I, 1148. Oldenbourg L 25. Holzmann-B. I,<br />
567 (fälschlich 1531). – Ende des 11. Jahrhunderts von Abu<br />
Ali Yahya ibn Isa ibn Jozlah in Bagdad zusammengestellte<br />
Tafeln der Gesundheit in der lateinischen Version des Farag<br />
ben Salem. Vorliegend die editio princeps dieser Übersetzung,<br />
entgegen der Angabe im VD 16 (unter Y 3) ein eigenständiger<br />
Druck.<br />
VORGEB.: TACUINI SEX RERUM non naturalium, cum<br />
earum naturis, operationibus, & rectificationibus. Ebda.<br />
1533. Fol. Mit 2 Holzschnitt-Initialen und 40 Holzschnittbordüren<br />
von H. Weiditz. 163 S., 3 Bl. – Adams I 12.<br />
Schmidt (Schott) Suppl. 21. Benzing, Straßburg, 1884 (die<br />
beiden letzten geben jeweils nur 159 S. an). – Vgl. STC 635.<br />
VD 16 M 6777 (beide die EA 1531). – Von Gerardus<br />
Cremonensis übersetzte Ausgabe der „Schachtafeln der Ge -<br />
sundheit“ des nestorianischen Arztes Mukhtar ibn al-Hasan,
178<br />
genannt Ibn Butlan, aus der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts.<br />
– Angehängt zwei arzneikundliche Schriften des<br />
spanischen Arztes Albengnefit De virtutibus ciborum, &<br />
medicinarum und des arabischen Philosophen Alkindus<br />
De rerum gradibus.<br />
Gebräunt, fleckig, einzelne Blätter behutsam gereinigt. –<br />
Zwei seltene Tacuinus-Drucke des Straßburger Früh -<br />
druckers Johann Schott mit dem schönen Buchschmuck der<br />
von ihm beschäftigten Künstler Baldung Grien und Weiditz.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
First Latin edition. – Plates of health compiled at the end of<br />
the 11th century by Abu Ali Yahya ibn Isa ibn Jozlah at<br />
Bagdad in the Latin version by Farag ben Salem. Here the<br />
editio princeps of this translation, an independent issue, contrary<br />
to the statement at VD 16 (under Y 3). – Pre-bound:<br />
Edition translated by Gerardus Cremonensis. – Browned,<br />
soiled, some leaves carefully cleaned. – Two rare Tacuinus<br />
printings by the Strasbourg early printer Johann Schott with<br />
the beautiful book decoration by the artists Baldung Grien<br />
and Weiditz working for him. – Modern calf in the style of<br />
the epoch in cardboard slipcase. – See illustration.<br />
704 TRNKA VON KRZOWITZ, W., Geschichte des<br />
hektischen Fiebers. Aus dem Lateinischen übers.<br />
Leipzig, Haug, 1784. 5 Bl., 311 S., 7 Bl. Hldr. d.<br />
Zt. mit Rsch. (etw. berieben und bestoßen). (27)<br />
150,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Hirsch-H. V, 640. Wurzbach<br />
XLVII, 222: „Trnka galt zu seiner Zeit als eine Autorität ersten<br />
Ranges. Seine Schriften werden von der Fachkritik als<br />
ebenso mühsame, wie geistvolle Zusammenstellungen be -<br />
zeichnet.“ – Die lateinische Erstausgabe war 1783 erschienen.<br />
– Titel mit gelöschtem Stempel; fleckig.<br />
705 UNZER, J. A., Neue Lehre von den Gemüths -<br />
bewegungen. Mit einer Vorrede vom Gelde begleitet<br />
von J. G. Krüger. Halle, Hemmerde, 1746.<br />
20 Bl., 87 S. Mod. Pp. (50) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Hirsch-H. V, 680. – Über Temperamente<br />
und Affekte, mit Krügers Vorrede vom Wert des Goldes. –<br />
Interessante Abhandlung des Altonaer Arztes, Psychologen<br />
und Wissenschaftlers Johann August Unzer (1727-<br />
1799), der neben medizinischen Arbeiten auch poetische<br />
Werke schrieb. Er ist dem Kreis der Halleschen Irrenärzte<br />
um Georg Ernst Stahl zuzurechnen (Anfänge der Anthropologie<br />
in der Frühaufklärung). „Sein Hauptverdienst<br />
bestand in der Aufklärung, welche er durch seine populäre<br />
Wochenschrift über medizinische Dinge in dem grossen<br />
Publicum verbreitete, dagegen befleckte er seinen Ruhm<br />
durch öffentliches Feilbieten eines unbedeutenden Geheimmittels<br />
zur Verbesserung der Verdauung“ (Hirsch-Hübotter).<br />
– Gesäubert.<br />
706 VALSALVA, A. M., De aure humana tractatus.<br />
Leiden, Langerak und Hasebroek, 1735. 4°. Mit<br />
10 gefalt. Kupfertafeln. 6 Bl., 143 S., 6 Bl. Pp. d.<br />
Zt. (beschabt und bestoßen). (50) 400,-<br />
Blake 468. Waller 9796. Hirsch-H. V, 699. – Vierte Ausgabe<br />
des bahnbrechenden Werkes zur Otologie, zuerst 1704<br />
erschienen. „He divided the ear into external, middle and<br />
internal; his method of inflating the middle ear (Valsalva's<br />
manoeuvre) is still practiced“ (Garrison-M. 1546). – Gering<br />
fleckig.<br />
Medizin<br />
707 WEDEL, G. W., De spectris. Editio secunda. Jena,<br />
Krebs, 1698. 4°. 39 S. Heftstreifen (angestaubt,<br />
fleckig). (158) 80,-<br />
Hirsch-H. V, 875. – Medizinische Dissertation von Ernst<br />
Heinrich Wedel (1671-1709), Georg Wolfgangs Sohn und<br />
wie sein berühmter Vater Professor der Medizin in Jena.<br />
NACHGEB.: DERS., De camphora. Ebda. 1697. 4°. 36 S.<br />
– Einzige Ausgabe. – Partington II, 317. – Medizinische<br />
Dissertation von Johann Adolph Wedel (1675-1747), dem<br />
jüngeren Bruder Ernst Heinrichs und dessen Lehrstuhlnachfolger.<br />
– Beide Drucke gebräunt; die Arbeit über den<br />
Kampfer mit einigen zeitgenössischen Marginalien in Tinte.<br />
708 WEIS(S)BACH, CH., Wahrhafte und gründliche<br />
Cur aller dem menschlichen Leibe zustossenden<br />
Krankheiten. Bey dieser neunten Aufl. von einem<br />
gelehrten Arzte übers., verb. und mit Anmerkungen<br />
verm. Frankfurt und Leipzig, Brönner, 1764.<br />
Mit gestoch. Portr. 80 (recte 78), 742 S., 21 Bl.<br />
Hldr. d. Zt. (stark beschabt und leicht bestoßen).<br />
(27) 150,-<br />
Zachert-Z. 1783. – Vgl. Blake 485. Proksch I, 125 (andere<br />
Ausgaben). – Die erste Ausgabe war 1712 erschienen. – Vorsätze<br />
erneuert, fleckig und gebräunt, etw. wurmstichig und<br />
wasserrandig.<br />
709 WIRSUNG, CH., Ein newes Artzney Buch. An<br />
jetzo aber von vielen Erratis verbessert, Durch<br />
Petrum Uffenbachen. Frankfurt, Palthenius, 1<strong>61</strong>9.<br />
Fol. Mit Druckermarke auf dem Titel. 42 nn.,<br />
236 num. Bl., 134 S., 70 nn. Bl. Pgt. d. Zt. (ohne<br />
die Schließen, etw. fleckig, leicht wurmstichig).<br />
(110) 800,-<br />
Vgl. VD 16 W 3604. Durling 4750. Parkinson 2<strong>61</strong>3. Hirsch-<br />
H. V, 968. – Wirsung (1500 oder 1505-1571) war Arzt in<br />
Augsburg, wo er auch praktizierte und zugleich nebenher<br />
die Funktion eines evangelischen Geistlichen innehatte. Er<br />
war ein Intimus von Conrad Gessner. Das Arzneibuch, das<br />
er 1568 erstmals in Heidelberg herausgab, erschien dort in<br />
2 Auflagen, erlebte danach von 1577 bis 1677 insgesamt<br />
16 Ausgaben und wurde auch ins Holländische übertragen.<br />
– Titel mit Besitzvermerk des Klosters Gars; gebräunt und<br />
fleckig.<br />
710 WITHOF, J. PH. L., De castratis commentationes<br />
quatuor. Lausanne, Chapuis, 1762. 2 Bl., 115 S.<br />
Ldr. d. Zt. (beschabt, Ecken und Kanten restauriert).<br />
(73) 150,-<br />
Zweite (und letzte) Ausgabe. – RISM B VI/2, 895. Wolffheim<br />
II, 900: „Selten und bei Eitner nicht zitiert.“ – Vgl.<br />
ADB XLIII, 560. Meusel XV, 251 (beide die EA 1756). –<br />
Abhandlung über die Kastration mit ausführlicher Dar -<br />
legung von deren stimmlicher Wirkung. Withof war Arzt<br />
und gehörte als Dichter mit seinen philosophischen Lehrgedichten<br />
zum Kreis um Albrecht von Haller. – Titel mit<br />
rasiertem Stempel, gebräunt, fleckig.
711 ZACCHIA, P., Quaestionum medico-legalium<br />
tomi tres. Olim aucti et emendati a J. D. Horstio,<br />
nunc emendati atque adaucti a G. Franco. 3 in<br />
1 Bd. Frankfurt, J. M. Bencard, 1688. Fol. Mit<br />
gestoch. Portr. 21 Bl. (statt 22; ohne den Vortitel),<br />
482 S., 2 Bl., S. 483-825, 30, 3 Bl., 326 S., 18 Bl. Pgt.<br />
d. Zt. (Schließbänder fehlen, bestoßen, fleckig).<br />
(33) 300,-<br />
STC Z 9. Hirsch-H. V, 1021. Haeser II, 1082. Lesky 724. –<br />
Zweite Ausgabe der Horstschen Bearbeitung des gerichtsmedizinischen<br />
Klassikers, „in welchem neben weitläufigen<br />
theologischen Expositionen doch die Bedeutung und der<br />
Umfang der gerichtlichen Medizin vollständig zur Anerkennung<br />
gelangen“ (Haeser II, 1081). „Zacchias, a Papal<br />
physician, was one of the founders of medical jurisprudence.<br />
His treatise includes information concerning injuries<br />
of the eye, etc., and contains section on the medico-legal<br />
aspects of insanity“ (Garrison-M. 1720). Erstmals zwischen<br />
1621 und 16<strong>61</strong> in 9 Bänden erschienen. – Anfangs etw. wasserrandig,<br />
leicht gebräunt.<br />
712 ZWINGER, TH., Theatrum praxeos medicae.<br />
2 in 1 Bd. Basel, Brandmüller, 1710. 4°. Mit ge -<br />
stoch. Portr. 3 Bl., 556, <strong>61</strong>5 S. Blindgepr. Schweins -<br />
ldr. d. Zt. (ohne die Schließen, etw. angeschmutzt<br />
und berieben, wenig wurmlöchrig). (110) 250,-<br />
Einzige Ausgabe. – Blake 501. Hirsch-H. V, 1057. – Das<br />
Werk steht in der Tradition des berühmten „Theatrum vitae<br />
humanae“ vom Großvater des Verfassers. – Titel mit Besitzvermerk<br />
des Konvents in Steingaden, Titel von Bd. II mit<br />
Randläsur; etw. fleckig und wasserrandig.<br />
713 KONVOLUT – Cirka 100 Werke. Verschied.<br />
For mate und Einbände (starke Gebrauchsspuren).<br />
(56) 250,-<br />
Zoologie<br />
714 AB(B)ATI, B. A., De admirabili viperae natura,<br />
& de mirificis ejusdem facultatibus liber. Nürnberg,<br />
Heußler, 1603. 4°. Mit gestoch. Titelbordüre,<br />
Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel und<br />
5 Kupfertafeln. 8 Bl., 125 (recte 133) S., 5 Bl. Reg -<br />
liert. Restauriertes flex. Pgt. d. Zt. (100) 2.000,-<br />
Erste und einzige in Deutschland gedruckte Ausgabe der<br />
frühesten Monographie über die Klapperschlange. – Nissen<br />
I, 10 und II, 121: „Ein weiteres Beispiel hervorragender<br />
Sezierkunst in jener Zeit ist die Zerlegung der Klapperschlange<br />
durch den italienischen Arzt Baldangelo Abbati<br />
1589, dessen Figuren noch von Severino 1650 als eigene<br />
übernommen wurden.“ – Die prächtige Titelbordüre mit<br />
verschiedenen Tieren und Schlangen in Rankenwerk spielt<br />
auf den Inhalt des Werkes an. Die Kupfer zeigen Schlangen<br />
beim Koitus, beim Gebären und Häuten sowie in anatomi-<br />
Zoologie 179<br />
Nr. 714<br />
schen Schnitten. – Stellenw. etw. fleckig, Außensteg mit<br />
winzigen Wurmspuren. – Hs. Vermerk „Ex libr. Joh.<br />
Hagendornii“ auf dem Titel: wohl aus dem Besitz des Leipziger<br />
Arztes Johann Hagendorn (1594-1642). – Selten. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
First and sole edition of the earliest monograph on the rattlesnake<br />
printed in Germany. – Here and there some soiling,<br />
outer margin with tiny worm traces. – Ms. note „Ex libr. Joh.<br />
Hagendornii“ on title: probably from the possession of the<br />
Leipzig physician Johann Hagendorn (1594-1642). – Rare.<br />
– Contemporary restored limp vellum. – See illustration.<br />
Mit den Probedrucken<br />
715 ADMIRAL, J. LE, Naauwkeurige waarneemingen<br />
omtrent de Veranderingen van veele Insekten<br />
of gekorvene diertjes. Amsterdam, Sluyter, 1774.<br />
Gr.-Fol. Mit kolor. gestoch. Titelvign. und<br />
33 kolor. Kupfertafeln. 2 Bl., 34 S., 1 Bl. Stark läd.<br />
Pp. d. Zt. (141) 3.000,-<br />
Nissen 2358. Horn-Sch. 53. – Seitenränder gering gebräunt,<br />
stellenw. wasserrandig, wenig fleckig. – Unbeschnitten. –<br />
Mod. Exlibris. – Beiliegen 34 Probedrucke der Tafeln, tls.<br />
mit geringen Abweichungen zur endgültigen Fassung; so ist<br />
beispielsweise im Unterschied zur Druckfassung auf dem<br />
Probedruck der Tafel VII noch der Stechername innerhalb<br />
des Abbildungsrahmens zu finden. – Siehe Abbildungen<br />
Tafel 18.<br />
Margins minimally browned, here and there with waterstains,<br />
a little soiled. – Untrimmed. – Modern exlibris. – En -<br />
closed 34 proof copies, partly differing a bit from the final<br />
version. – Contemporary heavily damaged cardboard. – See<br />
illustrations on plate 18.
180<br />
Nr. 719<br />
716 BIENEN – REUSS, F. N., Der fränkische Bienenwirth<br />
oder faßlicher Unterricht in der Bienenzucht.<br />
Bamberg und Würzburg, Göbhardt, 1804.<br />
XII, 195 S. OPp. (Rücken schadhaft, stellenw. mit<br />
Wurmfraß, fleckig, beschabt und bestoßen). (3)<br />
200,-<br />
Erste Ausgabe. – Horn-Sch. 18003. Hagen II, 73. De Keller<br />
148. – Vgl. Pfeiffer 53846 (Ausg. 1813). – Titel mit Blindstempel.<br />
– Exlibris. – Sehr selten.<br />
717 – RIEM, (J.), UND (J. E.) WERNER, Der praktische<br />
Bienenvater. Leipzig, Fleischer, 1798. Mit<br />
gefalt. Holzstich-Tafel. XXXII, 238 S., 1 Bl. Pp. d.<br />
Zt. (Bezug wenig lädiert, etw. bestoßen). (72)<br />
200,-<br />
Erste Ausgabe. – Hagen 76, 23. Horn-Sch. 18095. Böning-<br />
S. 4933. – Zum Verfasser vgl. Güntz II, 149. – Vorsätze er -<br />
neuert, Titel aufgezogen, Tafel mit kleinem Randeinriß, hinterer<br />
fliegender Vorsatz mit hs. Einträgen, wenig fleckig. –<br />
Selten.<br />
718 BORELLI, J. A., De motu animalium. Ed. nova,<br />
a plurimis mendis repurgata. J. Bernoullii aucta et<br />
ornata. 2 Tle. in 1 Bd. Neapel, Mosca, 1734. 4°.<br />
Mit 19 Kupfertafeln. 8 Bl., 186 S., 2 Bl., S. 187-494,<br />
1 Bl. Pgt. d. Zt. (leicht fleckig). (110) 400,-<br />
Zoologie<br />
Wellcome II, 204. Riccardi I/1, 1<strong>61</strong>, 13, 6. Blake 59. – Vgl.<br />
Garrison-M. 762. Hirsch-H. I, 637. Osler 2087: „He was<br />
the first to analyse distinctly the operation of the muscular<br />
system, and to attempt to assign with mathematical precision<br />
the exact mechanical energy exerted by each muscle.“<br />
– Tafel 14 mit Darstellung eines Tauchapparates und eines<br />
Unterseebootes. – Gebräunt und fleckig.<br />
719 COLLAERT, A., Avium vivae icones. O. O., Dr.<br />
und J. (Antwerpen ca. 1600/20?). Qu.-4°. Daraus<br />
gestoch. Titel und 15 Kupfertafeln von A. Collaert.<br />
Lose Bl. ohne Einband. (50) 600,-<br />
Vgl. Graesse II, 214. Nissen 199. Ronsil <strong>61</strong>6. Hollstein IV,<br />
207, <strong>61</strong>6-647. – Das um 1600 entstandene Werk ist in der<br />
ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts in mehreren Ausgaben<br />
erschienen, die zwischen 16 und maximal 32 Tafeln enthalten.<br />
Unter diesem Titel handelt es sich wohl um eine der<br />
frühen Ausgaben, wenn nicht sogar um die erste. – „Collaert<br />
arbeitet in reinem Kupferstich, seine Technik ist sehr<br />
sauber und fein. Er hat ein großes Werk gestochen und<br />
erweist sich als sicherer Zeichner und bei den Folgen der<br />
Fische und Vögel auch als guter Beobachter“ (Thieme-B.<br />
VII, 210). – Die hier vorhandenen Tafeln sind nicht numeriert;<br />
darstellt sind u. a. Elster, Papagei, Fasan, Eichelhäher,<br />
Star, Falke, Wiedehopf, Rebhuhn, Adler, Pfau, Storch, Truthahn<br />
und Strauß. – Kräftige, saubere Abdrucke, die Ränder<br />
vereinzelt mit professionell restaurierten Läsuren und Ausrissen;<br />
leicht fingerfleckig. – Siehe Abbildung.
720 CURTMAN, W. J. G., UND G. WALTER, Das<br />
Thierreich. Naturgeschichtliches Lehr- und Lesebuch.<br />
3. verb. Aufl. Darmstadt, Diehl, 1862. Mit<br />
380 kolor. Textholzstichen. 2 Bl., 604 S. Hldr. d.<br />
Zt. (beschabt und bestoßen). – Nicht bei Nissen. –<br />
Titel gestempelt, stellenw. etw. fleckig. (125) 100,-<br />
721 (ENGRAMELLE, J., Papillons d'Europe. Paris,<br />
Delaguette, 1779-93). 4°. – DARAUS: Altkolor.<br />
gestoch. Titel und 130 altkolor. Kupfertafeln mit<br />
entsprechenden Textblättern, gebunden in 4 Bdn.<br />
Mod. Ldr. (leichte Gebrauchsspuren). (49) 1.500,-<br />
Cobres 392, 64. Horn-Sch. 6051. Nissen 1300: „In der rokokohaften<br />
Leichtigkeit seiner Figuren ist es zweifellos für<br />
den reinen Kunstliebhaber das reizvollste Schmetterlingsbuch<br />
nicht nur jener Epoche.“ – Das vorzüglich gestochene<br />
und prachtvoll kolorierte Werk erschien in einer sehr kleinen<br />
Auflage auf Subskription und ist deshalb komplett<br />
heute sehr selten. Insgesamt enthält das Werk 6 gestoch.<br />
Titel, 3 Portrs. und 353 (350 kolor.) Kupfertafeln. – Bei uns<br />
vorhanden sind die Tafeln 1-122 sowie die separat numerierten<br />
8 Tafeln zu Supplement 3. – Siehe Abbildung Tafel 19.<br />
The masterly engraved and magnificently coloured work<br />
was published in a very small issue by subscription and is<br />
complete therefore very rare nowadays. The work contains<br />
altogether 6 engraved titles, 3 portraits and 353 (350 coloured)<br />
copperplates. – We have the plates 1-122 and the separately<br />
numbered 8 plates to supplement 3. – Modern calf<br />
(slight signs of wear). – See illustration on plate 19.<br />
722 HAECKEL, E., De telis quibusdam astaci fluviatilis.<br />
Dissertatio inauguralis histologica. Berlin,<br />
Schade, (1857). Mit 2 gefalt. Kupfertafeln. 48 S.<br />
Ohne Einband. (153) 400,-<br />
Erste Ausgabe seiner Dissertation über den Flußkrebs. –<br />
DSB VI, 7: „Haeckel's first zoological work.“ – Leicht<br />
braunfleckig.<br />
Mit den Probedrucken<br />
723 HÜBNER, J., Sammlung exotischer Schmetterlinge.<br />
3 Bde. und Supplement in zus. 3 Bdn. Augsburg,<br />
Selbst-Vlg., 18(06)-37. 4°. Mit 662 (statt 663)<br />
kolor. Kupfertafeln (davon 1 gefalt.). Hldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. (Rsch. mit Durchbrüchen, stellenw. mit<br />
Wurmfraß, wenig beschabt und etw. bestoßen).<br />
(141) 15.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 2040 und 2041. Horn-Sch. 10905<br />
und 10908. – Nahezu komplette Reihe des äußerst seltenen<br />
und einzigartigen Schmetterlingswerkes des Augsburger<br />
Kattunzeichners und Schmetterlingsammlers Jakob Hübner<br />
(17<strong>61</strong>-1826). – Das Hauptwerk erschien zunächst von<br />
1806-24 in zwei Bänden. Ihm folgte ein „äußerst seltener“<br />
dritter Band mit 54 Tafeln, begonnen von Geyer, fortgeführt<br />
von Herrich-Schäfer. Die „Zuträge“ erschienen von 1808-<br />
37 in 5 Bänden. Ab Bd. III übernahm auch hier Geyer die<br />
Veröffentlichung.<br />
Zoologie 181<br />
Zur Kollation: Hauptwerk: Papiliones (348), Sphinges (29),<br />
Bombyces (57), Noctuae (31), Geometrae (16), Pyralides (8)<br />
und Totrices (1). – Vermutlich fehlt ein gestoch. Frontispiz<br />
oder ein gestoch. Titel. – Ohne den Drucktitel, die 8 Indexund<br />
12 Textblätter. – Zuträge: 172 nicht bezeichnete Tafeln.<br />
32 S., 4 Bl., 32 S., 4 Bl., 40 S., 4 Bl., 48, 52 S. – Buchblock von<br />
Bd. III gebrochen; Vorsätze und Titel verso gestempelt,<br />
wenige Tafeln leicht gebräunt und mit Einträgen von alter<br />
Hand in Tinte am unteren Rand, vereinzelt fleckig. –<br />
Beiliegen 74 Probedrucke von Tafeln desselben Werkes, am<br />
unteren Plattenrand wohl vom Verfasser e. beschriftet. –<br />
Siehe Abbildungen Tafel 19.<br />
First edition. – Nearly complete series of this extremely rare<br />
and unique work on butterflies by the Augsburg calico illustrator<br />
and collector of butterflies Jakob Hübner (17<strong>61</strong>-1826).<br />
– Lacks probably an engraved frontispiece or engraved title.<br />
– Without printed title, the 8 index and 12 text leaves. –<br />
Book-block of vol. III broken; endpapers and title verso<br />
stamped, a few plates slightly browned and with annotations<br />
by contemporary hand in ink at lower margin, isolated soiling.<br />
– Enclosed 74 trial-proofs of plates of the same work, at<br />
lower plate edge marked probably by the author himself. –<br />
Contemporary half calf with spine label (spine label with<br />
perforations, here and there with worming, minor scratching<br />
and some scuffing). – See illustrations on plate 19.<br />
724 LAVERACK, E., Le Setter. Traduit de l'anglais<br />
par E. Faure. Brüssel, Wael, (1872). Mit 2 getönten<br />
lithogr. Tafeln. XI, 63 S., 2 Bl. Hldr. d. Zt. (be -<br />
schabt und bestoßen). (49) 150,-<br />
Vgl. Mason 6642. – Französische Übersetzung des ersten<br />
Werkes über die Rassenmerkmale und Zucht von Settern. –<br />
Minimal fleckig.<br />
725 MAWE, J., The Linnaean System of Conchology.<br />
London, Longman, 1823. Mit 37 kolor. lithogr.<br />
Tafeln. XV, 207 S. Läd. spät. Lwd. (72) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 2730. – Die vielen Abb. der Schnecken<br />
und Muscheln in schönem, zeitgenössischen Kolorit.<br />
– Recht sauber.<br />
726 MISSGEBURTEN – RELATIO de exteriore et<br />
interiore vituli monstrosi conformatione ex Commercii<br />
litterarii physico-technico medici Norimbergensis<br />
hebdomade LI. anni MDCCXXXX.<br />
excerpta. O. O., Dr. und J. (Nürnberg, Fleischmann,<br />
1740). Fol. Mit gefalt. Kupfertafel. 2 Bl.<br />
Loser Bogen, ohne Einband. (50) 150,-<br />
Separatabdruck aus: Commercium litterarium ad rei medicae<br />
et scientiae naturalis incrementum institutum, Nürnberg<br />
1740, S. 401-05 (51. Woche). – Vgl. Kirchner 3521.<br />
Holländer 91. – Über ein Kalb mit zwei Köpfen. Die Falttafel<br />
(= Tafeln Nr. V und VI der Zeitschrift) mit ausführlicher<br />
Darstellung der Anatomie des Tieres (beschrieben als<br />
Einzelblatt auf einem Bogen bei Müller, Verzeichnis von<br />
Nürnbergischen topographischen Kupferstichen, Nürnberg<br />
1791, S. 52). – Der letzte Absatz des Textes im Separatabdruck<br />
ergänzt. – Als Separatabdruck sehr selten. – Die breiten<br />
Ränder wenig fleckig. – Aus der Norica-Sammlung<br />
Hans Hopf (mehrf. gestempelt).
182<br />
Nr. 729<br />
727 MORRIS, F. O., A History of British Birds. Fifth<br />
edition, revised and brought up to date. 6 Bde.<br />
London, Nimmo, 1903. 4°. Mit 400 kolor. Holzstichtafeln.<br />
OLwd. (tls. stärker bestoßen). (39)<br />
600,-<br />
Nissen, IVB, 645. Anker 346. – Wenige Flecken. – Siehe Ab -<br />
bildung Tafel 19.<br />
728 REUSS, A. E., Die Versteinerungen der böhmischen<br />
Kreideformation mit Abbildungen der<br />
neuen oder weniger bekannten Arten. 2 in 1 Bd.<br />
Stuttgart, Schweizerbart, 1845-46. 4°. Mit 51 litho -<br />
gr. Tafeln. 2 Bl., IV, 58, IV, 148 S. Hlwd. d. Zt.<br />
(158) 250,-<br />
Nissen 3376. ADB XXVIII, 304: „Diese mit großer Sorgfalt<br />
und kritischem Scharfblicke verfaßte Monographie war für<br />
lange Zeit eines der Hauptquellenwerke für das Studium<br />
der cretacischen Versteinerungen und bildet selbst jetzt<br />
noch die einzige umfassende Arbeit über die organischen<br />
Ueberreste der böhmischen Kreideschicht.“ – Recht sauber.<br />
Zoologie<br />
729 RONDELET, G., La première (seconde) partie de<br />
L'histoire entière des poissons. Composée premièrement<br />
en latin. Maintenant traduite en françois.<br />
2 Tle. in 1 Bd. Lyon, M. Bonhomme, 1558.<br />
4°. Mit jeweils wdh. kolor. Druckermarke auf dem<br />
Titel und Portr. des Autors in Holzschnitt sowie<br />
über 400 meist dezent kolor. Textholzschnitten.<br />
6 Bl., 418 S., 7, 2 Bl., 181 S., 4 Bl. Blindgepr. Ldr.<br />
um 1850 (beschabt, etw. bestoßen). (50) 10.000,-<br />
Erste französische Ausgabe. – STC 384. Dean III, 309. Bosgoed<br />
154. Nissen 3475. Hirsch-H. IV, 871. – Nicht bei<br />
Adams. – Eines der bedeutendsten Werke der Ichthyologie<br />
des 16. Jahrhunderts, verfaßt vom französischen Arzt und<br />
Naturwissenschaftler Guillaume Rondelet (1507-1566),<br />
dessen auf ausgedehnten Reisen in Frankreich und Italien<br />
gesammelte Beobachtungen unmittelbaren Eingang in seine<br />
Arbeit fanden. In ihr sind 197 Meeresfische, 147 Süß -<br />
wasserfische und einige Mollusken und Amphibien be -<br />
schrieben, und zwar im allgemeinen genauer als bei Rondelets<br />
Vorgängern, weswegen sich Gesner aus der lateinischen<br />
Erstausgabe (1554-55) in seinem ebenfalls 1558 erschie -<br />
nenen Fischbuch ausgiebig dieser Beschreibungen bedient<br />
hat. – Erster Titel mit altem, ausgestrichenen Besitzvermerk,<br />
wenige Bl. mit hinterlegten Randeinrissen, gebräunt,<br />
fleckig. Die Textteile der beiden Bände beim Binden vertauscht<br />
(in unserer Kollationsangabe richtiggestellt). – Siehe<br />
Abbildung.<br />
First French edition. – One of the major works of ichthyology<br />
of the 16th century, written by the French physician and<br />
natural scientist Guillaume Rondelet (1507-1566) whose<br />
observations from extended travels in France and Italy were<br />
directly compiled in his work. He describes there 197 sorts of<br />
whitefish, 147 of freshwater fish and some mollusks and<br />
amphibians, in general more detailed than by his predecessors,<br />
so that Gesner made an extensive use of these descriptions<br />
from the first Latin edition (1554-55) in his book on<br />
fish published in 1558. – First title with old crossed out<br />
ownership entry, a few leaves with backed tears in margin,<br />
browned, soiled. The text parts of both volumes mixed up<br />
during binding (corrected in our collation). – Blind-pressed<br />
calf around 1850 (scratched, a little scuffed). – See illustration.<br />
730 SAMMLUNG von Abschriften und Zeichnungen<br />
über Verbreitung, Zucht und Haltung von Fasanen,<br />
Hühnern, Enten und Tauben. 4°. Deutsche<br />
Handschrift auf Papier. 19 Fasz. Deutschland, um<br />
1920. Mit zahlr. Bleistift- und Federzeichnungen,<br />
tls. mit Buntstift kolor. Ca. 500 S. Heftstreifen,<br />
lose in Mappe mit Deckellaschen (leichte Ge -<br />
brauchsspuren). (38) 300,-<br />
Sorgfältig ausgeführte Handschrift eines deutschen Ornithologen<br />
oder Züchters; ohne eindeutigen Hinweis auf den<br />
Verfasser, jedoch mehrere der farbigen Zeichnungen signiert<br />
mit „ES“. – Wohl eine Kompilation aus älteren illustrierten<br />
Monographien, die sich der Verfasser vielleicht nicht leisten<br />
konnte, etwa Charles William Beebes „A Monograph<br />
of the Pheasants“ (London 1918-33). Die Zeichnungen sind<br />
fein und detailliert ausgeführt, wenn auch nicht durchwegs<br />
von gleicher Qualität. Es scheint, daß der Verfasser seine<br />
zeichnerischen Fähigkeiten im Verlauf der Arbeit steigerte<br />
und sogar einige Meisterschaft erlangte. – Gut erhalten.
731 SCHINZ, H. R., Naturgeschichte und Abbildungen<br />
der Säugethiere. Text- und Tafelbd. Zürich,<br />
Brodtmann, 1824. Fol. Mit lithogr. Titel und 176<br />
lithogr. Tafeln. VI, 417 S., 4 Bl. Hldr. d. Zt. (Textband<br />
mit Feuchtigkeitsschaden; beschabt und be -<br />
stoßen). (7) 1.200,-<br />
Schinz, Naturgeschichte des Tierreichs, Tl. I. – Erste Ausgabe.<br />
– Nissen 3672. – Die Tafeln mit Darstellungen von<br />
Menschen, Affen, Pferden, Raubtieren, Hunden, Elefanten<br />
etc. – Vorhanden: Titel (Nr. 1), die Tafeln 2-129, 131-142,<br />
144-145, 147-175 und 177 (die Tafelnummern 144, 164 und<br />
177 doppelt vergeben) sowie 4 unnumerierte Tafeln. –<br />
Innengelenke aufgeplatzt, Vorsätze erneuert und tls. angeschmutzt;<br />
Textband tls. gebräunt, Tafeln nur stellenw.<br />
fleckig; Tafel 48 lose und an den Rändern angeschmutzt<br />
sowie mit geringem Einriß, Titel des Textbandes und Tafeln<br />
verso gestempelt.<br />
First edition. – Plates with illustrations of people, monkeys,<br />
horses, wild animals, dogs, elephants etc. – Inner joints<br />
bursted, endpapers renewed and partly soiled; text volume<br />
partly browned, plates soiled only here and there; plate 48<br />
loose, stained in margins and with small tear, title of text<br />
volume and plates verso stamped. – Contemporary half calf<br />
(text volume with dampstains; scratched and scuffed).<br />
732 SELL, G., Historia naturalis Teredinis seu Xylophagi<br />
marini, tubulo-conchoidis speciatim Belgici.<br />
Arnheim, Nebe, 1753. 4°. Mit 2 gefalt. Kupfer tafeln.<br />
17 Bl., 353 S., 5 Bl. Restauriertes Ldr. d. Zt.<br />
(Rücken schadhaft, beschabt und bestoßen). (50)<br />
300,-<br />
Nissen 3801. Bierens de Haan 249. – Vgl. Cobres 423, 18<br />
(EA 1733). – Monographie über Pfahl- und Schiffswürmer.<br />
Laut Nissen wurde die vorliegende 2. Ausgabe nur mit<br />
2 Kupfertafeln ausgestattet, die erste Ausgabe von 1733<br />
jedoch mit 2 zusätzlichen kolorierten Kupfertafeln.<br />
VORGEB.: BOHADSCH, J. B., De quibusdam animalibus<br />
marinis. Dresden 17<strong>61</strong>. Mit gestoch. Kopfvign. und<br />
12 gefalt. Kupfertafeln. 9 Bl., 169 S. – Erste Ausgabe. – Nissen<br />
442. Dean I, 145. Cobres 430, 33. – Die Kupfer mit<br />
wenig bekannten Seetieren nach Zeichnungen des Verfassers.<br />
– Etw. gebräunt und fleckig. – Exlibris.<br />
Zoologie 183<br />
733 STEIN, F., Die lebenden Schnecken und Muscheln<br />
der Umgegend Berlins. Berlin, Reimer, 1850. Mit<br />
3 Kupfertafeln. VIII, 120 S., 1 Bl. Hlwd. d. Zt.<br />
(leicht beschabt). – Erste Ausgabe. – Titel gestempelt,<br />
leicht fleckig. (153) 150,-<br />
734 STURM, J., Verzeichniß meiner Insecten-Sammlung.<br />
Nürnberg, Selbst-Vlg., 1796. Mit 4 kolor.<br />
Kupfertafeln. 64 S. Pp. d. Zt. (etw. fleckig, be -<br />
schabt und bestoßen). (141) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 4032. Horn-Sch. 21694: „Sehr selten.“<br />
– Nur in wenigen Exemplaren auf Kosten des Verfassers<br />
gedruckt. Mit einem alphabetischen Verzeichnis der<br />
Sturmschen Insektensammlung und vom Verfasser selbst<br />
gezeichneten und kolorierten Tafeln. – Jakob Sturm (1771-<br />
1848) erhoffte sich durch die Veröffentlichung seiner<br />
Sammlung, mit anderen Sammlern in Kontakt zu kommen<br />
und Präparate austauschen zu können. Seine Unzufriedenheit<br />
über das Ungenügen der Darstellung von Insekten<br />
bewog ihn, selbst zeichnerisch tätig zu werden. – Stellenw.<br />
etw. fleckig.<br />
735 WOLFF, J. F., Abbildungen der Wanzen mit<br />
Beschreibungen. 5 Hefte in 1 Bd. Erlangen, Palm,<br />
1800-11. 4°. Mit 20 Kupfertafeln. 2 Bl., 208 S.<br />
(2 Bl. und die S. III-VIII zwischengeb.). Mod.<br />
Hldr. (7) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 4439. Horn-Sch. 24336. – Zur Kollation:<br />
2 Bl., S. (1)-39, 1, 1 Bl., S. 43-124, 1 Bl., S. 125-1<strong>61</strong>,<br />
1 Bl., S. III-VIII, S. (165)-208. – Die Publikation erschien<br />
von 1800-1811 in fünf Lieferungen. Die ersten vier Hefte<br />
gab Johann Friedrich Wolff (1778-1806) heraus, nach dessen<br />
Tode wurde das Werk ab 1807 von seinem Vater Johann<br />
Philipp (gest. 1825) fortgeführt. – Die S. 33-36 verbunden<br />
nach dem Titel des ersten Heftes, die S. 159-162 sowie 1 Bl.<br />
verbunden nach dem Titel des vierten Heftes. – Alle Tafeln<br />
am ursprünglichen Falz durchtrennt und mittels hinterlegter<br />
Papierstreifen wieder zusammengefügt, leicht gebräunt<br />
und fleckig.
184<br />
Nr. 749
Nr. 801<br />
736 ARTMANN, F., Die Lehre von den Nahrungsmitteln,<br />
ihrer Verfälschung und Conservierung,<br />
vom technischen Gesichtspunkte aus bearbeitet.<br />
Prag, Bellmann, 1859. Mit 3 gefalt. lithogr. Tafeln.<br />
XIV S., 1 Bl., <strong>61</strong>6 S., 4 Bl. Pp. d. Zt. mit Rsch.<br />
(lädiert). (56) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – ÖBL I, 31. – Ferdinand Artmann (1830-<br />
1883) war Professor für Physik und Chemie und errichtete<br />
die erste Konservenfabrik in Wien. – Mehrf. gestempelt,<br />
minimal gebräunt. – DAZU: DUFLOS, A., Die wichtigsten<br />
Lebensbedürfnisse, ihre zufälligen Verunreinigungen und<br />
ihre absichtlichen Verfälschungen. Zweite Aufl. Breslau<br />
1846.<br />
737 BAUWESEN – BREYMANN, G. A., Allgemeine<br />
Baukonstruktionslehre mit besonderer Be -<br />
ziehung auf das Hochbauwesen. Neu bearb. von<br />
H. Lang. (Mischaufl.). 4 Bde. Leipzig, Gebhardt,<br />
18(85)-1900. 4°. Mit zahlr. Tafeln. OLwd. (be -<br />
schabt, bestoßen und etw. fleckig). (107) 100,-<br />
Bd. I: Buchblock gelockert, die S. 273-280 und die Tafel 29<br />
und 30 lose und lädiert, Titel mit Besitzvermerk in Tinte;<br />
etw. fleckig.<br />
Technik und Handwerk<br />
185<br />
738 BENZ & CIE. AG. Ersatzteil-Liste für den 11/40<br />
PS Benz-Wagen. O. O., Dr. und J. (Mannheim, ca.<br />
1922). 88 S. Orig.-Brosch. (mit hinterlegten Ausrissen,<br />
fleckig). (7) 100,-<br />
Illustrierte Ersatzteil-Liste der „Benz & Cie. Rheinische<br />
Automobil- und Motoren-Fabrik A.-G.“. Die Broschur<br />
muß nach der Namensänderung von der Benz & Cie. AG<br />
(1911), aber noch vor der Fusionierung mit der Daimler-<br />
Motoren-Gesellschaft zu der bekannten Daimler-Benz-AG<br />
(1925) gedruckt worden sein. – Titel mit Besitzvermerk,<br />
gestempelt, wenig fleckig. – DAZU: AUSTRO DAIMLER.<br />
Teileverzeichnis Sechszylinder ADR. Wien (1929).<br />
739 BERGBAU UND MINERALOGIE – AGRI-<br />
COLA, G., De ortu & causis subterraneorum (et<br />
alia opera). Basel, Froben und Episcopius, 1546.<br />
Fol. Mit 2 Druckermarken, ganzseit. schematischen<br />
Holzschnitt und 23 Holzschnitt-Initialen.<br />
487 S., 26 Bl. Flex. Pgt. d. Zt. (91) 12.000,-<br />
Erste Ausgabe nahezu aller frühen Werke Agricolas, nur der<br />
„Bermannus“ war bereits 1530 erschienen. – „I have found<br />
no indication of these writings having been published separately,<br />
and I conclude that they made their first appearence
186<br />
Nr. 739<br />
in the present volume“ (Ferguson I, 9). – PMM 79. VD 16<br />
A 911. STC 8. Adams A 345. Horblit Coll. 15. Sparrow 3.<br />
Honeyman 25. Hoover 14. – „A treatise on geology discussing<br />
underground heat and vapors, the causes of volcanoes,<br />
earthquakes, and mountains, and the origin of ores.<br />
Particularly valuable in its description of ore-deposits“<br />
(Stillwell 565). – Sehr sauber, breitrandig und außergewöhnlich<br />
gut erhalten. – Siehe Abbildung.<br />
First edition of nearly all the early works by Agricola. – Very<br />
neat, wide-margined, extremely well preserved. – Contemporary<br />
limp vellum. – See illustration.<br />
740 – – Vom Bergkwerck XII. Bücher. Verteüscht<br />
durch Ph. Bechium. Basel, J. Froben und N.<br />
Bischoff, 1557. Fol. Mit 2 Druckermarken, gefalt.<br />
Holzschnitt-Tafel und 273 tls. ganzseit. Textholzschnitten<br />
von Hans Rudolf Manuel Deutsch nach<br />
Blasius Weffring u. a. 4 Bl., 491 S., 6 Bl. Schweins -<br />
ldr. d. Zt. mit Rollen- und Plattenstempeln, 8 ziselierten<br />
Eckbeschlägen und 2 intakten Schließen<br />
(wenige Altersspuren). (91) 15.000,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – STC 8. IA 101.560. VD 16 A 935.<br />
Darmstädter, Agricola, 88. Hoover 22. Koch 6. Ferguson I,<br />
10. Nagler, Monogr. III, 539.1438, und IV, 1052.3728-3729.<br />
– Klassiker der bergmännischen Literatur, erstmals 1556<br />
lateinisch erschienen, aber in der vorliegenden deutschen<br />
Übersetzung ungleich seltener. – „Agricolas bekanntestes<br />
Technik und Handwerk<br />
Werk ist die erste systematische Abhandlung über Bergbau<br />
und Hüttenkunde und eines der ersten technologischen<br />
Bücher der Neuzeit“ (Carter-M. 79). – Die häufig getrennt<br />
eingebundenen Tafeln mit Abbildung von Zirkel und Maßstab<br />
hier zusammengefügt. – Die Druckermarken bei Heitz-<br />
B. S. 41, Abb. 56-57.<br />
Außergewöhnlich dekorativer Einband mit 5 Rollenstempeln<br />
und 4 Platten. Eine Platte mit Monogramm „V G“ und<br />
Wappen, eine weitere Platte mit Monogramm „S P F“ und<br />
Wappen (diese Platte als einzige auf dem Hinterdeckel wiederholt).<br />
– Titel unten mit angesetztem Ausschnitt, ganz<br />
leicht gebräunt und stellenw. etw. fleckig, insgesamt sehr<br />
gut erhalten. – Siehe Abbildung Tafel 15.<br />
First German edition. – Classic work of mining literature,<br />
first published in Latin in 1556, but in the present German<br />
translation much rarer. – Very decorative binding with<br />
5 roll-stamps and 4 medallions. One medallion with monogram<br />
„V G“ and arms, another medallion with monogram<br />
„S P F“ and arms (this medallion is the only one which is<br />
repeated on the rear cover). – Title at bottom with restored<br />
cut-out, very slightly browned and a little soiled here and<br />
there, altogether very well preserved. – Contemporary<br />
pigskin with roll and medallion stamps, 8 chiselled metal<br />
corner fittings and 2 intact clasps (some signs of wear). – See<br />
illustration on plate 15.<br />
741 – HEUCHLER, E., Glück auf. Bilder aus dem<br />
Leben des Berg- und Hüttenmannes. (2. Aufl.).<br />
Freiberg, Engelhardt, (1855). Qu.-Fol. Mit getöntem<br />
lithogr. Titel und 14 getönten lithogr. Tafeln.<br />
1 Bl. Stark läd. Orig.-Broschur. (50) 400,-<br />
GV <strong>61</strong>, 20. – Schönes „Album für Freunde des Bergbaues“<br />
(Umschlagtitel) mit dekorativen Darstellungen aus Erzbergwerken<br />
(hauptsächlich Freiberg): Einfahrt, Hauer vor<br />
Ort, Förstenbau, Füllort, Ausfahrt, Scheidebank, Pochwerk,<br />
Rohofen, Treibeherd etc. – Mit geringen Randläsuren,<br />
fleckig und leicht gebräunt.<br />
742 – KOBELL, F. VON, Ueber die Fortschritte der<br />
Mineralogie seit Hauy. München, Lindauer, 1832.<br />
4°. 26 S. Pp. d. Zt. – Erste Ausgabe. – Poggendorff<br />
I, 1286. – Braunfleckig. (158) 100,-<br />
743 – LEONHARD, K. C. VON, Bedeutung und<br />
Stand der Mineralogie. Frankfurt, Hermann, 1816.<br />
4°. 1 Bl., 111 S. Orig.-Brosch. (fleckig). (158)<br />
150,-<br />
Erste Ausgabe. – Poggendorff I, 1427. – Karl Christian von<br />
Leonhard war 1816 an die Akademie der Wissenschaften in<br />
München berufen worden, „wo er sich mit einer begeisterten<br />
Rede über 'Mineralogie' (eigentlich Geognosie im Sinne<br />
der damals noch herrschenden Wernerschen Schule) einführte“<br />
(ADB XVIII, 309). – Stellenw. wasserrandig.<br />
744 – LYNCKER, J. N., De juribus minerarum. Von<br />
denen Rechten der Mineralien. Iterum edita.<br />
Halle, Hendel, 1737. 4°. 56 S. Mod. Broschur. –<br />
Nicht bei Sinkankas. (158) 150,-
745 – SCHRANK, F. VON PAULA, Anfangsgründe<br />
der Bergwerkskunde. Ingolstadt, Krüll, 1793.<br />
4 Bl., 392 S. Schlichte Pp. d. Zt. (132) 400,-<br />
Einzige Ausgabe. – De Backer-S. VII, 916, 21. Zimmermann<br />
128. – Beiliegt ein Widmungsschreiben des Autors, datiert<br />
Ingolstadt 1. 9. 1793.<br />
746 BERUFE – ABRAHAM A SANCTA CLARA,<br />
Etwas für alle. Bd. II (von 3) in 1 Bd. Würzburg<br />
und Nürnberg, Hertz für Weigel, 1711. Mit ge -<br />
stoch. Titel und 77 Kupfertafeln. 6 Bl., 793 S.,<br />
19 Bl. Pgt. d. Zt. (Rücken gestaucht, minimal<br />
wurmlöchrig, fleckig und leicht beschabt). (30)<br />
800,-<br />
Zweiter Druck der ersten Ausgabe (bei Landwehr 2. Ausgabe).<br />
– Dünnhaupt 35.II.1. Bauer (in AGB XXIII, 1084),<br />
Weigel, 31.2 (beide 77 Tafeln). Landwehr 6. – Nur 28 der<br />
Kupfer sind neu, die anderen entstammen Weigels Ständebuch.<br />
– Unter den Berufsdarstellungen Baumeister, Be -<br />
statter, Büchsenmacher, Dachdecker, Glasmaler, Notar,<br />
Orgelbauer, Schäfer, Teppichwirker, Tuchmacher und<br />
Zuckerbäcker. – Laut Tafelregister ist unser Exemplar mit<br />
77 Kupfern komplett; der im Text beschriebene 78. Berufsstand<br />
(„Würffelmacher“) wird weder im Inhalts- noch im<br />
Tafelverzeichnis erwähnt. Den Bibliographen und dem<br />
Handel sind jedoch Exemplare bekannt, die mit 78 Kupfern<br />
ausgestattet waren. – Tafeln im Druck tls. etw. flau. – Buchblock<br />
teilw. von Einbanddecke gelöst, Vorsatz mit Einträgen<br />
von alter Hand in Tinte, wenige Seiten mit Eckabriß<br />
(Textverlust), einige Tafeln mit hinterlegten Einrissen und<br />
Randläsuren, etw. wasserrandig, fleckig und leicht gebräunt.<br />
747 – COMENIUS – GAILER, J. E., Neuer Orbis<br />
Pictus für die Jugend oder Schauplatz der Natur,<br />
der Kunst und des Menschenlebens ... nach der<br />
früheren Anlage des Comenius. 5. verm. Aufl.<br />
Reutlingen, Mäck, 1842. Mit lithogr. Frontisp. und<br />
1<strong>61</strong> lithogr. Tafeln mit 322 Abbildungen. XVI,<br />
788 S. Läd. Hlwd. d. Zt. (88) 200,-<br />
Wegehaupt I, 697. Pilz 368. Seebaß 399. – Vgl. Rümann 481.<br />
– „Die Gailerische Bearbeitung dürfte die umfangreichste<br />
und am meisten geschätzte neuere dieses berühmten Buches<br />
sein“ (Seebaß). – Mit Text in deutscher, lateinischer, französischer,<br />
englischer und zusätzlich italienischer Sprache. –<br />
„In über 300 lithographierten Abbildungen wird wieder die<br />
ganze Welt dargestellt. Sie ist seit den Tagen Comenius'<br />
säkularisiert worden, wieviel ist aber an Neuem hinzugekommen:<br />
Eisenbahn und Elektrisiermaschine, Taucher glocke,<br />
Telegraph und Luftpumpe ... „ (Pressler, S. 38). – Stark<br />
beschnitten, leicht gebräunt und stellenw. minimal fleckig.<br />
748 – (30 WERKSTÄTTEN von Handwerkern. Nebst<br />
ihren hauptsächlichen Werkzeugen und Fabrikaten.<br />
Eßlingen, Schreiber, um 1845). Qu.-Fol.<br />
30 altkolor. lithogr. Tafeln (ohne den Titel und<br />
Text). Lose Bl. unter Passepartouts in mod. Lwd.-<br />
Kassette. (50) 1.500,-<br />
Seebaß II, 2172. Engelmann, Suppl., 132. – Bilderbuch mit<br />
schönen, instruktiven Darstellungen der Werkstätten im<br />
Mittelbild, jeweils umgeben von Werkzeugen und Erzeug-<br />
Technik und Handwerk 187<br />
nissen auf den Rahmenleisten. Unter den Darstellungen<br />
auch seltene und besondere Berufe (Glocken- und Zinn -<br />
gießer, Gold- und Silberschmiede, Hutmacher, Färber,<br />
Buchbinder etc.). – In mehreren undatierten Auflagen<br />
immer mit 30 Tafeln erschienen. – Meist sehr sauberes und<br />
frisches Kolorit. – Einige Tafeln mit Knickspuren, zahlr.<br />
restaurierte kleine Eckabrisse, wenige Tafeln mit größeren<br />
hinterlegten Einrissen; etw. fleckig und gebräunt. – Siehe<br />
Abbildung Tafel 20.<br />
Picture-book with beautiful, instructive illustrations of the<br />
workshops in the central image surrounded by tools and<br />
products on the borders. Among the illustrations also rare<br />
and special professions such as tinsmiths, gold and silver smiths,<br />
milliners, dyers, bookbinders etc. – Published in several<br />
undated issues always with 30 plates. – Mostly very clean<br />
and fresh colouring. – Some plates with cracking marks,<br />
numerous small restored torn off corners, a few plates with<br />
larger backed tears; some soiling and browning. – Loose leaves<br />
under passepartouts in modern cloth case. – See illustration<br />
on plate 20.<br />
749 BOSSE, A., Traicté des manieres de graver en<br />
taille douce sur l'airain. Par le moyen des eaux fortes<br />
& des vernix durs & mols. Paris, Selbstvlg.,<br />
1645. Mit gestoch. Titel, gestoch. Widmungsbl.<br />
und 18 Kupfertafeln (ohne das gestoch. Frontisp.).<br />
2 Bl., 75 S. Ldr. des 18. Jhdts. (beschabt, etw. be -<br />
stoßen). (73) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Graesse I, 501. Cicognara 251. Schlosser<br />
556 (nennt irrtümlich noch eine Ausg. 1664). Bigmore-W. I,<br />
72: „A work which is notable for its completeness for the<br />
time of its production, and for its plates, which have been<br />
reproduced by most subsequent writers on the art.“ – Abraham<br />
Bosse (1602-1676) zählt zu den besten Schilderern des<br />
Lebens zur Zeit Ludwigs XIII. und hat interessante kulturgeschichtliche<br />
Arbeiten verfaßt. Die letzten Jahre seines<br />
Lebens widmete er sich dem Unterricht in der Perspektive,<br />
die er bei Desargues erlernte, und unterrichtete an der 1648<br />
gegründeten Académie de Peinture. Sein vorbildliches Werk<br />
„Traité des manières“ erlebte auch im 18. Jahrhundert weitere<br />
Auflagen. Die Kupfer zeigen die Herstellung von Kupferplatten,<br />
Grabstichel, deren Führung beim Stechen, das<br />
Ätzen der gestochenen Platte, die Presse etc.<br />
VORGEB.: DESARGUES, (G.), La maniere universelle<br />
pour poser l'essieu, & placer les heures & autres choses aux<br />
cadrans au soleil. Paris, Des Hayes, 1643. Mit gestoch. Titel,<br />
gestoch. Widmung und 58 (statt 66) Kupfertafeln. 3 Bl., 28,<br />
68 S. – Erste Ausgabe. – Brunet I, 1128. Poggendorff I, 556.<br />
– Von Bosse illustriertes und herausgegebenes Werk seines<br />
Lehrers über Sonnenuhren.<br />
Beide Drucktitel mit hs. Besitzvermerken, gebräunt, fleckig.<br />
– Exlibris „Tiefdruckgeschichtliche Sammlung Otto<br />
M[agnus] Lilien“ auf dem Spiegel, ein weiteres nur mit<br />
Liliens Namen auf dem vorderen Vorsatz. – Siehe Abbildung<br />
Seite 184.<br />
750 BOSSUT, (CH.), Trattato elementare d'idrodinamica.<br />
Tradotto dal francese. Aggiuntevi le lezioni<br />
d'idrodinamica del G. Fontana. Pavia, Monistero<br />
di S. Salvatore, 1785. Mit 6 ausklappbaren gefalt.<br />
Kupfertafeln. 12, 664 S., 2 Bl. (Errata). Ldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. sowie Stehkanten- und reicher Rvg.<br />
(minimale Gebrauchsspuren). (49) 300,-
188<br />
Nr. 759<br />
Erste italienische Ausgabe. – Vgl. Poggendorff I, 249.<br />
Roberts-T. 46 (beide EA 1772): „The first volume still<br />
provides an excellent picture of the state of knowledge at<br />
Bossut's time. The experimental data presented in the<br />
second volume were largely new, and noteworthy even<br />
today are his comments on the difficulty of large-scale experiments<br />
versus the falsity of those on too small scale.“ – Ein<br />
Blatt mit Einriß. – Dekorativ.<br />
751 BÜRJA, A., Grundlehren der Statik. Berlin und<br />
Libau, Lagarde und Friedrich, 1789. Mit gestoch.<br />
Frontisp. XL, 384 S., 1 Bl. Hldr. d. Zt. mit Rvg. und<br />
Rsch. (etw. beschabt und bestoßen). (72) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Poggendorff I, 335. – DAZU: LODEN,<br />
A., Der Lustfeuerwerker. 5. verb. Aufl. Quedlinburg 1870.<br />
Mit 2 gefalt. lithogr. Tafeln. VIII, 157 S., 1 Bl. (Anzeigen). –<br />
Philip L 100.6. – 7 Beilagen.<br />
752 BUNTPAPIER – MUSTERBUCH mit 285 mont.<br />
Buntpapierproben der Firma Franz Dahlem in<br />
Aschaffenburg. O. O. 1934. Fol. 1 Doppelbl., 76 S.<br />
OPp. (143) 150,-<br />
Mit exotischen Mustern, wie Krokoleder, Python, Eidechse<br />
und Leguan, und luxuriösen, wie Atlas-Seide, Gold- und<br />
Silberpapier. – Tadellos.<br />
Technik und Handwerk<br />
753 DÜTEMEYER, A., Praktische Vorlagen für Holz-<br />
Malerei. 152 Vorbilder zur gründlichen Erlernung<br />
der Holz-Malerei. Berlin, Spielmeyer, (1894). 4°.<br />
Mit 40 Tafeln. 2 Bl. Lose in OHlwd.-Mappe<br />
(leicht fleckig). (149) 120,-<br />
754 EHREN- und URKUNDENBUCH der Freiwilligen<br />
Feuerwehr. O. O., Dr. und J. (ca. 1915).<br />
4°. 15 bedruckte Bl., 115 weiße Bl. OLwd. (minimal<br />
bestoßen). (7) 80,-<br />
Album für Feuerwehrvereine mit einer kleinen Anzahl zwischengebundener<br />
bedruckter Schmuckblätter in hübschem<br />
Jugendstil-Dekor, die anläßlich von Vereinstätigkeiten und<br />
Feierlichkeiten ausgefüllt und auf den nachfolgenden leeren<br />
Seiten beliebig fortgeführt werden konnten. – Innengelenke<br />
geklebt, anfangs gering fleckig.<br />
755 EISENBAHN – BAADER, J. VON, Über die<br />
Verbindung der Donau mit dem Mayn und Rhein<br />
und die zweckmäßigste Ausführung derselben.<br />
Sulzbach, Seidel, 1822. 56 S. Interims-Brosch. d.<br />
Zt. (beschabt und bestoßen). (158) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Lommer 236. Engelmann 20. – Schrift<br />
gegen den Bau des Ludwig-Donau-Main-Kanals und über<br />
die Vorteile einer Bahnverbindung. – Vorsatz mit Bibliotheksschild,<br />
stellenw. gering fleckig.
756 – – Ueber die Vortheile einer verbesserten Bauart<br />
von Eisenbahnen und Wagen, welche an einer auf<br />
Allerhöchsten Befehl zu Nymphenburg ausgeführten<br />
Vorrichtung durch wiederholte öffentliche<br />
Versuche sich bewährt haben. München,<br />
Fleischmann, (1826). 4°. 72 S. Pp. d. Zt. (leicht<br />
fleckig). (158) 600,-<br />
Erste Ausgabe (gedruckt in 800 Exemplaren). – Engelmann<br />
20. Deutinger 58 (Auflagenhöhe) und 300. Hoeltzel 49. –<br />
Sehr frühe deutsche Eisenbahnschrift. – Baader hatte von<br />
August 1825 bis April 1826 im Nymphenburger Schloßpark<br />
eine Versuchseisenbahn bauen lassen, in Anwesenheit<br />
des Königs präsentiert und vor verschiedenen Kommissionen<br />
Versuche angestellt (vgl. Deutinger S. 54-58). Eine der<br />
Kommissionen bestand aus fünf Mitgliedern des Zentral-<br />
Verwaltungsausschusses des Polytechnischen Vereins, mit<br />
dem Baader in mehrfacher Weise verbunden war (ebda.<br />
S. 91-93). – Sauber.<br />
757 – HENDSCHEL, U., Neueste Eisenbahn-Karte<br />
von Central-Europa mit genauer Angabe aller Stationen<br />
und den influirenden Post-Verbindungen.<br />
Frankfurt, Jügel, 1856. Grenzkolor. lithogr. Karte<br />
(ca. 76 x 88 cm) in 32 Segmenten auf Lwd. aufgezogen<br />
und gefalt. OHlwd. (etw. angeschmutzt<br />
und bestoßen). (158) 150,-<br />
Nicht bei Metzeltin und Engelmann. – Hübsche Karte,<br />
bearbeitet von einem „Fürstlich Thurn- und Taxisschen<br />
Ober-Postamts-Secretär“. Innendeckel mit Münztabelle. –<br />
Etw. fleckig.<br />
758 – – Neueste Eisenbahn-Karte von Central-Europa<br />
mit genauer Angabe aller Stationen und den in -<br />
fluirenden Post-Verbindungen. Frankfurt, Jügel,<br />
1858. Grenzkolor. lithogr. Karte (76 x 89 cm), in<br />
32 Segmenten auf Lwd. aufgezogen. OHlwd. (an -<br />
gestaubt). (158) 150,-<br />
Nicht bei Metzeltin und Engelmann. – Hübsche Karte,<br />
bearbeitet von einem „Fürstlich Thurn und Taxis'schen<br />
Ober-Postamts-Secretär“. – Innendeckel mit Münztabelle.<br />
– Stellenweise gering gebräunt.<br />
759 – (SCHEINER, J.), Bau-Anlagen der Köln-Giessener<br />
Eisenbahn und der Zweigbahn von Betzdorf<br />
nach Siegen. O. O., Dr. und J. (1865). Gr.-Fol. Mit<br />
gestoch. Titel und 47 Stahlstichtafeln (7 doppelblattgr.,<br />
1 gefalt., 1 altkolor.). 63 S. Hldr. d. Zt. mit<br />
goldgepr. Deckeltit. (wasserrandig, fleckig, be -<br />
schabt und bestoßen). (99) 800,-<br />
GK 12.10650 (10 Ex.). – Nicht bei Metzeltin, Hoeltzel und<br />
Engelmann. – Seltene, sehr aufwendig und detailreich illustrierte<br />
Dokumentation zum Bau der Bahnstrecke und ihrer<br />
gesamten Anlagen (Bahnhöfe, Tunnel, Brücken etc.), hergestellt<br />
im Auftrag der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft<br />
durch den Siegener Landschaftsmaler und Graphiker<br />
Jakob Scheiner (1820-1911). – In unserem Exemplar zwei<br />
weitere unnumerierte Tafeln eingebunden: „Geognostische<br />
Profile des Tunnels bei Niederschelden“ (mit kolorierten<br />
Profilschnitten) und „Ausmauerung des Tunnels bei Hop-<br />
Technik und Handwerk 189<br />
pengarten“. Diese werden in den Bibliothekskatalogen und<br />
im GK-Eintrag nicht erwähnt. Die gefaltete Tafel mit einer<br />
Karte des Streckenverlaufs sowie einem Höhenprofil (Falze<br />
mit Lwd. hinterlegt). – Einzelne Textbl. und Tafeln im unteren<br />
Rand mit Feuchtigkeitsspuren und kleinen Ausbrüchen,<br />
leicht gebräunt und fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
760 ELEKTRIZITÄT – OSANN, G. W., Gründzüge<br />
der Lehre von dem Magnetismus und der Elekricität.<br />
Würzburg, Stahel, 1847. Mit zahlr. Abb.<br />
VIII, 183 S. Mod. Hldr. mit eingeb. Orig.-Brosch.<br />
(angestaubt). – Gering gebräunt. (7) 80,-<br />
7<strong>61</strong> – PETETIN, J. H. D., Nouveau mécanisme de<br />
l'électricité. Lyon, Bruyset, (1802). Mit 10 gefalt.<br />
Kupfertafeln. 2 Bl., IV, XXVIII, 300 S. Hldr. d. Zt.<br />
(beschabt und bestoßen). (3) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Ronalds 392. Hirsch-H. IV, 567. Wheeler<br />
Gift 640: „The author disproves the electrical theories of<br />
Franklin as well as the affluent and effluent views of Abbé<br />
Nollet, experiments on statical electricity; also on magnetism.“<br />
Handelt auch über die „influence du fluide électrique<br />
dans le traitement des maladies nerveuses“ (Untertitel).<br />
– Fleckig.<br />
762 – WEBER, J., Vollständige Lehre von den Gesetzen<br />
der Elektricität und von der Anwendung derselben.<br />
Landshut, Weber, 1791. Mit 2 gefalt. Kupfertafeln.<br />
16 Bl., 368 S. Pp. d. Zt. mit Rsch. (75)<br />
200,-<br />
Vorlesungen aus der Naturlehre, Abhandlung 6. – Erste<br />
Ausgabe. – Ronalds 536. Poggendorff II, 1272. – Nicht bei<br />
Ekelöf und Wheeler-Gift. – Stark fleckig.<br />
763 – YELIN, J. (C.) VON, Ueber Magnetismus und<br />
Electricität als identische und Urkräfte. München,<br />
Lentner, (1818). 4°. 75 S. Pp. d. Zt. (fleckig). –<br />
Erste Ausgabe. – Poggendorff II, 1382. – Selten.<br />
(158) 200,-<br />
764 – – Versuche und Beobachtungen zur nähern<br />
Kenntniss der Zambonischen trockenen Säule.<br />
München, Lentner, (1820). 4°. Mit lithogr. Tafel.<br />
68, VIII S. Pp. d. Zt. (fleckig). (158) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Poggendorff II, 1382. – Frühe Erprobung<br />
und Weiterentwicklung der 1812 publizierten Erfindung<br />
Zambonis. – Auf starkem Papier gedruckt.<br />
765 ENCYCLOPÉDIE, ou dictionnaire universel<br />
raisonné des connoissances humaines. 42 Text-,<br />
6 Supplement- und 10 Tafelbde. in 58 Bdn. Yverdon,<br />
o. Dr., 1770-80. 4°. Mit 1265 (davon 126 doppelblattgr.<br />
und 12 mehrf. gefalt.) Kupfertafeln und<br />
gefalt. Tabelle. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. so -<br />
wie Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (leichte Ge -<br />
brauchsspuren). (44) 8.000,-
190<br />
Nr. 771<br />
Lough 48-51. Poggendorff I, 731 (unter Felice). – Vgl. Brunet<br />
II, 701. – Auf der Grundlage der großen „Encyclopédie“<br />
mit Zusätzen von F. B. Felice (Professor der Mathematik<br />
und Physik in Neapel). – „This work is much more<br />
an independent creation than the various reprints. – It is,<br />
however, abundantly clear that the Swiss Protestant editor<br />
and contributors gave the 'Encyclopédie d'Yverdon' a very<br />
different tone from that of the 'Encyclopédie' of Diderot<br />
and d'Alembert“ (Lough). – Ohne die S. 9-16 zu Kapitel<br />
XII in Bd. IV. – Die Tafeln in schönem kräftigen Druck,<br />
eine im weißen Rand hinterlegt. – Bd. XIX etw. wasserrandig;<br />
tls. leicht gebräunt und etw. fleckig. – Dekoratives und<br />
gut erhaltenes Exemplar. – Siehe Abbildung Tafel 20.<br />
New edition of the work by Diderot with additions by F. B.<br />
Felice (professor of mathematics and physics at Naples). –<br />
Without pp. 9-16 to chapter XII in vol. IV. – The plates in<br />
beautiful strong impression, one backed in blank margin. –<br />
Vol. XIX a little waterstained; partly slightly browned and<br />
somewhat soiled. – Decorative and well preserved copy. –<br />
Contemporary calf with spine label and gilt back as well as<br />
contemporary half calf with spine label and gilt back (slight<br />
signs of wear). – See illustration on plate 20.<br />
766 FARBEN – (BOUTET, C.), Anweisung zum<br />
Mignaturmahlen, vermittelst deren diese Kunst<br />
gantz leicht und ohne Lehrmeister zu begreifen,<br />
nebst vielen raren und geheimen hierzu gehörigen<br />
Kunst-Stücken. Ingleichen ein Planier- und<br />
Muschel-Gold und Silber, wie auch den rechten<br />
Chinesischen Verniß selber zu machen. 3. Aufl.<br />
Leipzig, Junius, 1766. 4 Bl., 112 S., 4 Bl. Mod. Pp.<br />
(83) 200,-<br />
Technik und Handwerk<br />
Der „Traité de mignature“ erschien 1674 erstmals in französischer<br />
Sprache und erlebte zahlreiche Auflagen (vgl.<br />
Goldsmith B 1667). Erst 1753 ins Deutsche übersetzt, aber<br />
sehr gefragt, kamen noch im selben Jahr eine zweite und<br />
1766 eine dritte deutsche Ausgabe auf den Markt. – Fleckig,<br />
etw. gebräunt und wasserrandig.<br />
767 – KRATZENSTEIN, F. W., Practische Abhandlung<br />
von Verfertigung schöner und accurater<br />
Zeichnungen u. Riße, in der Feldmeß-, Artillerie-,<br />
Kriegs- und bürgerlichen Baukunst, worinnen<br />
deutlich gezeiget wird wie man solche nicht allein<br />
mit Bleystift, Tusch und Carmin schön aufreissen,<br />
sondern auch mit Farben illuminiren soll. Nürnberg,<br />
Raspe, 1766. 152 S., 4 Bl. Mod. Pp. (83)<br />
200,-<br />
Erste Ausgabe. – Engelmann 201. Hamberger-M. IV, 253.<br />
– Fleckig und leicht gebräunt. – Selten.<br />
768 FLACHAT, S., (L'industrie. Exposition de 1834).<br />
2 in 1 Bd. (Paris, Tenré, 1834-35). 4°. Mit gestoch.<br />
Titel und 42 Abb. in verschiedenen Techniken auf<br />
59 tls. gefalt. Tafeln. 2 Bl., 212, 160 S. Mod. Hldr.<br />
(7) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Pollen 562. – Die Tafeln zeigen Porzellan,<br />
Glas, Möbel und Teppiche sowie technische Geräte. – Teile<br />
verbunden. – Wenige Tafeln mit kleinen Läsuren, tls. leicht<br />
gebräunt, etw. fleckig.
769 HANDARBEITEN – GEHRING, R., Muster<br />
für weibliche Handarbeiten. Lief. II (von 2).<br />
Landshut, Thomann, (1880). Qu.-Gr.-Fol. Mit<br />
8 Tafeln. 1 Bl. Leicht läd. Orig.-Broschur. (91)<br />
150,-<br />
Einzige Ausgabe, von größter Seltenheit (das einzige Ex -<br />
emplar im KVK ohne das Vorwort). – Beiliegt die erste<br />
Lieferung von Ebelings „Historisch-Grotesk-Komischem<br />
Bilder-Atlas“, ebenfalls in der ausnehmend reizenden Original-Broschur.<br />
770 – LEANDER, CH., Die neuesten und elegantesten<br />
Stickmuster in Weiß. 2 Hefte. Erfurt, Hennings<br />
und Hopf, o. J. (um 1840). Qu.-8°. 12 gefalt.<br />
Bl. Beschäd. OPp.-Mäppchen. (158) 100,-<br />
Hübsche Tafeln mit jeweils zwei Alphabeten verzierter<br />
Buchstaben. – Im zweiten Heft endet das Alphabet mit dem<br />
Buchstaben W, die zwölfte Tafel zeigt ein „B“ in zwei Varianten.<br />
– Einzelne Tafeln fleckig. – Beiliegt eine Dublette des<br />
zweiten Heftes mit identischer Kollation.<br />
771 – (MEYN, ELISE), Muster-Blätter für Freundinnen<br />
der eleganten Stickerei. Hefte I und II (von 7)<br />
in 2 Bdn. Hamburg, Perthes und Besser, 1833-34.<br />
Qu.-Fol. Mit 31 (9 gefalt.) lithogr. Tafeln. 4; 2 Bl.<br />
Orig.-Brosch. (Rücken schadhaft, Ränder mit<br />
Läsuren, etw. fleckig). (50) 400,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar. – Seltenes Musterbuch,<br />
das von 1833-39 in sieben Heften erschien. Zu den<br />
Subskribenten zählen weibliche Vertreter des gehobenen<br />
Bürgertums von Norddeutschland und des dänischen Adels.<br />
– Vorhanden: Tafeln 1-15 und A; 1-15. – Das GV verzeichnet<br />
für Heft II eine abweichende Anzahl von 20 Tafeln; im<br />
Vorwort werden allerdings nur 15 Tafeln genannt. – Fleckig,<br />
gebräunt und wasserrandig. – Siehe Abbildung.<br />
772 – NETTO, (J. F.), UND (L.) LEHMANN, Die<br />
Kunst zu stricken in ihrem ganzen Umfange.<br />
Neue durchaus umgearb. und verb. Aufl. Leipzig,<br />
Voß, 1804. Qu.-Fol. Mit kolor. gestoch. Titel und<br />
50 (25 kolor.) Kupfertafeln. S. (III)-IV, 52 S. Stark<br />
läd. Pp. d. Zt. (50) 800,-<br />
Ornamentstichslg. Berlin 1537. – Komplette Folge des hübschen<br />
Musterbuchs mit Stick- und Strickvorlagen. Wie<br />
üblich mit der doppelten Folge der Tafeln, zum einen koloriert<br />
als Farbmuster, zum anderen unkoloriert als Durchstichvorlage<br />
(sog. Bauschen). – Titel, Vorwort und letzte<br />
Tafel mit Quetschfalten; tls. fleckig und mit kleinen Knickspuren.<br />
– Siehe Abbildung Tafel 21.<br />
773 – (NETTO, J. F., Zeichen-, Mahler- und Stickerbuch<br />
zur Selbstbelehrung für Damen. Leipzig,<br />
Voss, 1798). Qu.-Fol. Daraus 36 tls. gefalt. (18 ko -<br />
lor.) Kupfertafeln. Stark läd. Interims-Broschur.<br />
(50) 200,-<br />
Technik und Handwerk 191<br />
Nr. 773<br />
Ornamentstichslg. Berlin 1529 (ohne Bd. III). – Die reizende<br />
Folge von Stickmustervorlagen stammt vermutlich<br />
aus dem dreibändigen Werk Nettos, das von 1795-98<br />
erschienen war. Wie üblich liegen die Tafeln in unkolorierter<br />
und kolorierter Fassung vor. Die kolorierten Tafeln<br />
dienten als Farbmuster, die unkolorierten als Durchstichvorlagen<br />
(sog. Bauschen). – Vorhanden Tafeln 1-18 von Bd.<br />
III. – Seitenränder etw. angestaubt und tls. leicht lädiert,<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
774 HANDARBEITSKASTEN – Blindgepr. Pp. d.<br />
Zt. auf Holz mit mont. Rahmen auf dem Deckel<br />
(Außenmaße: 30 x 23 x 8 cm). Ca. 1840. (128)<br />
300,-<br />
Das mit goldgeprägtem Papier ausgestattete Innere birgt<br />
kleine Fächer für Fingerhüte und Nadeln sowie ein samtenes<br />
Nadelkissen. Die größeren verschließbaren Fächer lassen<br />
Raum für Nähutensilien (Garne, Knöpfe etc.). Kleine<br />
lithographierte Genreszenen in schönem Kolorit schmücken<br />
den Innendeckel, den äußeren ziert eine kolorierte<br />
lithographierte Ansicht des Brandenburger Tores. – Ge -<br />
brauchsspuren.<br />
775 HARTTRODT, S. C., Sammlung von Kunst -<br />
stücken für Hausväter und Künstler. Breslau und<br />
Hirschberg, Korn, 1788. 4 Bl., 153 S. Brosch. d.<br />
Zt. (lädiert). (158) 150,-<br />
Einzige Ausgabe. – Hamberger-M. III, 100. – Nicht bei<br />
Estreicher. – Seltene kleine Sammlung von Rezepturen aus<br />
dem Handwerksbereich. – Titel mit Besitzvermerk, teilw.<br />
fleckig.
192<br />
Nr. 777<br />
776 HEUSINGER VON WALDEGG, E., Die Kalkbrennerei<br />
und Cementfabrikation. 5. Aufl., bearb.<br />
von C. Naske. Leipzig, Thomas, 1903. Mit gefalt.<br />
Holzstichtafel. 8 Bl. (Anzeigen), 13 S., 1 Bl., 360 S.,<br />
12 Bl. (Anzeigen). OHldr. (beschabt und bestoßen).<br />
– Wenig fleckig. (15) 80,-<br />
777 KUTSCHEN – NEUESTEN WIENER-WÄGEN<br />
und Pferdegeschirre, Die. Heft 3 der Reihe in<br />
1 Bd. Wien, Müller, o. J. Qu.-4°. 11 (statt 12) kolor.<br />
Kupfertafeln mit beweglichen Teilen. Orig.-<br />
Brosch. (kaum Gebrauchsspuren). (50) 300,-<br />
Aufwendig gestaltete Folge mit Kutschen-Darstellungen. –<br />
Laut GV erschienen von 1831-48 zwei Folgen mit insgesamt<br />
15 Heften. – Vorhanden: die Tafeln 19-21 und 23-30.<br />
– Wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
778 L(EIDENFROST), CHARLOTTE, Handbüchlein<br />
zur angenehmen und nützlichen Beschäftigung<br />
für Damen. Ilmenau, Voigt, 1827. 12°. Mit<br />
8 lithogr. Tafeln. 16, 342 S., 1 Bl. Mod. Pp. mit aufgezogener<br />
Orig.-Broschur (diese etw. lädiert).<br />
(90) 150,-<br />
Anleitungen zum Zuschneiden, Nähen, Sticken, Klöppeln,<br />
Flechten, Stopfen etc. – Selten.<br />
Technik und Handwerk<br />
779 – Die junge Hausfrau vor der Toilette, am Nähund<br />
Putzmachertisch, als Wirthschafterin und Be -<br />
wirtherin. Ilmenau, Voigt, 1827. 12°. Mit 2 litho gr.<br />
Tafeln. 10, 311 S., 1 Bl. (Verlagsanzeigen). Beschäd.<br />
Orig.-Broschur. – Tls. stärker fleckig. (90) 200,-<br />
780 LÖSCHER, C. I., Erfindung einer Feuerspritze,<br />
welche ganz ohne Röhrwerk, ohne Kolben und<br />
Ventile, durch die Kraft zweier Menschen, eine<br />
überaus große Menge Wasser zu einer beträchtlichen<br />
Höhe in die Luft treibt. Leipzig, Crusius,<br />
1792. 4°. Mit 7 gefalt. Kupfertafeln. 39 S. Hldr. d.<br />
Zt. mit Rsch. (leicht beschabt). (152) 800,-<br />
Einzige Ausgabe. – Poggendorff I, 1486. Engelmann 229. –<br />
Der Bergmeister und Erfinder Löscher (1750-1813) konstruierte<br />
„eine Feuerspritze, die auf dem Eintauchen eines<br />
breiten Trichters ins Wasser unter Druck beruhte“ (NDB<br />
XV, 64). – Titel gestempelt, eine Tafel mit unterlegtem Einriß,<br />
sonst schönes Exemplar. – Siehe Abbildung.<br />
781 LUEGER, O., Lexikon der gesamten Technik<br />
und ihrer Hilfswissenschaften. 7 Bde. Stuttgart,<br />
DVA, (1894-99). 4°. OHldr. (Bd. I beschädigt). (8)<br />
150,-<br />
Erste Ausgabe. – Vgl. Zischka 225. – Vereinzelt gering fleckig.<br />
– Ohne Rückgaberecht.
Nr. 780<br />
782 MAGIUS (MAGGI), H., De tintinnabulis liber<br />
postumus. F. Sweertius notis illustrabat. Hannover,<br />
Wechel für Marne und Aubrys Erben, 1608.<br />
Mit Druckermarke auf dem Titel und 6 meist<br />
blattgr. Textholzschnitten. 98 S., 7 Bl. Pgt. d. Zt.<br />
unter Verwendung einer spätmittelalterlichen<br />
Handschrift mit Hufnagelnotation (Gebrauchsspuren).<br />
(100) 2.000,-<br />
Erste Ausgabe. – STC M 65. Eitner VI, 274. RISM B VI,<br />
525. Jöcher-A. IV, 365. 7. – Vgl. Brunet 29045. – Eines der<br />
bedeutendsten älteren Werke zur Glockenkunde. – Der aus<br />
der Toskana stammende Jurist und Ingenieur verfaßte das<br />
Werk während seiner Haft in türkischen Gefängnissen, wo<br />
er 1572 hingerichtet wurde. – Die Holzschnitte zeigen die<br />
Glocken im Gebrauch, von der Musik über die Liturgie bis<br />
zum Strafvollzug, etwa einen Verurteilten auf dem Weg zur<br />
Hinrichtung oder einen Elefanten mit Halsglocke. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
BEIGEB.: STRADA, J. DE, Epitome thesauri antiquitatum.<br />
Zürich, Gesner, 1557. Mit Druckermarke auf dem Titel<br />
und nahezu 500 Textholzschnitten mit Portrs. 36 Bl., 335 S.<br />
– Erste Züricher Ausgabe. – VD 16 S 9364. Dekesel S 72.<br />
Vischer K 10. – Vgl. CLC S 1837 (EA Lyon 1553). – Nicht<br />
im STC. – Chronik der Herrscher des ost- und weströmischen<br />
Reiches von der Antike bis zu Kaiser Karl V. – Als<br />
Vorlage der Holzschnitte dienten Münzen und Medaillen<br />
aus Stradas Sammlung.<br />
Technik und Handwerk 193<br />
(CODINUS, G.), Sapientißimi Curopalatae de officialibus<br />
palatii Constantinopolitani, & officiis magnae ecclesiae.<br />
(Heidelberg), J. Mareschal, 1588. Mit Druckermarke auf<br />
dem Titel. 4 Bl., 423 (recte 523) S. – Seltene erste Ausgabe.<br />
– VD 16 C 44<strong>61</strong> (verb. Neuaufnahme; irrig 425 S.). Adams<br />
C 2300. Barbier XI, 460. – Nicht im STC. – Das Werk wird<br />
Codinus, genannt Curopalata, der um Mitte des 15. Jahrhunderts<br />
in Konstantinopel lebte, wohl irrtümlich zugeschrieben.<br />
„Bien que l'ouvrage de Codinus ne soit qu'un<br />
simple catalogue, il n'en est pas moins très-important pour<br />
l'intelligence de l'histoire byzantine“ (Hoefer XI, 25). –<br />
Titel mit Ausschnitten (verso minimaler Buchstabenverlust)<br />
sowie Besitzeintrag von alter Hand: „Steinbrychelii“, wahrscheinlich<br />
ein Mitglied der Züricher Familie von Glockengießern<br />
und Theologen.<br />
Alle drei Werke stellenw. fleckig, unterschiedlich gebräunt.<br />
Vorsatz mit hs. Inhaltsverzeichnis. – Aus der Hofbibliothek<br />
Donaueschingen mit Laßbergs e. Besitzvermerk.<br />
First edition. – One of the most important older works on<br />
campanology. – Title with cut-outs (minor loss of letters on<br />
verso) and ownership entry by contemporary hand: „Steinbrychelii“,<br />
probably a member of the Zurich family of bell<br />
founders and theologians. – All three works here and there<br />
soiled, variable browning. – Endpaper with ms. list of contents.<br />
– From the court library Donaueschingen with Laßberg's<br />
personal ownership entry. – Contemporary vellum by<br />
using a late medieval manuscript with horseshoe-nail notation<br />
(signs of wear).
194<br />
Nr. 782<br />
783 MITTERMEIER, L. L., Handbuch der Zeichnenund<br />
Malerkunst. Nach den Erfahrungen und Werken<br />
der vorzüglichsten Meister für Künstler und<br />
Dilettanten bearb. Nordhausen, Fürst, 1843. Mit<br />
2 gefalt. Kupfertafeln. VI S., 1 Bl., 336 S. Pp. d. Zt.<br />
(beschabt, bestoßen). (22) 200,-<br />
Einzige Ausgabe. – Engelmann 250. Heidtmann 6083. –<br />
Behandelt werden alle Arten der Maltechniken, die Glasfärberei,<br />
das Daguerrotypieren und das Restaurieren von<br />
Gemälden. – Titel gestempelt, gebräunt, fleckig. – Selten.<br />
784 PELLETAN, (P.), Mémoire sur l'éclairage par le<br />
gaz tiré du charbon de terre. Paris, Dentu, 1817.<br />
Mit gefalt. Kupfertafel. 2 Bl., IV, 40 S. Interims-<br />
Pp. d. Zt. (fleckig). (49) 200,-<br />
Einzige Ausgabe, selten. – Poggendorff I, 391. – Sitzungsbericht<br />
der Pariser Akademie der Wissenschaften vom<br />
Dezember 1816, vorgetragen von Pierre Pelletan (1782-<br />
1845), Professor der medizinischen Physik und Leibarzt<br />
Ludwigs XVIII. – Fleckig, gebräunt, unbeschnitten.<br />
785 PHOTOGRAPHIE – (BUCHER), Das Stereoscop<br />
und die Lichtbilder als die schönsten Eroberungen<br />
des fortschreitenden Erfindungsgeistes,<br />
beleuchtet vom Standpunkte der höheren Eubiotik.<br />
Augsburg, Geiger, 1858. 64 S. Orig.-Brosch.<br />
(Gebrauchsspuren). (158) 300,-<br />
Technik und Handwerk<br />
Einzige Ausgabe. – Roosens-S. 10018. Heidtmann 05457. –<br />
Frühe Beschreibung des von David Brewster 1843 erfundenen<br />
Linsenstereoskops, gedacht „für Reconvalescenten und<br />
solche, welchen durch langandauernde Krankheiten der<br />
Genuß der freien Natur und der plastischen Kunstwerke<br />
entzogen ist“ (Titel). – Enthält am Ende eine Übersicht der<br />
lieferbaren Stereoskopbilder auf Glas (nach Städten und<br />
Ländern geordnet) und Adressen von zwei Händlern in<br />
Hamburg und Frankfurt, die solche Geräte und Bilder liefern<br />
konnten. – Gering gebräunt, wenig fleckig, zu Beginn<br />
leicht wasserrandig, unbeschnitten.<br />
786 – EDER, J. M., Ausführliches Handbuch der<br />
Photographie. Bde. I und II (von 4) in 1 Bd. Halle,<br />
Knapp, 1882-85. Mit 5 Tafeln und zahlr. Abbildungen.<br />
542, 352 S. (26 Bl. zwischengeb.). Hldr. d.<br />
Zt. (Gelenke gebrochen, berieben und bestoßen).<br />
(20) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Heidtmann 2522. – Vgl. Sennett 85: „A<br />
mas sive history of the invention of photographic processes.<br />
Highly technical, with a justifiable emphasis on German<br />
and Austrian scientific contributions.“ – Titel mit Besitzvermerk,<br />
Portr. rückseitig mit Notizen, gering gebräunt.<br />
787 PORZELLAN – RENNER, A., Die Porzellanmalerei<br />
in ihrem ganzen Umfange. 3. Aufl. Leipzig,<br />
Krappe, (1841). 66 S. Läd. Orig.-Broschur. –<br />
Titel gestempelt, fleckig. (158) 100,-
788 – ROTTLINGER, K., Handbuch der Porzellan-<br />
Malerei. Oder gründlicher Unterricht im Portraitieren<br />
und Landschaftmalen auf Porzellan. Quedlinburg<br />
und Leipzig, Basse, 1835. VI S., 1 Bl., 88 S.<br />
Pp. d. Zt. (beschabt). (22) 100,-<br />
Einzige Ausgabe. – Engelmann 313. – Titel gestempelt und<br />
mit Besitzvermerk, fleckig, etw. gebräunt. Auf den Vorsätzen<br />
von mehreren Händen in Kurrentschrift Ergänzungen<br />
zum Brennen und Polieren.<br />
789 QUETIN, V., Le magasin de meubles. Nr. 6.<br />
Paris, um 1860. Qu.-4°. Mit 112 (statt 114) kolor.<br />
lithogr. Tafeln. 1 Bl. Beschäd. Hldr. d. Zt. (49)<br />
200,-<br />
Muster- und Vorlagenbuch für Sitzmöbel aller Art. – Es fehlen<br />
die Tafeln 3 und 22. – Vorsätze beschädigt, Titel mit<br />
Eckausriß (ohne Textverlust), mit Marginalien, meist in<br />
Bleistift, tls. etw. fleckig.<br />
790 SCHIFFAHRT – FERNÁNDEZ DURO, C.,<br />
Disquisiciones nauticas. 6 Bde. Madrid, Aribau,<br />
1876-81. Mit gefalt. lithogr. Plan. Orig.-Brosch.<br />
(3 Bde.), Ldr. d. Zt. (2 Bde.) und mod. Lwd. (Ge -<br />
brauchsspuren). (21) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – Palau 88.360. – Nicht im <strong>Katalog</strong> des<br />
Scheepvaart Museums. – Sammlung von Abhandlungen zur<br />
Geschichte der Schiffahrt, mit deutlichem Schwerpunkt auf<br />
der Ge schichte der spanischen Schiffahrt; verfaßt vom<br />
Kapitän und gelehrten Historiker Cesáreo Fernández Duro<br />
(1830-1908), aus dessen Feder mehr als 400 Veröffentlichungen<br />
flossen. – Seine Disquisiciones nauticas sind in einigen<br />
Teilen bis heute grundlegend, etwa die Untersuchung<br />
über „Saludos y etiquetas en la mar“ in Bd. III (S. 7-189)<br />
mit zahlr. Quellenbelegen oder das Verzeichnis „Nómina<br />
de fabricadores, maestros, ingenieros y escritores de arquitectura<br />
naval, aparejo y velámen“ in Bd. V (S. 267-412). –<br />
Gebräunt; die broschierten Bde. unbeschnitten. – Auf den<br />
Vortiteln der Bde. II, III, IV und VI eigenhändige Widmungen<br />
von Fernández Duro an 3 unterschiedliche Empfänger.<br />
DAZU: SAMMLUNG von ca. 30 Werken in ca. 35 Bdn.<br />
zur Geschichte der Schiffahrt, der Nautik und der Piraterie.<br />
1829-1983. – Verschied. Einbände (Gebrauchsspuren). –<br />
Abhandlungen in deutscher, englischer, französischer und<br />
spanischer Sprache.<br />
791 – FONTOURA DA COSTA, A., A marinharia<br />
dos descobrimentos. 2. ed. correcta e levemente<br />
aumentada. Lissabon, Agência Geral das Colónias,<br />
1939. Mit 34 tls. gefalt. Tafeln. 532 S., 2 Bl. Mod.<br />
Hldr. (beschabt) mit eingeb. Deckeln der Orig.-<br />
Broschur. (21) 200,-<br />
Vgl. Scheepvart Mus. 711 (EA 1933). – Monographie über<br />
die Nautik der Entdecker. Im Anhang eine „Bibliografia<br />
náutica portuguesa até 1700“. – Spiegel mit Spuren eines<br />
entfernten Exlibris, Lage 13 kopfstehend eingebunden,<br />
Schnitt braunfl.; seitlich und unten unbeschnitten, tls. un -<br />
auf geschnitten.<br />
Technik und Handwerk 195<br />
Nr. 792<br />
792 – HOSTE, P., L'art des armées navales, ou traité<br />
des evolutions navales. (Théorie de la construction<br />
des vaisseaux). 2 Tle. in 1 Bd. Lyon, Amisson &<br />
Posuel, 1697. Fol. Mit wdh. gestoch. Titelvign.,<br />
10 gestoch. Kopfvign., 10 gestoch. Initialen,<br />
145 Kupfertafeln (134 in Pag., 11 gefalt.). 7 Bl.,<br />
424 S., 6 Bl., 172 S., 2 Bl. Beschäd. Ldr. d. Zt. mit<br />
Rsch. und Rvg. (49) 4.000,-<br />
Erste Ausgabe. – De Backer-S. IV, 479, 3. Poggendorff I,<br />
1147. Röding 75. Scheepvaart Mus. 744 und 925. – Hoste<br />
(1652-1700), Jesuit und Professor der Mathematik in Toulon<br />
seit 1689, begleitete die Marschälle d'Estrées und Tourville<br />
zwölf Jahre lang auf ihren Seefahrten. – Die dekorativen<br />
Tafeln von Demasso, Bouchet, M. Ogier und Cars<br />
zeigen Flottenformationen, Schlachtordnungen und Manöver<br />
auf hoher See und im Küstenbereich, die Falttafeln mit<br />
schematischen Darstellungen und Konstruktionszeichnungen.<br />
– Gebräunt und stellenw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – The decorative plates by Demasso, Bouchet,<br />
M. Ogier and Cars show naval and battle formations as well<br />
as manoeuvres on the high seas and at the coastal area, the<br />
folding plates with diagrams and construcion drawings. –<br />
Browned and soiled here and there. – Contemporary damaged<br />
calf with spine label and gilt back. – See illustration.<br />
793 – LISBOA, JOÃO DE, Livro de marinharia. Tratado<br />
da agulha de marear. Codice do seculo XVI<br />
copiado e coordenado por J. I. de Brito Rebello.<br />
Lissabon, Silva, 1903. Mit zahlr. Abb. 82, 305 S.,<br />
2 Bl. Läd. Hldr. d. Zt. – Leicht gebräunt. (21) 120,-
196<br />
Nr. 802<br />
794 SCHUBERT, G. S., Der ökonomische Künstler.<br />
Oder neuentdeckte Geheimnisse für Künstler,<br />
Professionisten, Jäger, Haus- und Landwirthe.<br />
Neueste (6.) verb. und verm. Aufl. Coburg und<br />
Leipzig, (Sinner), 1827. XXXVI, 363 S. Läd. Pp.<br />
d. Zt. (17) 120,-<br />
Vgl. Engelmann 298 und Lindner 1857. – Erstmals 1795 er -<br />
schienenes „Not- und Hilfsbuch“, verfaßt unter dem Pseudonym<br />
Georg Sebastian Schubert von Johann Christian<br />
Daniel Sinner (gest. 1819; die EA nicht bei Böning- Siegert).<br />
– Mit vielen Ratschlägen und Rezepten für Küche, Haus,<br />
Garten und Landwirtschaft, darunter zahlreiche Hausmittel<br />
gegen Krankheiten von Mensch und Vieh, Mittel zur Verbesserung<br />
von Tabak, Wein und Bier und Empfehlungen für<br />
die Konservierung von Lebensmitteln und die Altpapier-<br />
Aufbereitung. – Etw. fleckig, leichte Gebrauchsspuren.<br />
795 TEXTILIEN – „BUNTE BESÄTZE“ (Deckel -<br />
titel). O. O. und J. (ca. 1920). Fol. Mit ca. 500<br />
mont. Posamentenmustern auf 75 Kartonbl. Le -<br />
porello mit Lwd.-Deckeln (leichte Gebrauchsspuren).<br />
(38) 120,-<br />
Musterbuch wohl eines Handelsvertreters; enthält Zierbänder,<br />
Borten und Spitzen aus verschiedenen Materialien für<br />
den Besatz von Kleidung, Polstermöbeln und anderen Heimtextilien.<br />
– Stellenw. mit Stockflecken, wenige Einrisse.<br />
796 UHREN – KRUMM, G. A., Leitfaden für den<br />
Fachunterricht an Uhrmacher-Fachschulen und<br />
-Fachklassen sowie zum Selbstunterricht. 8 Bde.<br />
Berlin, Strauss, Vetter & Co., 1929-30. Mit zahlr.<br />
Abb. OPp. (lichtrandig, Gebrauchsspuren). (7)<br />
400,-<br />
Erste Ausgabe. – Fliegender Vorsatz gestempelt, minimal<br />
fleckig.<br />
Technik und Handwerk<br />
797 – MARFELS'SCHE UHREN-SAMMLUNG<br />
umfassend interessante Taschen-Uhren seit Erfindung<br />
derselben, Die. Frankfurt, Kühl, (1889).<br />
Qu.-Fol. Mit 48 Lichtdrucktafeln. 2 Bl., 31 Sp.<br />
OHlwd. (fleckig, beschabt und bestoßen). (120)<br />
150,-<br />
Erste Ausgabe. – Im selben Jahr erschien auch noch eine<br />
stark gekürzte Variante mit nur 18 Tafeln. – Fliegender Vorsatz<br />
mit hs. Besitzvermerk in Tinte, Vorsatz und Titel mit<br />
Knickfalte, stellenw. etw. fleckig und mit leichten Stauchspuren,<br />
tls. gering gebräunt.<br />
798 WASSERBAU – GUMPPENBERG, J. VON,<br />
Der Wasserbau an Gebirgsflüssen. Augsburg,<br />
Rieger, 1854. 4°. Mit 5 gefalt. lithogr. Tafeln. VIII,<br />
83 S. OPp. (fleckig und bestoßen). (72) 250,-<br />
Enthält einen sehr schönen Plan von der Einmündung der<br />
Wertach in den Lech. – Auf dem Vorderdeckel der neu<br />
gesetzte Titel mit Zierumrahmung: „Neue Ausgabe. Augsburg,<br />
Rieger, 1860.“ – Braunfleckig.<br />
799 – (LECCHI, G. A.), Considerazioni intorno alla<br />
terza diversione del Torrente Redefosso per il<br />
nuovo Cavo progettato al di sotto de' Mulini della<br />
Vecchiabbia. (Mailand 1763). 4°. Mit beikolor.<br />
Kupferstichkarte. 95 S. Interims-Brosch. d. Zt.<br />
(fleckig). (49) 200,-<br />
De Backer-S. IV, 1635, 18. – Die Karte liegt lose bei. – Vorsatz<br />
mit hs. Besitzeinträgen, anfangs fleckig.<br />
800 – WAGNER, C. F., Anweisung zu Erhaltung der<br />
Dämme bei Stromergießungen und Eisgängen.<br />
Grimma, Göschen-Beyer, 1827. Mit 13 (12 alt -<br />
kolor.) Kupfertafeln. 3 (statt 6?) Bl., 195 S. Stark<br />
beschäd. Pp. d. Zt. (72) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Engelmann 420. – Die Tafeln zeigen Deichanlagen,<br />
Werkzeuge und Baumaterial. – Zur Kollation: Vorhanden<br />
sind Titel, Widmung und Inhalt (jeweils 1 Bl.). –<br />
Titel gestempelt, wenig fleckig.<br />
801 WEBEREI – (DANIELI, B., Vari disegni di merletti<br />
inventati ed intagliati. Bologna, Parisini und<br />
Negroponte, 1639). Qu.-4°. 9 (statt 12?) radierte<br />
Tafeln (ohne den gestoch. Titel, die gestoch. Widmung<br />
und den Text). Flex. Pgt. d. Zt. (fleckig, ge -<br />
bräunt, berieben und bestoßen). (50) 800,-<br />
Erste Ausgabe, von größter Seltenheit. – Lotz 149 (Ex. mit<br />
12 Blättern, gestoch. Titel und gestoch. Widmung). Ornamentstichslg.<br />
Berlin 1655 (Widmung und 6 Blätter). – Das<br />
dritte von Bartolomeo Danieli verfaßte Musterbuch mit<br />
Vorlagen zum Spitzenhäkeln. Unser Exemplar enthält insgesamt<br />
26 Vorlagen für Spitzenbordüren als Umrandung<br />
von Tüchern und Decken, teils in Einzelmotiven als Elemente<br />
für Rapports, teils in größeren Einheiten dargestellt.<br />
Eine Tafel zeigt die komplizierte Form einer Bordürenecke<br />
mit angehängten Spitzen in floralen Motiven. – Lotz vermutet<br />
insgesamt 14 Blätter Radierungen und hält auf Grund<br />
zweier verschiedener Widmungsblätter zwei Ausgaben des<br />
Jahres für möglich. Offenbar lassen sich nur sehr wenige,<br />
sämtlich inkomplette Exemplare nachweisen (über den
Nr. 803<br />
KVK nur die spätere Ausgabe von 1641, Lotz führt drei<br />
weitere Exemplare mit je fünf, sieben und neun Blättern an).<br />
– Kräftige, tls. ein wenig unsaubere Abdrucke mit leichtem<br />
Plattenton. – Der fehlende Titel alt in sauberer Handschrift<br />
ergänzt mit dem Hinweis „Copiato dai framenti del frontispizio<br />
originale“. – Tls. fleckig, wasserrandig und gebräunt.<br />
– Siehe Abbildung Seite 185.<br />
First edition, extremely rare. – The third pattern book written<br />
by Bartolomeo Danieli with patterns for lace crochet.<br />
Our copy contains altogether 26 models for lace borders as<br />
edging of sheets and tablecloths. – Only very few, all incomplete<br />
copies, can obviously be located (via KVK only the later<br />
edition of 1641, Lotz mentions another three copies with<br />
five, seven or nine leaves). – Strong, partly unclean impressions<br />
with light surface tone. – The missing title replaced in<br />
former times in neat handwriting with the note „Copiato<br />
dai framenti del frontispizio originale“. – Partly soiled,<br />
waterstained and browned. – Contemporary limp vellum<br />
(soiling, browning, rubbing and scuffing). – See illustration<br />
on page 185.<br />
802 – (ZIEGLER, M., UND N. LUMSCHER), Neuhervorkommendes<br />
Weber Kunst und Bild Buch.<br />
Sampt einem Farb Büchlein. Tl. I (von 4). Kulmbach,<br />
Lumscher, 1720. Qu.-4°. Mit 36 (2 gefalt.)<br />
Kupfer- und 12 Holzschnitt-Tafeln. 24 Bl. Mod.<br />
Hpgt. (50) 800,-<br />
Ornamentstichslg. Berlin 16<strong>61</strong>. – Vgl. Siegelaub 362 (Ausg.<br />
Augsburg und Ulm 1677). – Nicht bei Lotz. – Das zuerst<br />
1677 in einem Band erschienene Buch des „Kölschwebers“<br />
Marx Ziegler über die Webkunst, hier in der zweiten Neuauflage<br />
durch den Kulmbacher Verleger Nathanael Lumscher,<br />
der dem Grundwerk bis 1735 noch drei weitere Teile<br />
angehängt hat. Die erste bei Lumscher erschienene Ausgabe<br />
wurde 1709 gedruckt. – Nach Siegelaub war das 1677 er -<br />
Technik und Handwerk 197<br />
schienene Grundwerk wohl das erste mit einer größeren<br />
Anzahl von Stoffmusterbögen illustrierte Buch (in der Erstausgabe<br />
allein durch Holzschnitte). Dieses ist von größter<br />
Seltenheit, da die Exemplare im alltäglichem Gebrauch verschlissen<br />
wurden. Die Neuauflage Lumschers ist zwar nicht<br />
so selten wie die Erstausgabe, von der weltweit nur einzelne<br />
Exemplare bekannt sind, doch immer noch sehr rar. Typographisch<br />
ist der Druck eng an die bei Koppmeyer in Augsburg<br />
gedruckte Erstausgabe angelehnt. Über Marx Ziegler<br />
ist biographisch außer seinem Beruf nur überliefert, daß er<br />
1683, der Falschmünzerei überführt, aus Ulm floh. – Das<br />
vorliegende Exemplar diente bis ins frühe 19. Jahrhundert<br />
einer Weberfamilie als Musterbuch (mit einzelnen Zeichnungen<br />
von Webmustern sowie einigen Familieneinträgen<br />
auf den letzten Blättern). – Die große gefaltete Kupfertafel<br />
von J. P. Demleuttner zeigt eine Stickerei mit dem Abrahamsopfer,<br />
die zweite Blumenmuster. Die übrigen Kupfertafeln<br />
und Holzschnitte mit geometrischen Webmustern. –<br />
Titel mit kleinem, restaurierten Ausriß (geringer Buchstabenverlust),<br />
Titel und mehrere Bl. mit Randläsuren, etw.<br />
gebräunt, leicht fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
The book by the „Kölschweber“ Marx Ziegler on the art of<br />
weaving first published in one volume in 1677, here in<br />
second reprint by the Kulmbach publisher Nathanael<br />
Lumscher. The reprint by Lumscher is not as rare as the first<br />
edition of which only a few copies are known worldwide,<br />
nevertheless it is quite scarce. As to typography the issue is in<br />
the style of the first edition printed by Koppmeyer at Augsburg.<br />
– The present copy was used as pattern book by a weaver's<br />
family till the early 19th century (with some drawings<br />
of weaving patterns and some family annotations on the last<br />
leaves). – The large folded copperplate by J. P. Demleuttner<br />
shows an embroidery with Abraham's sacrifice, the second<br />
floral patterns. The other copperplates and woodcuts with<br />
geometrical weaving patterns. – Title with small restored<br />
tear-out (minor loss of letters), title and several leaves with<br />
marginal damages, a little browned, slightly soiled. –<br />
Modern half vellum. – See illustration.
198<br />
Nr. 804<br />
Technik und Handwerk<br />
803 WÖLFER, M., Der Bau- und Meubel-Schreiner<br />
oder Elementar-Schule der zeichnenden schönen<br />
Baukunst zur Beherzigung und Anwendung für<br />
kunsteifrige Tischler. Zuerst 1828 hrsg. von<br />
Marius Wölfer. Jetzt aber gänzlich umgearb. und<br />
verm. durch Carl Matthaey. Ilmenau, Voigt, 1830.<br />
Qu.-Fol. Mit 10 lithogr. Tafeln. 2 Bl., 12 S. Orig.-<br />
Brosch. (leicht fleckig und mit Kritzeleien mit<br />
Bleistift). (91) 600,-<br />
Vgl. Ornamentstichslg. Berlin 1216 (EA 1828). – Mit Darstellungen<br />
von Türen und Fenstern, Stühlen und Tischen<br />
etc. – Vorhanden: die Tafeln 1-9, Tafel 1 doppelt vergeben.<br />
– Tls. gebräunt und fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
804 ZUBLER, L., Fabrica et usus instrumenti chorographici.<br />
Basel, L. Regis, 1607. 4°. Mit gestoch.<br />
Titelbordüre, ganzseit. Wappenkupfer und 13 großen<br />
Textkupfern. 2 Bl., 34 S. Mod. Hldr. (fleckig).<br />
(110) 600,-<br />
Zusätzliche Abbildungen und<br />
Volltextsuche in der Online-<br />
Version des <strong>Katalog</strong>s.<br />
Additional images and fulltext-search<br />
on our website.<br />
www.zisska.de<br />
Erste lateinische Ausgabe (im Jahr der deutschen EA). –<br />
Poggendorff II, 420. Roller-G. II, 607. Libri rari 311. Wellcome<br />
I, 6819. – Die reizvollen Kupfer zeigen Vermessungsvorgänge<br />
in landschaftlicher Staffage und sind tlw. auch<br />
kostümgeschichtlich interessant. – Leonhard Zubler (gest.<br />
1<strong>61</strong>1) war Goldschmied und Mathematiker in Zürich (vgl.<br />
HBLS VII, 688). Laut DSB (II, 419) hat er sich in der Nachfolge<br />
Albertis und Dürers eingehend mit der Zentralperspektive<br />
befaßt und entsprechende Instrumente konstruiert,<br />
die z. T. Vorläufer der bekannten Branderschen<br />
Meßinstrumente waren. – Tls. gebräunt und fleckig. – Siehe<br />
Abbildung.
Nr. 894<br />
805 AMAT DI SAN FILIPPO, P., Bibliografia dei<br />
viaggiatori italiani. Ordinata cronologicamente.<br />
Rom 1874. XXII, 143 S., 1 Bl. Mod. Lwd. mit eingeb.<br />
Deckeln der Orig.-Broschur. – Erste Ausgabe.<br />
– Unbeschnitten. (21) 150,-<br />
806 APROSIO, A., La biblioteca Aprosiana. 2 Tle. in<br />
1 Bd. Bologna, Manolessi, 1673. 12°. Mit gestoch.<br />
Frontisp. 50 S., 5 Bl., 733 (recte 682) S. Ohne Einband.<br />
(54) 500,-<br />
Erste Ausgabe. – Besterman 3213. Melzi I, 69. Haym 162, 6<br />
(Antivigilmi): „Rara.“ Breslauer-F. 67: „A characteristic<br />
example of the eccentricities in which some of the bibliographers<br />
of the Baroque period indulged. Although the<br />
work ends with the letter C, and remained incomplete, the<br />
large number of entries makes it one of the earliest and most<br />
comprehensive select bibliographies of Italian literature.“ –<br />
Der zweite Teil mit Zwischentitel „La Biblioteca Aprosiana<br />
cantata da Pier Francesco Minozzi.“ – Der Augustiner-<br />
Bibliographie<br />
199<br />
mönch Angelico Aprosio, auch bekannt unter dem Pseudonym<br />
Cornelio Aspasio Antivigilmi, stiftete seine Sammlung<br />
der Kirche in Ventimiglia an der italienischen Riviera,<br />
wo sie heute noch fortbesteht. – Das Frontispiz gewährt<br />
einen Blick in das Innere der Bibliothek. – Stellenw. fleckig<br />
und wasserrandig. – Siehe Abbildung.<br />
807 BOGENG, G. A. E., Die großen Bibliophilen.<br />
Geschichte der Büchersammler und ihrer Sammlungen.<br />
3 Bde. Leipzig 1922. 4°. Mit zahlr. Abb.<br />
auf Tafeln. 4 Bl., 512; XVI S., 125; 4 Bl., 248 S.<br />
OLwd. (Rücken minimal fleckig) in Pp.-Schuber.<br />
– Geringe Altersspuren. (7) 200,-<br />
808 BREITKOPF, J. G. I., Versuch den Ursprung der<br />
Spielkarten, die Einführung des Leinenpapieres,<br />
und den Anfang der Holzschneidekunst in Euro -<br />
pa zu erforschen. 2 Tle. in 2 Bdn. Leipzig, Selbst -
200<br />
Nr. 806<br />
vlg. (und Roch), 1784-1801. 4°. Mit 14 num. Kupfern<br />
auf 12 (8 mehrf. gefalt.) Tafeln. 2 Bl., 136;<br />
XXII, 218 S. Mod. Hldr. im Stil d. Zt. in Pp.-Schuber.<br />
(50) 2.500,-<br />
Erste Ausgabe, sehr selten mit beiden Teilen. – Bigmore-W.<br />
I, 81. Hargrave 371. – Eines der ersten Bücher, in dem systematisch<br />
Spielkarten, ihre Herstellung, Verwendung und<br />
Geschichte behandelt sind. „A learned and practical treatise<br />
on the origin of playing-cards, the introduction of paper<br />
made from linen into the various countries of Europe, and<br />
the invention of wood-engraving, with many citations of<br />
authority for the statements made. The plates are very<br />
curious.“ – Der zweite Teil wurde von Roch aus dem Nachlaß<br />
herausgegeben und mit einer Vorrede versehen, mit<br />
einem zweiten Untertitel: „Beyträge zu einer Geschichte<br />
der Schreibekunst“, und enthält: Von der Holzschneidekunst<br />
in Europa (S. 1-18 und 151-176). Kurze Geschichte<br />
der (Schön-)Schreiberey (19-79). Versuch einer Geschichte<br />
der Bildschnitzerey und der Bildtreiberey in den Kirchen<br />
(80-82). Ueber die Geschichte der Mahlerey in den Kirchen<br />
(83-131). Ueber Glasmalerey (132-144). Malerey in Handschriften<br />
(145-150). Danach schließt sich ein ausführliches<br />
Register an. – Etw. gebräunt, tls. stärker braun- und stockfl.,<br />
Tl. I teilw. unbeschnitten.<br />
Bibliographie<br />
First edition, very rare with both parts. – One of the first<br />
books dealing systematically with playing-cards, their manufacturing,<br />
their use and history. – Somewhat browned, partly<br />
with stronger brown stains and foxing, part I partly untrimmed.<br />
– Modern half calf in the style of the epoch in card -<br />
board slipcase.<br />
809 BRIXEN – (QUIRINI, A. M.), Specimen variae<br />
literaturae quae in urbe Brixia eiusque ditione<br />
paulo post typographiae incunabula florebat.<br />
2 Tle. in 1 Bd. Brixen, Rizzardi, 1739. 4°. Mit<br />
gestoch. Titelvign. 6 Bl., 172 S., 8 Bl., 348 S. Pgt. d.<br />
Zt. (54) 250,-<br />
Bigmore-W. II, 235. Brunet IV, 1034: „Ouvrage fort<br />
curieux, quoique incomplet.“ Ebert 18503: „Unvollendet.<br />
Es standen ihm reiche Quellen, namentlich die Vaticana, zu<br />
Gebote, und daher bieten seine rohen Materialsammlungen<br />
sehr schätzbare einzelne Notizen.“ – Die Titelvignette zeigt<br />
eine Ansicht von Brixen. – Mehrfach blindgestempelt. – Mit<br />
gestoch. Wappen-Exlibris. – Breitrandiges, insgesamt sehr<br />
sauberes Exemplar.<br />
810 CYPRIANUS, E. S., Bibliotheca Cyprianica.<br />
Leipzig, Knoch, 1733. 15 Bl., 984 S., 30 Bl. Hldr. d.<br />
Zt. (Rücken etw. brüchig, Bezug mit kleinen Fehlstellen,<br />
beschabt und bestoßen). (39) 300,-<br />
Georgi I, 352. – Vgl. Loh II, 17. Slg. Krieg 286 (Ausg. 1732):<br />
„Das beste Verzeichnis der etwa 15 000 Bände umfassenden<br />
Bibliothek des berühmten Theologen und Philosophen.<br />
Ein erstes Verzeichnis erschien 1725. Nach Cyprians Tod<br />
wurden die Bücher 1746 in Gotha versteigert.“ – Kaum<br />
gebräunt. – Beiliegen die Bände III und VI der Bibliotheca<br />
historico-philologico-theologica, Bremen 1719-20 und<br />
1722-23.<br />
811 DEUTSCHER DRUCKER. Illustrierte Monatsschrift<br />
für Druck, Reproduktion, Papierverar beitung,<br />
Graphik und Werbung. Jg. 48/4-49/6<br />
(= 15 Hefte) in 1 Bd. Berlin, Boehme, 1942-43.<br />
Fol. Mit zahlr. Beilagen. Hlwd. d. Zt. (beschabt<br />
und bestoßen) mit mont. Orig.-Broschur. – Vorsatz<br />
mit Exlibris, Hefte in sich verbunden. (7)<br />
150,-<br />
812 DIBDIN, TH. F., A Bibliographical Antiquarian<br />
and Picturesque Tour in France and Germany.<br />
3 Bde. London, Shakspeare Press, 1821. Mit<br />
82 Tafeln in verschied. Techniken und zahlr. Abb.<br />
im Text. 2 Bl., XXV S., 3 Bl., 462, LXXIX S.; 1 Bl.,<br />
555 S.; 1 Bl., 622 (recte <strong>61</strong>8), LXII S. Spät. Hlwd.<br />
mit Rsch. (stärker beschabt und bestoßen). (88)<br />
150,-<br />
Erste Ausgabe. – Windle-P. A 38a. Jackson 48. Brunet II,<br />
682: „De toutes les productions de Dibdin, celle-ci nous<br />
parait être la plus originale, comme elle est aussi une des<br />
plus précieuses par les nombreuses gravures qui l'enrichissent<br />
et en augmentent l'intérêt.“ – Die Tafeln mit Porträts<br />
und Ansichten von Wien, Heidelberg, München u. a. Städten.<br />
– Es fehlt die Ansicht von Stuttgart; die Tafel mit<br />
Dürers Haus ist doppelt vorhanden. – Innengelenke gebrochen,<br />
Band I stärker wurmspurig, stellenw. etw. fleckig.
813 EINBÄNDE – ADAM, P., Lebenserinnerungen<br />
eines alten Kunstbuchbinders. Leipzig, Verlag<br />
Meister der Einbandkunst, 1925. 237 S., 1 Bl. Gelbes<br />
Ldr. d. Zt. mit dreiseit. Goldschnitt (wenig<br />
fleckig und beschabt). (6) 100,-<br />
Nr. 88 von 300 Ex. der ersten Ausgabe. – Beiliegen vom selben<br />
Autor „Die einfachen handwerksmässigen Buchbinderarbeiten“<br />
(Halle 1924).<br />
814 EXLIBRIS – SAMMLUNG – 35 Exlibris und<br />
Bibliotheksmarken, auf 20 Trägerkartons montiert,<br />
vorwiegend aus dem 19. und frühen 20. Jhdt.<br />
Lose in Mappe. (79) 100,-<br />
815 FAKSIMILEWERKE – ÄLTERE GEBETBUCH<br />
MAXIMILIANS I., DAS. Faksimile und Kommentar<br />
in 1 Bd. Graz 1973. OLdr. (wenig be -<br />
schabt). (35) 80,-<br />
816 – AESOPUS, Vita et fabulae. (Nachdruck der<br />
Ausg. Ulm 1476). Faksimile und Kommentar.<br />
Ludwigsburg 1992. Fol. OLdr. und Orig.-Broschur.<br />
(115) 200,-<br />
817 – BAMBERGER APOKALYPSE. Ausgewählte<br />
Miniaturen. Mit Kommentar. Frankfurt 19<strong>61</strong>. Fol.<br />
Lose Bogen in OHlwd.-Mappe in OPp.-Schuber.<br />
– Sarkowski 95. (146) 100,-<br />
818 – BEATTY ROSARIUM, DAS. Faksimile und<br />
Kommentar. Graz 1986. OLdr. und OLwd. in<br />
OLwd.-Kassette. (102) 200,-<br />
819 – BENING, S., Das Blumen-Stundenbuch. Faksimile<br />
und Kommentar. Luzern 1991. OSamt in<br />
OPlexiglas-Schuber. (5) 1.000,-<br />
820 – – Flämischer Kalender. Faksimile (ohne Kommentar).<br />
Luzern 1987. OSamt in OPlexiglas-Schuber.<br />
– Beiliegt das vorläufige Kommentarheft. (5)<br />
300,-<br />
821 – BERLINER STUNDENBUCH der Maria von<br />
Burgund und Kaiser Maximilians. Faksimile und<br />
Kommentar. Lachen 1999. OSamt und OLwd. in<br />
OSamt-Kassette. (5) 800,-<br />
822 – BIBEL LUDWIGS DES HEILIGEN, DIE.<br />
Faksimile und Kommentar. Graz 1995. Fol. OLdr.<br />
in OLwd.-Kassette und OLwd. (Deckel mit<br />
Schabspur). (35) 150,-<br />
Bibliographie 201<br />
823 – BIBLE MORALISEE. Faksimile und Kommentar.<br />
Graz und Paris 1973. Fol. OLdr. und<br />
OHldr. (102) 600,-<br />
824 – BIBLIA, Das ist: Die gantze Schrifft. Alten und<br />
Newen Testaments. (Nachdruck der Straßburger<br />
Ausgabe 1630). Faksimile und Kommentar. Berlin<br />
2003. Fol. OLdr. und OLwd. – Beiliegen Faksimile<br />
und Kommentar der „Biblia“ (Lachen 1993).<br />
(5) 200,-<br />
825 – BIBLIA SACRA MAZARINEA. Faksimile der<br />
Gutenberg-Bibel, Exemplar der Bibl. Mazarine<br />
Paris. Faksimile und Begleitbuch von C. Galantaris.<br />
Münster 2004. OPp. (115) 200,-<br />
826 – BONER, U., Der Edelstein. Faksimile und<br />
Kommentar. Stuttgart 1972. 4°. OLdr. und OHldr.<br />
(6) 150,-<br />
827 – BRAUN, G., UND F. HOGENBERG,<br />
Beschreibung und Contrafactur der vornembster<br />
Stät der Welt. (Nachdruck der Ausgabe Köln<br />
1574-1<strong>61</strong>8). 6 Bde. und 6 Kommentarhefte. Plochingen<br />
und Stuttgart 1965-70. Fol. OLdr. in<br />
OPp.-Schubern. (6) 500,-<br />
828 – BRÜSSLER STUNDENBUCH, DAS. Fak -<br />
simile und Kommentar. Luzern 2006. Fol. OLdr.<br />
und OHldr. – Beiliegt Raymond Cazelles „Stundenbuch<br />
des Duc de Berry“ (Luzern 1988). (5)<br />
1.500,-<br />
829 – CELLARIUS, A., Harmonia macrocosmica seu<br />
Atlas universalis et novus. Berlin 2006. Gr.-Fol.<br />
OLdr. (5) 200,-<br />
Beiliegen die „Beschreibung und Contrafactur der vornembster<br />
Stät der Welt von Georg Braun und Franz<br />
Hogenberg“ (Berlin 2006) sowie der „Mercator-Atlas“<br />
(Zürich 1980).<br />
830 – DIVINA COMMEDIA, LA, di Alfonso d'Aragona.<br />
Faksimile und Kommentar. Modena 2006.<br />
Fol. OSamt in OSeiden-Kassette und OPp. – Mit<br />
der Replik des originalen Wappeneinbandes. (115)<br />
3.000,-<br />
831 – DROGO-SAKRAMENTAR. Faksimile (ohne<br />
den Kommentar). Graz 1974. 4°. OLdr. (35) 150,-<br />
832 – EGBERT-CODEX, DER. Faksimile und Kommentar.<br />
Luzern 2005. Fol. OSeide und OLwd. in<br />
OLwd.-Kassette. – Mit Replik des Stifterporträts<br />
aus dem Mettlacher Kreuzreliquiar. (5) 2.000,-
202<br />
833 FAKSIMILEWERKE – EVANGELIAR HEIN-<br />
RICHS DES LÖWEN, DAS. Faksimile und<br />
Kommentar. (Frankfurt, Insel, 1988-89). Fol.<br />
OLdr. in OSeidenkassette mit Prunkdeckel und<br />
Orig.-Schuber. (145) 5.000,-<br />
834 – FRIEDRICH II., De arte venandi cum avibus.<br />
Faksimile und Kommentar. Graz 1969. Fol. OLdr.<br />
und OHldr. in OHldr.-Schuber. (14) 1.200,-<br />
835 – GASTON PHOEBUS, Le livre de la chasse.<br />
Manuscrit français <strong>61</strong>6 der Bibliothèque Nationale.<br />
Faksimile und Kommentar. Graz 1976. Fol.<br />
OLdr. und OLwd. (14) 600,-<br />
836 – GEBETBUCH DES HERZOGS JOHANN<br />
ALBRECHT von Mecklenburg. Faksimile und<br />
Kommentar. (Gütersloh 2006). Fol. (5) 1.000,-<br />
837 – GEBETBUCH KARLS DES KÜHNEN, Das.<br />
Faksimile und Kommentar. Luzern 2007. OSamt<br />
und OLwd. in OPlexiglas-Kassette. (5) 1.500,-<br />
838 – GEBETBUCH KARLS V., DAS. Faksimile<br />
und Kommentar. Graz 1976. OSamt und OPp. in<br />
OLwd.-Kassette. – Beilage. (35) 200,-<br />
839 – GOTTFRIED VON STRASSBURG, Tristan<br />
und Isolde. Mit der Fortsetzung Ulrichs von Türheim.<br />
Faksimile und Kommentar. Stuttgart 1979.<br />
4°. OLdr. und OHldr. in OPp.-Schuber. (102)<br />
100,-<br />
840 – GROSSE BIBLIOTHEKEN DER WELT.<br />
Schätze der russischen Nationalbibliothek. 10<br />
faks. Tafeln und Kommentar. Berlin 2007. Fol.<br />
OLdr. (5) 250,-<br />
Drei Beilagen, darunter „Schätze der British Library“<br />
(Lachen 1993) und „Die große europäische Buchmalerei“<br />
(Lachen 1981).<br />
841 – GUIDO DE COLUMNIS, Der trojanische<br />
Krieg. Faksimile und Kommentar. Gütersloh und<br />
München 2007. Fol. OLdr. und OLwd. in OPlexi<br />
glas-Kassette. (115) 3.000,-<br />
842 – HEIDELBERGER BILDERHANDSCHRIFT<br />
des Sachsenspiegels, Die. Faksimile und Kommentar.<br />
Frankfurt 1970. Fol. OHpgt. in OPp.-<br />
Schuber (etw. berieben). (102) 150,-<br />
843 – KAISER MAXIMILIANS I. GEBETBUCH.<br />
Mit Zeichnungen von Albrecht Dürer und anderen<br />
Künstlern. Wien 1907. Fol. Mod. Pgt. (6) 120,-<br />
Bibliographie<br />
844 – LANDGRAFENPSALTER, DER. Faksimile<br />
und Kommentar. Graz 1992. 4°. OLdr. und<br />
OLwd. in OLwd.-Schuber (leicht fleckig). (74)<br />
800,-<br />
845 – LEKTIONAR ZU DEN FESTEN der Heiligen<br />
Benedikt, Maurus und Scholastika. Faksimile<br />
und Kommentar. Zürich 1981. Fol. OHldr. in<br />
OHolz-Schuber. (24) 1.800,-<br />
846 – LIBER PRECUM. Faksimile und Kommentar.<br />
Graz 2003. OLdr. und OLwd. in OLwd.-Kassette.<br />
(35) 400,-<br />
847 – LONICER, A., Kreuterbuch. Naunhof 1934.<br />
Fol. OPgt. – Beiliegt der Reprint von Cordos<br />
„Dispensarium pharmacorum“ (1969). (75) 150,-<br />
848 – LORSCHER EVANGELIAR, DAS. Fak -<br />
simile (ohne den Kommentar). Luzern 2000. Fol.<br />
OHldr. in OLdr.-Kassette – Mit Replik des originalen<br />
Prunkdeckels. – Siehe Abbildung. (200)<br />
4.000,-<br />
849 – MANUALE (PSALTERIUM) St. Ruperti. Faksimile<br />
(ohne den Kommentar). (Graz 2007).<br />
OHolz in OLdr.-Kassette. (35) 600,-<br />
850 – MIRANDOLA-STUNDENBUCH um 1499,<br />
Das. Faksimile und Kommentar. Zürich 1995.<br />
OSamt und OLwd. in OSeide-Kassette. (5) 600,-<br />
851 – OFFIZIUM DER MADONNA, DAS. Fak -<br />
simile und Kommentar. Zürich 1984. OLdr. und<br />
OLwd. (wenig fleckig) in OLwd.-Kassette. (102)<br />
200,-<br />
852 – OTTHEINRICH-BIBEL, DIE. Faksimile und<br />
Kommentar. Luzern 2002. Gr.-Fol. und 4°. OLdr.<br />
in OLwd.-Kassette und OHldr. (5) 2.000,-<br />
853 – PASSIO KILIANI. Faksimile und Kommentar.<br />
Graz 1988. 4°. OLdr. und OLwd. in OPp.-Schuber.<br />
(35) 100,-<br />
854 – RICHENT(H)AL, U. VON, Das Concilium.<br />
(Meersburg, Hendel, 1936). Fol. Mit zahlr. kolor.<br />
Abb. OPgt. (75) 180,-<br />
855 – SCHEDEL, H., Buch der Chroniken. (Nachdruck<br />
der Ausgabe Nürnberg 1493). Leipzig 1933.<br />
Gr.-Fol. OPgt. (75) 200,-
Nr. 848<br />
856 – – Weltchronik. Mit Kommentar. Leipzig 1990.<br />
Gr.-Fol. OPgt. und Orig.-Brosch. in OPp.-Schuber.<br />
(115) 500,-<br />
857 – SEPTEMBERBIBEL, DIE. Das Neue Testament<br />
deutsch von Martin Luther. Mit einer Einleitung<br />
von J. Köstlin. Berlin 1883. Fol. OLdr.<br />
(leicht beschabt). (6) 100,-<br />
858 – SPLENDOR SOLIS. Faksimile und Kommentar.<br />
Gütersloh und München 2005. Fol. OLdr. und<br />
OLwd. in OSamt- Kassette. (5) 600,-<br />
859 – STEPHAN LOCHNER GEBETBUCH. 1451.<br />
Faksimile und Kommentar. Lachen und Stuttgart<br />
1989. 12° und 4°. OLdr. und OPp. in OSamt-Kassette.<br />
(5) 600,-<br />
860 – STUTTGARTER BILDERPSALTER, DER.<br />
Faksimile und Kommentar. Stuttgart 1965-68. Fol.<br />
OPgt. (Deckel des Kommentars leicht aufgebogen).<br />
(102) 400,-<br />
8<strong>61</strong> – TACUINUM SANITATIS. Faksimile und<br />
Kommentar. Graz 1984. 4°. OLdr. und OPp. in<br />
OPp.-Schuber. (102) 150,-<br />
Bibliographie 203<br />
862 – WANDALBERT VON PRÜM, Das Reichenauer<br />
Martyrologium für Kaiser Lothar I. Fak -<br />
simile und Kommentar. Zürich 1997. OHldr. und<br />
OLwd. in OPlexiglas-Schuber. (102) 100,-<br />
863 – WESSOBRUNNER GEBET. (München, Wolf,<br />
1922). 4°. 98 Bl. OLdr. auf Holzdeckeln mit<br />
8 Metallbeschlägen (minimal beschabt). – Ohne<br />
das Textheft. (86) 300,-<br />
864 – YSTOIRE DU BON ROI ALEXANDRE, L'.<br />
Der Berliner Alexanderroman. Faksimile und<br />
Kommentar. Stuttgart und Lachen 2002. OLdr.<br />
und OLwd. in OSamt.-Kassette. (5) 800,-<br />
865 – KONVOLUT – 25 Faksimilewerke in 35 Bdn.<br />
Ca. 1970-2000. Orig.-Einbände. (102) 400,-<br />
866 – KONVOLUT – 28 Werke aus dem Umkreis des<br />
Faksimile wesens. Recht gut erhaltene Orig.-Einbände.<br />
(115) 300,-<br />
867 FONTANINI, G., Biblioteca dell'eloquenza italiana<br />
con le annotazioni del signor Apostolo Zeno.<br />
2 Tle. in 1 Bd. Venedig, Pasquali, 1753. 4°. 6 Bl.,<br />
26 S., 1 Bl., 494 S., 2 Bl., 515 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch.<br />
sowie Deckel- und Rvg. (Kopf restauriert, Ge -<br />
brauchsspuren). (49) 200,-
204<br />
Besterman II, 2124. Petzholdt 354: „Das Fontanini'sche<br />
Buch hat zwar an sich nur geringen Werth, jedoch machen<br />
es die gelehrten Bemerkungen Zeno's zu einer sehr schätzbaren<br />
Quelle für die italienische Literatur.“ – Letztes bibliographisches<br />
Projekt des italienischen Bibliothekars und<br />
Archäologen (1666-1736) mit einem Verzeichnis von grammatikalischen<br />
und rhetorischen Traktaten, Klassiker-Übersetzungen,<br />
Reden, Gedichten, Prosa, Dramen etc. – Vorsatz<br />
mit hs. Inhaltsverzeichnis.<br />
868 (FORMEY, J.-H.-S.), Conseils pour former une<br />
bibliothèque peu nombreuse mais choisie. Nouv.<br />
éd., corrigée et augmentée. Berlin, Haude und Spener,<br />
1756. XXIV, 380 S., 2 Bl. Restauriertes Ldr. d.<br />
Zt. (54) 150,-<br />
Brunet 31327. Barbier I, 701. Cioranesu 29165. – Vermutlich<br />
vierte Ausgabe des erstmals 1746 erschienenen Rat -<br />
gebers, wie mit geringen Mitteln eine kleine, aber erlesene<br />
Bibliothek aufgebaut werden kann, die nicht nur bibliophilen,<br />
sondern auch wissenschaftlichen Ansprüchen genügt.<br />
– Zum Verfasser vgl. ADB VII, 156. – Wenig fleckig.<br />
869 HEUMANN, CH. A., Conspectus reipublicae<br />
literariae sive via ad historiam literariam iuventuti<br />
studiosae aperta. Ed. quinta. Hannover, Försters<br />
Erben, 1746. Mit gestoch. Titelvign. 52, 498 S.,<br />
9 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rvg. (etw. beschabt). (39)<br />
100,-<br />
ADB XII, 329: „Sein Hauptwerk.“ – Eine Art kommentierter<br />
Bibliographie (EA 1718), die laut Ebert (9648,<br />
7. Ausg. 1763) „zur Verbreitung der Literaturgeschichte<br />
in Deutschland wesentlich beigetragen hat“. – Gebräunt,<br />
fleckig.<br />
DAZU: STRUVE, B. G., Introductio in notitiam rei litterariae<br />
et usum bibliothecarum. Jena 1715. Pgt. d. Zt.<br />
870 HIRSCH – NIEDERTRÄCHTIGE POST-<br />
REUTER aus München in die Leopolds-Gasse<br />
mit ... Verslin und Geschichtlin zum Jubel-frewdigen<br />
Fest-Tage ... Emilii Cervi. (München) 1926.<br />
Mit ganzseit. Linolschnitt und mont. Portr. 14 S.,<br />
1 Bl. Fadenbindung (gebräunt, etw. fleckig). (149)<br />
80,-<br />
Als Privatdruck hergestellte launige Festgabe zum 60. Ge -<br />
burtstag des Münchner Antiquars Emil Hirsch (1866-1954).<br />
– E. Widmung auf dem letzten Bl. verso: „s(einem) l(ieben)<br />
Hans Mehltretter in freundschaftlicher Zuneigung Emil<br />
Hirsch 14. 3. 1926“.<br />
871 INDEX LIBRORUM PROHIBITORUM<br />
Benedicti XIV. iussu recognitus, atque editus.<br />
Rom, Druckerei der Apostolischen Kammer,<br />
1758. Mit gestoch. Titel. 5 Bl., 36, 304 S. Pgt. d. Zt.<br />
mit Rsch. (etw. fleckig). (49) 200,-<br />
Reusch II, 39. – Laut Reusch die Grundlage aller seitdem<br />
erschienenen Ausgaben des Römischen Indexes. Im selben<br />
Jahr auch in einer Quartausgabe erschienen. – Am Beginn<br />
mehrere Blätter mit angerändertem Eckausriß (kein Bildund<br />
Textverlust), Titel mit Besitzvermerk von alter Hand,<br />
tls. fleckig.<br />
Bibliographie<br />
872 JÖCHER, CH. G., Allgemeines Gelehrten-Lexikon.<br />
(Nachdruck der Ausg. Leipzig 1784-1897).<br />
11 Bde. Hildesheim 1960-98. 4°. OLwd. (Ge -<br />
brauchsspuren). (72) 200,-<br />
873 KARTOGRAPHIE – CATALOG über die im<br />
Königlich Bayer'schen Haupt-Conservatorium<br />
der Armee befindlichen Landkarten und Pläne.<br />
München 1832. Mit lithogr. Titel. XXIV, 754 S.,<br />
1 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rvg. (etw. fleckig und<br />
beschabt). (131) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Petzholdt 868: „Ein sehr gut und genau<br />
gearbeitetes, reichhaltiges Verzeichniss, welches Niemand,<br />
der sich mit Karten spezieller beschäftigt, ohne wesentlichen<br />
Nachtheil unberücksichtigt lassen darf.“ – Fortsetzungen<br />
erschienen 1833, 1848 und 1872. – Stellenw. wenig<br />
fleckig.<br />
874 – ENSAIO de chartographia Brazileira. Rio de<br />
Janeiro 1883. 8, 2<strong>61</strong> S., 1 Bl. 4°. Läd. Hldr. d. Zt.<br />
(21) 200,-<br />
875 – FISCHER, J., The Discoveries of the Norsemen<br />
in America with special relation to their early cartographical<br />
representation. London 1903. 4°. Mit<br />
Frontisp. und 10 (2 lithogr., davon 1 gefalt.) Tafeln.<br />
24, 130 S., 1 Bl., 16 S. (Verlagsanzeigen). OLwd.<br />
(minimale Gebrauchsspuren). (21) 150,-<br />
Howes 148a. – Zweite englische Ausgabe des erstmals 1902<br />
publizierten Werkes. Der bekannte Kartograph Joseph<br />
Fischer (1858-1944) lehrte am Jesuitenkolleg Stella Matutina<br />
in Feldkirch (Österreich). – Siehe Abbildung Tafel 21.<br />
876 – HARRISSE, H., Découverte et évolution cartographique<br />
de Terre-Neuve et des pays circonvoisins,<br />
1497 – 1501 – 1769. Paris und London<br />
1900. 4°. Mit kolor. Frontisp. und 23 Karten. 2 Bl.,<br />
IV, LXXII, 420 S. Mod. Lwd. (ganz leicht fleckig).<br />
(21) 150,-<br />
Nr. 325 von 380 Exemplaren. – Howes H 250. – Leicht ge -<br />
bräunt, etw. fleckig. – Aus der Bibliothek von H. P. Kraus<br />
mit dessen Exlibris.<br />
877 – KOEMAN, I. C., Atlantes Neerlandici. Bibliography<br />
of terrestrial, maritime and celestial atlases<br />
and pilot books, published in the Netherlands up<br />
to 1880. 5 Bde. Amsterdam 1967-71. Fol. Mit<br />
zahlr. Abb. OLwd. (etw. fleckig). – Exlibris H. P.<br />
Kraus. (21) 400,-<br />
878 – LUCA, G. DE, Carte nautiche del medio evo<br />
disegnate in Italia. Neapel 1866. Fol. Mit doppelblattgr.<br />
chromolithogr. Karte. 34 S., 1 Bl. Lwd. um<br />
1900 (etw. bestoßen, gedunkelt). (21) 100,-
Separatabdruck aus den Atti dell'Accademia Pontoniana. –<br />
Über eine italienische Seekarte des 14. Jahrhunderts, mit<br />
Reproduktion. – Karte kopfstehend eingebunden. – Auf<br />
dem Spiegel e. Besitzvermerk des Bibliographen und Historikers<br />
Henry Harrisse (1829-1910).<br />
879 – MADAGASKAR – GRAVIER, G., La cartographie<br />
de Madagascar. Rouen, Cagniard und Paris<br />
1896. Mit 11 gefalt. Karten. 7, 469 S. Beschäd.<br />
Orig.-Brosch. – Stellenw. fleckig. (21) 200,-<br />
880 – OROZCO Y BERRA, M., Materiales para<br />
una cartografia mexicana. Mexiko 1871. 4°. XII,<br />
337 S., 1 Bl. Beschäd. Hldr. d. Zt. (21) 300,-<br />
Einzige Ausgabe. – Sabin 57642. Palau 204.538. – Grund -<br />
legende, erschöpfende Bibliographie mit 3445 Nummern,<br />
selten. – Gebräunt. – Exlibris „The Hispanic Society of<br />
America“.<br />
881 – PHILLIPS, P. L., The Lowery Collection. A de -<br />
scriptive list of maps of the Spanish possessions<br />
within the present limits of the United States,<br />
1502-1820. Washington 1912. Mit farb. Titel und<br />
photogr. Portr. X, 567 S. OLwd. (Kapitale zerschlissen).<br />
(21) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – DAB VI, 471: Woodbury Lowery (1853-<br />
1906) „left to the Library of Congress his 300 early maps,<br />
with an elaborate descriptive list of them which the Library<br />
published in 1912 as The Lowery Collection.“ – Exemplar<br />
des seltenen Originaldrucks aus der Bibliothek von H. P.<br />
Kraus mit dessen Exlibris auf dem Spiegel.<br />
882 – STEVENS, H. N., Lewis Evans. His Map of the<br />
Middle British Colonies in America. A comparative<br />
account of eighteen different editions pub -<br />
lished between 1755 and 1814. Second edition<br />
with numerous corrections and additions including<br />
some account of his earlier map of 1749. London<br />
1920. Mit 6 faksimilierten Kupferstichkarten<br />
auf 5 gefalt. Tafeln. 11, 58 S., 1 Bl. OLwd. (etw.<br />
bestoßen). (21) 200,-<br />
Eines von 150 Exemplaren. – Die Kopfvignetten zeigen die<br />
Schriftkartuschen aller besprochenen Ausgaben der Karte.<br />
– Stellenw. fleckig.<br />
883 – SAMMLUNG – Ca. 140 Werke in ca. 150 Bdn.<br />
1860-1978. Verschied. Einbände (Gebrauchsspuren).<br />
(21) 1.200,-<br />
Etwa zur Hälfte Monographien, zur anderen Hälfte Kleinschriften<br />
zur Geschichte der kartographischen Erfassung<br />
der Welt; darunter ca. 15 kartographische Bibliographien<br />
und ca. 20 Werke mit Reproduktionen von historischen<br />
Karten. Arbeiten in deutscher, englischer, französischer,<br />
italienischer, niederländischer, portugiesischer und spanischer<br />
Sprache, ferner je eine auf Japanisch und Russisch. –<br />
Gebrauchsspuren. – In einigen Bdn. das Exlibris von H. P.<br />
Kraus.<br />
Bibliographie 205<br />
884 MAITTAIRE, M., Annales typographici ab artis<br />
inventae origine (ad annum M.D.LVII. continuati:<br />
cum appendice). 3 in 5 Bdn. Den Haag, Vaillant<br />
(und Prevost), 1719-25. 4°. Mit 3 wdh. gestoch.<br />
Frontisp., 5 wdh. gestoch. Titelvign. und gestoch.<br />
Porträt. Tls. stark beschäd. Ldr. d. Zt. mit Rsch.<br />
und Rvg. (54) 400,-<br />
Seltene erste Ausgabe. – Graesse IV, 347. MNE II, 8. Brunet<br />
III, 1328: „Quelque incomplet et mal ordonné que soit<br />
ce livre, les Annales typographici de Panzer, qui s'arrêtent<br />
en 1536, ne peuvent le remplacer, parce qu'il renferme un<br />
grand nombre de dissertations et de notes curieuses dont le<br />
bibliographe de Nuremberg n'a point fait usage, notes qui<br />
seules forment plus de la moitié de l'ouvrage.“ – Die hier<br />
beiliegende zweite Ausgabe, in Amsterdam 1733 erschienen,<br />
wird in einigen Bibliographien (MNE, Graesse) als Teil<br />
IV des Werks bezeichnet, ist aber tatsächlich eine ergänzte<br />
Neuausgabe des ersten Bandes. – Ein weiterer Teil (laut<br />
Titel Teil V) in zwei Bänden ist 1741 in London erschienen<br />
(nach der Zählung Brunets der vierte Teil des Werks). Alle<br />
Teile zusammengenommen (allerdings ohne das erst 1789<br />
erschienene Supplement), ergibt sich eine Gesamtzahl von<br />
neun Bänden. – Die bedeutende frühe Bibliographie für<br />
Inkunabeln und alte Drucke bis zum Jahr 1664 wird z. B.<br />
auch noch im Quellenverzeichnis des GKW (I, XXVIII)<br />
aufgeführt. – In Bd. III/1 fehlt am Beginn ein Blatt mit<br />
„Praefatio“? – Vorsätze mit Besitzeretikett, stellenw. fleckig,<br />
unterschiedlich gebräunt. – Gestoch. Exlibris.<br />
DAZU: DERS., Annales typographici ab artis inventae<br />
origine ad annum MDCLXIV. Editio nova auctior & emendatior.<br />
Bd. I (in 2 Bdn.). Amsterdam, Humbert, 1733. Mit<br />
2 gestoch. Titelvign. (eine auf dem Kopf stehend). – ROSSI,<br />
G. B. DE, Annales hebraeo-typographici ab an. MDI<br />
ad MDXL. Bd. II (von 2). Parma, (Bodoni), 1799. –<br />
Steinschneider 6848, 15. Bigmore-W. II, 274. Herlitz-K.<br />
IV/1, 1505.<br />
885 NEDERLANDSCH HISTORISCH SCHEEP-<br />
VAART MUSEUM. Catalogus der bibliotheek.<br />
2 Bde. Amsterdam 1960. 4°. Mit zahlr. Abb. XVI,<br />
1154 S. OLwd. – Aus der Bibliothek von H. P.<br />
Kraus mit dessen Exlibris. (21) 300,-<br />
886 NEUE ZEITUNGEN von gelehrten Sachen. Jg.<br />
1767 (in 1 Bd.). Leipzig, Zeitungs-Expedition. Mit<br />
2 wdh. Holzschnitt-Druckermarken. 17 Bl.,<br />
842 S. (Zwischentitel zwischengeb.), 6 Bl. Hpgt.<br />
d. Zt. mit Rtit. (Gebrauchsspuren). (114) 150,-<br />
Kirchner 41. Diesch 45. – Die Zeitschrift erschien von 1715-<br />
1784 ohne Bandzählung. – Vorsatz mit Sporflecken, sonst<br />
kaum fleckig.<br />
887 MCCOY, J. C., Jesuit Relations of Canada, 1632-<br />
1673. A bibliography. Paris 1937. 8°. Mit photogr.<br />
Portr. 2 Bl., XV, 310 S., 18 Bl. OLwd. (21) 250,-<br />
Nr. 300 von 325 Ex. (Gesamtaufl.: 350). – Unbeschnitten. –<br />
Aus der Bibliothek von H. P. Kraus mit dessen Exlibris auf<br />
dem Spiegel.
206<br />
Nr. 892<br />
888 SCHNEIDEWIN – CATALOGUS bibliothecae<br />
Frid. Guil. Schneidewini cuius publica fiet auctio<br />
Berolini. Berlin 1857. 76 S. Leicht läd. und fleckige<br />
Orig-Broschur. – Braunfleckig. (158) 100,-<br />
889 SCHRIFT – COMINOTTI, C., Esemplari di caratteri.<br />
Livorno, Vignozzi, 1852 (erster Titel mit<br />
Datum 1830). Qu.-4°. 2 gestoch. Titel und 16 Kupfertafeln.<br />
Illustr. Orig.-Brosch. (Rücken etw. läd.;<br />
leicht fleckig, berieben und bestoßen). (91) 300,-<br />
Vgl. Bonacini 399 („Nouva raccolta di diversi caratteri“,<br />
Florenz um 1820). – Sehr seltene Sammlung von Schriftentwürfen,<br />
in dieser Zusammenstellung offenbar zuerst<br />
1830 erschienen, 1852 mit ergänztem zweiten, gestalterisch<br />
völlig überladenen Titel („Alfabeti romani“) nachgedruckt.<br />
– Über den KVK unter beiden Titeln von uns nicht nachweisbar.<br />
– Unterer Rand unterschiedlich beschnitten; stellenw.<br />
gebräunt und fleckig.<br />
890 – GANZ, TH. M., Vollständiges Lehrbuch der<br />
deutschen Stenographie. Nach Gabelsberger's<br />
System. Vorzüglich zum Selbst-Unterrichte. Re -<br />
gensburg, Manz, 1849. Mit gefalt. lithogr. Tafel.<br />
1 Bl., XXIV, 168 S., 1 lithogr. Bl., 186 lithogr. S.<br />
Hldr. d. Zt. (etw. beschabt und bestoßen). (22)<br />
200,-<br />
Einzige Ausgabe. – Recht frühes Lehrbuch der Gabelsberger-Kurzschrift,<br />
noch vor Erscheinen der 2. Auflage von<br />
Gabelsbergers Anleitung zur deutschen Redezeichenkunst<br />
erschienen und daher auch für die Stenographiegeschichte<br />
Bibliographie<br />
belangreich. Die Lithographierung hat der Autor eigenhändig<br />
vorgenommen, „um der Genauigkeit versichert zu<br />
sein“. – Titel gestempelt, leicht fleckig. – Selten.<br />
891 – KOCH – Ca. 25 Werke von und über den<br />
Schriftkünstler Rudolf Koch. Ca. 1913-53. Meist<br />
Orig.-Einbände (tls. leichte Gebrauchsspuren). (6)<br />
300,-<br />
Darunter vom Künstler gestaltete Werke: Geharnischte<br />
Sonette (1913), Die Geschichte vom Weihnachtsstern<br />
(1919), Das Gesicht des Jesaia (1919), König Sindibad und<br />
sein Falke (ca. 1920), Das Lied von der Glocke (1919), Das<br />
Evangelium des Markus (1923) und Lieder des heiligen<br />
Franziskus (1941).<br />
Ferner Publikationen Kochs zur Theorie und Praxis der<br />
Kalligraphie und Typographie: Die Schriftgießerei im Schattenbild<br />
(1918), Das Schreiben als Kunstfertigkeit (1924), Die<br />
Offenbacher Schrift (1928), Das ABC-Büchlein (1934) und<br />
Das Zeichenbuch (1940).<br />
Außerdem Schriften zum Leben und Schaffen des Künstlers<br />
von Friedrich Matthäus (1935), Georg Haupt (1936) und<br />
Oskar Beyer (1953). – Und vieles mehr. – Altersspuren.<br />
892 – LEOPOLD, J. F., Anmuthige Schau Bühne<br />
allerhand Lateinisch-Italienisch-Romanisch und<br />
Französische Alphabeth Schrifften, Zahlen und<br />
Zugwercke vorstellend. (Augsburg, Selbstvlg.,<br />
1696). 4°. Gestoch. Titel und 9 (statt 12) Kupfertafeln.<br />
Mod. Pp. (50) 800,-<br />
Einzige Ausgabe. – Bonacini 1053. Doede 93. Ornamentstichslg.<br />
Berlin 4851. Thieme-B. XXIII, 93, 17. – Sehr seltenes<br />
Schreibmeisterbuch des Augsburger Verlegers und<br />
Kupferstechers Joseph Friedrich Leopold (1668-1726), der<br />
vor allem als Ornamentstecher wirkte. – Enthält Zugwerkumrandungen<br />
mit gegenständlichen Motiven (Tiere und<br />
Pflanzen) sowie verschiedene Alphabete. – Die Tafeln<br />
numeriert, Kupfertitel mitgezählt. Auf Tafel 12 Verlagsadresse<br />
und Datierung. – Es fehlen die Tafeln 7 und 9. –<br />
Tafel 12 (mit Durchriß, stark wasserrandig und fleckig) auf<br />
altes Papier aufgezogen, alle Tafeln mit Faltspuren, einzelne<br />
kleine Randeinrisse, etw. gebräunt und fleckig. – Beigebunden<br />
einige weitere Tafeln aus Schreibmeisterbüchern des<br />
17.-19. Jhdts. – Siehe Abbildung.<br />
893 – MUSCAT, J., Vorschrifft, Teutsch und Lateinischer<br />
Schrifften. Nürnberg, Frankfurt und Leipzig,<br />
Riegel, 1692. Qu.-4°. 17 Kupfertafeln (inkl.<br />
gestoch. Titel). Pp. d. Zt. mit Buntpapierbezug<br />
und dreiseit. Goldschnitt (leicht berieben und be -<br />
stoßen) in mod. Pp.-Schuber. (50) 1.800,-<br />
Äußerst seltene erste Ausgabe. – Ornamentstichslg. Berlin<br />
4846. Doede 89. Bonacini 1254. – In allen Ausgaben (1706,<br />
1729 und 1741) sehr seltenes Schreibmeisterbuch, in der ersten<br />
Ausgabe kaum auffindbar. Zeigt gegenständliche<br />
Schreibzüge, Schriften und Initialalphabete. Als kalligraphische<br />
Verzierungen sind aus Federschwüngen gezeichnete<br />
Tiere, darunter Elefanten, Affen, Hirsche, Pferde,<br />
Löwen, Adler, Papageien, Schwäne, Pfauen etc. dargestellt.<br />
Die Texte aus theologischen Schriften. – Der Verfasser<br />
Johann Muscat (1659-1729) war Kantor und seit 1687<br />
Schreib- und Rechenmeister in Hersbruck. – Leicht stockfleckig.<br />
– Siehe Abbildung.
Nr. 893<br />
Extremely rare first edition. – A very rare calligraphic book<br />
in all editions (1706, 1729 and 1741), hardly to be found in<br />
first edition. – Slightly foxed. – Contemporary cardboard<br />
covered with coloured paper, three-sided gilt edge (slightly<br />
rubbed and scuffed) in modern cardboard slipcase. – See<br />
illustration.<br />
894 – TENSINI, A., La vera regola dello scrivere.<br />
Utile à giovani. Bassano, Remondini, o. J. (um<br />
1680). Qu.-4°. Gestoch. Titel und 16 Kupfertafeln.<br />
Mod. Pgt. in Pp.-Schuber. (50) 2.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Bonacini 692 (falsch nach Graesse VII, 334)<br />
und 1860: „Rarissimo e bellissimo libro di calligrafia con<br />
qualche diecina di graziose vignette e caricature in calligrafia<br />
(uomini, animali, fiori). Manca al Cicognara.“ – Erste 5 Bl.<br />
mit kleiner Wurmspur am Kopfsteg fachgerecht repariert,<br />
leicht gebräunt, fleckig. – Siehe Abbildung Seite 199.<br />
First edition. – First 5 leaves with minor worming at upper<br />
margin skilfully repaired, slightly browned, soiled. – Modern<br />
vellum in cardboard slipcase. – See illustration on page 199.<br />
895 STUDI BIBLIOGRAFICI e biografici sulla storia<br />
della geografia in Italia. Rom, Elzevier, 1875.<br />
4°. Mit 9 tls. gefalt. Tafeln in veschied. Techniken.<br />
XVI S., 7 Bl., 507 S., 1 Bl. Mod. Lwd. mit eingeb.<br />
Orig.-Broschur. (21) 200,-<br />
Bibliographie 207<br />
Einzige Ausgabe. – Mit der wichtigen „Biografia dei viaggiatori<br />
italiani e bibliografia delle loro opere“ von Amat di<br />
San Filippo (S. 1-278). – Respektblatt mit Widmung eines<br />
der Beiträger; gebräunt; unbeschnitten. – Beiliegt der „Catalogo<br />
ragionato della raccolta cartografica e saggio storico<br />
sulla cartografia milanese“ von E. Verga, Mailand 1911.<br />
896 VERZEICHNISS aller bis 1ten Jäner 1784 verbottenen<br />
Bücher. O. O. u. Dr. (Wien, Trattner?),<br />
1784. Fol. 30 Bl. Mod. Pp. (bestoßen). (114) 300,-<br />
Vgl. Wernigg 2301. – Wichtige Quelle zur Geschichte der<br />
Zensur in Österreich von ca. 1665-1784; vorangestellt sind<br />
eigene Listen der „höchst unflätigen“ Bücher (17 Titel) und<br />
der „höchst ruchlosen“ (9 Titel, darunter Lessings „Von<br />
dem Zwecke Jesu und seiner Jünger“). – Einzelne Bl. mit<br />
kleinen, tls. hinterlegten Papierdurchbrüchen (minimaler<br />
Textverlust). – Sehr selten.<br />
897 WEBER – JÄHNS, F. W., Carl Maria von Weber<br />
in seinen Werken. Chronologisch-thematisches<br />
Verzeichniss seiner sämmtlichen Compositionen.<br />
Berlin, Schlesinger, 1871. 4°. 4 Bl., 480 S. Ldr.<br />
d. Zt. mit reicher Vergoldung (wenig beschabt).<br />
(39) 150,-<br />
Erste Ausgabe des berühmten Werkverzeichnisses. – Aufwendig<br />
gearbeiteter Einband mit in Gold geprägter Widmung:<br />
„Seinem Freunde Georg Hermes zum Andenken<br />
1871. Franz Röper.“
208<br />
Nr. 904
Nr. 928<br />
898 ARCHITEKTUR – MILIZIA, F., Principii di<br />
archi tettura civile. Quarta ed. Veneta. 3 Bde. Bassano,<br />
Remondini, 1823. Mit 36 gefalt. Kupfer tafeln.<br />
280; 308; 263 S. Mod. Hldr. (49) 400,-<br />
Pollen 1375. – Vgl. Brunet III, 1714. – Unbeschnitten, stellenweise<br />
stärker fleckig.<br />
899 – REUSS, CH. G., Anweisung zur Zimmermannskunst.<br />
3. Aufl. Leipzig, Breitkopf, 1789.<br />
Fol. Mit 40 (3 gefalt.) Kupfertafeln. 3 Bl., 65 S. Pp.<br />
d. Zt. mit Rsch. (stark beschabt und bestoßen).<br />
(102) 400,-<br />
Engelmann 303. – Vgl. Ornamentstichslg. Berlin 2185 (die<br />
beiden ersten Aufl.). – Gegenüber der 2. Auflage um einen<br />
Anhang zum Brückenbau und 4 Tafeln erweitert. – Die<br />
Kupfer mit Dachproportionen, Dachverbindungen, Zapfen,<br />
Verkämmungen, Versatzungen, Hängewerken, Türmen,<br />
Brücken etc. – Stark gebräunt und fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
900 – STEINGRUBER, J. D., Architectonisches<br />
Alphabet bestehend aus dreyßig Rissen. Schwabach,<br />
Mizler, 1773. Fol. Mit gestoch. Titel und 32<br />
Kunstgeschichte<br />
209<br />
(2 doppelblattgr.) Kupfertafeln. 6, 31 Bl. Hlwd.<br />
des frühen 20. Jhdts. (Deckel leicht aufgebogen,<br />
etw. beschabt). (75) 4.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Ornamentstichslg. Berlin 2027. Thieme-B.<br />
XXI, 562. – Kurioses Architekturwerk. – Die Tafeln zeigen<br />
herrschaftliche Gebäude und darunter den entsprechenden<br />
Grundriß in der Form eines Buchstaben. – „Steingruber<br />
rankt eine Fülle architektonischer Ideen hier um die Buchstaben<br />
des lateinischen Alphabets. Es macht einfach Freude,<br />
das ganze Können eines Architekten wie ein Feuer erstrahlen<br />
zu sehen. Besonders sinnreich aber sind die Schlösser,<br />
die Steingruber aus dem Signet des Markgrafen Christian<br />
Friedrich Carl Alexander und dessen Gemahlin entwickelt.<br />
Hier wird noch einmal in aller Schärfe beleuchtet, was der<br />
markgräfliche Hofbauinspektor hätte alles bauen können,<br />
wenn er nur die entsprechend potenten Bauherrn gefunden<br />
hätte. So aber bleibt dem Autor nur die Flucht in die architektonische<br />
Spielerei, die sich trotz aller Phantasie immer<br />
an der gebauten Wirklichkeit festmacht“ (Josef Maier in:<br />
Johann David Steingruber. 1702-1787. Leben und Werk.<br />
Ausstellungskat. Ansbach 1987, 130). – Zur Kollation: jeder<br />
Tafel ist ein Textblatt zugeordnet; lediglich die beiden Tafeln<br />
zu dem Buchstaben „Q“ wurden mit einem gemeinsamen<br />
Textblatt versehen. – Gestoch. Titel etw. gebräunt, an den<br />
Rändern wenig lädiert und angeschmutzt, letztes Blatt wasserrandig,<br />
leicht fleckig. – Exlibris. – Siehe Abbildung.
210<br />
Nr. 899<br />
First edition. – Curious architectural work. – The plates<br />
show grand buildings and among them the corresponding<br />
groundplan in the form of a letter. – Re collation: each plate<br />
comes with a text leaf; only the two plates to the letter „Q“<br />
have a common text leaf. – Engraved title a little browned,<br />
minimally damaged and soiled at margins, last leaf with<br />
waterstains, slightly soiled. – Exlibris. – Half cloth of the<br />
early 20th century (covers slightly bent, a little scratched). –<br />
See illustration.<br />
901 – WIEBEKING, K. F. VON, Von dem Einfluß<br />
der Baukunst auf das allgemeine Wohl und die<br />
Civilisation. Nürnberg, Riegel und Wiesner, 1816.<br />
4°. Mit Frontisp. von Bollinger in Aquatinta und<br />
gefalt. Kupferstichkarte. 84 S. Pp. d. Zt. (fleckig).<br />
(158) 400,-<br />
Das schöne Frontispiz zeigt den „Eingang in den großen<br />
Palast zu Theben“, die Karte den Lauf des Nils. – Auf besserem<br />
Papier gedruckt. – Siehe Abbildung.<br />
902 (CAYLUS, A.-C.-PH. DE), Recueil d'antiquités<br />
egyptiennes, etrusques, grecques et romaines (et<br />
gauloises). 7 Bde. Paris, Desaint & Saillant (und<br />
Tilliard), 1756-67. 4°. Mit 7 Frontisp., 7 Titelvign.<br />
und zahlr. Textvign. (alles gestoch.) sowie 827 Kupfertafeln.<br />
Ldr. d. Zt. mit 2 Rsch., Rvg., Deckel -<br />
fileten, Stehkantenvg. und Wappensupralibros<br />
(beschabt und bestoßen). (49) 2.000,-<br />
Kunstgeschichte<br />
Nr. 900<br />
Vgl. Barbier IV, 51. Vinet 1451. Lewine 99 f. Cohen-R. 211.<br />
Fürstenberg 23 und 138. Navari 303: „This work is remarquable<br />
for its range and for the number of pieces which have<br />
been illustrated. Even more remarkable is the fact that most<br />
of the objects have been engraved after the originals and<br />
have not been taken from other illustrations. Many of the<br />
objects came from Caylus's own collection and are now in<br />
the Cabinet des Medailles of the Bibliothèque Nationale.“<br />
– Band VII als Supplement nach dem Tod des Autors<br />
erschienen. – Zur Kollation: Tafelnr. 58 aus Bd. II ist dreifach<br />
vergeben. – Tafel 95 aus Bd. III mit kleinem Ausriß,<br />
stellenw. gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
Re collation: plate no 58 of vol. II existing in triplicate. –<br />
Plate 95 of vol. III with small tear-out, browned here and<br />
there. – Contemporary calf with 2 spine labels, gilt back,<br />
fillets on boards, gilt outside edges and armorial bookplate<br />
(scratched and scuffed). – See illustration.<br />
903 CELLINI, B., Vita da lui medesimo scritta. Köln,<br />
P. Martello, o. J. (= Florenz, Bartolini, 1792). 4°.<br />
16, 318 S. Blindgepr. Ldr. um 1900 mit Rsch. und<br />
Rvg. (vorderes Gelenk eingerissen, stärker be -<br />
schabt und bestoßen). (49) 200,-<br />
Seitengleicher Nachdruck der Erstausgabe von 1728. – Brunet<br />
I, 1725. Gamba 337 Anm. Cicognara 2232. – Tls. stärker<br />
fleckig und gebräunt. – Dekorativ.<br />
904 CICOGNARA, L., Storia della scultura dal suo<br />
risorgimento in Italia. 3 Bde. Venedig, Picotti,<br />
1813-18. Fol. Mit 3 gestoch. Titelvign. und 181<br />
Um rißradierungen. 486 S. (1 Bl. zwischengeb.),<br />
1 Bl.; 459; 323 S., 30 Bl. Pgt. d. Zt. (stark fleckig,<br />
beschabt und bestoßen). (54) 800,-
Nr. 901<br />
Erste Ausgabe. – Cicognara 18. Pollen 293. Arntzen-R. H<br />
85: „Still useful.“ – Cicognaras Hauptwerk zur Geschichte<br />
der italienischen Skulptur. – Vorsätze erneuert, fleckig. –<br />
Siehe Abbildung Seite 208.<br />
905 COLLECTION of Engravings from Ancient<br />
Vases mostly of Pure Greek Workmanship dis -<br />
covered in Sepulchres in the Kingdom of the two<br />
Sicilies. Now in the possession of Sir W. Hamilton.<br />
Bd I (von 4). Neapel, Tischbein, 1791. Gr.-<br />
Fol. Mit 2 gestoch. Titeln und 62 Kupfertafeln.<br />
159 S., 1 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (be -<br />
schabt und bestoßen). (86) 500,-<br />
Erste Ausgabe. – Brunet V, 866. Blackmer 778: „First edition<br />
of the illustrations of Hamilton's second collection of<br />
vases. He produced the text in cooperation with the Russian<br />
ambassador to Naples Prince Italinski, and the plates were<br />
the work of Tischbein, who was director of the Academy of<br />
Art in Naples.“ – Stellenw. etw. fleckig.<br />
906 DESCAMPS, J. B., La vie des peintres flamands,<br />
allemands et hollandois. 4 Bde. Paris, Jombert,<br />
1753-64. Mit Frontisp., 2 Kopf- und 168 Porträtvign.<br />
(alles gestochen). Spät. Ldr. mit Rsch. und<br />
Rvg. (beschabt und bestoßen). (49) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Sander 456. Cohen-R. 287. Fürstenberg<br />
147. Salomons 75: „Ces sont les remarquables portraits de<br />
Ficquet qui font le valeur de cet ouvrage.“ – Die Porträts<br />
gestochen von Ficquet, Lemire und anderen nach Entwürfen<br />
von Descamps, Eisen und Campion. – Mehrf. gestempelt,<br />
stellenw. gering fleckig.<br />
Kunstgeschichte 211<br />
Nr. 902<br />
Unbekannter Druck<br />
907 DÜRER – (LEWERER, J. J.), Lob-, Ruhm- und<br />
Ehrengedicht auf dem (sic!) kunsterfahrenen und<br />
berühmten Mahler Albrecht Dürer in Nürnberg.<br />
O. O., Dr. und J. (Nürnberg, Selbstvlg., 1828). 4°.<br />
2 Bl. Leicht läd. Interimsbroschur. (158) 250,-<br />
Einziges bekanntes Exemplar. – Anonym erschienene Schrift<br />
anläßlich der Grundsteinlegung für das Dürer-Denkmal auf<br />
dem Milchmarkt am 7. April 1828, „Verfaßt von eInen Innigen<br />
Liebhaber der Künste Von Den aus Zärtlichen Dankgefühl<br />
für Nürnberg und ihre Künstler“ (Angabe auf dem<br />
Titel mit sinnlosem Pseudo-Chronogramm). Besingt Dürer<br />
und die Kunststadt Nürnberg in holprigen Reimen. Der<br />
Verfasser schreibt über sich am Ende, daß er ein „72 jähriger<br />
Mann“ sei, der seine Gedichte bislang selbst verlegt und<br />
verkauft habe. Auch sei ein Kupferstich-Porträt von ihm,<br />
gestochen von (Christoph Wilhelm) Bock „für 6 Kreuzer<br />
mit sammt diesem Gedicht zu haben“. Da der Kupferstich<br />
in unserem Exemplar vorne mit eingebunden ist, konnte der<br />
Autor Johann Jacob Lewerer (geboren 1757) zweifelsfrei<br />
ermittelt werden. Über ihn ist nichts weiter bekannt, doch<br />
war er zu seiner Zeit zumindest in Nürnberg ein geschätzter<br />
Dilettantenpoet. Mit abgedruckt ein Loblied der Stadt<br />
Nürnberg, das Lewerer bereits als Dreizehnjähriger ge -<br />
dichtet hatte. – Etw. knittrig, wasserrandig, gebräunt und<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
908 (FABRONI, A.), Dissertazione sulle statue apparenti<br />
alla favola di Niobe. Florenz, Moücke, 1729.<br />
Fol. Mit Titelvign., 2 Kopfvign. und 2 Initialen<br />
(alles gestoch.) sowie 19 Kupfertafeln (davon<br />
1 doppelblattgr.). 24 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und<br />
Rvg. (starke Gebrauchsspuren). (49) 600,-
212<br />
Nr. 907<br />
Cicognara 3505. Brunet II, 1156. Bénézit V, 191. – Behandelt<br />
die 1583 in Rom bei der Porta di San Giovanni entdeckte<br />
Niobe-Gruppe anläßlich ihrer Überführung in die<br />
Uffizien. – Etw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
909 FÉLIBIEN – MARPERGER, P. J., Historie und<br />
Leben der berühmten Europäischen Baumeister.<br />
Hamburg, Schiller, 1711. Mit gestoch. Frontisp.<br />
11 Bl., 570 S. Pgt. d. Zt. (etw. angeschmutzt). (75)<br />
300,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Dünnhaupt 33. – Übersetzung<br />
und Fortsetzung von Jean François Félibiens „Recueil historique<br />
de la vie et des ouvrages des plus célèbres architectes“<br />
(EA 1687). – Gering gebräunt. – Gestoch. Exlibris<br />
des Nürnberger Stadtsyndikus und Historikers Benedikt<br />
Wilhelm Zahn (1738-1819), dessen umfangreiche Bibliothek<br />
nach seinem Tode versteigert wurde (vgl. Warnecke 2536).<br />
910 GALERIEWERKE – COLLETION OF FIFTY<br />
ETCHINGS after Raphael, Julio Romano, Guido<br />
&c. Executed by Huck, Selcke and Billinger. After<br />
the original drawings in the collection of the Duke<br />
of Bavaria at Dusseldorff. London, Young, 1819.<br />
Gr.-Fol. Mit 50 Umrißradierungen. 1 Bl. Stark läd.<br />
Hldr. d. Zt. (54) 1.200,-<br />
Vgl. Pollen 314 (EA 1787). – Mit Tafeln nach Gemälden von<br />
Dürer, Parmigiano, Poussin, Raffael u. a. aus der Sammlung<br />
des 2Kurfürsten Johann Wilhelm von der Pfalz. – Stark<br />
fleckig und gebräunt.<br />
Kunstgeschichte<br />
Nr. 908<br />
Prachteinband<br />
911 – CROZE-MAGNAN, S. C., Le Musée Français.<br />
4 Bde. Paris, Herhan, 1803-09. Gr.-Fol. Mit 4 ge -<br />
stoch. Titelvign., 8 Textkupfern und 344 Kupfertafeln.<br />
– LAURENT, H., Musée Royal. 2 Bde.<br />
Paris, Didot, 1816-18. Gr.-Fol. Mit gestoch. Titelvign.,<br />
4 Textkupfern und 1<strong>61</strong> Kupfertafeln. 2 Bl.,<br />
28 S., 113; 85 Bl. Dunkelgrünes blindgepr. Ldr. d.<br />
Zt. mit reicher Rücken-, Deckel- und Innenkantenvg.<br />
sowie Wappensupralibros (stark beschabt<br />
und bestoßen). (49) 6.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Cohen-R. 743. Vicaire V, 1229. – Musée<br />
Français ist in einer Aufl. von 600 Stück erschienen und<br />
Napoleon Bonaparte gewidmet. Die Tafeln zeigen Kunst<br />
aus der Sammlung des damaligen Musée Napoléon, des<br />
heutigen Louvre. Musée Royal ist die Fortsetzung dieser<br />
Reihe nach der Abdankung Napoleons und dem König<br />
gewidmet. – Einige Tafeln verbunden, etw. fleckig. – Uniform<br />
gebunden. – Siehe Abbildung Tafel 21.<br />
First edition. – Some plates misbound, a little soiled. – Homogeneous<br />
binding. – Contemporary dark green blind-pressed<br />
calf with richly gilt back, gilt on sides and gilt interior edges<br />
as well as armorial bookplate (heavily scratched and scuffed),<br />
gilt edge. – See illustration on plate 21.<br />
912 – PICART, B., Impostures innocentes, ou recueil<br />
d'estampes d'après divers peintres illustres. Amsterdam,<br />
Picart, 1734. Fol. Mit gestoch. Portr.,<br />
gestoch. Titelvign. und 78 Kupfern (davon 1 in<br />
Schabkunst und 3 gefalt.) auf 67 Tafeln. 1 Bl., 10 S.,<br />
1 Bl., 12, 8 S. Beschäd. Ldr. d. Zt. (49) 800,-
Brunet IV, 630. – Stiche nach fremden Meistern und eigenen<br />
Aktstudien, ausgeführt „avec une remarquable habilité“<br />
(Hoefer XL, 54). – Tls. fleckig.<br />
913 GARTENARCHITEKTUR – SIEBECK, R.,<br />
Ideen zu kleinen Garten-Anlagen. Leipzig, Voigt,<br />
1860. Fol. Mit 23 (statt 24; ohne Nr. 21) kolor.<br />
lithogr. Tafeln. 1 Bl. Stark beschäd. Pp.-Mappe. –<br />
Gebrauchsspuren. (72) 100,-<br />
914 GOLD- und SILBERSCHMIEDEKUNST –<br />
KOLBERG, J., Ermländische Goldschmiede.<br />
Braunsberg 1907. Mit Tafel. 212 S., 1 Bl., XII S.<br />
Hlwd. d. Zt. (Hinterdeckel mit Wasserschaden,<br />
wenig berieben). – Erste Ausgabe. – Altersspuren.<br />
(7) 100,-<br />
915 HERCULANEUM – DELLE ANTICHITA DI<br />
ERCOLANO. Bd. VIII (von 9). O. O., Dr. und<br />
J. (Augsburg ca. 1780). Fol. Gefalt. gestoch. Titel<br />
und 93 gefalt. Umrißkupfer (von G. Ch. Kilian<br />
nach N. Vanni). Pp. d. Zt. (stark beschabt und be -<br />
stoßen). (158) 300,-<br />
Borroni 5433.1. – Vgl. Thieme-B. XX, 294. Gier-J. 981.<br />
Furchheim 3. – Nicht in der Ornamentstichslg. Berlin. –<br />
Italienische Ausgabe der 1777-94 erstmalig ausgeführten<br />
Illustrationen von Georg Christoph Kilian (deutsche Ausg.<br />
mit Text von Christoph Gottlieb Murr). – Der vorliegende<br />
Band zeigt Lampen. – Die Tafeln mit arabischer und latei -<br />
nischer Numerierung, drei weitere Tafeln (num. I-III) aus<br />
einem anderen Band mit eingebunden. – Kaum gebräunt<br />
und fleckig. – Vorderer Vorsatz mit altem Namenszug<br />
„Scheppig“ (wohl der Schinkelschüler Carl Scheppig,<br />
1803-1885).<br />
916 – MURR, CH. G. VON, Abbildungen der Ge -<br />
mälde und Alterthümer, (in dem Königlich Neapolitanischen<br />
Museo zu Portici), welche seit 1738.<br />
sowohl in der (im Jahr Christi 79.) verschütteten<br />
Stadt Herkulanum, als auch in Pompeji und in den<br />
umliegenden Gegenden an das Licht gebracht<br />
worden. Mischaufl. 8 Teile in 3 Bdn. Nürnberg<br />
und Augsburg, Frauenholz und Bürglen, 1793-99.<br />
Fol. Mit 9 gestoch. Titelvign., 7 (statt 8) gestoch.<br />
Titeln und 505 (2 gefalt.) Umrißkupfertafeln von<br />
J. Nussbiegel und B. F. Leitzelt sowie einigen<br />
Textkupfern. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (tls.<br />
stärkere Gebrauchsspuren). (49) 1.500,-<br />
Vgl. Borroni 5433. Ebert 11373 (jeweils die EA 1777-98,<br />
Bde. I-VII unter Kilian). – Nicht in der Ornamentstichslg.<br />
Berlin. – Bearbeitung des ab 1755 erschienenen Ausgrabungsberichts<br />
„Antichità di Ercolano“ (Cicognara 2645)<br />
mit den Nachstichen von Georg Christoph Kilian. – Der<br />
siebte Tafelteil ohne den gestochenen Titel, dort Tafel 91<br />
doppelt eingebunden. – Vorsatz gestempelt, Innengelenke<br />
tls. beschädigt, einzelne größere Flecken, wenige Tafeln mit<br />
kleinem Einriß oder knapp beschnitten. – Textband in kleinerem<br />
Format. – Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar aus<br />
der Hofbibliothek Donaueschingen. – Siehe Abbildung.<br />
Kunstgeschichte 213<br />
Nr. 916<br />
Adaptation of the excavation report „Antichità di Ercolano“<br />
(Cicognara 2645) published from 1755 onward with the<br />
reproduced engravings by Georg Christoph Kilian. – The<br />
seventh plate part without engraved title, there plate 91<br />
bound-in twice. – Endpaper stamped, inner joints partly<br />
damaged, some larger stains, a few plates with small tear or<br />
closely trimmed. – Text volume in smaller format. – Generally<br />
a well preserved copy from the Donaueschingen court<br />
library. – Contemporary half calf with spine label and gilt<br />
back (partly stronger signs of wear). – See illustration.<br />
917 KLENZE, L. VON, Ueber das Hinwegführen<br />
plastischer Kunstwerke aus dem jetzigen Griechenland<br />
und die neuesten Unternehmungen dieser<br />
Art. München, Lindauer, (1821). 4°. 24 S. Pp. d.<br />
Zt. (verfärbt). (158) 80,-<br />
918 KOBELL – Folge von 77 Radierungen von Ferdinand<br />
von Kobell in Abdrucken auf 56 Kupfertafeln.<br />
Wohl Nürnberg 1809. Fol. Beschäd. Hldr.<br />
d. Zt. (48) 600,-<br />
Thieme-B. XXI, 52: „Kobells Radierungen, zwischen 1769<br />
und 1796 entstanden, wurden erstmalig als 'Oeuvre complet'<br />
1809 von Frauenholz in Nürnberg herausgegeben:<br />
179 Platten auf 79 Folio-Tafeln; 1841 auf 80 Blättern in<br />
Stuttgart neu herausgegeben mit Vorrede von Kugler.“ Die<br />
hier vorliegende Folge von 42 kleinen Landschaftsdarstellungen<br />
auf 21 Tafeln und von 35 ganzseitig abgedruckten<br />
Ansichten stammt mit großer Wahrscheinlichkeit aus der<br />
ersten der beiden genannten Publikationen aus dem Jahr<br />
1809. – Leicht gebräunt, etw. fleckig.
214<br />
Nr. 920<br />
919 LANZI, L. (A.), Storia pittorica della Italia. 6 in<br />
3 Bdn. Bassano, Remondini, 1809. Spät. Pp. (be -<br />
schabt und bestoßen). (49) 150,-<br />
Cicognara 39. Pollen 1102. Arntzen-R. H 101. Schlosser<br />
449. – Erweiterte dritte Ausgabe des 1789 erstmals erschienenen<br />
Werks „größten Gelehrtenfleißes und Scharfsinns,<br />
heute noch als Gesamtdarstellung einzig“ (Schlosser 435). –<br />
Lanzi war 1773 für die florentinischen Bildersammlungen<br />
verantwortlich. Seine Geschichte der italienischen Malerei<br />
ist nach R. Wittkower „still unequalled for knowledge of<br />
the material and breadth of approach.“ – Stellenw. gering<br />
fleckig.<br />
920 LEONARDO DA VINCI, Trattato della pittura,<br />
nuovamente dato in luce, colla vita dell'istesso<br />
autore, scritta da Rafaelle du Fresne. Si sono giunti<br />
i tre libri della pittura, ed il trattato della statua di<br />
Leon Battista Alberti. 2 Tle. in 1 Bd. Neapel,<br />
Ricciardo, 1733. Fol. Mit 2 Portrs., Titelvign.,<br />
6 Kopf-, 2 Schlußvign. und 6 Initialen (alles ge -<br />
stoch.) sowie 71 Textkupfern. 4 Bl., 115 S., 4 Bl.,<br />
55 S. Pgt. d. Zt. (stark bestoßen, fleckig). (54)<br />
1.500,-<br />
Kunstgeschichte<br />
Erste italienische Ausgabe. – Verga 7. Cicognara 233.<br />
Schlosser 144. – Leonardos berühmtes kunsttheoretisches<br />
Werk über die Malerei blieb mehr als 150 Jahre ungedruckt<br />
und zirkulierte in mehreren Abschriften, bis es endlich 1651<br />
in Paris erschien. Diese Ausgabe diente als „Grundlage für<br />
etwa zwanzig spätere Drucke bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts“<br />
(Schlosser). – In unserem Exemplar, wie öfter, die<br />
Jahresangabe zum Druck der Vorlage von 1651 in 1701 ge -<br />
ändert. – Titel mit hs. Besitzvermerk, stellenw. etw. fleckig.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
First Italian edition. – Title with ms. ownership entry, here<br />
and there a little soiled. – Contemporary vellum (heavily<br />
scuffed, soiled). – See illustration.<br />
921 – Trattato della pittura di Lionardo da Vinci tratto<br />
da un codice della Biblioteca Vaticana, e pubblicato<br />
da G. Manzi. Text- und Tafelbd. Rom, de'<br />
Romanis, 1817. Fol. Mit gestoch. Portr. und<br />
22 Kupfertafeln. 43, 511 S.; 2 Bl. Hldr. d. Zt. mit<br />
goldgepr. Wappensupralibros auf beiden Deckeln<br />
(stärker bestoßen, beschabt und etw. fleckig). (54)<br />
300,-<br />
Graesse VI/2, 327. Ebert 23620. Cicognara 237: „Può questa<br />
ritenersi per l'edizione la più ampla e più corretta a seconda<br />
dell'antico originale. Le figure furono lumeggiate dal<br />
Codice senza l'alterazione biasimevole, che vedesi nell'edizione<br />
di Parigi. Questo diligente editore estese anche la vita<br />
di Leonardo e pose al fine alcune note al Trattato estese dal<br />
G. G. de' Rossi.“ – Der Tafelband in etwas größerem Format.<br />
– Leicht fleckig.<br />
922 – Traité de la peinture. Revû et corrigé. Nouvelle<br />
édition, augmentée de la vie de l'autheur. Paris,<br />
Giffart, 1716. Mit gestoch. Portr., 33 (5 gefalt.)<br />
Kup fertafeln und zahlr. Textholzschnitten. 54<br />
(rec te 47) S., 17 Bl., 324 S., 10 Bl. Ldr. d. Zt. mit<br />
Rsch., Rvg. und goldgepr. Supralibros mit Herzogskrone<br />
und Monogramm „DC“ (stärkere Ge -<br />
brauchsspuren). (54) 240,-<br />
Brunet V, 1258: „Cette édition est améliorée dans le texte<br />
de la traduction.“ – Die erste Ausgabe dieser Übersetzung<br />
war 1651 erschienen; 1798 wurde sie erneut aufgelegt. –<br />
Vorsätze leimschattig, Titel mit winzigem Papierdurchbruch,<br />
nur anfangs mit Braunfleck unten.<br />
923 LEONARDO DA VINCI – BOSSI, G., Del<br />
cenacolo di Leonardo da Vinci. Libri quattro.<br />
Mailand, Stamperia Reale, 1810. Fol. Mit gestoch.<br />
Portr. und 7 Kupfertafeln tls. in verschied. Radiertechniken.<br />
263 S. Mod. Pp. (leichte Gebrauchsspuren).<br />
(54) 1.500,-<br />
Cicognara 3373: „L'opera del Cenacolo è il libro meglio<br />
scritto che da noi si conosca in fatto di critica, il quale abbia<br />
per iscopo d'illustrare una grand'opera dell'arte. L'edizione<br />
splendidissima è ornata d'un bellissimo ritratto di Leonardo,<br />
e di varie tavole da disegni originali del Vinci con una<br />
fedeltà, e un gusto insuperabile.“ – Kaum fleckig, unbeschnitten.<br />
– Siehe Abbildung Tafel 22.<br />
Hardly soiled, untrimmed. – Modern cardboard (light signs<br />
of wear). – See illustration on plate 22.
Nr. 925<br />
924 MANDER, C. VAN, Het Schilder Boeck. 3 Tle.<br />
in 1 Bd. Amsterdam, Wachter, 1<strong>61</strong>6-18. 4°. Mit<br />
gestoch. Titel und gestoch. Portr. 14 nn., 22 num.,<br />
2, 4 nn., 213 num., 3, 8 nn., 122 num., 10 nn. Bl.<br />
Hldr. um 1860 (Gelenk gebrochen, beschabt und<br />
bestoßen). (3) 300,-<br />
Bibl. Belgica IV, 46 (abweichende Kollation). Arntzen-R.<br />
H69. – Zweite Ausgabe der bekannten Viten (EA 1603-04)<br />
mit der in der Bibliotheca Belgica nicht erwähnten anonymen<br />
Biographie van Manders. „Les tables de la 1re édition<br />
du Schilder-boeck qui sont inexactes et incomplètes ont été<br />
corrigées et complétées dans la 2e“ (Bibl. Belgica). – Innengelenke<br />
gebrochen, einzelne kleine Wurmspuren, stellenw.<br />
wasserrandig.<br />
925 NÜRNBERG – BEMMEL, W. (VAN), G. W.<br />
KNORR UND M. TYROFF, Recueil des pay -<br />
sages desinés à dessin. 1. Cahier. Nürnberg, Weigel<br />
und Schneider, o. J. (um 1785?). Qu.-Fol. Ge -<br />
stoch. Titel und 11 Radierungen (num. 1-9, 11 und<br />
12). Ohne Einband. (50) 800,-<br />
Nagler XXI, 403: „Eine Folge von Landschaften, für Weigels<br />
Verlag“ (fälschlich verzeichnet unter Johann David statt<br />
Martin Tyroff). Andresen, Der deutsche Peintre-Graveur,<br />
Bd. V, 315 (Blatt 8 mit der Opferung der Iphigenie aus Heft<br />
3). – Überaus seltene Sammlung von Landschaften nach<br />
Zeichnungen von Nürnberger Künstlern. Unser Exemplar<br />
Kunstgeschichte 215<br />
mit dem Titel von Heft 1, aber offenbar mit den fortlaufend<br />
numerierten Tafeln aus mehreren (vier?) Folgen. – Enthält<br />
Landschaften von Georg Wolfgang Knorr (1705-17<strong>61</strong>;<br />
Nr. 1-4, darunter Nr. 1 und 2 nach N. Max, beide bei Nagler<br />
IX, 506, sowie Nr. 3 mit Datum 1730), Ansichten der<br />
Feste Rothenberg bei der Belagerung 1744 (Nr. 5, erschienen<br />
bei der Witwe von Christoph Weigel, ohne Stecher signatur)<br />
und als Ruine nach der Belagerung (Nr. 6) sowie<br />
während der Belagerung von 1703 (Nr. 7), ein Blatt mit der<br />
Opferung der Iphigenie von Wolf Magnus Gebhardt (tätig<br />
in Nürnberg zwischen 1720 und 1750; Nr. 8, betitelt „Pro<br />
Iphigenia a Diana canis sacrificatur“), zwei Ruinenlandschaften<br />
von Martin Tyroff (1704-1758) nach Willem van<br />
Bemmel (1630-1708; Nr. 9, 11 und 12, das fehlende zehnte<br />
Blatt wohl ebenso). – Wahrscheinlich enthielt jedes Heft der<br />
Folge drei Radierungen. – Der Verleger Adam Gottlieb<br />
Schneider (1745-1815) hat 1779 die Weigelsche Kunst -<br />
handlung übernommen und seit 1781 unter dem Namen<br />
„C. Weigel & A. G. Schneider“ weitergeführt. Offenbar hat<br />
Schneider von den im Weigelschen Bestand befindlichen<br />
Druckplatten, die alle in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts<br />
entstanden sein dürften, neue Abzüge angefertigt. –<br />
Breite Ränder mit einigen Läsuren, gebräunt und stock -<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
926 ORNAMENTIK – BÜCHSENMACHER –<br />
RAAB, H., Neues Büchsenmacher Büchlein.<br />
Nürnberg, D. Funck, o. J. (ca. 1690/1700). Qu.-<br />
4°. Gestoch. Titel und 6 Kupfertafeln. Lose Bl.<br />
ohne Einband. (50) 1.200,-
216<br />
Nr. 926<br />
Ritter, Kat. der Ornamentstichslg. des k. k. Österreichi -<br />
schen Museums für Kunst und Industrie, Wien 1889, S. 1<strong>61</strong><br />
(Anm., ebenfalls mit insgesamt sieben Blättern). – Äußerst<br />
seltene Folge mit ornamentalen Vorlagen (Laubwerk, Masken,<br />
Grotesken und Figürliches) für die Verzierung von<br />
Gewehrschlössern und Pistolen. Freie, etwas vergröberte<br />
Nachstiche der erstmalig 1685 erschienenen Folge „Pieces et<br />
ornements Darquebuzerie“ von Simonin De Lacollombe<br />
(vgl. die folgende <strong>Katalog</strong>nummer) – besonders schön zu<br />
sehen am Titelblatt, das die Tafel 6 aus Simonins Werk leicht<br />
abgewandelt reproduziert. Der Titel wurde hier in eine<br />
quer ovale Kartusche eingefügt, ein Ornament dafür weggelassen.<br />
– Der Nürnberger Verleger und Kunsthändler<br />
David Funck (1642-1709) vertrieb die Erzeugnisse zahl -<br />
reicher Kupferstecher, darunter auch Karten von Homann.<br />
Der in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Nürnberg<br />
tätige Stecher Heinrich Raab hat einige seiner Werke<br />
bei Funck publiziert; auch sind ornamentale Stichfolgen<br />
von seiner Hand bekannt (vgl. Ornamentstichlsg. Berlin<br />
674). – Fast alle Tafeln in tiefschwarzen, sauberen Ab -<br />
drucken. – Mehrere professionell restaurierte Randausrisse<br />
und Läsuren, tls. unter Darstellungsverlust (dieser in Handzeichnung<br />
ergänzt), rückseitig Montagespuren, Titel mit<br />
kleiner alter Einzeichnung von Blattmasken, stellenw. etw.<br />
gebräunt und fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Extremely rare series with ornamental patterns (leafwork,<br />
masks, grotesques etc.) for the decoration of gunlocks and<br />
pistols. Free, a little more roughly reproduced engravings of<br />
the series „Pieces et ornements Darquebuzerie“ by Simonin<br />
de Lacollombe published first in 1685 (compare the follo-<br />
Kunstgeschichte<br />
wing number). – Nearly all the plates in deep black and<br />
clean impressions. – Several professionally restored tear-outs<br />
in margin, partly affecting illustration (the loss replaced by<br />
hand drawing), on verso mounting traces, title with small<br />
contemporary drawing of masks in the form of leaves, here<br />
and there a little browned and soiled. – Loose leaves with -<br />
out cover. – See illustration.<br />
927 – – (SIMONIN, C., Plusieurs pieces et ornements<br />
Darquebuzerie ... tiré des ouvrages de Laurent le<br />
Languedoc. Paris, Selbstvlg., 1702). Qu-4°. 11 Kupfertafeln<br />
(10 num. 2-11, 1 nn.; ohne den gestoch.<br />
Titel). – Lose Blätter. (30) 300,-<br />
Vgl. Ornamentstichslg. Berlin 840 (Ausgabe 1685 mit 8 Bl.).<br />
Guilmard I, 109 (12 Tafeln). Nagler XVIII, 465. – Überaus<br />
seltene, erstmalig 1685 erschienene Folge mit Vorlagen für<br />
die Verzierung von Gewehrschlössern. Das letzte ungezählte<br />
Blatt auf anderem Papier mit einer Schlachtenszene<br />
(Stechersignatur: „Simon In[venit] et F[ecit]“), die laut<br />
Guilmard zum Werk gehört. Datierung unserer biblio -<br />
graphisch nicht nachweisbaren Ausgabe nach Tafel 9 mit<br />
Stechersignatur „De Lacollombe 1702“ (vgl. auch Ornamentstichslg.<br />
Berlin 860). – Alle Bl. aufgezogen und professionell<br />
restauriert (tls. ein wenig Darstellungsverlust),<br />
fleckig und gebräunt. – Beiliegend 11 Ornamentstiche, meist<br />
von Pariser Stechern und Verlegern des späten 18. Jahr -<br />
hunderts (G. Albertolli, P. P. Choffard, J. C. de la Fosse,<br />
L. Guyot und J. J. Hauer). – Siehe Abbildung.
Nr. 927<br />
928 – VOR UNTERSCHIEDLICHE PROFES-<br />
SIONEN DIENLICHES LAUBWERCK. (Tl. I<br />
[von 3]. Nürnberg), Weigel, o. J. (ca. 1700/10).<br />
Qu.-4°. Gestoch. Titel und 5 Kupfertafeln. Lose<br />
Blätter. (30) 300,-<br />
Seltene erste Ausgabe. – Ritter, Ornamenstichslg. des K. K.<br />
Museums für Kunst und Industrie, Wien 1889, S. 16 (ebenfalls<br />
nur Tl. I, unter dem Stecher J. A. Boener). – Vgl. Ornamentstichslg.<br />
Berlin 91 (Tle. II und III, alle mit je sechs Blättern,<br />
unter dem Stecher A. Helmhack). – Nicht bei Bauer. –<br />
Reizvolles Musterbuch für Akanthusranken, in denen sich<br />
Tiere tummeln, darunter diverse Vogelarten und Wild, das<br />
von Hunden gejagt wird. – Die Tafeln des in der Ornamentstichsammlung<br />
Berlin aufbewahrten Teils II tragen alle das<br />
Monogramm „AH“ des Nürnberger Kupferstechers Abraham<br />
Helmhack. Dieses Monogramm fehlt im ersten Teil, so<br />
daß von einem anderen Stecher auszugehen ist, ob gleich<br />
kaum stilistische Unterschiede auszumachen sind. Ritter<br />
führt den ersten Teil als Werk des ebenfalls in Nürnberg<br />
tätigen Johann Alexander Boener, allerdings ohne weitere<br />
Begründung. – Titel mit großer, als Bräunung auch durchschlagender<br />
Farbspur auf der Rückseite; vereinzelt klei ne<br />
Randschäden, etw. fleckig. – Siehe Abbildung Seite 209.<br />
929 PREISSLER, J. D., Theoretisch-praktischer<br />
Unterricht im Zeichnen. Neuste durchaus umgearb.<br />
Ausg. 5 in 1 Bd. Nürnberg, Preißlers Erben<br />
für Stein, 1797-1800. Fol. Mit gestoch. Frontisp.<br />
und 84 Kupfertafeln. Hldr. d. Zt. (stark beschabt<br />
und bestoßen). (107) 120,-<br />
Kunstgeschichte 217<br />
Vgl. Pollen 1649. Ornamentstichslg. Berlin 4628. Thieme-B.<br />
XXVII, 373. – Mit dem um die „Anweisung zur Zeichnung<br />
vaterländischer Blumen“ erweiterten Band. – Anfangs etw.<br />
wasserrandig, fleckig und leicht gebräunt.<br />
930 RAFFAEL – RAINALDI, F., Logge del Vaticano.<br />
Rom, de Antoni, (1802). Gr.-Fol. Gestoch. Titel<br />
von G. Balzar und F. Rainaldi nach L. Comparini<br />
und 13 Kupfertafeln von C. Lasinio nach Raffael.<br />
Läd. Interimsbroschur. (158) 800,-<br />
Erste Ausgabe dieser Folge von Carlo Lasinio. – Olschki<br />
17377. Rossetti 6053a (ohne Standortnachweis). Ornamentstichslg.<br />
Berlin 4070. – Der Kupfertitel mit dem Porträt<br />
Raffaels und Ansicht der Loggien, darunter eine<br />
gestoch. Widmung an den Baron Hermann von Schubart.<br />
Die Tafeln mit sehr feiner, präziser Wiedergabe der grotesken<br />
Wandmalereien, num. (I)-VIII und I-VI. – Einzelne<br />
kleinere Randläsuren und geknickte Ecken, durchgängig<br />
wasserrandig und braunfl., breitrandig. – Siehe Abbildung.<br />
First edition of this suite by Carlo Lasinio. – The engraved<br />
title with the portrait of Raffael and view of the loggias, also<br />
an engraved dedication to Baron Hermann von Schubart.<br />
The plates picturing in a very delicate and precise way the<br />
grotesque wall paintings, numbered (I)-VIII and I-VI. –<br />
Some minor tears in margin and creased corners, waterstains<br />
and brown stains throughout, wide-margined. – Damaged<br />
interim wrappers. – See illustration.
218<br />
Nr. 930<br />
931 SOPRANI, R., Le vite de pittori, scoltori, et<br />
archi tetti genovesi. Aggiontavì la vita dell'autore<br />
per opera di G. N. Cavana. Genua, Bottaro und<br />
Tiboldi, 1674. 4°. Mit gestoch. Frontisp. und<br />
41 Kupferstichportrs. in breiten Holzschnittrahmen.<br />
12 Bl., 340 (recte 339) S. Stark beschäd. Ldr.<br />
d. Zt. (54) 1.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Cicognara 2371: „Edizione prima e non<br />
comune.“ Pollen 1909. Schlosser 507 und 471: „Ein statt -<br />
liches Vitenwerk, das einen einheimischen Patrizier, Soprani<br />
zum Verfasser hat und zu den reichhaltigsten seiner Art<br />
gehört.“ – Vorsätze leimschattig, stellenw. fleckig. – Siehe<br />
Ab bildung.<br />
First edition. – Endpapers with glue traces, here and there<br />
soiling. – Contemporary heavily damaged calf. – See illustration.<br />
932 SPANIEN – PALOMINO (DE CASTRO Y)<br />
VELASCO, A., Leben aller Spanischen und fremden<br />
Mahler, Bildhauer und Baumeister, ins Deutsche<br />
übersetzt und mit dem Leben des berühmten<br />
Raphael Mengs vermehrt. Dresden, Hilscher,<br />
1781. Mit gestoch. Titelvign. von J. C. J. Friedrich.<br />
367 S. Etw. spät. Pp. mit Rsch. (etw. beschabt und<br />
bestoßen). (106) 200,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Pollen 1532. – Vgl. Cicognara<br />
2339 (spanische Erstausgabe 1742). – Das Werk ist ein Auszug<br />
aus dem dritten Band von Palominos Hauptwerk<br />
„Museo pictorico“ (1715-24), dem „spanischen Vasari“<br />
(Schlosser 433). Der kurze Abschnitt zu Mengs, der zwei<br />
Jahre nach Palominos Tod geboren wurde, von einem ungenannten<br />
Verfasser. – Leicht gebräunt, kaum fleckig.<br />
Kunstgeschichte<br />
Nr. 931<br />
933 WILLE, J. G., Varietés de gravures, faites en différentes<br />
époques, et terminées en l'an 8. et 9. de la<br />
république. (Paris) 1801. Gr.-Fol. Gestoch. Titel<br />
und 36 Kupferstiche auf 19 Tafeln. Etw. läd. Buntpapierbrosch.<br />
d. Zt. (20) 600,-<br />
Le Blanc, Wille, Nrn. 15-51 (S. 18-35). Nagler XXIV, 376-<br />
82. Thieme-B. XXXVI, 12. ADB XLIII, 257-60. Quérard,<br />
La France littéraire X, 515. – Seltene Folge von Landschaften,<br />
Genredarstellungen und Porträts, meist nach niederländischen<br />
Vorlagen. Der Titel und einige Stiche im sehr seltenen<br />
Zustand vor der Schrift (daher fehlt auf dem Titel<br />
auch noch die Verlegeradresse „Jean“ in Paris, vgl. unsere<br />
folgende Nummer im zweiten Zustand). Die Stiche stammen<br />
aus der Zeit von ca. 1740-60, nur der Titel wurde 1801<br />
ergänzt. – Johann Georg Wille (1715-1808), in Hessen geboren,<br />
machte in Frankreich Karriere als Kupferstecher und<br />
war hoch geachtet. Selbst in der frühen Revolutionszeit<br />
wurden seine Arbeiten noch geschätzt. Im Alter jedoch, bei<br />
nachlassendem Augenlicht, litt er bittere Not. Daher entschloß<br />
er sich zu einer Neuausgabe früherer Blätter in der<br />
vorliegenden Sammlung: „Um einigermaßen etwas zu verdienen,<br />
stellte der Künstler 36 ältere, aus verschiedenen Zeiten<br />
stammende Platten zusammen und fügte ein Titelblatt<br />
bei, worin er sich als armen, von einem Hunde geleiteten<br />
Blinden darstellt, der einem ebenfalls zum blinden Bettler<br />
gewordenen ehemaligen reichen Freunde und Gönner<br />
begegnet ... Wille war zweifelsohne ein namhafter Künstler.<br />
Man könnte ihn etwa den G. Dou des Kupferstichs<br />
nennen; dem entsprach auch seine Vorliebe für die holländischen<br />
Kleinmeister. Aeußerste Gewissenhaftigkeit charakterisirt<br />
seine Manier“ (ADB). „Plusieurs de ses estampes<br />
sont aujourd'hui fort recherchées: elles rendent avec une<br />
fidélité louable les oeuvres qu'elles reproduisent“ (Hoefer<br />
XLVI, 747). – Breite Ränder mit kleinen Läsuren, einigen<br />
geknickten Ecken, etw. finger- und stockfleckig. – Titel mit<br />
Widmung von Willes Schüler, dem Wiener Kupferstecher
und Gründer der kaiserlichen Kupferstecherakademie,<br />
Jacob Matthias Schmutzer (1733-1811), an den mit ihm<br />
befreundeten Lambacher Benediktinerpater Coloman Fellner<br />
(1750-1818), den Schmutzer in der Stecherkunst unterrichtet<br />
hatte (vgl. ADB VI, <strong>61</strong>5). Darunter zeitgenössische<br />
biographische Notiz über Schmutzer mit seinem korrekten<br />
Todesdatum (2. 12. 1811) und Zusatz „im 81. Jahr“ (demnach<br />
müßte Schmutzer 1731 geboren worden sein, das<br />
bekannte Geburtsjahr ist jedoch 1733). – Siehe Abbildung.<br />
934 – Recueil de paysages et autres figures, dessinées et<br />
artistement gravées. Paris, Jean, 1801. Gr.-Fol.<br />
Gestoch. Titel und 36 Kupferstiche auf 19 Tafeln.<br />
Etw. läd. Interimsbroschur. (20) 400,-<br />
Vgl. Le Blanc, Wille, Nrn. 15-51 (S. 18-35). Nagler XXIV,<br />
376-82. Thieme-B. XXXVI, 12. ADB XLIII, 257-60. Quérard,<br />
La France littéraire X, 515. – Seltene Folge von Landschaften,<br />
Genredarstellungen und Porträts, meist nach niederländischen<br />
Vorlagen. Die Stiche stammen aus der Zeit<br />
von ca. 1740-80 und wurden 1801 als Sammlung mit eigens<br />
angefertigtem Titelblatt neu herausgegeben. Dieser Titel<br />
lautete ursprünglich „Varietés de gravures, faites en différentes<br />
époques, et terminées en l'an 8. et 9. de la république“<br />
(siehe unsere vorgehende Nummer). Hier vorliegend<br />
eine den Bibliographen (auch Le Blanc) nicht bekannte<br />
Variante. Diese trägt die Verlegersignatur von Jean in Paris<br />
(dem bei Le Blanc verzeichneten zweiten Zustand der ersten<br />
Variante entsprechend). Diese Titelauflagen wurden<br />
wohl aus verkaufstaktischen Gründen produziert. Die Darstellung<br />
beider Titel ist indessen dieselbe, der Künstler zeigt<br />
sich als ein armer, von einem Hund geleiteter Blinder, der<br />
einem ebenfalls zum blinden Bettler gewordenen ehemaligen<br />
reichen Gönner begegnet. – Unbeschnitten und sehr<br />
breitrandig, leicht stockfleckig.<br />
Kunstgeschichte 219<br />
Nr. 933<br />
Zusätzliche Abbildungen und<br />
Volltextsuche in der Online-<br />
Version des <strong>Katalog</strong>s.<br />
Additional images and fulltext-search<br />
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220<br />
Nr. 981
Nr. 1002<br />
Barock- und Emblembücher<br />
935 ALTDORFFISCHE neu-eingerichtete Lieder-<br />
Tafel, oder vollständiges Gesang-Buch. Altdorf,<br />
Meyer, 1758. Schmal-8°. Mit doppelblattgr. ge -<br />
stoch. Titel. Doppelblattgr. Drucktitel, 8 Bl.,<br />
676 S., 12 Bl. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Namen<br />
„Rukersdorf“ und Wappensupralibros (Rückenbezug<br />
leicht brüchig, stellenw. mit leichtem<br />
Wurmfraß). (7) 300,-<br />
Vgl. Pfeiffer 342 a (Ausg. 1784). – Der schöne Kupfertitel<br />
zeigt das Innere der Kirche St. Laurentius und eine kleine<br />
Ansicht von Altdorf. – Vorsätze alt erneuert, fliegender Vorsatz<br />
und Drucktitel mit altem Besitzvermerk.<br />
Literatur und illustrierte Bücher<br />
221<br />
936 ANDACHTSBÜCHER – GEISTLICHER<br />
SCHILD – Sammelband mit 3 Drucken von<br />
Andachtsschriften als geistlicher Wegbegleiter.<br />
Deutschland, um 1700/05. 12°. Fragmentarischer<br />
Holzdeckelbd. d. Zt. in läd. Ledertasche. (<strong>61</strong>)<br />
200,-<br />
In dieser Zusammenstellung mehrfach nachweisbarer Sammelband,<br />
ein Andachtsbuch im Taschenformat, das als<br />
geistlicher Begleiter für Reisende gedacht war. Die Besonderheit<br />
unseres Exemplars ist die Erhaltung in der ur -<br />
sprünglichen Form als Amulett, wenn auch mit den entsprechenden<br />
Gebrauchsspuren, in einem verschließbaren<br />
Ledertäschchen (Lasche fragmentarisch, Schließöse noch<br />
vorhanden). – ENTHÄLT: I. GEISTLICHER SCHILD,<br />
gegen geist- und leibliche Gefährlichkeiten allzeit bey sich<br />
zu tragen. Mainz, o. Dr. und J. (um 1700?). 24 Bl. – II. EIN<br />
SCHÖNER UND WOL APPROBIRTER H. SEGEN zu<br />
Wasser und Land. Wider alle Feinde so ihm begegnen. Erst-
222<br />
Nr. 939<br />
Nr. 941<br />
Barock- und Emblembücher<br />
lich gedruckt zu Prag. O. O., Dr. und J. (um 1700?). 24 Bl.<br />
– III. GEISTLICHE SCHILD-WACHT, darinnen der<br />
Mensch ihm für eine jegliche Stund, sowol des Tags als bey<br />
der Nacht einen besondern Patron aus den Heiligen Gottes<br />
auserwehlet. O. O. und Dr., 1705. Mit Titelholzschnitt auf<br />
dem Vortitel und 24 Textholzschnitten. 36 Bl. – Die groben<br />
Textholzschnitte (in der Art der Volksbücher) zeigen Porträts<br />
von Heiligen für jede Stunde des Tages. – Alle Drucke<br />
bibliographisch von uns nicht nachweisbar. – Bindung in<br />
Auflösung, einzelne Bl. lose, Papier an den Rändern etw.<br />
abgegriffen, tls. stärker fingerfleckig.<br />
937 ANDRADE, A., Geistreiche Lehr-Sprüch der<br />
glorwürdigen und h. Mutter Theresia von Jesu.<br />
München, von Cöllen, 1734. Fol. Mit gestoch.<br />
Frontisp. 15 Bl., 639 S., 46 Bl. Blindgepr. Schweins -<br />
ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit 2 Messingschließen<br />
(wurmstichig, beschabt und bestoßen). (125)<br />
150,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – De Backer-S. I, 319, 7. – Übertragung<br />
der Lehrspruchsammlung der Karmelitin und<br />
Mystikerin Theresa von Avila (1515-1582). – Vorsatz und<br />
Frontisp. wurmspurig, Titel mit hs. Besitzvermerk und<br />
mehrf. gestempelt, stellenw. gering fleckig.<br />
938 APPELL, J. W., Historisch-moralischer Entwurff<br />
der Temperamenten. Zum Gebrauch studirender<br />
Jugend dem Druck übergeben. Hamburg, Felginer,<br />
1733. Mit gefalt. gestoch. Portr. 16 Bl., 227 S.<br />
Pgt. d. Zt. (Deckel leicht gebogen, etw. fleckig und<br />
wenig bestoßen). (56) 300,-<br />
Jantz 389. Schröder I, 101, 1. – Seltene Temperamentenlehre<br />
des Hamburger Theologen.<br />
VORGEB.: BERND, A., Einleitung zur christlichen Sitten-<br />
Lehre. Leipzig, Heinsius, 1733. 4 Bl., 680 S., 16 Bl. – Vgl.<br />
ADB II, 411. – Oberkatechet und Prediger an der Alten<br />
Peterskirche in Leipzig, wurde Bernd aufgrund seiner<br />
„melodianischen“ Schrift vom „Einfluß der göttlichen<br />
Wahrheiten“ 1728 vom Amt suspendiert. – Titel der „Einleitung“<br />
mit hinterlegten kleinen Löchern; wenig fleckig.<br />
939 (AUTORFF, E. J. VON, PSEUD:) AMYDOR,<br />
Publius Cornelius Scipio der Africaner Heldenund<br />
Liebes-Geschichte. 2 Tle. in 2 Bdn. Frankfurt,<br />
Leipzig und Liegnitz, Rohrlachs Erben, 1696-98.<br />
Mit gestoch. Frontisp. 7 Bl., 195 (recte 905) S.;<br />
2 Bl., 958 (recte 956) S. Pgt. d. Zt. (leicht fleckig).<br />
(71) 800,-<br />
Einzige Ausgabe. – Jöcher I, 627. Weber-M. 233. Kosch,<br />
Erg.-Bd. I, 336. – Erzählte Geschichte der Antike von der<br />
Eroberung Trojas bis zum Tode des Cornelius Scipio Africanus<br />
in der Gracchenzeit; verfaßt von Ernst Jakob von<br />
Autorff (Audorf; 1639-1705), einem Hauptmann in Breslauer<br />
Diensten und Autor zweier Romane. Während der<br />
erste dieser beiden Romane, „Die durchlauchtigste Olorena“,<br />
noch halbwegs bekannt ist und in 3 Ausgaben verbreitet,<br />
ist der „Africanische Scipio“ von äußerster Seltenheit<br />
(und wir fügen hinzu: wie die spärlichen Nachrichten<br />
über seinen fast verschollenen Verfasser). – Tls. stärker<br />
gebräunt. – Siehe Abbildung.
Nr. 942<br />
940 (BARNAUD, N.), Deß Allerchristlichsten Heinrici<br />
Königs zu Franckreich Cabinet undt Schatzkämmerlin.<br />
In welchem drey uberauß köstliche<br />
Perlin, eines ohnschätzlichen Werthts (sic), verschlossen<br />
seind. 3 in 1 Bd. O. O. und Dr. 1<strong>61</strong>5.<br />
28 Bl., 792 (recte 800), 512, 228 (recte 238) S. Pgt.<br />
d. Zt. mit Schließbändern (Bezug mit alter Fehlstelle,<br />
fleckig). (68) 400,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Bircher A 2124. – Vgl. Brunet I,<br />
1441. INED 226 (franz. EA 1581): „Révolutionnaire et antigouvernemental.<br />
Satire contre la 'polygamie' des prêtres,<br />
c'est-à-dire la débauche. Barnaud recense les revenus du<br />
clergé, le nombre des paroisses, des abbayes, des prébendiers,<br />
etc. Ces trois perles sont: la parole de Dieu (ou clergé),<br />
la noblesse et le tiers-état.“ – Gelenk eingerissen, Titel mit<br />
Besitzvermerk von 1660, sehr eng gebunden.<br />
941 BAUR, J. W., Iconographia. Augsburg, Küsel,<br />
1670. Qu.-Fol. Daraus: gestoch. Titel und 35 Kupfertafeln<br />
von M. Küsel nach J. W. Baur. 3 Bl. Pgt.<br />
d. Zt. (Rücken tls. schadhaft, ohne die Schließbänder,<br />
etw. fleckig, beschabt und bestoßen). (48)<br />
500,-<br />
Erste Ausgabe. – Augsburger Barock <strong>61</strong>2. Gier-J. 851.<br />
Ornamentstichslg. Berlin 4294. – 23 Szenen aus der Passionsgeschichte<br />
und 13 allegorische Darstellungen (Reichtum,<br />
Hoffnung, Alter und dergleichen). – Die Tafeln alle im<br />
Barock- und Emblembücher 223<br />
unteren Plattenrand numeriert. – Vorhanden: die Tafeln<br />
8-11, 13-25, 27-30, 64, 113-122, 124 und 125, die Nummer<br />
11 doppelt vergeben. – Titel aufgezogen, ein Blatt der Vorstücke<br />
und wenige Tafeln im Rand hinterlegt, alle Tafeln hs.<br />
mit Tinte numeriert, leicht fleckig. – Titel mit hs. Besitzvermerk<br />
von Johann Bernhard II. von Herberstein (1630-<br />
1685), seit 1671 Landeshauptmann von Breslau und Glogau.<br />
– Aus der Bibliothek Nostitz mit dem gestoch. Exlibris<br />
C(hristoph) W(enzel) G(raf) v(on) N(ostitz) und der roten<br />
Numerierung auf dem Buchrücken. – Siehe Abbildung.<br />
942 – Iconographia. Erster Theil, begreift in sich die<br />
ganze Passion und Auferstehu(n)g Christi. Darbei<br />
ein Anhang sin und lehrreicher Emblema mit<br />
Figuren vorgebildet. Augsburg, Küsel, 1682. Qu.-<br />
Fol. Gestoch. Titel und 37 Kupfertafeln. Pgt. d. Zt.<br />
(leicht beschabt, etw. fleckig). (48) 1.200,-<br />
Zweite Ausgabe. – Augsburger Barock <strong>61</strong>2. Gier-J. 851. –<br />
Enthält 24 Szenen aus der Passionsgeschichte und 13 allegorische<br />
Darstellungen (Reichtum, Hoffnung, Neid, Alter,<br />
eheliche Liebe, Hurerei und dergleichen), meist mit gereimten<br />
deutschen Legenden, nach Entwürfen von Johann Wilhelm<br />
Baur von Melchior Küsel gestochen. – Nachgebunden<br />
33 Kupfertafeln, num. 1-4 und 7-36, nach einer hs.<br />
Notiz auf dem Vorsatz aus dem 4. Teil desselben Werkes<br />
stammend (und damit vermutlich ebenfalls aus der 2. Auflage<br />
der Ikonographie), mit historischen und mytholo gischen<br />
Szenen und Ansichten von Rom, Genua, Neapel<br />
und Tivoli. – Leicht gebräunt, etw. fleckig. – Breitrandiges
224<br />
Nr. 943<br />
Exemplar in kräftigen Abdrucken aus der Bibliothek Nostitz<br />
mit dem gestoch. Exlibris C(hristoph) W(enzel) G(raf)<br />
v(on) N(ostitz) und der roten Numerierung auf dem Buchrücken.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
Second edition. – 24 scenes from the Passion and 13 allegoric<br />
illustrations, mostly with German legends in rhyme,<br />
engraved by Melchior Küsel after drafts by Johann Wilhelm<br />
Baur. – Additional bound 33 copperplates from the 4th part<br />
of the same work according to a ms. note on endpaper, with<br />
historical and mythological scenes and views of Rome,<br />
Genoa, Naples and Tivoli. – Slightly browned, a little soiled.<br />
– Wide-margined copy in strong impressions from the<br />
Nostitz library with engraved exlibris C(hristoph) W(enzel)<br />
G(raf) v(on) N(ostitz) and the red numbering on back. –<br />
Contemporary vellum (slightly scratched, a little soiled). –<br />
See illustration.<br />
943 BAUR UND KÜSEL – Sammlung von 66 Kupferstichen<br />
von M. Küsel nach J. W. Baur, zusammengestellt<br />
aus mehreren Folgen. 2 Bde. (Augsburg,<br />
um 1640-75). Qu.-Fol. Pgt. d. Zt. (Rücken bezüge<br />
etw. beschädigt, Schließbänder fehlen, etw. fleckig,<br />
berieben und bestoßen). (48) 400,-<br />
Nagler VIII, 111, Nrn. 11, 12, 14-18. Thieme-B. XXII, 74.<br />
– Soweit zuzuordnen, aus den Folgen mit Schlachten (4),<br />
italienischen Landschaften (9), Gärten und Landhäusern<br />
(15), italienischen Seehäfen (27), italienischen Städten (5)<br />
sowie biblischen und mythologischen Szenen (je 3). – Meist<br />
frische, recht kräftige Abzüge. – Gebrochene Innengelenke<br />
Barock- und Emblembücher<br />
restauriert, breite Ränder nur wenig fleckig. – Erste Tafel<br />
jeweils mit Besitzvermerk von Freiherrn Johann Bernhard<br />
(II.) von Herberstein (1630-1685) als Landeshauptmann<br />
von Glogau in Schlesien, der er seit 1671 gewesen ist (zur<br />
Genealogie der Familie siehe den Ausstellungskatalog „Die<br />
Steiermark“, Graz 1986). Von Herbersteins Hand offensichtlich<br />
auch die Foliierung am oberen rechten Rand. –<br />
Beide Bände mit dem großen gestoch. Exlibris von Christoph<br />
Wenzel Graf von Nostitz (1643-1712) und der typischen<br />
roten Rückennummer der Nostitz-Bibliothek. –<br />
Beiliegend ca. 60 der 130 Kupfertafeln aus der Bilderbibel<br />
„Picturae chalcographicae“ (Augsburg 1758) von Philipp<br />
Andreas Kilian nach Gemälden berühmter Künstler. –<br />
Graesse IV, 16. Thieme-B. XX, 301. – Siehe Abbildung.<br />
944 BOIARDO, M. M., Orlando innamorato, ed ora<br />
rifatto tutto di nuovo da M. Francesco Berni.<br />
Florenz (= Neapel), o. Dr., 1725. 4°. Mit gestoch.<br />
Titelvign. 4 Bl., 343 S. Restauriertes Hldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. (49) 200,-<br />
Ebert 2662. Brunet I, 1051: „L'édition de Florence (Naples),<br />
1725, sans nom d'imprimeur, est assez mauvais et c'est à tort<br />
qu'on l'a citée comme la meilleure. Lorenzo Ciccarelli,<br />
qui a pris le nom supposé de Cellino Zecclori, en a été<br />
l'éditeur.“ – Vgl. Gamba 1071-72. – „Der verliebte Roland“,<br />
die berühmte epische Dichtung, war erstmals in Venedig<br />
1486-95 erschienen und ist dann vielfach wieder aufgelegt<br />
worden; hier liegt er in der sprachlich gereinigten Bearbeitung<br />
von Francesco Berni vor. – Minimal fleckig.
Nr. 945<br />
945 BONARELLI (DELLA ROVERE), P., Il Solimano.<br />
Tragedia. (Florenz, Cecconcelli, 1620). 4°.<br />
Mit gestoch. Titel, 5 gefalt. Kupfertafeln von<br />
J. Callot und Holzschnitt-Druckermarke auf dem<br />
letzten Blatt. 5 Bl., 162 S., 1 Bl. Flex. Pgt. d. Zt.<br />
(Gebrauchsspuren). (100) 2.000,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 127. Cicognara 1086. Ornamentstichslg.<br />
Berlin 4112 (irrig 1<strong>61</strong>9). Plan 266-271. Gamba<br />
1810: „Tra le molte edizioni di questa tragedia è la presente<br />
molto ricercata per la vaghezza delle figure.“ Libreria Vinciana<br />
3870: „Tragedia in cinque atti, una delle più importanti<br />
ed interessanti del secolo XVII, assai ricercata per la<br />
bella veste tipografica.“ – Die prachtvollen Radierungen<br />
zählen zu den schönsten Theater- und Ballettillustrationen<br />
Callots. Während die ersten vier Tafeln eng an Bühnenentwürfe<br />
von Giulio Parigi angelehnt sind, ist die letzte Darstellung<br />
mit der brennenden Stadt Aleppo ein originäres<br />
Werk Callots. – Ein Kupfer gewaschen und mit restauriertem<br />
Braunfleck, einzelne Tafeln bis zum Bildrand eingebunden,<br />
mehrere Seiten mit professionell restaurierten<br />
Durch- oder Einrissen, stellenw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – The magnificent etchings belong to the most<br />
beautiful theatre and ballet illustrations by Callot. – One<br />
copperplate washed, with restored brown stain, some plates<br />
bound-in up to plateline, several pages torn or torn in two<br />
but professionally restored, some soiling here and there. –<br />
Contemporary limp vellum (signs of wear). – See illustration.<br />
Barock- und Emblembücher 225<br />
946 BROCKES – CRAMER, J. L., Die Brockesische<br />
Poesie S. T. Herrn Benjamin Henrichs Brockes ...<br />
Auch der Itzsteinischen Schul-Jugend zur Erweckung<br />
des poetischen Geistes kürtzlich vorgestellt,<br />
im Jahr Christi, 1731. den 15 Octobris. Idstein,<br />
Lyce, o. J. (1731). Fol. Mit Holzschnitt-Bordüre<br />
und großer Holzschnitt-Initiale. 2 Bl. Ohne Einband.<br />
(50) 150,-<br />
Gelegenheitsrede des Pfarrers und Rektors des Gymnasiums<br />
in Idstein, Johann Ludwig Cramer (1675-1735), der<br />
sich selbst einen „Liebhaber der edlen Posie“ nannte und in<br />
Brockes wohl sein Idol gefunden hatte. – Bibliographisch<br />
und über den KVK von uns nicht nachweisbar, nicht im GV.<br />
– Falz des Doppelbl. fast durchgerissen, Ränder mit Läsuren,<br />
etw. gebräunt.<br />
947 CAMPEGGI, R., Le lagrime di Maria. Poema<br />
heroico. Bologna, Barbieri, 1643. 12°. Mit halbseit.<br />
Titelholzschnitt. 24 Bl., 432 S., 23 Bl. Pgt. d. Zt.<br />
(Kapitale mit Fehlstellen, leicht fleckig). (56)<br />
150,-<br />
Wiese-P. 387. – Vgl. STC 174 (Ausg. 1<strong>61</strong>7). – Erstmals 1609<br />
mit 4 Gesängen erschienenes, seit 1<strong>61</strong>7 auf 16 Gesänge<br />
erweitertes Marienepos. – Titel mit altem hs. Besitzvermerk,<br />
S. 31/32 mit Randabriß (ohne Textberührung); gelockert,<br />
gebräunt, fleckig. – Vollständiges Exemplar mit dem letzten<br />
weißen Blatt. – Epigonal, aber selten.
226<br />
Nr. 948<br />
948 CONTI, A., Prose e poesie. 2 Bde. Venedig, Pasquali,<br />
1739-56. 4°. Mit gefalt. Kupfertafel. 33 Bl.,<br />
106, 362 (recte 364) S., 1; 4 Bl., 308, 180 S., 1 Bl.<br />
Interims-Brosch. d. Zt. (etw. fleckig). (49) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Gamba 2207. Brunet II, 247. Graesse II,<br />
256. – Enthält im zweiten Band eine ausführliche Lebensbeschreibung<br />
Contis (1677-1749). – Wie meist ohne die<br />
124 S. „Illustrazione del Parmenide di Platone“, 1743<br />
erschienen und zum zweiten Band gehörig. – Breitrandig<br />
und sauber. – Siehe Abbildung.<br />
949 CONTI, G. DE, La bella mano. Edizione seconda<br />
veronese. Verona, Tumermani, 1753. 4°. Mit Frontisp.,<br />
Titelvign. und einigen Textvign. (alles ge -<br />
stoch.) sowie Kupfertafel. 3 Bl., 394 S. (1 Bl. zwischengeb.).<br />
Interims-Brosch. d. Zt. (beschabt,<br />
be stoßen und fleckig). (49) 200,-<br />
Gamba 371. – Berühmtes Liederbuch, in dem der Dichter<br />
die Hand seiner Geliebten besingt. – Frontispiz etw. fleckig.<br />
950 (CROCE, G. C.), Bertoldo con Bertoldino e<br />
Cacasenno. Bologna, Volpe, 1736. 4°. Mit gestoch.<br />
Frontisp. und gestoch. Titelvign. (beide kolor.),<br />
21 Kupfertafeln (davon 1 gefalt.), Textkupfer<br />
(Portr.) und mehreren gestoch. Schlußvign. Blindgepr.<br />
Pgt. d. Zt. mit Rvg. (Gebrauchsspuren). (49)<br />
500,-<br />
Barock- und Emblembücher<br />
Erste Ausgabe. – Gamba 2156: „Bella edizione.“ – Adaption<br />
von Croces bereits 1606 erschienenen „Astutie di Bertoldo“.<br />
– Die humorvollen, auch durch ihre realistischen<br />
Details reizvollen Tafeln stammen von Ludovico Mattioli. –<br />
Vereinzelt etw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
951 (CROISET, J.), Abregé de la vie de la soeur Marguerite<br />
Marie Alacoque. Lüttich, Milst, 1700. 12°.<br />
93 (recte 99) S. Ohne Einband. (71) 300,-<br />
Theux de Montjardin 385. – Nicht bei Goldsmith. – Erstmals<br />
wohl in Lyon 1694 erschienen, wurde die von dem<br />
Jesuitenpater Jean Croiset (1656-1738) verfaßte Schrift 1704<br />
indiziert. Mehrfach wurde sie später zusammen mit dessen<br />
„Dévotion au sacré coeur de N. S. Jésus-Christ“ publiziert.<br />
– Die Salesianerin und Visionärin M. M. Alacoque (1647-<br />
1690) hatte in ihrem Kloster Paray-le-Monial die Herz-<br />
Jesu-Verehrung begründet, die in der Folgezeit besonders<br />
von den Jesuiten propagiert wurde (LThK I, 191). – Ur -<br />
sprünglich Teil eines umfangreicheren Bandes. – Titel leicht<br />
gebräunt.<br />
952 CURIDEMUS, VESPASIANUS (PSEUD.),<br />
Disputatio de Cornelio et ejusdem natura ac proprietate.<br />
Proponit Zachaeus Pertinax. „Gremerstadt,<br />
Chrysippus Grillomannus für Lippold<br />
Ohrenkrätzer“, 1627. 4°. Mit Holzschnitt-Titelvign.<br />
8 Bl. Mod. Hpgt. (136) 120,-<br />
Zweite Ausgabe. – Erman-H. I, 7511. Weller, Pseud.-Lex.,<br />
423. VD 17 23:259342Z. – Vgl. Weller, Druckorte, I, 256<br />
(EA 1625). – Scherzdisputation über das Wesen des Cornelius,<br />
i. e. das Cornelianische an sich. – Leicht gebräunt.<br />
953 DESMARETS (DE SAINT-SORLIN), J., Les<br />
delices de l'esprit. Dialogues dediez aux beaux<br />
esprits du monde. 4 Tle. in 1 Bd. Paris, F. Lambert,<br />
16<strong>61</strong>. Fol. Mit gestoch. Kopfvign., 3 (statt 4) ge -<br />
stoch. Vortiteln, 19 Kupfertafeln von F. Chauveau<br />
und zahlr. großen Holzschnitt-Vign. und -Initialen.<br />
11 Bl., 125 (recte 123) S., 4 Bl., 63 S., 11 Bl.,<br />
195 S., 15 Bl., 241 (recte 239) S., 13 Bl., 75 (recte<br />
83) S., 4 Bl. Mod. Hldr. (ganz leicht beschabt,<br />
minimal fleckig). (71) 600,-<br />
Zweite Ausgabe (EA 1658). – Brunet II, 632. Landwehr 258.<br />
Tchemerzine, Livres à figures, 117. – Vgl. Hofer 46:<br />
„A most unusual and elaborately illustrated volume. Nothing<br />
like this ornamentation had been used in books<br />
before.“ – „This book is a re-issue by Florentin Lambert in<br />
(1659) of the sheets of the edition of 1658 ... The elaborate<br />
intaglio ornamentation on the titlepage and above and<br />
below the illustrations is matched by similar woodcut headpieces<br />
and initials at the beginning of each chapter. Both are<br />
believed to have been designed by the illustrator, François<br />
Chauveau, and this gives the book its outstanding unity of<br />
style“ (Cat. PMM II, 93). – Hauptwerk des Dichters und<br />
ersten Kanzlers der Académie Française, Jean Desmarets de<br />
Saint-Sorlin (1594-1676), in dem er „bildhaft den Aufstieg<br />
der Seele zu Gott und die Wonnen des gottgeweihten<br />
Lebens“ beschreibt (LThK III, 225). – Es fehlt der gestoch.<br />
Vortitel zum ersten Teil. – Titel mit altem klösterlichen<br />
Besitzvermerk, leicht gebräunt, etw. fleckig.
Nr. 950<br />
954 DORN, F. X., Lauretanische Litaney. 3. verm.<br />
Aufl. Augsburg, Burckhart, 1763. Mit gestoch.<br />
Frontisp. und 56 Kupfertafeln von Josef und<br />
Johann Klauber nach Georg Balthasar Probst.<br />
8 nn., 56 num. Bl., S. 57-71. Ldr. d. Zt. mit 2 intakten<br />
Schließen (Ldr. brüchig, Kopf und Schwanz<br />
schadhaft, stark beschabt und bestoßen). (48)<br />
300,-<br />
Vgl. Gier-J. 837, 221. – Das Gebetbuch mit der schönen<br />
marianischen Kupferstichfolge der Gebrüder Klauber<br />
erschien erstmals 1749. – VORGEB.: DERS., Grosser Kern<br />
in kleiner Schale. Augsburg 1766. 1 Bl., 122 (recte 126) S. –<br />
Beide Drucke wasserrandig, fleckig und leicht gebräunt.<br />
955 FRANZ VON ASSISI, Seraphische zu Gott auffsteigende<br />
Andachts-Flammen. Das ist, sechzehen<br />
kleine Officia, oder Tagzeiten von dem heiligen<br />
Francisco Seraphico, und seinen Ordens Heiligen,<br />
sambt den Litaneyen und etlichen andächtigen<br />
Gebettern. München, Straub, 1707. Mit gestoch.<br />
Titel und 15 Kupfertafeln von J. B. Wening. 3 Bl.,<br />
408 S. Ldr. d. Zt. mit 2 Schließen (beschabt und<br />
bestoßen). – Innengelenke gebrochen, stellenw.<br />
minimal fleckig. (125) 100,-<br />
Barock- und Emblembücher 227<br />
Nr. 962<br />
956 FÜESSLIN, C., Theatrum gloriae sanctorum.<br />
Sulzbach, Lochner, 1696. 4°. Mit gestoch. Titel<br />
von E. Nunzer nach S. Arnold, gestoch. Portr. und<br />
50 emblematischen Textkupfern. 9 Bl., 500 (recte<br />
498) S., 12 Bl. Blindgepr. Ldr. d. Zt. auf Holz -<br />
deckeln mit 2 intakten Schließen (Schwanz etw.<br />
läd., einzelne kleine Wurmlöcher, beschabt, bestoßen<br />
und fleckig). (89) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Landwehr 300. Praz 343. – Die Emblemkupfer<br />
mit ihren hübschen Bordüren illustrieren die Festpredigten<br />
des Kirchenjahres. – Hier mit dem oft fehlenden<br />
Erratablatt am Schluß. – Gestochener Titel mit kleiner<br />
Randläsur, Titel mit hs. Besitzeintrag des Klosters Rattenberg,<br />
Lage R verbunden, gebräunt und stellenw. fleckig.<br />
957 GEYSS, W., Minus de minore. 2 in 1 Bd. Konstanz,<br />
Augsburg und Dillingen, Labhart und Bencard,<br />
1694-96. 4°. Mit gestoch. Frontisp. (statt 2).<br />
15 Bl., 666 (recte 668) S., 17, 1 (weißes), 12 Bl.,<br />
604 S., 15 Bl. Pgt. d. Zt. (Bezug mit Fehlstellen,<br />
einzelne Wurmspuren). (7) 200,-<br />
VD 17 23:701185X und 23:701196M. – Das Frontispiz nach<br />
Jeremias Renner zeigt die Madonna, in den Wolken thronend,<br />
über einer Ansicht des im Nördlinger Ries gelegenen<br />
Minoritenklosters Maihingen. – Der erste Titel angerändert,<br />
mit kleinen Fehlstellen, wenig fleckig, stellenw. gebräunt.
228<br />
Nr. 964<br />
958 (GOEZ, G. B., J. S. UND J. B. KLAUBER),<br />
Annus dierum sanctorum. Tle. I-VI (von 12) in<br />
1 Bd. O. O., Dr. und J. (Augsburg, ca. 1737-42;<br />
wohl spätere Abzüge nach 1800). Qu.-8°. Mit<br />
mont. gestoch. Titel, 6 mont. gestoch. Zwischentiteln<br />
und 189 mont. Kupfertafeln. Mod. Pp. (48)<br />
250,-<br />
Ornamentstichslg. Berlin 4304. Thieme-B. XIV, 320 (dat.<br />
1770). – Vgl. Isphording (Goez) S. 42 und AIIIb 110-113. –<br />
Hübsche Kupferfolge für die Tage des Jahres mit Szenen<br />
aus dem Leben der Tagespatrone und -patroninnen, ferner<br />
mit Monatskupfern etc. Die Handlungen werden von kurzen<br />
lateinischen, in die Platte gestochenen Texten begleitet.<br />
– Zur Tafelkollation: die Datierung zum 1., 5., 8. und<br />
28. Januar sowie 7. April doppelt, die zum 6. Januar dreifach<br />
vergeben, außerdem vorhanden eine nicht datierte Tafel zu<br />
einem beweglichen Feiertag (2. Sonntag nach Epiphanias).<br />
– Wenige Kupfer ankoloriert; fleckig und etw. gebräunt.<br />
959 (GRANDVAL, N. R. DE), Le pot de chambre<br />
cassé. Tragedie pour rire, ou comedie pour pleurer.<br />
„Ridiculomanie, Georges L'Admirateur“ (= Paris,<br />
Duchesne), o. J. (um 1740). 60 S. Lwd. um 1850<br />
(Vorderdeckel mit kleinen Fehlstellen, beschabt,<br />
fleckig). (22) 100,-<br />
Weller, Druckorte, II, 110. – Burleske Komödie von „Enluminé<br />
de Metaphorinville“, hinter welchem Pseudonym sich<br />
der Pariser Schauspieler, Komponist und Cembalist Nicolas<br />
Racot de Grandval (1676-1753) versteckt. Von dem klei-<br />
Barock- und Emblembücher<br />
nen Werk existieren 3 verschiedene Drucke, alle pseudonym,<br />
mit fingiertem Druckort und undatiert erschienen;<br />
unterscheidbar sind sie durch den Umfang: 38 S., 48 S.<br />
(Cioranescu 31890) und eben, wie vorliegend, 60 S. Da dieser<br />
Druck die seltenste der drei Ausgaben ist, könnte es sich<br />
bei ihr um den Erstdruck handeln. – Leicht gebräunt.<br />
960 GRASER, R., Vollständige Lehrart zu predigen.<br />
Salzburg, Mayr, 1766. 4°. 12 Bl., 717 S., 1 Bl. Ldr.<br />
d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (158) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Scriptores Ordininis S. Benedicti 143. –<br />
Sehr dekorativ gebunden.<br />
9<strong>61</strong> (HEINSIUS, D.), Laus asini tertia parte auctior.<br />
Leiden, Elzevir, 1629. 12°. Mit gestoch. Titel und<br />
Textholzschnitt. 9 Bl., 438 S. Violettes Kalbldr. des<br />
18. Jhdts. mit Vg. (136) 250,-<br />
Willems 315. Pieters 62. – Zweite, um sechs Stücke vermehrte<br />
Elzevir-Ausgabe, erstmals 1623 erschienen. – Respektblatt<br />
mit mehreren hs. Besitzvermerken, leicht ge -<br />
bräunt, Außensteg mit leichtem Wasserrand, sonst kaum<br />
fleckig. – Exlibrisstempel (3) „de Cayrol“ (= Louis Sébastien<br />
de Cayrol). – Hübsch gebunden.<br />
962 (HELWIG, J.), Die Nymphe Noris in zweyen<br />
Tagzeiten vorgestellet. Nürnberg, Dümler, 1650.<br />
4°. Mit gestoch. Titel und 4 Kupfertafeln. 3 Bl.,<br />
197 S., 1 Bl. Leicht beschäd. Pgt. d. Zt. (102) 600,-
Erste Ausgabe. – Wolfskehl 191. Goed. III, 112, 58, 2. FdF<br />
556: „A typical Schäfferey.“ – Nicht bei Jantz. – Johann<br />
Helwigs Hirtendichtung über Nürnberg und seine<br />
Geschichte, Nürnbergs berühmte Familien und den Pegnesischen<br />
Blumenorden, angereichert durch Gedichte von<br />
Harsdörffer und Klaj. – Ganz im Zeitgeschmack sind die<br />
Bildgedichte, die durch Verslänge und Druckanordnung<br />
verschiedene Motive bilden: Haus, Vase, Krone, Brunnen,<br />
Schmetterling etc. – Die Kupfer zeigen einen barocken<br />
Triumphbogen, einen idyllisch gelegenen Musentempel und<br />
die Wappen der Nürnberger Patrizierfamilien. – Der<br />
gestoch. Titel verso mit alter biographischer Notiz zum<br />
Autor mit der Nennung seines Gesellschaftsnamens Montano<br />
im Pegnesischen Blumenorden; gleichmäßig leicht<br />
gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
963 HERODIANUS (HISTORICUS), Historiarum<br />
libri VIII. cum notis & animadversionibus J. H.<br />
Boecleri. Tertia editio. Accessit index autore<br />
B. Scheidio. Straßburg, Staedel, 1694. Mit gestoch.<br />
Frontisp. 15 Bl., 468 (recte 466) S., 23 Bl. (letztes<br />
weiß), 8 Bl., 524 (recte 562) S., 41 Bl. Ldr. d. Zt.<br />
(beschabt, bestoßen, Rücken mit Fehlstellen). (9)<br />
150,-<br />
Ebert 9525 Anm. Hoffmann II, 364. Schweiger I, 137:<br />
„Enthält gehaltlose Noten, und die reine Übersetzung des<br />
Politianus.“ – Der Index allerdings ist gewaltig, nimmt über<br />
die Hälfte des Bandes ein und heißt zu Recht „absolutissimus“.<br />
– Frontisp. fast lose, Titel gestempelt, gebräunt.<br />
964 HOLLAR, W., Neues Blumen, Frucht und Thier<br />
Büchlein, nach dem Leben gerissen. Nürnberg,<br />
Sandrart, (1676). Qu.-4°. Gestoch. Titel und 10<br />
(statt 11) Kupfertafeln mit Tieren und Pflanzen.<br />
Mod. Pp. (lichtrandig). (141) 1.200,-<br />
Vgl. Parthey 2064-2075 (EA 1663). – Die erste Ausgabe<br />
erschien in London bei Stent 1663, eine weitere bei Overton<br />
1674. – Unsere Ausgabe mit seitenverkehrten Nachstichen.<br />
– Es fehlt die Tafel mit der Distel in der Mitte (Parthey<br />
2073). – Einige Tafeln lose oder angefalzt, kleinere Fehlstellen<br />
oder Einrisse professionell restauriert, tls. knapp<br />
beschnitten (minimaler Bildverlust), verso mit hs. Vermerken<br />
von alter Hand mit Tinte, etw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
965 JOHANNES VOM KREUZ, Die Geistliche<br />
Bücher und Schrifften. In die Teutsche Sprach<br />
übersetzet. 3 Tle. in 2 Bdn. Prag, Beringer, 1697.<br />
4°. Mit gestoch. Portr. und gefalt. Kupfertafel.<br />
20 Bl., 54 S., 5 Bl., 555; 1 Bl., S. 559-858 (recte 959),<br />
9 Bl., 93 S. Hldr. d. Zt. (Rücken brüchig, Bezug<br />
mit kleinen Fehlstellen, beschabt und bestoßen).<br />
(22) 100,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Wetzer-W. VI, 1709. – Vorsätze<br />
mit Besitzvermerk von 1777, Titel gestempelt, unterschiedlich<br />
gebräunt.<br />
966 JOSEPH A VIRGINE MARIA, Der bestirnte<br />
und gesternte Himmel. Das ist: fünff und viertzig<br />
Lob- und Ehren-Predigen. Nürnberg, Lochner,<br />
Barock- und Emblembücher 229<br />
1710. 4°. 20 Bl., 726 S., 7 Bl. Ldr. d. Zt. mit zwei<br />
intakten Metallschließen (Hinterdeckel mit kleiner<br />
Fehlstelle des Bezugs, etw. beschabt). (128)<br />
80,-<br />
Vgl. Georgi II, 324 (EA 1707). Jöcher II, 1978 (zum Verfasser).<br />
– Fliegender Vorsatz und Titel mit Besitzvermerk von<br />
alter Hand in Tinte, etw. fleckig.<br />
967 (KAUKOL, M. J. C., Christlicher Seelen-Schatz.<br />
Außerlesener Gebetter). O. O. und Dr. (Bonn<br />
1729). Mit Titel, Wappentafel, 1 Widmungsbl.<br />
(statt 3), 9 Zwischentiteln und 114 Bl. Text mit<br />
zahlr. Vign. und Initialen, alles gestochen. Rotes<br />
Maroquin d. Zt. mit Rvg., Deckel- und Stehkantenvg.<br />
(beschabt, leicht bestoßen). (72) 200,-<br />
Rümann 504. Bonacini 924. Jessen 2340. Lanckoronska-Oe.<br />
I, 80. Seebaß, N. F., 5<strong>61</strong>. – Eines der schönsten kalligraphischen<br />
Werke des 18. Jahrhunderts. – Vorderes Innengelenk<br />
gelockert; leicht gebräunt und tls. leicht braunfleckig.<br />
– Beiliegt Eckartshausens „Gott ist die reinste<br />
Liebe“ (1826) in einem roten Maroquin-Einband d. Zt. mit<br />
reicher Vergoldung, ferner Matthias von Schönbergs<br />
„Geschäft des Menschen“ (1775) in einem ehemals gold -<br />
geprägten Leder-Einband d. Zt. mit Wappensupralibros der<br />
Oberpfalz und Motto auf den Deckeln. – Dekorative Einbände.<br />
968 KISSLING, J., Neu-zugerichtetes Buß-, Beichtund<br />
Communionbüchlein. Nürnberg, Endter,<br />
1784. Schmal-8°. Mit doppelblattgr. gestoch.<br />
Frontisp. (in Pag.) und 6 Kupfertafeln. S. (5)-351,<br />
4 Bl. Blindgepr. Ldr. d. Zt. mit gepunztem Goldschnitt,<br />
monogr. „I. M. M.“ und dat. „1786“ (etw.<br />
berieben), in beschabtem Pp.-Schuber d. Zt. (108)<br />
120,-<br />
Jöcher II, 2108. – Da sich die Hoffnungen von Kißling<br />
(auch Kiesling oder Kisling) auf ein geistliches Amt nicht<br />
erfüllten, wurde er Korrektor in der Endterschen Buchhandlung<br />
in Nürnberg und veröffentlichte eine Fülle an<br />
geistlichen Werken. – Mit hs. Nennung des Paten „Georg<br />
Andr. Haßold“ auf dem Vorsatz.<br />
969 LETTERE scritte da donna di senno, e di spirito<br />
per ammaestramento del suo amante. Ferrara, Barbieri,<br />
1737. Mit gestoch. Titelvign. 1 Bl., 143 S.<br />
Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (stärker beschabt<br />
und bestoßen). (54) 150,-<br />
Vgl. Gay-L. II, 798. – Nicht bei Melzi. – Fingierte erotische<br />
Briefe, laut Vorwort „scritte da donna di molto spirito, per<br />
verace insegnamento ad un Giovane suo amico, possono<br />
servire tanto di stimolo al di lei sesso, per anelare<br />
all'acquisto di sublime, e soda erudizione, a cui credesi<br />
comunemente non potersi elevare il molle ingegno delle<br />
femmine.“ – Gelenk etw. eingerissen, Titel mit Besitzvermerk<br />
von alter Hand.<br />
970 (LIPPI, L., PSEUD.:) PERLONE ZIPOLI, Il<br />
Malmantile racquistato. Colle note di Puccio<br />
Lamoni (d. i. Paolo Minucci) e d'altri. 2 Tle. in
230<br />
1 Bd. Florenz, Nestenus und Moücke, 1731. 4°.<br />
Mit gestoch. Frontisp., 3 gestoch. Portrs. (davon<br />
1 gefalt.) und mehreren gestoch. Vign. 48 Bl. (1 Bl.<br />
zwischengeb.), 864 S. Pgt. d. Zt. (Gelenk eingerissen,<br />
etw. fleckig). (49) 100,-<br />
Brunet V, 1537. Haym 220, 7. Libreria Vinciana 2942. Razzolini-B.<br />
200. Gamba 596: „Deesi questa ristampa alle cure<br />
del can. Biscioni, il quale la corredò di Prefazione, dell'esatta<br />
Vita dell'Autore, già scritta dal Baldinucci ed inserita ne'<br />
suoi Decenali, e di molte Annotazioni, alle quali furono<br />
unite altre di Anton Maria Salvini.“ – Postum im Jahre 1676<br />
erschienenes heroisch-komisches Werk, hier in der kommentierten<br />
Ausgabe von Biscioni, der für die Crusca und<br />
für viele folgende Ausgaben maßgeblichen: „Für die<br />
Sprachforschung ist die mit köstlichem Kauderwelsch, mit<br />
Idiotismen und Gaunerjargon durchsetzte florentinische<br />
Umgangssprache interessant“ (Kindler X, 4<strong>61</strong>). – Vorsätze<br />
erneuert, unterschiedlich gebräunt. – Mod. Exlibris.<br />
971 LOBWASSER – TRANSPONIERTES PSAL-<br />
MEN BUCH. Worinnen begriffen sind I. D.<br />
Ambr. Lobwassers Psalmen Davids, II. Die so<br />
genanten Alten Psalmen, III. Die gebräuchlichen<br />
Fäst-Gesäng, IV. Andere Kirch- und Haußgesäng.<br />
Alles zu grossem vortheil und komlichkeit durch<br />
die Transposition in einen gleichen Schlüssel zu<br />
zweyen Stim(m)en aufgesetzt und also geordnet,<br />
daß jeder Theil absonderlich oder alles zusamen<br />
kan gebunden werden. Samt etlich außerleßnen<br />
schönen Gebätten in den Truk verfertiget, herauß<br />
gegeben und verlegt von J.-U. Sultzberger. Bern,<br />
Kneubüler, 1676. 8 Bl., 689 (recte 691) S., 22 Bl.<br />
Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (stärker beschabt<br />
und bestoßen). (71) 400,-<br />
Nicht im VD 17. – Vgl. MGG VIII, 1074, und XII, 1731.<br />
Goed. II, 173. RISM VIII, S 7212 (andere Ausg.) – Die<br />
Bedeutung Lobwassers liegt in der Übersetzung des von<br />
Clément Marot und Théodore Bèze zwischen 1532 und<br />
1560 geschaffenen Genfer Liedpsalters. Lobwasser wurde<br />
damit zu „einem ungeahnten Wegbereiter des offiziellen<br />
calvinistischen Gesangs im deutschen Sprachgebiet. Die<br />
Voraussetzung dafür war dadurch gegeben, daß sich Lobwasser<br />
streng an die Versmaße und Strophenformen der frz.<br />
Dichter hielt“ (MGG). Erst 1798 verdrängte die neue Übersetzung<br />
von Matthias Jorissen den „Lobwasser“ allmählich.<br />
Die Vertonung durch den Berner Stadtmusikdirektor Sultzberger<br />
war in Bern bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts in<br />
Gebrauch. – Es gab zahlreiche verschiedene Ausgaben mit<br />
Lobwassers Texten und Vertonungen von Sultzberger. –<br />
Stärker gebräunt und stockfleckig.<br />
972 LOYAUTANDER (PSEUD.), Die Heutige<br />
Sibille Oder Unterschiedene Nachdenckliche und<br />
Merckwürdige Weissagende Geheimnisse, so<br />
auff die letzte Zeit, und umb und gegen des<br />
M.DC.LXX grossen VerwandlungsJahrs Theils<br />
aus dem Wälschen und andern Sprachen übergesetzt.<br />
O. O. und Dr., 1667. 4°. 8 Bl. Ungeheftet.<br />
(69) 250,-<br />
Barock- und Emblembücher<br />
Erste Ausgabe. – Weller, Pseud.-Lex., 330 (nicht aufgelöst).<br />
STC L 1127. – Nicht bei Hohenemser und Rosenthal. –<br />
Kompilation von Voraussagen zum Jahr 1670. Zitiert werden<br />
Paracelsus, Carion und Olaus Worm. Den zweiten Teil<br />
bildet die „Denkwürdige Prophezey welche 1621 zu Prag<br />
gefunden“ wurde. – Es erschien 1668 ein ebenso seltener<br />
Nachdruck. – Nur 3 Exemplare im KVK nachweisbar. –<br />
Blatt A3 mit geklebtem kleinen Einriß (geringer Buchstabenverlust),<br />
gebräunt und etw. fleckig. – Unbeschnitten. –<br />
Selten.<br />
973 MAYR, S., Lutherisches Reimen-Gedicht, ge -<br />
nannt: Geistliche Gewissens-Ruhe. Catholische<br />
Gegen-Reime von der wahren Gewissens-Ruhe.<br />
Wien, Schlegel, 1713. Qu.-8°. 109 S. Blindgepr.<br />
Ldr. d. Zt. (starke Gebrauchsspuren). (7) 250,-<br />
Vgl. De Backer-S. V, 822 (andere Ausgaben). – Innengelenke<br />
gebrochen, Vorsätze wurmstichig und mit hs. Einträgen,<br />
etw. fleckig und gebräunt.<br />
Verschollener Druck<br />
974 (MEIER, J.), Die durchlauchtigste Römerin Delia,<br />
das ist, alle Gedichte des berühmten lateinischen<br />
Poeten Tibullus, und auch nicht geringen Theils<br />
des Horatius, in einen curieusen Roman vorgestellet,<br />
und mit schönen Kupffern gezieret, von<br />
Imperiali. Frankfurt und Leipzig, M. A. Fuhrmann,<br />
17(0)7. Mit doppelblattgr. gestoch. Titel<br />
und 7 Kupfertafeln. 12 (statt 16) Bl., 920 S. Läd.<br />
Pgt. d. Zt. (71) 600,-<br />
Dünnhaupt 19.1 (ohne Tafelkollation). Goed. III, 260, 53, 4.<br />
Hayn-G. III, 344, und VII, 651-52 (mit unterschiedlichen<br />
Kollationen). Weber-M. 132: „Eine selbständig erschienene<br />
Ausgabe mit diesem Titel ist nicht mehr nachzuweisen, der<br />
Roman erschien jedoch, zusammen mit einem zweiten Teil,<br />
1707 mit dem Titel: Der galante Römer Tibullus.“ – Dünnhaupt<br />
glaubt, daß der Roman nicht von Joachim Meier<br />
stammt, sondern nur eine Übersetzung ist: „Bisher nicht als<br />
Übersetzung erkannt, doch dürfte meines Erachtens nachstehendes<br />
Werk als Vorlage gedient haben: Jean de la Chapelle,<br />
Les amours de Tibulle, 3 Tle., Erstdruck Paris 1712-<br />
13.“ – Dann wäre die Übersetzung allerdings vor dem<br />
Original erschienen. – Zu den anderen Romanen von Joachim<br />
Meier vgl. Jantz 1752-54. – Zur Kollation: Drucktitel,<br />
Widmung (3 Bl., letzter Kustos „Uber“), Vorrede (8 Bl.). –<br />
Gestoch. Titel mit kleinen Bugschäden (wenig Bildverlust),<br />
Drucktitel aufgezogen, erste Bl. mit kleinen Beschädigungen,<br />
3 Tafeln angerändert, leicht gebräunt und kaum fleckig.<br />
– Aus der Bibliothek Chorinski mit deren gestoch. Exlibris.<br />
– Auf deutschen Auktionen nur das vorliegende Exemplar<br />
nachweisbar. – Siehe Abbildung.<br />
975 MENZINI, B., Le satire con le note postume<br />
dell'abbate R. M. Bracci sopra l'uso della satira<br />
contro il parere di P. C. Romolini. Neapel, Rota,<br />
1763. 4°. Mit gestoch. Portr. und gestoch. Titelvign.<br />
12, 72, 465 S. Interims-Brosch. (Gebrauchsspuren).<br />
(39) 100,-<br />
Graesse IV, 492. Ebert 1639: „Bonne édition, enrichie de<br />
variantes.“ – Stellenw. stockfl. (Porträt stärker).
976 MÜNCHEN – (BRUNNER, A.), Fasti Mariani<br />
cum illustrium divorum imaginib(us) & elogiis.<br />
(Tl. I [von 2]). München, C. Leysser, 1630. 12°.<br />
Mit gestoch. Titel und 288 Textkupfern. 48, 48, 48,<br />
48, 48, 48 num., 18 nn. Bl. (6 Bl. Monatsübersichten<br />
zwischengeb.). Pgt. d. Zt. (ohne Schließen,<br />
fleckig, beschabt). (160) 300,-<br />
VD 17 23:696752M (inkplt.: ohne Monatsübersichten und<br />
Index). De Backer-S. II, 262, 2. Praz 333. – Von der Münchner<br />
Marianischen Kongregation herausgegeben. Die hübschen<br />
emblematischen Kupfer für alle Tage der zweiten<br />
Jahreshälfte (pro Monat je 48 Abb.) mit Heiligendarstellungen.<br />
– 3 Bl. eingerissen, Bl. 25 vom November mit kleinem<br />
Ausriß (geringer Buchstaben-, kein Bildverlust); ge -<br />
bräunt, fleckig.<br />
977 NEUMAYR, F., „Heilige Streitt-Reden uber<br />
wichtige Glaubens-Fragen“. 3 Sammelbde. mit<br />
zus. 50 Schriften in verschied. Aufl. München und<br />
Ingolstadt, Craetz und Summer, 1753-63. 4°. Mit<br />
gestoch. Frontisp. Beschäd. Ldr. und läd. Hldr. d.<br />
Zt. (89) 300,-<br />
De Backer-S. V, 1671, 67 und 1678, 100. – Neumayr bekleidete<br />
von 1752-63 das Amt des Augsburger Dompredigers.<br />
„Ses sermons de controverse son d'une solidité qui les met<br />
à l'abri de toute attaque“ (De Backer-Sommervogel). – Nur<br />
Band I hat den oben zitierten Titel, die beiden weiteren<br />
Bände ohne Gesamttitel; die einzelnen Abhandlungen<br />
jeweils mit eigenen Titeln. – Das Frontispiz zeigt den<br />
Prediger, umgeben von seinen Schriften. – Vorsätze mit<br />
Bibliotheksmarken, mehrfach gestempelt, tls. knapp be -<br />
schnitten, leicht gebräunt, wenig fleckig. – Bd. I in etw. größerem<br />
Format.<br />
978 OTT, CH., Roma gloriosa, oder Das glorwürdige<br />
Rom in seinen Zweyhundert Vier und Viertzig<br />
Päbsten. In Druck zum drittenmahl gegeben.<br />
Dillingen, Bencard, 1702. 4°. Mit gestoch. Frontisp.<br />
3 Bl., 533 S., 29, 1 Bl., 19 S. Beschäd. Pgt. d.<br />
Zt. (22) 100,-<br />
De Backer-S. I, 6, 10. Heitjan 743 und 742. – Erstmals 1676<br />
erschienene Papstgeschichte, der in der vorliegenden letzten<br />
Ausgabe die auch separat ausgegebene Unvergleichliche<br />
Ehren-Cron vom Verleger beigefügt ist, in der Ott über<br />
berühmte Konvertiten berichtet. – Titel mit altem Besitzvermerk<br />
und gestempelt, gebräunt, fleckig.<br />
979 OVIDIUS (NASO, P.), Les métamorphoses.<br />
Avec de nouvelles explications historiques, morales<br />
& politiques sur toutes les fables. Enrichies de<br />
figures et nouvellement traduites par P. du Ryer.<br />
Paris, Sommaville, 1660. Fol. Mit gestoch. Titelvign.<br />
und 148 Textkupfern. 6 Bl., 730 S., 1 Bl. (Privileg).<br />
Restauriertes Ldr. d. Zt. (49) 500,-<br />
Brunet IV, 285. Schweiger II, 681. Ebert 15538. – Nicht bei<br />
Goldsmith. – Die neben der Übersetzung Renouards im<br />
17. Jahrhundert maßgebliche französische Version. Enthält<br />
„Le iugement de Paris“ (S. 701-730) mit ganzseitigem Kupfer<br />
von H. David. – Die Titelvignette zeigt das Wappen des<br />
französischen Königshauses. – Innengelenk gebrochen, die<br />
Barock- und Emblembücher 231<br />
Nr. 974<br />
Nr. 979
232<br />
Nr. 983<br />
ersten Blätter mit Randläsuren, einzelnen Wurmspuren und<br />
wasserrandig (kein Textverlust), das ganzseitige Kupfer mit<br />
kleinem Einriß, einzelne S. mit Eckausriß, teils etwas fleckig<br />
und gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
980 PARRINO, D. A., Teatro eroico, e politico de'<br />
governi de' vicere del regno di Napoli dal tempo<br />
del Ferdinando il Cattolico fin' all'anno 1683.<br />
3 Bde. Neapel, Ricciardo, 1730. Mit 58 gestoch.<br />
Portrs. und 4 gefalt. Kupfertafeln. 54 Bl., 471 S.;<br />
1 Bl., 417 S., 11; 2 Bl., 599 S., 24 Bl. Pgt. d. Zt. (star -<br />
ke Gebrauchsspuren). (144) 300,-<br />
Palau 213.559. – Zweite Ausgabe. Interessant vor allem<br />
durch die zahlr. Portrs. der meist spanischen Könige, Gouverneure<br />
etc. von Neapel während des rund 200jährigen<br />
Berichtszeitraumes. – Die gefalt. Kupfertafeln oftmals<br />
beschädigt (kleine Ein- und Ausrisse, Knickspuren etc.),<br />
Innengelenke und Buchblock von Bd. I gebrochen, erste<br />
Lagen lose, Titel von Bd. III gestempelt, etw. gebräunt, stellenw.<br />
etw. fleckig.<br />
981 PICINELLI, F., Mundus symbolicus. Nunc verò<br />
in Latinum traductus à R. D. Augustino Erath.<br />
2 in 1 Bd. Köln, Demen, 1681. Fol. Mit gestoch.<br />
Titelvign., Titelholzschnittvign., gestoch. Frontisp.<br />
und zahlr. emblematischen Textkupfern. 26 Bl.,<br />
Barock- und Emblembücher<br />
738 (recte 740) S., 4 Bl., 276 (recte 268) S., 103 Bl.<br />
Blindgepr. Schweinsldr. auf Holzdeckeln mit in -<br />
takten Schließen (beschabt, etw. fleckig und bestoßen).<br />
(110) 500,-<br />
Landwehr 480. – Vgl. Praz 455. Merlo 912. – Oft aufgelegte<br />
Enzyklopädie der Embleme. Hier mit einem umfangreichen<br />
Register versehen. – Die Übersetzung verfaßte Augustin<br />
Erath aus Buchloe. – Unter den schönen Emblemkupfern<br />
sind Ansichten der Augustinerklöster Heiligkreuz und<br />
St. Georg in Augsburg, Dießen am Ammersee, St. Michael<br />
in Ulm und Wettenhausen. – Gebräunt und fleckig, stellenw.<br />
etw. wasserrandig. – Siehe Abbildung Seite 220.<br />
982 PÖLLNITZ, (C. L. W.), Das galante Sachsen.<br />
2 Tle. in 1 Bd. O. O. und Dr., 1768. 304, 167 S.,<br />
3 Bl. Hldr. d. Zt. (Rücken brüchig, stärker be -<br />
schabt und bestoßen). (3) 150,-<br />
Vgl. Hayn-G. I, 136. Fromm VI, 399. – Teil I „Gantz neue<br />
Auflage. Erweitert und mit besondern neuen Begebenheiten<br />
begleitet, nebst einigen Zusätzen“, Teil II in der 6. Auflage.<br />
– Die erste Übersetzung erschien bereits im Jahr des französischen<br />
Originals 1734. Dann folgten allein im Jahr 1735<br />
sechs bekannte Ausgaben (alle bei Hayn-G. I, 136 aufgelistet);<br />
die vorliegende Auflage bibliographisch nicht identifiziert<br />
(vgl. Fromm 28453-62). – Vorsätze leimschattig, ge -<br />
bräunt, kaum fleckig. – Beiliegen zwei Exemplare desselben<br />
Werkes in der französischen Ausgabe (Amsterdam 1735).
983 POLYBIUS, Histoire de Polybe. Nouvellement<br />
traduite du Grec par Vincent Thuillier. 6 Bde.<br />
Paris, Gandouin u. a., 1727-30. 4°. Mit gestoch.<br />
Portr., 3 Kupferstichkarten, 15 gestoch. Vign. und<br />
124 Kupfertafeln. Ldr. d. Zt. mit 2 Rsch. und Rvg.<br />
(stärker beschabt und bestoßen). (49) 1.000,-<br />
Sander 927 (nur 120 Kupfertafeln). Brunet IV, 791. Jähns<br />
14<strong>61</strong> und 1478 ff. Schweiger I, 273. Ebert 17712. – Erste<br />
Ausgabe der einflußreichen Bearbeitung Folards, „ein<br />
kolossales Denkmal“ (Jähns). Die Kupferstiche zeigen Belagerungen,<br />
Truppenformationen etc. – Fliegender Vorsatz<br />
mit Exlibris, stellenw. etw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
First edition of the influential adaptation by Folard,<br />
„a gigantic monument“ (Jähns). The engravings show sieges,<br />
troop formations etc. – Fly-leaf with exlibris, a little soiled<br />
here and there. – Contemporary calf with 2 spine labels and<br />
gilt back (stronger scratched and scuffed). – See illustration.<br />
984 (PONTOPPIDAN, E.), Menoza, ein asiatischer<br />
Printz, welcher die Welt umher gezogen, Christen<br />
zu suchen, aber des Gesuchten wenig gefunden.<br />
3. Aufl. Aus dem Dänischen übers. (von N. Carstens).<br />
Tle. I-III (von 6) in 1 Bd. Kopenhagen und<br />
Leipzig, Mumme, 1754. Mit gestoch. Titelvign.<br />
944 S. Mod. Pp. (berieben und bestoßen). (128)<br />
120,-<br />
Vgl. Ehrencron-M. VI, 328. Jöcher-A. VI, 628, 15. FdF 1831<br />
a. – Fingierter Reisebericht in Briefform nach dem Vorbild<br />
von Montesquieus „Lettres persanes“, deren Tle. I-III vom<br />
Bergener Bischof 1742-43 erstmals in Dänisch veröffentlicht<br />
wurden, während die Fortsetzung von Johann Andreas<br />
Kayser 1756-57 in Deutsch verfaßt ist. – „His novel<br />
'Menoza' which inspired Lenz to his 'Der neue Menoza'<br />
[Kindler X, 214], was on the theme 'natural and revealed<br />
religion'. Lenz reviewed his own Menoza himself, as the<br />
judgments of his contemporaries were very ambiguous.<br />
Herder, Joh. Georg Schlosser, Merck, and Claudius gave<br />
favorable opinions, but Wieland's and Schubart's were<br />
negative“ (Faber du Faur). – Wenige Seiten mit Marginalien<br />
von alter Hand in Tinte, Schnitt angestaubt, leicht gebräunt<br />
und etw. fleckig. – Unbeschnitten.<br />
985 PULCI, L., Il Morgante maggiore. Florenz<br />
(= Neapel), o. Dr., 1732. 4°. Mit gestoch. Portr.<br />
8 Bl., 338 S. Pgt. d. Zt. mit Rsch. (fleckig, beschabt<br />
und bestoßen). (49) 200,-<br />
Spätere Ausgabe des erstmals um 1481 gedruckten Versepos.<br />
– Gamba 793: „Quest'è edizione intera, corredata<br />
della Vita del Poeta, e dai Vocabolaristi giudicata la più corretta<br />
d'ogni altra.“ Razzolini-B. 282. Parenti 89. – Vorsatz<br />
mit Spuren von entfernten Exlibris und hs. Eintrag, Titel<br />
mit Besitzvermerk von alter Hand, stellenw. gebräunt und<br />
etw. fleckig. – Aus dem Besitz der Accademia della Crusca.<br />
– Mod. Exlibris.<br />
986 REINZER, F., Meteorologia philosophico-politica.<br />
Augsburg, Wolff, 1698. Fol. Mit 83 Emblemkupfern<br />
(ohne das gestoch. Frontisp.). 3 Bl.,<br />
297 S., 2 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. (Kapitale schadhaft,<br />
stellenw. wurmstichig, bestoßen). (72) 150,-<br />
Barock- und Emblembücher 233<br />
Zweite lateinische Ausgabe des schönen spätbarocken<br />
Emblembuches (lat. EA 1697). – Praz 468. Landwehr 493.<br />
– Vgl. Rosenthal 716. Jantz 2092. De Backer-S. VI, 1640,<br />
3. Brüning 1603 (andere Ausgaben). – Enthält ausführliche<br />
Kapitel über Meteore, Winde, Kometen, Flüsse, über Vorkommen<br />
und Verwertung von Metallen etc. – Die schönen<br />
Emblemkupfer mit Bergbaudarstellugen, einer Apothekenansicht<br />
(vgl. W. Koning, Die Offizin aus der Meteorologia<br />
des F. Reinzer, in: Beitr. zur Geschichte der Pharmazie, 36,<br />
Jg. 1984, Nr. 24), ferner mit Gelehrtenstube, Laboratorium,<br />
Warenlager, Bienenhaus, Ringelstechen, Waffenarsenal etc.<br />
– Vorderes Innengelenk gebrochen, Vorsatz mit Besitzvermerken<br />
von alter Hand in Tinte, Titel im Falz etw. eingerissen<br />
und mit gelöschten Einträgen, die S. 139/40 mit Einriß,<br />
fleckig und tls. etw. gebräunt.<br />
987 RELATION AUSS DEM PARNASSO deß Trajani<br />
Boccalini an den Aulum Gallionem. Hält in<br />
sich den gewonnenen Außgang, und den plötz -<br />
lichen Fall der grossen Macht deß Wenceslai von<br />
Sagan. O. O. und Dr. 1675. 4°. 39 S. Mod. Pp. (83)<br />
120,-<br />
Diese Ausgabe nicht im VD 17. – Einer von mehreren<br />
Drucken im selben Jahr. – Traktat und Spottgedicht auf den<br />
Sturz von Wenzel Eusebius von Lobkowicz, einem zu großem<br />
Einfluß gelangten engen Vertrauten Kaiser Leopolds<br />
I. – Der KVK weist die Schrift größtenteils, sogar unter<br />
Nennung der Lebensdaten, Johann Andreas Fabricius<br />
(1668-1736) zu, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung<br />
9 Jahre alt gewesen ist. – Etw. gebräunt und fleckig.<br />
988 (RICHTER, CH. G.), Die redende Thiere über<br />
menschliche Fehler und Laster, bey ruhigen Stunden<br />
lustig und nützlich zu lesen. (Mischaufl.).<br />
Tle. I-IV der Reihe in 1 Bd. Frankfurt und Leipzig<br />
(= Nürnberg) 17(38)-44. Mit 4 gestoch. Frontisp.<br />
Ldr. d. Zt. mit Rsch. (Kopf mit Fehlstelle,<br />
fleckig, beschabt und bestoßen). (83) 80,-<br />
Kirchner 5207. – Vgl. Holzmann-B. VII, 10057. Hayn-G.<br />
633: „Satyrische, oft recht derbe und freie Erzählungen voller<br />
Liebeshändel, auch culturgeschichtlich merkwürdig.“ –<br />
Zu Richter vgl. Jöcher-A. VI, 2062: Nürnberger Advokat<br />
(1717-1774), der ein sehr bewegtes Leben führte und seine<br />
Finanzschwierigkeiten mit z. Tl. illegalen und anonymen<br />
Unternehmungen zu verbessern versuchte. – Hinterer Vorsatz<br />
mit Wurmfraß, stellenw. mit Randläsuren, gebräunt<br />
und fleckig. – Exlibris. – 3 Beilagen.<br />
989 SACCHETTI, F., Delle novelle. 2 in 1 Bd. Florenz<br />
(= Neapel), o. Dr., 1724. 4 Bl., 49, 238 (recte<br />
240) S., 1 Bl., 230 S., 9 Bl. Spät. Pgt. mit Rsch. (be -<br />
schabt und bestoßen). (49) 200,-<br />
Nachdruck im Jahr der ersten Ausgabe. – Gamba 849.<br />
Parenti (Prime edizioni) 445. Ders. (Luoghi di stampa) 89.<br />
– Die Novellen Franco Sacchettis, eines Nachfolgers<br />
Boccaccios, sind bereits in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts<br />
entstanden; von rund 300 sind nur noch 223 erhalten.<br />
– Unbeschnitten. – Wohlerhalten.
234<br />
Nr. 990<br />
990 SCHLEUPNER, CH., Schwanen Gesang, das ist<br />
tröstlicher Bericht, von der herzlichen Freyheit,<br />
und unaussprechlicher Frewden, der außerwelten<br />
Kinder Gottes, im ewigen Leben. Nürnberg, Endter,<br />
1636. 12°. Mit gestoch. Frontisp. und gestoch.<br />
Titel. 17 Bl., 378 S. Pgt. d. Zt. mit Metallschließe<br />
(fleckig). (108) 400,-<br />
VD 17 75:697428A. Will II, 459. – Im Anhang eine 1635<br />
erschienene Leichenpredigt des Erfurter Diakons Jeremias<br />
Alberti (1592-1660). Zu den Verfassern vgl. Jöcher I, 195<br />
(Alberti), und IV, 278 (Schleupner). – Vorsätze mit Besitzvermerk<br />
von alter Hand in Tinte, etw. gebräunt und fleckig.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
991 SCHOCK PHANTAST'N, EIN. Nürnberg,<br />
Weigel, o. J. (um 1700). 4°. Mit gestoch. Titel und<br />
67 Kupfertafeln. 3 (statt 4) Bl. Restauriertes Hldr.<br />
um 1880. (79) 400,-<br />
Barock- und Emblembücher<br />
Dünnhaupt F 3 (Abraham à Santa Clara): „Von Johann<br />
Christoph Weigel gestochene Sammlung von Narrenporträts.“<br />
FdF 1121. Lanckoronska-Oe. I, 49. – Nicht bei<br />
Bauer, Lipperheide und Jantz. – Die Narrenkupfer jeweils<br />
mit typographischen Verszeilen; die letzte, nicht numerierte<br />
Tafel hat die Überschrift „Gar kein Narr“ und ist für den<br />
„geneigten Leser“ frei. – Die Tafeln wohl zur Zeit der Bindung<br />
aufgezogen, tls. mit Fehlstellen (vereinzelt kleiner<br />
Text- oder Bildverlust, professionell restauriert), stärker<br />
fleckig und gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
992 SCHOTTELIUS, J. G., Ausführliche Arbeit von<br />
der Teutschen Haubt Sprache, worin enthalten<br />
Gemelter dieser Haubt Sprache Uhrankunft.<br />
2 Tle. in 1 Bd. Braunschweig, Zilliger, 1663. 4°.<br />
Mit gestoch. Portr. und gestoch. Titel. 16 Bl.,<br />
170 S., 1 Bl., S. 171-1466, 14 Bl. Pgt. d. Zt. (Bezug<br />
leicht gewellt und an den Gelenken tls. aufgeplatzt,<br />
etw. fleckig). (7) 1.500,-<br />
Erste Ausgabe. – FdF 697. Jantz 2265. Wolfskehl 378. Seebaß,<br />
N. F., 832. Dünnhaupt 37.1: „Wie kein anderes philologisches<br />
Buch der Barockzeit bietet dieser umfassende<br />
Opus einen Gesamtüberblick über die sprachwissenschaftlichen<br />
Erkenntnisse der Fruchtbringenden Gesellschaft.“ –<br />
„Das wichtigste Sprachwerk vor Jakob Grimm. Heiße<br />
Liebe zum Gegenstand im Verein mit Gelehrsamkeit und<br />
kritischen Sinn haben hier eines der wissenschaftlichsten<br />
Werke des 17. Jahrhunderts geschaffen. Pag. 1241-1450 ein<br />
'Verzeichnis der Deutschen Stammwörter', enthalten sehr<br />
viel Provinzielles oder sonst Verschollenes, auch aus der<br />
gesprochenen Sprache, und darum von dauerndem Wert.<br />
Das Werk umfaßt auch Schottelius' Poetik und eine sehr<br />
eingehende Darstellung der deutschen Syntax“ (Wolfskehl).<br />
– Gestoch. Titel ankoloriert, hinterer fliegender Vorsatz mit<br />
hs. Eintrag, die S. 525/26 mit kleinem Eckabriß (ohne Textverlust),<br />
vereinzelt mit Marginalien in Tinte, vereinzelt<br />
fleckig und tls. etw. gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
993 SENECA, L. A., Tragoediae. Ad doctorum virorum<br />
emendationes recognitae. Dillingen, Federle,<br />
1673. 12°. 1 Bl., 416 S. Pgt. d. Zt. mit 2 intakten<br />
Metallschließen (leicht beschabt, fleckig und be -<br />
stoßen). (108) 80,-<br />
VD 17 12:626710X. – Nicht bei Schweiger und Ebert. – Seltener<br />
Dillinger Druck von Johann Federle, dem Pächter der<br />
Akademischen Druckerei und Faktor der Druckerei des<br />
Johann Kaspar Bencard (vgl. Reske 158). – Innengelenke<br />
aufgeplatzt, Vorsätze mit Einträgen von alter Hand in Tinte,<br />
Titel im Falz gelockert, die S. 154 und 155 angerändert,<br />
mehrf. gestempelt, etw. fleckig und wenig gebräunt.<br />
994 SLEIDAN, J., Veri et ad nostra tempora usque<br />
continuati, das ist, wahrhafftige Beschreibung<br />
allerley fürnemer Händel, so sich in Glaubens und<br />
andren Weltlichen Sachen begeben und zugetragen.<br />
5 Tle. in 2 Bdn. Straßburg, Heyden, 1625. Fol.<br />
Mit breiter gestoch. Titelbordüre, 2 Holzschnitt-<br />
Titelbordüren und 24 gestoch. Portrs. Läd. Hldr.<br />
d. Zt. (88) 500,-
Nr. 991<br />
Van der Vekene E/b 044. – Späte und erweiterte Ausgabe<br />
dieser bedeutenden Chronik des Reformationszeitalters.<br />
Bearbeitet und fortgesetzt von Hoseas Schadaeus. – Vorsatz<br />
mit hs. Besitzvermerk, Titel mit geklebtem Einriß, einige<br />
kleinere Ausrisse, minimal gebräunt, stellenw. fingerfleckig.<br />
– DAZU: SCRIVER, Ch., Seelen-Schatz. 5 Tle. in 1 Bd.<br />
Leipzig 1715. – PFITZER, J. J., Bey Beysetzung Herrn<br />
Christoph Fürer. Nürnberg 1732.<br />
995 SPEE, F. (VON), Trutz Nachtigal, oder geistlichspoetisch<br />
Lust-Waldlein, deßgleichen noch nie zu -<br />
vor in Teutscher Sprach gesehen. Köln, Friessem,<br />
1649. 12°. Mit gestoch. Titel. 6 Bl., 341 S., 1 Bl.<br />
Ldr. d. Zt. (Schließbänder fehlen, stärker beschabt<br />
und bestoßen). (125) 600,-<br />
Zweiter Druck der ersten Ausgabe. – Dünnhaupt 3.1. De<br />
Backer-S. VII, 1427. FdF 975. – „Erstausgabe des wohl<br />
bedeutendsten Liederbüchleins der Jesusminne“ (Dünnhaupt).<br />
– Ohne die 24 Bl. Notenbeilage, die nur einem Teil<br />
der Aufl. beigegeben wurde. – Hinteres Respektblatt mit<br />
hs. Eintrag, etw. gebräunt und stellenw. gering wasser randig.<br />
– BEIGEB.: BAUHUIS, B., Epigrammatum libri V.<br />
München 1634. – Vgl. De Backer-S. I, 1051, 1. – Siehe Ab -<br />
bildung.<br />
996 STROZZI, G., La Venetia edificata. Poema eroi -<br />
co. Con gli argomenti del F. Cortesi. Venedig,<br />
Pinelli, (1624). Fol. Mit gestoch. Titel, 3 gestoch.<br />
Portrs. (2 im Text), 24 Kupfertafeln (in Pag.) und<br />
Holzschnitt-Druckermarke am Ende. 11 Bl.,<br />
248 S., 2 Bl. Beschäd. Pgt. d. Zt. (49) 1.500,-<br />
Barock- und Emblembücher 235<br />
Nr. 992<br />
STC 882. Cicogna 1827. Libreria Vinciana 2853: „Il poema,<br />
in 24 canti, tra i migliori del secolo, narra le vicende dei<br />
primi anni di Venezia e delle discese di Attila, concludendo<br />
felicemente un lungo ciclo di leggende popolari. Testo e<br />
tavole sono interessante per la storia del costume.“ – Der<br />
gestochene Titel von F. Valesio zeigt im architektonischen<br />
Rahmen eine Personifikation Venedigs, auf einem Löwen<br />
thronend, darunter eine Vedute der Stadt. Die Illustrationen,<br />
oft mit Ansichten von Städten im Hintergrund, wurden<br />
teils bereits in dem Druck mit den ersten zwölf Gesängen<br />
des Poems von 1621 verwendet. – Auf dem Vorsatz eine<br />
montierte Kupfertafel von A. M. Zanetti mit Ansicht des<br />
Markusplatzes. – Einzelne Flecken und kleine Wurmspuren.<br />
– Mod. Exlibris. – Siehe Abbildung.<br />
The engraved title by F. Valesio shows in the architectonic<br />
frame a personification of Venice enthroned on a lion, beneath<br />
a view of the town. The illustrations, often with views of<br />
towns in the background, were partly used already in the<br />
issue with the first twelve chants of the poem of 1621. –<br />
A mounted copperplate by A. M. Zanetti with view of<br />
St. Mark's Square on endpaper. – Some soiling and minor<br />
worming. – Modern exlibris. – Contemporary damaged vellum.<br />
– See illustration.<br />
997 SUCQUET, A., Praxes ex via vitae aeternae. Breviter<br />
excerptae, & in lucem datae, per Georgium<br />
Murer. Augsburg, V. Aperger, 1660. 12°. 11 Bl.,<br />
532 S., 9 Bl. Pgt. d. Zt. (fleckig, wenige Wurm -<br />
löcher, etw. berieben und bestoßen). (83) 150,-<br />
De Backer-S. VII, 1690. – Fliegender Vorsatz verso gestempelt,<br />
erste Blätter mit kleiner Randläsur, wenig fleckig.
236<br />
Nr. 995<br />
998 TASSONI, A., La Secchia rapita. Poema eroicomico.<br />
Modena, Soliani, 1744. 4°. Mit gestoch.<br />
Frontisp., gestoch. Titelvign., gestoch. Portr.,<br />
gefalt. genealogischer Tabelle, gestoch. Schriftprobe<br />
im Text, gefalt. faks. Tafel von Tassonis Hs.,<br />
2 gefalt. Kupferstichkarten und 13 Kupfertafeln<br />
(davon 1 gefaltet). LX, 92, 489 S., 1 Bl. Spät. Hpgt.<br />
mit Rsch. (beschabt und bestoßen). (49) 800,-<br />
Normale Ausgabe. – Brunet V, 675. Gamba 2097. Haym<br />
219, 6. – Stellenw. etw. fleckig.<br />
999 – La Secchia rapita. Poema eroicomico. Modena,<br />
Soliani, 1744. 4°. Mit gestoch. Frontisp., gestoch.<br />
Titelvign., gestoch. Portr., gefalt. genealogischer<br />
Tabelle, gestoch. Schriftprobe im Text, gefalt. faks.<br />
Tafel von Tassonis Hs., 2 gefalt. Kupferstichkarten<br />
und 13 Kupfertafeln (davon 1 gefaltet). LX, 92,<br />
489 S., 1 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (be -<br />
schabt und bestoßen). (49) 1.200,-<br />
Barock- und Emblembücher<br />
Nr. 996<br />
Seltene Ausgabe mit den Tafeln und Karten in Blaudruck,<br />
gleichzeitig erschienen mit der normalen Ausgabe. – Brunet<br />
V, 675. Gamba 2097. Haym 219, 6: „Edizione magnifica con<br />
bellissimi rami.“ – „Eine Parodie der Nachahmungen des<br />
'Befreiten Jerusalem' ist der 'Geraubte Eimer' (Secchia<br />
rapita), ein heroikomisches Gedicht in 12 Gesängen aus der<br />
Feder des wunderlichen und witzigen Alessandro Tassoni<br />
aus Modena“ (Wiese-P. 392). – Karte mit hinterlegtem Einriß,<br />
stellenw. etw. fleckig. – Siehe Abbildung Tafel 22.<br />
Rare edition with plates and maps in blueprint, published<br />
simultaneously with the normal edition. – Map with backed<br />
tear, here and there some soiling. – Contemporary calf with<br />
spine label and gilt back (scratched and scuffed). – See illustration<br />
on plate 22.<br />
1000 TAULER, J., Lehr- und geistreiche Predigten auff<br />
alle Sonn- und Feyr-Täge durchs gantze Jahr, treulich<br />
in die hoch-teutsche Sprach übergesetzt durch<br />
Carolum à S. Anastasio. Köln, Schlebusch, 1720.<br />
4°. 8 Bl., 926 S., 25 Bl. Leicht läd. Ldr., monogr.<br />
und dat. „S. M. F. W. 1757“, auf Holdeckeln mit<br />
2 defekten Schließen. (22) 100,-<br />
Vgl. Jantz 253. – Erstmals 1660 erschienene Ausgabe, die<br />
auf eine deutsche Ausgabe von 1621 („von einem Uncatholischen“)<br />
sowie die lateinische Kölner Ausgabe von 1603<br />
zurückgeht. – Fliegende Vorsätze entfernt, wasserrandig,<br />
anfangs mit kleiner Wurmspur. – Beiliegt ein inkomplettes<br />
Exemplar desselben Werkes der Ausgabe Nürnberg 1688.
Nr. 1003<br />
1001 VERGILIUS (MARO, P.), L'opere, cioè, la<br />
Bucolica, la Georgica, e l'Eneide. Commentate in<br />
lingua volgare Toscana da Giovanni Fabrini, Carlo<br />
Malatesta e Filippo Venuti. Nuovamente ristampate,<br />
e diligentemente corrette. Venedig, Baglioni,<br />
1741. Fol. Mit Holzschnitt-Titelvign. und 14 kleinen<br />
Textholzschnitten. 160, 535 S. Hldr. d. Zt. mit<br />
Rsch. (stark beschabt und bestoßen). (49) 250,-<br />
Vgl. Graesse VI/2, 362. Schweiger II, 1165 (jeweils die<br />
Ausg. 1588). – Die Holzschnitte sind vermutlich Kopien<br />
nach früheren Illustrationen aus dem 16. Jahrhundert. –<br />
Vorsatz gestempelt und alt restauriert, Titel stärker fleckig<br />
und mit kleinem Papierdurchbruch.<br />
1002 VON TEUTSCHEN GEBLÜTH und Frantzösischen<br />
Gemüth leichtsinnige Frauenzimmer.<br />
3 Tle. in 1 Bd. O. O. und Dr. 1691. 4°. Mit gestoch.<br />
Frontisp. und Kupfertafel. 126 S. Pgt. d. Zt.<br />
(Rücken mit Einriß, bestoßen und fleckig). (100)<br />
2.000,-<br />
Einzige Ausgabe unter diesem Titel. – Lipperheide Xa 39.<br />
Hayn-G. V, 17 (Brüste) und 33 (Fontangen). – Drei originelle<br />
Polemiken gegen Modetorheiten adeliger Damen,<br />
namentlich die „übermüthige Kleider-Tracht“, die „hochgethürnete<br />
Fontange“, d. i. eine mit Drahtgestell und Haube<br />
verfertigte Hochsteckfrisur, und die „schandloß-geblößten<br />
Brüste“. – Der zweite und dritte Teil waren bereits 1689<br />
erschienen unter dem Namen Ernst Gottlieb und dem Titel<br />
„Der gedoppelte Blasbalg der üppigen Wollust, nemlich die<br />
erhöhete Fontage und die blosse Brust“. – Das Titelkupfer<br />
Barock- und Emblembücher 237<br />
mit drei den behandelten Lastern frönenden Frauen, die von<br />
Tod und Teufel geholt bzw. von einem feuerspeienden<br />
Ungeheuer verschlungen werden. Das Kupfer, im VD 17<br />
nicht verzeichnet, zeigt zwei Kälber und ein Lamm mit dem<br />
seltsamen Kopfputz, „so alle mit einer Fontange geworffen<br />
worden“ – Das Frontispiz bis zum Bildrand beschnitten,<br />
mit hs. Besitzvermerk, Titel mit Einriß, gebräunt. – Selten.<br />
BEIGEB.: I. Sieben Meßrelationen von Jacob Francus<br />
(Pseud.). Frankfurt, Latomus, 1631-62. – Bender 513, Bender<br />
517, VD 17 547:651804Q, 547:651815D, 547:651847P,<br />
3:656260N und 3:6562<strong>61</strong>V. – Tls. unvollständig, die Kupfer<br />
tls. mit Fehlstellen und Einrissen, stellenw. sehr knapp<br />
beschnitten, fleckig und gebräunt.<br />
II. Acht politische Flugschriften der Jahre 1657-58. Drei der<br />
anonymen Schriften stammen von Johann Frischmann<br />
(1<strong>61</strong>2-1680): „Groß war das Aufsehen, das eine Reihe von<br />
Flugschriften zur Kaiserwahl Leopold's I. 1657-58 hervorrief.<br />
Besonders zogen sie die Aufmerksamkeit der französischen<br />
Wahlgesandtschaft auf sich, die den Verfasser in ihr<br />
Interesse zu ziehen wußte“ (ADB IL, 153). – Unterschiedlich<br />
gebräunt, etw. fleckig. – Siehe Abbildung Seite 221.<br />
1003 WEIGEL, J. CH., Blumen und Prospecten Büchlein.<br />
(Nürnberg ca. 1700). 4°. 6 Kupfertafeln mit<br />
je 2 Darstellungen. Mod. Pp. (141) 1.200,-<br />
100 Blumen- und Tierbüchlein 96 (sonst in keiner uns zu -<br />
gänglichen Bibliographie und nicht im KVK). – Die Tafeln<br />
zeigen jeweils im oberen Teil Blumen und im unteren Drittel<br />
kleine Landschafts-, Jagd- und Kriegsszenen. – Außergewöhnlich<br />
reizend radierte Folge aus dem Nürnberger<br />
Kunstverlag (Verlags-Nummer 229; von Bauer übersehen).<br />
– Nur stellenw. ganz wenig fleckig. – Siehe Abbildung.
238<br />
Nr. 1004<br />
1004 WEIGEL, J. CH., Neues Blumen Büchlein. (Nürn -<br />
berg ca. 1710). Fol. 20 Kupferstiche auf 7 Bl. Mod.<br />
Pp. (141) 1.200,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar (und nicht im<br />
KVK). – Von Bauer übersehenes, äußerst reizvolles barockes<br />
Blumen-Buch mit anfangs jeweils 3 Darstellungen auf<br />
einem Blatt, das Schlußblatt dann mit nur noch zweien. –<br />
Die Abbildungen numeriert von 1-20 (Titel und Vanitas-<br />
Motiv am Schluß mitgezählt). – Minimal fleckig. – Nicht im<br />
Jahrbuch. – Siehe Abbildungen.<br />
1005 WEISLINGER, J. N., Huttenus delarvatus, Das<br />
ist: Warhaffte Nachricht von dem Authore oder<br />
Urheber der verschreyten epistolarum obscurorum<br />
virorum, Ulrich von Hutten. Konstanz und<br />
Augsburg, Wagner, 1730. Mit doppelblattgr. Titel<br />
(in Pag.), gefalt. gestoch. Wappentafel und 4 ge -<br />
stoch. Portrs. 62, 519 S. Stark läd. Ldr. d. Zt. (62)<br />
120,-<br />
Barock- und Emblembücher<br />
Erste Ausgabe. – Schottenloher 9238. Jantz 26<strong>61</strong>. Seebaß<br />
1094: „Ein Meisterstück konfessioneller Polemik.“ – Vorderes<br />
Innengelenk aufgeplatzt, Titel mit Quetschfalten,<br />
Wappentafel mit Läsuren und Einrissen, gebräunt und stark<br />
fleckig, etw. wasserrandig. – Exlibris.<br />
1006 WOLFHART VON HERRIEDEN, Commentarius<br />
de vita et rebus gestis S. Walpurgae virginis,<br />
abbatissae monasterii in Heidenheim. Ingolstadt,<br />
E. Angermayer, 1<strong>61</strong>6. 4°. Mit ganzseit. Textkupfer.<br />
8 Bl., 136 S. Flex. Pgt. d. Zt. (Rücken überklebt,<br />
bestoßen, fleckig). (160) 250,-<br />
Einzige Ausgabe dieser Edition. – Stalla 623. Dünnhaupt<br />
123 (unter Gretser). De Backer-S. III, 1797, 200 (Gretser).<br />
– Älteste Vita der Heiligen Walburga (Waldburga, Walpurgis);<br />
um 895/96 verfaßt vom Benediktiner Wolfhart von<br />
Herrieden (Wolffardus Hasenrietanus). In der vorliegenden<br />
Ausgabe herausgegeben vom Jesuiten Petrus Stevart unter<br />
anonymer Mitwirkung Jacob Gretsers. – Das Textkupfer<br />
zeigt die Heilige, in ihrer Rechten auf einem Buch ein<br />
Fläschchen Walpurgisöl. – Mehrf. gestempelt, Titel mit kleiner<br />
Fehlstelle (kein Textverlust) und altem Besitzvermerk;<br />
leicht gebräunt, fleckig.
Nr. 1004<br />
1007 ZACHARIÄ, (J. F. W.), Les métamorphoses,<br />
poëme héroi-comique. Traduit de l'allemand.<br />
Paris, Fournier, 1764. 12°. 12, 178 S., 2 Bl. (Approbation).<br />
Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Wappensupra libros<br />
auf beiden Deckeln sowie Rsch. und Rvg.<br />
(54) 400,-<br />
Cioranescu 47647. – Zachariä (1726-1777) gehörte zum<br />
Kreis derer, die aus der Gottsched-Protektion in den Kreis<br />
der „Bremer Beiträger“ gewechselt waren. Mit seinem<br />
komisch-ironischen Ton sowie einem mit dem Inhalt der<br />
Dichtungen oft kontrastierenden Sprachstil setzte er sich in<br />
Opposition zu Gottsched und seinen Anhängern.<br />
NACHGEB.: PERNETTI, J., Lettres philosophiques sur<br />
les physionomies. – (Suite). Nouvelle édition. Den Haag,<br />
Neaulme, 1748. 3 Bl., 240 S. (Zwischentitel zwischen gebunden).<br />
– Barbier II, 1285. Dorbon 3<strong>61</strong>1. Caillet 8527: „La<br />
meilleure édition de cet ouvrage estimé.“ – Dekorativ<br />
gebunden.<br />
1008 ZIMMERN, J. O. VON, Oratio omnibus usu<br />
rationis praeditis hominibus necessaria, vel utilissima,<br />
praecipuum opus, atque negotium ab eccle-<br />
Barock- und Emblembücher 239<br />
siasticis personis peragendum. Ingolstadt, G. Hänlin,<br />
1663. Mit gestoch. Titel und gestoch. Portr.<br />
15 Bl., 479 S. Grün eingefärbtes Pgt. d. Zt.<br />
(Schließbänder fehlen, bestoßen). (22) 200,-<br />
Einzige Ausgabe. – ADB XLV, 301. Kobolt 780. – Vorwiegend<br />
auf der Schrift gründende, erschöpfende Abhandlung<br />
über das Gebet; bereits 30 Jahre vor der Drucklegung zur<br />
Zeit des Dreißigjährigen Krieges verfaßt von Johann<br />
Oswald von Zimmern (1604-1680), Theologieprofessor und<br />
mehrmals Rektor in Ingolstadt. – Fußschnitt und Vorsatz<br />
mit Bibliotheksstempel, Titel mit altem Besitzvermerk,<br />
gebräunt, fleckig.<br />
1009 KONVOLUT – Cirka 25 Kleinschriften. 1584-<br />
1722. 4°. Alle ohne Einband (Gebrauchsspuren).<br />
(109) 250,-<br />
1010 – 7 komplette Werke der Barockliteratur in 8 Bdn.<br />
1693-1747. Verschiedene Einbände (Gebrauchsspuren).<br />
(40) 600,-
240<br />
Abraham à Santa Clara (Abrahamisches Gehab Dich wohl!<br />
1729; Reimb dich, oder ich liß dich, 1693) – Arnold (Un -<br />
partheyische Kirchen- und Ketzer-Historie, 1729) – Besser<br />
(Schrifften, 1732) – Christliches Concordien-Buch (1739) –<br />
Cober (Der aufrichtige Cabinet-Prediger, 1716) – Rollenhagen<br />
(Sinnreicher Froschmäuseler, 1730) – Spener (Letzte<br />
theologische Bedencken, 1711). – Altersspuren.<br />
1011 SAMMLUNG – Cirka 200 meist inkomplette<br />
Werke. Meist defekte Einbände d. Zt. (22) 600,-<br />
1012 SAMMLUNG KEMP – KONVOLUT – 93 Wer -<br />
ke der Barockzeit in 110 Bdn. Rückgänge aus<br />
unserer Auktion 60. Verschiedene Einbände (Ge -<br />
brauchsspuren). (71) 3.000,-<br />
807, 832, 838, 839, 852, 854, 857, 860, 8<strong>61</strong>, 864, 866, 871,<br />
872, 879, 888, 890, 904, 906, 908-910, 917, 919, 925, 928, 938,<br />
939, 955, 958, 9<strong>61</strong>, 964, 990-992, 1002, 1003, 1008, 1012,<br />
1014, 1016, 1019, 1033, 1046, 1052, 1064, 1067, 1070, 1073,<br />
1098, 1101, 1103, 1104, 1109, 1110, 1115-1118, 1127, 1137,<br />
1148, 1164, 1167, 1174, 1180, 1182, 1189, 1194, 1210, 1211,<br />
1213, 1219, 1220, 1224, 1230, 1235, 1239, 1246, 1250, 1251,<br />
12<strong>61</strong>, 1269, 1274, 1275, 1279, 1280, 1284, 1294, 1298, 1301,<br />
1308, 1313 und 1315. – Altersspuren.<br />
Literatur bis 1900<br />
1013 ALAMANNI, L., La coltivazione e le api di Giovanni<br />
Rucellai. Colle annotazioni di R. Titi sopra<br />
le api e con gli epigrammi toscani. Bologna, Guidotti<br />
und Mellini, 1746. 4°. Mit gestoch. Portr.<br />
2 Bl., 36, 2<strong>61</strong> S. Pgt. d. Zt. mit Rsch. (beschabt,<br />
bestoßen und fleckig). (49) 150,-<br />
Ebert 314 Anm.: „Geschätzt.“ – Vgl. Gamba 19. Haym 195,<br />
5. Razzolini-B. 9. – Das Werk ist eine freie Nachdichtung<br />
des vierten Buches von Virgils Georgica, führte das klassische<br />
Lehrgedicht wieder in die italienische Vulgärdichtung<br />
ein und wurde zum Muster aller späteren italienischen Versuche<br />
in diesem Gebiet. – Seit 1546 wird es zusammen mit<br />
Giovanni Rucellais „Le api“ gedruckt. – Wenig fleckig, am<br />
Anfang und Ende etw. wasserrandig. – Gestoch. Wappenexlibris<br />
mit Rasur.<br />
1014 ALMANACHE UND TASCHENBÜCHER –<br />
ALMANACH pour cette année 1810. Supputé<br />
par Maître Mathieu Laensbergh. Lüttich, Bourguignon,<br />
(1809). 16°. Mit zahlr. Textholzschnitten.<br />
128 S., 15 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rvg. und goldgepr.<br />
Deckelfileten (gering bestoßen). (158) 150,-<br />
Vgl. Theux de Montjardin 122. ADB XVII, 508. – Beliebter<br />
Lütticher astrologischer Kalender des Mathematikers<br />
Matthäus Laendsbergh, der erstmals 1636 erschienen war<br />
und bis ins 19. Jahrhundert immer wieder aufgelegt wurde.<br />
– Hübsches Bändchen.<br />
Literatur bis 1900<br />
1015 – (BÄRMANN, G. N., PSEUD.:) SIMPLICIUS,<br />
Neunhundert neun und neunzig Almanachs-Lustspiele<br />
durch den Würfel. Das ist: Almanach Dramatischer<br />
Spiele für die Jahre 1829 bis 19<strong>61</strong> (sic).<br />
Zwickau, Schumann, 1829. 12°. Mit gestoch. Titel,<br />
5 kolor. Kupfertafeln und „Wurftabelle“ (13 Bl. in<br />
Orig.-Umschlag). XXXII, 270 S., 1 Bl. OPp. in<br />
OPp.-Schuber (Gebrauchsspuren). (158) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Weller, Pseud.-Lex., 522. Köhring 91.<br />
Goed. VIII, 132, 40. Lanckoronska-R. 127: „Scherzhaftes<br />
Bändchen, dessen Vorrede so trefflich die Übertreibungen<br />
der dilettantentheatersüchtigen Zeit geißelt.“ – Auf S. XII<br />
wird Bärmann als „nächster Freund“ des Verfassers be -<br />
zeich net. – Recht hübsch.<br />
1016 – DEUTSCH UND FRANZÖSISCHER<br />
CALENDER für das Jahr 1799, Nebst einer<br />
Darstellung der Schicksale Schwabens im spanischen<br />
Erbfolgekriege. Augsburg, Rollwagen,<br />
(1798). 16°. Mit gestoch. Frontisp. und Titel sowie<br />
12 Kupfertafeln. 16 Bl., 184 S. OPp. (beschabt und<br />
bestoßen). (158) 150,-<br />
Goed. VII, 170, 16, 2. – Fliegender Vorsatz mit hs. Besitzvermerk,<br />
stellenw. minimal fleckig.<br />
1017 – DEUTSCHE FRÜHLINGSKRÄNZE für<br />
1815 von Isidorus, Oberkamp, Wetzel u. A. Hrsg.<br />
von J. P. von Hornthal. Bamberg, Kunz, 1815. Pp.<br />
d. Zt. mit Rsch. (Deckel leicht aufgebogen, geringe<br />
Absplitterungen). (158) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. IX, 183, 4. – Es erschien 1816 noch<br />
ein weiterer Jahrgang der kleinen Anthologie. – Der Bamberger<br />
Jurist und Politiker Johann Peter von Horn (1794-<br />
1864) stand während seines Studiums mit nationalbegeisterten<br />
Romantikern in Verbindung und trat in dieser Zeit<br />
mit eigenen Dichtungen und als Herausgeber von Almanachen<br />
hervor. – Wenig fleckig.<br />
1018 – HAMBURGISCHER TASCHEN-KALEN-<br />
DER auf das Schalt-Jahr 1836. (Hrsg. von) J. C.<br />
Köster. Hamburg, Nestler und Melle, (1835). 16°.<br />
Mit doppelblattgr. kolor. gestoch. Frontisp. und<br />
6 kolor. Kupfertafeln. 40 Bl. Ldr. d. Zt. (Gelenke<br />
geplatzt, beschabt). (73) 80,-<br />
Köhring 157. – Vgl. Slg. Böhme 671 (Jg. 1837). – Die Tafeln<br />
mit Szenen zum Vaudeville „Paris in Pommern“, aus dem<br />
im Anhang zum Kalender Lieder abgedruckt sind. – Kalendarium<br />
durchschossen; gebräunt, fleckig.<br />
1019 – HOMMAGE AUX DEMOISELLES. Redigé<br />
par (Adélaïde-Gilette) Defrénoy. (Jg. VI). Paris,<br />
Fuel und Delaunay, (ca. 1820). 12°. Mit 2 gestoch.<br />
Titeln, 6 Kupfertafeln und 6 beidseitig bedruckten<br />
gestoch. Monatsblättern mit reizenden Vogel -<br />
darstellungen. 7 Bl., 164 S. OPp. in OPp.-Schuber.<br />
– Grand-Carteret 1836. – Fleckig. – Dekoratives<br />
Bändchen. (128) 100,-
1020 – JÜGEL, C. (CH.), Das namenlose Taschenbüchelchen.<br />
Ein humoristisches Vielliebchen. Als<br />
Manuskript gedruckt für den Verfasser. Frankfurt,<br />
Krebs-Schmitt, 1854. 16°. Mit 4 Kupfertafeln von<br />
A. Schroedter. 111 S. Lwd. d. Zt. mit Deckelvg.<br />
(minimal berieben). (158) 250,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar. – Seltenes<br />
Lyrikbändchen des Frankfurter Buchhändlers und Ver -<br />
legers, in dem er selbstironisch auf die politischen und literarischen<br />
Verhältnisse seiner Zeit zurückblickt. – Die hübsche<br />
Jahreszeitenfolge stammt von dem Maler und Gra phiker<br />
Adolph Schroedter, der mit einer Nichte des Verfassers<br />
verheiratet war. – Eine kleine Holzstichvignette zeigt Jügel<br />
inmitten seiner Verlagsprodukte. – Kein Exemplar im KVK.<br />
– Vordere Vorsätze mit Loch, mit wenigen Korrekturen in<br />
Tinte, vermutlich vom Verfasser.<br />
Mit Photographien<br />
1021 – NEUER MÜNCHENER TASCHENKA-<br />
LENDER für das Jahr 1875. Jg. X der Reihe in<br />
1 Bd. München, Ravizza, (1874). 12°. Mit 4 mont.<br />
Photographien. 32 Bl. OSamt mit filigranen<br />
Eckbeschlägen, Deckelvign. mit Münchener-Kindl-<br />
Motiv sowie Bleistift und Spiegel in den Innen -<br />
deckeln (ohne Schließblatt und einen der Eck -<br />
beschläge). (158) 200,-<br />
Nicht bei Heidtmann. – Luxusausgabe mit Photographien<br />
von Gemälden mit Genreszenen. – Durchschossenes Exemplar.<br />
– Die leeren Blätter mit hs. Einträgen. – Titel gestempelt,<br />
mit geringen Knickspuren.<br />
1022 – RASTATTER CONGRESS TASCHEN-<br />
BUCH für 1799. Karlsruhe und Rastatt, Macklot<br />
und Sprinzing, (1798). 16°. Mit gestoch. Titel und<br />
17 Kupferstichportrs. (Silhouetten) von Karl<br />
Matthias Ernst. 11 Bl., IV, 308 S. Orig.-Brosch.<br />
(Buchblock etw. verzogen, Gebrauchsspuren).<br />
(158) 200,-<br />
Einziger Jahrgang. – Baumgärtel 224. Marwinski 403. Lanckoronska-R.<br />
21: „Das 'Rastatter Congress-Taschenbuch'<br />
für 1799, geziert mit den Silhouetten von Persönlichkeiten<br />
dieses Kreises, bringt Aufsätze über Hermann den Cherusker,<br />
über Rudolf von Habsburg, Nachrichten von dem alten<br />
Deutschland, seiner natürlichen Beschaffenheit, seinen Einwohnern,<br />
von bürgerlicher Staatsverfassung, Kriegswesen,<br />
Gerechtigkeitspflege, Gesetzen und Hauswesen; ferner<br />
Biographien von Diplomaten und deren derzeitiges Wohnungsverzeichnis.“<br />
– Nicht bei Köhring. – Wenig fleckig.<br />
1023 – TASCHENBUCH für das Jahr 1812. Hrsg. von<br />
K. Reinhard. Münster, Waldek, (1811). 16°. Mit<br />
gestoch. Portr. von F. Bolt nach Burckhardt, 5<br />
(3 mehrf. gefalt.) Umrißkupfertafeln von F. Riepenhausen<br />
nach Franz und Johannes Riepenhausen<br />
sowie 2 mehrf. gefalt. Notentafeln. 1 Bl.,<br />
S. VII-XII., (3)-212. Rote Lwd. d. Zt. mit dreiseit.<br />
Goldschnitt in Pp.-Schuber. (158) 150,-<br />
Literatur bis 1900 241<br />
Nr. 1030<br />
Titelauflage von „Polyanthea“ aus dem Jahr 1807 ohne<br />
Kalendarium. – Goed. VIII, 65, 103. Köhring 95 Anm. –<br />
Enthält u. a. einen Beitrag von Charles Villers: „Sur la<br />
manière essentiellement différente dont les Poètes français<br />
et les allemans traitent l'Amour“. Lanckoronska und<br />
Rümann (82) bezeichnen diese französische Abhandlung als<br />
wertvoll: „Der Verfasser dieses höchst lesenswerten Essays<br />
kommt von dem Unterschied des Nationalcharakters auf<br />
die Poesie beider Nationen zu sprechen und geht dann auf<br />
die erotische Poesie insonderheit ein, wobei er mit großer<br />
Gerechtigkeit die beiden Länder in Vergleich stellt.“ – Die<br />
Kupfer Riepenhausens illustrieren „Die Geschichte des<br />
Grafen Ernst von Gleichen und seiner beiden Frauen“. –<br />
Druck größtenteils auf bläulichem Papier.<br />
1024 – VERBESSERTER UND NEUER Europäischer<br />
Hof- und Schreibcalender auf das Jahr 1792<br />
(und 1796). Eingerichtet von Johann Michael<br />
Ahler. 2 Jge. der Reihe in 2 Bdn. Frankfurt, Brönner,<br />
17(91)-95. Schmal-12°. 36; 36 Bl. (jeweils 12<br />
weiße Bl. zwischengeb.). OPp. mit reicher Vg.<br />
(Rücken tls. lädiert, leicht verblaßt und wenig be -<br />
stoßen). (83) 200,-<br />
Köhring 63. – Titel gestempelt, Bl. D12 im zweiten Band<br />
eingerissen, kaum fleckig. – Tls. unaufgeschnitten. – Selten.<br />
– Hübsche Bändchen.<br />
1025 ALTE UND NEUE STUDENTENLIEDER<br />
mit Bildern und Singweisen. Hrsg. von F. Pocci.<br />
Landshut, Vogel, (1844). Mit zahlr. Textholz stichen.<br />
62 S. Lwd. d. Zt. (etw. fleckig, leicht berieben,<br />
bestoßen). (120) 80,-
242<br />
Nr. 1033<br />
Erste Ausgabe. – Dreyer 21 und 25. Pocci (Enkel) 173.<br />
Rümann 1595. – Die Sammlung stammt vermutlich von<br />
Kobell, obgleich Pocci auf dem Titel als einziger Herausgeber<br />
genannt wird. – Stellenw. etw. fleckig. – Mit e. Eintrag<br />
von Heinrich Konrad Föringer (1802-1880): „Von meinem<br />
Freund Pocci zum Geschenke erhalten. München 1 Juli<br />
1845.“ – Neben zahlreichen Tätigkeiten als Bibliothekar<br />
und im Vorstand des Historischen Vereins von Oberbayern<br />
pflegte Föringer einen regen Briefwechsel mit einem<br />
großen Kreis von Forschern und Bibliophilen.<br />
1026 ANAKREON, Odes. Traduction nouvelle en vers<br />
(du P. H. Anson). Paris, Du Pont, 1795. 178 S.,<br />
3 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. sowie Deckel-, Rücken-<br />
, Steh- und Innenkantenvg. (49) 150,-<br />
Erste Ausgabe dieser Übersetzung. – Schweiger I, 28. Hoffmann<br />
I, 141: „Versio quoque magni aestimanda est.“ Cioranescu<br />
8152. Hoefer II, 759. – Enthält als Vorwort eine<br />
Verteidigung Anakreons. – Dekorativ gebunden.<br />
1027 ANAKREON UND SAPPHO, Le odi. Recate<br />
in versi italiani da F. S. de' Rogati. 2 Bde. Colle,<br />
Martini, 1782-83. 8, 64, 245; 403 S. Pgt. d. Zt. mit<br />
Rsch. (Gebrauchsspuren). (49) 150,-<br />
Erste Ausgabe dieser Übersetzung mit griechisch-italienischem<br />
Paralleltext. – Schweiger I, 28. Gamba 2531, Anm.:<br />
„Scrive modestamente il traduttore, che 'l volgarizzamento<br />
è 'fatto per servire alla musica'. Vivace è la sua Prefazione,<br />
e niente meglio si può forse dire di quanto sta in essa scritto<br />
intorno alla natura degli amori di Anacreonte.“ – Der zweite<br />
Literatur bis 1900<br />
Band mit ornamentaler Blindprägung auf beiden Deckeln.<br />
– Titel mit hs. Besitzvermerk (in Band I getilgt), fliegende<br />
Vorsätze in Band II entfernt, die erste Lage in Band I verbunden,<br />
ein Blatt mit kleinem Eckausriß (kein Textverlust).<br />
1028 ARIOSTO, L., Orlando furioso. Secondo l'edizione<br />
del 1802 per cura di O. Morali. Mailand,<br />
Pirotta, 1818. Fol. Mit gestoch. Portr. 36, 547 S.<br />
Hldr. d. Zt. mit Rvg. (beschabt, bestoßen und<br />
lichtrandig). (49) 400,-<br />
Razzolini-B. 27. Gamba 64: „Morali ha fregiato la edizione<br />
di esatte tavole, le quali danno i confronti delle lezioni adottate<br />
con quelle delle stampe più famigerate, segnano le più<br />
notabili differenze grammaticali, ed indicano quali possano<br />
tenersi per migliori varianti.“ – Eines von 50 Exemplaren<br />
auf „carta grande velina“. – Mit Buchbinderetikett, wenig<br />
fleckig.<br />
1029 – Roland furieux, poëme héroique. Avec figures.<br />
Traduction nouvelle par de Tressan. 4 Bde. Paris,<br />
Laporte, (1804). 4°. Mit gestoch. Portr. und 46 Kupfertafeln.<br />
Spät. Hldr. (beschabt und bestoßen). (49)<br />
300,-<br />
Vgl. Cohen-R. 97/98. Sander 45. Brunet I, 434. Graesse I,<br />
201. – Spätere Ausgabe dieser Übersetzung, die erstmals<br />
1780 erschienen war. Bei den Tafeln handelt es sich vermutlich<br />
um eine Restauflage aus der 1775-83 bei Brunet<br />
erschienenen Übersetzung von Ussieux. Die Tafeln sind<br />
1781 datiert. – Etw. fleckig.<br />
1030 BALESTR(I)ERI, D., Rimm milanes. (Mailand,<br />
Ghisolf, 1744). 4°. Mit Titelvign., Portr., mehreren<br />
Kopf- und Schlußvign. sowie Portr. im Text (alles<br />
gestochen). S. (5)-174, 2 Bl. (so komplett). Pgt. d.<br />
Zt. (stärkere Gebrauchsspuren). (49) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Nicht bei Gamba. – Im Mailänder Dialekt<br />
verfaßt, das „lebendigste, bis heute gelesene Buch“ von<br />
Domenico (Meneghin) Balestreri, Gründungsmitglied der<br />
„Accademia dei Trasformati“ (vgl. Hardt, Geschichte der<br />
italienischen Literatur, 477). – Bemerkenswert sind die<br />
erfindungsreichen, teils szenischen Vignetten, darunter am<br />
Ende die „scrofa semilanuta“, ein auf die legendäre Gründung<br />
Mailands bezogenes Relief. – Vorsatz mit Spuren eines<br />
entfernten Exlibris sowie Exlibris-Stempel mit hs. Besitzervermerk,<br />
vereinzelt etw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1031 BOCCACCIO, G., Le Decameron. Traduction<br />
nouvelle. Augmentée de divers contes et nouvelles<br />
en vers par La Fontaine et autres; et enrichie de<br />
notes historiques par A. Sabatier de Castres.<br />
11 Bde. Paris, Poncelin, 1801-02. Mit 2 gestoch.<br />
Portrs., 11 gestoch. Titeln und 120 Kupfertafeln<br />
nach Gravelot, Boucher, Eisen sowie anonym von<br />
Cochin, Le Prevost, Martinet u. a. Ldr. d. Zt. mit<br />
Rsch. und Rvg. (Gebrauchsspuren). (39) 200,-<br />
Sander 184. Cohen-R. 162: „Figures de Gravelot réduites et<br />
gravées en sens inverse par de nouveaux graveurs avec des<br />
frontispices inédits de Monnet et de Brunet.“ – Wenige Bl.<br />
mit Ausriß (kein Textverlust), stellenw. wasserrandig. –<br />
Mod. Exlibris.
1032 BODONI – BRUNI (ARETINO), L., Vita di<br />
Cicerone. Parma, Bodoni, 1804. 2 Bl., 117 S. Hldr.<br />
d. Zt. mit Rvg. (beschabt und bestoßen). (49)<br />
200,-<br />
De Lama II, 159: „L'editore (Luigi Lamberti) ... propose al<br />
Tipografo amico la stampa di questo Codice Italiano, più<br />
raro assai di quelli in cui si serba il suo testo latino, ed<br />
assunse l'impegno di correggerne le bozze.“ Brooks 924.<br />
Weiß 396. – Die erste von zwei Ausgaben, die Bodoni 1804<br />
druckte (die andere in Kleinoktav „Piccolo ducale“, vgl.<br />
Brooks 925). – Der aus Arezzo stammende Leonardo Bruni<br />
(1370-1444), genannt „L'Aretino“, gehörte zu den führenden<br />
Humanisten seiner Zeit, dessen Hauptwerk, die 1415<br />
verfaßte Geschichte von Florenz in 12 Büchern (Venedig<br />
1473), ihm Ruhm und Bekanntheit als bedeutendster italienischer<br />
Historiker verschaffte. Die Lebensbeschreibung<br />
Ciceros verfaßte Bruni als Gegenstück zu Plutarchs Cicero-<br />
Viten, indem er versuchte, Cicero als großen Römer darzustellen,<br />
dessen Genie für ihn in der glücklichen Verbindung<br />
von politischer und literarischer Tätigkeit bestand. Mit seinem<br />
„Cicero novus“ schuf Bruni ein lange nachwirkendes<br />
Charakterbild des großen Rhetors und Staatsmannes. – Stellenw.<br />
etw. fleckig.<br />
1033 – DORIA CARAFFA – PROSE, E VERSI per<br />
onorare la memoria di Livia Doria Caraffa Principessa<br />
del S. R. Imp. e della Rocella di alcuni rinomati<br />
autori. Parma, Reale Stamperia (Bodoni),<br />
1784. 4°. Mit gestoch. Portr., 7 Kupfertafeln (4 in<br />
Pag.), 16 gestoch. Schrifttafeln (in Pag.) und mehr<br />
als 150 gestoch. Vign. und Initialen. 4 Bl., 407 S.<br />
(1 Bl. zwischengeb.), 1 Bl. Restauriertes Ldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. sowie Stehkanten- und Rvg. (49)<br />
1.000,-<br />
De Lama II, 29. Gamba 2420: „Magnificamente impressa.“<br />
Brooks 250: „Bellissimo libro. Fra i piu bei dei libri stampati<br />
da Bodoni.“ – Weiß 66: „Die Verfasser der zahlreichen Prosastücke<br />
und Gedichte sind meist Angehörige des geist -<br />
lichen Standes (darunter Giambernardo de-Rossi u. G. M.<br />
Pagnini) und des Adels.“ – Brunet IV, 909: „Ce volume,<br />
magnifiquement exécuté, a été tiré à un petit nombre<br />
d'exemplaires pour être distribué en présents.“ – Vereinzelt<br />
etw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Somewhat soiled occasionally. – Contemporary restored calf<br />
with spine label, gilt back and gilt outside edges. – See illustration.<br />
1034 – ELOGJ di Dante Alighieri, di Angelo Poliziano,<br />
di Lodovico Ariosto, e di Torquato Tasso. Parma,<br />
Stamperia Reale, 1800. 3 Bl., 379 S. Mod. Hldr. im<br />
Stil d. Zt. (49) 400,-<br />
Erste Ausgabe bei Bodoni. – Weiß 338. Brunet II, 1156. –<br />
Nicht bei Brooks. – Unbeschnitten, stellenw. minimal fleckig.<br />
1035 – GUARINI, G. (B.), Pastor Fido. Crisopoli<br />
(= Parma), Bodoni, 1793. Fol. 1 Bl., 345 S. Etw.<br />
spät. Ldr. mit Rvg. (Gelenke eingerissen, leicht be -<br />
schabt und bestoßen). (49) 400,-<br />
Literatur bis 1900 243<br />
Erschienen in einer Gesamtaufl. von 175 Ex. in 5 Papierqualitäten;<br />
unser Exemplar auf feinem geglätteten Bütten<br />
mit Wasserzeichen „FP“. – Brooks 521. De Lama II, 91.<br />
Kat. Weiß 175. Brunet II, 1775. – Vorsätze erneuert, kaum<br />
fleckig.<br />
1036 – (KEMPEN, T. VON,) De Imitatione Christi.<br />
Parma, Bodoni, 1793. Gr.-Fol. VII, 311 S. Ldr. d.<br />
Zt. mit 2 Rsch. und Rücken- und Deckelvg. (stärker<br />
beschabt und bestoßen). (49) 1.000,-<br />
Eines von 162 Exemplaren. – Brooks 484. De Lama II, 80.<br />
Weiß 187: „Die Bearbeitung der Ausgabe stammt von<br />
Valart.“ – Schöner, breitrandiger Bodoni-Druck. – Mit kleinem<br />
Exlibris auf dem Titel, kaum fleckig.<br />
Beautiful, wide-margined Bodoni printing. – With small<br />
exlibris on title, hardly soiled. – Contemporary calf with<br />
2 spine labels, gilt back and gilt on sides (stronger scratched<br />
and scuffed).<br />
1037 – PLAUTUS, T. M., Trinummus. Fabula contracta<br />
et expurgata. Parma, Stamperia Reale, o. J. (1780).<br />
4°. Mit gestoch. Titelvign., Textkupfer und ge -<br />
stoch. Schlußvign. XXIII, 167 S. Pgt. d. Zt. (Bezug<br />
tls. aufgeplatzt, etw. fleckig und bestoßen). (54)<br />
300,-<br />
Weiß 40. Brooks 173. Schweiger II, 772. – Nicht bei de<br />
Lama. – Ohne die Spiegel, etw. fleckig. – Aus der Bibliothek<br />
von Richard Heber (1773-1833).<br />
1038 – TASSO, T., La Gerusalemma liberata. 2 Bde.<br />
Parma, Bodoni, 1794. Fol. 9 Bl., 331 S.; 2 Bl.,<br />
337 S., 2 Bl. Hpgt. um 1880 mit Rsch. und Wappensupralibros<br />
(beschabt und bestoßen). (49)<br />
2.000,-<br />
Weiß 219. De Lama II, 101. – Vgl. Brooks 563. – „Prächtig<br />
gedruckte Ausgabe mit Widmung und Widmungsgedicht<br />
an Carl IV. von Spanien des Grafen Rezzonico und der<br />
4 Seiten umfassenden Ansprache an den Leser von Bodoni“<br />
(Weiß). – Eine von 3 Ausgaben. – Mehrf. gestempelt, stellenw.<br />
gering fingerfl., ansonsten schön erhaltenes Exemplar.<br />
With multiple stamps, here and there minor thumbing, generally<br />
a well preserved copy. – Half vellum around 1880 with<br />
spine label and armorial bookplate (scratched and scuffed).<br />
1039 BRENTANO, C., Die Märchen. Zum Besten der<br />
Armen nach dem letzten Willen des Verfassers<br />
hrsg. von G. Görres. 2 Bde. Stuttgart und Tübingen,<br />
Cotta, 1846-47. LVIII S., 1 Bl., 495 S.; 2 Bl.,<br />
608 S. Lwd. d. Zt. (gering beschabt und bestoßen)<br />
und (Bd. II) mod. Lwd. im Stil d. Zt. (7) 400,-<br />
Erste Gesamtausgabe. – Goed. VI, 62, 46. Mallon 155 und<br />
163. – Das Vorwort mit einer umfassenden Würdigung des<br />
Dichters. – Hs. Besitzvermerk auf fliegendem Vorsatz,<br />
minimal fleckig.
244<br />
1040 CAESAR, (C. J.), Commentaires. Avec des notes<br />
historiques, critiques et militaires par Turpin de<br />
Crissé. Nouvelle édition, à laquelle on a ajouté la<br />
Carte de l'Ancienne Gaule par d'Anville. 3 Bde.<br />
Amsterdam u. a., Libraires associés, 1787. Mit<br />
40 gefalt. Kupfertafeln und Kupferstichkarte.<br />
2 Bl., 22 S., 1 Bl., 319 S.; 2 Bl., 328 S.; 2 Bl., 334 S.<br />
Ldr. d. Zt. mit Rsch. sowie Deckel-, Stehkantenund<br />
Rvg. (Gebrauchsspuren). (49) 300,-<br />
Schweiger II, 54. – Die erste Ausgabe der kommentierten<br />
Übersetzung war 1785 erschienen. – Die Frankreichkarte<br />
mit Einriß, eine Tafel mit winziger Fehlstelle.<br />
1041 CASTIGLIONE, B., Il libro del cortegiano.<br />
Padua, Comino, 1766. 4°. Mit Portr., Titelvign.<br />
und einigen Kopfvign. (alles gestochen). 24, 347 S.<br />
(1 Bl. zwischengebunden). Interims-Brosch. d. Zt.<br />
(fleckig). (49) 200,-<br />
Razzolini-B. 99. Gamba 296, Anm.: „È molto pregevole si<br />
per la Vita premessavi, scritta dall'abate P. Serrassi, si per<br />
l'assistenza prestatavi dall'abate G. Gennari.“ – Nachdruck<br />
aus Cominos Gesamtausgabe der Werke Castigliones von<br />
1733. Exemplar der seltenen korrigierten Auflage (Buch<br />
4 endet S. 300). – Die Lage O verbunden, vereinzelt fleckig.<br />
1042 CHAULIEU, (G. A. DE), Oeuvres. D'après les<br />
manuscrits de l'auteur. 2 Bde. Den Haag und<br />
Paris, Bleuet, 1774. Mit gestoch. Portr. XII, 360 S.;<br />
2 Bl., 376 S. Kalbldr. d. Zt. (Kapitale mit kleinen<br />
Fehlstellen, etw. beschabt, bestoßen). (39) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Brunet I, 1826. – Bis heute vollständigste<br />
Werkausgabe des freigeistigen Abbé Guillaume Amfrye de<br />
Chaulieu (1639-1720). – Kaum fleckig, nur leicht gebräunt.<br />
– Dekorativ gebunden.<br />
1043 C(HODERLOS) DE L(ACLOS, P.-A.-F.), Les<br />
liaisons dangereuses. Lettres recueillies dans une<br />
société. 2 Bde. London, o. Dr., 1796 (= Paris um<br />
1812). Mit 2 gestoch. Frontisp. und 13 Kupfer tafeln.<br />
415 S.; 2 Bl., 398 S. Ldr. d. Zt. mit 2 Rsch.<br />
(beschabt und bestoßen). (49) 400,-<br />
Seitengleicher Nachdruck der zweiten illustr. Ausgabe von<br />
1796. – Cohen-R. 236. Sander 356. Lewine 110. – Mit den<br />
schönen, hier von Delvaux überarbeiteten Kupfern nach<br />
Gérard, Fragonard und Monnet. – Etw. gebräunt und fleckig.<br />
1044 CLAUDIANUS, C., (Opera) quae exstant varietate<br />
lectionis et perpetua adnotatione illustrata.<br />
Accedit index uberrimus. 2 Bde. Leipzig, Fritsch,<br />
1759. 5 Bl., XLVIII, 400 S.; 1 Bl., S. 401-720,<br />
112 Bl. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (fleckig,<br />
etw. berieben und bestoßen, mit wenigen Wurmspuren).<br />
(9) 200,-<br />
Quellet 240. Ebert 4759. Graesse II, 194. Schweiger II, 284:<br />
„Im wesentlichen ist der Text der Ausgabe von Heinsius<br />
(1650) wiederhohlt, aber auch dessen spätere Emendationen<br />
und ältere Ausgaben zu Rathe gezogen. Die kurzen<br />
Literatur bis 1900<br />
Anmerkungen erläutern trefflich den Sinn, die Sprache und<br />
die Sachen. Der Index ist vom Rector Niclas in Lüneburg<br />
angefertigt.“ – Leicht gebräunt, tls. stärker fleckig und etw.<br />
wasserrandig.<br />
1045 CLAUREN, H. (d. i. KARL HEUN), Mimili.<br />
Dresden, Hilscher, 1816. Mit gestoch. Portr. in<br />
Punktiermanier von Bolt nach Wocher. 2 Bl.,<br />
138 S., 1 Bl. Pp. d. Zt. mit Rsch. (Bezug tls. abgeplatzt,<br />
bestoßen). (158) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. X, 50, 14. Hayn-G. I, <strong>61</strong>5. Hehres<br />
und Triviales II, 133. Sichelschmidt 121: „Klassisches<br />
Beispiel literarischen Edelkitsches.“ – Leicht gebräunt und<br />
etw. fleckig.<br />
1046 COPPER PLATE MAGAZINE, THE. London,<br />
Kearsly, 1778. 4°. – Daraus: Gestoch. Titel, 38 ge -<br />
stoch. Portrs. und 74 Kupfertafeln mit entsprechenden<br />
Textblättern. Restauriertes Ldr. d. Zt. –<br />
Tls. fleckig. (49) 200,-<br />
1047 DANTE ALIGHIERI, La divina commedia.<br />
Novamente corretta, spiegata e difesa da F. B. L.<br />
M. C. 3 Bde. Rom, Fulgoni, 1791. 4°. Mit 3 ge -<br />
stoch. Titeln und 3 Kupfertafeln. XVIII, 502; 523;<br />
XII, 541 S. Mod. Pgt. (etw. beschmutzt, beschabt<br />
und bestoßen). (49) 600,-<br />
Erste Ausgabe dieser Edition. – Melzi I, 323. Olschki 74.<br />
Gamba 397. Koch I, 12: „Nothing of any importance had<br />
been done in the way of critical study of Dante since 1595.<br />
This commentary was, both at home and abroad, rightly<br />
received with approbation as the most careful, most industrious,<br />
and most serviceable for immediate wants.“ – Kritische<br />
Ausgabe der „Göttlichen Komödie“ mit einem opulenten<br />
Kommentar, der zu den bedeutendsten der rund<br />
75 italienischsprachigen Kommentare zu zählen ist, die es<br />
seit dem 14. Jahrhundert zur „Göttlichen Komödie“ gibt,<br />
weil er den Beginn der historisch-philologischen Dante forschung<br />
darstellt. Verfaßt hat ihn in 20jähriger Arbeit<br />
F. B. L. M. C.: Fra Baldassarre Lombardi, Minor Conventuale<br />
(geb. 1718., gest. 1802). – Stellenw. fleckig.<br />
1048 – La divina Commedia. 3 Bde. Bologna, Gam -<br />
berini & Parmeggiani, 1819-21. 4°. Mit gestoch.<br />
Titelvign. und 101 Kupfertafeln von G. Macchiavelli.<br />
3 Bl., 44 S., 2 Bl., 238 S.; 1 Bl., 243 S.; 2 Bl.,<br />
212 S. Pp. d. Zt. (stark beschabt und bestoßen).<br />
(23) 500,-<br />
Koch 16. – Ohne die Seite 215/16 (vermutlich weiß). –<br />
Mehrfach gestempelt, unbeschnitten, minimal gebräunt.<br />
1049 DEUTSCHE GEDICHTE des Mittelalters. Hrsg.<br />
von F. H. von der Hagen und J. G. Büsching.<br />
2 Bde. Berlin, Realschulbuchhandlung und Rei -<br />
mer, 1808-25. 4°. Mit 4 Holzschnitt-Tafeln. Pp. d.<br />
Zt. mit Rsch. (beschabt und bestoßen). (102) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. I, 68, 3-4; 62, 3; 129; 257. – Vorsätze,<br />
Titelei und letzte Blätter etw. fleckig.
1050 DRECHSLER, Freundes-Erinnerung heilig! oder<br />
Edle Züge meines verewigten Freundes Herrn<br />
Christian Adam Kämpffe. (Nürnberg), Milbradt,<br />
1803. 4°. 15 S. Ohne Einband (angestaubt). (158)<br />
100,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar. – Empfindsame<br />
Würdigung des biographisch sonst unbekannten Christian<br />
Adam Kämpffe (1768-1803) durch seinen Schwager. –<br />
Leicht gebräunt. – Sehr seltener Druck, in keiner deutschen<br />
Bibliothek nachweisbar.<br />
1051 DULLER, E., Geschichten und Mährchen für<br />
Jung und Alt. 2 Bde. Stuttgart, Brodhag, 1834-35.<br />
192; 223 S. Orig.-Brosch. (Gebrauchsspuren).<br />
(158) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. XII, 223, 12. Düsterdiek 1715.<br />
Wurzbach III, 391. – Gebräunt und fleckig. – Selten.<br />
1052 ECKARDT, M., Gedichte und Erzählungen. Er -<br />
furt, Hennings und Hopf für den Autor, 1862. XI,<br />
140 S. Lwd. d. Zt. (158) 120,-<br />
Von uns weder bibliographisch noch in öffentlichem Bibliotheksbesitz<br />
nachweisbar. – Gedichte in verschiedenen klassischen<br />
lyrischen Formen und märchennahe Erzählungen<br />
eines frommen Christen. Derzeit das einzige Exemplar mit<br />
den möglicherweise einzigen Zeugnissen des ansonsten<br />
gänzlich verschollenen Max Eckardt. – Gering fleckig.<br />
1053 ECKARTSHAUSEN, K. VON, Ein Bändchen<br />
Erzählungen zur Bildung junger Leute, die sich<br />
richterlichen Geschäften weihen. 2 in 1 Bd. München,<br />
Strobl, 1782-83. Mit 2 gestoch. Frontisp.<br />
und gestoch. Schlußvign. Hldr. d. Zt. mit Rsch.<br />
und Rvg. (beschabt und bestoßen). (72) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Faivre 7 und 8. Hayn – G. II, 98 (nur der<br />
zweite Teil, der den Titel „Die beleidigten Rechte der<br />
Menschheit oder Richtergeschichten aus unserm Jahrhundert“<br />
trägt). – Das erste Frontispiz seitlich etw. ausgefranst,<br />
Titel mit Besitzvermerk, leicht fleckig.<br />
1054 – Gott ist die reinste Liebe. Mein Gebet und meine<br />
Betrachtung. Steyr, Greis, o. J. (um 1824). 12°. Mit<br />
gestoch. Frontisp. und gestoch. Titel. 262 S., 1 Bl.<br />
Ldr. d. Zt. (etw. gedunkelt). (132) 250,-<br />
Vgl. Faivre 58. – Häufig aufgelegte Schrift des Repräsentanten<br />
der katholisch-theosophischen Gegenaufklärung.<br />
Faivre verzeichnet in seiner Eckartshausen-Bibliographie<br />
rund 40 Ausgaben, die von 1790 (EA) bis in die zwanziger<br />
Jahre des 19. Jahrhunderts erschienen sind, nicht jedoch die<br />
vorliegende. Auch über den KVK ist der Druck nicht nachweisbar.<br />
Joseph Greis arbeitete nach Durstmüller (I, 315)<br />
seit 1804 als Buchdrucker in Steyr, seit 1827 auch als Buchhändler;<br />
die Formulierung auf dem Titel „und zu finden bey<br />
Joseph Greis“ macht es freilich wahrscheinlich, daß die<br />
Buchhandelstätigkeit bereits etwas früher als mit dem Jahr<br />
1827 anzusetzen ist. – Leicht gebräunt, etw. fleckig. – In<br />
rotem Leder mit überlappender Klappe und Metallverschluß<br />
auf dem Vorderdeckel, dreiseitigem Goldschnitt<br />
Literatur bis 1900 245<br />
Nr. 1057<br />
sowie reicher Rückenvergoldung, Deckelfileten mit Ornamentbordüre<br />
und Stehkantenvergoldung als Geschenkexemplar<br />
zur Firmung des Herzogs Max Joseph in Bayern<br />
(1808-1888) am 22. August 1824; auf dem Respektblatt<br />
eigenhändig unterzeichnet von Benedict von Holland<br />
(1775-1853), „Director und Erzieher Sr. K. Hoheit des Herzogs<br />
Max von Baiern“.<br />
1055 EHRENBAUM, J., Der Psycholog. Ein Lebensereigniß.<br />
Leipzig, Brockhaus, 1837. 4 Bl., 283 S.<br />
Pp. d. Zt. mit Rsch. (158) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Brockhaus-Verz. 350: „Ueber Johann<br />
Ehrenbaum ist nichts Näheres bekannt.“ – Stellenw. etw.<br />
fleckig. – Selten.<br />
1056 EICHENDORFF, J. VON, Dichter und ihre<br />
Gesellen. Berlin, Duncker und Humblot, 1834.<br />
2 Bl., 380 S. Pp. d. Zt. (Rücken mit kleineren Fehlstellen,<br />
beschabt und bestoßen). (7) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. VIII, 129, 23. – Mehrf. gestempelt,<br />
2 Seiten mit Randausriß (kein Textverlust), etwas gebräunt.<br />
– Exlibris.<br />
1057 – Gedichte. Berlin, Duncker und Humblot, 1837.<br />
XII, 482 S., 1 Bl. Hldr. d. Zt. mit Rvg., goldgepr.<br />
Deckelbordüren, Steh- und Innenkantenvg. (Vordergelenk<br />
tls. gebrochen, etw. bestoßen) sowie Seidenmoirée-Vorsätzen.<br />
(7) 4.000,-
246<br />
Erste Ausgabe. – Goed. VIII, 190, 29. – Vorsätze leicht ge -<br />
wellt und etw. fleckig, Innengelenke restauriert und leimschattig,<br />
Titel aufgezogen und mit geringen Flecken, die<br />
S. 304/05 mit schwachem Abklatsch eines Blattes. – Vorsatz<br />
mit dem radierten Exlibris von Prinzessin Hermine Reuß<br />
(1887-1947), der zweiten Gemahlin des letzten deutschen<br />
Kaisers. Das Exlibris zeigt das Exil-Schloß Doorn in den<br />
Niederlanden. Titel mit mehreren blindgepr. Besitzetiketten<br />
des preußisch-reußschen Hauses. – Siehe Tafel 22 und<br />
Abbildung.<br />
1058 EINBÄNDE – ROTE MAROQUIN-EIN-<br />
BÄNDE. Frankreich um 1780. Mit reicher Rvg.,<br />
goldgepr. Deckelfileten, goldgepr. Wappensupralibros<br />
und Steh- und Innenkantenvg. (stellenw.<br />
etw. beschabt und bestoßen). (54) 1.200,-<br />
Olivier 2018-20. – Exzellent erhaltene Reihe aus der Bibliothek<br />
des Hauses de Lamoignon, deren berühmtester Vertreter<br />
der Minister Malesherbes war. Vermutlich stammt<br />
unser Exemplar aus dem Besitz von Chrétien-François II.<br />
de Lamoignon, von dem Olivier berichtet, daß dessen<br />
Bibliothek („très importante“) in großen Teilen nach<br />
England verkauft wurde. – ENTHÄLT: LES PSEAUMES<br />
traduits en françois par G. F. Berthier. 5 Bde. Paris, Mérigot,<br />
1788. 12°. Mit gestoch. Portr. – De Backer-S. I, 1380, 9. –<br />
Tls. leicht gebräunt und gering fleckig. – Siehe Abbildung<br />
Tafel 24.<br />
Red morocco bindings. France around 1780. – Very well preserved<br />
series from the library of the family de Lamoignon.<br />
– Partly slightly browned and minimally soiled. – With<br />
richly gilt back, gilt stamped fillets on boards, gilt stamped<br />
armorial bookplate on covers as well as gilt outside and interior<br />
edges (here and there a little scratched and scuffed). –<br />
See illustration on plate 24.<br />
1059 – DUNKELBLAUER SAMTEINBAND. Süddeutschland,<br />
um 1830. Mit zwei Messingschließen<br />
und metallgefaßten Kanten, vorderer Deckel mit<br />
flachem Metallbeschlag. Gepunzter Goldschnitt<br />
(Rücken lichtrandig, etw. angestaubt). (158) 100,-<br />
ENTHÄLT: CHALLONER, R., The Garden of the Soul:<br />
or, manual of spiritual excercises and instructions, for<br />
Christians who, living in the world, aspire to devotion.<br />
London, Keating und Brown, 1831. 1 Bl., 368 S., 3 Bl.<br />
1060 – ELFENBEINEINBAND. Mit auf rosa Samt<br />
montierten filigranen Elfenbeinschnitzereien auf<br />
den Deckeln, mit messinggefaßten Kanten, einer<br />
Messingschließe, Rücken aus rotem Samt und<br />
Metallbeschlag (von 3). Mailand um 1860. 10 x<br />
14,5 cm (Vorderdeckel gebogen und aus der Kantenfassung<br />
gerutscht, mit kleiner Bruchstelle, etw.<br />
angeschmutzt). (158) 150,-<br />
Dekorativer, glattgeschliffener Elfenbeineinband mit einem<br />
Rankenornament und Kreuz in der Mitte. – ENTHÄLT:<br />
ADORAZIONI e preghiere. Mailand, Ripamonti, (ca.<br />
1860). Mit lithogr. Titel und gestoch. Frontisp. 3 Bl., 248 S.<br />
10<strong>61</strong> – BRAUNER LEDEREINBAND. Wien um<br />
1860. In Rautenmuster blindgeprägtes Leder mit<br />
bandartig über den Deckel gezogener Messing-<br />
Literatur bis 1900<br />
schließe, verziert mit 7 Malachit-Cabochons, und<br />
Goldschnitt (minimale Wurmspuren, beschabt<br />
und bestoßen). (158) 100,-<br />
ENTHÄLT: VEITH, E., Jesus meine Liebe. Ein Gebetbuch<br />
für Katholiken. Fünfte verb. Aufl. Wien, Lienhart, (ca.<br />
1859). Mit gestoch. Titel und 3 Stahlstich-Tafeln. 1 Bl.,<br />
504 S., 4 Bl. – Teils stärker fleckig, wurmspurig.<br />
1062 – VIOLETTFARBENER SAMTEINBAND.<br />
Deutschland um 1870. Mit reicher Deckelvergoldung<br />
und dreiseitigem gepunzten Goldschnitt.<br />
(158) 150,-<br />
ENTHÄLT: LA JOURNÉE DU CHRÉTIEN. Nouv. éd.<br />
Tours, Mame, 1865. Mit 4 Stahlstich-Tafeln. 1 Bl., 604 S. –<br />
Wenige Seiten minimal gebräunt. – Dekoratives Exemplar.<br />
1063 – PURPURNER SAMTEINBAND. Süddeutschland<br />
um 1878. Mit 9 vergoldeten Metallbeschlägen<br />
mit Putti-Motiven, zwei Messingschließen<br />
und gepunztem Goldschnitt (Kopf und<br />
Schwanz berieben, etw. lichtrandig). (158) 100,-<br />
ENTHÄLT: SEELEN-GÄRTLEIN. Vollständiges Gebetbuch<br />
für katholische Christen, aus vielen der schönsten<br />
deutschen Gebete des Mittelalters zusammengestellt. Augsburg<br />
und München, Huttler, 1878. Mit zahlr. Abb. nach<br />
Dürer. 1 Bl., XIX, 583 S., 3 Bl.<br />
1064 – ROTE ENGLISCHE CHAGRINEINBÄN -<br />
DE. Um 1880. Mit reicher Vergoldung (minimal<br />
bestoßen). (72) 300,-<br />
ENTHÄLT: (MEDINA-POMAR, DUKE DE), A Secret<br />
Marriage and its Consequences. 3 Bde. London, Chapman<br />
und Hall, 1878. VII, 293 S.; S. (III)-VIII, 309 S.; S. (III)-VII,<br />
285 S. – Erste Ausgabe. – Halkett-L. V, 211. – Schön ge -<br />
bunden.<br />
1065 – WEINROTER MAROQUINEINBAND.<br />
Um 1904. Sign. „G. Hedberg, kongl. Hofbokbindare<br />
Stockholm“. Mit goldgepr. Monogramm von<br />
Vittorio Emanuele III. auf dem Vorderdeckel und<br />
Goldschnitt. (49) 200,-<br />
ENTHÄLT: FAHLSTEDT, C. A., Dizionario Italiano-Svedese<br />
– Italiensk-Svensk Ordbok. Stockholm, Fritzes, (1904).<br />
XIV, 625 S. – Stellenw. gering fleckig. – Vorsatz mit Widmung<br />
des Verfassers an Vittorio Emanuele.<br />
1066 EYBEL – FEINER, G. (PSEUD.), Was ist der<br />
Papst? Zweite verbesserte, und von vielen wichtigen<br />
Druckfehlern gereinigte Auflage mit einer<br />
Vorrede und Nachrede von Georg Feiner. Ohne<br />
Ort und Drucker (Wien, Kurzböck?), 1782. 72 S.<br />
Mod. Broschur. (158) 150,-<br />
Einzige Ausgabe. – Bibliographisch von uns nicht nachweisbar<br />
(im KVK nur das Exemplar der Leopold-Sophien-<br />
Bibliothek in Überlingen verzeichnet). – Monsterrezension<br />
der im selben Jahr unter dem Titel „Was ist der Papst“<br />
erschienenen Polemik gegen Pius VI. von Joseph Valentin<br />
Eybel (vgl. Lit. in Österreich 948). – Minimal fleckig.
1067 FLORIAN, (J.-P. CLARIS) DE, Galatée, roman<br />
pastoral; imité de Cervantes. Paris, Defer de Maisonneuve,<br />
1793. 4°. Mit 4 Farbkupfertafeln von<br />
Colibert und Cazenave nach Nicolas-André Monsiau.<br />
125 S., 1 Bl. Spät. Hldr. (beschabt und bestoßen).<br />
(49) 600,-<br />
Sander 698. Lewine 188. Cohen-R. 400. – Eine nur kurze<br />
Blüte auf dem Gebiet der Buchillustration erlebte der aus<br />
England eingeführte, in Frankreich zu höchster technischer<br />
Vollendung gelangte Farbstich während der neunziger Jahre<br />
in einer kleinen Zahl in beschränkter Auflage hergestellter<br />
Prachtpublikationen des Verlegers Defer de Maisonneuve,<br />
die in ihrer Zeit keine Nachfolge fanden. – Etw. fleckig. –<br />
Siehe Abbildung Tafel 24.<br />
1068 FRÄNKEL – Sammmelband mit 5 Theaterstücken<br />
in bayerischem Dialekt von Ferdinand Fränkel.<br />
München 1852/53. Lwd. d. Zt. mit Vg. (stellenw.<br />
berieben). (158) 200,-<br />
Seltene erste Ausgaben. – ADB XLVIII, 701. – I. Der<br />
Schwärzer und sein Diandl. Original-Charakterbild aus<br />
dem bayerischen Hochlande. München, Franz, 1852. 2 Bl.,<br />
S. 74-143 (so komplett). – II. Der Goldsee. Originalzauberposse<br />
in 3 Abtheilungen. Ebda. 1852. 68 S. – III. Adelheid<br />
die Soldatenbraut, oder: Die Peterin an der Mariensäule.<br />
Schauspiel in 5 Abtheilungen. Ebda. 1852. 2 Bl.,<br />
S. (149)-216. – IV. Fürst und Volk. Lebensbild der Neuzeit.<br />
München, Deschler, 1852. 92 S. – V. Ein Traum auf der<br />
Königs-Alpe. Festspiel in einem Akte. (Passau, Dietenberger<br />
und Breßl, 1853). 19 S. – Zusammenstellung der ersten<br />
gedruckten Schauspiele des Münchner Volksschriftstellers,<br />
„in Wien und München auf beider Vorstadt- und vielen<br />
Provinzbühnen sehr oft aufgeführt“ (ADB). – Stellenw. etw.<br />
gebräunt und fleckig.<br />
1069 (FRANK, W.), Emilie im vierfachen Stande. Neue<br />
mit Kupfern verschönerte Aufl. 2 Bde. Leipzig,<br />
Seeger, 1804. Mit 2 gestoch. Frontisp., 2 gestoch.<br />
Titelvign. und 2 Kupfertafeln. S. (III)-VIII, 344 S.;<br />
S. (3)-336. Hldr. d. Zt. mit Rsch. (beschabt und<br />
bestoßen). (158) 80,-<br />
Vgl. Holzmann-B. II, 678. Hamberger-M. III, 406. Hayn-<br />
G. II, 137 (andere Ausg.): „Enthält ziemlich freie und verfängliche<br />
Erörterungen.“ – Vermutlich fehlen die Vortitel. –<br />
Vorsätze leimschattig, Titel mit altem Besitzvermerk in<br />
Tinte, gebräunt und fleckig.<br />
1070 FROELICH, J. (PSEUD.), Lustig und angenehmer<br />
Zeitvertreib. Augsburg, Kranzfelder, 1811. 16,<br />
350 S. Pp. d. Zt. (beschabt und bestoßen). (114)<br />
80,-<br />
Hayn-G. II, 469. Weller, Pseud.-Lex., 216. – Reizvolle<br />
Mischung von Anekdoten, Rätseln, nützlichen Hinweisen<br />
usw. – Vorsatz mit Besitzvermerk von alter Hand, Titel ge -<br />
stempelt.<br />
Literatur bis 1900 247<br />
1071 (GAUM, J. F.), Das Concilium zu Wien im Jahr<br />
1784. Oder: Freundschaftliche Briefe eines Ex -<br />
jesuiten, über etwas das geschehen soll, und nicht<br />
geschehen wird, an einen seiner Freunde in S.<br />
Ohne Ort und Dr. (Ulm?), 1784. 120 S. Ldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. (beschabt und etw. bestoßen, vereinzelt<br />
mit leichtem Wurmfraß). (3) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Holzmann-B. I, 9915. – Johann Ferdinand<br />
Gaum (1738-1814) war Professor im Kloster Blaubeuren<br />
und später Superintendent sowie Stadtpfarrer in Calw. Er<br />
wird in der Literatur häufig mit seinem Onkel Johann<br />
Friedrich Gaum verwechselt, einem Ulmer Senator und<br />
Buchhändler, der ebenfalls schriftstellerisch tätig war. –<br />
Exlibris.<br />
1072 GESSNER, S., Oeuvres. 4 Bde. Paris, (Causse<br />
für) Renouard, 1795. Mit 3 gestoch. Portrs. und<br />
48 Kup fertafeln. Ldr. d. Zt. mit 2 Rsch. und Rvg.<br />
(Ge len ke gebrochen, Wurmspuren, beschabt und<br />
bestoßen). (49) 400,-<br />
Kat. Fürstenberg 114. – Vgl. Cohen-R.435. Sander 787. –<br />
Kupfertafeln nach Moreau le Jeune. – Stellenw. etw. fleckig.<br />
1073 GOETHE, (J. W. VON), Sämtliche Werke.<br />
45 Bde. und 3 Erg.-Bde. in 48 Bdn. München,<br />
Müller, und Berlin, Propyläen, (1909-32). Mit<br />
zahlr. Tafeln. OHldr. (Gebrauchsspuren). (156)<br />
400,-<br />
1074 – Clavigo. Leipzig, Weygand, 1774. 100 S. Mod.<br />
Hpgt. unter Verwendung eines mittelalterlichen<br />
Manuskripts. (7) 500,-<br />
Zweiter Druck der ersten Ausgabe. – Goed. IV/3, 159, 2.<br />
Hagen 64 (D1 alpha). Slg. Kippenberg 352. – Erste nicht<br />
anonym erschienene Dichtung Goethes. – Titel mit Besitzvermerk<br />
von alter Hand in Tinte, tls. mit Knickspuren, etw.<br />
fleckig und leicht gebräunt.<br />
1075 – Herrmann und Dorothea. Neue Ausg. Braunschweig,<br />
Vieweg, 1799 (d. i. 1803). Mit gestoch.<br />
Frontisp., gestoch. Titel mit Vign. und 9 Kupfertafeln<br />
von F. Bolt und C. Kohl nach F. Catel. 1 Bl.,<br />
231 S. Pp. d. Zt. (stärker beschabt und bestoßen).<br />
(86) 120,-<br />
Hagen 244. – Mit dem oft fehlenden Reihentitel „Göthe's<br />
neue Schriften, Braunschweig 1803“. – Unbeschnitten, etw.<br />
fleckig.<br />
1076 – Die Leiden des jungen Werthers. 2 Tle. in 1 Bd.<br />
Leipzig, Weygand, 1774. Mit 2 gestoch. Titelvign.<br />
224 S. Mod. Hldr. mit Rsch. und dezenter Vg.<br />
(etw. beschabt und bestoßen). (86) 1.500,-<br />
Zweiter Druck der ersten Ausgabe. – Goed. IV/3, 163.<br />
Kippenberg 3039. Hagen 80. – An der Stelle der Druckfehler<br />
(Kennzeichen der EA) nun ein Holzstock: Sense mit<br />
geflügelter Sanduhr. – Etw. fleckig. – Siehe Abbildung.
248<br />
Nr. 1076<br />
1077 GOETHE, J. W. VON, Die Wahlverwandtschaften.<br />
2 Bde. Tübingen, Cotta, 1809. 1 Bl., 306;<br />
340 S. Pp. d. Zt. mit Rsch. (Kanten leicht berieben<br />
und bestoßen). (120) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. IV/3, 388, 181. Hagen 327. Hirzel<br />
A 273. Slg. Kippenberg 384. Fischer 704. – Laut Frommann<br />
in einer Auflagenhöhe von 2500 Ex. (1500 auf Schreib papier<br />
und 1000 auf Druckpapier) erschienen. – Fleckig und leicht<br />
gebräunt.<br />
1078 GOGOL, N. W., Socinenija (Werke). Mischaufl.<br />
5 Bde. St. Petersburg, Marks, 1894-96. Mit 2 Stahlstich-Portrs.<br />
und 5 (2 gefalt.) lithogr. Tafeln.<br />
OLwd. (etw. fleckig, leicht beschabt und bestoßen).<br />
(7) 200,-<br />
Erster Bd. in 12., Rest in 13. Aufl. – Vgl. Eppelsheimer 544.<br />
– Die erste kritische Ausgabe der Werke Gogols, herausgegeben<br />
von N. S. Tikhonrawow. – Titel gestempelt, gebräunt.<br />
1079 GOLDSCHMIDT, L., Gedichte und deklamatorische<br />
Vorträge. München 1854. 12°. 87 S. Lwd. d.<br />
Zt. (158) 200,-<br />
Literatur bis 1900<br />
Völlig unbekannte Publikation, die ein Freund oder Nachkomme<br />
des biographisch ebenso völlig unbekannten Verfassers<br />
auf eigene Kosten und in einer Kleinstauflage hat<br />
herstellen lassen, um das Bändchen Freunden des verstorbenen<br />
Autors zu seinem Gedenken zu verehren. Darauf<br />
deuten neben dem Titelzusatz – „Seinen Freunden gewidmet<br />
von **“–, einer kurzen Bemerkung am Ende (Goldschmidts<br />
Stimmimitationen „giengen mit ihm ins Grab“)<br />
und die edle Ausstattung des Buches in blauem Ganzleinen<br />
und mit dreiseitigem Goldschnitt hin. Gedruckt hat das<br />
Buch Albrecht Volkhart, der „Führer des Augsburger Liberalismus<br />
und dessen bestimmende Persönlichkeit bis in die<br />
1860er Jahre“ und entschiedener Kämpfer „für eine politische<br />
Emanzipation der Gesellschaft vom Staat“ (Gier-J.<br />
1012), so daß man wohl kaum fehlgeht, wenn wir Leopold<br />
Goldschmidt und seinen Freundeskreis im liberal gesonnenenen,<br />
jüdischer Emanzipation gegenüber aufgeschlossenen<br />
Bayern vermuten. – Die Gedichte selbst sind teils Mundartgedichte<br />
in verschiedenen oberdeutschen Dialekten, teils<br />
hochdeutsch. – Gering fleckig.<br />
1080 GRAZZINI, A. F., genannt IL LASCA, La prima<br />
e la seconda cena, novelle. Alle quali si aggiunge<br />
una novella che ci resta della terza cena. 2 Bde.<br />
London (= Livorno), Bancker, 1793. Mit gestoch.<br />
Portr. 15, 334; 255 S. Ldr. d. Zt. mit Vg. (Ge -<br />
brauchs spuren). (49) 150,-<br />
Hayn-G. II, 664. Gamba 540: „Editore di questa stimabile<br />
edizione è stato Gaetano Poggiali, il quale vi pose molta diligenza.“<br />
– Bedeutendste italienische Novellensammlung des<br />
16. Jahrhunderts. – Vorsätze leimschattig, mit Spuren eines<br />
entfernten Exlibris, Gelenke gebrochen, stellenw. fleckig.<br />
1081 GRIMM, J., Reinhart Fuchs. Berlin, Reimer, 1834.<br />
6, 1 (Errata) Bl., 296, 452 S. Pp. d. Zt. (beschabt<br />
und bestoßen). (114) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. I, 15, 12. Hennig-L. 517: „Eine ausführliche<br />
Quellen- und Textkritik, die die meisten der<br />
damals bekannten Handschriften und Drucke berücksichtigte<br />
und durch den sorgfältigen Abdruck wichtiger lateinischer,<br />
mittelhochdeutscher und niederländischer Fassungen<br />
des Reineke Fuchs neue Zusammenhänge erschloß.“<br />
BEIGEB.: HOFFMANN VON FALLERSLEBEN,<br />
(A. H.), Reineke Vos. Nach der Lübecker Ausgabe vom<br />
Jahre 1498. Breslau, Grass, Barth und Comp., 1834. 22 S.,<br />
1 Bl., 227 S. – Erste Ausgabe. – Goed. I, 483, 1. – Vorsatz mit<br />
Besitzvermerken von W. O. Abel (1834) und von D(avid)<br />
F(riedrich) Weinland (1887), dem Verfasser des erfolg -<br />
reichen Jugendromans „Rulaman“; die S. 435-442 im ersten<br />
Werk verbunden, fleckig, tls. gebräunt. – Zwei im selben<br />
Jahr erschienene Höhepunkte der Germanistik in Erst -<br />
ausgaben.<br />
1082 GRIMM, J. L., Zwo Predigten: I. Eine Warnungspredigt<br />
über die Bälle; II. Eine Gedächtnispredigt<br />
der Leiden Jesu. Nürnberg, Raw, 1790.<br />
1 Bl. 24, 28 S. Ohne Einband. (150) 100,-<br />
Baader I/2, 412. Meusel IV, 369. – Scharfe Predigt gegen die<br />
Lustbarkeiten, Gefahren und Laster des Tanzens der Jugend<br />
auf öffentlichen Bällen. – Johann Ludwig Grimm (1745-<br />
1794) war Professor der Theologie und Philosophie sowie<br />
evangelischer Prediger in Regensburg.
1083 GUTZKOW, K., Vermischte Schriften. 4 in 2 Bdn.<br />
Leipzig, Weber und Brockhaus, 1842-50. Hlwd. d.<br />
Zt. (Deckel von Bd. II mit Klebespuren; leicht<br />
bestoßen und wenig berieben). (72) 150,-<br />
Rasch 2.23. Brockhaus-Verz. 564. – „Alle vier Bände wurden<br />
auch einzeln verkauft. Die ersten drei Bände wurden<br />
bei Weber verlegt, an Lorck weiterverkauft, der wiederum<br />
die Restbestände an Brockhaus abtrat, wo schließlich der<br />
letzte Band dieser Reihe erschien. Bemerkenswert ist, daß in<br />
dieser Sammlung zwei Texte enthalten sind, die gar nicht<br />
von Gutzkow, sondern von Georg Büchner stammen, nämlich<br />
'Lenz' und 'Leonce und Lena'“ (Rasch). – Vorsätze ge -<br />
stempelt; fleckig. – Exlibris.<br />
1084 HADERMANN, W., Das menschliche Herz nach<br />
seiner Größe und Schwäche. Frankfurt, Körner,<br />
1799. 6 Bl., 248 S., 1 Bl. Ldr. d. Zt. mit reicher Vergoldung<br />
(leicht beschabt). (158) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Hamberger-M. IX, 489. – Über Johann<br />
Wilhelm Ernst Hadermann ist kaum etwas bekannt. Er war<br />
Magister der Philosophie und Rektor zu Philippseich im<br />
Isenburgischen und veröffentlichte 1800 einen Roman „Selmar,<br />
oder die Schwärmer“; außerdem publizierte er Artikel<br />
in mehreren Journalen, vorzüglich in der „Pädagogischen<br />
Bibliothek“ von Guthsmuths. – Auf vorzüglichem Papier<br />
gedruckt.<br />
1085 HEBEL, J. P., Werke. 5 Bde. Karlsruhe, Müller,<br />
1843. Mit gestoch. Portr., 2 Stahlstichtafeln, gefalt.<br />
Faksimile und 4 gefalt. Musikbeilagen. Ldr. d. Zt.<br />
mit 2 Rsch. und Rvg. (Schildchen vereinzelt mit<br />
minimalen Absplitterungen, Kanten wenig be -<br />
schabt und etw. bestoßen). (62) 150,-<br />
Goed. VII, 544, 24. – Vorsätze gebräunt und leimschattig,<br />
stellenw. leicht fleckig. – Dekorative Reihe.<br />
1086 HEINSE – PETRONIUS ARBITER, T., Begebenheiten<br />
des Enkolp. Aus dem Satyricon des<br />
Petron übers. (von W. Heinse). 2 in 1 Bd. Rom<br />
(= Schwabach, Mizler), 1773. Mit gestoch. Frontisp.<br />
(in Pag.) und 2 gestoch. Titelvign. 48, 221,<br />
256 S. Mod. läd. Pp. (158) 200,-<br />
Erster Druck der ersten Ausgabe dieser Übersetzung. –<br />
Goed. IV/1, 882, 5 a. Schulte-Strathaus 2 a („Geschrieben in<br />
Augsburg im May 1772“). Hayn-G. VI, 153. Kat. Weltliteratur<br />
204, 15. – Leicht fleckig, unbeschnitten.<br />
1087 (HERDER, J. G.), Kritische Wälder. Oder Be -<br />
trachtungen, die Wissenschaft und Kunst des<br />
Schönen betreffend, nach Maasgabe neuerer<br />
Schriften. 3 „Wäldchen“ in 1 Bd. (Riga, Hartknoch),<br />
1769. 278, 263, 184 S. Hldr. d. Zt. mit<br />
Rsch. (Rückenbezug brüchig, etw. bestoßen). (7)<br />
100,-<br />
Goed. IV/1, 724, 27. Schulte-Strathaus 16 b. Günther 629-<br />
631. – Zweiter Druck der ersten Ausgabe (die Vignetten<br />
wurden wegen Abnutzung der Platte durch Mottos ersetzt).<br />
– Über Lessings Laokoon (I) und einige Schriften von Klotz<br />
Literatur bis 1900 249<br />
(II und III). – Ein vierter Teil, auch 1796 fertiggestellt,<br />
erschien erst 1846 aus dem Nachlaß. – Wie meist ohne das<br />
Errata-Blatt. – Fliegende Vorsätze erneuert, Titel mit kleinem<br />
Besitzstempel; wenig fleckig und gebräunt.<br />
1088 HESIOD, Erga kai hemerai (graece). Traduzione<br />
di P. Brazuolo Milizia. Padua, Conzatti, 1765. 4°.<br />
Mit gestoch. Initiale und gestoch. Druckermarke<br />
am Ende. S. (3)-239, 2 Bl. (so komplett). Interims-<br />
Brosch. d. Zt. (fleckig). (49) 200,-<br />
Schweiger I, 146. – Mit dem weißen Blatt am Beginn. – Der<br />
Text ausschließlich italienisch. – Exlibris Castello di Duino.<br />
1089 HOFFMANN, E. T. A., Ausgewählte Schriften.<br />
10 Bde. Berlin, Reimer, 1827-28. Mit 8 (statt 16)<br />
Aquatintaradierungen in Braundruck. Ldr. d. Zt.<br />
mit reicher Rvg. (etw. beschabt und bestoßen).<br />
(62) 400,-<br />
Erste rechtmäßige Gesamtausgabe. – Goed. VIII, 500, 73.<br />
Salomon 252. Voerster 22. – Mit den acht Radierungen nach<br />
Jacques Callot zur „Prinzessin Brambilla“. – Es fehlen die<br />
4 Radierungen zu „Kater Murr“, die beiden Radierungen<br />
zu „Klein Zaches“ und die beiden Lithogr. zu „Meister<br />
Floh“. – Mit eingebunden sind die Originalumschläge zu<br />
den Märchen „Meister Floh“ und „Klein Zaches“.<br />
DAZU: DERS., Die letzten Erzählungen. Aus Hoffmann's<br />
Leben und Nachlaß hrsg. 2 Bde. Berlin 1825. – Erste Ausgabe.<br />
– Goed. VIII, 499, 71. Salomon 236. – Supplementbände<br />
zu den 1819 erschienenen „Serapions-Brüdern“. –<br />
Fleckig und etw. gebräunt. – Alle Bände einheitlich gebunden.<br />
– Dekorative Reihe.<br />
1090 HORATIUS FLACCUS, (QU.), Opera. Interpretatione<br />
et notis illustravit L. Despres. 2 Bde.<br />
Venedig, Balleoni, 1797. 4°. 364 S.; S. (365)-676.<br />
Hldr. d. Zt. (stärker beschabt und bestoßen). (49)<br />
150,-<br />
Diese Ausgabe nicht bei Schweiger und Brunet. – War erstmals<br />
1752 aufgelegt worden. – Mehrf. gestempelt, leicht<br />
gebräunt, tls. fleckig.<br />
1091 – Le opere. Nuovamente tradotte. Siena, Pazzini<br />
Carli, 1778-82. Mit Portr., 2 Titeln, 18 Kopfvign.<br />
und 8 Tafeln (alles gestochen). 18, 443; 7, 423 S.<br />
Restauriertes Ldr. unter Verwendung alten Materials<br />
(beschabt und bestoßen). (49) 200,-<br />
Schweiger II, 444. Ebert I, 10267. – Lateinisch-italienischer<br />
Paralleltext. – Laut Vorwort übersetzt von F. Corsetti und<br />
A. De Giorgi Bertola. – Vereinzelt etw. fleckig. – Mod. Ex -<br />
libris.<br />
1092 – Briefe. Aus dem Lateinischen übersezt und mit<br />
historischen Einleitungen und andern nöthigen<br />
Erläuterungen versehen von C. M. Wieland. 2 in<br />
1 Bd. Dessau, Buchhandlung der Gelehrten, 1782.<br />
8 Bl., 304, 2<strong>61</strong> S. Ldr. d. Zt. mit Rvg. (Gelenke<br />
angebrochen, einzelne Wurmlöcher, beschabt).<br />
(22) 150,-
250<br />
Nr. 1100<br />
Goed. IV/1, 564, 134. Günther-Z. 1430. – Erste vollständige<br />
Ausgabe der Episteln in Wielands metrischer Übersetzung.<br />
– Die S. 303/04 von Bd. I mit kleinem Ausriß durch ver -<br />
lorenen Blattweiser; gebräunt, leicht fleckig.<br />
1093 IMBERT, (B.), Historiettes ou nouvelles en verse.<br />
Amsterdam, o. Dr., 1774. Mit gestoch. Titel, Kupfertafel<br />
und 4 gestoch. Kopfvign. nach J. M. Mo -<br />
reau. VIII, 182 S., 1 Bl. Hldr. um 1900 mit Rsch.<br />
und Rvg. (beschabt und bestoßen). (49) 120,-<br />
Sander 964. Cohen-R. 508. – Zweite Ausgabe dieser Ge -<br />
schichten nach alten französischen Verserzählungen. – Vorsatz<br />
mit Eintrag, stellenw. minimal fleckig.<br />
1094 IMMERMANN, K., Münchhausen. Eine Ge -<br />
schichte in Arabesken. 2. Aufl. 4 Bde. Düsseldorf,<br />
Schaub, 1841. Hldr. d. Zt. mit Rvg. (Bd. IV mit<br />
kleiner Schabspur auf dem Deckel; Kanten gering<br />
berieben, etw. bestoßen). (62) 200,-<br />
Goed. VIII, <strong>61</strong>8, 78 a. – Vorsätze wenig gebräunt und leimschattig,<br />
stellenw. leicht fleckig.<br />
Literatur bis 1900<br />
1095 JACOBI, F. H., Von den göttlichen Dingen und<br />
ihrer Offenbarung. Leipzig, Fleischer, 1811. VIII,<br />
222 S. Pp. d. Zt. mit Rsch. (beschabt). (7) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Schulte-Strathaus 15. Goed. IV/1, 694, 31.<br />
– Etw. braunfleckig. – Exlibris Fritz Mauthner.<br />
1096 – Woldemar. Neue verb. Ausg. 2 Bde. Königsberg,<br />
Nicolovius, 1796. 1 Bl., VI S., 1 Bl., 286 S.; 2 Bl.,<br />
300 S. Hldr. d. Zt. (Gelenke brüchig, beschabt).<br />
(73) 80,-<br />
Goed. IV/1, 693, 5e. Schulte-Strathaus 2c. – Die erste Buchausgabe<br />
war bereits 1779 erschienen. Die Fassung in zwei<br />
Bänden, erstmals 1794, ist das Resultat einer grundlegenden<br />
Überarbeitung des in der Nachfolge des Werther erschienenen<br />
Werkes, das Goethes großes Mißfallen erregt hatte. –<br />
Gebräunt, fleckig.<br />
1097 (JÄCK, J. H.), Wünsche über Bischöffe, Dom -<br />
kapitulare, neue Klösterbewohner, ehemalige<br />
Mönche, Professoren, Pfarrer, Kapläne, emeritirte<br />
Priester und deren Verhältnisse zu einander. O. O.<br />
(Bamberg) 1817. 4 Bl., 96 S. Läd. Brosch. d. Zt.<br />
(158) 150,-<br />
Einzige Ausgabe. – Holzmann-B. VII, 11601 (dreht die<br />
Vornamen um). – Frühe kleine polemische Schrift des Bamberger<br />
Bibliothekars. – Auf bläulichem Papier gedruckt. –<br />
Selten.<br />
1098 JEAN PAUL (F. RICHTER), Sämmtliche Werke.<br />
33 Bde. Berlin, Reimer, 1840-42. Mit gestoch.<br />
Portr. Hldr. d. Zt. mit Rvg. (Rücken vereinzelt<br />
leicht fleckig, an den Kanten mit geringen Absplitterungen,<br />
etw. bestoßen). (62) 200,-<br />
Berend-K. 169 b. – Die von Ernst Förster hrsg. zweite<br />
Gesamtausgabe ist die textlich beste aller frühen Werkausgaben.<br />
– Etw. fleckig und gebräunt. – Dekorative Reihe.<br />
1099 JEAN PAUL – (GOEHRING, C.), Der Pietist.<br />
Ein religiöser Zeitroman in sechszehn Traktaten<br />
von Jean Paul. In dessen Nachlaß vorgefunden.<br />
Grimma, Verlags-Comptoir, 1845. XIV, 276 S.<br />
Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (leicht berieben).<br />
(62) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Berend-K. 742. – Gegen Ernst Wilhelm<br />
Hengstenberg gerichtete Satire. – Vorsätze leimschattig.<br />
1100 (KLEIST, H. VON), Die Familie Schroffenstein.<br />
Bern und Zürich, Gessner, 1803. 1 Bl., 265 S. Remboîtage<br />
um 1860 (Rückenschild mit Absplitterungen,<br />
etw. beschabt und bestoßen). (7) 8.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Sembdner 1. Goed. VI, 100, 1. – Titel mit<br />
Eintrag von alter Hand in Tinte, mehrf. gestempelt, die<br />
S. 23/24 mit kleiner hinterlegter Läsur, die S. 35/36 mit restauriertem<br />
Eckabriß, tls. wasserrandig, fleckig und leicht<br />
gebräunt. – Sehr selten. – Siehe Abbildung.
1101 (KLINGER, F. M.), Der Faust der Morgenlaender,<br />
oder Wanderungen Ben Hafis, Erzaehlers der<br />
Reisen vor der Sündfluth. Bagdad (= Riga, Hartknoch),<br />
1797. Mit gestoch. Frontisp. und gestoch.<br />
Titel mit Vign. von E. Henne nach D. Chodowiecki.<br />
397 S., 1 Bl. Hldr. d. Zt. (stark wasserrandig<br />
und beschabt). (7) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Schulte-Strathaus 27. Engel 2225. Henning<br />
III, 418. Weller, Druckorte, I, 169. Holzmann-B. II,<br />
3027. – Vorsätze erneuert, Titelei mit zeitgenössischen<br />
Besitzvermerken in Tinte, stellenw. wasserrandig, etw.<br />
fleckig und leicht gebräunt.<br />
1102 KNIGGE, A. VON, Ueber Eigennutz und Un -<br />
dank. Ein Gegenstück zu dem Buche: Ueber den<br />
Umgang mit Menschen. Leipzig, Jacobäer, 1796.<br />
438 S., 1 Bl. Anzeigen. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und<br />
Rvg. (leicht beschabt). (57) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Knigge 52.01. Goed. IV/1, <strong>61</strong>7, 31. – Die<br />
letzte von Knigge selbst veröffentlichte Schrift (postum<br />
erschienen), dem „Menschenfreunde“ Reimarus in Hamburg<br />
gewidmet. – Gutes Exemplar.<br />
1103 LA FONTAINE, J. DE, Les amours de Psyché et<br />
de Cupidon. Suivies d'Adonis, poëme. 2 Bde.<br />
Paris, Belin, 1899. 4°. Mit 24 Radierungen in je<br />
3 Zuständen und 2 Radierungen in 7 Zuständen.<br />
Pp. d. Zt. (beschabt und bestoßen). (49) 400,-<br />
Nr. 205 von 250 Exemplaren. – Rochambeau 603. – Reich<br />
illustrierte Ausgabe mit Radierungen nach Aquarellen von<br />
Borel. – Ränder etw. gebräunt, unbeschnitten.<br />
1104 (LAVATER, J. K., Kupfer zur Messiade). 4 Lief.<br />
in 1 Bd. (Winterthur, Steiner, 1786-87). Mit<br />
72 Kupfertafeln nach Daniel Chodowiecki u. a.<br />
44 Bl. Pp. d. Zt. (Gebrauchsspuren). (114) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Rümann 599. Engelmann 465, 466, 484-<br />
86, 512, 528 und 532. Thanner 236. Schulte-Strathaus 125 c:<br />
„Die großen Kupfer erschienen auch allein auf starkem<br />
Papier mit Erläuterungen von Lavater, in denen die Zeichner<br />
und Stecher der oft unbezeichneten Blätter meistens<br />
genannt werden. Zur ersten Lief. scheint nur der Umschlagtitel<br />
erschienen zu sein. Jedes Heft mit 18 Kupfern und dem<br />
entsprechenden Text.“ – Außer Chodowiecki wirkten mit:<br />
Berger, Gmelin, Lips, Nußbiegel, Schellenberg u. a. – Stellenw.<br />
etw. fleckig, eine Tafel leicht ankoloriert.<br />
1105 LAVATER – PHYSIOGNOMISCHES TA -<br />
SCHENBUCH nach Lavater's Grundsätzen,<br />
oder: Die Kunst die Männer aus ihren Gesichtszügen<br />
zu erkennen. Aus dem Französischen<br />
übers. Bd. I (von 2) in 1 Bd. Budapest, Hartleben,<br />
1813. Mit 33 kolor. Kupfertafeln. 55 S., 4 Bl. Stark<br />
läd. Pp. d. Zt. (83) 80,-<br />
Mit hübschen Porträtstudien. – Der zweite Band zur weiblichen<br />
Physiognomie erschien 1815. – Buchblock gebrochen,<br />
stellenw. etw. fleckig.<br />
Literatur bis 1900 251<br />
1106 LERMONTOW, M. JU., Socinenija (Werke). 4 in<br />
2 Bdn. St. Petersburg, Marks, 1891. Mit Stahlstich-<br />
Portr. und lithogr. Tafel. OHldr. (etw. fleckig,<br />
leicht beschabt und bestoßen). (7) 150,-<br />
Herausgegeben von A. I. Wwedensky. Mit einem biographischen<br />
Essay. – Minimal fleckig, gebräunt.<br />
1107 LE SAGE, (A. R.), Histoire de Gil Blas de Santillane.<br />
Édition ornée de figures en taille douce,<br />
gravées par les meilleurs artistes de Paris. 4 Bde.<br />
Paris, Didot, (1795). Mit 100 Kupfertafeln nach<br />
Bornet, Charpentier und Duplessis-Bertaux. Ldr.<br />
um 1900 mit Rsch. und Rvg. (Rücken mit kleineren<br />
Fehlstellen, Gelenke teils gebrochen, gering<br />
beschabt). (49) 300,-<br />
Sander 1191. Cohen-R. 632. Lewine 313. – Unbeschnitten,<br />
stellenw. minimal fleckig. – Exlibris in Bd. I.<br />
1108 LESSING, G. E., Sämmtliche Schriften. Neue<br />
rechtmäßige Ausg. (Hrsg. von Karl Lachmann).<br />
13 Bde. Berlin, Voß, 1838-40. Mit Stahlstichportr.,<br />
8 gestoch. Tafeln, 2 gefalt. Tabellen und 2 gestoch.<br />
Vign. Hldr. d. Zt. mit Rvg. (Bezug stellenw. mit<br />
geringen Absplitterungen, bestoßen). (62) 300,-<br />
Erste von Lachmann besorgte Ausgabe. – Goed. IV/1, 344,<br />
6. Seifert 7. Muncker 590-99. – Die in Bd. XI gemäß der<br />
Buchbinderanweisung nach S. 234 eingebundene Tafel findet<br />
sich weder bei Seifert noch Muncker angegeben. – Der<br />
13., als Supplement bezeichnete Band enthält die Briefe an<br />
Lessing. – Etw. gebräunt und fleckig.<br />
1109 LESSING – (REIMARUS, H. S.), Von dem<br />
Zwecke Jesu und seiner Jünger. Noch ein Fragment<br />
des Wolfenbüttelschen Ungenannten. Hrsg.<br />
von G. E. Lessing. Braunschweig, o. Dr., 1778.<br />
6 Bl., 276 S. Ldr. d. Zt. mit 2 Rsch. und Rvg. (leicht<br />
beschabt und bestoßen). (86) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Seifert 1762. Muncker 451. Goed. IV/1,<br />
448, 162. – Minimal gebräunt, kaum fleckig.<br />
1110 LUCIANUS, La Pharsale. Traduite en François<br />
par (J.-F.) Marmontel. 2 Bde. Paris, Merlin, 1766.<br />
Mit gestoch. Frontisp. und 10 Kupfertafeln. 79,<br />
304 S., 1; 1 Bl., 415 S., 2 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch.<br />
und reicher Vergoldung (Gelenk etw. eingerissen,<br />
etw. beschabt und bestoßen). (49) 300,-<br />
Erste Ausgabe dieser Übersetzung. – Tchemerzine VII, 454.<br />
Cohen-R. 662. Sander 1242. Lewine 327. – Die Tafeln von<br />
Gravelot, gestochen von Duclos u. a. – Beiliegt ein seitenverkehrter<br />
Abzug „avant la lettre“ der Illustration zu Buch<br />
X. – Wenig fleckig. – Gestoch. Exlibris. – Dekorative Bände.
252<br />
Nr. 1117<br />
1111 (MANSO, J. C. F.), Die Kunst zu lieben. Ein<br />
Lehrgedicht in drey Büchern. Berlin (= Leipzig),<br />
o. Dr., 1794. Mit gestoch. Titel- und 6 gestoch.<br />
Textvign. 240 S. Hldr. d. Zt. (beschabt). (73) 180,-<br />
Erste Ausgabe. – Holzmann-B. II, 12686. Weller, Druckorte,<br />
I, 158. Goed. V, 457, 10, 1. Hayn-G. III, 637: „Von<br />
Goethe und Schiller in den 'Xenien' arg verspottet. ('Auch<br />
zu Lieben bedarfst du der Kunst? Unglücklicher Manso').<br />
Manso rächte sich durch seine 'Gegengeschenke'.“ – Ge -<br />
bräunt. – Mod. Exlibris „Schlomo Simonson“ (in hebräischer<br />
Schrift).<br />
1112 (MAUCHART, I. D.), Cäciliens Brief an Lilla.<br />
Ein Handbuch für Bräute, Gattinnen und Mütter,<br />
oder solche, die es werden wollen. 2 Bde. Tübingen,<br />
Cotta, 1803. VIII, 344 S.; 1 Bl., 313 S., 2 Bl.<br />
(Anzeigen). Pp. d. Zt. mit Rsch. (leicht beschabt,<br />
etw. bestoßen). (149) 120,-<br />
Erste Buchausgabe. – Fischer 400: „Die Briefe, die sich an<br />
Anne François Joachim Frévilles 'Cäciliens Briefwechsel<br />
mit ihren Kindern' (deutsch: 2 Bde. 1797-1798 bei Linke)<br />
anlehnen, waren zuerst 1793 und 1796 in der 'Flora' er -<br />
schienen. 1798 übernahm Cotta die Buchausgabe.“ – Wenig<br />
fleckig.<br />
Literatur bis 1900<br />
1113 MENNECHET, (E.), Le Plutarque Français. Vies<br />
des hommes et femmes illustres de la France. 8 in<br />
4 Bdn. Paris, Crapelet, 1837-40. Mit 8 gestoch.<br />
Titeln und 192 kolor. Stahlstichtafeln. Pp. d. Zt.<br />
(beschabt und bestoßen). (49) 200,-<br />
Vicaire VI, 717 ff. – Vorsatz mit hs. Besitzvermerk, stellenw.<br />
stärker fleckig.<br />
1114 MENZEL, W., Rübezahl. Stuttgart und Tübingen,<br />
Cotta, 1829. 1 Bl., 165 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und<br />
Rvg. (Gelenk tls. eingerissen, etw. bestoßen). (62)<br />
200,-<br />
Erste Ausgabe. – Fischer 1890. Goed. XIII, 18, 9: „Die literaturgeschichtlichen<br />
Arbeiten Menzels sind noch heute<br />
durch ihre Analysen nützlich. Als Dichter gehört er der<br />
romantischen Richtung an, deren Gedankenaphorismen<br />
er in seinen Streckversen, und deren Phantastik er sich in<br />
seinen Lustspielen Popanz, Rübezahl und Narcissus an -<br />
schloß.“ – Vorsätze leicht gebräunt und leimschattig, letzte<br />
Seiten minimal wasserrandig, wenig fleckig. – Beiliegt Menzels<br />
Drama „Narcissus“ in erster Ausgabe. – Beide Bände<br />
dekorativ und einheitlich gebunden.<br />
1115 (MERCIER, L.-S.), L'an deux mille quatre cent<br />
quarante. Rêve s'il en fut jamais. Nouv. éd. exactement<br />
corrigée et augmentée d'un volume. 2 in<br />
1 Bd. „Londres“ (= Paris?) 1785. VIII, 399 S.,<br />
2 Bl., 348 S. Brosch. d. Zt. (Gebrauchsspuren).<br />
(158) 100,-<br />
Cioranescu 44469. – Spätere Ausgabe des berühmten utopischen<br />
Romans, der in seinem Entwurf einer besseren<br />
Zukunft die unhaltbaren Zustände Frankreichs und vor<br />
allem der Stadt Paris in den letzten Tagen des Ancien régime<br />
anprangert. – Vereinzelt gering fleckig und wenig gebräunt.<br />
– Unbeschnitten.<br />
1116 MERCK, J. H., Ausgewählte Schriften zur schönen<br />
Literatur und Kunst. Ein Denkmal hrsg. von<br />
A. Stahr. Oldenburg, Schulze, 1840. Mit gestoch.<br />
Portr. nach Lips. XVI, 350 S. Orig.-Broschur.<br />
(158) 100,-<br />
Erste Werkausgabe von Goethes Jugendfreund. – Goed.<br />
IV/1, 760, 111. Schulte-Strathaus 16. – Das Porträt stellt<br />
nicht Merck, sondern Meyer von Knonau dar. – Leicht<br />
gebräunt, unbeschnitten. – In der originalen Broschur recht<br />
selten.<br />
Prachteinbände<br />
1117 METASTASIO, P., Opere. 12 Bde. Paris, Herissants<br />
Witwe, 1780-82. Mit gestoch. Portr. und<br />
37 Kupfertafeln. Türkisfarbenes Maroquin um<br />
1880 mit goldgepr., floral verzierten Rückenfeldern,<br />
Deckeln mit goldgepr. dreifachen Fileten<br />
und Eckfleurons, Steh- und Innenkantenvg. und<br />
Goldschnitt, sign. „A. Baum“ (Rücken etw. lichtrandig,<br />
kaum beschabt oder bestoßen). (49)<br />
2.500,-
Erste Ausgabe mit diesen Illustrationen. – Graesse IV, 505.<br />
Sander 1350. Cohen-R. 706: „Édition de luxe avec des illustrations<br />
d'une grande beauté.“ – Kupfertafeln nach Cipriani,<br />
Cochin, Martini und Moreau. – An wenigen Stellen minimal<br />
fleckig. – Aus dem Besitz von Freiherrn Maximilian<br />
von Goldschmidt-Rothschild mit dessen gestoch. Exlibris.<br />
– Prächtige Einbände des Frankfurter Buchbinders<br />
A. Baum. – Siehe Tafel 26 und Abbildung.<br />
First edition with these illustrations. – Minimally soiled here<br />
and there. – From the possession of Baron Maximilian von<br />
Goldschmidt-Rothschild with his engraved exlibris. – Magnificent<br />
bindings by the Frankfurt bookbinder A. Baum. –<br />
Turquoise morocco around 1880 with gilt stamped sections of<br />
back in floral decoration, boards with gilt stamped triple<br />
fillets and corner fleurons, gilt outside and interior edges and<br />
gilt edge, signed „A. Baum“ (spine a little faded, hardly<br />
scratched or scuffed). – See plate 26 and illustration.<br />
1118 – Opere. 12 Bde. Paris, Herissants Witwe, 1780-<br />
82. Mit gestoch. Portr. und 37 Kupfertafeln (Portr.<br />
und 35 Tafeln in zusätzlicher Extrasuite). Grünes<br />
Maroquin d. Zt. mit dezenter Vergoldung (stärker<br />
beschabt und bestoßen). (49) 2.000,-<br />
Erste Ausgabe mit diesen Illustrationen. – Sander 1350.<br />
Cohen-R. 706 (beide ohne Extrasuite): „Édition de luxe<br />
avec des illustrations d'une grande beauté.“ – Kupfertafeln<br />
nach Cipriani, Cochin, Martini und Moreau. – Zur Tafelkollation:<br />
Die Tafelnummer 128 in Bd. XII doppelt vergeben,<br />
diese Tafeln ohne Extrasuite. – Stellenw. gering fleckig.<br />
– Aus dem Besitz von Sir Robert D'Arcy Hildyard, Bart.<br />
(1743-1814), mit dessen gestoch. Exlibris. Stellenw. gering<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
First edition with these illustrations. – Copperplates after<br />
Cipriani, Cochin, Martini and Moreau. – Re plate collation:<br />
Plate number 128 in vol. XII existing twice, these plates<br />
with out extra suite. – From the possession of Sir Robert<br />
D'Arcy Hildyard, Bart. (1743-1814), with his engraved ex -<br />
libris. Minimally soiled here and there. – Contemporary<br />
green morocco with soft gilt (stronger scratched and scuffed).<br />
– See illustration.<br />
1119 MONNIER, H., Six quartiers de Paris. Paris, Delpech,<br />
1828. Qu.-Fol. Kolor. lithogr. Titel und<br />
6 ko lor. lithogr. Tafeln. Spät. Lwd. (Kopf und<br />
Schwanz eingerissen, leicht berieben und etw. be -<br />
stoßen). (109) 100,-<br />
Thieme-B. XXV, 69. Sander 497. – Reizvolle Federlithographien<br />
in kräftigem Altkolorit. – Titel tls. gebräunt, an -<br />
sonsten wenig fleckig.<br />
1120 MONTAIGNE, M. DE, Versuche, nebst des Verfassers<br />
Leben, nach der neuesten Ausgabe des<br />
Herrn Peter Coste ins Deutsche übersetzt (von<br />
J. D. Tietz). 3 Bde. Leipzig, Lanckischens Erben,<br />
1753-54. Mit gestoch. Portr. und 3 gestoch. Titelvign.<br />
23 Bl., 863; XXIII, 958; XXXVIII S., 1 Bl.,<br />
680 S., 51 Bl. Ldr. d. Zt. (mit Wurmspuren, be -<br />
schabt und bestoßen). (158) 300,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Fromm 18264. – Die berühmte<br />
erste vollständige Übertragung der „Essais“ mit der Biographie<br />
von J. Bouhier. – Titel von Bd. I und II mit hs.<br />
Besitzvermerk, Bd. I mit größeren Wurmspuren (mit Buchstabenverlust),<br />
Vorsätze gestempelt und mit hs. Einträgen.<br />
Literatur bis 1900 253<br />
1121 (MOSER, F. K. VON), Doctor Leidemit. Fragmente<br />
von seiner Reise durch die Welt, seinen<br />
Gedanken, Wünschen und Erfahrungen. Frankfurt,<br />
Garbe, 1783. Mit gestoch. Titelvign. von<br />
(J. C.) Berndt. 336 S. Pp. d. Zt. (beschabt und be -<br />
stoßen). (158) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. IV/1, 237, 16. Busche 396. Humpert<br />
7557. – Unter Stichworten (Religion, Philosoph,<br />
Schriftsteller u. a.) zusammengefaßte Sentenzen und Essays.<br />
– Der Protagonist war Ratsherr zu Frankfurt a. d. Oder<br />
(vgl. Lebensgeschichte J. J. Moser III, 208; dort die überaus<br />
amüsante Kennenlern-Geschichte). – Gestoch. Exlibris<br />
Chorinski.<br />
1122 (MÜLLER, J. VON), Reisen der Päpste. Ohne<br />
Ort und Drucker (Frankfurt, Brönner), 1782.<br />
55 S. Pp. um 1900 (beschabt). (158) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. VI, 292, 7. Holzmann-B. III, 11696.<br />
– In mehreren Druckvarianten erschienen (es gibt auch eine<br />
mit 46 S., 2 Bl. Umfang). – Recht sauber.<br />
1123 MÜNCHHAUSEN – (BÜRGER, G. A.), Lügenchronik<br />
oder wunderbare Reisen zu Wasser und<br />
Lande, und lustige Abenteuer des Freiherrn v.<br />
Münchhausen. 4 Tle. in 1 Bd. Stuttgart, Scheible,<br />
1839. Mit lithogr. Frontisp. und 60 lithogr. Tafeln.<br />
232, 216 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (be -<br />
schabt und etw. bestoßen). (62) 200,-<br />
Lieblingsbücher in alten und neueren Geschichten, Sagen<br />
und Schwänken, Bde. III und IV. – Wackermann 2.37.<br />
Hayn-G. V, 237. – Erste vollständige Sammlung aller<br />
Münchhausiaden, die auch „viel Erotisches und Obscönes“<br />
enthalten. – „Die Zahl der Tafeln ist nicht immer gleich und<br />
wohl damit zu erklären, daß Scheible mindestens einmal<br />
nachgedruckt hat“ (Wackermann). – Vorsätze etw. leimschattig,<br />
Tafeln tls. etw. gebräunt, stellenw. fleckig.<br />
1124 NEUE ERÖFFNETE GEHEIMNISSE magischer<br />
Kunststücke zum gesellschaftlich-ergözenden<br />
Zeitvertreib. Nürnberg, Zeh, 1797. Mit gefalt.<br />
Kupfertafel und 5 Tabellen. VIII, 268 S., 1 Bl. Pp.<br />
d. Zt. mit Rsch. (etw. berieben und bestoßen). (7)<br />
600,-<br />
Böning-S. 4631. – Aufklärerische Schrift wider Zauber und<br />
Aberglauben, laut GV bereits 1793 erschienen (im KVK mit<br />
diesem Erscheinungsjahr aber nicht nachweisbar). – Vorsatz<br />
und Titel mit altem Besitzvermerk. – Sehr selten. –<br />
Siehe Abbildungen.<br />
1125 NÜRNBERG – WITTWER, J. PH., Das Kraut<br />
und Fleisch. Eine Kinder-Scene. Dem zweyten<br />
Hochzeittag des Herrn Doktor Schmidmer und<br />
der neuen Doktorin ehrfurchtsvoll und gehorsamst<br />
geweyhet. Nürnberg 1788. 14 S. Heftstreifen.<br />
(158) 120,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar (und nicht im<br />
KVK). – Auf bestem Papier gedruckt.
254<br />
Nr. 1124<br />
1126 OVIDIUS NASO, P., Les métamorphoses.<br />
Gravées sur les desseins des meilleurs peintres<br />
français. Nur Tafelbd. Paris, Basan und Le Mire,<br />
(1770). 4°. Gestoch. illustr. Titel, 3 S. gestoch.<br />
Widmung und 140 Kupfertafeln von Baquoi,<br />
Basan, de Launay, Le Mire u. a. nach Boucher,<br />
Choffard, Eisen, Gravelot, Moreau u. a. Ldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. sowie reicher Deckel-, Rücken-, Stehund<br />
Innenkantenvg. (beschabt und bestoßen).<br />
(49) 300,-<br />
Cohen-R. 769. Sander 1472. Salomons 142. Fürstenberg 79:<br />
„Hauptwerk französischer Illustrationskunst.“ – Der komplette<br />
separate Tafelteil zu der vierbändigen, bei Prault<br />
gedruckten Ausgabe. – Für die berühmte Gemeinschaftsausgabe<br />
verschiedener Pariser Verleger waren die bedeutendsten<br />
Illustratoren und besten Stecher der Zeit vereinigt<br />
worden. – Enthält neben den 139 Tafeln (dabei eine Jahreszeiten-Folge)<br />
auch die prachtvolle blattgroße, von Cohen<br />
und Ricci besonders hervorgehobene Schlußvignette von<br />
Choffard. – Tls. gebräunt und stärker fleckig. – Gestoch.<br />
Wappenexlibris. – Siehe Abbildung Tafel 27.<br />
Literatur bis 1900<br />
1127 – Les métamorphoses. Trad. nouvelle avec le texte<br />
latin par M. G. T. Villenave. 4 Bde. Paris, Didot<br />
für Gay und Guestard, 1806. 4°. Mit gestoch.<br />
Frontisp. und 143 Kupfertafeln nach Lebarbier,<br />
Monsiau und Moreau. Hldr. d. Zt. mit 2 Rsch.<br />
(stärker beschabt und bestoßen). (86) 600,-<br />
Cohen-R. 773. Lewine 396: „Etchings 103 and 106 are often<br />
missing and appear not to exist“ (in unserem Ex. sind diese<br />
beiden Tafeln jedoch vorhanden). Brunet IV, 286. Fürstenberg<br />
S. 109 und 427: „Prachtvolle Ausgabe.“ Boucher,<br />
Moreau, 1253-81. Fürstenberg, Das französische Buch, 102<br />
und 112: „Eine der wichtigsten illustrierten Ausgaben dieses<br />
Zeitalters ... Die Freude des französischen Publikums an<br />
der Buchillustration war wieder in so hohem Grade er -<br />
wacht, daß es unternommen werden konnte, eine Luxusausgabe<br />
der 'Metamorphosen' in größtem Stil zu veranstalten.<br />
Die drei besten Illustratoren des Zeitalters wurden<br />
herangezogen und schufen eine Leistung, die sich neben<br />
ähnlichen Ausgaben des 'ancien régime' mit Ehren behauptet.“<br />
– Innengelenke gebrochen, minimal gebräunt, stellenw.<br />
stärker fleckig. – Exlibris.<br />
1128 PETRONIUS (ARBITER, G.), (Satyricon), latin<br />
et françois. Traduction entière suivant le manuscript<br />
trouvé à Belgrade en 1688. Nouvelle édition.<br />
2 Bde. Amsterdam, „Aux dépens de la Compagnie“,<br />
1756. Mit gestoch. Frontisp. und 8 Kupfertafeln.<br />
1 Bl., 383 S.; 1 Bl., XLIX S., 3 Bl., 293,<br />
126 S. Hldr. d. Zt. mit 2 Rsch. (beschabt und be -<br />
stoßen). (49) 200,-<br />
Ebert 16522. – Vgl. Cohen-R. 795. – Nachdruck der 1713<br />
erschienenen Ausgabe, eine der zahlreichen, seit 1688 verbreiteten<br />
Editionen mit den von François Nodot einge fügten<br />
angeblichen Petroniusfragmenten. Nodots Täuschungsversuch<br />
hat die philologische Welt damals über<br />
zehn Jahre beschäftigt, zahlreiche Streitschriften provoziert<br />
und dem Nodottext letztlich zu anhaltender Bekanntheit<br />
verholfen. – Mit abgedruckt Nodots Contre-critique. –<br />
Innengelenke gebrochen, etw. gebräunt und fleckig.<br />
Unbekannter Augsburger Druck<br />
1129 PLUTARCH, Die Laster. Aus dem Griechischen.<br />
2 Tle. in 1 Bd. Augsburg, Merz, 1787. 2 Bl., 150,<br />
136 S. Hldr. d. Zt. mit reicher Rvg. (gering bestoßen).<br />
(160) 300,-<br />
Vgl. Hoffmann III, 383. – Auswahl aus Plutarchs moralischen<br />
Schriften für den deutschen Leser, im Unterschied zur<br />
vierbändigen großen Zürcher in einer jedermann er -<br />
schwinglichen Ausgabe, worauf in der Vorrede ausdrücklich<br />
hingewiesen wird. – Frühes Erzeugnis des Augsburger<br />
Buchhändlers und Verlegers Johann Baptist Balthasar Merz,<br />
aus dessen Firma Publikationen von 1786 bis 1833 bekannt<br />
sind (Gier-J. 1296). Die vorliegende Ausgabe ist kollationsgleich<br />
mit dem ebenfalls in Augsburg bei Mauracher<br />
erschienenen und von Hoffmann angeführten Druck von<br />
1779-80; lediglich die 3 unpaginierten Blätter am Ende von<br />
Bd. I, möglicherweise Verlagsanzeigen Maurachers, sind in<br />
unserem Druck nicht enthalten. Derzeit (November 2012)<br />
ist von Merzens Ausgabe, bei der es sich auf Grund der<br />
Kollation um eine Titelausgabe handeln könnte, kein Exemplar<br />
in öffentlichem Bibliotheksbesitz nachweisbar. – Erster<br />
Titel gestempelt, zweiter mit Blattweiser, leicht gebräunt,<br />
etw. fleckig. – Dekorativ gebunden.
Nr. 1124<br />
1130 – Les vies des hommes illustres. Traduites du grec<br />
par Amyot. Avec des notes et des observations par<br />
Brotier et Vauvilliers. Nouvelle éd., revue, corrigée<br />
et augmentée par E. Clavier. 25 Bde. Paris, Cussac,<br />
1801-05. Mit 22 Kupfertafeln und vielen<br />
Portr.-Medaillons im Text. Ldr. d. Zt. mit Rsch.<br />
und Rvg. (leicht beschabt, wenig bestoßen). (54)<br />
500,-<br />
Brunet IV, 739: „L'édition est augmentée de notes de<br />
Clavier, d'une table, et ornée de 131 médaillons gravées sur<br />
bois.“ – Etw. fleckig. – Ohne Rückgaberecht. – Dekorative<br />
Reihe.<br />
1131 (POISINET DE SIVRY, L.), La berlue. „Londres,<br />
à l'Enseigne du Lynx“ (= Paris?), 1759. 12°.<br />
X, 166 S. Mod. Hpgt. (7) 150,-<br />
Erster Druck der ersten Ausgabe. – Barbier I, 400. Cioranescu<br />
507<strong>61</strong>. – Satire auf die Philosophie der Zeit. – Titel<br />
verso gestempelt und mit hinterlegten Läsuren und<br />
Löchern, etw. gebräunt und fleckig. – Unbeschnitten.<br />
Literatur bis 1900 255<br />
1132 POPE, (A.), Oeuvres diverses. Traduites de l'anglois.<br />
Nouvelle edition. 8 Bde. Amsterdam und<br />
Leipzig, Arkstée & Merkus, 1767. Mit gestoch.<br />
Frontisp., gestoch. Portr. und 23 Kupfertafeln.<br />
Ldr. d. Zt. mit Rsch. und dezenter Rvg., sign.<br />
„Fauconnier“ (Gelenke tls. gebrochen, Wurmspuren,<br />
beschabt und bestoßen). (49) 300,-<br />
Cohen-R. 817. Sander 1594. – Gleichzeitig mit der Pariser<br />
Verlagsadresse „Saillant & Vincent“ erschienen (édition<br />
roulée). Frontispiz und Porträt stammen von J. Körnlein,<br />
die Kupfertafeln wahrscheinlich auch. – Gering fleckig.<br />
1133 PORTRÄTWERKE – GOLTZIUS, H., Icones<br />
imperatorum Romanorum, ex priscis numismatibus<br />
ad vivum delineatae, & brevi narratione historica<br />
illustratae. Accessit modo imp. Romano-<br />
Austriacorum series usque Ferdinandum III. per<br />
annos CC continuos deducta stylo et opera Casperii<br />
Gevartii. Antwerpen, Plantin-Moretus, 164(5).<br />
Fol. Mit gestoch. Titel von C. Galle nach P. P.
256<br />
Nr. 1133<br />
Rubens (in Pag.), Druckermarke auf dem letzten<br />
Bl. und 144 großen Medaillon-Portrs. in Clairobscur-Manier<br />
von Christoffel Jegher. XIV S.,<br />
1 Bl., 423 S., 2 Bl. Pgt. d. Zt. (fleckig und be -<br />
schabt). (146) 1.200,-<br />
(Opera omnia, Bd. V). – Bibl. Belgica III, 257. Funck 324.<br />
Lipsius 154. Hollstein VIII, 139, 7. Strauss 158. – Erstmals<br />
1557 erschienene und mehrmals aufgelegte Folge von Clairobscur-Porträts<br />
der römischen Kaiser. „Die Holzschnitte<br />
wurden von Jegher geschnitten, sind etwas größer als in der<br />
Originalausgabe und mit neunzehn zusätzlichen Tafeln<br />
nach Entwürfen von Erasmus Quellin ausgestattet. Diese<br />
zusätzlichen Abbildungen stammen wahrscheinlich schon<br />
aus den Jahren 1631-32“ (Strauss). – Die Porträts gelten im<br />
Vergleich zu den anderen Ausgaben laut Funck als die<br />
schönsten und saubersten. 9 Felder sind nicht ausgefüllt. –<br />
Vorsatz mit Besitz- und Schenkungsvermerken des 19. und<br />
20. Jhdts., die ersten ca. 20 Bl. mit kleinen Randschäden<br />
(Verlust der letzten Ziffer des Erscheinungsjahres),<br />
gebräunt, etw. fleckig. Die Braunfärbung der Porträts teilw.<br />
stärker durchschlagend und mit Abklatschen auf den gegenüberliegenden<br />
Textseiten. – Siehe Abbildung.<br />
Sequel of clair-obscur portraits of the Roman emperors,<br />
published several times, but for the first time in 1557. – The<br />
portraits compared with other editions are considered to be<br />
the most beautiful and neat ones according to Funck. – Endpaper<br />
with ownership entries and donation notes of the 19th<br />
and 20th century, ca. first 20 leaves with small tears in margin<br />
(loss of last figure of year of publication), browned,<br />
a little soiled. Brown staining of portrait partly quite visible<br />
on the back and with offsetting on opposite text pages. –<br />
Contemporary vellum (scratched, soiled). – See illustration.<br />
Literatur bis 1900<br />
1134 – HAMILTON, A., Mémoires du Comte de<br />
Grammont. London, Edwards, o. J. (1793). 4°. Mit<br />
Kupfertafel und 78 Kupferstich-Portrs. von<br />
Bartolozzi, Birrell, Barker, Claessens, Harding,<br />
Nogent, Parker, van den Berghe, Vandenburg u. a.<br />
nach Harding und Voet. 3 Bl., 313, 77 S., 2 Bl.<br />
Rotes Maroquin d. Zt. mit reicher Vergoldung<br />
(leichte Altersspuren). (49) 300,-<br />
Erste Ausgabe mit diesen Illustrationen. – Sander 889.<br />
Lewine 232. Cohen-R. 473. Fürstenberg 199: „Mit prächtigen<br />
englischen Bildniskupfern ausgestattet.“ – Vgl. Gay-L.<br />
III, 159. Hayn-G. II, 659. Englisch 353: „Einen wichtigen<br />
Beitrag zur Sittengeschichte seiner Zeit lieferte auch Graf<br />
von Hamilton (1646-1721) mit seinen 'Mémoires du comte<br />
de Grammont' 1713, worin er die Liebesabenteuer seines<br />
Schwagers, des Grafen Philibert von Grammont am Hofe<br />
Karls II. von England, schildert.“ – Text tls. mit Tafelabklatsch,<br />
stellenw. gebräunt und fleckig. – Siehe Abbildung<br />
Tafel 26.<br />
1135 – HOLBEIN – CHAMBERLAINE, J., Portraits<br />
of Illustrious Personages of the Court of Henry<br />
VIII. Engraved in imitation of the original drawings<br />
of Hans Holbein, in the collection of His Ma -<br />
jesty. London, Bulmer, 1828. Fol. Mit 84 Portr.-<br />
Tafeln in Farbstich von F. Bartolozzi, C. Metz,<br />
C. Knight u. a. auf getönten Papieren. 72 Bl. Hmaroqin<br />
d. Zt. mit Rsch., reicher Rvg. und Goldschnitt<br />
(beschabt und bestoßen). (49) 300,-<br />
Hiler 157. Abbey 205 Anm. – Vgl. Lowndes 405. Parker,<br />
Die Zeichnungen H. H. in Windsor, S. 18. – Zweiter verkleinerter<br />
Nachdruck der „Imitations“, die erstmals 1792<br />
in einer Großfolio-Ausgabe veröffentlicht wurden. „This is<br />
evidently an imitation of a similar edition by Chamberlaine<br />
published first in 1792 and in inferior form in 1812. The plates<br />
are stipple engravings, printed in colors and are by<br />
various engravers, only two being by Bartolozzi“ (Hiler). –<br />
Stellenw. etw. fleckig.<br />
1136 PUSCHKIN, A., Gedichte. Aus dem Russischen<br />
übersetzt von E. v(on) O(lberg). Berlin, Gropius,<br />
1840. 2 Bl., 228 S., 3 Bl. Mod. Hldr. mit eingeb.<br />
Orig.-Brosch. (mit hs. Besitzvermerk, stärker be -<br />
schmutzt). (7) 300,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Cat. Russica P 1209 (irrig 1848).<br />
– Mit biographischen Notizen. – Unaufgeschnitten, fleckig.<br />
1137 QUATTRO ELEGANTISSIME EGLOGHE<br />
RUSTICALI. Venedig, Colombani, 1760. 4°. Mit<br />
ge stoch. Titelvign., 4 ganzseit. Textkupfern nach<br />
Bartolozzi und Novelli von A. Baratti, gestoch. Initialen<br />
sowie Kopf- und Schlußvign. 70 S. Pgt. d.<br />
Zt. (Gelenk etw. eingerissen, fleckig). (49) 400,-<br />
Gamba 2225: „Ebbe cura di questa bella edizione Daniele<br />
Farsetti, uno degli Accademici Granellesci.“ – Enthalten<br />
sind „Il Moreto“, „Il Batino“ von Bracciolini, „Celeo<br />
e l'Orto“ von Baldi und „Pane“ von Nemesiano in der<br />
Übersetzung von Farsetti, hier im ersten Druck (vgl.<br />
Gamba 2369). – Die von Vergils Georgica inspirierte Ekloge<br />
„Il Moreto“ enthält Angaben zur Zubereitung von Pesto<br />
(S. 26-28). – Besonders reizvoll sind die originellen Initialen
und Vignetten. – Die erste Tafel sehr knapp beschnitten<br />
(kleiner Bildverlust), einzelne kleine Wurmspuren, wenig<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1138 RATSCHKY, J. F. (VON), Melchior Striegel. Ein<br />
heroischepisches Gedicht für Freunde der Freyheit<br />
und Gleichheit. Neue verb. Ausg. Leipzig,<br />
o. Dr. (Göschen), 1799. Mit 6 Kupfertafeln von<br />
Jury nach Ramberg. 275 S. Pp. d. Zt. mit Rsch.<br />
(fleckig und beschabt). (72) 150,-<br />
Erste illustrierte Ausgabe. – Goed. IV/1, 204, 5. Rümann<br />
904. Wernigg 1278. Ebeling II, 366 („eine unserer besten<br />
komischen Dichtungen überhaupt“). Füssel 496. Rabenlechner<br />
I, 11. Mayer 6522. Lanckoronska-Oe. III, 69, und<br />
Abb. 132-33. – Erstmals 1793 erschienene Satire auf die<br />
Französische Revolution, die aber vor allem die deutschen<br />
politischen Verhältnisse geißelt; daneben finden sich An -<br />
griffe auf das Illuminatenwesen und satirische Bemerkungen<br />
über Goethe und Wieland. – Die ADB tadelt „so manche<br />
lascive Wendung“, Lanckoronska und Oehler loben<br />
dagegen die „reizvollen Kupfer mit ihren drastischen Szenen<br />
und ihrer trefflichen Hogarth-artigen Charakterisierung<br />
sowie ihrem niederdeutschen Humor; sie gehören zu<br />
Rambergs Meisterleistungen“. – Die Verfassung des neuen<br />
Freistaates ist in phonetischer Orthographie in den fran -<br />
zösischen Nationalfarben gedruckt. – Josef Franz von<br />
Ratschky (1757-1810) war österreichischer Staatsbeamter.<br />
Der „Melchior Striegel“ erschien erstmals 1793 bei Schaumburg<br />
in Wien. Die Ausstattung der vorliegenden, um zwei<br />
„Gesänge“ erweiterten Ausgabe, fand seinen Beifall. In<br />
einem Brief vom 5. Juni 1799 dankte er dem Verleger, der<br />
sich aber wegen der aktualisierten Anmerkungen und<br />
Ratschkys kritischen Bemerkungen über die preußischen<br />
und sächsischen Kunstrichter nicht traute, seinen Namen<br />
auf den Titel zu setzen. Johann Gottfried Seume war als<br />
Korrektor von Göschen an der Textgestaltung beteiligt. –<br />
Wenig fleckig. – 7 Beilagen.<br />
1139 (RICHARDSON, S.), Geschichte Herr Grandison.<br />
In Briefen entworfen. 2. verb. und mit Kupfern<br />
versehene Aufl. Aus dem Englischen übers.<br />
(von J. Mattheson). 7 in 4 Bdn. Leipzig, Weidmann,<br />
1759. Mit gestoch. Portr., gestoch. Titelvign.<br />
von Crusius und 21 Kupfertafeln von J. M.<br />
Bernigeroth nach Ch. Eisen und G. Eichler. Ldr. d.<br />
Zt. (tls. etw. brüchig, beschabt und bestoßen). (40)<br />
150,-<br />
Goed. IV/I, 576, 6. Rümann 927. – Die Geschichte vom<br />
wahrhaft tugendsamen Mann, „ein für unseren Geschmack<br />
trostlos langweiliges Buch“ (Erich Schmidt, Richardson,<br />
Rousseau und Goethe, 15), aber wunderbar illustriert. – Das<br />
Porträt zeigt Samuel Richardson. – Fliegender Vorsatz mit<br />
hs. Widmung, Titel gestempelt, gebräunt und fleckig. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
1140 ROBINSONADEN – (DEFOE, D.), Ernstliche<br />
und wichtige Betrachtungen Des Robinson Crusoe,<br />
Welche er bey den Erstaunungsvollen Begebenheiten<br />
seines Lebens gemacht hat. Amsterdam,<br />
o. Dr., 1721. Mit gestoch. Frontisp. und 6 Kupfertafeln<br />
(ohne die Kupferstichkarte). 15 Bl., 512 S.<br />
Mod. Pp. unter Verwendung alten Kattunpapiers.<br />
(128) 400,-<br />
Literatur bis 1900 257<br />
Nr. 1137<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Deneke S. 34. Kippenberg VI, 7.<br />
Ullrich 52, 69. Weller, Druckorte, I, 70. – Seltene Ausgabe<br />
der „Serious Reflections“, des heute kaum noch bekannten<br />
dritten Teils des „Robinson Crusoe“, in dem Robinson<br />
Betrachtungen über seine innere Entwicklung während seines<br />
Inseldaseins anstellt. – „Der dritte Teil des Robinson ist<br />
deutsch nur ein einziges mal übersetzt worden“ (Ullrich).<br />
Kippenberg verzeichnet ebenfalls nur diese Übersetzung,<br />
erwähnt aber eine 1721 angeblich bei Weidmann in Leipzig<br />
erschienene, die er aber nicht gesehen hat. – Die fehlende<br />
Weltkarte in Kopie eingebunden. – Stellenw. wenig wurmstichig,<br />
etw. gebräunt und fleckig.<br />
1141 (ROSSET, P.-F. DE), L'agriculture. Poëme. (Bd. I<br />
[von 2]). Paris, Imprimerie Royale, 1774. 4°. Mit<br />
Frontisp., Titelvign., 8 Kopfvign. und 7 Tafeln<br />
(alles gestoch.) von C. P. Marillier, Y. Leguaz,<br />
Ch. L. Lingée, E. de Ghendt u. a. nach St. Quentin<br />
und P. J. Loutherbourgh. 6 Bl., 56, 277 S. Restauriertes<br />
Ldr. d. Zt. (49) 150,-<br />
Erste Ausgabe, ohne Bd. II, der erst 1782 erschien. – Barbier<br />
I, 82. Cioranescu 54159. Cohen-R. 899. Lewine 472. Sander<br />
1735. Fürstenberg 106. – Weniger der lyrischen Größe<br />
dieser sechs Gesänge als seiner reizenden Kupfer wegen<br />
gesuchtes Werk. Besonders prachtvoll die Illustrationen des<br />
Tischbein-Schülers Loutherbourgh, der, aus Fulda stammend,<br />
in Paris als Tier- und Landschaftsmaler große Be -<br />
rühmtheit erlangte. – Gelenke etw. eingerissen, Vorsatz mit<br />
hs. Eintrag in Tinte, stellenw. fleckig. – Mod. Exlibris. –<br />
Dekorativ.
258<br />
1142 ROUSSEAU, J. J., A Mr. d'Alembert, sur son<br />
article Genève dans le VIIme volume de l'encyclopédie,<br />
et particulierement, sur le projet d'établir<br />
un théatre de comédie en cette ville. Amsterdam,<br />
Rey, 1758. Mit gestoch. Titelvign. 18, 264 S.,<br />
2 Bl. (Errata), 2 Bl. (Anzeigen). Stark beschäd. Ldr.<br />
d. Zt. (49) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Cioranescu 54789. Sénelier 335. – Diese<br />
Ausgabe nicht bei Dufour und Tchemerzine. – Plädiert<br />
gegen die Errichtung eines stehenden Theaters. – Gelenke<br />
ge brochen, gegen Ende mit Feuchtigkeitsspuren, stellenw.<br />
etw. fleckig.<br />
1143 SAILER, S., Sämmtliche Schriften in schwäbischem<br />
Dialekte. Neue, verm. und genau durch -<br />
gesehene Aufl., mit Wörterbuch und Einleitung<br />
versehen von K. D. Haßler. Ulm, Stettin'sche<br />
Buchhandlung, o. J. (1842). Mit gestoch. Titel und<br />
4 Stahlstich-Tafeln. XXVI, 284 S., 2 Bl. (Anzeigen).<br />
Etw. läd. Lwd. d. Zt. (11) 120,-<br />
Goed. VII, 548, 12. – Vorsatz mit altem Schenkungs vermerk,<br />
Buchblock etw. verschoben, durchgehend braunfleckig.<br />
1144 SCHILLER, (F. VON), Theater. 5 Bde. Tübingen,<br />
Cotta, 1805-07. Mit 5 gestoch. Frontisp. Hldr.<br />
d. Zt. mit 2 Rsch. und Rvg. (Gebrauchsspuren).<br />
(40) 200,-<br />
Erste Gesamtausgabe der Theaterstücke, im Erstdruck „Der<br />
Parasit“ und „Der Neffe als Onkel“. – Goed. V, 151, 2. Trömel-M.<br />
271, 278, 280, 284 und 285. Fischer 508. – Vom<br />
Dichter noch selbst vorbereitet. – Die Reihe erschien in vier<br />
Ausstattungen; die Kupfer sind nur in den Ausgaben auf<br />
besserem Papier (hier Schreibpapier) enthalten. – Tls. etw.<br />
gebräunt und fleckig. – Exlibris. – Dekorativ gebunden.<br />
1145 – Der Geisterseher. Leipzig, Gö schen, 1789. Mit<br />
gestoch. Frontisp. und gestoch. Titel. 338 S. Läd.<br />
Pp. d. Zt. (126) 150,-<br />
Erste rechtmäßige Buchausgabe. – Trömel-M. 101. Goed.<br />
V, 177, 26 a. – Mit dem meist fehlenden Druckvermerk auf<br />
dem letzten Blatt. – Seitenränder tls. mit Läsuren, fleckig<br />
und etw. gebräunt. – Unbeschnitten.<br />
1146 – Wilhelm Tell. Schauspiel. Zum Neujahrs geschenk<br />
auf 1805. Tübingen, Cotta, 1804. Mit 3 ko -<br />
lor. Kupfertafeln von C. Müller nach Georg<br />
Michael Kraus. 2 Bl., 241 S., 1 Bl. Anzeigen. Hldr.<br />
d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (beschabt und bestoßen).<br />
(6) 600,-<br />
Erste Ausgabe in einem Exemplar der sehr seltenen Luxus edition<br />
mit 3 Kupfern. – Goed. V, 230, 12. Trömel-M. 253<br />
(ohne das Bl. Anzeigen). Fischer 457. – Es gibt neben der<br />
einfachen Ausgabe auf Druckpapier und ohne Kupfer (Verkaufspreis<br />
damals 2 Gulden) auch Vorzugsexemplare auf<br />
feinem holländischen Papier mit nur einem Kupfer (diese<br />
kosteten 2 Gulden 45 Kreuzer). – Die vorliegende, wohl in<br />
nur ganz wenigen Exemplaren verkaufte Luxusedition kos -<br />
Literatur bis 1900<br />
te te 4 Gulden 12 Kreuzer. – Frontispiz verso mit zeitgenössischem<br />
Besitzvermerk, etw. braunfleckig. – Beiliegt der<br />
erste Band der „Lustspiele“ Lessings in erster Ausgabe<br />
(1767). – Siehe Abbildung Tafel 27.<br />
1147 SCHILLER – GRÜNWEDEL, J. C., Randzeichnungen<br />
zum Reiterlied aus Wallenstein's<br />
Lager. O. O., Dr. und J. (ca. 1836). Fol. 3 altkolor.<br />
lithogr. Tafeln. Lose in Orig.-Lief.-Umschl. (etw.<br />
fleckig). (158) 400,-<br />
Vgl. Thieme-B. XV, 140. – Dem Grafen Carl Theodor<br />
Friedrich zu Pappenheim gewidmete, seltene und außer -<br />
ordentlich prachtvoll kolor. Folge. – Die Pforte auf dem<br />
zweiten Blatt datiert 1836. – Nur minimal fleckig. – Siehe<br />
Abbildung Tafel 27.<br />
1148 – THALIA – NEUE THALIA. Hrsg. von<br />
F. Schiller. 7 Bde. Leipzig, Göschen, 1787-93. Mit<br />
gefalt. Musikbeilage. Hldr. d. Zt. (etw. fleckig, be -<br />
schabt und bestoßen) und mod. Hldr. (40) 400,-<br />
Goed. V, 175-179 und 189-191. Trömel-M. <strong>61</strong>-66, 97-99,<br />
106-107, 118-118 a, 126-128 a und 134-137. Diesch 1149.<br />
Kirchner 4208 und 4237. – Die Bde. I/4 und IV jeweils ohne<br />
die 2 Bl. Vorstücke. – Schillers Zeitschrift mit den beiden<br />
Anhängen ist komplett sehr selten. – „Thalia“: Vorsatz mit<br />
Besitzvermerk von alter Hand in Tinte; etw. gebräunt und<br />
fleckig. – „Neue Thalia“: tls. starke Gebrauchsspuren.<br />
1149 SCHIZZI, F., Un bel giorno. Poemetto. Seconda<br />
edizione. Mailand, Bettoni, 1827. Gr.-Fol. Mit 2<br />
gestoch. Portrs. und 7 Aquatinta-Tafeln. XXXIV<br />
S., 1 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rvg. (beschabt und bestoßen).<br />
(49) 500,-<br />
Schöne Ausgabe des Maria Luise von Österreich (Herzogin<br />
von Parma und Piacenza) gewidmeten Werks. – Mit<br />
jeweils einem Porträt der Erzherzogin und ihres Vaters<br />
Franz I. von Österreich. Die Tafeln zeigen Bauwerke in<br />
Parma, darunter das Teatro Ducale, eine Brücke über den<br />
Taro und das historische Teatro Farnese. – Mehrf. gestempelt,<br />
gering fleckig.<br />
1150 SCHLEGEL, A. W., Gedichte. Tübingen, Cotta,<br />
1800. 1 Bl., VI, 255 S. Pp. d. Zt. (Gebrauchsspuren).<br />
(7) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. VI, 10, 10. – Fliegender Vorsatz mit<br />
hs. Eintrag und Ausriß, ansonsten wohlerhalten. – Exlibris.<br />
1151 SCHLEGEL, F. – DREY BRIEFE an ein humanes<br />
Berliner Freudenmädchen über die Lucinde<br />
von Schlegel. Frankfurt und Leipzig (= Leipzig,<br />
W. Nauck), 1800. 34 S. Mod. Pp. (158) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. VI, 21, 20 d. Hayn-G. VII, 176:<br />
„Sehr seltene Schrift, wohl die schärfste Satire, die über die<br />
'Lucinde' erschienen ist.“ – Etw. fleckiges Exemplar aus<br />
der be rühmten Bibliothek von Otto Deneke. – Sehr selten:<br />
im Jahrbuch (1973) nur das vorliegende Exemplar nachweisbar.
1152 SCHLEZ, J. F., Geschichte des Dörfleins Traubenheim.<br />
2 Bde. Nürnberg, Grattenauer, 1791-92.<br />
Mit 2 gestoch. Frontisp. 470; 480 S. Pp. d. Zt. mit<br />
Rsch. (stark beschabt und bestoßen). (158) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Böning-S. 3300. – Roman, der zu belehrenden<br />
Zwecken die Geschichte eines Dorfes von den Zerstörungen<br />
des Dreißigjährigen Krieges bis zum Ende des<br />
18. Jahrhunderts erzählt. „Geboten wird ein regelrechtes<br />
Panoptikum ländlicher Lebensweisen und Verhältnisse. Das<br />
Schulwesen und den Helden Gregorius Schlaghart lernt der<br />
Leser kennen, er wird über die Situation des Pfarrers ebenso<br />
unterrichtet wie er mehrere Generationen von Gutsbesitzern<br />
kennenlernt, wird in Diskussionen über Frondienste<br />
verwickelt oder wohnt Wirtshausgesprächen über das<br />
Schuldenmachen bei. Vorbildliche Menschen mit ihren<br />
Tugenden bevölkern den Roman ebenso wie schlechte<br />
Wirtschafter mit all ihren Lastern. Veränderungen und<br />
Reformen sind oft nur gegen 'Brausköpfe' und bäuerliche<br />
Widerstände durchzusetzen, die Wohlfahrt eines Dorfes<br />
hängt entscheidend von einer guten Herrschaft ab. Bemerkenswert<br />
an dem Roman ist schließlich, daß das Dorf hier<br />
ganz den Mittelpunkt der Welt bildet“ (Böning-Siegert). –<br />
Untere Seitenränder der fliegenden Vorsätze abgeschnitten,<br />
der erste Band stellenw. fleckig.<br />
1153 SCHUEGRAF, J. M., Die Wäldler. Gedichte in<br />
der Mundart des bayerischen Waldes. Würzburg,<br />
Kellner, 1858. 12°. XVI, 131 S. OLwd. (minimal<br />
fleckig). (158) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Nicht bei Pfister und Lentner. – Zum Verfasser<br />
vgl. Bosl 703: „Ein Repräsentant der historischromantischen<br />
Bewegung. Bedeutend als Entdecker, Retter<br />
und Bewahrer wertvoller Geschichtsquellen, als Ge -<br />
schichtsschreiber (meist ungedruckt, oft plagiiert) und als<br />
Anreger der regionalen Geschichtsforschung. Auf seine<br />
Anregung Vollendung des Regensburger Domes.“ – Vorsätze<br />
etw. gebräunt, ansonsten wenig fleckig.<br />
Prachteinband<br />
1154 SHAKESPEARE – BOYDELL, J., A Collection<br />
of Prints, from the pictures painted for the purpose<br />
of illustrating the dramatic works of Shakespeare,<br />
by the artists of Great Britain. 2 Bde. London,<br />
Boydell, 1803 (1805). Gr.-Fol. Mit 2 gestoch.<br />
Frontisp., 2 gestoch. Titelvign. und 96 Kupfer tafeln.<br />
6; 4 Bl. Ldr. d. Zt. mit reicher Vergoldung<br />
(Gebrauchsspuren). (49) 2.000,-<br />
Der Londoner Kupferstecher, Graphikhändler und Verleger<br />
John Boydell (1719-1804) begann ab 1787 mit dem Projekt,<br />
großformatige Nachstiche der Gemälde (u. a. von W.<br />
Hamilton, J. Reynolds und R. Westall) in der von ihm ge -<br />
gründeten und 1789 eröffneten „Shakespeare Gallery“<br />
anfertigen zu lassen, um diese an Subskribenten zu verkaufen.<br />
Sein Neffe, Josiah Boydell (1752-1817), publizierte die<br />
gesamte, 96 Stiche umfassende Serie nach dem Tod seines<br />
Onkels. Die sehr dramatischen, emotionsgeladenen Darstellungen<br />
sind ein höchst bedeutendes Zeugnis der Shakespeare-Rezeption<br />
in der englischen Kunst um 1800. – Vorwort<br />
auf 1805 datiert. – Vorsätze knittrig, Titel von Bd.II<br />
mit Einriß, Innengelenke gebrochen, stellenw. etw. fleckig.<br />
– Siehe Abbildung Tafel 26.<br />
Literatur bis 1900 259<br />
Large-sized reproduced engravings of the paintings in the<br />
„Shakespeare Gallery“, a most important testimony of the<br />
Shakespeare literary reception in the English art around 1800.<br />
– Endpapers creased, title of vol. II with tear, inner joints<br />
broken, a little soiled here and there. – Contemporary calf<br />
with richly gilt back, gilt on sides and gilt interior edges as<br />
well as gilt edge (signs of wear). – See illustration on plate 26.<br />
Unbekannter Druck<br />
1155 STABERLIADEN – STABERL als reisender<br />
Schauspieler. Zauberposse in zwei Acten. Zum<br />
Ge burtsfeste des Herzog Pius in Bayern am<br />
1. August 1836 in Frankenhaag aufgeführt. Bayreuth,<br />
o. Dr. und J. (1836). 30 S. Interimsbrosch.<br />
mit dreiseit. Goldschnitt (leichte Gebrauchsspuren).<br />
(158) 200,-<br />
Einziges nachweisbares Exemplar. – Auf rosa gefärbtem<br />
Papier hergestelltes Textbuch anläßlich der Aufführung<br />
einer der im Biedermeier überaus beliebten „Staberliaden“<br />
zum 50. Geburtstag von Herzog Pius August in Bayern<br />
(1786-1837). Dieses Stück ist, wie die Huldigung an den<br />
Herzog in der Schlußszene zeigt, eigens zu dieser Feier verfaßt<br />
worden (der Verfasser nennt sich selbst „Staberl“). –<br />
Der Erlös der Aufführung kam dem Ort Mistelgau zugute,<br />
der im selben Jahr durch einen großen Brand zerstört worden<br />
war. – Leichte Knickspuren, kaum fleckig und ge -<br />
bräunt.<br />
1156 STRÜRY, R., Meine Lieder. Wokellen, Selbstverlag,<br />
1868. XII, 164 S. Lwd. d. Zt. mit figürlicher<br />
Deckelvg. und dreiseit. Goldschnitt. (158) 100,-<br />
Schlechte Gedichte eines obskuren Dichters; in einem noch<br />
obskureren Ort erschienen – aber prächtig gebunden. –<br />
Zum Einband vgl. GJB 1989, S. 364, Die Bücher der Königin<br />
Anna Amalia von Griechenland in der Universitäts bibliothek<br />
Graz, wo sich in Abb. 4 ein identisches Mittelstück<br />
findet.<br />
1157 TASSO, T., La Gerusalemme liberata. Stampata<br />
d'ordine di Monsieur. 2 Bde. Paris, Didot, 1784-<br />
86. 4°. Mit gestoch. Frontisp. und 40 Kupfertafeln.<br />
4 Bl., 333 S.; 2 Bl., 334 S., 1 Bl. Spät. braunes Ma -<br />
roquin mit Innenkantenvg., sign. „Gruel“ (etw.<br />
beschabt und bestoßen). (49) 1.500,-<br />
Sander 1891. Ebert 22313. Cohen-R. 976: „Livre établi avec<br />
grand luxe à 200 exemplaires, dit-on.“ – Frontisp. und Kupfertafeln<br />
nach Cochin gestochen. – Vorsatz mit Exlibris,<br />
stellenw. minimal fleckig. – Einbände aus der Werkstatt des<br />
Pariser Meisterbuchbinders Leon Gruel. – Siehe Abbildung.<br />
Endpaper with exlibris, here and there minor soiling. – Bindings<br />
from the workshop of the Paris master bookbinder<br />
Leon Gruel. – Later brown morocco with gilt interior edges,<br />
signed „Gruel“ (a little scratched and scuffed). – See illustration.
260<br />
Nr. 1157<br />
1158 TASSO, T., Jérusalem délivrée. Poëme, traduit<br />
de l'italien. Nouvelle édition revue et corrigée.<br />
2 Bde. Paris, Bossange, Masson und Besson, 1803.<br />
Mit gestoch. Portr. und 20 Kupfertafeln. 2 Bl.,<br />
LXXXVI S., 1 Bl., 353 S., 2; 2 Bl., 354 S., 1 Bl. Ldr.<br />
d. Zt. mit 2 Rsch., Rvg. und dezenter Deckelvg.<br />
(beschabt und bestoßen). (49) 150,-<br />
Cohen-R. 976. Sander 1894. – Neuauflage der Ausg. von<br />
1774. – Stellenw. gering fleckig.<br />
1159 THOMAS, (A. L.), Oeuvres. Nouvelle édition,<br />
revue et augmentée. 4 Bde. Paris, Moutard, 1773.<br />
Mit 2 gestoch. Frontisp. und 6 Kupfermedaillons.<br />
Spät. Ldr. mit 2 Rsch. und dezenter Vergoldung,<br />
sign. „Courteval“ (Gelenke von Bd. I gebrochen,<br />
mit kleinen Fehlstellen, beschabt und bestoßen).<br />
(49) 300,-<br />
Cohen-R. 990. Sander 1910. Cioranescu <strong>61</strong>753. – Frontispize<br />
von Cochin und Taraval. – Zum Buchbinder (tätig<br />
1796-1836) siehe Fléty 49. – Wohlerhalten.<br />
1160 TOLSTOI, L., Auferstehung. Übersetzt von<br />
E. Lockenbug. 3 Bde. Leipzig, Friedrich, (1899).<br />
1 Bl., 286 S.; 1 Bl., S. (287)-656; 1 Bl., S. (657)-793.<br />
Hldr. d. Zt. mit eingeb. Orig.-Brosch. (bestoßen).<br />
(7) 120,-<br />
Literatur bis 1900<br />
Erste deutsche Ausgabe? – Vgl. Kindler XVI, 684. – Gleichzeitig<br />
mit zwei weiteren deutschen Übersetzungen im Jahr<br />
der russischen Erstausgabe erschienen. – Deckelillustration<br />
der Broschur von Fidus entworfen. – Wohlerhalten.<br />
11<strong>61</strong> TRISSANO, G., L'Italia liberata dai Goti. Poema<br />
eroico. 3 Bde. London und Livorno, Masi, 1779.<br />
12°. Mit gestoch. Portr. und gestoch. Titel. XXXV,<br />
350; 360; 367 S. Hldr. d. Zt. (beschabt und bestoßen).<br />
(49) 120,-<br />
Späte Ausgabe des erstmals 1547 erschienenen Werks. –<br />
Gering fleckig.<br />
1162 VERGILIUS MARO, P., Codex antiquissimus a<br />
Rufio Turcio Aproniano V. C. distinctus et emendatus<br />
qui nunc Florentiae in Bibliotheca Mediceo-<br />
Laurentiana adservatur bono publico. Florenz,<br />
Manni, 1741. 4°. Mit gestoch. Titel, gestoch. Frontisp.,<br />
Textkupfer, 3 gestoch. Textvign., gestoch.<br />
Initiale und 55 Kupfertafeln. 1 Bl., XXXV, 459 S.,<br />
1 Bl. zwischengebunden. Ldr. um 1880 mit reicher<br />
Vg. (beschabt, Kapitale mit Fehlstellen). (49)<br />
800,-<br />
Ebert 23709 und 23710. Schweiger II, 1174. Graesse VII,<br />
341. Updike I, 171: „First attempt to reproduce a manuscript<br />
of the 4th century by a typographic process.“ – Faksimileartiger<br />
Nachdruck des spätantiken Florentiner Vergil-Manuskripts<br />
durch Drucktypen, die der Kapitalschrift<br />
nachempfunden sind. „Eine der wichtigsten und verdienstlichsten<br />
Bemühungen für den Text des Dichters. Schade,<br />
dass ein versprochner 2ter erläuternder Band nicht nach -<br />
gefolgt ist“ (Ebert). Vorliegend die seltene Ausgabe des<br />
Codexabdruckes mit den 55 Kupfertafeln, die meist nur den<br />
im selben Jahr erschienenen „Antiquissimi Virgiliani codicis<br />
fragmenta“ beigegeben sind. – Frontisp. mit alt hinterlegtem<br />
Einriß, S. XXXV/(XXXVI) nach S. XXIV verbunden;<br />
gebräunt, etw. fleckig. – Aus der Bibliothek des Conte<br />
Eugenio de' Porri. – Siehe Abbildung.<br />
Facsimile-like reprint of the late classical Florentine Vergil<br />
manuscript by typography in capital letters. Here the rare<br />
edition of the codex print with the 55 copperplates mostly<br />
included only in the „Antiquissimi Virgiliani codicis fragmenta“<br />
published in the same year. – Frontispiece with tear<br />
backed in former times, p. XXXV/(XXXVI) misbound after<br />
p. XXIV; browned, a little soiled. – From the library of<br />
Conte Eugenio de' Porri. – Calf around 1880 richly gilt<br />
(scratched, turn-ins with defects). – See illustration.<br />
1163 – L'Eneide. Commendatore Annibal Caro. 2 Bde.<br />
Paris, Quillaus Witwe, 1760. Mit 2 gestoch.<br />
Portrs., 2 gestoch. Titeln, 18 gestoch. Textvign.<br />
und 12 Kupfertafeln nach Giuseppe Zocchi u. a.<br />
3 Bl., 314; 342 S., 1 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. sowie<br />
Deckel- und Rückenvg. (Gebrauchsspuren). (49)<br />
300,-<br />
Cohen-R. 1021. Lewine 552. Sander 1980. Fürstenberg 94:<br />
„Prächtige Illustrierung.“ – Caros berühmte Übersetzung<br />
mit den qualitätvollen Illustrationen nach Zocchi von<br />
Chénu, Defehrt, Lempereur, Leveau, Pasquier, Prévost und<br />
Tardieu. – Vorsatz mit Eintrag von 1809, ein Porträt mit<br />
Quetschfalte, vereinzelt fleckig.
1164 VERNE, J., Le volcan d'or. Paris, Hetzel, (1906).<br />
Mit 12 Tafeln und zahlr. Textabb. 2 Bl., 492 S.<br />
OLwd. (149) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Les voyages extraordinaires. – Bottin 414.<br />
– Außergewöhnlich schönes und frisches Exemplar.<br />
1165 – Bekannte und unbekannte Welten. Abenteuerliche<br />
Reisen. 4 Tle. der Reihe in 3 Bdn. Wien, Pest<br />
und Leipzig, Hartleben, 1876-77. Mit zahlr. Textholzstichen.<br />
OLwd. (stärker beschabt und bestoßen).<br />
(131) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Fromm 26376. – Abenteuer von drei Russen<br />
und drei Engländern in Süd-Afrika. 1876. – Der Chancellor.<br />
1877. – Der Courir des Czar (Michael Strogoff).<br />
1877. – Drama in Mexico. 1877. – Tls. etw. fleckig.<br />
1166 (WEIS, J. B.), Hans-Jörgels Reise nach Oberösterreich,<br />
Salzburg und Bayern. 2 in 1 Bd. Wien,<br />
Dirnböck, 1844. Mit gefalt. kolor. lithogr. Frontispiz.<br />
2 Bl., 172 S., 2 Bl., 162 S., 1 Bl. Läd. Hldr. d.<br />
Zt. (158) 400,-<br />
Einzige Ausgabe. – Hayn-G. III, 78 und VIII, 4<strong>61</strong> (anonym).<br />
Slg. Eckl IV, 194. Lentner 11581 (ebenfalls anonym):<br />
„Selten. Hochoriginelle ganz in Dialektform in Briefen<br />
geschriebene Reiseerzählung.“ Lit. in Österreich 4954 (ohne<br />
Frontispiz) und 1592 c (dort mit Abbildung des Frontispizes).<br />
– Nicht bei Halm. – Der Titel versucht, von einer der<br />
erfolgreichsten Publikationen des biedermeierlichen Wien<br />
zu profitieren. Seit 1832 erschienen, hrsg. von J. A. Gleich,<br />
die „Komischen Briefe des Hans Jörgels von Gumpoldskirchen<br />
an seinen Schwager Maxel in Feselau“ (Lit. in<br />
Österreich 1592). Diese waren inhaltlich natürlich eine<br />
Fortsetzung von Joseph Richters „Eipeldauer Briefen“, in<br />
der Aufmachung (jedes Heft mit einem kolor. Frontispiz)<br />
gleichzeitig aber auch eine Nachahmung von Glaßbrenners<br />
„Berlin wie es ist und trinkt“; sie waren ähnlich erfolgreich<br />
und reizten zu Titelnachahmungen und -anlehnungen geradezu<br />
heraus. 1841 erschienen die „Reiseabentheuer des<br />
Hans Jörgels von Gumpoldskirchen auf einer Lustfahrt von<br />
Wien nach Gratz und zurück“, 1842 „Hans-Jörgels Badereise,<br />
oder Abentheuer auf einer Fahrt von Wien nach<br />
Hradisch etc.“ (beide Lit. in Österreich 1592 d und c). – Das<br />
letzte Produkt in dieser Reihe ist der vorliegende Bericht: Er<br />
ist in der Titelgestaltung genauso aufgebaut wie seine Vorgänger<br />
(lange Inhaltsangabe), hat einen fett gedruckten<br />
Untertitel: „Ein unentbehrliches Handbuch für Alle, welche<br />
auch so reisen wollen“ (bei der Badereise gelang dies witziger:<br />
„Unentbehrliches Handbuch für Jeden, welcher diese<br />
Tour nicht machen will“), und ist angeblich wie die beiden<br />
anderen Produkte der Reihe „in Briefen an den Schwager<br />
Maxel in Feselau“ geschrieben. Der einzig neue Einfall<br />
findet sich bei der Auflagenangabe. Zwischen zwei Strichen<br />
steht: „Der erste Band war schon vor dem Drucke in<br />
Speising von einem wißbegierigen Lusthaus-Dieb im<br />
Manuskript vergriffen, daher: Zweite, wirklich ganz neu<br />
um gearbeitete Auflage“. Rätselhaft dabei ist nur der Ort<br />
„Speising“. Nun, in Speising wohnte Johann Baptist Weis<br />
(1801-1862), der neben seiner Tätigkeit als Rechnungsrat<br />
bei der Hofkriegsbuchhaltung eine ausgedehnte „volksthümliche<br />
schriftstellerische Thätigkeit“ (Wurzbach) entfaltete.<br />
Schon 1837 hatte er von J. A. Gleich die Fortsetzung<br />
der „Briefe des Hans Jörgel“ übernommen, die er „durch<br />
seinen derben Humor, in welchem er in vormärzlicher Zeit<br />
in landesüblicher Mundart sagen durfte und es zu sagen ver-<br />
Literatur bis 1900 2<strong>61</strong><br />
Nr. 1162<br />
stand, was man reindeutsch nicht hätte drucken lassen, und<br />
durch die Lebendigkeit der Darstellung bald in den weitesten<br />
Kreisen zu verbreiten wußte.“ – Mit seinen Reisebeschreibungen<br />
verdiente er sich dann ein kleines Vermögen,<br />
das ihm half, die Revolution von 1848 zu überstehen. Wurzbach<br />
urteilt über seinen Charakter: „Weis war noch ein<br />
Stück vom 'alten Wien' und eine der bekanntesten und<br />
volksthümlichsten, wenn darum auch nicht gerade sympathischesten<br />
Persönlichkeiten, weil sein protziges Auftreten<br />
und sein im Leben wie in seiner Volksschriftstellerei etwas<br />
stark zur Schau gebrachter Patriotismus nur bei demjenigen<br />
Theile des Publikums Billigung finden konnte, dem er<br />
selbst glich und der in den unteren Volksschichten Wiens<br />
nicht gering ist.“ – Etw. fleckig.<br />
Besser ist es unter Thieren zu wohnen,<br />
als unter Mönchen<br />
1167 WIE GEHT ES DANN EIGENTLICH in den<br />
Klöstern der Bettelmönche zu? „Gedruckt in Philadelphia“<br />
(= Ulm, Stettinsche Buchhandlung),<br />
1783. 384 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch (etw. beschabt<br />
und bestoßen). (3) 300,-<br />
Einzige Ausgabe. – Weller, Druckorte, I, 129. Hayn-G. I,<br />
349: „Freier satyrischer Roman in Briefen. Rar.“ – In klarer<br />
Sprache geschriebene Beschreibung des Klosterlebens, ein<br />
Nachfolger von Pezzls „Briefen aus dem Novizziat“. –<br />
Pater Hyacinth (28 Jahre alt) lebt in einem Franziskanerkloster,<br />
ist vom Umgang mit der Welt abgeschlossen (ein<br />
Bild der Maria Magdalena vertritt das weibliche Ge -<br />
schlecht), sehnt sich nach guter Lektüre (den „Siegwart“,<br />
den ihm sein Briefpartner mitgegeben hatte, kann er nicht
262<br />
lesen, weil er davon zu sehr gerührt wird) und wird vom<br />
Guardian für verschiedene Dienste eingespannt. Als er mit<br />
diesem einen Hofrat besucht, erblickt er beim Mittagessen<br />
das lebendige Ebenbild seiner Maria Magdalena (ein vom<br />
Trivialroman mehrfach verwendetes Motiv), verliebt sich<br />
natürlich in sie und erfährt von seinem Briefpartner Grünberg<br />
ihr Schicksal. Das Mädchen namens Johanna sollte<br />
einem alten Mann angetraut werden, weigerte sich aber und<br />
will lieber ins Kloster gehen. Pater Hyacinth wird nun von<br />
den Anfechtungen des Fleisches gequält: „Das Mönchs -<br />
leben mag an sich ganz gut seyn, aber nur frigidi & male -<br />
ficati, nur Leute von der schwächlichsten Leibesconstitution<br />
oder Männer von sechzig Jahren, sollten in diesen<br />
Stand treten. Vor junge, gesunde, starke Leute ist er nicht“<br />
(S. 51). – Schon im ersten Brief wird das Fazit gezogen:<br />
„Bosheit, Falschheit, heimliche Ränke, mit Dummheit und<br />
Unwissenheit verknüpft, Eigennuz und Ehrsucht, herrschen<br />
in Klöstern, vielleicht stärker, als in der großen Welt.“<br />
– Die weitere Handlung ist rasch erzählt. Natürlich stellt<br />
sich heraus, daß das Bild der Maria Magdalena wirklich<br />
Johanna darstellt, die mit Amalie, der Schwester Hyacinths,<br />
drei Jahre zusammen im Kloster verbrachte. Amalie starb<br />
und gab Hyacinth das Bild. – Hyacinth verkracht sich mit<br />
dem Guardian. Dieser besucht seine Zelle in seiner Abwesenheit<br />
und konfisziert die verbotenen Bücher: Zwei Bände<br />
einer Sammlung von Reisebeschreibungen, Hagedorns<br />
Gedichte und einen Band von Schmids Geschichte der<br />
Deutschen (S. 153). – Der Schluß ist leicht zu imaginieren,<br />
sei hier aber nicht verraten. – Wenig fleckig.<br />
1168 (WIELAND, CH. M.), Beyträge zur geheimen<br />
Geschichte des menschlichen Verstandes und<br />
Herzens. 2 in 1 Bd. Leipzig, Weidmann, 1770. Mit<br />
gestoch. Frontisp. und 3 gestoch. Vign. von<br />
A. Geyser nach A. F. Oeser. S. (3)-272, 1 Bl.,<br />
232 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch. (Kopf leicht schadhaft,<br />
beschabt und etw. bestoßen). (7) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Günther-Z. 736. Goed. IV/1, 555, <strong>61</strong>.<br />
Deusch 16. Seuffert 163. Rümann 1249. – Titel mit Besitzvermerk<br />
in Tinte, wenig gebräunt und stellenw. etw. fleckig.<br />
1169 WILHELM, G. T., Beicht- und Kommunionandachten.<br />
2., verb. Aufl. Augsburg, Rollwagen,<br />
o. J. (1802). Mit gestoch. Titelvign. 6 Bl., 112 S.,<br />
3 Bl., 128 S. Ldr. d. Zt. (stark beschabt, wurmspurig)<br />
in Pp.-Schuber d. Zt. (Gebrauchsspuren). (47)<br />
250,-<br />
Hamberger-M. X, 829. – Verfaßt vom Augsburger Diakon<br />
Gottlob Tobias Wilhelm (1758-1811), von dem heute noch<br />
seine vielbändigen „Unterhaltungen aus der Naturgeschichte“<br />
recht bekannt, seine gar nicht so wenigen erbaulichen<br />
Schriften jedoch nahezu vergessen sind und überdies<br />
fast verschollen. – Die erste Auflage des vorliegenden<br />
An dachtsbuches erschien 1794 anonym unter dem Titel<br />
„Sammlung auserlesener Beicht- und Kommunionandachten“,<br />
ebenfalls von Johann Georg Rollwagen verlegt, der<br />
seit diesem Jahr unter anderem Schulbücher für den evangelischen<br />
Religionsunterricht herausbrachte (Gier-Janota<br />
1299). Beide Auflagen sind überaus selten; von der 2. Auflage<br />
läßt sich weltweit nur das Exemplar der Luther Seminary<br />
Library nachweisen (Saint Paul, MN). – Darüber<br />
hinaus verdient der vorliegende Druck aus einem weiteren<br />
Grund Beachtung, und zwar exemplarspezifisch als archivalisches<br />
Dokument für den biographisch interessierten<br />
Lokalhistoriker durch die auf dem Vorsatz eingetragene<br />
Literatur bis 1900<br />
Widmung. Unser Exemplar ist das Konfirmationsgeschenk<br />
für Wilhelm Friedrich Mänzinger, unterzeichnet von seinem<br />
Beichtvater Johann Heinrich Cramer, Archidiakon<br />
und Konsistorial, und datiert Nördlingen, den 18. Mai 1804.<br />
Mit diesem Datum ist die bisher bekannte letztmalige<br />
Erwähnung Cramers (geb. 1735) aus dem Jahr 1802 (GND<br />
1018127984) obsolet, und als Terminus post quem für das<br />
Todesjahr des Nördlinger Waisenhausinspektors ist nun<br />
zirka 1804 anzunehmen. – Leicht fleckig.<br />
1170 (WIT, F. J.), Lucubrationen eines Staatsgefangenen.<br />
Braunschweig, Vieweg, 1827. 180 S. Orig.-<br />
Brosch. (Rücken verfärbt). (158) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. VIII, 140, 7, 2. Erman-H. 1415. –<br />
Wit wurde 1819 als Burschenschafter in Jena relegiert, lebte<br />
– polizeilich verfolgt – im Ausland und wurde mehrmals<br />
verhaftet. Er versuchte sich durch Denunziationen interessanter<br />
zu machen. In einem Brief an Varnhagen von Ense<br />
vom 12. 2. 1828 bezeichnet Heine ihn als „meinen Fouché.<br />
Mir kann er nicht schaden, und wenn ich wollte, könnte ich<br />
durch ihn schaden, wem ich wollte. – Freylich hätte ich die<br />
Macht, ließe ich ihn hängen.“ – Unbeschnitten.<br />
1171 WITZ UND LAUNE oder Auswahl der besten<br />
und witzigsten Anekdoten und Geschichten.<br />
Zweyte, verb. und verm. Aufl. 2 Bde. Stadtamhof,<br />
Daisenberg, 1804. Mit gestoch. Titel und 2 ge -<br />
stoch. Frontisp. 342 S., 6 Bl.; 386 S., 5 Bl. Hldr. d.<br />
Zt. (beschabt und bestoßen). (158) 150,-<br />
Titel gestempelt, Vorsatz von Bd. I mit hs. Besitzvermerk,<br />
gering fleckig.<br />
1172 ZIMMERMANN, (J. G.) VON, Ueber Friedrich<br />
den Grossen und meine Unterredungen mit Ihm<br />
kurz vor seinem Tode. Leipzig, Weidmann, 1788.<br />
301 S., 4, 1 Bl. (Errata). Hldr. d. Zt. mit Rsch. und<br />
Rvg. (stärker beschabt und bestoßen). (79) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. IV/1, 483, 15. – Das berühmte<br />
Werk, in dem Zimmermann „eben so heftig gegen die Aufklärer<br />
auftrat, wie vor kurzem noch gegen die Katholiken“<br />
(ADB XLV, 276), löste eine Flut von Entgegnungen aus,<br />
u. a. von Schmid, Knigge, Hippel und Trapp. – Vorsätze<br />
erneuert (unter Verwendung alten Buntpapiers), Titel mit<br />
hs. Besitzeintrag, leicht gebräunt.<br />
1173 KONVOLUT – Cirka 15 Werke größerenteils<br />
der deutschen Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts<br />
in 268 Bdn. Einbände des frühen 19. Jahrhunderts<br />
(Gebrauchsspuren). (62) 400,-<br />
Repräsentative Sammlung der gesammelten Schriften von<br />
Campe, Goethe, Gutzkow, Hauff und Lichtenberg. Ferner<br />
deutschsprachige Gesamtausgaben der Werke von Andersen,<br />
Bremer und Shakespeare. – Und vieles mehr. – Altersspuren.<br />
– Äußerst dekorativ gebunden. – Siehe Abbildung<br />
Tafel 23.<br />
1174 – Cirka 8 Werke größerenteils der französischen<br />
Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts in 95 Bdn.<br />
Meist Einbände des frühen 19. Jahrhunderts (Ge -<br />
brauchsspuren). (62) 200,-
Wohlerhaltene Sammlung von Schriften von Balzac, Buffon,<br />
Lamartine, Racine, Rousseau, Le Sage etc. – Altersspuren. –<br />
Dekorativ gebunden. – Siehe Abbildung Tafel 23.<br />
1175 SAMMLUNG KEMP – 51 Werke der Literatur<br />
vorwiegend aus dem 18. und 19. Jahrhundert in<br />
118 Bdn. Rückgänge aus unserer Auktion 60. Verschiedene<br />
Einbände (Gebrauchsspuren). (71)<br />
1.500,-<br />
1323, 1324, 1326, 1367, 1378, 1394, 1407, 1409, 1410, 1416,<br />
1420, 14<strong>61</strong>, 1489, 1491, 1493, 1500, 1542, 1587, 1624, 1672,<br />
1681, 1696, 1715, 1738, 1758, 1765, 1792, 1800, 1826, 1828,<br />
1842, 1844, 1876, 1938, 1939, 2049, 2096, 2160, 2167, 2184,<br />
2191, 2221, 2222, 2224, 2231, 2232, 2240, 2249, 2250, 2255<br />
und 2264. – Altersspuren.<br />
1176 SAMMLUNG LAUTERWASSER – Cirka 75<br />
Werke der Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts<br />
in 163 Bdn. Rückgänge aus unserer Auktion 60.<br />
Verschiedene Einbände (Gebrauchsspuren). (40)<br />
2.000,-<br />
1350, 1354, 1357, 1360-62, 1366, 1372-73, 1389, 1397, 1403,<br />
1411-12, 1429, 1435, 1457, 1465, 1481, 1486, 1488, 1499,<br />
1506, 1508, 1514, 1517-18, 1530, 1544, 1556, 1563, 1565,<br />
1567, 1581-83, 1592, 1595-96, 1604, 1<strong>61</strong>0, 1<strong>61</strong>3, 1626, 1630,<br />
1632, 1635, 1650, 1656, 1668-69, 1678, 1694-95, 1700, 1705,<br />
1710, 1733, 1735, 1737, 1739, 1764, 1783, 1790, 1806, 1808,<br />
1819, 1829, 1831, 1833, 1850, 1865, 1867, 1878, 1880 und<br />
1883-84. – Altersspuren.<br />
1177 SAMMELBAND mit 10 Schriften. 1782. Läd. Pp.<br />
d. Zt. (158) 350,-<br />
I. (MÜLLER, J. VON), Reisen der Päpste. Ohne Ort und<br />
Drucker (Frankfurt, Brönner), 1782. 55 S. – Erste Ausgabe.<br />
– Goed. VI, 292, 7. Holzmann-B. III, 11696. – In mehreren<br />
Druckvarianten erschienen (es gibt auch eine mit 46 S., 2 Bl.<br />
Umfang).<br />
II. SONNENFELS, J. VON, Ueber die Ankunft Pius des<br />
VI. in Wien. Wien (Kurzböck), 1782. 22 S. – Wernigg 3695.<br />
III. RAUTENSTRAUCH, (J.), Warum kömmt Pius der<br />
VI. nach Wien? Eine patriotische Betrachtung. Wien, Hartl,<br />
1782. 22 S. – Wernigg 3693. Schlesinger 66-88 (eingehende<br />
inhaltliche Besprechung).<br />
IV. (KLEIMAYERN, J. D.), Meine Gedanken von den<br />
Gränzen der gesetzgebenden Gewalt und Gerichtsbarkeit<br />
der Kirche. Frankfurt und Leipzig (Salzburg, Duyle), 1782.<br />
32 S. – Holzmann-B. II, 5173 (unter Kleimayrn). Lindner I,<br />
190, 10 (mit unserer Namensansetzung, aber am Schluß des<br />
Artikels mit einer Anmerkung, die es verdient, der Vergessenheit<br />
entrissen zu werden: „NB. Im Taufbuche der Pfarrei<br />
Zell lautet sein Name v. Klaymayern; er selbst schrieb<br />
sich Kleienmaiern, korrupt und unrichtig ist Kleinmayern.“<br />
V. (GAUM, J. F.), Was macht der Pabst in Wien? Geheime<br />
Nachrichten aus einer zwischen V. und R. gefundenen<br />
Brieftasche. Aus dem Italiänischen. Ohne Ort und Drucker<br />
(Ulm, Stettin'sche Buchhandlung), 1782. 40 S. – Holzmann-<br />
B. IV, 11795.<br />
VI. (GAUM, J. F.), Kleiner Staats-Religions und Reformations-Katechismus<br />
fürs Jahr 1782. Ohne Ort und Drucker<br />
(Ulm, Stettin'sche Buchhandlung), 1782. 43 S. – Holzmann-<br />
B. IV, 3523.<br />
Kinderbücher – Pädagogik 263<br />
VII. OLLIVA, A. F., Was ist der Verfasser der erschienenen<br />
Abhandlungen: Was ist der Pabst, und der Sieben Kapitel<br />
von Klosterleuten. Wien, Schönfeld, 1782. 14 S. – Wernigg<br />
3840. Gugitz 911. Bodi 125 Anm. – Die Antwort ist recht<br />
einfach: natürlich Joseph Valentin Eybel (den Olliva verteidigt).<br />
VIII. EYBEL, (J. V.), Was ist ein Bischof? Wien, Kurzbeck,<br />
1782. 47 S. – Erste Ausgabe. – Holzmann-B. IV, 11772.<br />
Wernigg 3748. Wurzbach IV, 118. Gräffer-Cz. II, 93. – Vgl.<br />
Bodi 125.<br />
IX. GEHEIME VORSCHRIFTEN des Jesuiter-Ordens.<br />
Ohne Ort und Drucker (Erlangen, Palm), 1782. 64 S.<br />
X. (EYBEL, J. V.), Sieben Kapitel von Klosterleuten. Wien,<br />
Kurzbeck, 1782. Mit gestoch. Titelvign. 120 S. – Erste Ausgabe.<br />
– Hayn-G. III, 513 (unter dem Titel). Wernigg 3425.<br />
Wurzbach IV, 118. Holzmann-B. I, 8744 (wohlverborgen<br />
unter „Capitel“). – „Außerordentlich seltene josefinische<br />
Diskussionsschrift, die zu zahlreichen Erwiderungen etc.<br />
Anlaß gab“ (Lit. in Österreich 947).<br />
Meist gebräunt und fleckig, einige Schäden durch entfernte<br />
Blattweiser.<br />
Kinderbücher – Pädagogik<br />
1178 ABC-BÜCHER – JOUJOU FÜR KINDER.<br />
Kleines ABC-Buch. St. Petersburg, o. Dr., 1830.<br />
Mit kolor. gestoch. Frontisp., kolor. gestoch. Titel<br />
und 24 kolor. Kupfertafeln. S. (2)-32. Mod. Seide.<br />
(7) 1.000,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar. – ABC-Buch<br />
von größter Seltenheit; als Vorlage diente eventuell das<br />
„Joujou für Kinder“ von Friedrich Marx, das 1807 im<br />
Industrie-Comptoir in Leipzig erschienen war (es enthielt<br />
ebenfalls 24 kolorierte Tafeln mit Berufsdarstellungen;<br />
Teistler 647). – Der kolorierte gestoch. Titel ist rückseitig<br />
mit einem typographischen Titel verklebt (vermutlich be -<br />
reits verlagsseitig), dieser lautet: „ABC-Buch zum Ge -<br />
brauch für kleine Kinder. Zum Druck erlaubt. St. Petersburg,<br />
den 5. Oktober 1827. W. Semenow. St. Petersburg,<br />
gedruckt bei Karl Kray, 1828.“ Ob das Werk mit diesem<br />
Titel (und dann natürlich ohne einen gestoch. Titel) erschienen<br />
ist, läßt sich von uns nicht klären. – Stellenw. gering<br />
fleckig. – Siehe Abbildung Tafel 25.<br />
1179 ANDERSEN, H. C(H)., Der Schweinehirt.<br />
(Wiesbaden, Pestalozzi, 1923). 4°. Mit 10 ganzseit.<br />
farb. Textillustr. von E. Nerman. 11 Bl. OPp.<br />
(Rücken stellenw. eingerissen; etw. fleckig und<br />
leicht bestoßen). (128) 150,-<br />
Erste Ausgabe mit den Illustrationen Nermans. – Doderer-<br />
M. 730. Klotz I, 111/523. – Sicherlich auch unter dem Eindruck<br />
der begeisterten Wiederentdeckung des Rokoko<br />
durch Kunst und Literatur in den 1910/20er Jahren verlegt<br />
der Schwede Einar Nerman Andersens Märchen ebenfalls<br />
ins Rokoko und präsentiert in schwungvollem Strich eine<br />
reichlich gestelzte Hofgesellschaft mit Puderperücken, Kri-
264<br />
nolinen und Schönheitspflästerchen. In fester Märchenbildtradition<br />
und unterstützt durch Nermans absichtsvolle<br />
Überzeichnung, dient dies freilich der Ironie und funktioniert<br />
als Zeichen für die Oberflächlichkeit und Prunksucht<br />
des Märchenpersonals. Nermans klare graphische Begabung,<br />
die Komposition auf das Wesentliche zu konzentrieren<br />
und den Bildhöhepunkt durch die gleichzeitige Reduktion<br />
des Hintergrunds auf eine mehr oder weniger monochrome<br />
Fläche herauszustellen, findet sich dabei nicht nur<br />
in seinen Illustrationen zu „Däumelinchen“ wieder, sondern<br />
ist festes Charakteristikum seiner Kunst. – Hinterer Vorsatz<br />
im Falz mit Rostspuren, die ersten drei Blätter fleckig.<br />
1180 ANGENEHME BILDER-LUST, der lieben<br />
Jugend zur Ergötzung also eingerichtet. Nürnberg,<br />
Monath, o. J. (ca. 1760). Qu.-Fol. 23 (statt<br />
25) kolor. Kupfer auf 12 Tafeln. Mod. Hpgt. (141)<br />
1.800,-<br />
Rammensee 217. HKJL III, 32. – Sehr seltenes Kinderbuch<br />
mit Szenen aus dem Leben von Adligen, Bürgern und<br />
Handwerkern, darunter Darstellungen von Festen (eine<br />
Vermählung und eine Taufe), Bilder aus dem Kinderleben<br />
(Schule, Spiel und Musizieren), Berufsdarstellungen<br />
(Bäcker, Kaufmann, Barbier und Schneider) und Szenen der<br />
Vergnügung und des Zeitvertreibs, wie Seiltanz, Theater,<br />
Fechtkunst und Tanz. Mit einem Sechszeiler in Knittel versen<br />
am unteren Bildrand. – Kein Ex. im KVK. – Ohne die<br />
Tafeln 13 und 14, die in Kopie eingebunden sind. – Im Falz<br />
ver stärkt, gebräunt und fleckig. – Siehe Abbildungen Tafel<br />
28.<br />
Very rare children's book depicting the life of noblemen,<br />
members of the middle classes and workmen. – Without<br />
plates 13 and 14 which are bound-in in copy. – Reinforced at<br />
fold, browned and soiled. – Modern half vellum. – See illustrations<br />
on plate 28.<br />
1181 BASEDOW, J. B., Kupfersammlung zu(m) Elementarwerke<br />
für die Jugend und ihre Freunde.<br />
2 Bde. Berlin und Dessau, Crusius, 1774. Qu.-4°.<br />
Mit 100 Kupfertafeln meist nach D. Chodowiecki.<br />
2 Bl. Hldr. d. Zt. (etw. fleckig, stark beschabt und<br />
bestoßen). (128) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Wegehaupt I, 81. Lanckoronska-Oe. II,<br />
102. HKJL III, 52. – Zwei Tafeln sind von Daniel Chodowiecki<br />
selbst gestochen (Engelmann 57 und 117; Bauer 79<br />
und 83). Eine Tafel liegt bereits in Kopie von D. Beyel vor<br />
(Engelmann 62). – Vorsätze gestempelt und mit Besitzvermerken,<br />
einige Tafeln mit Randläsuren, fleckig.<br />
1182 BROMME, T., Zonengemälde. Naturgeschichte<br />
und Völkerkunde vollständig in Wort und Bild.<br />
Stuttgart, Schmidt und Spring, 1846. Qu.-Fol. Mit<br />
lithogr. Titel und 40 kolor. lithogr. Tafeln. 1 Bl.,<br />
130 S. Hldr. d. Zt. (fleckig, beschabt und bestoßen).<br />
(50) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 590. Düsterdieck 988. Wegehaupt<br />
I, 203. Pressler 202 (mit Abb.): „Ein so vollständiges und<br />
anschauliches Bilderbuch besticht uns noch heute in seiner<br />
Gründlichkeit, ganz zu schweigen von den sehr gut<br />
gezeichneten und kolorierten Bildern.“ – Die Tafeln 33 und<br />
34 verbunden. – Vorsätze erneuert, Ränder vereinzelt angeschmutzt<br />
und mit geringen Läsuren, leicht fleckig und<br />
wenig gebräunt.<br />
Kinderbücher – Pädagogik<br />
1183 DEHMEL, R., Der Vogel Wandelbar. Ein Märchen.<br />
3. Aufl. Wiesbaden, Pestalozzi, (ca. 1928).<br />
4°. Mit 7 ganzseit. farb. Abb. und Buchschmuck<br />
von J. Gleitsmann. 9 Bl. OHlwd. (Kanten berieben,<br />
etw. fleckig und bestoßen). (120) 80,-<br />
Cotsen 17115. – Mit den äußerst reizvollen Illustrationen<br />
von Irma Gleitsmann. – Leicht fleckig und knittrig.<br />
1184 ERSTES BILDERBUCH mit unzerreissbaren<br />
Blättern. (Wesel, Bagel), o. J. (ca. 1860). Mit<br />
16 kolor. Textholzstichen. 10 S. Läd. Orig.-<br />
Brosch. (83) 150,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar. – Wenig ge bräunt<br />
und gering fleckig. – Selten. – Siehe Abbildung Tafel 24.<br />
1185 FAMILIEN-SCENEN im Zimmer samt Küche<br />
und Stall. Wien, Müller, (1824). 56 (statt 57) alt -<br />
kolor. Figuren in Orig.-Umschl. und auf Karton<br />
mont. kolor. Spielbrett. OPp.-Schuber (beschabt<br />
und bestoßen). (158) 400,-<br />
Pressler 117: „Eine Quelle steter Unterhaltung und Freu -<br />
de.“ – Der Wiener Kunstverleger H. F. Müller, zunächst für<br />
seine raffinierten Freundschaftsbillets bekannt, brachte als<br />
einer der ersten im deutschen Sprachraum solche Verwandlungsbücher<br />
auf den Markt. „Die beweglichen Bilderbücher<br />
von Müller sind heute nahezu unauffindbar, kein Wunder<br />
bei ihrer Zartheit und Empfindlichkeit.“ – Beiliegen einige<br />
Figuren aus einem anderen Spielbuch. – Das Spielbrett im<br />
Falz etw. eingerissen und beschabt, drei Figuren ohne den<br />
Einsteckfalz. – Siehe Abbildung Tafel 29.<br />
1186 FREYHOLD, K. F. (E.) VON, Osterbuch. Verse<br />
von Ch. Morgenstern. Berlin, Cassirer, o. J. (1908).<br />
Qu.-4°. Mit kolor. Titel und 16 kolor. Tafeln von<br />
K. F. E. von Freyhold. 17 Bl. OHlwd. (Kapitale<br />
eingerissen, beschabt und bestoßen). (120) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Stuck-Villa II, 186. Doderer-M. 679. Slg.<br />
Brüggemann 241. Ries 530, 5, und S. 260: „Ein Beispiel für<br />
Schablonenmalerei bieten Einband, Vorsatz und Titelblatt<br />
von Freyholds Osterbuch.“ – Stellenw. etw. fleckig. – Siehe<br />
Abbildung Tafel 25.<br />
1187 FRÖBEL, F., Mutter- und Kose-Lieder. Dichtung<br />
und Bilder zur edlen Pflege des Kindheitlebens.<br />
Blankenburg, o. Dr., (1844). 4°. Mit 50 gestoch.<br />
Randzeichnungen von F. Unger. 2 nn., 76 num. Bl.<br />
– KOHL, R., Vierundvierzig Mutter-Kose- und<br />
Spiellieder zur edlen Pflege des Kindheitlebens<br />
zweistimmig in Musik gesetzt. Ebda. (1844). 4°.<br />
Mit lithogr. Titel (in Pag.) und 3 lithogr. Randzeichnungen.<br />
49 S. Ldr. d. Zt. (beschabt und bestoßen).<br />
(156) 1.000,-<br />
Erste Ausgabe, hier mit der äußerst seltenen Musikbeilage<br />
von R. Kohl. – Klotz, 1699/4. Wegehaupt I, 666. Rümann<br />
114. Seebaß 682. LKJ I, 417. HKJL IV, 237. – Das Hauptwerk<br />
des bedeutenden Pädagogen (1782-1852) ist durch die<br />
Randzeichnungen Ungers und die Kompositionen Kohls<br />
auch in der Ausstattung eines der reizvollsten Kinder bücher<br />
des 19. Jahrhunderts. – Fleckig und gebräunt.
Nr. 1198<br />
1188 GRIMM, (J. UND W.), Kinder und Hausmärchen.<br />
Große Ausgabe. 7. Aufl. 2 Bde. Göttingen,<br />
Dieterich, 1857. Mit 2 gestoch. Frontisp. nach<br />
L. E. Grimm. XXIV, 431; VI, 483 S. Hldr. d. Zt.<br />
mit Rvg. (etw. beschabt und bestoßen). (62) 400,-<br />
Hennig-L. <strong>61</strong>9. Wegehaupt I, 828. – Die letzte der von den<br />
Gebrüdern Grimm bearbeiteten, verbesserten und vermehrten<br />
Ausgaben der sog. „Großen Ausgabe“. – Mit dem<br />
Porträt Dorothea Viehmanns und der Illustration zu „Brüderchen<br />
und Schwesterchen“. – Vorsätze leimschattig und<br />
mit hs. Besitzvermerk, stellenw. etw. fleckig.<br />
1189 KLEBEALBUM. Deutschland, ca. 1880-1900.<br />
Fol. Mit ca. 450 Oblaten und Gelegenheitskarten<br />
sowie 8 Zieh- und Faltkarten. 77 S. Lwd. d. Zt.<br />
(Ge lenke gebrochen, beschabt und bestoßen).<br />
(131) 500,-<br />
Die Oblaten und Karten meist mit den beliebten Motiven<br />
von Blumen und Tieren und mit Kinderszenen, einige Blätter<br />
auch mit anderen Darstellungen, z. B. Radsportlern oder<br />
– mentalitätsgeschichtlich bemerkenswert – Negerkarikaturen.<br />
Hervorhebenswert ferner eine Glückwunsch-Faltkarte<br />
(18 x 13 x 8 cm) mit Gartenmotiv und zusätzlichen<br />
Blumen aus Seidenpapier, eine Faltkarte mit Blumenmotiven<br />
(11 x 7 x 7 cm) und ein Ziehbild mit Puttenmedaillons.<br />
– Die meisten Zieh- und Faltkarten intakt, stellenw. etw.<br />
leimschattig.<br />
1190 LOBKOWITZ, F. VON, Die Augen der Prinzessin.<br />
Stuttgart und Heilbronn, Seifert, (1925). Mit<br />
4 Farbtafeln und einigen Textillustr. 108 S., 2 Bl.<br />
OHlwd. (etw. beschabt, leicht fleckig). (146)<br />
300,-<br />
Einzige Ausgabe. – Nicht im GV und bei Kosch. – Äußerst<br />
seltenes Märchen, verfaßt vom Juristen und Puppenspieler<br />
Franz Freiherrn von Lobkowitz (18<strong>61</strong>-1930), illustriert von<br />
Christian Bärmann (1881-1924; Ries S. 407). – Papier -<br />
bedingt gebräunt, gering fleckig.<br />
Kinderbücher – Pädagogik 265<br />
1191 MAUDER, J., Sonne, Sonne, scheine! (München,<br />
Vlg. der Jugendblätter), o. J. (1914). Qu.-4°. Mit<br />
farb. Illustr. von Joseph Mauder. 8 Bl. OHlwd.<br />
(Rücken lädiert, beschabt und bestoßen). – Erste<br />
Ausgabe. – Ries 708, 33. Schug 586. – Etw. fleckig.<br />
(120) 200,-<br />
1192 MAXIMILIAN I., KURFÜRST VON BAY-<br />
ERN, Monita paterna ... Der Christliche Fürst,<br />
oder Vätterliche Ermahnungen. (Übers. und hrsg.<br />
von P. L. du Crest). Regensburg, Böhm, 1730. 4°.<br />
Mit gestoch. Frontisp. von Andreas Geyer. 20 Bl.,<br />
141 S. Ldr. d. Zt. mit Rvg. (beschabt, bestoßen).<br />
(22) 120,-<br />
Erste polyglotte Ausgabe mit lateinischem, deutschen, französischen<br />
und italienischen Text. – Heimeran 179. HKJL<br />
II, Sp. 811 ff. und Nr. 593: „Fürstenspiegel, der auf Anregung<br />
Maximilians I. von dessen Hofhistoriographen Johann<br />
Vervaux (1639) niedergeschrieben worden ist und sich an<br />
den Sohn Maximilians, Ferdinand Maria, richtet. Entsprechend<br />
der christlichen Tugendlehren gliedert sich der Fürstenspiegel<br />
in drei Kapitel, die zunächst die Pflichten des<br />
Fürsten gegen Gott, sodann die Pflichten des Fürsten gegen<br />
sich selbst (gesunde Lebensführung, Kontrolle der Affekte)<br />
und schließlich die Pflichten des Fürsten gegen die Untertanen<br />
behandeln.“ – Vorsatz und Titel mit Besitzvermerken,<br />
leicht fleckig. – Schönes Exemplar aus dem Kloster Ettal.<br />
1193 MEGGENDORFER, L., Aus dem Leben. Lustiges<br />
Ziehbilderbuch (Deckeltitel). Zweite Aufl.<br />
München, Braun und Schneider, o. J. (1883). 4°.<br />
Mit 8 kolor. lithogr. beweglichen Teilen. 9 Bl.<br />
OHlwd. (Rücken erneuert, fleckig, beschabt und<br />
bestoßen). (88) 300,-<br />
Krahé 15. Ries 710, 13. – Ziehmechanismen funktionieren,<br />
Ta feln eingerissen und geklebt, minimal gebräunt, etw.<br />
fleckig.
266<br />
Nr. 1206<br />
1194 NEUES UNZERREISSBARES BILDERBUCH<br />
für artige Kinder. Frankfurt, Dondorf, o. J. (ca.<br />
1870). 8 farb. lithogr. Tafeln. OHlwd. (Kapitale<br />
wenig lädiert, beschabt und bestoßen). (83) 150,-<br />
Vgl. Düsterdieck 5474 (andere Ausg.). – Fliegender Vorsatz<br />
mit Widmung von alter Hand in Tinte, leicht fleckig. – Beiliegen<br />
ein „Güldenes ABC“ (1850) mit Umrißradierungen<br />
von Gustav König sowie ein wohlerhaltenes Pop-up-Buch<br />
mit „Vier Märchen“ der Gebrüder Grimm (1951).<br />
1195 PAPIERTHEATER – Schloßgarten. O. O. und<br />
J. (Süddeutschland ca. 1730?). Qu.-8°. 6 mont.<br />
kolor. Kupfertafeln (Blattgr.: 9 x 14 cm). (158)<br />
600,-<br />
Barockes Miniaturtheater mit der detailreichen Darstellung<br />
eines Schloßgartens. – Das aus fünf kulissenartigen Ausschneidebögen<br />
und einer festen Rückwand bestehende Diorama<br />
ergibt hintereinander aufgefächert das perspektivische<br />
Bild einer barocken Schloßanlage mit Staffage. Darin sind<br />
Gärtner bei der Pflege des Gartens wie ein lustwandelnder<br />
Schloßbesitzer mit Dame zu sehen. – Diese Miniatur-„Dioramen“<br />
gelten als früheste Zeugnisse des Papiertheaters. Die<br />
Bildmotive spiegeln deutlich den Geschmack des Spät -<br />
barock und Rokoko wieder. Die Fülle des Angebots reichte<br />
Kinderbücher – Pädagogik<br />
von der Götterwelt der Barockoper über aristokratische<br />
Tierjagden bis hin zur Darstellung volkstümlicher Sprichwörter.<br />
Die Ausschneidebögen konnten koloriert oder in<br />
Schwarzweiß zum Selbstkolorieren erworben werden. –<br />
Die Kulissenbögen wurden bei unserem Exemplar wohl im<br />
20. Jahrhundert an den Rändern professionell aneinander<br />
montiert, so daß sich die Szenerie wie eine Ziehharmonika<br />
ausziehen läßt. Ähnlich wurde wohl auch seinerzeit das<br />
Diorama präsentiert; rechts und links von Kerzenlicht flankiert,<br />
konnte so eine ungeheure Raumtiefe und Plastizität<br />
erzielt werden. – Tadellos. – Siehe Abbildung Tafel 29.<br />
1196 PHAEDRUS, Fabularum Aesopiarum libri V.<br />
Oder: Deutliche und nach dem Begriff der Jugend<br />
endlich recht eingerichtete Erklärung der Aesopischen<br />
Fabeln. Durch E. Sincerum. Frankfurt und<br />
Leipzig, Brönner, 1793. 256 S., 28 Bl. Pp. d. Zt. mit<br />
Wappensupralibros (fleckig, beschabt, bestoßen).<br />
(22) 80,-<br />
HKJL II, 695, Anm. – Letzte Ausgabe der erstmals 1715<br />
erschienenen, das ganze Jahrhundert hindurch immer wieder<br />
aufgelegten Fabelsammlung in der Aufbereitung für den<br />
Lateinschüler. – Leicht gebräunt, etw. fleckig. – Typographisches<br />
Exlibris.
1197 REINHARDT, C., Hanswursts Schatzkästlein.<br />
München, Braun und Schneider, (1877). 4°. Mit<br />
kolor. Titelvign. und zahlr. kolor. Textholzstichen.<br />
2 nn., 48 num. Bl. Restaurierte OPp. (gebräunt<br />
und fleckig). (125) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Ries 799, 9. Rümann 1766. Wegehaupt II,<br />
2775. Klotz 5741/3. LKJL III, 153. Doderer-M. 174. – Die<br />
satirisch-karikaturistischen Bildergeschichten waren bereits<br />
zuvor als „Münchner Bilderbogen“ erschienen. – Die Verlagsanzeigen<br />
auf der Rückseite des Einbandes ermöglichen<br />
nach Wegehaupt und Ries eine genaue Datierung auf 1877,<br />
alle anderen Bibliographen nennen abweichend als Erscheinungsjahr<br />
1852. Eine zweite Ausgabe ist dann um 1882<br />
erschienen. – „In ihrer herzhaft-frischen Art heben sich die<br />
Hanswurstiaden und Kasperlgeschichten Reinhardts von<br />
einigen seiner sehr breit und mit ausgeklügeltem Humor<br />
geschriebenen und gezeichneten Bücher ab“ (LKJL). –<br />
Zahlreiche Beilagen.<br />
1198 RITTERWESEN oder die Reise nach der Löwenburg,<br />
Das. Nürnberg, Renner und Schuster, o. J.<br />
(ca. 1820). Qu.-8°. Mit gestoch. Titel (in Pag.) und<br />
15 kolor. Kupfertafeln (davon 1 gefalt.). IV, 56 S.<br />
Hlwd. d. Zt. (Kapitale beschabt, fleckig und bestoßen).<br />
(7) 500,-<br />
Wegehaupt IV, 1826. – Nicht bei Rammensee. – Die reizenden,<br />
mit Silber und Gold gehöhten Kupfer zeigen Ritterburg,<br />
Rüstkammer, Turnier, Rüstungen und Pferde. – Ab -<br />
weichend zu den Angaben auf dem Titel, verfügen das<br />
Exemplar bei Wegehaupt und das einzige im Handel nachweisbare<br />
Exemplar nur über 15 Tafeln. – Innengelenk ge -<br />
brochen, fleckig und etw. gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
1199 ROSTAING, J., Le jardin des plantes. Paris,<br />
Ducrocq, o. J. (um 1860). Qu.-4°. Mit 24 kolor.<br />
lithogr. Tafeln von A. Adam. 41 S., 1 Bl. OPp.<br />
(Rücken überklebt, stärker beschabt und bestoßen).<br />
(88) 400,-<br />
Nicht bei Gumuchian etc. – Die Tafeln, meist eine große<br />
Darstellung, umgeben von mehreren kleineren, zeigen Tiere<br />
im Zoo. – Innengelenke gebrochen, durchgehend fleckig. –<br />
Exlibris.<br />
1200 SALZMANN, CH. G., Sebastian Kluge. Leipzig,<br />
Crusius, 1790. Mit gestoch. Frontisp. 6 Bl., 226 S.<br />
Hlwd. um 1880 (beschabt). (22) 200,-<br />
Böning-S. 3066. Goed. V, 487. Pfauch-R. 364. – „Schrift der<br />
unterhaltsamen literarischen Volksaufklärung, die zunächst<br />
fortsetzungsweise in Salzmanns 'Boten aus Thüringen'<br />
erschien. Hauptthema der Erzählung ist die Kindererziehung,<br />
doch wird auch praktische Belehrung zur Land- und<br />
Hauswirtschaft erteilt“ (Böning-Siegert). – Titel gestempelt,<br />
wenig fleckig. – DAZU: DERS., Ueber die wirksamsten<br />
Mittel Kindern Religion beyzubringen. Leipzig 1787.<br />
1201 SCHOPPE, AMALIA, Lust und Lehre. 2. Aufl.<br />
Leipzig, Krappe, o. J. (1836). Mit gestoch. Titel<br />
und 7 kolor. Kupfertafeln. 1 Bl., 237 S. OPp.<br />
(starke Gebrauchsspuren). (72) 150,-<br />
Kinderbücher – Pädagogik 267<br />
Wegehaupt III, 3388. – Gebräunt und fleckig. – DAZU:<br />
MUSÄUS, J., Moralische Kinderklapper. Neue Aufl. Gotha<br />
1794. Mit gestoch. Titelvign. und 17 Textkupfern. – Goed.<br />
IV, 581, 8. Wegehaupt III, 2523. HKJL III, <strong>61</strong>8. – Beiliegen<br />
2 weitere Werke zur Pädagogik.<br />
1202 SEIDMANN-FREUD, TOM, Buch der erfüllten<br />
Wünsche. Ein Bilderbuch. (Potsdam), Müller und<br />
Kiepenheuer, (1929). 4°. Mit zahlr. Illustrationen<br />
von Tom Seidmann-Freud. 12 Bl. OHlwd. (leicht<br />
fleckig, beschabt und bestoßen). (120) 1.500,-<br />
Erste Ausgabe. – Murken 10. Cotsen 1112. Doderer-M. 469<br />
und S. 304. LKJL III, 374. Seebaß II, 1867. Stuck-Villa II,<br />
302. – „Dieses Bilderbuch ist auf dem Höhepunkt ihres<br />
Schaffens entstanden und ist vielleicht ihr vielschichtigstes<br />
und vollendetstes Werk. Kongenial ihrer Cousine Anna<br />
Freud, nur in anderer Sprache und mit anderen Mitteln,<br />
stellt Tom Seidmann-Freud im Bilderbuch die kindliche<br />
Entwicklung dar“ (Murken 182). – Schenkungsvermerk<br />
(Bleistift) auf dem Vorsatz, Titel und letztes Blatt verso<br />
etw. gebräunt, vereinzelt wenig fleckig. – Siehe Abbildung<br />
Tafel 25.<br />
1203 STAUB, J., Livre d'images destiné à l'enseignement<br />
élémentaire, par intuition à l'usage des familles<br />
et des écoles enfantines. Traduit par F. Oyex-<br />
Delafontaine. 4 Bde. Zürich, Knüsli, o. J. (um<br />
1880). Fol. Mit 48 doppelblattgr. chromolithogr.<br />
Tafeln. OHlwd. (Kapitale wenig schadhaft, tls. mit<br />
Randläsuren). (128) 150,-<br />
Vgl. Weilenmann 3379 (Ausg. bei Hindermann & Siebenmann,<br />
1876). Seebaß, N. F., 1956 ff. (deutsche Ausgaben). –<br />
„Dieses sehr bedeutende, vom Verfasser des bekannten<br />
'Kinderbüchleins' herausgegebene und mit Texten versehene<br />
Sachbilderbuch – eine selbständige Weiterführung und<br />
Erweiterung der Schreiberschen Anschauungsbücher –<br />
wurde bis ins 20. Jahrhundert immer wieder neu aufgelegt.<br />
Neben den üblichen Abbildungen von Pflanzen, Tieren,<br />
Realien usw. enthält es Landschaftsbilder, interessante Szenen<br />
aus dem Gesellschafts- und Familienleben, Verkehrswesen,<br />
exotischer Völker etc.“ (Seebaß). – Es erschienen<br />
1923 noch zwei Nachfolgebände. – Wenige Altersspuren. –<br />
Beiliegen Lohmeyers „Tierstruwwelpeter“ und „Das Milchbrünnlein“<br />
von Süs.<br />
1204 TROJAN, J., Das Ständebuch. Hamburg, Verlagsanstalt<br />
und Druckerei AG, o. J. (1892). 4°. Mit<br />
zweifarb. lithogr. Titel und 22 farb. lithogr. Tafeln<br />
nach Bernhard Mörlins. 1 Bl. OHlwd. (fleckig,<br />
beschabt und bestoßen). (128) 100,-<br />
Zweite Ausgabe. – Klotz 7507/55. Hobrecker 7905. Seebaß<br />
II, 2072. – Mit hübschen Berufsdarstellungen, darunter ein<br />
Buchhändler, Doktor, Förster, Goldschmied, Konditor,<br />
Schornsteinfeger und Tischler. – Vorderes Innengelenk aufgeplatzt,<br />
wenig gebräunt.<br />
1205 VIETH, G. U. A., Physikalischer Kinderfreund.<br />
Bde. I, II und VI-X (von 10) in 6 Bdn. Leipzig,<br />
Barth, 1798-1809. Mit 18 (statt 19) gefalt. Kupfertafeln<br />
(1 kolor.) und gefalt. Tabelle. Hldr. d. Zt.<br />
(beschabt). (50) 120,-
268<br />
Erste Ausgabe. – Poggendorff II, 1205. Wegehaupt II, 2163.<br />
– Nicht bei Monschein. – Die wohl erste physikalische Zeitschrift<br />
für Kinder. – Es fehlt die Planisphäre in Bd. IX. –<br />
Leicht gebräunt.<br />
1206 VOLTZ – WIE DAS KIND SEIN SOLL. Esslingen,<br />
Schreiber, o. J. (1856). Qu.-8°. Mit 8 getönten<br />
beikolor. lithogr. Tafeln von Bernhard Hummel<br />
nach Johann Voltz. 1 Bl. OHlwd. (Rücken<br />
defekt, be rieben, fleckig und bestoßen). (83) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Wegehaupt II, 3590. Ries 950, 2. – Titel<br />
gebräunt; fleckig. – Selten. – Siehe Abbildung.<br />
1207 WENZ-VIËTOR – NÜRNBERGER Puppen-<br />
Stuben-Spiel-Buch. Oldenburg, Stalling, (1920).<br />
Qu.-4°. 10 Farbtafeln mit beweglichen Teilen<br />
(ohne die Einsteckfiguren). OHlwd. (Gebrauchsspuren).<br />
(50) 150,-<br />
(Nürnberger Spielbücher, Nr. I A). – Schug 2077: „Eines<br />
der schönsten Aufstell-Bilderbücher und sicherlich das<br />
schönste Bilderbuch von Wenz-Viëtor, geradezu luxuriös<br />
in Druck und Ausführung. Das Buch erinnert an die Vorläufer<br />
des Biedermeier. In seinen klaren Farben und Formen<br />
macht es die behagliche Atmosphäre eines bürgerlichen<br />
Haushaltes aus den Anfängen unseres Jahrhunderts<br />
präsent.“ – Vermutlich erste Ausgabe des Steckbilderbuches<br />
(Copyright-Vermerk auf dem Hinterdeckel: 1920). Schug<br />
kennt eine Ausgabe von 1920 (Liebert 1) nicht, gibt für sein<br />
Exemplar eine genaue Auflagenbezeichnung (2. Aufl.) an.<br />
– Da die Kulissen größtenteils auf einer Doppelseite, An -<br />
kleidezimmer und Bad hingegen nur auf einer Seite dargestellt<br />
sind, liegt das Fehlen einer Seite nahe. Durch ein Vergleichsexemplar<br />
im Auktionshandel kann diese An nahme<br />
jedoch widerlegt werden. – Buchblock von Einbanddecke<br />
gelöst, eine Tafel aufgeplatzt und eingerissen, wenige Türen<br />
fehlen, Deckellasche stark lädiert, wenig fleckig.<br />
1208 WILMSEN, J. P., Die Schönheit der Natur ge -<br />
schildert von deutschen Musterdichtern. Eine Blumenlese<br />
für die Jugend. Berlin, Amelang, 1818.<br />
Mit gestoch. Frontisp. von Georg Bretzing nach<br />
Heinrich Study und gestoch. Titel nach Ferdinand<br />
Jättnig. S. (III)-IV, 396 S. Hmaroquin d. Zt. mit<br />
reicher Rvg. (wenig berieben und etw. bestoßen).<br />
(83) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – LKJL II, 814. HKJL IV, 970. Wegehaupt<br />
I, 2299. – Anthologie mit Gedichten von Claudius, Klopstock,<br />
Matthisson, Novalis, Schiller, Schlegel, Wieland etc.<br />
– Möglicherweise fehlt der Vortitel. – Frontispiz und Titel<br />
leicht gebräunt; wenig fleckig.<br />
1209 KONVOLUT – 6 Werke der Pädagogik der Aufklärung<br />
in 6 Bdn. 1781-96. Einbände d. Zt. (Ge -<br />
brauchsspuren). (40) 200,-<br />
Campe (Robinson der Jüngere, 1781; Theophron, 1790;<br />
Ueber die Reinigung der deutschen Sprache, 1794) – Salzmann<br />
(Anweisung zu einer unvernünftigen Erziehung,<br />
1789; Conrad Kiefer, 1796; Moralisches Elementarbuch,<br />
1785) – Beilage. – Altersspuren.<br />
Philosophie – Politik – Nationalökonomie<br />
Philosophie – Politik –<br />
Nationalökonomie<br />
1210 ABICHT, J. H., Psychologische Anthropologie.<br />
Erste Abt.: Aetiologie der Seelenzustände. Lfg. I<br />
(alles Erschienene). Erlangen, Palm, 1801. 5 Bl.,<br />
341 S. Hldr. d. Zt. (beschabt). (22) 80,-<br />
Einzige Ausgabe. – Hamberger-M. XIII, 4. MNE I, 2. –<br />
Nicht bei Ziegenfuß. – Unvollendet gebliebenes Werk des<br />
Kantianers. – Leicht gebräunt.<br />
1211 ARCHIV FÜR DEN MENSCHEN und Bürger<br />
in allen Verhältnissen, oder Sammlung welche das<br />
Wohl und Wehe der Menschheit und der Staaten<br />
angehen. Hrsg. von J. A. Schlettwein. 8 in 4 Bdn.<br />
Leipzig, Weigand, 1780-84. Mit 8 gestoch. Titelvign.<br />
und Kupfertafel. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und<br />
Rvg. (beschabt und bestoßen). (158) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – Kirchner 2728. Humpert 1202. Schlettwein<br />
48. Weidlich 25-32. – Kupfertafel verso gestempelt,<br />
Vorsätze gestempelt und mit hs. Einträgen, Titel teils mit<br />
hs. Einträgen, stellenw. minimal gebräunt. – DAZU:<br />
NEUES ARCHIV für den Menschen und Bürger. 4 in<br />
2 Bdn. Leipzig, Weigand, 1785-87. – Einheitlich sehr dekorativ<br />
gebunden.<br />
1212 BAUER, B., Geschichte der Politik, Cultur und<br />
Aufklärung des achtzehnten Jahrhunderts. 2 in<br />
4 Bdn. Charlottenburg, E. Bauer, 1843-45. Be -<br />
schäd. Orig.-Broschur. (8) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – ADB XLVI, 236. – Bruno Bauers erste<br />
geschichtsphilosophische Arbeit nach dem Entzug der<br />
theologischen Venia legendi, erschienen im Verlag seines<br />
Bruders Edgar, „auf den die Polizei übel zu sprechen war“<br />
(Houben I, 39). – Stark braunfl., unbeschnitten.<br />
1213 BOHN, G. CH., Wohlerfahrener Kaufmann. Viel<br />
vermehrte und verbesserte Ausg. Hamburg, Bohn,<br />
1762. Mit doppelblattgr. Frontisp. 3 Bl., 884 S.,<br />
4 Bl. Blindgepr. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit<br />
2 intakten Schließen (bestoßen, stärker beschabt<br />
und etw. fleckig). (89) 800,-<br />
Humpert 6356. Goldsmiths 9762. Higgs 2782. – Das erstmals<br />
1719 aufgelegte, umfassendste handelskundliche Werk<br />
des 18. Jahrhunderts und eines der wichtigsten Werke der<br />
Kameralistik. – Das Frontispiz zeigt das Marktgeschehen<br />
bei der Hamburger Börse mit Waage und alten Kranen. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
NACHGEB.: DERS., Neueröffnetes Waarenlager. Jetzo<br />
mit vielem Fleiße wiederum durchgesehen, verbessert und<br />
überaus stark vermehret. Ebda. 1763. 5 Bl., 1100 Sp. – Kress<br />
6076. – Vorsatz mit Besitzvermerk von alter Hand, gebräunt<br />
und fleckig, tls. wasserrandig, der Titel des zweiten Werkes<br />
am Rand hinterlegt.
Nr. 1213<br />
1214 BUTTE, W., Grundlinien der Arithmetik des<br />
menschlichen Lebens, nebst Winken für deren<br />
Anwendung auf Geographie, Staats- und Natur-<br />
Wissenschaft. Landshut, Krüll, 1811. Mit gefalt.<br />
Kupfertafel und 8 gefalt. Tabellen. XXXIV S.,<br />
2 Bl., 420 S. Pp. d. Zt. mit Rsch. (beschabt und<br />
bestoßen). (56) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Humpert 12238. – Titel gestempelt, stellenw.<br />
fleckig. – DAZU: LANGSDORF, K. CH., Arithmetische<br />
Abhandlungen über juristische, staats- und forstwirthschaftliche<br />
Fragen, Mortalität, Bevölkerung und<br />
chronologische Bestimmungen. Heidelberg, Schwan und<br />
Götz, 1810. XV, 173 S. Pp. d. Zt. (beschabt und bestoßen).<br />
– Humpert 1058. – Zweite Aufl. (EA 1809). – Titel gestempelt,<br />
etw. fleckig.<br />
1215 (CÖLLN, L. F. A. VON), Die gedrückte Kirche<br />
oder das Christenthum als Secte betrachtet.<br />
Frankfurt, Hermann, 1801. 184 S. Schlichte Pp. d.<br />
Zt. (158) 100,-<br />
Philosophie – Politik – Nationalökonomie 269<br />
Einzige Ausgabe. – Holzmann-B. II, 11953. Hamberger-M.<br />
XI, 141. – Ludwig Friedrich August von Cölln (1753-1804)<br />
war Superintendent in Detmold. – Leicht fleckig.<br />
1216 DEZA, M., Vita di Helena Lucretia Cornara Piscopia.<br />
Venedig, A. Bosio, 1686. 4°. Mit gestoch.<br />
Portr. und Kupfertafel. 131 S., 2 Bl. Pp. um 1800<br />
(beschabt, bestoßen, fleckig). (49) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Haym 162, 12. – Sehr frühe Biographie<br />
der gelehrten Benediktinerin Elena Lucrezia Cornara Piscopia<br />
(1646-1684), die in die Geschichte einging als erste<br />
promovierte Frau der Welt (über eine Stelle des Aristoteles).<br />
– Block gebrochen, erste 3 Bl. mit Einrissen (fachmännisch<br />
restauriert); wasserrandig, etw. gebräunt.<br />
1217 FICHTE, J. G., Grundlage der gesammten Wissenschaftslehre<br />
als Handschrift für seine Zuhörer.<br />
2. verb. Ausg. Jena und Leipzig, Gabler, 1802. XII,<br />
346 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. (Rsch. mit Absplitterung;<br />
etw. beschabt und bestoßen). – Baumgartner-J.<br />
12 b. – Vorsätze leimschattig; etw. gebräunt<br />
und fleckig. (128) 100,-
270<br />
1218 FICHTE, J. G., Sonnenklarer Bericht an das größere<br />
Publikum über das eigentliche Wesen der<br />
neuesten Philosophie. Ein Versuch, die Leser zum<br />
Verstehen zu zwingen. Berlin, (Späth für die)<br />
Realschulbuchhandlung, 1801. XX, 232 S. Be -<br />
schäd. Pp. d. Zt. (73) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Baumgartner-J. 53. Goed. V, 8, 15. – Titel<br />
mit Besitzvermerk von 1801, gelegentlich Unterstreichungen<br />
mit Bleistift, gebräunt, fleckig.<br />
1219 FRANTZ, C., Vorschule zur Physiologie der<br />
Staaten. Berlin, Schneider, 1857. 2 Bl., 344 S.<br />
Hlwd. d. Zt. mit Rvg. (158) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – ADB XLVIII, 719. – Frantz galt, nach<br />
einem Wort Friedrich Lists, als „der erste Vertreter einer<br />
deutschen Weltpolitik“. – Ganz wenig fleckig.<br />
1220 FRÉGIER, H.-A., Des classes dangereuses de la<br />
population dans les grandes villes, et des moyens<br />
de les rendre meilleures. 2 Bde. Paris, Baillière,<br />
1840. XI, 435 S.; 2 Bl., 527 S. Pp. d. Zt. mit Rsch.<br />
(beschabt und bestoßen). (56) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Mit Bibliotheksmarke, Titel gestempelt,<br />
stellenw. minimal fleckig.<br />
1221 (GRABIENSKI, J., UND A. F. W. SACK), Conseils<br />
d'un ami a un jeune homme qui entre dans le<br />
monde. O. O. (Berlin?) und Dr., 1755. 77 S. Läd.<br />
Interims-Broschur. (158) 150,-<br />
Unbekannte zweite (?) Ausgabe. – Vgl. Holzmann-B. I,<br />
10022a („2. ed.“, Berlin 1760). Barbier I, 699. Estreicher<br />
XVII, 305 (beide die Ausg. Warschau 1769). – In allen Ausgaben<br />
(eine auch in deutscher Übersetzung) sehr seltener<br />
erzieherischer Ratgeber für die Lebensführung. Behandelt<br />
Religion, gesellschaftliches Leben, Bildung etc., das zehnte<br />
Kapitel mit Ratschlägen zur Eheschließung. – Bei der vorliegenden,<br />
über den KVK nicht nachweisbaren Ausgabe<br />
handelt es sich vielleicht um einen Raubdruck nach der<br />
Erstausgabe Berlin 1752 (diese in einem Exemplar in der<br />
Universitätsbibliothek Cambridge vorhanden). Die laut<br />
Drucktitel zweite Ausgabe von 1760 zählt jedenfalls unsere<br />
1755 datierte Ausgabe nicht mit. – Fliegende Vorsätze läd.,<br />
einige Ecken geknickt, erste und letzte Bl. angeschmutzt,<br />
sonst nur wenig fleckig und gebräunt. – Vorderer Vorsatz<br />
mit kaum noch lesbarem Schenkungsvermerk des Pfalzgrafen<br />
Wilhelm von Birkenfeld.<br />
1222 GRONOVIUS, J. F., De sestertiis seu subsecivorum<br />
pecuniae veteris Graecae & Romanae libri<br />
IV. Leiden, Du Vivié, 1691. 4°. Mit gestoch. Frontisp.<br />
und Druckermarke auf dem Titel. 15 Bl.,<br />
766 S., 13 Bl. Blindgepr. Pgt. d. Zt. (etw. fleckig<br />
und bestoßen). (49) 200,-<br />
Dritte, umfangreichste und beste Ausgabe. – Lipsius 1<strong>61</strong>.<br />
Graesse III, 1<strong>61</strong>. Kress, Suppl. I, S 746. Goldsmiths 2895.1.<br />
ADB IX, 723, 4. – Grundlegendes Werk über das Geld -<br />
wesen im klassischen Altertum. – Das Frontispiz zeigt eine<br />
Versammlung von Numismatikern im Kabinett. – Vorsatz<br />
mit Klebespuren, Frontispiz mit kleiner Fehlstelle, Titel mit<br />
hs. Besitzeinträgen, fleckig und leicht gebräunt.<br />
Philosophie – Politik – Nationalökonomie<br />
1223 (GROSSING, J.), Babylon, oder das große<br />
Geheimniß der europäischen Mächte. O. O. und<br />
Dr. (Wien, Wucherer), 1784. 31 S. Spät. Pp. (3)<br />
100,-<br />
Erste Ausgabe. – M. Winter, Georg Philipp Wucherer,<br />
Frankfurt 1992, S. 19 und 81. – Vgl. Wurzbach V, 376 (Ausg.<br />
1785; dort alle weiteren Angaben zur schwierigen Verfasserfrage).<br />
Holzmann-B. I, 3830. – Nicht bei Wernigg. – In<br />
der ÖNB nur die Druckvariante mit 35 S. Umfang. – Minimal<br />
fleckig.<br />
1224 GÜNTHER, J. (J.), Ersparungsbuch für alle<br />
Stände oder die Kunst seine Ausgaben zu vermindern<br />
und seine Genüsse zu erhöhen. Weimar,<br />
Voigt, 1840. 12°. 3 Bl., 279 S., 1 Bl. Verlagsanzeigen.<br />
Pp. d. Zt. (bestoßen). (158) 150,-<br />
Einzige Ausgabe. – Vgl. Hirsch-H. II, 887: „Günther (1771-<br />
1852) war einer der fruchtbarsten medizinischen Schriftsteller<br />
gewesen, der sich fast in allen Fächern der Wissenschaft<br />
und Kunst nicht ohne Erfolg versucht hatte.“ – Mit<br />
zahlr. Anleitungen zur Herstellung von Champagner aus<br />
Obstmost, Armenspeisen, Zucker aus Kartoffeln, Reinigungsmitteln<br />
oder Papier aus Ersatzstoffen wie Stroh oder<br />
Altpapier. – Stärker gebräunt.<br />
Mit Anmerkungen Wittgensteins<br />
1225 HÄNSEL, L., Newton – Goethe – Pascal. Die<br />
Farbenlehre und das Problem der Mitte. (Wien<br />
1949). 4°. S. 113-146. Orig.-Umschlag (Rücken<br />
defekt, Deckel mehrf. geknickt). (103) 8.000,-<br />
Separatabdruck aus: „Chronik des Wiener Goethe-Vereins“,<br />
Bde. LII und LIII. – Vgl. „L. Hänsel – L. Wittgenstein.<br />
Eine Freundschaft“ (Innsbruck 1994), S. 339-354. –<br />
Wittgensteins Korrekturexemplar von Hänsels Abhandlung<br />
über Goethes „Farbenlehre“. – Wittgenstein geht teilweise<br />
sehr hart mit seinem Freund Ludwig Hänsel ins Gericht. –<br />
Mit folgenden Anmerkungen Wittgensteins: „Wenn Du nur<br />
nicht immer dreinschwätzen wolltest!“ (S. 122), „Du bist<br />
nicht Goethe“ (S. 124), „Christliche Völker sind nicht das<br />
Christentum!“ (S. 145). – Wittgenstein und Hänsel hatten<br />
einander Anfang 1919 während der Kriegsgefangenschaft<br />
bei Cassino kennengelernt. – Wittgenstein befand sich zu<br />
Ostern 1949 nachweislich in Wien und hat ihm den Sonderdruck<br />
zur Korrektur überlassen. – „Wittgensteins und<br />
Hänsels Freundschaft währte damals bereits 30 Jahre: in<br />
dieser Zeit ist von Wittgenstein so manches grobe Wort<br />
über Denkansätze Hänsels gefallen. Freilich irritiert der<br />
angriffslustige, ausfahrende Ton“ (Christian Paul Berger, in:<br />
„L. Hänsel – L. Wittgenstein. Eine Freundschaft“, S. 339).<br />
– „Hänsel war ein ungewöhnlich belesener Mann, er schätz -<br />
te vor allem Pascal, Augustinus, Kierkegaard und Goethe<br />
und verfaßte dazu zahlreiche Aufsätze. Seine speziellen<br />
Arbeitsgebiete waren moderne Fragen des Christentums<br />
und der Kirche, Wertphilosophie, Erkenntnistheorie, sowie<br />
grundsätzliche Fragen der Erziehung und Bildung. Hänsel<br />
galt als konservativ: ähnlich wie Wittgenstein war er, was<br />
Literatur, Kunst, Musik und überhaupt das 'moderne<br />
Leben' anbelangt, der 'Tradition' zugetan. Für Wittgenstein<br />
verkörperte Hänsel einerseits altösterreichische Tradition,<br />
andererseits kritische Auseinandersetzung mit der damaligen<br />
geistigen und kulturellen Situation. Doch so sehr Wittgenstein<br />
Hänsel auch kritisiert, seine Briefe enden immer<br />
wieder damit, daß er der seinem Freund angelasteten Fehler<br />
sich selbst in noch stärkerer Form bezichtigt“ (Ilse
Nr. 1225<br />
Somavilla, Der rechte Ton, in: „L. Hänsel – L. Wittgenstein.<br />
Eine Freundschaft“, S. 325). – Mit zahlr. Marginalien, An-,<br />
Unter- und Durchstreichungen sowie Korrekturen von<br />
Wittgenstein mit Bleistift. – Siehe Abbildung.<br />
Wittgenstein's correction copy of Hänsel's treatise on the<br />
„Theory of colours“ by Goethe. – With numerous marginalia,<br />
underlinings, deletions and corrections by Wittgenstein<br />
with pencil. – Original wrappers (spine defective, cover with<br />
multiple creases). – See illustration.<br />
Wittgensteins Korrekturexemplar<br />
1226 – Wertgefühl und Wert. (Wien 1949). 40 S. Orig.-<br />
Umschlag (Rücken lädiert, Deckel mit Knickfalte<br />
und gering knittrig). (103) 8.000,-<br />
Separatabdruck aus: „Wiener Zeitschrift für Philosophie,<br />
Psychologie, Paedagogik“, Bd. II/3. – Vgl. „L. Hänsel –<br />
L. Wittgenstein. Eine Freundschaft“ (Innsbruck 1994),<br />
S. 339-354. – Wittgensteins Korrekturexemplar von Hänsels<br />
Ab handlung über „Wertgefühl und Wert“. – Wittgenstein<br />
geht teilweise sehr hart mit seinem Freund Ludwig<br />
Hänsel ins Gericht. Auf dem Vorderdeckel die Anmerkung<br />
Wittgensteins „Auch ein Museum braucht einen Kurator,<br />
der weiß, was wohin zu stellen ist, und nicht Dreck und<br />
Wertvolles durcheinander in alle Schränke stellt“. Des weiteren<br />
mit scharfem Ton: „Geschwätz, gehauen nicht + nicht<br />
gestochen!“ (S. 16), „Wenn man sich mit jedem Esel herumschlägt,<br />
wird man leicht selber einer“ (S. 19), „Wenn das<br />
Philosophie ist, dann sollten die Menschen ein für allemal<br />
auf sie verzichten“ (S. 39). – Wittgenstein und Hänsel hatten<br />
einander Anfang 1919 während der Kriegsgefangen-<br />
Philosophie – Politik – Nationalökonomie 271<br />
Nr. 1226<br />
schaft bei Cassino kennengelernt. – „Ludwig Hänsel hat<br />
seinen Aufsatz 'Wertgefühl und Wert' im April 1949 ver -<br />
öffentlicht und wohl unmittelbar danach Wittgenstein, der<br />
sich Ostern 1949 nachweislich in Wien befand, einen Sonderdruck<br />
überlassen. Wittgensteins und Hänsels Freundschaft<br />
währte damals bereits 30 Jahre: in dieser Zeit ist von<br />
Wittgenstein so manches grobe Wort über Denkansätze<br />
Hänsels gefallen. Freilich irritiert der angriffslustige, ausfahrende<br />
Ton der meisten Randbemerkungen zu 'Wertgefühl<br />
und Wert' auch noch den heutigen Leser. Schließlich<br />
hat ihm ja Hänsel diese für ihn so wichtige philosophische<br />
Arbeit vertrauensvoll zum Lesen überlassen und einen derartigen<br />
harten und zuweilen auch recht schulmeisterlichen<br />
Ton wohl kaum erwartet. Für das tiefere Verständnis der<br />
Randnotizen zu Hänsels Aufsatz ist dies sehr wichtig, denn<br />
immerhin treffen wir ja auf sehr späte, mehr oder minder<br />
direkte Äußerungen Wittgensteins zur Frage nach den<br />
Werten, die zugleich eine Auseinandersetzung mit den zeitgenössischen<br />
Denkweisen zu diesem Fragenkomplex zum<br />
Ausdruck bringen. Hänsels Aufsatz sollte daher als 'phi -<br />
losophischer Filter' verstanden werden, durch den Wittgenstein<br />
mit den phänomenologischen Ansätzen zur Wert-<br />
Ethik in Berührung gekommen ist“ (Christian Paul Berger,<br />
Wittgensteins Kritik an Hänsels Aufsatz 'Wertgefühl und<br />
Wert', in: „L. Hänsel – L. Wittgenstein. Eine Freundschaft“).<br />
– Mit zahlr. Marginalien, An-, Unter- und Durchstreichungen<br />
und Korrekturen von Wittgenstein mit Bleistift.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
Wittgenstein's correction copy of Hänsel's treatise on „Wertgefühl<br />
und Wert“. – With numerous marginalia, under -<br />
linings, deletions and corrections by Wittgenstein with<br />
pencil. – Original wrappers (spine damaged, cover somewhat<br />
creased). – See illustration.
272<br />
1227 HEGEL, G. W. F., Sämtliche Werke. Jubiläumsausg.<br />
von H. Glockner. Mischaufl. 22 Bde. Stuttgart,<br />
Frommann, 1930-59. OLwd. (leichte Ge -<br />
brauchsspuren). (72) 300,-<br />
1228 – Encyclopädie der philosophischen Wissenschaften<br />
im Grundrisse. 3. Ausg. Heidelberg, Vereins-<br />
Vlg., 1830. LVIII (recte LVI), 600 S. Hldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. (Gelenke tls. eingerissen, beschabt und<br />
bestoßen. (62) 150,-<br />
Steinhauer 343. – Die ursprüngliche Verlegerangabe „Verwaltung<br />
des Oßwald'schen Verlags. (C. F. Winter)“ überklebt.<br />
– Vorsätze gestempelt, leimschattig und mit Besitzvermerk;<br />
etw. gebräunt und fleckig.<br />
1229 – Wissenschaft der Logik. Bd. I (von 2) mit 2 Tln.<br />
in 1 Bd. Nürnberg, Schrag, 1812-13. XIV, XXVIII,<br />
334, VI, 282 S. Etw. spät. Hldr. mit Rvg. (leicht<br />
beschabt). (8) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Steinhauer 286. – Minimal gebräunt und<br />
kaum fleckig.<br />
1230 HELVÉTIUS, (C. A.), Discurs über den Geist des<br />
Menschen. Aus dem Französischen (von J. G.<br />
Forkert). Mit einer Vorrede Herrn J. Ch. Gottscheds.<br />
Leipzig und Liegnitz, Siegert, 1760. 40 Bl.,<br />
646 S. Pp. d. Zt. mit Rsch. (beschabt und bestoßen).<br />
(83) 200,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Smith E.15. Fromm 12305.<br />
Ziegenfuß I, 503. Jantz 3417: „With the long & interesting<br />
critical preface by Joh. Christoph Gottsched. This was<br />
omitted in the later edition of 1787.“ – Fliegender Vorsatz<br />
mit Eintrag von alter Hand in Tinte, wenige Seiten mit<br />
Quetschfalten; gebräunt und fleckig.<br />
1231 (KANT, I.), Träume eines Geistersehers. Riga und<br />
Mitau, Hartknoch, 1766. Mit Titelholzschnittvign.<br />
(Blumenranken). 128 S. Mod. Ldr. (7) 300,-<br />
Dritter Druck im Jahr der Erstausgabe. – Holzmann-B. IV,<br />
5746. Warda 43. Adickes 40. – Kants berühmte, anonym<br />
erschienene Auseinandersetzung mit Swedenborg. – Titel<br />
angerändert, gegen Ende mit hinterlegten Eckabrissen, vereinzelte<br />
Anstreichungen, fleckig und leicht gebräunt.<br />
1232 KANT – SCHMID, C. CH. E., Wörterbuch zum<br />
leichtern Gebrauch der Kantischen Schriften. 4.<br />
verm. Ausg. Jena, Cröker, 1798. 6 Bl. (letztes<br />
weiß), 668 S. Pp. d. Zt. (etw. berieben und bestoßen).<br />
(8) 120,-<br />
Goed. V, 6, 11, 2. Adickes 294: „The work is of great value.“<br />
– Dritte Ausgabe des 1788 erstmals selbständig erschienenen<br />
Wörterbuchs, das ursprünglich nur als Anhang zu<br />
Schmids „Critik der reinen Vernunft im Grudrisse“ herausgegeben<br />
worden ist. Es hat zur Rezeption der Kantischen<br />
Philosophie entscheidend beigetragen. – Gebräunt und<br />
fleckig. – DAZU: KANT, I., Anthropologie in pragmatischer<br />
Hinsicht. Königsberg 1800.<br />
Philosophie – Politik – Nationalökonomie<br />
1233 KÖNIG, J. CH., Philosophie der schönen Küns -<br />
te. Nürnberg, Felsecker, 1784. Mit gestoch. Titelvign.<br />
XVIII, 512 (recte 516) S., 11 Bl. Ldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. (Kapitale lädiert, beschabt und etw. be -<br />
stoßen). (3) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Hamberger-M. IV, 206. – Fleckig und<br />
leicht gebräunt.<br />
1234 LA PORTE, M. DE, La science des négocians et<br />
teneurs de livres. Amsterdam und Lüttich, Desoer,<br />
1787. Qu.-8°. Mit Kupfertafel. XVI, 757 (recte<br />
755) S. Läd. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (7)<br />
400,-<br />
Hausdorfer 194. – Nicht bei Kress, Goldsmiths etc. – Erstmals<br />
1704 erschienenes und weit verbreitetes Kompendium<br />
der doppelten Buchhaltung. La Porte war der Erste, der die<br />
Aufteilung des Grundbuches in Einkauf, Verkauf, Kassenbuch<br />
und Memorial vornahm. – Vorsätze mit Siegellack resten,<br />
unterer Schnitt mit roter Farbspur, Titel mit gelöschtem<br />
Stempel, mehrf. gestempelt, einige Seiten leicht ge -<br />
bräunt, tls. etw. wasserrandig.<br />
1235 (LEFÈVRE DE BEAUVRAY, P.), Dictionnaire<br />
social et patriotique, ou précis raisonné de connoissances<br />
relatives à l'économie morale, civile &<br />
politique. Amsterdam (= Paris?), o. Dr., 1770.<br />
8 Bl., 55 (recte 557) S., 1 Bl. (statt 2). Interims-<br />
Brosch. d. Zt. (wasserrandig). (49) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Goldsmiths 10608. Higgs 5135. Einaudi<br />
3297. INED 2756. Menger 571 und 1035. Weller, Druckorte,<br />
II, 185. – Es fehlt das Erratablatt. – Unaufgeschnitten,<br />
unterschiedl. gebräunt, stellenw. fleckig.<br />
1236 LEIBNIZ, G. W., Deutsche Schriften. Hrsg. von<br />
G. E. Guhrauer. 2 Bde. Berlin, Veit, 1838. XX,<br />
486 S., 1 Bl., 46; XII, 512, 90 S., 1 Bl. Stark be -<br />
schäd. Hldr. d. Zt. (72) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Enthält größtenteils bis dahin ungedruckte<br />
Schrifen aus Manuskripten der Bibliothek in Hannover. –<br />
Etw. fleckig und gebräunt.<br />
1237 MACHIAVELLI, N., De republica. Ex Italico<br />
Latini facti. Frankfurt, Zetzner, 1608. 12°. Mit<br />
Druckermarke auf dem Titel. 3 Bl., 546 S., 9 Bl.<br />
Pgt. d. Zt. (stark fleckig, etw. bestoßen und wenig<br />
wurmstichig). (83) 300,-<br />
Bertelli-I. 9. – Vorsatz mit Bibliotheksmarke, Eintrag von<br />
alter Hand in Tinte und Klebestreifen, fliegender Vorsatz<br />
mit Eckabriß, Titel mit Besitzvermerk, tls. mit Unterstreichungen,<br />
mehrf. gestempelt, wenig gebräunt und wasserrandig,<br />
stellenw. fleckig.<br />
DAZU: DERS., Historiae Florentinae libri octo. Den Haag,<br />
Vlacq, 1658. Mit gestoch. Titel. 3 Bl., 534 S., 23 Bl. – Bertelli-I.<br />
53.
1238 MENDELSSOHN, M., Philosophische Schriften.<br />
Verb. Aufl. 2 in 1 Bd. Berlin, Voß, 1777. Mit<br />
gestoch. Frontisp. und 2 gestoch. Titelvign. von<br />
J. W. Schleuen nach J. W. Meil. XXII, 278 S., 1 Bl.,<br />
283 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (leicht<br />
beschabt). (7) 200,-<br />
Goed. IV/1, 489, 12. Meyer 110. Fürst II, 362. Dorn 105-<br />
107. – Vgl. Albrecht 46. – Dritte Ausgabe (vorher: 17<strong>61</strong>,<br />
1771). – Mehrf. gestempelt, gering fleckig.<br />
1239 – Abhandlung über die Evidenz in metaphysischen<br />
Wissenschaften. Neue Aufl. Berlin, Haude<br />
und Spener, 1786. 144 S. Läd. Pp. d. Zt. (56) 120,-<br />
Goed. IV/1, 488, 7. – Zweite Auflage der 1763 von der Berliner<br />
Akademie der Wissenschaften preisgekrönten Schrift.<br />
– Titel verso mit teils tektiertem Stempel, stellenw.. fleckig,<br />
leicht gebräunt.<br />
1240 (MERCIER, L.-S.), Philosophische Abhandlungen<br />
und Lobreden über Preisaufgaben der Franzöischen<br />
und verschiedener anderer Akademieen.<br />
Aus dem Französischen übers. (von Carl Adolph<br />
Caesar). 2 in 1 Bd. Leipzig, Kummer, 1777-78. Mit<br />
gestoch. Titelvign. 8 Bl., 391, 230 S., 1 Bl. Hldr. d.<br />
Zt. mit Rsch. (Rücken fleckig, Schwanz wenig eingerissen,<br />
etw. berieben und bestoßen). – Erste<br />
deutsche Ausgabe. – Fromm 17362. – Titel ge -<br />
stempelt, wenig gebräunt. (158) 200,-<br />
1241 MONTESQUIEU, (CH.-L. DE SECONDAT<br />
DE), Oeuvres. Nouv. éd., revue, corrigé, et considérablement<br />
augmentée. 3 Bde. Amsterdam und<br />
Leipzig, Arkstée und Merkus, 1758. 4°. Mit ge -<br />
stoch. Textvign. und 2 gefalt. Kupferstichkarten.<br />
2 Bl., LXXXVI, 527 S.; 2 Bl., XVI, 634 S.; 2 Bl.,<br />
638 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (leicht be -<br />
schabt und bestoßen; Kapitale angegriffen). (71)<br />
400,-<br />
Cioranescu 46064. Dangeau 24. – Die erste Gesamtausgabe<br />
war 1757 erschienen. – Recht gutes Exemplar.<br />
1242 MOSHEIM, J. L. (VON), Vindiciae antiquae<br />
Christianorum disciplinae, adversus Tolandi<br />
Nazarenum. Editio secunda, priori longe auctior.<br />
Hamburg, Schiller und Kisner, 1722. 19 Bl., 184,<br />
368 S., 5 Bl. Spät. Pgt. (etw. beschabt und bestoßen).<br />
(7) 200,-<br />
Vgl. Herzog-H., XIII, 502 (EA 1720): „In lebendiger Fühlung<br />
mit den Bedürfnissen der Zeit.“ – Des protestantischen<br />
Kirchenhistorikers Johann Lorenz von Mosheim (1694-<br />
1755) Arbeit richtet sich gegen den 1718 erschienenen<br />
„Nazarenus“ des Deisten John Toland. Mit einer umfangreichen<br />
Biographie des englischen Philosophen aus der<br />
Feder Mosheims. – Etw. gebräunt. – Gestoch. Exlibris des<br />
Kardinals Mario Marefoschi Compagnoni (1714-1780).<br />
Philosophie – Politik – Nationalökonomie 273<br />
1243 MÜLLER, H. C., Die Baugelüsten unserer Zeit;<br />
oder: das neugermanische Kaiserthum. Eine Pa ra -<br />
bel. Nebst einer Schilderung Deutschlands, rücksichtlich<br />
seiner politischen und socialen Verhältnisse,<br />
in Vergleichung mit den übrigen<br />
europäischen Staaten. Zur Rechtfertigung der<br />
deutschen Regierungen und der Belehrung des<br />
Volkes. Darmstadt, Dingeldey, 1834. VIII, 134 S.<br />
Pp. d. Zt. – Erste Ausgabe. – Wenig fleckig. (158)<br />
120,-<br />
1244 OBERHAUSER, B., Biennium philosophicum<br />
peripatetico-thomisticum. 4 in 1 Bd. Salzburg,<br />
Mayr, 1725. 4°. Leicht beschäd. Ldr. d. Zt. (158)<br />
150,-<br />
Erste Ausgabe. – Vgl. Ueberweg IV, 365: „Der Benediktinerorden<br />
bereitete im 17. Jahrhundert seine tragende Rolle<br />
für die katholische Aufklärung vor, die sich etwa in der Ritterakademie<br />
in Ettal, wo Salzburger Benediktinerprofessoren,<br />
z. B. Bernard Oberhauser (1694-1739) lehrten, und im<br />
zunehmenden Einfluss der französischen Benediktiner<br />
(Mauriner) manifestierte.“ – Leicht gebräunt und fleckig. –<br />
Dekorativ gebunden.<br />
1245 – Coronis bienni philosophici, peripatetico-thomistici.<br />
Salzburg, Mayr, 1729. 4°. 29 Bl., 995 S.,<br />
14 Bl. Leicht beschäd. Ldr. d. Zt. (158) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Leicht gebräunt und fleckig. – Dekorativ<br />
gebunden.<br />
1246 PASCAL, (B.), Pensées sur la religion, et sur quelques<br />
autres sujets. Ed. nouvelle. 2 Tle. in 1 Bd.<br />
Amsterdam, Mortier, 1701. 12°. Mit gestoch.<br />
Portr. 50 S., 24, 2 Bl., 266 S., 7 Bl., 128 S. Ldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. und Rvg. (beschabt und bestoßen). –<br />
Maire IV, 114, 44 (abweichende Kollation). –<br />
Fleckig und etw. gebräunt. (126) 80,-<br />
1247 PAUW, (C.) DE, Recherches philosophiques sur<br />
les grecs. 2 Bde. Berlin, Decker, 1787. XX, 395 S.;<br />
1 Bl., 446 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (158)<br />
250,-<br />
Erste Ausgabe. – Cioranescu 49275. – Pauw (1739-1799),<br />
zeitweise zum Kreis der Gelehrten um Friedrich II. zählend,<br />
war auch Verfasser der umstrittenen „Recherches philosophiques<br />
sur les Américains“. – Sehr dekorativ gebundenes<br />
und hervorragend erhaltenes Exemplar mit zahlr.<br />
Ergänzungen eines gelehrten Vorbesitzers auf à flottant eingehefteten<br />
Zetteln.<br />
1248 PERI, G. D., Il negotiante. Editione novissima<br />
migliorata, & accresciuta. 6 Tle. in 1 Bd. Venedig,<br />
Hertz, 1697. Mit 4 wdh. Holzschnittvign. Pgt.<br />
d. Zt. (Schnittspuren, beschabt, bestoßen und<br />
fleckig). (100) 600,-
274<br />
Riccardi VII, 70. Goldsmiths 3400. Kress 2039. Hausdorfer<br />
188: „Peri was the first to be independent of the Venetian<br />
school. His system seems to have been drawn largely<br />
from practice.“ – Vierte Ausgabe des erstmals 1638 aufgelegten<br />
Buchhaltungsbuches; Teil III, erstmals 1651 erschienen,<br />
hier noch unter dem ursprünglichen Titel „I frutti<br />
d'albaro“; der vierte, erst 1665 erschienene Teil in zweiter<br />
Ausgabe. – In unserer Ausgabe ferner enthalten M. Cramer<br />
„Il secretario di banco overo stile di corrispondenza mercantile“<br />
und „Aggiunta d'altre lettere, & formole mer -<br />
cantili“. – Ein Bl. mit alt hinterlegtem Randausriß, stellenw.<br />
fleckig.<br />
1249 PLATON – AST, F., Platon's Leben und Schriften.<br />
Leipzig, Weidmann, 1816. 1 Bl., 530 S., 2 Bl.<br />
(Anzeigen). Ldr. d. Zt. (leicht beschabt, etw.<br />
fleckig). (22) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – ADB I, 626. Ziegenfuß I, 52. – Vom Platonforscher<br />
Friedrich Ast (1778-1841) verfaßter „Versuch,<br />
im Leben wie in den Schriften des Platon das Wahre und<br />
Aechte vom Erdichteten und Untergeschobenen zu scheiden,<br />
und die Zeitfolge der ächten Gespräche zu bestimmen“<br />
(Untertitel). Während über die Chronologie der Werke<br />
Platons inzwischen weitgehend Einigkeit herrscht, ist die<br />
Echtheit mancher Schriften noch immer stark umstritten. –<br />
Vortitel gestempelt, erste Bl. mit Wurmloch (kein Textverlust),<br />
gebräunt, fleckig. – Straubinger Schulpreisband von<br />
1842 für Johann Nepomuk Seidl mit entsprechendem Eintrag<br />
auf dem Vorsatz.<br />
1250 POPE, A., L'uomo. Saggi di filosofia morale. Volgarizzati<br />
da G. M. Ferrero di Lauriano. (Turin,<br />
Königliche Druckerei, 1768). 4°. Mit gestoch.<br />
Frontisp. 29, 139 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg.<br />
(Gebrauchsspuren). – Vorsätze leimschattig. (49)<br />
100,-<br />
1251 RENTZ, P., Philosophia secundum mentem angelici<br />
doctoris Divi Thomae Aquinatis. Tomus II<br />
(von 3). Complectens physicam universalem.<br />
Weingarten, J. B. Herckner, 1714. 7 Bl., 722 S.<br />
Blindgepr. Schweinsldr. auf Holzdeckeln mit in -<br />
takten Schließen. (158) 80,-<br />
Vgl. Ueberweg IV, 364: „Bemühte sich um eine zuverlässige<br />
Darstellung der thomistischen Lehre.“ – Der Druckort<br />
„Altdorfium ad Vineas“ wird im VD 17 mißverständlich<br />
nur als „Altdorf“ angegeben. – Die erste Ausgabe war 1697<br />
erschienen. – Tadelloses Bändchen.<br />
1252 SCHMERBAUCH, M., Blicke auf den in<br />
Teutschland jetzt herrschenden Geist. Erfurt,<br />
Andreä, 1832. 2 Bl., 64 S. Läd. Pp. d. Zt. (158)<br />
100,-<br />
Einzige Ausgabe. – Der Verfasser (kein Pseudonym) nicht<br />
im DBI. – Gutes Exemplar mit dreiseit. Goldschnitt und e.<br />
Widmung von Schmerbauch: „Seiner Hochwürden des<br />
Herrn Probst Salesius Krügner Doctor der Gottesgelahrtheit<br />
pp. mit der gefühltesten Hochachtung der Verfasser.“<br />
Philosophie – Politik – Nationalökonomie<br />
1253 SNELL, W., Naturrecht, nach den Vorlesungen<br />
hrsg. von einem Freunde des Verewigten. Langnau,<br />
Wyß, 1857. XVI, 271 S. Hlwd. d. Zt. (be schabt). –<br />
Erste Ausgabe. – Titel gestempelt, fleckig. (149)<br />
100,-<br />
1254 (STORCHENAU, S. VON), Die Philosophie<br />
der Religion. 7 in 4 Bdn. Augsburg, Veith, 1778-<br />
81. Mit 7 identischen gestoch. Titelvign. und einigen<br />
Textkupfern. Hldr. d. Zt. (beschabt). (22)<br />
150,-<br />
Erste Ausgabe, teilw. in kollationsgleichen (und unbezeichneten)<br />
Nachdrucken. – De Backer-S. VII, 1599, 4. Wurzbach<br />
XXXIX, 196. ADB XXXVI, 445. – Storchenau<br />
kämpft auf der Seite der Augsburger Exjesuiten gegen die<br />
Aufklärung. – Mehrf. gestempelt, leicht gebräunt, gering<br />
fleckig.<br />
1255 WEILLER, K., Ueber das Verhältniß der philosophischen<br />
Versuche zur Philosophie. München,<br />
Giel, 1812. 2 Bl., 40 S. Läd. Brosch. d. Zt. (158)<br />
80,-<br />
Erste Ausgabe. – Vgl. Adickes 2204: „In his strictly philosophical<br />
works Weiller is a disciple of Jacobi.“ – Wenig fleckig.<br />
1256 WINKOPP, P. A., Freimütige Bemerkungen über<br />
die Mainzer Monatschrift von geistlichen Sachen.<br />
Frankfurt und Leipzig, o. Dr. (Weygand?) 1785.<br />
4 Bl., 340 S. Ldr. d. Zt. (Bezug mit kleinen Fehlstellen,<br />
beschabt). (3) 200,-<br />
Hamberger-M. VIII, 551. – Kritische Auseinandersetzung<br />
mit den Inhalten der dem Klerus nahestehenden „Mainzer<br />
Monatschrift“ im Geist der späten Aufklärung. – Winkopp<br />
(1759-1813) verbrachte „wegen eines den Kurfürsten von<br />
Mainz kränkenden, wie sich später herausstellte, von dem<br />
Hof- und Regierungsrath Joh. v. Benzel geschriebenen Aufsatzes“<br />
(ADB XLIII, 457) einige Monate in Haft. – Die<br />
„Vorrede“ verbunden. – Nicht im Jahrbuch.<br />
1257 KONVOLUT – 11 Werke zur Philosophie und<br />
Politik des 18. Jahrhunderts in 13 Bdn. 1749-1800.<br />
Verschiedene Einbände (Gebrauchsspuren). (40)<br />
300,-<br />
Eckhartshausen (Ueber die Gefahr, die den Thronen drohet,<br />
1791) – Helvetius (Discurs über den Geist des Menschen,<br />
1787) – Kant (Anthropologie in pragmatischer Hinsicht,<br />
1800) – Moser (Beherzigungen, 1762; Gesammelte<br />
Schriften, 1783-64; Der Herr und der Diener, 17<strong>61</strong>; Reliquien,<br />
1766; Ueber Regenten, 1784; Versuch einer Staats-<br />
Grammatic, 1749) – Pascal (Gedanken, 1777; Provinzialbriefe,<br />
1792). – Altersspuren.
Literatur und Kunst<br />
des 20. Jahrhunderts<br />
1258 ANNENKOV, J., Portrety. St. Petersburg, Petropolis,<br />
1922. Fol. Mit zahlr. Abb., davon 37 auf<br />
Tafeln (in Pag.). 169 S., 1 Bl. Mod. Lwd. mit aufgezogenem<br />
Deckel der Orig.-Brosch. (geringe<br />
Gebrauchsspuren). (25) 1.200,-<br />
Nr. 135 von 900 Exemplaren. – Aus vollem Halse Nr. 55:<br />
„Die Besonderheit dieses Buches liegt vor allem im reichen<br />
Bildmaterial. Annenkov hat in zahlreichen Zeichungen und<br />
Gemälden sich selbst, die Mitglieder seiner Familie und<br />
namenhafte zeitgenössische Dichter und Künstler dar -<br />
gestellt.“ Mit Texten von E. Zamjatin, M. Kuzmin und<br />
M. Babencikov. – Wenige Lagen gelockert, gering gebräunt.<br />
– Beiliegen zwei Werke mit Deckelillustrationen Annenkovs<br />
(Tikhonov, Braga und Ivanov, Sedmoj Bereg, beide<br />
Moskau 1922).<br />
A few quires loosened, minimally browned. – Enclosed two<br />
works with cover illustrations by Annenkov (Tikhonov,<br />
Braga and Ivanov, Sedmoj Bereg, both Moscow 1922). –<br />
Modern cloth with mounted cover of original wrappers<br />
(minor signs of wear).<br />
1259 ARP, H., Elemente. Holzschnitte. Entwürfe aus<br />
dem Jahre 1920. Zürich, Stuben, 1950. Fol. Mit<br />
10 (2 sign., 4 farb.) Holzschnitten von Hans Arp.<br />
4 Bl. Lose in OHpgt.-Einbanddecke. (26) 1.000,-<br />
Nr. 19 von 200 Exemplaren. – Bolliger, Graphik 48, I-X und<br />
Bücher 34. Arntz 283-292. – Erste Ausgabe der Holzschnitte,<br />
geschnitten von K. Schmid nach den 1920 entstandenen<br />
Zeichnungen. – Ein weißes Blatt mit e. Signatur<br />
des Künstlers. – Tadellos. – Siehe Abbildung Tafel 30.<br />
1260 BARLACH – SCHILLER, (F. VON), An die<br />
Freude. Berlin, P. Cassirer, (1927). Qu.-Fol. Mit<br />
illustr. Titel und 9 Holzschnitten von Ernst Barlach.<br />
2 Bl. OKart. (wasserrandig und fleckig).<br />
(119) 400,-<br />
Feilchenfeldt-B. 175.1. Slg. von Kritter VII/50. – Vortitel<br />
mit montiertem Photo einer Skulptur Barlachs und e. Widmung,<br />
datiert 1929, wasserrandig und stärker fleckig.<br />
12<strong>61</strong> BAYROS, F. VON, Einundzwanzig Exlibris.<br />
Berlin und Leipzig, Kentaur, o. J. (ca. 1915). 4°.<br />
Mit 21 mont. Exlibris von F. von Bayros. 2 Bl.<br />
OPp.-Mappe (Gebrauchsspuren). (3) 150,-<br />
Nicht bei Brettschneider. – Nach den Bayros-Mappen<br />
(Brettschneider 24-26) zusammengestellte Auswahl auf<br />
Bütten mit Chinapapier-Unterlage. – Ränder wellig. –<br />
DAZU: DERS., Kutscher Wilhelm. Zürich 1918.<br />
1262 – Im Garten der Aphrodite. Privatdruck. O. O.<br />
und J. (ca. 1915). 4°. Mit illustr. Titel und 18 Tafeln<br />
nach F. von Bayros. OPp.-Mappe (Gebrauchsspuren).<br />
(3) 200,-<br />
Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts 275<br />
Nr. 1264<br />
Eines von 350 Exemplaren. – Brettschneider 18. Hayn-G.<br />
IX, 44. – Ränder minimal gebräunt.<br />
1263 BERTRAND – HENNIQUE, L., Deux Patries.<br />
Drame en cinq tableaux dont un prologue. Nouvelle<br />
édition illustrée de compositions originales<br />
par Bertrand. Paris, Conquet und Carteret, 1903.<br />
Fol. Mit 10 Orig.-Radierungen im Text von Léon<br />
Boisson nach Bertrand und 2 Extrasuiten auf je<br />
10 Tafeln. 149 S., 1 Bl. Hmaroquin d. Zt. (gering<br />
be schabt, Ecken leicht bestoßen) mit eingeb.<br />
Orig.-Broschur. (49) 400,-<br />
„Exemplaire spécial de l'éditeur“ außerhalb der 100 Exemplare<br />
mit den Extrasuiten (Gesamtaufl.: 250). – Monod 5906<br />
(nur die 250 Verkaufsexemplare). – Die Extrasuiten avant la<br />
lettre mit Remarken. – Minimal gebräunt, Textbl. seitlich<br />
und unten meist unbeschnitten. – Exlibris. – Auf den letzten<br />
4 weißen Bl. montiert 3 hs. Briefe des Autors an den<br />
Verleger bzw. Illustrator sowie 1 Typoskriptblatt und 1 e.<br />
Quittungsbeleg Bertrands an Carteret aus den Jahren 1901<br />
und 1902, alles auf die Publikation des Werkes bezogen. –<br />
Luxuriös gebundenes Unikat.<br />
1264 BISCHOF – CELAN, P., Ich ist ein Anderer.<br />
(Wien 1970). Gr.-Fol. Mit 11 sign. Radierungen<br />
von Peter Bischof. 9 Bl. Lose in Orig.-Umschlag<br />
in OLwd.-Kassette. (95) 800,-<br />
Nr. 44 von 49 Ex., im Druckvermerk vom Künstler signiert.<br />
– Siehe Abbildung.
276<br />
Nr. 1270<br />
1265 BRAQUE, G., Vingt pensées. (Alès, Benoît,<br />
1958). 4°. Mit sign. doppelblattgr. farb. Lithographie<br />
von Georges Braque. 6 Bl. OPp. (gering lichtrandig<br />
und wenig angestaubt). – Nr. 20 von 95<br />
Exemplaren. – Monod 1893. – Siehe Abbildung<br />
Tafel 30. (95) 1.000,-<br />
1266 BRECHT, B., Svendborger Gedichte. London,<br />
Malik, 1939. 87 S. OPp. (etw. fleckig und bestoßen).<br />
(54) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Nubel A 112. Exilarchiv 674. Hermann<br />
20. – Die S. 22 und 23 mit Abklatsch. – Unbeschnitten.<br />
1267 BREMER PRESSE – GOETHE, J. W. VON,<br />
Hermann und Dorothea. (Hrsg. von E. Schulte-<br />
Strathaus). München 1922. Mit 9 Initialen von<br />
Anna Simons. 4°. 62 S., 1 Bl. OPgt., sign. „Frieda<br />
Thiersch“ (gering fleckig). (34) 200,-<br />
Eines von 500 Exemplaren. – Rodenberg 59. Lehnacker 41.<br />
Schauer II, 69. – Vorsatz mit hs. Widmung von Grete Hillringhaus<br />
1953. – Exlibris Elly Bach. – Beiliegen drei weitere<br />
Werke der Bremer-Presse: Kleists „Robert Guiskard“<br />
(1919), Tibulls „Elegiae“ (1920) und Bacons „Essays“ (1920).<br />
1268 BUDRY, P., Guerres de Bourgogne. Lausanne,<br />
Verseau, 1926. Fol. Mit Druckermarke, 2 Seiten<br />
Manuskript des Autors und 15 (10 num.) sign.<br />
Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts<br />
Aquatinta-Radierungen von Ch. Clément. 3 Bl.,<br />
S. 19-67. Lose Lagen und Tafeln in Hpgt.-Mappe<br />
d. Zt. mit Schließbändern (beschabt und bestoßen).<br />
(72) 300,-<br />
Exemplar F von 7 (B-H) der Vorzugsausgabe auf China<br />
(Gesamtaufl.: 128). – Vollmer I, 451. – Seltene Ausgabe mit<br />
5 zusätzlichen sign. Radierungen und Autograph (hier mit<br />
dem Text zu den S. 24-26 des Druckes). – Mit gedruckter,<br />
von Budry und Clément sign. Widmung an H. Stinnes. –<br />
Unaufgeschnitten. – Vorsatz mit hs. Besitzvermerk von<br />
Heinrich Stinnes, letzte Lagen mit kleinem Einriß.<br />
1269 BUTLER, S., Works. The Shrewsberry Edition.<br />
London, Cape, und New York, Dutton, 1923-26.<br />
Mit einigen Abb. im Text und auf Tafeln. OHpgt.<br />
(leichte Gebrauchsspuren). (71) 300,-<br />
Nr. 28 von 375 Ex. „for the British Empire“ (Gesamtaufl.:<br />
750). – Leicht gebräunt, seitlich und unten unbeschnitten. –<br />
Mod. Exlibris in allen Bdn. – Beiliegt die zweibändige<br />
Butler-Biographie von Henry Festing Jones (London, Mac -<br />
millan, 1919) in erster Ausgabe.<br />
1270 BUTOR, M., L'étoile des encres. Paris, Biren,<br />
1982. Mit 5 monogr. Graphiken von Baltazar,<br />
Cardenas, Marfaing, Peverelli und Ubac. 7, 1 Bl.<br />
Lose in Orig.-Einband. (95) 400,-<br />
Nr. 20 von 75 Ex., im Druckvermerk vom Verfasser und<br />
von den Künstlern signiert. – Siehe Abbildung.<br />
1271 CLARAC-SÉROU, M., Ode à Elsébore. Paris,<br />
Rouge Maille, 1949. 4°. Mit Lithogr. von M. Clarac-Sérou.<br />
5, 1 Bl. Lose in Orig.-Umschlag (leicht<br />
gebräunt. (83) 100,-<br />
Nr. 13 von 66 Ex. (Gesamtaufl.: 69). – Nicht bei Monod. –<br />
Ränder minimal gebräunt.<br />
1272 COLETTE, S., Belles saisons. (Paris), Charpentier,<br />
(1945). Fol. Mit 20 tls. ganzseit. Radierungen<br />
im Text und Extrasuite. 103 S., 1 Bl. Lose Lagen<br />
in Orig.-Umschl. mit OPp.-Einbanddecke und<br />
-Schuber (Gebrauchsspuren). (14) 100,-<br />
Eines von 50 Ex. „sur vélin blanc de Lana“ (Gesamtaufl.:<br />
350). – Monod 2974. – Beiliegt ein inkomplettes Exemplar<br />
der Vorzugsausgabe der „Poésies“ von Nerval, Paris (1947).<br />
1273 CRANE – SHAKESPEARE, (W.), The Merry<br />
Wives of Windsor presented in eight pen designs.<br />
London, Allen, 1894. Fol. Mit 8 Tafeln von Duncan<br />
C. Dallas nach Walter Crane auf aufgewalztem<br />
India-Papier. 2 Bl. Lose in OLwd.-Mappe in<br />
mod. Lwd.-Kassette. (72) 150,-<br />
Nr. 122 von 600 Ex. (Gesamtaufl.: 650), im Druckvermerk<br />
vom Künstler und Drucker signiert. – Massé 46. – Einige<br />
Trägerkartons mit geringem Eckausbruch.
Das Gründungsmanifest des Dadaismus<br />
1274 DADA – CABARET VOLTAIRE. Eine Sammlung<br />
künstlerischer und literarischer Beiträge.<br />
Hrsg. von Hugo Ball. Zürich (1916). 4°. Mit einem<br />
Holzschnitt von M. Slodki (in Pag.) und 12 Abb.<br />
im Text. 31 S. Rote Orig.-Brosch. mit Collage von<br />
H. Arp auf dem Vorderdeckel (lichtrandig, Deckel<br />
mit kleiner Randläsur, Ränder mit Knickspuren,<br />
beschabt und bestoßen). (139) 7.000,-<br />
Eines von 500 Ex. der Normalausgabe (Gesamtaufl.: 550). –<br />
Raabe, Zeitschriften, 28. Raabe 11. Hagenbach B 40. Motherwell-Karpel<br />
<strong>61</strong>: „The first appearance of the term 'dada'<br />
in print.“ Verkauf 177. Kat. Düsseldorf 109. Bolliger I, 45:<br />
„Erste Publikation des Dadaismus. In der Erklärung ist der<br />
Name 'Dada' erstmals dokumentarisch belegt. Rarissimum.“<br />
– Eines der wenigen Exemplare mit der deutschen<br />
Titelei und Einleitung von Hugo Ball, gedruckt auf Normalpapier.<br />
– Umschlag mit der auf einen Papierstreifen in<br />
Goldpapier gedruckten Collage von Hans Arp. – Minimal<br />
fleckig. – Siehe Abbildung Tafel 31.<br />
1275 DRESSLER, A. W., Sechs Steingravuren. Hrsg.<br />
von O. Brattskoven. Berlin, Ottens, (1927). Fol.<br />
Mit 6 sign. und num. Radierungen. 2 Bl. OLwd.<br />
(etw. fleckig, gering beschabt und bestoßen). – Nr.<br />
8 von 50 Exemplaren auf handgeschöpftem Japan.<br />
– Stellenw. minimal fleckig. (72) 200,-<br />
1276 DULAC – ARABISCHE NÄCHTE. (Hrsg. von<br />
E. L. Schellenberg). Weimar, Kiepenheuer, o. J.<br />
(1911). 4°. Mit 50 mont. Farbtafeln nach Edmund<br />
Dulac. 2 Bl., 346 S., 3 Bl. OPgt. (149) 200,-<br />
Nr. 560 von 700 Ex. auf Japan-Bütten (Gesamtaufl.: 800). –<br />
Mit den reizvollen Farbenlichtdruck-Illustrationen erzielte<br />
Dulac 1907 „seinen Durchbruch als Illustrator“ (Doderer<br />
164). – Das erste Seidenhemdchen mit Einriß, auf dem<br />
Innendeckel ein mit einem zweiten Exlibris überklebtes<br />
Exlibris.<br />
1277 ERNST – FRIEDRICH – KLEIST, (H. VON),<br />
C. (VON BRENTANO) U. A., Caspar David<br />
Friedrich. Seelandschaft mit Kapuziner. Paysage<br />
marin avec un Capucin. Ins Französische übertragen<br />
von Max Ernst. Zürich, Bolliger, 1972. Fol.<br />
Mit 2 sign. farb. Lithographien von Max Ernst.<br />
33 S., 1 Bl. Lose in Orig.-Brosch. (minimal knittrig)<br />
in OLwd.-Schuber (etw. fleckig). – Nr. 10 von<br />
77 Ex. (Gesamtaufl.: 607). – Brusberg 174 BP.<br />
Spies-L. 219.I.A. (95) 800,-<br />
1278 – LECLERCQ, L., La rose est nue. (Paris),<br />
J. Hugues, (19<strong>61</strong>). Fol. Mit 6 Farbradierungen von<br />
Max Ernst. 47 S., 2 Bl. Lose in OLwd.-Decke in<br />
OLwd.-Schuber (stellenw. etw. fleckig). (95)<br />
2.000,-<br />
Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts 277<br />
Nr. 17 von 90 Ex. (Gesamtaufl.: 300), im Druckvermerk<br />
vom Künstler und Verfasser signiert. – Brusberg 85 BP.<br />
Spies-L. 78. – Siehe Abbildung Tafel 31.<br />
1279 – RIBEMONT-DESSAIGNES, G., La ballade<br />
du soldat. (Vence, Chave, 1989). Gr.-Fol. Mit<br />
34 farb. Lithographien von Max Ernst. 95 S., 1 Bl.<br />
Lose in Orig.-Einband. (95) 1.800,-<br />
Nr. 34 von 199 Ex., im Druckvermerk vom Verfasser und<br />
Künstler signiert. – Brusberg 176. Spies-L. 218 B. – Siehe<br />
Ab bildung Tafel 31.<br />
1280 ERNST-LUDWIG-PRESSE – HEINE, H., Die<br />
Nordsee. Leipzig 1909. Mit Buchschmuck von<br />
F. W. Kleukens. 45 S., 1 Bl. Flex. OPgt. (Schließbänder<br />
defekt). (34) 200,-<br />
Eines von 250 Ex. (Gesamtaufl.: 300). – Stürz 3. Sarkowski<br />
704. Schauer II, 63. – Exlibris Elly Bach. – Beiliegen zwei<br />
weitere Werke der Ernst-Ludwig-Presse: Goethes „Gott<br />
und Welt“ (1913) und die „Gedichte“ von Walther von der<br />
Vogelweide (1926).<br />
1281 – HÖLDERLIN, F., Hyperion oder der Eremit<br />
in Griechenland. (Leipzig, Insel, 1912). 4°. Mit<br />
Titel und Initialen in Gold und Schwarz von F. W.<br />
Kleukens. 255 S., 1 Bl. OPgt. mit beschäd. Rsch.<br />
und Kopfgoldschnitt (leicht fleckig). (46) 150,-<br />
Eines von 150 Ex. auf Bütten (Gesamtaufl.: 200). – Stürz 17.<br />
Sarkowski 745. – 17. Druck der Ernst-Ludwig-Presse für<br />
den Insel-Verlag. – Wenig fleckig.<br />
1282 – KOCH, R., Das Blumenbuch. (Darmstadt 1929-<br />
30). 4°. Mit 250 kolor. Holzschnitt-Tafeln von<br />
F. Kredel nach R. Koch. 3, 4, 1 Bl. OLwd. (gering<br />
bestoßen). (6) 2.000,-<br />
Eines von 135 Exemplaren. – Stürz 70. Nissen 1084. Schauer<br />
II, 36. – Erste Ausgabe des Blumenbuches, vor der Ausgabe<br />
des Insel-Verlages erschienen, die bei der Mainzer Presse<br />
gedruckt wurde. – Siehe Abbildung.<br />
1283 FABRITII, A. C. DELLI, Wenn klar dein Harn<br />
kannst du den Arzt – entbehren –. (Hrsg. und<br />
übers. von G. Vorberg). Stuttgart, Püttmann, 1924.<br />
4°. Mit illustr. Titel nach alten Mustern von<br />
H. Louis. 3 Bl., 39 S., 1 Bl. OPgt. mit Kopfgoldschnitt<br />
(kaum beschabt oder bestoßen). (156)<br />
150,-<br />
Nr. 1 von 350 Exemplaren. – Hayn-G. IX, 118 (unter Cynthio).<br />
– Übersetzung von „Piassa chiaro et encaca al<br />
Medico“, einer Verserzählung aus dem 16. Jahrhundert. –<br />
Druck auf kaiserlichem Japan. – Frisches Exemplar.
278<br />
Nr. 1282<br />
1284 GEFESSELTER BLICK. 25 kurze Monografien<br />
und Beiträge über neue Werbegestaltung. Hrsg.<br />
und mit einer Einleitung versehen von Heinz<br />
und Bodo Rasch. Stuttgart, Zaugg, (1930). 4°. Mit<br />
140 Abbildungen. 111 S. OLwd. mit transparentem<br />
Vorderdeckel aus Zelluloid (leicht fleckig,<br />
wenig berieben und bestoßen). (10) 8.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Berühmte, höchst seltene Originalausgabe<br />
der Zusammenstellung von Beispielen moderner Werbe gestaltung<br />
und -typographie. Mit Beiträgen über einige der<br />
bedeutendsten Künstler der Zeit, die in diesem Bereich tätig<br />
waren, darunter Baumeister, Burchartz, Heartfield, Leistikow,<br />
El Lissitzky, Moholy-Nagy, Schuitema, Schwitters,<br />
Tschichold und Zwart. Herausgegeben von den Brüdern<br />
Rasch, die beide als Architekten und Designer in Stuttgart<br />
tätig waren, produziert mit Unterstützung des „Ringes der<br />
Werbegestalter des Schweizer Werkbundes“. Die Ver öffentlichung<br />
stellt die jeweiligen Künstler kurz vor und zeigt<br />
charakteristische Arbeiten, so daß ein Querschnitt durch<br />
die Kunst der graphischen Gestaltung und des Werbe designs<br />
vom Ende der zwanziger Jahre entsteht. – Mit dem<br />
beigelegten Erratablatt. – Bindung der ersten Lagen oben<br />
etw. brüchig, sonst gut erhalten. – Siehe Abbildung Tafel 31.<br />
First edition. – Famous, extremely rare original edition of<br />
compilation of examples of modern commercial art and typography.<br />
With contributions on some of the major artists of<br />
the time working in this field, among them Baumeister, Burchartz,<br />
Heartfield, Leistikow, El Lissitzky, Moholy-Nagy,<br />
Schuitema, Schwitters, Tschichold and Zwart. Published by<br />
the brothers Rasch, who both worked as architect and designer<br />
at Stuttgart, produced with the assistance of the „Ring<br />
der Werbegestalter des Schweizer Werkbundes“. The publication<br />
presents each artist shortly and shows characteristic<br />
Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts<br />
works in order to give an overview of the art of graphic<br />
design and advertising from the end of the twenties. – With<br />
the enclosed errata leaf. – Binding of first quires a little<br />
brittle at top, otherwise well preserved. – Original cloth with<br />
transparent front cover of celluloid (slightly soiled, hardly<br />
rubbed and scuffed). – See illustration on plate 31.<br />
1285 GENIUS. Zeitschrift für alte und werdende<br />
Kunst. Hrsg. von C. G. Heise, H. Mardersteig<br />
und K. Pinthus. Bde. I/1, II und III/1 (von 3) in<br />
3 Bdn. München, Wolff, 1919-21. Fol. Mit 11 Graphiken<br />
(davon 1 kolor.). 3 Bl., 176 S., 1 Bl.; VIII,<br />
332 S.; 1 Bl., 170 S., 1 Bl. Hpgt. und OPp. (etw.<br />
beschabt und bestoßen). (6) 400,-<br />
Raabe 74. Schlawe II, 46. Diesch 2968. Jentsch 72. Söhn 120.<br />
– Halbjährlich erschienene, für künstlerische und literarische<br />
Tendenzen der Zeit repräsentative Zeitschrift mit Graphiken<br />
von Archipenko, Caspar, Ehrlich, Heckel, Hofer,<br />
Kaus, Masereel, Rouveyre, Scharff, Schmidt-Rottluff und<br />
Seewald. – Leichte Gebrauchsspuren. – 5 Beilagen.<br />
1286 – Zeitschrift für alte und werdende Kunst. Hrsg.<br />
von C. G. Heise, H. Mardersteig und K. Pinthus.<br />
Bde. II und III (von 3) in 2 Bdn. München, Wolff,<br />
(1920). Fol. Mit 10 Graphiken. VIII, 332; VIII,<br />
354 S., 1 Bl. OLwd. (Gelenke eingerissen, fleckig<br />
und etw. bestoßen). (<strong>61</strong>) 400,-<br />
Raabe 74. Schlawe II, 46. Diesch 2968. Jentsch 72. Söhn 120.<br />
– Halbjährlich erschienene, für künstlerische und literarische<br />
Tendenzen der Zeit repräsentative Zeitschrift mit<br />
Graphiken von Alexander Archipenko, Georg Ehrlich,<br />
Erich Heckel, Carl Hofer, Alexander Kanoldt, Max Kaus,<br />
Frans Masereel, André Rouveyre, Edwin Scharff und Karl<br />
Schmidt-Rottluff. – Buchblöcke gebrochen, tls. etw. ge -<br />
bräunt, wenig fleckig.<br />
1287 GEORGE, S., Tage und Thaten. Aufzeichnungen<br />
und Skizzen. Berlin, Verlag der Blätter für die<br />
Kunst, 1903. 4°. 53 S., 1 Bl. OPp. (lichtrandig und<br />
angestaubt). (158) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Landmann 202. Raub A 46. – Typographisch<br />
gestaltet von Melchior Lechter. – Im Rand vereinzelt<br />
minimal fleckig.<br />
1288 GEORG-MÜLLER-VERLAG – PICHLER,<br />
CAROLINE, Denkwürdigkeiten aus meinem<br />
Leben. Hrsg. von E. K. Blümel. 2 Bde. München<br />
1914. Mit zahlr. Tafeln. LXXXVII, 674 S., 1; 2 Bl.,<br />
747 S. OHldr. – 8 Beilagen. (125) 150,-<br />
1289 GOLDSCHMITT – SCHRIFTEN SALOMOS,<br />
DIE. München, Schröder, 1922. Gr.-4°. Mit 8 ganzseit.<br />
Holzschnitten von Bruno Goldschmitt. 90 S.,<br />
2 Bl. OPgt. (angeschmutzt). (72) 100,-<br />
Eines von 34 Ex. der Vorzugsausgabe (Gesamtaufl.: 250),<br />
Druckvermerk und alle Holzschnitte vom Künstler e. signiert.<br />
– Meisterwerke der Weltliteratur mit Originalgraphik,<br />
Bd. X. – Ohne die Mappe mit den Zustands-Drucken. –<br />
Rodenberg 433, 10.
1290 GONTSCHAROVA – KESSEL, J., Le thé du<br />
capitaine Sogoub. Paris, Au Sans Pareil, 1926. Mit<br />
6 Radierungen von Natalia Gontscharova. 3 Bl.,<br />
42 S., 1 Bl. Lose in Orig.-Brosch. (Rücken leicht<br />
vergilbt). (95) 350,-<br />
Nr. 990 von 1000 Ex. (Gesamtaufl.: 1260). – Mahé II, 501.<br />
Talvart-P. X, 239, 10. Monod 6514. Vollmer II, 272.<br />
1291 GREVE, F. P., Helena und Damon. Ein Spiel in<br />
Versen. (Berlin, Holten, 1902). 4°. 39 S., 2 Bl.<br />
OPgt. (aufgebogen). (146) 200,-<br />
Eines von 100 Exemplaren. – Einzige Ausgabe. – Rodenberg<br />
240. – In drei Farben (Schwarz, Rot und Blau) in einer<br />
Schreibschrift von barocker Anmutung von der bibliophilen<br />
Druckerei Otto von Holtens gesetzt und auf Japan<br />
gedruckt. Verfaßt von Felix Paul Greve (1879-1948), der<br />
1910 erst in die USA und dann weiter nach Kanada<br />
auswanderte und dort unter dem angenommenen Namen<br />
Frederick Philip Grove als Übersetzer und Verlagslektor<br />
tätig war. – Minimal braunfleckig. – Vorsatz mit Widmung<br />
des Autors an W(ilhelm) Nobbe, dat. Oktober 1902.<br />
1292 HEARTFIELD – WANDT, H., Erotik und Spionage<br />
in der Etappe Gent. Wien und Berlin, Agis,<br />
1928. 208 S. Orig.-Broschur mit illustr. Orig.-<br />
Umschl. nach John Heartfield (Gebrauchsspuren).<br />
(114) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Hayn-G. IX, <strong>61</strong>7. – Vgl. Herzfelde 46 (mit<br />
anderer Rückseite). – Berühmte Enthüllungen, die bis 1933<br />
mit verschiedenen Schutzumschlägen nachgedruckt und<br />
von der Zensur immer wieder beschlagnahmt wurden. –<br />
Der Schutzumschlag zeigt einen Offizier mit der Hand am<br />
Oberschenkel seiner Gespielin, die Rückseite ein leicht<br />
bekleidetes Mädchen, offensichtlich beim heimlichen<br />
Durchsuchen von Papieren.<br />
Beiliegen zwei weitere Exemplare desselben Werkes, beide<br />
1928 erschienen, mit Umschlagvarianten, die auf die Zensur<br />
reagieren: I. Herzfelde 47. – Über den Beinen des Mädchens<br />
auf der Vorderseite jetzt das Schild „Hier hat die Zensur<br />
eingegriffen“, die Rückseite unverändert. – II. Über dem<br />
Paar ein Feld mit dem Titel und dem Vermerk „Erste<br />
Umschlagsseite beschlagnahmt!“, die Rückseite ebenfalls<br />
unverändert.<br />
1293 HEREDIA, J.-M. DE, Les Trophées. Paris, Ferroud,<br />
1914. 4°. Mit 58 Stahlstichen (25 in zwei<br />
Zuständen) von E. Decisy nach G. Rochegrosse<br />
und reichem Buchschmuck. 4 Bl., 239 S., 1 Bl.<br />
Orig.-Brosch. (Gebrauchsspuren). (54) 800,-<br />
Nr. 133 von 75 Ex. „sur grand Japon ou grand velin d'Arches,<br />
contenant deux états des eaux-fortes dont l'état avec<br />
remarques“ (Gesamtaufl.: 512). – Monod 5948. Carteret IV,<br />
201: „Une des meilleures illustrations de l'artiste, recherchée<br />
et cotée, surtout en grand papier.“ – Entgegen den<br />
Angaben im Druckvermerk sind in unserem Exemplar<br />
33 Stahlstiche mit Remarken enthalten sowie 25 Stahlstiche<br />
ohne Remarken, die restlichen 8 Darstellungen der Folge<br />
ohne Remarken wurden als gedruckte Titelvignette bzw.<br />
Kopfvignetten verwendet. – Beiliegen 20 farbige Gouachen,<br />
Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts 279<br />
signiert von A. Guiraud, vorwiegend mythologische und<br />
christliche Szenen, mit reich variierten historisierenden<br />
Rahmen. – Die Gouachen an den Rändern und verso leicht<br />
fleckig, die Bindung tls. gelöst. – Siehe Abbildung Tafel 33.<br />
1294 INSEL-VERLAG – ERZÄHLUNGEN aus den<br />
tausendundein Nächten, Die. Besorgt von F. P.<br />
Greve. 2. Aufl. 12 Bde. Leipzig 1913. Grünes flex.<br />
OLdr. (beschabt und bestoßen). (46) 80,-<br />
1295 – GOETHE, J. W. VON, Italienische Reise. Hrsg.<br />
von George von Graevenitz. Leipzig 1912. Fol.<br />
Mit zahlr. Tafeln. 1 Bl., 356 S., 2 Bl. OHldr. – Sarkowski<br />
591. (6) 120,-<br />
1296 – KOCH, R., Das Blumenbuch. Leipzig 1942. 4°.<br />
Mit 80 kolor. Holzschnitt-Tafeln von Fritz Kredel.<br />
3, 5 Bl. OHpgt. in OPp.-Schuber (minimal<br />
berieben). (6) 100,-<br />
Sarkowski 951. – Beiliegt „Das Blumen ABC“ von Hermann<br />
Zapf und August Rodenberger (1962).<br />
1297 – KONVOLUT – 4 Werke in 5 Bdn. in Form von<br />
Rohbögen. 1924-42. Fol. (146) 150,-<br />
Bach, Missa, 1924 (doppelt vorhanden, jeweils ohne<br />
Nr.; Sarkowski 59) – Defensorium immaculatae virginitatis,<br />
1925 (doppelt vorhanden: Nr. 438 und 484; Sarkowski<br />
362) – Friedrich II., De arte venandi, 1942 (Sarkowski 497)<br />
– Goethe, Italienische Reise, 1925 (Sarkowski 591 A). –<br />
Leicht gebräunt.<br />
1298 JAHRBUCH DER JUNGEN KUNST. Hrsg.<br />
von G. Biermann. Jg. 1921. Leipzig, Klinkhardt<br />
und Biermann, (1921). 4°. Mit 6 Graphiken und<br />
zahlr. Textabb. XI, 355 S. OHlwd. (etw. fleckig<br />
und beschabt). (1) 250,-<br />
Normale Ausgabe. – Jentsch 98. Bolliger I, 409. – Mit Lithographien<br />
von G. Grosz (Dückers E 68) und F. Heckendorf<br />
sowie Holzschnitten von E. Mataré (Peters 56), H. Campendonk,<br />
J. Achmann und E. Viegener. – Schnitt fleckig.<br />
1299 KLEMM – FLAUBERT, G., Die Sage von St.<br />
Julian dem Gastfreien. (Weimar, Dietsch und<br />
Brückner, 1923). Mit sign. kolor. Holzschnitt-Titel<br />
und 8 sign. kolor. ganzseitigen Holzschnitten von<br />
Walther Klemm. 35 Bl. OHpgt. (1) 150,-<br />
Nr. 40 von 150 Ex. (Gesamtaufl.: 165). – Unbeschnitten.<br />
1300 KLIMT – LUKIAN (VON SAMOSATA), Die<br />
Hetaerengespraeche. Übers. von F. Blei. Leipzig,<br />
Zeitler, 1907. Fol. Mit 15 Lichtdrucktafeln nach<br />
Zeichnungen von G. Klimt. 2 Bl., 37 S., 1 Bl.<br />
OLwd. (lichtrandig). (6) 800,-
280<br />
Nr. 1306<br />
Nr. 413 von 450 Exemplaren. – Eyssen 177. Hayn-G. IV,<br />
294: „Luxuriöse Ausgabe. Das Werk ist ein treffliches<br />
Gegenstück zu der Ausgabe des 'Jardin des Supplices', die<br />
Rodin mit Zeichnungen schmückte.“ Schauer I, 158: „Die<br />
kühne Ausgabe der 'Hetärengespräche' des Lukian mit den<br />
überfeinert genialen Zeichnungen von Gustav Klimt.“ –<br />
Gegen die Weihrauchschwenker bringt Schindler, Erotisches<br />
Element, 111, einen kleinen Einwand vor: „Das Werk<br />
ist in einem so riesigen Format erschienen, daß eine Lektüre<br />
geradezu unmöglich wird.“ – Einbandgestaltung nach<br />
einem Entwurf Gustav Klimts.<br />
1301 KLINGER – APULEIUS, (L.), Amor und Psyche.<br />
Aus dem Lateinischen von Reinhold Jachmann.<br />
München, Stroefer, o. J. (1881). Fol. Mit<br />
15 ganzseit. Radierungen und 31 rad. Vign. von<br />
Max Klinger auf aufgewalztem China. 4 Bl.,<br />
LXVIII S. OLwd. (leicht angestaubt und etw. be -<br />
stoßen). (102) 600,-<br />
Einzige Ausgabe. – Singer 64-109: „Die entzückenden Illustrationen<br />
zu Amor und Psyche sind das einzige radierte<br />
Werk Klingers, das die Schrift eines Dichters recht eigentlich<br />
illustriert.“ Dazu gehören auch die xylographischen<br />
Rahmen der Textseiten. Gleichfalls geht der Prachteinband<br />
auf einen Entwurf Klingers zurück. – In kleiner Auflage<br />
erschienen, da wegen mangelnder Beachtung des Werkes<br />
nur bei Bedarf Abzüge hergestellt wurden. – Singer zufolge<br />
er schien das Johannes Brahms gewidmete Werk 1880, je -<br />
doch trägt der Einband die Jahreszahl 1881. – Fleckig.<br />
Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts<br />
1302 KLOSSOWSKI – DES FORÊTS, L.-R., Une<br />
mademoiselle démentielle. Paris (1991). Gr.-Fol.<br />
Mit 7 Lithographien von Pierre Klossowski und<br />
einer e. sign. Extra-Suite. 42 S., 1, 1 Bl. Lose in<br />
OPp. in OLwd.-Kassette. (95) 1.800,-<br />
Nr. XVI von 20 Ex. (Gesamtaufl.: 95), im Druckvermerk<br />
vom Verfasser und Künstler signiert.<br />
1303 – MEIER-GRAEFE, J., Orlando und Angelica.<br />
Ein Puppenspiel in 10 Akten. Berlin, Cassirer,<br />
1912. Fol. Mit zahlr. (11 ganzseit., davon 10 farb.)<br />
Lithogr. von Erich Klossowski. 4 Bl., 133 S., 1 Bl.<br />
Läd. Orig.-Broschur. (6) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Thieme-B. XX, 543. – Wenig fleckig.<br />
1304 KOLLWITZ – KLIPSTEIN, A., Käthe Kollwitz.<br />
Verzeichnis des graphischen Werkes. Bern 1955.<br />
4°. Mit vielen Abb. XIX, 359 S. OLwd. (6) 300,-<br />
1305 KUBIN – NERVAL, G. DE, Aurelia oder Der<br />
Traum und das Leben. Deutsch von Hedwig<br />
Kubin. München und Leipzig, Müller, 1910. Mit<br />
59 (27 ganzseit.) Textabb. in Strichätzung von<br />
A. Kubin. 3 Bl., III, 146 S., 1 Bl. OHpgt. (gering<br />
fleckig, wenig berieben). – Erste Ausgabe. – Marks<br />
A 8. Raabe 28. – Makellos. (11) 100,-<br />
1306 LAWRENCE, D. H., Pansies. London, Secker,<br />
(1929). 1 Bl., 154 S., 1 Bl. OHpgt. (Kopf minimal<br />
eingerissen, leicht angeschmutzt, etw. bestoßen).<br />
(95) 800,-<br />
Nr. 240 von 250 Ex., im Druckvermerk vom Verfasser signiert.<br />
– Erste Ausgabe. – Roberts A 47. – Unbeschnitten. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
Widmungsexemplar<br />
1307 LECHTER – GEORGE, S., UND K. WOLFS-<br />
KEHL (HRSG.), Deutsche Dichtung. Bd. I: Jean<br />
Paul. Ein Stundenbuch für seine Verehrer. Berlin,<br />
Blätter für die Kunst, 1900. Mit Doppeltitel (in<br />
Pag.) und reichem Buchschmuck von Melchior<br />
Lechter. 97 S., 2 Bl. Lwd. d. Zt. mit aufgezogenem<br />
Vorderdeckel der Orig.-Broschur (leicht beschabt,<br />
etw. fleckig). (146) 400,-<br />
Eines von 400 Ex. (Gesamtaufl.: 403). – Erste Ausgabe. –<br />
Landmann 141. Raub A 31. – Papierbedingt gebräunt. –<br />
Seitlich und unten unbeschnitten. – Auf der ersten Seite<br />
13zeilige Widmung Lechters in der ihm eigenen Schrift in<br />
Versalien in roter Tinte: „Fuer Dr. Willy Nobbe als Ab -<br />
schiedsgruss aus Berlin und als Willkommen-Gruss in<br />
München“, dat. Berlin 21. 2. 1902; dazwischen 8 Zeilen mit<br />
einem Jean-Paul-Zitat. – Nobbe war als Übersetzer aus dem<br />
Englischen unter anderem für Diederichs und den Insel-<br />
Verlag tätig, mit Lechter befreundet und einer seiner Förderer.
1308 LEOPARDI, G., Canti. Fabriano, Editoriale<br />
Frigio, 1997. Mit 2 Radierungen von Walter Valentini.<br />
XII S., 1 Bl., 141 S., 1 Bl. OPp. in OPlexiglas-<br />
Schuber. (146) 400,-<br />
Nr. 9 von 199 Exemplaren. – Zum Jubiläum der 200. Wiederkehr<br />
des Geburtstages von Giacomo Leopardi (1798-<br />
1837) erschienene Ausgabe der 36 Canti (und der 5 Fragmente)<br />
in aufwendiger, modern bibliophiler Gestaltung; die<br />
beiden Graphiken von Valentini, vom Künstler signiert, als<br />
Prägedruck ausgeführt in Gold und Schwarz: lose beiliegend<br />
(24,5 x 16 cm) bzw. als Umschlag um das Buch gelegt<br />
(ausgefaltet 26 x 71 cm). – Frisch.<br />
1309 LUSTIGE BLÄTTER. Hrsg. von O. Eysler. Jg.<br />
XXXVII der Reihe in 1 Bd. (Berlin 1922). 4°. Mit<br />
zahlr. Abb. Hlwd. d. Zt. (fleckig umd beschabt).<br />
(143) 200,-<br />
Kirchner 23602. – Die humoristische Zeitschrift erschien<br />
von 1886-1944 in 59 Jahrgängen. – Kaum Gebrauchsspuren.<br />
– Beiliegen die Neujahrsausgabe des „Wahren Jacob“<br />
(1893) und 2 Sammelbildalben.<br />
1310 MAINZER PRESSE – KOCH, R., Das Blumenbuch.<br />
3 Bde. (Mainz, Mainzer Presse, 1929-30).<br />
Fol. Mit 250 kolor. Holzschnitt-Tafeln von F. Kredel<br />
nach R. Koch. 3, 2, 1; 3, 2, 1; 3, 2, 1 Bl. OPp.<br />
(leicht lichtrandig und gebräunt, wenig bestoßen).<br />
(6) 300,-<br />
Eines von 1000 Ex., durch den Insel-Verlag vertrieben. –<br />
Sarkowski 950. Nissen 1084. Schauer II, 36.<br />
1311 MANN, TH., Königliche Hoheit. Berlin, Fischer,<br />
1909. 475 S., 2 Bl. (Anzeigen). Ldr. d. Zt. mit<br />
Rsch., dezenter Rvg. und Goldschnitt (Gelenke<br />
brüchig, gering beschabt und bestoßen). (140)<br />
500,-<br />
Erste Buchausgabe. – Potempa D 2.2. – Hinterer Vorsatz<br />
von Prospekteinlage etw. gebräunt, ansonsten sauberes<br />
Exemplar.<br />
Beiliegend der Verlagsprospekt, der nach dem Erscheinen<br />
des Romans verbreitet worden ist („Soeben erschien:<br />
Königliche Hoheit ...“) und der außer den werbenden Worten<br />
für Manns neuen Roman die Anzeige der Jubiläumsausgabe<br />
der „Buddenbrooks“ enthält; dadurch läßt sich die<br />
kleine Schrift auf das Jahr 1910 datieren. Sie umfaßt 8 Seiten<br />
und wurde bei Spamer in Leipzig gedruckt. – Erste und<br />
letzte Seite mit blassem Stempel der Leipziger Buchhandlung<br />
G. Senf Nachfolger, gering fleckig, Klammerheftung<br />
nicht gerostet.<br />
1312 MARC, F., Briefe, Aufzeichnungen und Aphorismen.<br />
2 Bde. Berlin, P. Cassirer, 1920. Mit 35 Tafeln<br />
(davon 1 doppelblattgr. farb.) nach Franz Marc.<br />
144 S., 1; 3 Bl. OWildldr. (1) 200,-<br />
Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts 281<br />
1313 MASSON – BELEN, (NELLY KAPLAN), Le<br />
réservoir des sens. (Paris), La Jeune Parque,<br />
(1966). Mit sign. Farbradierung von André Masson.<br />
142 S., 3 Bl. OPp. (leicht angestaubt). – Nr. X<br />
von 100 Exemplaren. – Monod 1293. – Unbeschnitten.<br />
(95) 300,-<br />
1314 MEHRING, W., In Menschenhaut. Aus Menschenhaut.<br />
Um Menschenhaut herum. Phantastika.<br />
Potsdam, Kiepenheuer, 1924. Mit Illustr. von<br />
R. Schlichter. 211 S., 2 Bl. (Anzeigen). OLwd.<br />
(Deckel gering aufgebogen, wenig fleckig und<br />
lichtrandig). (7) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Raabe 6. – Titelei mit hinterlegtem Eckabriß,<br />
anfangs im Falz verstärkt, etw. fleckig.<br />
1315 MINIATURBÜCHER – MUSTERBUCH –<br />
63 Notizbücher in Miniaturformat. Ca. 1920. Lose<br />
in Lwd.-Mappe d. Zt. (Gebrauchsspuren). (143)<br />
200,-<br />
Musterbuch der Nürnberger „Buchbinderei und Cartonnagen-Fabrik<br />
Carl Schicht“, die auf „Notizbücher, Notizblocs,<br />
Schiefer-Notes“ und „Taschenspiegel für Export und<br />
Reklame“ spezialisiert war. Gezeigt werden Notizblöcke<br />
und -bücher aus den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts,<br />
die als Werbe- und Geschenkartikel für Kunden<br />
gedacht waren. – Auf Wunsch konnten die Firmen ihren<br />
Namen in Gold oder Silber auf die Deckel prägen lassen<br />
und zwischen Blöcken auf schwarzem oder weißen Papier<br />
und zusätzlichen Attributen wie Bleistift und Spiegel wählen.<br />
– Wohlerhalten.<br />
1316 – SAMMLUNG – 4 Klassikerausgaben, 8 Wörterbücher<br />
und 6 Kalender in zus. 18 Bdn. (Um<br />
1907)-54. Ca. 50 x 35 mm. OKunstldr. (leichte<br />
Gebrauchsspuren) in Holzschatulle (10), Schuber<br />
(2) und zwischen Bücherstützen (6). (15) 200,-<br />
Die kleine Sammlung enthält 4 Bände der bei Schmidt &<br />
Günther in Leipzig ca. 1907 erschienenen „Liliput-Bibliothek“<br />
(Goethe, Faust [I]; Goethe, Götz von Berlichingen;<br />
Lessing, Nathan der Weise; Schiller, Gedichte – Bondy 119-<br />
120), 8 „Langenscheidts Lilliput-Wörterbücher“ für das<br />
Englische, Französische, Portugiesische und Spanische aus<br />
den Jahren 1951-54 (Bondy 121-122) und 6 Kalender für die<br />
Jahre 1931-33, 1935, 1936 und 1941 von „TeBe“ (nicht bei<br />
Bondy). Das Akronym TeBe ist das Kurzwort, unter dem<br />
die Münchner Manufaktur Treuleben & Bischof Luxus -<br />
waren aus Leder und Papier – Kalender und Portefeuillewaren<br />
– seit ihrer Gründung im Jahre 1917 bis heute herstellt<br />
und vertreibt. – Gebrauchsspuren.<br />
1317 MÜHLFEITH, J., 1920 Budapest. (Budapest<br />
1920). Fol. Mit 12 sign. Holzschnitten auf 11 Ta -<br />
feln, alle unter Passepartout. 2 Bl., davon eines<br />
doppelblattgroß. Lose in OHldr.-Mappe (Ge -<br />
brauchsspuren). – Nr. V von 100 Ex. (Gesamtaufl.:<br />
300). – Altersspuren. – Beiliegt ein e. Widmungsschreiben<br />
des Künstlers. – Siehe Abbildung. (95)<br />
1.200,-
282<br />
Nr. 1317<br />
1318 MÜNCHHAUSEN, B. VON, Die Balladen und<br />
ritterlichen Lieder. 3. Aufl. Berlin, Fleischel, 1908.<br />
3 Bl., 247 S. Flex. OLdr. (Rücken und Ränder<br />
leicht verfärbt), sign. FHE (= Fritz Helmuth Ehmcke).<br />
(15) 150,-<br />
Nr. 36 von 100 Ex. der Vorzugsausgabe, vom Verfasser signiert.<br />
– Kosch X, 1586. – Erste Sammelausgabe der Balladen<br />
und des „Ritterlichen Liederbuches“, gegenüber den vorhergegangenen<br />
jeweiligen Einzelausgaben um neue Ge -<br />
dichte vermehrt. – Papierbedingt gebräunt, seitlich und am<br />
Fuß unbeschnitten. – Exlibris.<br />
1319 MÜNCHNER DRUCKE – ZWIESPRACH<br />
DER TIERE, DIE. (München, Münchner<br />
Drucke, 1923). Mit vielen Textabb. 77 S. OPgt.<br />
(ge wölbt und etw. fleckig). (14) 80,-<br />
Nr. 13 von 50 Ex. der Vorzugsausgabe (Gesamtaufl.: 550).<br />
– Rodenberg 438. – Die schönsten Fabeln aus dem „Dialogus<br />
creaturarum“ wurden hier erstmals aus dem Lateinischen<br />
übersetzt. Zugrunde liegt der in Gouda bei Peter de<br />
Leeu 1480 anonym erschienene Frühdruck, dem auch die<br />
38 Holzschnitte entnommen sind.<br />
1320 OMAR KHAIJAM. Die Sinnsprüche Omars des<br />
Zeltmachers. Aus dem Persischen übertragen von<br />
F. Rosen. 1 in 2 Bdn. Stuttgart, DVA, 1914. Fol.<br />
Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts<br />
2 Bl., 32; 38 S. Ldr. d. Zt., sign. „Schwerdtfeger“<br />
und „Gurbat“, sowie Pp. d. Zt. (wenig berieben).<br />
– Eines von 300 Exemplaren. – Gestoch. Exlibris.<br />
(1) 200,-<br />
Mit der Mademoiselle<br />
1321 PAN. Hrsg. von O. J. Bierbaum, J. Meier-Graefe<br />
und der Genossenschaft Pan (C. Flaischlen und<br />
R. Graul). Jg. I (von 5) in 1 Bd. Berlin 1895-96.<br />
Fol. Mit 23 Graphiken, einigen Tafeln und zahlr.<br />
Textabb. 1 Bl., 347 S. Hldr. d. Zt. (etw. beschabt) in<br />
läd. Pp.-Schuber d. Zt. (50) 10.000,-<br />
Söhn 526. Bolliger VI, 804. Diesch 2663. Schlawe 52.<br />
Schauer I, 20: „Einer der großen Sammelplätze und Aufbruchsorte<br />
der neueren deutschen Buchkultur.“ – Mit der<br />
achtfarbigen Lithographie „Mademoiselle Marcelle Lender,<br />
en buste“ von Henri de Toulouse-Lautrec: „Das schönste,<br />
im September 1895 in der deutschen Zeitschrift Pan ver -<br />
öffentlichte Blatt der sechs Arbeiten zum 'Chilperic' ist das<br />
achtfarbige Brustbildnis Marcelle Lenders, wie sie, in einem<br />
spanischen Phantasiekostüm, sich verbeugend, die Ovationen<br />
des Publikums entgegennimmt. Keine andere Lithographie<br />
ist mit einem derartigen Aufwand an subtilen Farbfigurationen<br />
gedruckt, und keine verkörpert wie diese den<br />
blühenden Dekor einer zu Ende gehenden Zeit“ (Adriani<br />
115, IV b). – Des weiteren mit Graphiken von Maurice<br />
Dumont, Otto Eckmann (2), Otto Gampert, Ernst Moritz
Geyger, Peter Halm, Eugen Kirchner, Max Klinger (Der<br />
Philosoph), Ernst Klotz (2), Albert Krüger, Max Liebermann<br />
(Kellergarten in Rosenheim), Carl Theodor Meyer-<br />
Basel, Franz Naager, Felicien Rops, Karl Stauffer-Bern,<br />
Hans Thoma, Otto Ubbelohde, Felix Vallotton, Jacob<br />
Gerard Veldheer, Sion Longley Wenban und Andreas<br />
Zorn. – Buchblock gebrochen, Tafeln tls. lose, stellenw. etw.<br />
fleckig. – Siehe Abbildung Tafel 30.<br />
With the 8-colour lithograph „Mademoiselle Marcelle Lender,<br />
en buste“ by Henri de Toulouse-Lautrec. – Book-block<br />
broken, plates partly loose, here and there a little soiled. –<br />
Contemporary half calf (some scratching) in contemporary<br />
damaged cardboard slipcase. – See illustration on plate 30.<br />
1322 PECHSTEIN, M., Reisebilder. Italien – Südsee.<br />
Berlin, P. Cassirer, 1919. Qu.-Fol. 53 Bl. in Federlithogr.<br />
OLwd. (etw. fleckig, beschabt und bestoßen).<br />
(125) 600,-<br />
Nr. 64 von 750 Ex. (Gesamtaufl.: 800), nicht signiert. – Feilchenfeldt-B.<br />
155.B. Krüger L 303-357. Rodenberg 454. – 16.<br />
Druck der Pan-Presse. – Papierbedingt minimal gebräunt.<br />
1323 PHOTOGRAPHIE – CENDRARS, B., UND<br />
R. DOISNEAU, La banlieue de Paris. Paris, Seghers,<br />
(1949). Mit 130 photogr. Abb. von R. Doisneau.<br />
54 S., 1 Bl., 135 S., 2 Bl. OPp. (Rücken<br />
gebrochen, beschabt und bestoßen, ohne Schutzumschlag).<br />
(131) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Parr-B. 201.: „Doisneau caught the suburbs<br />
just as they were about to change and expand beyond<br />
recognition, making this book a valuable document that<br />
looks unsentimentally yet affectionately at a popular idea<br />
of the French working class.“ – Stellenw. minimal fleckig.<br />
1324 – PÉCSI, J., Photo und Publizität. Photo and<br />
Advertising. Berlin, Singer, 1930. 4°. Mit 31 (statt<br />
32) Tafeln. 9 Bl. Läd. Orig.-Broschur. (149) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – Heidtmann 14720. – Bedeutendes Werk<br />
zur Werbephotographie des ungarischen Photographen<br />
Jozef Pécsi (1889-1956), eines Vertreters der Neuen Sachlichkeit<br />
und europäischen Avantgarde. – Es fehlt die Tafel<br />
26. – Leicht angeschmutzt.<br />
1325 PICASSO – MOURLOT, F., Picasso Lithographe<br />
I-IV. Monte-Carlo, Sauret, (1949-64). Fol. Mit<br />
8 Lithogr. von Pablo Picasso (jeweils Umschlag<br />
und Frontisp.). Orig.-Brosch. (minimal beschabt).<br />
(18) 2.800,-<br />
Nr. 1112 von 2500 Ex. der französischen Ausgabe. – Goeppert-C.<br />
55, 60, 77 und 125. – Buchblock von Bd. II gebrochen.<br />
Widmungsexemplar<br />
1326 PROUST, M., À la recherche du temps perdu. Du<br />
côté de chez Swann. Paris, Grasset, 1913. 2 Bl.,<br />
523 S. Pgt. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (Gelenk etw.<br />
eingerissen). (100) 5.000,-<br />
Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts 283<br />
Erste Ausgabe, erster Druck. – Pierre-Quint 49. – Das<br />
Kolophon datiert 1913, auf dem Titel ist als Druckjahr 1914<br />
angegeben; mit der senkrechten Linie zwischen den letzten<br />
beiden Buchstaben des Verlegernames, dem Merkmal des<br />
ersten Drucks. – Mit e. Widmung auf dem Respektblatt:<br />
„à Lucien Henraux / Son ami / Marcel Proust“. Der Kunstsammler<br />
und Motorsportler Lucien Sancholle Henraux<br />
(1877-1926), ein Schulfreund Prousts, hatte ihn 1903 auf seiner<br />
Rundreise durch historische Städte in der Île-de-France<br />
begleitet und gehörte zu seinem engeren Freundeskreis. –<br />
Gelenk gebrochen, das Respektblatt mit hinterlegten Einrissen<br />
und größeren Randläsuren, einzelne Bleistiftmarkierungen,<br />
gebräunt.<br />
First edition, first issue. – With personal dedication: „à Lu -<br />
cien Henraux / Son ami / Marcel Proust“. The art collector<br />
Lucien Sancholle Henraux (1877-1926), a schoolfriend of<br />
Proust, had accompanied him in 1903 on his tour through<br />
historic towns in the Île-de-France and belonged to his narrow<br />
circle of friends. – Joint broken, leaf with dedication<br />
with backed tears and larger marginal damages, isolated<br />
marks in pencil, browned. – Contemporary vellum with<br />
spine label and gilt back (joint somewhat torn).<br />
Widmungsexemplar<br />
1327 RACHMANOWA, A., Ehen im roten Sturm.<br />
Salzburg, Pustet, (1932). 412 S., 2 Bl. OLwd. (ge -<br />
ring berieben und bestoßen). (7) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Die Tagebücher der Verfasserin (eigentlich<br />
Galina Djuragin) von 1920-26. – Aus dem Besitz von<br />
Prinzessin Hermine von Schoenaich-Carolath (1887-1947),<br />
der zweiten Ehefrau Wilhelms II. im Doorner Exil. – Ge -<br />
ring gebräunt. – Vorsatz mit Exlibris der Prinzessin, ihrem<br />
persönlichen Besitzvermerk sowie einer hs. Widmung der<br />
Autorin: „Ihrer Majestät Kaiserin von Deutschland in tiefer<br />
Ehrfurcht und Dankbarkeit überreicht von Alja Rachmanowa.<br />
18. X. 1932 Salzburg“.<br />
1328 RAY – ELUARD, P., Les mains libres. Paris,<br />
Bucher, 1937. 4°. Mit zahlr. Illustr. von Man Ray.<br />
176 S., 15 Bl. Orig.-Brosch. (kaum Gebrauchsspuren).<br />
(95) 2.000,-<br />
Nr. 159 von 650 Ex. (Gesamtaufl.: 675). – Monod 4217.<br />
Nadeau 228. – Mit e. Widmung von Man Ray an Rolland de<br />
Renéville und e. Signatur von Paul Eluard. – Siehe Abbildung.<br />
„Kaninchenfleisch soll Volksnahrung werden“<br />
1329 REKLAMEMARKEN – SAMMLUNG – Ca.<br />
10 000 Reklamemarken. Meist Deutschland, ca.<br />
1880-1970. Lose in Einsteckalben. (157) 5.000,-<br />
Umfangreiche, inhaltlich außerordentlich dichte Sammlung<br />
von Reklamemarken vorwiegend aus dem deutschsprachigen<br />
Raum, wie sie von Herstellern der verschiedensten Produkte<br />
(von Eßwaren, Getränken, Kleidung, kosmetischen<br />
Artikeln, Reinigungsmitteln, Büchern und Zeitschriften,<br />
Möbeln, medizinischen Präparaten und anderem mehr),<br />
aber auch von politischen Gemeinden, Kongreß- und Reiseveranstaltern,<br />
Vereinen, Institutionen und Organisationen<br />
jedweder Art ausgegeben wurden zu Werbezwecken,<br />
zur Erinnerung an Jubiläen oder als Instrumente zur Verbreitung<br />
ihrer Botschaften in Form von Bildmarken mit
284<br />
Nr. 1328<br />
Texten, die von der bloßen Namensnennung der Firma oder<br />
Körperschaft über griffige Slogans bis hin zu handfesten<br />
politischen Parolen reichen („Kämpft mit uns! Reichskolonialbund“).<br />
Reklamemarken kamen im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts<br />
auf, haben ihr Vorbild in der amtlichen Briefmarke<br />
und in Behörden- und Siegelmarken, von deren Zweck sich<br />
ihre Funktion auf den Gebrauch als Verschlußmarken für<br />
Privatbriefe übertrug, und wurden schon bald als Sammelgegenstand<br />
im Zusammenspiel der Hersteller wie eben der<br />
Sammler entdeckt und einerseits entsprechend gestaltet,<br />
andererseits zum begehrten Objekt wie alle anderen Arten<br />
von sogenannten printed ephemera auch. Die höchste Blüte<br />
hatten Reklamemarken im Jahrzehnt vor dem Ersten Weltkrieg,<br />
danach wurden sie seltener, sind aber bis heute nie<br />
ausgestorben, wie die alljährlichen vorweihnachtlichen<br />
Spendenbittbriefe zeigen, denen karitative Organisationen<br />
als Dank verpackte Reklame in moderner Stickerform beilegen.<br />
Teils frisch (postfrisch, würde der Philatelist sagen), teils<br />
abgelöst und ohne Gummierung; vereinzelt mit Resten alter<br />
Falze (Pergaminstreifen). Alle Marken nicht montiert, sondern<br />
lose; einige wenige noch auf der Trägerunterlage und<br />
überstehend ausgeschnitten. – Insgesamt wohlerhaltene<br />
Sammlung und repräsentativ unter allen Aspekten dieses<br />
reizvollen Gebietes: als Zeugnisse der Wirtschaftsgeschich -<br />
te, der Kultur- und Mentalitätsgeschichte und der Ge -<br />
schich te der Werbe- und Gebrauchsgraphik. – In diesem<br />
Umfang wohl einmalig. – Siehe Abbildung Tafel 32.<br />
1330 ROTE ERDE, DIE. Hrsg. von K. Lorenz. Bd.<br />
II/1 (von 2) in 1 Bd. Hamburg, Harms, 1922. 4°.<br />
Mit 30 sign. Textholzschnitten von verschied.<br />
Künstlern. 200 S. OHlwd. (lichtrandig, fleckig<br />
und bestoßen). (148) 600,-<br />
Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts<br />
Nr. 68 von 400 Ex. (Gesamtaufl.: 450). – Jentsch 73. Söhn<br />
672. Raabe, Zeitschriften, 80: „Charakteristische spätexpressionistische<br />
Zeitschrift mit Dichtungen und Werken<br />
bildender Kunst.“ – Mit Holzschnitten von Joseph Achmann,<br />
Fortuna Brulez-Mavromati, Karl Opfermann, Heinrich<br />
Stegemann und Willi Tegtmeier. – Die Monatsschrift<br />
erschien von 1919-20 zunächst mit 10 Nummern in 7 Heften.<br />
Ab 1922 kam die „Rote Erde“ in Buchformat heraus.<br />
Der zweite Band der zweiten Folge erschien 1923. – Ohne<br />
den fliegenden Vorsatz, die S. 125-128 mit hinterlegtem Einriß,<br />
leicht wasserrandig und fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1331 SAUDEK – Entwurf eines Filmplakats, wohl zu<br />
Robert Saudeks Roman „Dämon Berlin“. Deckfarben<br />
auf Papier, auf dem Trägerpapier sign.<br />
„Paul Neumann“. (Um 1920/25?). 39,5 x 27,5 cm.<br />
Alt mont. auf festem Trägerpapier. (1<strong>61</strong>) 300,-<br />
Expressionistischer Plakatentwurf in grellen Farben vor<br />
kubistisch aus Versatzstücken (Türmen, Uhr, Laterne,<br />
Spielkarte etc.) komponierter Stadtkulisse, in der sich<br />
diverse Verbrechen ereignen. Im Vordergrund ein grüner<br />
Mann in Gestalt eines Kraken, der eine nackte Frau<br />
umschlingt. Rechts unten der Schriftzug eines „Humbug-<br />
Film-Konsortiums“, oben der Titel des fiktiven Films<br />
„Dämon Berlin“. Ein Film unter dem Titel des 1910 in Berlin<br />
erschienenen gleichnamigen Großstadtromans von<br />
Robert Saudek ist nie gedreht worden. Über den Künstler<br />
Paul Neumann ist zudem nichts bekannt, vielleicht handelt<br />
es sich um ein Pseudonym. – Siehe Abbildung Tafel 33.<br />
Einband der Wiener Werkstätte<br />
1332 SCHMUTZER – SCHNITZLER, A., Die Hirtenflöte.<br />
Wien, Deutsch-Österr. Verlag, 1912. Mit<br />
8 Radierungen auf Tafeln und radierter Vign. von<br />
F. Schmutzer. 103 S., 1 Bl. OLdr. (Kopf beschäd.,<br />
leicht beschabt und bestoßen). (54) 500,-<br />
Nr. 310 von 400 Exemplaren. – Einbandentwurf von<br />
J. Hoffmann, hergestellt in der Wiener Werkstätte (vgl.<br />
Schweiger 114). – Gelenke gebrochen. – Siehe Abbildung<br />
Tafel 33.<br />
1333 SIMPLICISSIMUS. Jg. III/31. München, Langen,<br />
o. J. (1898). Fol. Mit einigen Illustr. 4 Bl.<br />
Ohne Einband. (109) 100,-<br />
Anläßlich der Palästina-Reise des deutschen Kaisers griff<br />
Th. Th. Heine zur spitzen Zeichenfeder, und Hieronymus<br />
alias Frank Wedekind schrieb ein sehr respektloses Gedicht.<br />
Die Nummer wurde in Leipzig beschlagnahmt, und Ver -<br />
leger, Zeichner und Dichter wurden wegen Majestätsbeleidigung<br />
angeklagt: Langen entwich in die Schweiz, Th. Th.<br />
Heine saß auf Königstein seine Festungshaft ab. – Ränder<br />
wenig lädiert. – Unaufgeschnitten. – Selten.<br />
1334 SLEVOGT – WALDMANN, E., Max Slevogt.<br />
Berlin, B. Cassirer, 1923. 4°. Mit Radierung<br />
(Selbstportr.) von Max Slevogt. 211 S. OHlwd.<br />
(leicht fleckig). – Erste Ausgabe. – Rümann 104.<br />
(6) 100,-
Nr. 1330<br />
1335 TEMPLE – SAMMELALBUM – Ca. 60 mont.<br />
Sammelbilder mit Porträts von Shirley Temple.<br />
Ca. 1938. 12 S. Hlwd. d. Zt. (lichtrandig und<br />
fleckig, etw. beschabt und bestoßen). (129) 150,-<br />
Vermutlich von Kinderhand zusammengestelltes Album<br />
mit Porträtkarten des berühmten amerikanischen Kinderstars<br />
des Hollywood-Kinos der dreißiger Jahre. Mit Korkenzieherlocken,<br />
Schmollmund und Pausbacken sorgte<br />
Shirley Temple (geb. 1928) während der Großen Depression<br />
für Zerstreuung und Optimismus. – Bei den Porträts<br />
handelt es sich größtenteils um Sammelbilder der „Twentieth<br />
Century Fox“, bei der der blonde Wonneproppen<br />
nahezu ein Jahrzehnt unter Vertrag stand. – Trägerkartons<br />
wenig angeschmutzt, wenige Abbildungen lose.<br />
1336 VILLON – JACOB, M., A poèmes rompus.<br />
Paris, Broder, 1960. Mit 5 kolor. Graphiken von<br />
Jacques Villon. 55 S., 2 Bl. Lose in Orig.-Einband.<br />
(95) 800,-<br />
Nr. 79 von 115 Ex. (Gesamtaufl.: 135), im Druckvermerk<br />
vom Künstler signiert. – Miroir du poète VII. – Monod 6295.<br />
1337 WOLF, G., Am Anfang/Genesis. Jena, Diederichs,<br />
1913. Gr.-Fol. Mit 7 sign. Lithographien.<br />
1, 7 Bl. OHpgt. (fleckig, beschabt und bestoßen).<br />
(76) 150,-<br />
Eines von 200 Ex. (Gesamtaufl.: 250). – Zum Künstler vgl.<br />
Thieme-B. XXXVI, 199. – Ränder mit kleinen Quetschfalten;<br />
etw. fleckig. – Beiliegt das „Sendschreiben an die<br />
Freunde der Graphik über das Werk von Gustav Wolf“<br />
(Jena 1922).<br />
Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts 285<br />
Nr. 1339<br />
1338 WOTRUBA – IONESCO, E., Hommage à Fritz<br />
Wotruba. St. Gallen, Erker-Presse, 1975. 4°. Mit<br />
sign. Radierung von Fritz Wotruba, lose beiliegend.<br />
4, 1 Bl. Lose in OPp. – Nr. 84 von 100 Ex.,<br />
im Druckvermerk vom Verfasser signiert. (95)<br />
500,-<br />
1339 ZELLER – ANDREJEW, L., Das rote Lachen.<br />
Bruchstücke aus einer aufgefundenen Handschrift.<br />
(Übers. von A. Luther). 2 Bde. Berlin,<br />
Euphorion, 1922. Mit 7 Radierungen von Magnus<br />
Zeller und Extrasuite in Vorabdrucken unter<br />
Passepartout. 117 S., 1; 1 Bl. OLdr. (Gelenke restauriert,<br />
beschabt) und OHlwd.-Mappe (beschabt,<br />
bestoßen, fleckig). (73) 600,-<br />
Nr. 3 von 20 Ex. der Vorzugsausgabe auf Bütten (Gesamtaufl.:<br />
320), alle Radierungen im Buch und die Blätter der<br />
Extrasuite vom Künstler e. sign. – Jentsch 128. Lang 374.<br />
Kindler I, 481: „Eine bittere Anklage gegen die Pervertierung<br />
des Menschen in der von 'Wahnsinn und Schrecken'<br />
erfüllten Wirklichkeit des Krieges.“ – Gebräunt, stärker<br />
braunfleckig. Die Abzüge der Extrasuite teils vom Trägerkarton<br />
gelöst. – Siehe Abbildung.<br />
1340 KONVOLUT – 20 Pressendrucke des frühen<br />
20. Jahrhunderts. 1905-21. Einbände d. Zt. (Ge -<br />
brauchsspuren). (34) 300,-
286<br />
Nr. 1412
Nr. 1383<br />
1341 ANDREÄ, F. CH., Die Todten-Gebräuche der<br />
verschiedenen Völker der Vor- und Jetztzeit. Leipzig,<br />
Fleischer, 1846. IX, 422 S. Beschäd. Pp. d. Zt.<br />
– Erste Ausgabe. – Titel gestempelt, gebräunt,<br />
fleckig. (73) 60,-<br />
1342 AUGUSTINER – GRATIANUS, TH., Anastasis<br />
Augustiniana in qua scriptores ordinis eremitarum<br />
S. Augustini qui abhinc saeculis aliquot vixerunt,<br />
una cum neotericis, in seriem digesti sunt.<br />
Antwerpen, H. Verdussen, 1<strong>61</strong>3. 8 Bl., 178 S.,<br />
15 Bl. Läd. Pgt. d. Zt. (160) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Heimbucher I, 537. – Frühe Biobibliographie<br />
der Augustiner, verfaßt vom belgischen Augustiner<br />
Thomas Gratianus (Gratien; 1554-1627).<br />
VORGEB.: GONZÁLEZ DE CRITANA, J., Epitome historica<br />
vitae monasticae magni antistitis Augustini, institutionis<br />
sacrae eremitarum familiae, antiquitatis & continuationis<br />
eiusdem. Ebda. 1<strong>61</strong>2. 8 Bl., 143 S. – Erste Ausgabe. –<br />
Gratianus 113.<br />
Kulturgeschichte<br />
287<br />
LANCILOTTUS, H., Pseudo-ministerium pseudo-reformantium,<br />
hoc est, De illegitima praetensa & subrepticia<br />
missione seu vocatione ministrorum pseudoreformatae<br />
ecclesiae Lutheranorum, Zwinglianorum, anabaptistarum,<br />
Calvinistarum, etc. dissertatio theologica. Ebda. 1<strong>61</strong>1.<br />
157 num., 1 nn. Bl. – Erste Ausgabe. – Gratianus 89. – Kontroversschrift<br />
des niederrheinischen Augustinerprovinzials<br />
Hendrik Lancilottus (1576-1643).<br />
Erstes Werk mehrfach gestempelt und mit altem Besitzvermerk<br />
auf dem Titel; 2 Blattweiser. Alle Drucke gebräunt<br />
und etw. fleckig. – Sammelband mit 3 seltenen Schriften aus<br />
der Literatur der Augustinereremiten vom Beginn des<br />
17. Jahrhunderts.<br />
1343 BESCHREIBUNG der Feierlichkeiten bei Er -<br />
ledigung und Wiederbesetzung des päpstlichen<br />
Stuhles. Augsburg, Engelbrecht, (1823). Mit<br />
20 Abb. auf 14 Kupfertafeln. 2 Bl., 96 S., 1 Bl. Pp.<br />
d. Zt. (beschabt und bestoßen) mit eingeb. Orig-<br />
Brosch. (125) 120,-
288<br />
Titel gestempelt, gering fleckig. – DAZU: (GEUSAU, A.<br />
VON), Geschichte der Päpste mit ihren Abbildungen von<br />
Petrus bis Pius VII. Bde. II und III (von 4). Wien 1810-11.<br />
1344 DOMINIKANER – ROTH, A., Wunderwürdiges<br />
Leben und Heiligsprechung der glorwürdigen<br />
Braut Christi und Heiligen Jungfrauen Prediger<br />
Ordens S. Agnetis de Monte Politiano. Augsburg,<br />
Gruber, 1728. Mit gestoch. Portr. 16 Bl., 640 S.,<br />
18 Bl. Ldr. d. Zt. (beschabt, bestoßen, etw. fleckig).<br />
(22) 120,-<br />
Einzige Ausgabe. – Baader II/2, 47, 4. – Zwei Jahre nach der<br />
Heiligsprechung erschienene Biographie der Agnes von<br />
Montepulciano, die dort zu Beginn des 14. Jahrhunderts ein<br />
Dominikanerinnenkloster gegründet hatte und bis zu ihrem<br />
Tod (1317) den Konvent leitete. – Portr. lose, gebräunt,<br />
fleckig.<br />
1345 FRANZISKANER – HUEBER, F., Stammen-<br />
Buch: Oder Ordentliche Vorstellung unnd jährliche<br />
Gedächtnuß aller heyligen, seeligen, vortrefflichen,<br />
wunderthättigen, himmelswürdigen, gnadenreichen,<br />
hocherleuchten Diener unnd Dienerinen<br />
Gottes. München, J. Jäcklin, 1693. Fol. Mit<br />
12 Kupfertafeln. 4 Bl., 594 S., 47 Bl. Ldr. d. Zt. auf<br />
Holzdeckeln mit 2 intakten Schließen (mit kleineren<br />
Fehlstellen, beschabt, wurmlöchrig). (158)<br />
300,-<br />
Erste Ausgabe. – Kobolt 343. Wetzer-W. VI, 335: „Von den<br />
Bollandisten fortwährend als Quelle citirt.“ VD 17<br />
12:118560P (nennt am Ende nur 45 Bl. und gibt keine Kupfer<br />
an). – Franziskanisches Menologium von der Zeit des<br />
seraphischen Vaters Franz von Assisi bis in die Zeit der<br />
Abfassung des Werkes durch Fortunatus Hueber (1654-<br />
1706), den Ordensgeschichtsschreiber. – Titel gestempelt,<br />
mit Blattweisern, vor allem im Bundsteg tls. wurmspurig<br />
(vereinzelt mit geringem Textverlust); gebräunt, fleckig.<br />
Unbekannter Breslauer Druck<br />
1346 JESUITEN – AUSSGEKUNDTSCHAFFTE<br />
HEIMLICHKEITEN deß Wunder-reichen<br />
Lebens S. Ignatii de Lojola, Stiffters der Gesellschafft<br />
Jesu. Aus dem Wienerischen nachgedruckt.<br />
Breslau, Akadem. Buchdruckerei der Sozietät<br />
Jesu, 1733. 12°. 8 Bl., 303 S. Läd. Ldr. d. Zt. (160)<br />
500,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbare Biographie des<br />
Ignatius von Loyola. Nicht bei Estreicher, de Backer-<br />
Sommervogel, Carayon und im GV; über den KVK kein<br />
Exemplar in öffentlichem Besitz zu ermitteln. – Bekannt<br />
sind bisher nur 2 andere Drucke: ein Wiener von 1711 mit<br />
344 Seiten, offenbar die Grundlage des vorliegenden, und<br />
eine Dillinger Ausgabe aus dem Jahr 1738 mit 400 Seiten<br />
(de Backer-S. XI, 1495, 103); auch diese beiden Drucke sind<br />
recht selten. – Titelei und zweite Hälfte des Bändchens mit<br />
Wurmspuren (Textverlust), durchgehend mit stärkerem<br />
Wasserrand, gebräunt. – Gestoch. Exlibris d. Zt. für einen<br />
ungenannten Eigner mit einer Darstellung des Heiligen<br />
Aloysius von Gonzaga.<br />
Kulturgeschichte<br />
1347 – MURR, CH. G. VON, Acht und zwanzig<br />
Briefe über die Aufhebung des Jesuiterordens.<br />
O. O. und Dr. (Nürnberg?) 1774. 170 S., 2 Bl.<br />
Schlichte Pp. d. Zt. (158) 80,-<br />
Vgl. De Backer-S. XI, 211. Streit I, 1022. – Berichtet auch<br />
über die Missionstätigkeit der Jesuiten in Japan, China, Brasilien,<br />
Äthiopien und anderen Ländern. – Der Orden war<br />
1773 durch Clemens XIV. aufgehoben worden. – Leicht<br />
fleckig.<br />
1348 – ODDI, L. DEGLI, Lebensgeschichte des seligen<br />
Franciscus von Hieronymo Priesters der Ge -<br />
sellschaft Jesu. Augsburg, Doll, 1808. Mit gestoch.<br />
Portr. VI, 498 S., 3 Bl. Pp. d. Zt. (beschabt, bestoßen,<br />
fleckig). (22) 80,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – De Backer-S. V, 1866, 7. – Biographie<br />
des Heiligen Franz de Hieronymo (1642-1716)<br />
zwei Jahre nach seiner Seligsprechung durch Pius VII. (1839<br />
hat Gregor XVI. Franz unter die Heiligen aufgenommen).<br />
– Vorsatz mit Besitzvermerk von 1824, gebräunt, fleckig.<br />
1349 – (ZAHOROWSKI, D.), Geheime Vorschriften<br />
des Jesuiter-Ordens. Aus dem Lateinischen. O. O.<br />
und Dr. (Erlangen, Palm?), 1782. 64 S. Läd. spät.<br />
Pp. (3) 100,-<br />
Vgl. Naumann 453. Hoensbroech II, 209. Estreicher V, 226.<br />
– Berühmte Kampfschrift gegen die Jesuiten, unter dem<br />
Titel „Monita secreta“ erstmals 1<strong>61</strong>4 in Krakau erschienen<br />
und danach in zahlr. Ausgaben und Übersetzungen verbreitet.<br />
Naumann kennt wie das GV eine Ausgabe von 1783<br />
und löst den dort angegebenen fiktiven Druckort Rom mit<br />
Palm in Erlangen auf (deshalb unsere Vermutung bezüglich<br />
des Druckortes). – Kaum fleckig.<br />
1350 KAPUZINER – BONAGRATIA VON HABS-<br />
HEIM, Summula selectarum quaestionum regularium.<br />
Collegit, emendavit porro & auxit ac<br />
secundo edidit paene novam. Köln, J. Busäus,<br />
1667. 12°. Mit gestoch. Frontisp. 13 Bl., 893 S.,<br />
15 Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf Holz -<br />
deckeln mit 2 intakten Schließen (etw. beschabt,<br />
leicht fleckig). (22) 100,-<br />
Jöcher-A. I, 2017. – Alphabetisch angelegtes Ordenshandbuch<br />
für Kapuziner, eher eine Summe als eine Summula;<br />
verfaßt vom nur unter seinem Ordensnamen bekannten<br />
Kapuziner Bonagratia (gest. 1672) aus Habsheim im Elsaß.<br />
– Mehrf. gestempelt, Titel mit altem Besitzvermerk, leicht<br />
gebräunt, etw. fleckig.<br />
1351 – KURZER BERICHT von dem Leben, Tugenden,<br />
und besondern Gaben des Pater Lorenz von<br />
Brundus, Generals des Ordens der Kapuziner.<br />
Aus dem römischen Original gezogen. München,<br />
Thuille, (1784). Mit gestoch. Frontisp. 23 Bl.<br />
Goldgepr. Pp. d. Zt. (Prägung oxydiert, Wurmspuren).<br />
(160) 200,-
VD 18 14399504-001. – Äußerst seltene, kleine Biographie<br />
des Kapuziners Laurentius von Brindisi, erschienen kurz<br />
nach seiner 1783 erfolgten Seligsprechung; 1881 wurde der<br />
nicht nur politisch sehr aktive, sondern auch als gelehrter<br />
Schriftsteller namhafte Mann heiliggesprochen. Abweichend<br />
zum Druck der BSB, weist unser Exemplar ein anderes<br />
Frontispiz auf und hat auf dem letzten bedruckten Blatt<br />
das Schlußzierstück, eine Akkolade, um 180 Grad gedreht<br />
mit der Spitze nach unten (vermutlich also der korrigierte<br />
Druck). – Leicht gebräunt.<br />
1352 MAGIE für gesellschaftliches Vergnügen. Gotha,<br />
Ettinger, 1793. 24, 262 S. Läd. Pp. d. Zt. (8) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Volkmann 115. Böning-S. 3753. – Erklärt<br />
u. a. „Die Verwandlung der Milch in Blut“, „Wie man, wo<br />
nichts ist, etwas machen könne“ oder „Wie man sich anstellen<br />
soll, als ob man ein Messer esse“. – „Die Stücke, welche<br />
hier geliefert werden, sind von der Art, daß sie leicht begriffen<br />
und nachgeahmt, größtentheils ohne sonderliche Kosten<br />
veranstaltet, und auch zur gesellschaftlichen Freude<br />
gebraucht werden können, mit welchem letztern sich der<br />
Zweck, den Glauben an Schwarzkünstler dadurch zu<br />
dämpfen, wohl vereinbaren läßt“ (Vorwort). – Kaum ge -<br />
bräunt.<br />
1353 MALTESER – FONTANA, A., L'origine della<br />
sacra, et eminentissima religione gerosolimitana.<br />
Bologna, Pisarri (für Poleti in Venedig), 1718. 12°.<br />
Mit Wappenholzschnitt (im Text). 12 Bl., 376 S.,<br />
1 Bl. Etw. läd. spät. Hpgt. (49) 200,-<br />
Vgl. Haym 117, 5 (EA 1704). – Geschichte des Malteserordens.<br />
– Fliegender Vorsatz entfernt, Titel mit hinterlegten<br />
Fehlstellen (Spuren eines entfernten Besitzvermerks), recto<br />
und verso gestempelt. – Gestoch. Wappenexlibris.<br />
1354 MENCKE, J. B., Dissertationum academicarum,<br />
quibus selectissima omnis generis historiarum,<br />
antiquitatum inprimis, nec non philosophiae<br />
moralis et iuris publici decas. Edidit, et vitam<br />
auctoris adiecit F. O. Menckenius. Leipzig, Blochberger,<br />
1734. Mit gestoch. Portr. und 4 Kupfer tafeln<br />
(davon 1 gefalt.). 8 Bl., LXXXIV S., 1 Bl., 554<br />
S., 18 Bl. Ldr. d. Zt. (fleckig). (3) 120,-<br />
ADB XXI, 311. – Von Menckes Sohn postum herausgegebene<br />
Sammlung. – Die Tafeln u. a. mit Münzen. – Gebräunt<br />
und fleckig.<br />
1355 MIKRA KATECHESIS etoi syntomos orthodoxos<br />
homologia tes hagias Anatolikes Ekklesias ton<br />
Graikon (graece). (Übers. von) A. Georgievits.<br />
Raab, Streibig, 1801. 181 S. Mod. Hldr. (etw. be -<br />
schabt, fleckig). (16) 500,-<br />
Erste Ausgabe. – Petrik II, 342 (unter Katekismus). – Übersetzung<br />
des Karlowitzer Kleinen Katechismus von 1774, für<br />
die Kirche von Raab (Györ) in griechisch-ungarischer<br />
Parallelfassung herausgegeben. Behandelt in 3 Teilen in<br />
Frage und Antwort die 3 christlichen Tugenden Glaube,<br />
Liebe und Hoffnung. – Wasserrandig, braunfl., leicht ge -<br />
bräunt. – Von größter Seltenheit.<br />
Kulturgeschichte 289<br />
1356 MYTHOLOGIE – CARTARI, V., Imagini delli<br />
dei de gl'antichi. In questa ultima impressione<br />
revista, e corretta da molti errori. Venedig, Tomasini,<br />
1647. Mit Druckermarke auf dem Titel,<br />
2 gefalt. Holzschnitt-Tafeln und zahlr. Textholzschnitten.<br />
12 Bl., 400 (recte 396) S. (ohne die<br />
S. 237/38). Beschäd. Pgt. d. Zt. (56) 200,-<br />
Sabin 11104. Alden 647/46. Brunet I, 1601: „Contiennent<br />
les notes et l'Aggiunta de Lorenzo Pignoria et de nouvelles<br />
planches. La plus complète est celle de Venise, Tomasini,<br />
1647.“ – Ikonographisch bedeutendes Werk in der nach<br />
Brunet vollständigsten, reich illustrierten Fassung. Erstmals<br />
1556 erschienen, seit 1<strong>61</strong>5 mit dem Anhang über indianische<br />
und asiatische Gottheiten. Die Holzschnitte mit der<br />
Darstellung der antiken mythologischen Gestalten dienten<br />
lange als Grundlage und Anregung für Künstler. – Es fehlt<br />
das letzte Bl. der Lage P. – Die letzten 4 Bl. mit Wurm -<br />
spuren (etw. Textverlust); Fußschnitt beschriftet, gebräunt,<br />
fleckig.<br />
1357 – HUG, J. L., Untersuchungen über den Mythos<br />
der berühmtern Völker der Alten Welt vorzüglich<br />
der Griechen; dessen Entstehen, Veränderungen<br />
und Inhalt. Freiburg und Konstanz, Herder, 1812.<br />
4°. Mit 4 Textkupfern und 3 gefalt. Kupfertafeln.<br />
3 Bl., IV, 349 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg.<br />
(leicht beschabt und bestoßen, Vordergelenk angebrochen).<br />
(54) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – ADB XIII, 303. NDB X, 8. – Dem Freiherrn<br />
von Laßberg gewidmete Schrift des Professors für<br />
Theologie und orientalische Sprachen an der Universität in<br />
Freiburg. Hug verfolgt die klassischen griechischen Mythen<br />
auf ihre Ursprünge in der ägyptischen und phönizischen<br />
Welt. – Die Tafeln (tls. mit Quetschfalten) mit einer Sternbildkarte<br />
in 2 Hemisphären und antiken Tierkreiszeichen<br />
aus dem Tempel Tentijra in Oberägypten. – Stellenw. etw.<br />
fleckig. – Dekorativ gebunden.<br />
1358 – NORK, F., Populäre Mythologie, oder Götterlehre<br />
aller Völker. 10 Tle. in 5 Bdn. Stuttgart,<br />
Scheible, 1845. Mit 12 gefalt. lithogr. Tafeln. Hlwd.<br />
d. Zt. (gering beschabt). (23) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Wurzbach XII, 301. – Hinter dem Pseudonym<br />
steckt S. Korn. – Letztes Bl. von Tl. II mit Abriß<br />
(Textverlust hs. ergänzt). Alle Bde. leicht gebräunt und etw.<br />
fleckig. – Beiliegt Hübners „Reales Conversations-Lexicon“<br />
in der Regensburger Ausg. von 17<strong>61</strong> mit 8 (statt 10)<br />
Kupfertafeln.<br />
1359 – STÖBER, F., Mythologische Gallerie. Nebst<br />
Erklärungen von J. M. Jost. Berlin, List & Klemann,<br />
1837. 4°. Mit 60 Stahlstichtafeln. X, 100 S.<br />
Hldr. d. Zt. (bestoßen). (4) 80,-<br />
Erste Ausgabe in dieser Zusammenstellung. – Hayn-G. V,<br />
268. Hirschberg 646. – Die Tafeln erschienen erstmals – mit<br />
Text von H. F. Hölzl – 1815 (Thieme-B. XXXII, 83) und<br />
sind nach Hayn und Gotendorf frei und üppig, nach Lanckoronska<br />
und Oehler (III, 22) süßlich und sehr weich.<br />
Texte in deutscher, französischer und englischer Sprache. –<br />
Vorsatz mit Besitzvermerk; Tafeln etw., Text stärker ge -<br />
bräunt und fleckig.
290<br />
Nr. 1367<br />
1360 MYTHOLOGIE – TRESSAN, (M. É. DE LA -<br />
VERGNE DE), La mitologia a confronto colla<br />
storia. 4 in 2 Bdn. Lodi, Orcesi, 1820-21. Mit ge -<br />
stoch. Frontisp. und 19 Kupfertafeln. Mod. Pp.<br />
(Gelenke brüchig, leicht gedunkelt). (56) 120,-<br />
Erste italienische Ausgabe. – Griechische, römische, nordische<br />
und keltische Mythologie. – In Bd. IV, S. 163-176 das<br />
Verzeichnis der Subskribenten. – Unbeschnitten, leicht ge -<br />
bräunt, etw. fleckig.<br />
13<strong>61</strong> NUMISMATIK – AGOSTINI, A., Dialoghi<br />
sopra le medaglie, iscrizioni, e altre antichità. Tradotti<br />
da D. O. Sada. Rom, Rossi, 1698. Fol. Mit<br />
breiter architektonischer Holzschnitt-Titelbordüre<br />
und zahlr. Textholzschnitten. 10 Bl., 318 S.,<br />
19 Bl. Mod. Hldr. (49) 200,-<br />
Cicognara 2727. Lipsius 6. – Die erste Ausgabe der bis ins<br />
18. Jahrhundert mehrfach aufgelegten Übersetzung war<br />
1592 erschienen. – Titel mit hinterlegten Fehlstellen, das<br />
erste Blatt mit Besitzeintrag (tls. rasiert, Papierdurchbruch),<br />
gebräunt, wenig fleckig.<br />
Kulturgeschichte<br />
1362 – ECKHEL, (J. H. VON), Kurzgefaßte Anfangsgründe<br />
zur alten Numismatik. Wien, Kurzböck,<br />
o. J. (ca. 1787). Mit 6 gefalt. Kupfertafeln. 4 Bl.,<br />
133 S. Mod. Pgt. (72) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Lipsius 110. NDB IV, 302: „Im Anschluß<br />
an die Aufhebung des Jesuitenordens wurde Eckhel 1774<br />
als Abbé zum Direktor der antiken Abteilung des kaiserl.<br />
Münzkabinetts ernannt. Seine zahlr. Publikationen verschafften<br />
ihm bald höchstes Ansehen.“ – Stellenw. wurmstichig,<br />
wenig fleckig. – Exlibris. – Beiliegen Nelken brechers<br />
„Allgemeines Taschenbuch der Münz-, Maaß- und<br />
Gewichtskunde“ (1817) sowie Freys „Münzbuch, oder<br />
Abbildung der kursirenden Geldsorten“ (1856).<br />
1363 – WILL, G. A., Der Nürnbergischen Münz-Be -<br />
lustigungen erster (– vierter) Theil. 4 in 2 Bdn. Altdorf<br />
und Nürnberg, Monath und Riegel, 1764-67.<br />
4°. Mit gestoch. Titelvign., 4 gestoch. Titeln, einigen<br />
gestoch. Kopfvign., 9 Kupfertafeln (tls. in<br />
Pag.) und zahlr. Textkupfern. Hpgt. d. Zt. mit<br />
Rsch. (Rücken gestempelt und stellenw. lädiert,<br />
teilw. etw. bestoßen, leicht berieben). (102) 600,-<br />
Lipsius 438. Lentner 9556: „Complete Exemplare sind sehr<br />
selten.“ – Unter den Münz- und Medaillenkupfern auch<br />
Porträts berühmter Nürnberger, darunter Dürer, Pirckheimer,<br />
Hirschvogel, Tucher, Wohlgemuth, Schedel, Ebner-<br />
Eschenbach, Volkamer und Pfinzing etc. – 1800 erschien ein<br />
Nachtrag von J. C. S. Kiefhaber unter dem Titel „Repertorium<br />
der Nürnbergischen Geschichte und Münzkunst“. –<br />
Einige Blätter des Vorberichts in Bd. I mit hinterlegtem Einriß,<br />
die Tafel nach S. 384 in Bd. I stark beschnitten und auf<br />
ein Trägerblatt montiert, die S. 417/18 in Bd. III mit restauriertem<br />
Durchriß, die S. 404-405 in Bd. IV mit kleiner<br />
Rostspur. – Beiliegen Lochners „Samlung merckwürdiger<br />
Medaillen“ der Jahre 1739 und 1740 sowie Kiefhabers<br />
„Repertorium der Nürnbergischen Geschichte und Münzkunde“<br />
(1800).<br />
1364 PICART, B., Cérémonies et coutumes réligieuses<br />
de tous les peuples du monde. Nouv. éd. 4 Bde.<br />
Amsterdam und Paris, Laporte, 1789. Fol. Mit 264<br />
(statt 265) Kupfertafeln. Hldr. d. Zt. mit 2 Rsch.<br />
und Rvg. (beschabt und bestoßen). (49) 800,-<br />
Mendelssohn III, 674. – Vgl. Brunet I, 1742. Lewine 414.<br />
Lipperheide 1808. Sabin 62600. – Umfangreiches Kompendium<br />
der religiösen Gebräuche und Sitten der verschiedenen<br />
Völker und Kulturen. Behandelt auch die Völker von<br />
Afrika, Amerika, Asien, China, Japan, Persien etc. – Es fehlt<br />
die erste Tafel im vierten Band. – Stellenw. etw. gebräunt.<br />
1365 (SMITH, CH. J., Historical and Literary Curiosities.<br />
Tle. I-VI (von 8) in 1 Bd. London, Bohn,<br />
1835-37). Fol. Mit 65 (3 farb.) tls. gefalt. Tafeln in<br />
verschied. Techniken. Hldr. um 1900 (beschabt).<br />
(39) 150,-<br />
Lowndes 2418. – Vermutlich aus der ersten Ausgabe stammende<br />
Tafeln mit Ansichten Großbritanniens und Porträts<br />
und Autographenfaksimiles aus der britischen Geschichte<br />
und Literatur. Da zu keinem der Teile die Titelblätter vorhanden<br />
sind, folgen wir in der Ansetzung Lowndes; die<br />
Datierung nach den Daten auf einigen der Tafeln. – Leicht<br />
ge bräunt, fleckig. – 3 Beilagen.
1366 SPIELE – MASKEN-LOTTERIE, DIE. – La<br />
loterie aux masques. O. O, Dr. und J. (ca. 1840).<br />
Mit 38 (28 kolor.) Kupfertafeln. Doppelblatt.<br />
OHolz-Kassette (Deckel angeschmutzt). (50)<br />
400,-<br />
Vgl. Vogel 148. – Reizendes Glücksspiel mit hübschen<br />
Spielkarten in teils eiweißgehöhtem leuchtenden Kolorit. –<br />
Die großen Karten (10) mit der Darstellung von männlichen<br />
und weiblichen Maskenträgern, darunter Arzt, Hanswurst,<br />
Kellermeister, Kurier, Kammerjungfer und Dame.<br />
Die kolorierten Auflegebildchen (18) mit den jeweils zugehörigen<br />
Accessoires wie Blumenstrauß, Dreispitz, Pistolen<br />
und Sporen. Die unkolorierten „Freybillets“ (10) dienten<br />
als Funktionskarten. – Die Karten sind wie die Spielanleitung<br />
in deutscher und französischer Sprache ausgewiesen. –<br />
Vermutlich fehlen Auflegebildchen zu einzelnen Maskenträgern.<br />
– Vereinzelt wenig fleckig. – Wohlerhalten. – Siehe<br />
Abbildung Tafel 34.<br />
1367 – WEICKHMANN, CH., New-erfundenes grosses<br />
Königs-Spiel: Welches sich zwar mit dem sinnreichen<br />
und jederzeit hoch-berühmten Schach-<br />
Spiel in etwas vergleichet, jedoch aber von demselbigen<br />
hierinnen mercklichen underschieden<br />
wird. Mit angehencktem und darauß gezogenem<br />
Staats- und Kriegs-Rath. Ulm, Kühn, 1664. Fol.<br />
Mit gestoch. Frontisp. von M. Küsell nach<br />
J. Arnold und 8 (7 doppelblattgr.) gefalt. Kupfertafeln.<br />
6 Bl., 257 S., 6 Bl. Mod. Ldr. im Stil d. Zt. in<br />
Pp.-Schuber. (50) 2.000,-<br />
Einzige Ausgabe. – Van der Linde II, 3<strong>61</strong>. Ders., Jahrtausend,<br />
3244. – Barocke Schachspielvariation, eine Invention<br />
des Verfassers, bei der mehr als zwei Personen mit einer<br />
erweiterten Anzahl von Figuren spielen können. So wird<br />
u. a. eine militärische Applikation möglich, das Durchspielen<br />
militärisch-taktischer Züge, die an historischen Beispielen<br />
erläutert werden. Die Tafeln zeigen je 14 figürliche und<br />
symbolische Spielfiguren und zahlr. größere symmetrische<br />
Spielfelder. – Frontisp. behutsam gereinigt und neu angefalzt,<br />
gebräunt, vereinzelt etw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Sole edition. – Baroque chess variation, an invention by the<br />
author where more than two persons can play with an<br />
increased number of figures. – Frontispiece carefully cleaned<br />
and newly mounted at joint, browned, occasionally a little<br />
soiled. – Modern calf in the style of the epoch in cardboard<br />
slipcase. – See illustration.<br />
1368 TOMASINI, G. F., De tesseris hospitalitatis. –<br />
Titus Livius Patavinus. Editio novissima. 2 in<br />
1 Bd. Amsterdam, Frisius, 1670. Mit gestoch.<br />
Titel, gefalt. gestoch. Portr., 2 gestoch. Titelvign.,<br />
3 gefalt. Kupfertafeln und 13 Textkupfern. 5 Bl.,<br />
227 S., 12 Bl., 125 S., 8 Bl. Pgt. d. Zt. (Einband decke<br />
leicht verzogen, fleckig). (108) 120,-<br />
Horn-A. 205 (beide Bde.). Simon 1466. Cicognara 1808.<br />
Atabey 1226 (alle nur Bd. I). – Diese Ausgaben nicht im<br />
STC. – Der erste Band mit einer kleinen Kulturgeschichte<br />
der Gastfreundschaft in der Antike, der zweite mit einer<br />
Biographie des Titus Livius. – Beide Werke in zweiter Ausgabe;<br />
verfaßt vom gelehrten Bischof von Novigrad (Aemo-<br />
Kulturgeschichte 291<br />
nae; Cittanova) in Istrien, Giacomo Filippo Tomasini (1595-<br />
1655). – Vorsatz und Titel mit Eintrag in Tinte, wenig fleckig.<br />
– Titel mit hs. Besitzvermerk des lutherischen Predigers<br />
Caspar Heinrich Starck (1681-1750).<br />
1369 VOSSIUS, G. J., De quatuor artibus popularibus,<br />
de philologia et scientiis mathematicis. Chronologia<br />
mathematicorum libri tres. 3 Tle. in 1 Bd.<br />
Amsterdam, Blaeu, 1660. 4°. 8 Bl., 94 S., 7 Bl. (das<br />
letzte weiß), 4 Bl., 83 S., 6 Bl. (das letzte weiß),<br />
8 Bl. 467 S., 17 Bl. Stark beschäd. Ldr. d. Zt. (54)<br />
250,-<br />
Libri rari 294. RISM B VI, 871. – Vgl. Bierens de Haan<br />
5142-5144 (EA 1550). – Zweite Ausgabe, kollationsgleich<br />
mit der ersten. – Der niederländische Philologe und Polyhistor<br />
Gerhard Johannes Vossius (1577-1649) hatte „auf die<br />
Entwicklung des holländischen Schulwesens einen ähnlichen<br />
Einfluß, wie ihn vorher in Deutschland Melanchthon<br />
ausgeübt“ (ADB XL, 369). – Vorsätze leimschattig, stellenw.<br />
fleckig.<br />
1370 WALDENSER – LUCAS TUDENSIS, Scriptores<br />
aliquot succedanei contra sectam Waldensium.<br />
Nunc primum in lucem editi cum prolegomenis et<br />
notis. Auctore, & editore I. Gretsero. Ingolstadt,<br />
A. Angermayer für J. Hertzroy in München, 1<strong>61</strong>3.<br />
4°. 6 Bl., 344 (recte 244) S., 10 Bl. Beschäd. Pgt. d.<br />
Zt. (160) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Stalla 498. De Backer-S. III, 1793, 184. –<br />
Nicht im STC. – Vom spanischen Bischof Lucas von Tuy<br />
(gest. 1249) gesammelte Schriften verschiedener Autoren<br />
gegen die Waldenser; erstmals mit reichem Kommentar<br />
ediert vom Jesuiten Gretser.<br />
NACHGEB.: DERS., De altera vita, fideique controversiis<br />
adversus Albigensium errores libri III. Nunc primum in<br />
lucem prolati a J. Mariana. Ebda. 1<strong>61</strong>2. 4°. 21 Bl., 196 S.,<br />
11 Bl. – Erste Ausgabe. – STC L 1156. Stalla 471. De<br />
Backer-S. V, 562, 6. Hurter IV, 208 (dat. fälschlich 1<strong>61</strong>3):<br />
„Opus bonum.“ – Streitschrift gegen die Häresien der Albigenser;<br />
erstmals ediert vom spanischen Jesuiten Juan de<br />
Mariana (1536-1624).<br />
Beide Drucke leicht gebräunt und etw. fleckig. – Vorgebunden<br />
3 kleinere antiprotestantische Schriften des gelehrten<br />
Polemikers (oder, ad libitum, polemischen Gelehrten)<br />
Gretser aus dem Jahr 1<strong>61</strong>3, jeweils in erster Ausgabe und<br />
alle von Angermayer gedruckt und von Hertzroy verlegt. In<br />
der Reihenfolge der Bindung: Paraenesis ad omnes incorruptae<br />
confessionis Augustanae academicos – Relegatio<br />
Lutheranorum et Calvinianorum praedicantium ex sacro<br />
Romano imperio – Arnaldi Brixiensis in Melchiore Goldast<br />
Calvinista redivivi vera descriptio et imago (De Backer-S.<br />
III, 1791/92, 181, 180 und 179).<br />
1371 ZIGEUNER – KINDLER, J. P., Interessante<br />
Mittheilungen über die Zigeuner. Zur Unterstützung<br />
der unter den Zigeunern bei Nordhausen<br />
errichteten Rettungs-Anstalt. Nürnberg, Raw,<br />
1831. 35 S. Interims-Brosch. (stärker angestaubt).<br />
(158) 100,-
292<br />
Einzige Ausgabe. – Black 98. – Wurde in den „Blättern für<br />
literarische Unterhaltung“ 1831, S. 1271-77 ausführlich kritisiert.<br />
– Unaufgeschnitten, Titel minimal fleckig.<br />
1372 KONVOLUT – 19 Werke vorwiegend aus der<br />
Kulturgeschichte in 32 Bdn. Rückgänge aus der<br />
Sammlung Kemp aus unserer Auktion 60. Verschiedene<br />
Einbände (Gebrauchsspuren). (71)<br />
800,-<br />
382, 447, 452, 530, 724, 758, 2291, 2309, 2310, 2376, 2385,<br />
2390, 2397, 2398, 2417, 2434, 2550, 2674, 2685, 2724 und<br />
2937. – Altersspuren.<br />
Gastronomie<br />
1373 APICIUS, De opsoniis et condimentis sive arte<br />
coquinaria libri X. Cum lectionibus variis atque<br />
indice edidit J. M. Bernhold. (Marktbreit, Knenlein,<br />
1787). XIV, 230 (recte 234) S. Pp. d. Zt. mit<br />
Rsch. (beschabt und bestoßen). (56) 250,-<br />
Bitting 13. Georg 165. Drexel 220. Vicaire 33. Horn-A. 10<br />
(inkplt.). Schraemli, Von Lucullus zu Escoffier, 105: „Basiert<br />
teilweise auf der zweiten Listerschen Ausgabe.“ – Neunte<br />
Ausgabe des Kochbuch-Klassikers mit einer Bibliographie<br />
der Apicius-Ausgaben bis 1709. – Titel gestempelt, stellenw.<br />
gering fleckig.<br />
1374 BIER – MUNTZ, J. P. CH., Das Bierbrauen in<br />
allen seinen Zweigen. Neustadt, Wagner, 1827. Mit<br />
13 (9 kolor.) gefalt. Kupfertafeln. 1 Bl., XX, 242 S.<br />
Mod. Hpgt. unter Verwendung eines alten hebräischen<br />
Manuskripts. (7) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – Schoellhorn 63, 389. – Detaillierte Be -<br />
schreibung des Brauwesens; verfaßt vom großherzoglichen<br />
Ökonomierat Johann Philipp Christian Muntz (gest. 1831)<br />
in Gösen (Sachsen-Altenburg), aus dessen Feder zahlreiche<br />
einschlägige Schriften über Wein-, Essig-, Branntwein- und<br />
Bierbereitung stammen. – Im vorliegenden Werk sind von<br />
besonderem technologiegeschichtlichen Interesse die immer<br />
wieder eingestreuten Bemerkungen über die regional unterschiedlichen<br />
Verfahrensweisen bei den Brauvorgängen, die<br />
Muntz aus erster Hand schildern kann, weil er sie auf Reisen<br />
in den deutschen Ländern selbst studiert und wohl auch<br />
die geschmacklichen Auswirkungen nach dem Brauen<br />
erkostet hat. Ob heute noch in der Mannheimer Gegend<br />
sechs reine, frische Kalbsfüße zur Farbaufhellung im Bier<br />
mitgekocht werden, entzieht sich unserer Kenntnis; bestätigen<br />
können wir aber auf Grund eigener Feldforschungen,<br />
daß „in Regensburg und München die beßten und gehaltvollsten“<br />
Biere zu finden sind, und daß von der Gegend um<br />
Bamberg noch heute gilt, „daß fast durchgehends gutes Bier<br />
gebraut wird“. – Eine Tafel mit kleinem Einriß, etw. fleckig.<br />
– Zum eher landwirtschaftlichen Aspekt des Anbaus und<br />
der Weiterverarbeitung des Hopfens siehe Kat-Nr. 538.<br />
Gastronomie<br />
1375 – SEIFERT, J. A. J., Das Bamberger Bier, oder<br />
praktische, auf chemische Grundsätze gestützte<br />
Verfahrungsweise beim Brauen des Bamberger<br />
Bieres. Bamberg, Selbst-Vlg., 1818. Mit 2 gefalt.<br />
Tabellen. X, 85 S. Seide d. Zt. (leicht verblaßt und<br />
wenig angestaubt). (158) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Hamberger-M. XX, 423. – Nicht bei Schoellhorn<br />
und Pfeiffer. – Hübsches Bändchen. – Selten.<br />
1376 BUSCH, M., Der gerechte und vollkommene<br />
Austernesser. Hannover, Rümpler, 1868. 1 Bl.,<br />
80 S. OPp. (Rücken alt restauriert, etw. fleckig, be -<br />
rieben und bestoßen). (72) 100,-<br />
Weiss 575. – Zweite Ausgabe des erstmals im selben Jahr in<br />
Hannover erschienen Bändchens. – Buchblock von Einbanddecke<br />
gelöst, Seitenränder leicht gebräunt, stellenw.<br />
fleckig.<br />
1377 ELEONORA MARIA ROSALIA, HERZO-<br />
GIN ZU TROPPAU, Freywillig aufgesprungener<br />
Granat-Apffel des Christlichen Samaritans.<br />
2 Bde. Wien, Monath, 1752-53. 4°. Mit wdh.<br />
gestoch. Frontisp. 3 Bl., 588 S. (ohne S. 25/26), 6;<br />
3 Bl., 563 S., 2 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg.<br />
(etw. berieben und bestoßen, teilw. mit Wurmspuren).<br />
(9) 400,-<br />
Bohatta Nr. 19 und S. 131, Nr. 4. Blake 460. Weiss 2300<br />
(bringt viel bibliographische Verwirrung, da er das Kochbuch,<br />
das immer den Anhang des ersten Teils bildet, fälschlicherweise<br />
als zweiten Teil bezeichnet). – Vgl. Ferguson I,<br />
235. Horn-A. 128. Schelenz 515. Wellcome II, 518. – Eines<br />
der berühmtesten Beispiele für die Verbindung von Volksmedizin<br />
und Gastronomie (erstmals 1685 erschienen). Über<br />
das Kochbuch im Anhang (den Auflagen erst seit 1697 beigegeben<br />
und hier mit eigenem Titel nach S. 466 beginnend)<br />
urteilt Schrämli: „Die Rezepte sind alle irgendwo abgeschrieben<br />
und bieten, abgesehen von einigen Gulaschs und<br />
einer österreichischen Hecht-Pastete nichts Besonderes.“ –<br />
Der zweite Teil erschien erstmals 1713 und wurde von G. A.<br />
Seelig verfaßt. – Enthält am Ende von Bd. I noch ein königlich<br />
polnisches und kurfürstlich sächsisches Druckprivileg,<br />
das nicht allen Exemplaren beigegeben wurde, ferner in Bd.<br />
II das wiederholte Frontispiz aus Bd. I und eine Vorrede an<br />
den geneigten Leser (auf 2 Bl.), die in manchen Exemplaren<br />
fehlt. – Unterschiedlich gebräunt und fleckig. – Sehr schöne<br />
Buntpapiervorsätze.<br />
1378 EUPEL, J. CH., Vollständiges und unentbehrliches<br />
allgemeines Kochbuch. 3. verm. und wohlfeilere<br />
Ausg. 2 in 1 Bd. Gotha und Erfurt, Henning,<br />
1831. Mit lithogr. Tafel. XVI, 296, 286 S.,<br />
1 Bl. (Anzeigen). Stark läd. Pp. d. Zt. (72) 100,-<br />
Weiss 987. – Die Erstausgabe war 1822 erschienen. – Vorsatz<br />
und Titel mit Eckabriß sowie Besitzvermerk von alter<br />
Hand in Tinte, wenige Seiten mit Löchern (Wortverlust),<br />
fleckig und gebräunt. – 2 Beilagen.
1379 KAKAO – MAPPUS, M., Dissertatio medica de<br />
potu chocolatae. Respondente Johanne Christophoro<br />
Huth. Straßburg, Spoor, 1695. 4°. 1 Bl.,<br />
63 S. Mod. Hpgt. (150) 100,-<br />
STC M 250. Krivatsy 7397. Bayle-Th. I, 498. Wellcome IV,<br />
48. – Frühe Abhandlung über den Kakao. – Der Straßburger<br />
Botaniker und Mediziner (1632-1701) „war ein eifriger<br />
Vertreter der alten griechischen Heilkunde, als deren Repräsentanten<br />
er Hippokrates und Galen am höchsten stellte<br />
und welche er gegen die iatrochemischen und iatrophysischen<br />
Theorien seiner Zeit aufs lebhafteste verteidigte“<br />
(ADB XX, 286). – Nicht zu verwechseln mit dessen gleichnamigem<br />
Sohn Marc (1666-1736), der mit seiner Studie zur<br />
elsässischen Botanik „Historia plantarum Alsaticarum“<br />
bekannt wurde. – Die meisten Bibliographen führen die<br />
Titel von Vater und Sohn unter einem Namen. Einzig die<br />
Wellcome Library differenziert in der Zuweisung der<br />
Werke. – Titel im Falz verstärkt, verso gestempelt und mit<br />
aufgeklebtem Exlibris; fleckig und etw. gebräunt.<br />
1380 (LÖFFLER, FRIEDERIKE LUISE), Neues Kochbuch<br />
oder geprüfte Anweisung zur schmackhaften<br />
Zubereitung der Speisen, des Backwerks, der<br />
Confekturen, des Gefrornen und Eingemachten.<br />
Neue durchaus verb. und vermehrte Aufl. Stuttgart,<br />
Steinkopf, 1809. 4 Bl., 628 (recte <strong>61</strong>6) S. Läd.<br />
Pp. d. Zt. (90) 120,-<br />
Oekonomisches Handbuch für Frauenzimmer, Bd. I/1. –<br />
Vgl. Methler 3635. Weiss 2348: „Das Werk ist trotz der<br />
vielfach verwendeten französischen Bezeichnungen ein<br />
Kochbuch der schwäbischen Küche.“ – Tls. wasserrandig<br />
und fleckig (Titel stärker), letzte Seite mit Besitzvermerk in<br />
Tinte.<br />
1381 – Neues Kochbuch oder geprüfte Anweisung zur<br />
schmackhaften Zubereitung der Speisen, des<br />
Backwerks, des Confekts, des Gefrornen und des<br />
Eingemachten. 6. verb. Aufl. Stuttgart, Steinkopf,<br />
1817. XII, <strong>61</strong>9 S. Pp. des frühen 20. Jhdts. (fleckig<br />
und gebräunt). (75) 120,-<br />
Oekonomisches Handbuch für Frauenzimmer, Bd. I/1. –<br />
Methler 3643 a. Weiss 2348: „Das Werk ist trotz der vielfach<br />
verwendeten französischen Bezeichnungen ein Kochbuch<br />
der schwäbischen Küche.“ – Fliegender Vorsatz mit<br />
Besitzvermerk und einem Rezept für Lebkuchen von alter<br />
Hand in Tinte, stark fleckig. – Exlibris.<br />
1382 NEUHOF, W., Der Kaffee und Thee, wie deren<br />
sämmtliche Surrogate oder Ersatz- und Ergänzungsmittel.<br />
Zweite unveränderte Aufl. Weimar,<br />
Voigt, 1866. VIII, 115 S., 2 Bl. Anzeigen. Hlwd. d.<br />
Zt. (beschabt und bestoßen). – Mueller 157. –<br />
Mehrf. gestempelt, stärker fleckig. (7) 80,-<br />
1383 PROCACCHI, G., Trincier oder Vorlege Buch.<br />
Leipzig, Groß, 1624. 4°. Mit 15 (2 gefalt.) Kupfertafeln.<br />
4 Bl., 110 S., 2 Bl. Pp. um 1900 (beschabt<br />
und bestoßen). (7) 2.500,-<br />
Gastronomie 293<br />
Nr. 1385<br />
Weiss 3044. Frenzel 17: „Das größte, repräsentativste und<br />
im Text umfangreichste Lehr-Handbuch zur Tranchierkunst<br />
des 17/18ten Jahrhunderts. Gegenüber den 1620/21<br />
Ausgaben wesentlich erweitert um neue Tranchiervarianten<br />
und Objekte wie Obst. Dieselben Kupfer von Andreas<br />
Bretschneider; bei den Tranchierbestecken mit einem Obstmesser<br />
ergänzt.“ – Titel aufgezogen, Vorsatz mit drei Ex -<br />
libris, gering gebräunt. – Siehe Abbildung Seite 287.<br />
„The largest, most representative and in the text most comprehensive<br />
textbook as regards the art of carving of the<br />
17th/18th century“. – Title mounted, endpaper with three<br />
exlibris, minor browning. – Cardboard around 1900 (scratched<br />
and scuffed). – See illustration on page 287.<br />
1384 SAINT-GEORGES, A., Éloge de la table. (Paris<br />
1947). Fol. Mit einer Radierung mit Remarke,<br />
18 Tafeln (in Pag.) sowie zahlr. farb. Illustr. 207 S.,<br />
3 Bl. Lose Lagen in Orig.-Umschlag (leicht fl.) mit<br />
OPp.-Einbanddecke und -Schuber (Gebrauchsspuren).<br />
(14) 100,-<br />
Eines von 400 Ex. „sur pur chiffon“ (Gesamtaufl.: 541). –<br />
Monod 10072. – Ausgabe für die „Confrérie des Chevaliers<br />
du Tastevin“ mit den amüsanten Illustrationen von H. Baille.
294<br />
Nr. 1388<br />
1385 TASCHENBUCH DEM BACCHUS UND<br />
JOCUS GEWEIHT von Friederich Hophthalmos<br />
(= Ch. F. Haug). Stuttgart, Steinkopf, o. J.<br />
(1811). 12°. Mit gestoch. Frontisp. 3 Bl., 148,<br />
248 S., 2 Bl. OPp. (leichte Gebrauchsspuren).<br />
(158) 250,-<br />
Köhring 109. Lanckoronska-R. 109. Hayn-G. VII, 595. –<br />
Mit einem Anhang „von 100 der besten ältern und neuern<br />
Gesellschafts- und Trink-Lieder“. – Gedichte von Novalis,<br />
Claudius, Schiller, Kleist, Lessing und Stolberg. – Haug<br />
(17<strong>61</strong>-1829) gehörte auf der Karlsschule zum Freundeskreis<br />
Schillers und war von 1807-17 Schriftleiter von Cottas<br />
„Morgenblatt“. – Siehe Abbildung.<br />
1386 KONVOLUT – 6 Kochbücher des 19. und frühen<br />
20. Jahrhunderts in 6 Bdn. Verschiedene Einbände<br />
(Altersspuren). – Gebrauchsspuren. (125)<br />
100,-<br />
Genealogie und Heraldik<br />
Genealogie und Heraldik<br />
1387 BURGERMEISTER, J. S., Bibliotheca equestris.<br />
2 Bde. Ulm, Gassenmeyer, 1720. 4°. Mit gestoch.<br />
Frontisp. und 3 Kupfertafeln (davon 1 gefalt.).<br />
1 Bl., 68, 16 S., S. 5-148, 1474 (recte 1470) S., 99;<br />
1 Bl., 4, 60, 1418 (recte 1414), 126 S., 28 Bl. (das<br />
erste weiß). Ldr. d. Zt. mit Rsch. (beschabt, Kapitale<br />
eingerissen und mit Wurmspuren). (102) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Pütter I, 320, VI. Heydenreich II, 159<br />
Anm. – Umfangreiches, aus über 50 Sprachen zusammengestelltes<br />
Kompendium über Herkunft, Geschichte und<br />
Rechte des Adels. Burgermeister war Syndikus des schwäbischen<br />
Adels und eifriger Vertreter seiner Privilegien und<br />
Unabhängigkeit. Kernstück des zweiten Bandes ist ein<br />
Abdruck von Rüxners Turnierbuch (mit Abb.).<br />
1388 RUDOLPHI, J. A., Heraldica curiosa. Nürnberg,<br />
Buggel, 1698. Fol. Mit gestoch. Frontisp. und<br />
15 Kupfertafeln. 5 Bl., 226 S., 9 Bl. Pgt. d. Zt.<br />
(leicht beschabt). (4) 250,-<br />
Erste Ausgabe, ohne den Tl. II, der erst zur zweiten Ausgabe<br />
von 1718 erschien. – STC K 788. Von Berchem 540.<br />
Holzmann-B., Pseud.-Lex., 241. – Grundlegendes deutsches<br />
Handbuch der Wappenkunst im 18. Jahrhundert, verfaßt<br />
von dem Adligen J. A. Kroll von Freyhen, der sich nur<br />
unter Pseudonym zu publizieren traute. – Die Kupfer zeigen<br />
über 880 Wappen, daneben Kronen, Helmdecken,<br />
Orden etc. – Leicht gebräunt und fleckig, insgesamt gutes<br />
Exemplar aus dem Kloster Lambach. – Siehe Abbildung.<br />
1389 SCHAUM, J. C., Das Grafen- und Fürstenhaus<br />
Solms ist gleichzeitig mit dem Hause Nassau aus<br />
Salischem Königs-Stamme erblühet und dessen<br />
ältester Stammsitz Braunfels. Frankfurt, Kettembeil,<br />
1828. Mit 4 Holzstichtafeln und 16 meist<br />
gefalt. doppelblattgr. Stammtafeln. VIII, 405 S.<br />
Späteres Hldr. (Rücken stärker beschabt). (20)<br />
200,-<br />
Einzige Augabe. – Demandt I, 332. – Stellenweise gebräunt.<br />
– Beigebunden der Widmungsbrief von Carl Prinz zu Solms<br />
(1812-1875) an einen Herrn Brunet, datiert 18. Februar<br />
1842. In dem Brief äußert Carl zu Solms sein stetes Streben,<br />
„ein ächter Ritter und ein deutscher Fürst, nicht allein zu<br />
heißen, sondern zu seyn.“<br />
1390 SCHNEIDER, L., Das Buch vom rothen Adler<br />
Orden. Das Grosskreuz historisch, diplomatisch,<br />
statistisch und bildlich. Berlin, Hayn, 1863. Gr.-<br />
4°. Mit 2 farb. lithogr. Tafeln. 1 Bl., S. (97)-127.<br />
Rotes Maroquin d. Zt. mit goldgepr. Titel und<br />
Fileten auf den Deckeln (wenig beschabt und etw.<br />
bestoßen). (158) 200,-
Nr. 1391<br />
Erste Ausgabe. – Lipperheide Of 69. – Seltener Ergänzungsband<br />
zum 1857 datierten, aber nicht ausgelieferten<br />
Grundwerk. – Seit 1792 war der Rote Adlerorden der<br />
zweithöchste preußische Orden. – Die Tafeln zeigen die<br />
Inthronisierung Wilhelms I. im Oktober 18<strong>61</strong> und die Kette<br />
zum Großkreuz, das der König anläßlich seiner Krönung<br />
gestiftet hatte.<br />
1391 SIEBMACHER, J., Das erneuerte und vermehrte<br />
Teutsche Wappenbuch. Tle. I-IV (von 5) in 2 Bdn.<br />
Nürnberg, Gerhard für Fürst, (1655-57). Qu.-4°.<br />
Mit 4 gestoch. Titeln und 794 Kupfertafeln. Läd.<br />
mod. Ldr. unter Verwendung alten Materials für<br />
den Rücken. (89) 500,-<br />
Berchem 573. Hampe, Fürst, 122. Lipperheide Rc 10 (Tle.<br />
III-V und Anhang). – Teil V erschien 1667. – Siebmachers<br />
Hauptwerk (EA 1605 und 1609 in 2 Bdn.) hat angesichts<br />
seiner Wichtigkeit für die Heraldik im Laufe der Jahrhunderte<br />
zahlreiche Neuauflagen erfahren. Die vorliegende<br />
Ausgabe wird von Bernd (Allgemeine Schriftenkunde der<br />
gesammten Wappenwissenschaft I, 373) hervorgehoben,<br />
weil alle späteren Ausgaben und Nachahmungsversuche<br />
nicht mehr die sie besonders kennzeichnende Genauigkeit<br />
Genealogie und Heraldik 295<br />
und leichte Benutzbarkeit erreichten. – Die Besonderheit<br />
unseres Exemplars liegt in den wohl zeitnahen, von kundiger<br />
Hand ausgeführten Ergänzungen von Wappen auf den<br />
Versoseiten mehrerer Tafeln. In der Art der Beschriftung<br />
und der feinen Ausführung den Stichen sehr ähnlich, sind<br />
sie jeweils an der inhaltlich passenden Stelle eingefügt. –<br />
Ohne die separat erschienenen Register. – Mehrere Wappen<br />
und Tafeln koloriert, zahlreiche Marginalien in Tinte,<br />
einzelne kleine Einrisse, kaum fleckig. – Gestoch. Wappenexlibris.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
1392 – Das erneuerte und vermehrte Teutsche Wappenbuch.<br />
5 Tle. und Anhang in 3 Bdn. Nürnberg,<br />
Gerhard für Fürst, (1655-67). Qu.-4°. Mit 5 ge -<br />
stoch. Titeln und 1146 Kupfertafeln. Läd. Pgt. d.<br />
Zt. (4) 500,-<br />
Berchem 573. Hampe, Fürst, 122 (Tle. I-IV). Lipperheide<br />
Rc 10 (Tle. III-V und Anhang). – In Teil II das fehlende<br />
Register handschriftlich ergänzt. Ohne das separat erschienene<br />
Generalregister. – Am Beginn von Tl. I einige Bl. angerändert,<br />
einzelne Lagen lose, die Register mit hs. Ergänzungen,<br />
wenig fleckig.
296<br />
Nr. 1394<br />
1393 WAPPENKALENDER – Der Durchlauchtigen<br />
Welt Geschichts-Geschlechts- und Wappen-<br />
Calender auf das Jahr 1757. Zum fünf und dreysigstenmal<br />
neu vermehrt und verbessert. Nürnberg,<br />
A. Bieling für Ch. Weigel, (1757). Mit ge -<br />
stoch. Frontisp., gazseit. Textkupfer, Kupfertafel<br />
sowie 79 gefalt. genealogischen Tabellen mit<br />
73 Wappenkupfern. 9, 1 Bl., S. 79-132, 2 Bl. (Verlagsanzeigen).<br />
Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg.<br />
(Bezug mit kleiner Fehlstelle, beschabt und bestoßen).<br />
(89) 150,-<br />
Bauer (Weigel) 7.1, 52 und 4.9: „Für das Gebiet der Genealogie<br />
und Heraldik war der Kalender der erste seiner Art, in<br />
den historisch-genealogischen Almanachen und Hofkalendern<br />
des späteren 18. und 19. Jahrhunderts fand er eine<br />
breite Nachfolge. Den Hauptteil des Kalenders bilden die<br />
Stammtafeln und Wappen von europäischen weltlichen und<br />
geistlichen Fürsten, die jährlich auf den aktuellen Stand<br />
gebracht wurden.“ – Der letzte Jahrgang des Weigelschen<br />
Wappenkalenders. – Das Textkupfer mit „Erklärung der<br />
Farben“, die Tafel mit einer Medaille auf Königin Anne von<br />
England. – Einzelne Tafeln verbunden, wenig fleckig, gegen<br />
Ende kleiner Wasserrand. – Gestoch. Wappenexlibris von<br />
Joh. Conrad Ioseph Xaver Fri. Pfiffer ab Altishoefen.<br />
Jagd und Fischfang – Pferdebücher<br />
Jagd und Fischfang –<br />
Pferdebücher<br />
1394 CASTELLAMONTE, A. DI, Venaria reale.<br />
Palazzo di Piacere, et di Caccia, Ideato dall'Altezza<br />
Reale di Carlo Emanuel II. Turin, Zapatta,<br />
1674. Fol. Mit 3 gestoch. Titeln, und 62 (statt 63?;<br />
18 doppelblattgr., 19 mehrf., 6 gefalt.) Kupfer tafeln.<br />
2 (statt 3) Bl., 99 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch., Rvg.,<br />
goldgepr. Bordüre, rautenförmigem Mittelstück<br />
und Monogramm auf den Deckeln (Kapital restauriert,<br />
etw. berieben und bestoßen, Vg. teilw.<br />
abgerieben). (14) 6.000,-<br />
Erste und wohl einzige Ausgabe. – STC 200. Cicognara<br />
3982. Ornamentstichslg. Berlin 2621. Souhart 89. Ceresoli<br />
137. Jeanson 1078. Schwerdt I, 98: „Copies of this book,<br />
with plates complete, are difficult to find. Souhart was<br />
aware of the fact in 1886, yet, in supplying a list of the plates<br />
he omitted one entitled 'Architettura', noteworthy for<br />
its calligraphic sporting border.“ – Das königliche Jagdschloß<br />
in vielen dekorativen und schönen Kupfern von<br />
G. Tasniere: Pläne, Grund- und Aufrisse, Ansichten der<br />
Fassaden und Plätze, Triumphbogen, Gartenanlagen, Brunnen,<br />
Tempelchen sowie zahlr. Details. Im zweiten Teil<br />
schöne Jagdszenen, mythologische Darstellungen und Reiterporträts.<br />
– Es fehlt das Porträt im Oval der Herzogin von<br />
Savoyen als Diana. Am Anfang vorhanden die beiden Widmungsbl.<br />
A1-2. Die beiden großen Falttafeln mit z. Tl. stärkeren<br />
Quetschfalten. Leicht gebräunt, tls. etw. stockfl., zu<br />
Beginn mit kleiner Wurmspur, einzelne Falttafeln innen mit<br />
kleineren Einrissen. – Siehe Abbildung.<br />
First and probably sole edition. – The royal hunting palace<br />
in numerous decorative and beautiful copper engravings by<br />
G. Tasniere. – Lacking oval portrait of the Duchess of Savoy<br />
as Diana. With the two dedication leaves A1-2 at the beginning.<br />
The two large folded plates quite heavily creased.<br />
Lightly browned, parts a little foxed, small wormtrace at the<br />
beginning, occasional folded plates with smallish tears. –<br />
Contemporary calf with spine label, gilt back, giltpressed<br />
border, lozenge shaped central piece and monogramme on<br />
both covers (turn-ins restored, some rubbing and scuffing,<br />
gilding partly rubbed off). – See illustration.<br />
1394a CAVENDISH, DUKE OF NEWCASTLE, W.,<br />
Neueröfnete Reitbahn oder vollkommener Stallmeister.<br />
In das Deutsche übersetzt von J. Ph. F.<br />
von Pernauer. Neue verb. Aufl. Nürnberg, Raspe,<br />
1764. Fol. Mit doppelblattgr. gestoch. Titel,<br />
8 Textkupfern und 76 (statt 81; 58 doppelblattgr.)<br />
Kupfertafeln. 4 Bl., 104 S. Lwd. d. 19. Jhdts.<br />
(Bezug mit kleinen Schäden, fleckig, berieben und<br />
bestoßen). (159) 1.500,-<br />
Brunet I, 1700. Nissen 853. – Vgl. Mennessier de la Lance II,<br />
250 (Ausg. von 1700). – Prächtig illustriertes Werk zur Pferdedressur.<br />
– Die englische Originalausgabe erschien 1667 in<br />
London, die französische Übersetzung 1677 in Paris, die<br />
erste deutsche allerdings erst 1700 in Nürnberg. Sie war mit<br />
82 Kupfern ausgestattet, die Tafeln zur vorliegenden zweiten<br />
Ausgabe wurden neu gestochen. Dieser folgte noch eine<br />
dritte, ebenfalls bei Raspe, mit nur noch 54 Kupfertafeln. In
Nr. 1394a<br />
der deutschen Ausgabe wurden die Darstellungen der französischen<br />
teilweise vergrößert und von 42 auf 82 Tafeln<br />
(inklusive dem gestochenen Titel) verteilt. – Es fehlen die<br />
Tafeln 8-12 und 52. – Titel mit altem Besitzvermerk, die<br />
Tafeln auf Stegen mont., Tafel 19 mit kleiner schadhafter<br />
Stelle (Darstellung gering abgerieben, braune Farbspur),<br />
Tafel 65 mit kleinem, alt hinterlegten Einriß; breite Ränder<br />
unten gelegentlich mit minimalen Wurmspuren, stellenw.<br />
wenig wasserrandig, vor allem in den Rändern etw. ge -<br />
bräunt und fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1395 CLAUS, A., De Dianae antiquissima apud Graecos<br />
natura. Dissertatio inauguralis mythologica.<br />
Breslau, Köhler, 1881. 2 Bl., 105 S., 1 Bl. Läd.<br />
Hlwd. d. Zt. – Gebrauchsspuren. – Aus der Bi bliotheca<br />
Tiliana. (14) 80,-<br />
1396 FAYSER, J., Hippiatria. Gründlicher Bericht und<br />
aller ordennlichtse Beschreibung der bewerten<br />
Roßärtzney. 6 Tle. in 1 Bd. Augsburg, M. Manger<br />
für G. Willer, 1576. Fol. Mit breiter Titelholzschnittbordüre,<br />
ganzseit. Wappenholzschnitt auf<br />
dem Titel verso, Holzschnittportr. und doppelblattgr.<br />
Holzschnitt-Tafel. 13 nn., 154 (recte 155)<br />
num., 2 nn. Bl. Flex. Pgt. d. Zt. (etw. fleckig und<br />
zusammengeschnurrt). (91) 6.000,-<br />
Jagd und Fischfang – Pferdebücher 297<br />
Wohl einzige Ausgabe. – STC 299. VD 16 F 670. Wellcome<br />
I, 2183. Schrader-H. 589. Andresen I, 420, 247. – Behandelt<br />
umfassend die Krankheiten der Pferde und ihre Heilung. –<br />
Schöner Druck mit großen Initialen, Zierstücken und Leisten.<br />
In der großen Titeleinfassung Szenen aus der Pferdebehandlung,<br />
auf der Titelrückseite das brandenburgische<br />
Wappen von Jost Amman. Die doppelblattgr. Tafel zeigt im<br />
Oval ein galoppierendes Pferd mit zahlr. anatomischen bzw.<br />
veterinärmedizinischen Hinweisen. – Fayser hat 1570 auch<br />
das Pferdebuch von Grisone übersetzt (Lipperheide Tc 3;<br />
dort erste Verwendung der Falttafel). – Nur stellenw. wenig<br />
fleckig, insgesamt sehr gut erhaltenes Exemplar aus der<br />
Sammlung Anderhub. – Siehe Abbildung.<br />
Probably sole edition. – Deals extensively with the illnesses<br />
of horses and their cure. – Some soiling here and there,<br />
altogether very well preserved copy from the Anderhub<br />
collection. – Contemporary limp vellum (somewhat soiled<br />
and undulated). – See illustration.<br />
1397 (GOURY DE CHAMPGRAND), Almanach du<br />
chasseur. Paris, Pissot, 1773. 12°. Mit gestoch. Titel<br />
von Choffard. 4 Bl., 207, 38 (statt 40) S. (37 S.<br />
gestoch. Notenbeilagen, die letzte S. weiß). Hldr.<br />
d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (Gelenke gebrochen,<br />
beschabt und bestoßen). (49) 100,-<br />
Jeanson 1006. Souhart 94. Schwerdt I, 102. – Enthält einen<br />
ewigwährenden Kalender, ein umfangreiches Wörterbuch<br />
der Jagdbegriffe sowie Jagdlieder in Noten und Text. – Es<br />
fehlt das letzte (weiße) Blatt der Notenbeilagen mit gestochener<br />
Seitenzählung. – Tls. gebräunt, wenig fleckig.
298<br />
Nr. 1396<br />
1398 GUTMANN, R. VON, Meine Jagdexpedition im<br />
Jahre 1909. (Jagden in Alaska und im Beringmeer).<br />
Wien, (Fischer), 1912. Fol. Mit Kupferstichkarte<br />
und 87 Tafeln auf aufgewalztem China. 32 S.<br />
Hmaroq. d. Zt. mit Rvg., sign. „Ferdinand Bakala,<br />
Wien“ (lichtrandig, minimal bestoßen), in etw. läd.<br />
Pp.-Schuber. (86) 800,-<br />
Nr. 50 von 50 Ex. auf kaiserlichem China. – Die Tafeln in<br />
Photogravüre mit Darstellungen u. a. der Jagdgesellschaft,<br />
von Einheimischen und Jagdtrophäen. – Nahezu verlagsfrisch.<br />
1399 HONORÉ DE SAINTE-MARIE, (B. V.), Dissertazioni<br />
storiche e critiche sopra la cavalleria<br />
antica e moderna, secolare e regolare. Brescia, Rizzardi,<br />
17<strong>61</strong>. 4°. Mit 12 Tafeln, Portr., Titel- und<br />
Kopfvign. (alles gestochen). 24, 480 S. Interims-<br />
Pp. d. Zt. (Gebrauchsspuren). (49) 300,-<br />
Huth 39. – Vgl. Guigard 346: „Ouvrage intéressant et plein<br />
d'érudition.“ – Wohl erste italienische Ausgabe. Die französische<br />
Originalausgabe war 1718 erschienen. – Titel mit<br />
Namensetikett. – Siehe Abbildung.<br />
1400 HÜNERSDORF, L., Anleitung zu der natürlichsten<br />
und leichtesten Art Pferde abzurichten.<br />
Marburg, Neue akadem. Buchhandlung, 1790. Mit<br />
gestoch. Frontisp. XXXVIII, 579 S., 2 Bl. (Anzeigen).<br />
Hldr. d. Zt. (stark beschabt und bestoßen).<br />
(3) 120,-<br />
Jagd und Fischfang – Pferdebücher<br />
Nr. 1399<br />
Erste Ausgabe. – Huth 57. Mennessier de la Lance I, 657<br />
Anm. – Bis in die Mitte des 19. Jhdts. öfter aufgelegtes Werk<br />
mit sehr brauchbaren Hinweisen zur Dressurkunst.<br />
Hünersdorf, der Mitbegründer der „Deutschen Methode“,<br />
war Stallmeister an den Höfen des Prinzen von Hessen und<br />
des Herzogs von Braunschweig. – Vorsatz mit Besitzvermerk<br />
von alter Hand in Tinte, Titel gestempelt, die S. 181/82<br />
mit hinterlegtem Eckabriß (geringer Buchstabenverlust),<br />
wenig fleckig. – Exlibris.<br />
1401 KEGEL, K., Ueber den Umgang mit Pferden.<br />
Bamberg, Lachmüller, 1819. Mit 2 gefalt. lithogr.<br />
Tafeln von (F. S.) Scharnagel. XXXII, 205 S. Pp. d.<br />
Zt. (leicht fleckig und bestoßen). (158) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Huth 89. Thieme-B. XXIX, 586. – Wenig<br />
fleckig.<br />
1402 LEONHARDI – FORST- und JAGDKALEN-<br />
DER. (Hrsg. von F. G. Leonhardi.). Bd. V (von<br />
10) in 1 Bdn. Leipzig, Küchler, (1797). 12°. Mit<br />
gestoch. Frontisp., gestoch. Titel und 7 kolor.<br />
Kupfertafeln. 12 Bl., 272 S., 4 Bl. OPp. (Rücken<br />
lädiert, beschabt und bestoßen). (83) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Köhring 46. Marwinski 287. Lindner<br />
1283.01. Souhart 295. Lanckoronska-R. 137. – Die kolor.<br />
Tafeln zeigen Vögel, Insekten und jagdbare Tiere. – Etw.<br />
gebräunt und fleckig. – Gestoch. Exlibris. – Beiliegt das<br />
„Taschenbuch für Forst- und Jagdfreunde für das Jahr 1803<br />
und 1804“ von L. Wildungen.
1403 MUZANI, C., Le caccie. Poemetti. Padua, (Bettinelli),<br />
1789. 108 S. Mod. Pp. (etw. beschabt, ge -<br />
dunkelt). (49) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – De Backer-S. V, 1484, 4. Ceresoli 372:<br />
„Edizione originale rarissima di opera classica nella letteratura<br />
venatoria italiana, letterariamente superiore a quelle che<br />
la seguirano. Consta di sei poemetti endecasillabi sciolti, ai<br />
quali segue un canto di settenari a rima abbinata.“ Schwerdt<br />
II, 37: „Unknown to Souhart and Renault and Sassi. A collection<br />
of six poems, including five on the catching of quails,<br />
figeaters, starlings, larks, etc., and one on hare hunting, with<br />
a description of a famous sporting dog, unknown.“ – Leicht<br />
gebräunt, fleckig, unbeschnitten. – Mod. Exlibris.<br />
1404 (PERNAU, F. A. VON), Gründliche Anweisung<br />
alle Arten von Vögeln zu fangen. Nebst einem<br />
Anhange von Joseph Mitelli, Jagdlust. Nürnberg<br />
und Altdorf, Monath und Kußler, 1797. Mit ge -<br />
stoch. Frontisp. und 44 (statt 45) teils gefalt. Kupfertafeln.<br />
XIV, 796 S. Pp. d. Zt. (stark beschädigt).<br />
(158) 150,-<br />
Lindner 1591.09. Nissen 716. Souhart 587. Schwerdt IV, 76.<br />
– Die bekannte Abhandlung Pernaus erschien erstmals 1702<br />
als Teil der „Angenehmen Landlust“. Einzelausgaben folgten<br />
1707, 1716, 1720, 1754 und 1768. Bechstein hielt sie für<br />
so bedeutend, daß er sie neu herausgab, er konnte allerdings<br />
den Namen des Verfassers nicht ermitteln. – Die ersten 30<br />
Kupfer zeigen verschiedene Volieren und Fangmethoden<br />
(daraus fehlt Tafel 3). Die folgenden 15 Kupfer illustrieren<br />
den Kommentar zu Mitellis „Jagdlust“. – Wenige Lagen<br />
wasserrandig, eine Tafel mit größerem Einriß, gering ge -<br />
bräunt.<br />
1405 RIFLESSIONI sopra la pescaja sul torrente Fersina.<br />
O. O. und Dr., 1773. 4°. Mit gefalt. Kupferstichkarte.<br />
26 S. Interims-Brosch. d. Zt. (beschäd.<br />
Bezug). (49) 500,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar. – Die Karte<br />
zeigt das Gebiet um den nahe Trient gelegenen Lago di<br />
Caldonazzo mit der Fersina. – VORGEB.: GAUTIER, H.,<br />
Architettura delle strade antiche, e moderne. Vicenza, Veronese,<br />
1769. – Mit 5 ausklappbaren Kupfertafeln (ohne das<br />
gestoch. Porträt). 16, 98 S. – Ornamentstichslg. Berlin 3552.<br />
– Vgl. Poggendorff I, 858 (EA Paris 1716). – Die gefaltete<br />
Karte mit Randeinriß.<br />
1406 TANARA, V., L'economia del cittadino in villa.<br />
Libri VII. Riveduta, ed accresciuta in molti luoghi<br />
dal medesimo auttore, con l'aggiunta della qualità<br />
del cacciatore. Venedig, Tramontin, 1687. 4°. Mit<br />
Holzschnittvign. auf dem Titel. 544 S. Pgt. d. Zt.<br />
(fleckig, beschabt und bestoßen). (56) 200,-<br />
Ceresoli 508. Souhart 452. – Die 16. Auflage insgesamt,<br />
zugleich die achte venezianische Ausgabe. – Das meistaufgelegte<br />
italienische Land- und Hauswirtschaftsbuch seiner<br />
Zeit. – Vorsatz mit hs. Besitzvermerk, stellenw. stärker ge -<br />
bräunt.<br />
Judaica und Hebraica 299<br />
1407 WIN(C)KELL, G. F. D. AUS DEM, Handbuch<br />
für Jäger, Jagdberechtigte und Jagdliebhaber.<br />
2. verm. und ganz umgearb. Aufl. 3 Bde. Leipzig,<br />
Brockhaus, 1820-22. Mit 2 gefalt. Kupfer tafeln,<br />
5 Falttabellen und 2 Musikbeilagen.<br />
32 S., CCCCLXIV, 477 S., 1 Bl. (Verlagsanzeige);<br />
XVIII, 813; XIV, 874 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch.<br />
(Gelenke tls. eingerissen, beschabt und bestoßen).<br />
(62) 300,-<br />
Lindner 2279.02. Brockhaus-Verz. 144-145. – Vgl. Souhart<br />
495. Schwerdt IV, 101. – „Man kann es noch heute als die<br />
beste Grundlage für jagdliches Wissen und jagdliche Erfahrungen<br />
bezeichnen“ (ADB XLIII, 343). – Wenig fleckig.<br />
1408 WINTER VON ADLERSFLÜGEL, G. S.,<br />
Neuer und vermehrter Tractat von der Stuterey<br />
oder Fohlenzucht. Nürnberg, Endter, 1687. Fol.<br />
Mit gestoch. Titel, 44 (5 doppelblattgr.) Kupfer tafeln<br />
und doppelblattgr. Tabelle. 10 Bl., 222 S. Hldr.<br />
d. Zt. (starke Gebrauchsspuren). (88) 400,-<br />
Mennessier de la Lance II, 649. Nissen, ZBI, 4426. STC W<br />
1072. – Das klassische Handbuch der Pferdezucht, verfaßt<br />
vom Stutenmeister Georg Simon Winter von Adlersflügel<br />
(1629-1701). – Text vierspaltig in Latein, Deutsch, Italienisch<br />
und Französisch auf je 1 Doppelseite. – Die Tafeln<br />
zeigen Stuten, die zum Decken geführt werden, und Pferde<br />
verschiedener Rassen. Mit einigen Kuriositäten, die Ridinger<br />
später für einzelne Blätter in seinem „Thier-Reich“ als<br />
Vorlagen dienen sollten. – Zur (in allen uns bekannten<br />
Exemplaren abweichenden) Tafelkollation: Tafeln num. von<br />
1-34; Tafel 1 nur noch fragmentarisch erhalten, 3 fehlt;<br />
9, 10, 14 und 17 doppelt; 12 mit A, B und C, 19 mit D und<br />
E, 21 mit E und F, Nrn. 22-23 und 27-28 auf je 1 Tafel;<br />
3 nicht numerierte Tafeln. – Buchblock gebrochen, Titel<br />
sehr knapp beschnitten, einige Tafeln lose, mit einigen laienhaft<br />
hinterlegten Ein- und Ausrissen, stellenw. fleckig.<br />
Judaica und Hebraica<br />
1409 ANDREE, R., Zur Volkskunde der Juden. Bielefeld<br />
und Leipzig, Velhagen & Klasing, 1881. Mit<br />
farb. Faltkarte. VIII, 296 S. OPp. (fleckig und<br />
leicht bestoßen). – Erste Ausgabe. – NDB I, 285.<br />
– Etw. fleckig. (158) 60,-<br />
1410 BARATIER, J. P., Voyages de Rabbi Benjamin fils<br />
de Jona de Tudele en Europe, en Asie & en Afrique,<br />
depuis l'Espagne jusqu'à la Chine. 2 Tle. in<br />
1 Bd. Amsterdam, Aux dépens de la Compagnie,<br />
1734. Mit gestoch. Frontisp. 25 Bl., 247 S., 4, 1 Bl.,<br />
377 S. Pp. d. Zt. unter Verwendung von Makulatur<br />
mit Federproben (stärkere Gebrauchsspuren).<br />
(3) 500,-
300<br />
Erste französische Ausgabe. – Roest I, 152. Steinschneider<br />
4493. Tobler 17. Wilson 19. – Vgl. Navari 120. – Hauptquelle<br />
zu Riten, Gebräuchen und Lebensweisen vieler jüdischer<br />
Gemeinden des Hochmittelalters. – Der aus dem<br />
nordspanischen Tudela stammende jüdische Kaufmann<br />
hatte den Orient zwischen 1160 und 1173 bereist. Die erste<br />
hebräische Ausgabe seines Reiseberichts war 1543 in Konstantinopel<br />
gedruckt worden. „An interesting feature of his<br />
narrative is its division into what he saw and what he heard“<br />
(Navari). – Das Frontispiz mit einem Porträt des Herausgebers.<br />
– Titel von Tl. I mit restauriertem Ausschnitt, das<br />
Frontisp. tls. bis zum Bildrand beschnitten, einzelne Bl. etw.<br />
lose, kleine Wurmspuren. – Mit hs. Besitzvermerk eines<br />
Juden aus Landau (Mayer Gabriel). – Selten.<br />
1411 CHORIN, A., Igereth Elassaph oder Sendschreiben<br />
eines afrikanischen Rabbi an seinen Collegen<br />
in Europa. Prag, Landau für den Verfasser, 1826.<br />
4 Bl., 94 S. (1 Bl. zwischengeb.), 35 hebr. num. Bl.,<br />
19 S. Hlwd. d. Zt. (beschabt und bestoßen). (7)<br />
300,-<br />
Erste Ausgabe. – Steinschneider 4751, 2. Herlitz-K. I, 1375.<br />
– Nicht bei Fürst. – Antwort des ungarischen Oberrabiners<br />
Aaron Chorin (Choriner; 1766-1844) auf Fragen der Regierung<br />
des Großherzogtums Baden zu den religiösen Reformen<br />
in den österreichischen Staaten. Chorin vertritt hier –<br />
wie in anderen Schriften auch – einen gegen die rabbinische<br />
Orthodoxie gerichteten Standpunkt und erweist sich erneut<br />
als überzeugter Anhänger der jüdischen Reformbewegung,<br />
der „die mosaische Religion nur auf sehr wenige Fundamentalbegriffe<br />
eingeschränkt“ sehen will: Vertrauen auf<br />
Gott und Nächstenliebe (S. 53). – Mehrf. gestempelt, etw.<br />
fleckig.<br />
1412 GOEREE, W., Voor-Bereidselen tot de bybelsche<br />
Wysheid. Tl. 1 (von 2). Amsterdam, Selbstvlg.,<br />
1690. Fol. Mit gestoch. Titel, 47 (18 tls. gefalt. doppelblattgr.)<br />
Kupfertafeln und zahlr. Textkupfern.<br />
19 Bl., 844 S., 18 Bl. Beschäd. Pgt. d. Zt. (49)<br />
200,-<br />
Erste Ausgabe. – Vgl. Hoefer XX, 952. Van Doorninck-K.<br />
I, 3<strong>61</strong> (beide die Ausg. Utrecht 1700). – Die Illustrationen<br />
zeigen u. a. Schriftbeispiele, Münzen, Opfer und Altar -<br />
geräte, Schmuck und Mumien. – Vorderes Gelenk gebrochen,<br />
Vorsätze lädiert, einzelne Randausrisse (kein Bildund<br />
Textverlust), anfangs und am Ende wasserrandig, wenig<br />
fleckig. – Siehe Abbildung Seite 286.<br />
1413 (ISTOCZY, G.), Manifest an die Regierungen und<br />
Völker der durch das Judenthum gefährdeten<br />
christlichen Staaten laut Beschlusses des Ersten<br />
Internationalen Antijüdischen Kongresses zu<br />
Dresden am 11. und 12. September 1882. Chemnitz,<br />
Schmeitzner, 1882. 16 S. Orig.-Broschur (Ge -<br />
brauchsspuren). (3) 80,-<br />
Frühes Dokument der antisemitischen Bewegung in<br />
Deutschland. – Als Verfasser gilt der radikal antisemitische<br />
ungarische Abgeordnete und Schriftsteller Gyözö Istoczy<br />
(auch Victor von Istoczy; 1842-1915). – Auf dem vorwiegend<br />
von Deutschen und Ungarn initiierten Kongreß traten<br />
deutliche Divergenzen zwischen den verschiedenen Richtungen<br />
der antisemitischen Bewegung zutage. Der An -<br />
Judaica und Hebraica<br />
spruch auf Internationalität und auch die geringe Teilnehmerzahl<br />
an einem zweiten Kongreß, der 1883 in Chemnitz<br />
stattfand, wurden in der Presse spöttisch kommentiert. –<br />
Leicht gebräunt.<br />
1414 JÜDISCHES LEXIKON. Hrsg. von G. Herlitz<br />
und B. Kirschner. 4 in 5 Bdn. Berlin, Jüdischer<br />
Verlag, 1927-30. 4°. Mit zahlr. Abb. OLwd. (be -<br />
schabt und bestoßen). – Zischka 35. – Gebrauchsspuren.<br />
(7) 200,-<br />
1415 MEDICI, P. S., Enchiridion linguae sanctae, seu<br />
Lexicon omnium fere vocum quae in sacro textu<br />
reperiuntur. Florenz, V. Vangelisti, 1697. 12°. VIII,<br />
82 S. Läd. Ldr. d. Zt. (149) 200,-<br />
Wohl einzige Ausgabe. – Von uns weder bibliographisch<br />
noch in öffentlichem Besitz nachweisbar. – Kleines hebräisch-lateinisches<br />
Wörterbuch für das Studium des Alten<br />
Testaments, zusammengestellt vom Lehrer des Hebräischen<br />
und der Heiligen Schrift in Florenz, Paolo Sebastiano<br />
Medici (1671-1738), einem zum christlichen Glauben konvertierten<br />
Juden. – Vorsatz mit Monogrammstempel, ge -<br />
bräunt, fleckig.<br />
1416 SCHULZE, B. W. D., Kritik über die gewöhnlichen<br />
Ausgaben der hebräischen Bibel, nebst einer<br />
zuverlässigen Nachricht von der hebräischen<br />
Bibel, welche der sel. D. Luther bey seiner Übersetzung<br />
gebraucht. Berlin, Wever, 1764. 44 S., 1 Bl.<br />
Brokatpapier-Broschur d. Zt. (Rücken rissig). (73)<br />
80,-<br />
Erste Ausgabe. – Fürst III, 296. – Protestantische Kritik an<br />
der masoretischen Ketib-Qere-Praxis (anders zu lesen, als<br />
geschrieben ist). – Gebräunt.<br />
1417 STERN, I. F., Die linke Massematten der hochlöbliche<br />
Jüdenschaft. Die Spitzbubereyen und<br />
Gaunerstreiche der Juden. Meißen, Goedsche, o. J.<br />
(1833). Mit lithogr. Frontisp. und lithogr. Titel.<br />
VIII, 126 S., 1 Bl. (Anzeigen). Stark läd. Brosch.<br />
d. Zt. mit eingeb. Orig.-Broschur. (83) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. XV, 1130, 12. Holzmann-B. III,<br />
3897. – Unter dem Pseudonym Itzig Feitel Stern erschienene<br />
humoristisch-satirische Texte in einem stark fränkisch<br />
eingefärbten jiddischen Idiom. – Als Verfasser dieses antijüdischen<br />
Pasquills und einer Reihe weiterer ähnlicher<br />
Schriften, erschienen 1826-1938 (!), auch eines „Lexikons<br />
der jüdischen Geschäfts- und Umgangssprache“, galt lange<br />
der Sozialpädagoge, Lieddichter und Patrimonialrichter<br />
Heinrich Holzschuher (1798-1847); seit Ludwig Göhring<br />
schien dies widerlegt durch dessen Beitrag „'Itzig Feitel<br />
Stern'. Leben und Werke eines bisher im Dunkel gebliebenen<br />
fränkischen Schriftstellers“ (in der „Zeitschrift für<br />
Bücherfreunde“ 20, 1928, S. 114-120), und in vielen Bibliotheken<br />
und bibliographischen Werken folgte man Göhring<br />
(auch wir in früheren <strong>Katalog</strong>en) und setzte Stern mit dem<br />
als Jurist in verschiedenen mittelfränkischen Orten tätigen<br />
Johann Friedrich Sigmund Freiherrn von Holzschuher<br />
(1796-18<strong>61</strong>) gleich. Nun sieht freilich alles danach aus, daß<br />
diese revidierte Enthüllung der Identität des Itzig Feitel
Stern abermals revidiert werden muß, und zwar auf Grund<br />
der fundierten Untersuchungen von Alfred Klepsch,<br />
Redaktor des Ostfränkischen Wörterbuches, der in einem<br />
Aufsatz mit dem Titel „Jiddische Mundartdichtung von<br />
Nichtjuden aus Franken“ (im „Jahrbuch für fränkische<br />
Landesforschung“ 68, 2008, S. 169-201) dargelegt hat, unseres<br />
Erachtens überzeugend, daß doch der alte Heinrich<br />
Holzschuher zumindest für die unter Sterns Namen ver -<br />
öffentlichten Schriften, die von 1826 bis 1835 erschienen,<br />
der wahre Urheber ist, nicht der von Göhring installierte<br />
Freiherr. – Lagen tls. lose, gebräunt und stark fleckig.<br />
1418 WÜLFER, D., Der verkehrte und doch wider<br />
bekehrte Thomas bey der christlichen Tauf eines<br />
von Posen aus Polen bürtigen Jüden nahmens<br />
Michael von Prag. Nürnberg, Endters Erben,<br />
1660. 4°. 44 S. (ohne das gefalt. Bl.). Broschur d.<br />
Zt. (etw. beschabt). (158) 80,-<br />
Einzige Ausgabe. – ADB XLIV, 563. VD 17 39:136484Z. –<br />
Predigt des Pfarrers und Professors Daniel Wülfer (1<strong>61</strong>7-<br />
1685) anläßlich der Konversion des polnischen Juden<br />
Michael von Prag und Beschreibung des Bekehrungsaktes.<br />
– Titel gestempelt und mit bibliographischem hs. Vermerk;<br />
gebräunt.<br />
Kostüme – Mode – Uniformen<br />
1419 BARROSO, G., Uniformes do exercito Brasileiro.<br />
Rio de Janeiro und Paris, Ferroud, 1922. Fol.<br />
Mit 112 Farbtafeln mit zusätzlicher Weißhöhung.<br />
110 S. Stark läd. OPp. (80) 300,-<br />
Instruktives Werk in Wort und Bild zur Kostümgeschichte<br />
des brasilianischen Militärs von 1730-1922. Herausgegeben<br />
zum hundertjährigen Jubiläum der Unabhängigkeit Brasiliens.<br />
– Stellenw. gering fleckig.<br />
1420 BOURCARD, F. DE, Usi e costumi di Napoli<br />
e Contorni descritti e dipinti. 2 Bde. Neapel,<br />
Nobile, 1853-58. Mit 100 kolor. lithogr. Tafeln.<br />
XIX, 324; 340 S. Spät. Hlwd. mit aufgezogenen<br />
Deckeln der Orig.-Brosch. (beschabt und bestoßen).<br />
(49) 2.500,-<br />
Erste Ausgabe. – Colas 411. Hiler 107. Lipperheide Jbc 25.<br />
– Die Tafeln entstanden nach Zeichnungen von F. und<br />
N. Palizzi, T. Ghezzi, S. Altamura, C. Martorana, P. Mattei<br />
und T. Duclère. – Stellenw. stärker fleckig, erste Lagen von<br />
Bd. II wasserrandig. – Siehe Abbildung Tafel 34.<br />
First edition. – Here and there stronger soiled, first quires of<br />
vol. II with waterstains. – Later half cloth with mounted<br />
covers of original wrappers (scratched and scuffed). – See<br />
illustration on plate 34.<br />
Kostüme – Mode – Uniformen 301<br />
1421 CORRIERE DELLE DAME. Jg. LIX. 52 Hefte<br />
in 2 Bdn. Mailand 1863. 4°. Mit 70 kolor. Kupfertafeln.<br />
212 S.; S. 213-424. Hldr. d. Zt. (stärker be -<br />
schabt und bestoßen). (49) 250,-<br />
Vgl. Colas 691. Lipperheide 4594. – Heftbezeichnung der<br />
ersten 5 Hefte fehlerhaft, ein Heft lose, stellenw. etw.<br />
fleckig. – Beiliegt der „Corriere delle dame“ (2 Bde. Mailand<br />
1840).<br />
1422 COSTUMES de l'empire de Russie. London,<br />
Brimmer für Miller, 1803 (= nach 1823). Fol. Mit<br />
73 kolor. Kupfertafeln in Punktiermanier von<br />
J. Dadley. 81 Bl. Beschäd. Lwd. d. Zt. (49) 500,-<br />
Vgl. Colas 1016. Abbey 244, Anm. (beide die Oktavausg.<br />
Paris, um 1823). Hiler 192. Lipperheide Kaa 18. Colas 702<br />
(jeweils Ausg. Gosnell für Miller 1803). – Datierung nach<br />
den Wasserzeichen der Tafeln. – Texte in Französisch und<br />
Englisch. – Unser Exemplar enthält nur ein französisches<br />
Titelblatt. – Die Tafeln kopiert nach der 1776-80 erschienenen<br />
„Beschreibung aller Nationen des Russischen Reichs“<br />
von Georgi. – Einzelne Tafeln mit tls. hinterlegten Rand -<br />
läsuren, Seiten mit Tafelabklatsch, stellenw. fleckig. –<br />
Wappenexlibris des Wellington College. – Siehe Abbildung<br />
Tafel 33.<br />
1423 FERRARIO, G., Il costume antico e moderno.<br />
Terza ed. 23 in 26 Bdn. Turin, Fontana, 1829-33.<br />
Mit 395 tls. gefalt. kolor. Kupfertafeln. Hldr. d. Zt.<br />
(einige Rücken defekt, beschabt und bestoßen).<br />
(49) 1.500,-<br />
Vgl. Hiler 311. Colas 1051. Lipperheide Ad 7. – Einer der<br />
zahlr. Nachdrucke des bekannten Kostümwerkes. – Die<br />
Tafeln zeigen Trachten und Uniformen sowie Ansichten,<br />
historische Szenen etc. – Vorsätze mit Bibliotheksschildern,<br />
stellenw. fleckig. – Siehe Abbildung Tafel 35.<br />
One of numerous reprints of the famous work of costumes.<br />
– The plates show national costumes and uniforms as well as<br />
views, historic scenes etc. – Endpapers with library labels,<br />
here and there soiled. – Contemporary half calf (spine damaged,<br />
scratched and scuffed). – See illustration on plate 35.<br />
1424 FERRARIUS, O., De re vestiaria libri septem.<br />
Quibus in hac nostra tertia editione accesserunt<br />
Analecta de re vestiaria, & Dissertatio de veterum<br />
lucernis sepulchralibus. 4 Tle. in 1 Bd. Padua,<br />
Frambotti, 1685. 4°. Mit gestoch. Titel, 24 Kupfertafeln<br />
und 30 Textkupfern (ohne die gefalt.<br />
Schrifttafel). 5 Bl., 2<strong>61</strong> (recte 259) S., 4 Bl., 213 S.,<br />
10, 6 Bl., 155, 39 S., 8 Bl. Pgt. d. Zt. (etw. fleckig<br />
und bestoßen). (49) 200,-<br />
Vgl. Lipperheide Bc 3 und 7 (Ausg. 1654 bzw. 1670). – Über<br />
antike Kleidertrachten, eine Erwiderung auf „De re vestiaria<br />
veterum“ des Rubenius. – Die Kupfer zeigen antike<br />
Skulpturen und Münzen. – Zur Anzahl der Kupfertafeln:<br />
Tl. I mit Tafeln 1-4, Tl. II mit Tafel 22, Tl. III mit Tafeln<br />
1-7, 9, 12, 13, 16-18, 29 (jeweils röm. num.) und A, C, D, F<br />
und der irrtümlich als G (statt E) bezeichneten Tafel mit den<br />
Sandalen. – Es fehlt die in manchen Exemplaren enthaltene<br />
gefaltete Schrifttafel. – Stellenw. gebräunt und fleckig.
302<br />
Nr. 1425<br />
Nr. 1426<br />
Kostüme – Mode – Uniformen<br />
1425 FIALETTI, O., De gli habiti delle religioni, con<br />
le armi, e breve descrittion(i). 3 Tle. in 1 Bd. Venedig,<br />
M. Sadeler, 1626. Mit 3 gestoch. Titeln und<br />
73 ganzseit. Textkupfern. Insgesamt 77 Bl. mit<br />
gestoch. Text. Stark beschäd. Ldr. um 1900 mit<br />
Rsch. sowie Deckel- und Rvg. (49) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – Lipperheide Oe 5. Colas 1060. Vinet 2143.<br />
Cicognara 1649. – Die Kupfer zeigen die Trachten von 72<br />
Männerorden, auf der gegenüberliegenden Seite der ge -<br />
stoch. Text, dem meist als Kopfstück Wappen und Wappenspruch<br />
des jeweiligen Ordens vorangestellt sind. – Odoardo<br />
Fialetti (1573-1638) war Schüler Tintorettos und ahmte<br />
dessen Stil in seinen Radierungen und Gemälden nach. –<br />
Vorsatz mit Bibliotheksmarke und hs. Inhaltsverzeichnis,<br />
anfangs knapp beschnitten, wasserrandig und etw. fleckig. –<br />
Mod. Exlibris. – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – The copperplates show the traditional costumes<br />
of 72 religious orders for men, on the opposite page the<br />
engraved text mostly preceded by arms and heraldic motto<br />
of the order as head piece. – Odoardo Fialetti (1573-1638)<br />
was a student of Tintoretto and imitated his style in his<br />
etchings and paintings. – Endpaper with library stamp and<br />
ms. table of contents, at the beginning closely trimmed, with<br />
waterstains and some soiling. – Modern exlibris. – Heavily<br />
damaged calf around 1900 with spine label, gilt on sides and<br />
gilt back. – See illustration.<br />
1426 GUASCO, F. E., Delle ornatrici e de' loro uffizj.<br />
Neapel, Gravier, 1775. 4°. Mit zahlr. Textkupfern.<br />
1 Bl., 10, 179 S., 1 Bl. Hldr. d. Zt. mit Rsch. (Ge -<br />
brauchsspuren). (49) 300,-<br />
Hiler 401. Colas. 1346. Lipperheide Be 27: „Wichtig für die<br />
Haartracht der Römerinnen.“ Cicognara 1667: „Opera erudita<br />
con molte tavole di medaglie, busti, e attrezzi feminili.“<br />
– Vorsatz mit Spuren eines entfernten Exlibris, einzelne<br />
kleine Wurmspuren. – Siehe Abbildung.<br />
1427 (LALAISSE, H.), (Types militaires du troupier<br />
français). Paris, Morier, (um 1870). Gr.-Fol. 48<br />
(statt 59) kolor. lithogr. Tafeln. Lwd. d. Zt. mit<br />
goldgepr. gekrönten Monogr. „M.A.C“ (Ge -<br />
brauchsspuren). (49) 500,-<br />
Lipperheide QK 63. Colas 1737. – Lebendige Uniformdarstellungen<br />
aus der Zeit des Zweiten Kaiserreichs. – Es fehlen<br />
die Tafeln 34, 41 und 51-59. – Eine Tafel lose, gering fleckig.<br />
1428 MARÉCHAL, S., Costumes civils actuels de tous<br />
les peuples connus. 2. Aufl. Bd. IV (von 4). Paris,<br />
Deterville, o. J. (um 1800). Mit 88 kolor. Kupfertafeln.<br />
2 Bl., 351 S. Restauriertes Ldr. d. Zt. (52)<br />
150,-<br />
Colas 1980 Lipperheide Ac 14 (jeweils mit 62 Tafeln). Vinet,<br />
2107, Anm. Cohen-R. 677 Anm. – Umarbeitung eines<br />
Werks von Grasset de Saint-Sauveur, das erstmals 1784-87<br />
erschienen war. Die Tafeln in zartem Kolorit, u. a. mit<br />
Trachten aus Osteuropa und Asien. – Unterschiedlich ge -<br />
bräunt, wenig fleckig. – Mit gestoch. Wappenexlibris.
1429 „QUADRILLES DU CARNEVAL à Berlin“<br />
(Deckeltitel. Berlin und London, Asher, 1836).<br />
Imp.-Fol. Daraus 5 (2 altkolor.) lithogr. Tafeln mit<br />
Randleisten von A. Menzel. Lose in lithogr. Lief.-<br />
Brosch. (Faltspuren). (158) 200,-<br />
Lipperheide Sbb 33. Hiler 729. Bock 143-45. – Tafeln aus<br />
der ersten Lieferung der prächtigen Folge, die den königlichen<br />
Ball vom 8. März 1836 im Schauspielhaus in Berlin<br />
illustriert. – Zwei Bl. mit Namen der dargestellten Personen<br />
in Bleistift am unteren Rand. – Leicht gebräunt, wenig<br />
fleckig.<br />
1430 TRENTSENSKY, M., K. K. Oesterr. Armée nach<br />
der neuen Adjustirung. Tle. V und VI (von 6) in<br />
1 Bd. Wien, Trentsensky, (1837 – ca. 1840). Gr.-<br />
Fol. 2 lithogr. Zwischentitel und 32 kolor. lithogr.<br />
Tafeln unter Passepartout. Mod. rotes Maroquin<br />
mit Rücken- und Deckelvg., sign. „K. Dinkelacker“,<br />
in Pp.-Schuber (stärker beschabt). (49)<br />
800,-<br />
Hiler 852. De Ridder 88. – Zwei Abteilungen des prächtigen,<br />
insgesamt 6 Abteilungen umfassenden Uniformwerks.<br />
– Zur Kollation: Die Tafelnummern 6 und 8 der V. Abteilung<br />
doppelt vergeben, diese Tafeln in variierendem Kolorit.<br />
– Zwei Tafeln stärker, ansonsten nur gering fleckig. –<br />
Exlibris. – Siehe Abbildung Tafel 35.<br />
1431 TASCHENKALENDER der neuesten Moden<br />
für das Jahr 1802. Frankfurt, Berndt, (1801). 12°.<br />
Mit gestoch. kolor. Frontisp., gestoch. Titel und<br />
16 kolor. Modekupfern von J. C. Berndt. 15 Bl.,<br />
68 S. Ldr. d. Zt. (Gebrauchsspuren). (158) 150,-<br />
Nicht bei Köhring, Lanckoronska-R. und Marwinski. –<br />
Seltener Almanach mit sehr hübschen Modekupfern. – Stellenw.<br />
stärker fleckig.<br />
1432 UBOLDO, A., Descrizione degli scudi posseduti<br />
dal banchiere Ambrogio Uboldo. Mailand, Brambilla,<br />
1839. Fol. Mit 9 lithogr. Tafeln. 3 Bl., 27 S.,<br />
10 Bl. (das letzte weiß). Pp. d. Zt. (Gebrauchsspuren).<br />
(54) 300,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar. – Vorsatz mit<br />
Widmung des Verfassers an den Epigraphiker und Antiquar<br />
Giovanni Làbus (1775-1853). – Mehrfach gestempelt,<br />
fleckig.<br />
DAZU: DERS., Descrizione degli elmi posseduti da Am -<br />
brogio Uboldo. Mailand, Molina, 1840. Fol. Mit 10 litho gr.<br />
Tafeln. 5 Bl., 33 S., 9 Bl. (das letzte weiß).<br />
Linguistik – Lexika 303<br />
Linguistik – Lexika<br />
1433 ARABISCH – SUYUTI, 'ABD AL-RAHMAN<br />
AL-, Al-Muzhir fî 'ulûm al-luga. 2 in 1 Bd. Kairo,<br />
Al-Maktaba al Azhariya, 1907. 264, 233 S. Hlwd.<br />
d. Zt. (leicht berieben und bestoßen). (81) 200,-<br />
Erste gedruckte Ausgabe. – GAL II, 155. – Bedeutendes<br />
Werk über die arabische Sprachwissenschaft und ihre Disziplinen.<br />
– Etw. gebräunt.<br />
1434 BROCKHAUS – ALLGEMEINE DEUTSCHE<br />
REAL-ENCYKLOPÄDIE für die gebildeten<br />
Stände. (Conversations-Lexikon). 5. Aufl. 10 Bde.<br />
– Neue Folge. 2 in 4 Bdn. – Zus. 14 Bde. Leipzig,<br />
Brockhaus, 1819-26. Pp. d. Zt. (stark beschabt und<br />
bestoßen). – Etw. fleckig. – Nicht kollationiert. (7)<br />
300,-<br />
1435 – BILDER-CONVERSATIONS-LEXIKON<br />
für das deutsche Volk. 4 Bde. Leipzig, Brockhaus,<br />
1837-41. 4°. Mit 45 Kupferstichkarten (davon<br />
1 grenzkolor.) und mehr als 1200 Textholzschnitten.<br />
Tls. läd. Hldr. d. Zt. (6) 200,-<br />
Einzige Ausgabe. – Zischka 3. Seemann 50. Brockhaus-<br />
Verz. 348: „Das erste populäre encyklopädische Werk in<br />
Deutschland, welches Wort und Bild derartig miteinander<br />
verband, dass zahlreiche in den Text gedruckte Abbildungen<br />
in Holzschnitt die Darstellung erläuternd veranschaulichen.“<br />
– Mit 5 Kontinentkarten, grenzkolor. Deutschland -<br />
karte, 21 deutschen Gebietskarten, Karten von Ägypten,<br />
Griechenland, Italien, Portugal, Spanien, Türkei etc. Die<br />
Umgebungskarten von Algier, Bremen, Frankfurt, Hamburg<br />
und Anhalt jeweils mit halbseitiger Ansicht. – Die<br />
erste Lieferung erschien bereits 1834. – Stellenw. gebräunt<br />
und stockfleckig.<br />
Beiliegt „Neues elegantes Conversations-Lexicon für Ge -<br />
bildete aus allen Ständen“, 4 Bde. (1834-37).<br />
1436 – CONVERSATIONS-LEXIKON der neuesten<br />
Zeit und Literatur. 4 Bde. Leipzig, Brockhaus,<br />
1832-34. Pp. d. Zt. mit Rsch. (etw. beschabt). (6)<br />
200,-<br />
Brockhaus-Verz. XLVI. Seemann 141. – Als Ergänzungswerk<br />
zur 7. Auflage der „Real-Encyclopädie“ konzipiertes<br />
Werk mit Schwerpunkt auf allem, was in den Jahren 1829-<br />
32 im öffentlichen Leben und in Wissenschaft und Kunst<br />
bedeutend war. Die Auflagenhöhe betrug 27000 Exemplare.<br />
Mit Beiträgen von vielen liberalen Autoren des Vormärz. –<br />
Hübsch gebunden.<br />
1437 COMENIUS, J. A., Janua linguarum reserata<br />
aurea, sive seminarium linguarum et scientiarum<br />
omnium. Hrsg. von K. I. Tham. 6. ganz neue verb.<br />
Aufl. O. O. (Prag), Haase, o. J. (1780). Mit ge -<br />
stoch. Portr. XXII S., 1 Bl., 253 S. Stark läd. Pp.<br />
(83) 80,-
304<br />
Nr. 1442<br />
Zíbrt V, 19143. – Späte Ausgabe des berühmten Sprachlehrwerks<br />
mit lateinisch-tschechisch-deutschem Text. –<br />
Vorsatz mit Besitzvermerk von alter Hand in Tinte, Titel<br />
gestempelt, gebräunt und fleckig.<br />
1438 (FORMEY, J. H. S.), Encyclopédie portative, ou<br />
science universelle, à la porté, de tout le monde,<br />
par un citoyen prussien. Berlin, o. Dr., 1758. 6 Bl.,<br />
156 S. Spät. Ldr. (Kapitale beschäd., beschabt und<br />
bestoßen). (158) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Holzmann-B. II, 762. – Vorwort in<br />
Schreibschrift gedruckt, Titel gestempelt, Vorsatz mit hs.<br />
Be sitzvermerk.<br />
1439 HOFFMANN, TH., Anweisung zur Orthographie,<br />
so fern dieselbe auf eine genaue Unterscheidung<br />
der gleichlautenden Wörter ankömmt. Leipzig,<br />
Deer, 1725. 16 Bl., 502 S., <strong>61</strong> Bl. Beschäd. Ldr.<br />
d. Zt. (114) 150,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar. – Seltene Anleitung<br />
zur Rechtschreibung für Schüler, alphabetisch geordnet;<br />
die Definitionen, wie „Coffee, eine gewisse Art Bohnen<br />
aus Arabien“, sind meist humorvoll und originell,<br />
bezeugen aber auch den latenten Antisemitismus der Zeit,<br />
etwa: „Mitten unter den Christen finden sich unbeschnittene<br />
Juden, welchen es eine Freude ist, durch allerhand<br />
Räncke andrer Gut an sich zu ziehen.“ – Titel mit kleinem<br />
Papierdurchbruch (kein Textverlust) und Besitzvermerk<br />
von alter Hand, Block mehrfach gebrochen, leicht gebräunt.<br />
Linguistik – Lexika<br />
1440 HÜBNER, J., Reales Staats-, Zeitungs- und Conversations-Lexicon.<br />
Neue durch und durch übersehene<br />
Aufl. Leipzig, Gleditsch, 1744. Mit<br />
gestoch. Frontisp. und 8 gefalt. Kupfertafeln. 8 Bl.,<br />
42, 2332 Sp., 5 Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt.<br />
mit intakten Schließen (fleckig). – Seemann 302. –<br />
Vorsatz gestempelt, etw. fleckig, gebräunt. (22)<br />
120,-<br />
1441 MOSER, F. K. VON, De titulo domini. Leipzig,<br />
Langenheim, 1751. 4°. 5 Bl., 160 S., 3 Bl. Pgt. d.<br />
Zt. (3) 200,-<br />
Hoefer XXXVI, 722. Mälzer 1624. ADB XXII, 765: „Die<br />
erste Frucht seiner wissenschaftlichen Thätigkeit, die, 1748<br />
geschrieben, 1751 in Leipzig erschien, widmete Moser seinem<br />
Vater.“ – Laut Mälzer 1750 erstmals erschienen. –<br />
Möglicherweise bereits eine Art Vorbereitung zur bekanntesten<br />
Schrift des politischen und pietistischen Schriftstellers<br />
und Staatsmannes (1723-1798) mit dem Titel „Der Herr und<br />
sein Diener.“ – Nicht im Jahrbuch.<br />
Müllers Handexemplar<br />
1442 MÜLLER, A., Symbolae Syriacae. Berlin, Runge,<br />
(1673). 4°. 6 Bl., 36, 46 S. Pgt. d. Zt. (fleckig). (73)<br />
1.200,-<br />
Erste Ausgabe. – STC M 1474. Jöcher-A. V, 24, 18. Smitskamp<br />
95. – Über Moses Mardenus, einen syrischen Priester<br />
des 16. Jahrhunderts und Herausgeber eines syrischen<br />
Neuen Testaments, und, mit eigenem Titelblatt, über die<br />
syrischen Übersetzungen des Neuen Testaments; verfaßt<br />
vom Theologen, Orientalisten und Kenner des Chinesischen,<br />
Adam Müller aus Greiffenhagen (1630-1694), dessen<br />
Schriften schon vor 200 Jahren „zu den seltenen gehören“<br />
(Jöcher-Adelung).<br />
NACHGEB.: DERS., Hebdomas observationum de rebus<br />
Sinicis. Berlin, Schultze, 1674. 4°. Mit Textholzschnitt und<br />
ganzseit. Textkupfer. 2, 4 Bl., 47, 18 S., 19 Bl., 63, 8, 32 S.,<br />
9 Bl. – Erste Ausgabe. – STC M 1471. – Vgl. Hirsch I, 425.<br />
– Sammelausgabe mit mehreren Abhandlungen zur chinesischen<br />
Kulturgeschichte. Mit zahlr. Schrift- und Notenbeispielen,<br />
einer Abbildung der Ginsengpflanze (Holzschnitt)<br />
und dem Text des Vaterunsers in Chinesisch<br />
(Kupfer). – Zur Kollation: Im VD 17 (3:302712G) sind<br />
11 Exemplare der Hebdomas aufgeführt, alle mit dem Vermerk,<br />
sie seien unvollständig oder abweichend gebunden<br />
oder in sich verbunden; dieser auffällige Befund dürfte ein<br />
Indiz dafür sein, daß die Texte bereits verlagsseitig in unterschiedlicher<br />
Zusammenstellung und mehrfach ausgegeben<br />
worden sind.<br />
Einem Ondit zufolge ist der namensgleiche bekannte Potsdamer<br />
Antiquar ein Nachfahre des Orientalisten, und die<br />
von jenem angebotenen Bücher sind aus der Bibliothek des<br />
Urahnen. – Gelockert, gebräunt. – Durchschossenes Exemplar<br />
mit zahlr. Ergänzungen auf den Durchschußblättern<br />
und den Textseiten von der Hand des Autors, aus dessen<br />
Besitz (dies nun durch die Handschrift verbürgt) der vorliegende<br />
Band stammt: „ad mea, Andrea Mulleri Greiffenhagii,<br />
Manuscripta“. – Siehe Abbildung.
First edition. – Additional bound: Collected edition with<br />
several treatises on Chinese cultural history. With numerous<br />
examples of tracts and notes, an illustration of the ginseng<br />
plant (woodcut) and the text of the Lord's Prayer in Chinese<br />
(copperplate). – Loosened, browned. – Interleaved copy<br />
with numerous additions on interleaves and on text pages<br />
by the hand of the author; the present volume was in his possession:<br />
„ad mea, Andrea Mulleri Greiffenhagii, Manuscripta“.<br />
– Contemporary vellum (soiled). – See illustration.<br />
Militaria<br />
1443 BASTA, G., Govverno della Cavalleria, Das ist,<br />
Bericht von Anführung der leichten Pferde.<br />
Frankfurt, Becker, 1<strong>61</strong>4. 4°. Mit 12 gefalt. Kupfertafeln.<br />
6 Bl., 83 S., 3 Bl. Pgt. d. Zt. (beschabt und<br />
bestoßen). (7) 1.500,-<br />
Mennessier de la Lance 84 (irrig 1641). Huth 16 (irrig 1641).<br />
Jähns 1053: „Die beste wissenschaftliche Anleitung für die<br />
Kavallerie.“ – Übersetzt von Johann Theodor de Bry. – Titel<br />
verso gestempelt, 2 Tafeln unsachgemäß restauriert, minimal<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Academic instructions for cavalry. – Title verso stamped,<br />
2 plates unskilfully restored, minimally soiled. – Contemporary<br />
vellum (scratching and scuffing). – See illustration.<br />
1444 BRAUN – Prinzregent Luitpold mit Gefolge bei<br />
der Frühjahrsparade. Reich illustr. Leporello<br />
(17 x 180 cm). Ca. 1900. Lwd. d. Zt. (Einbanddecke<br />
leicht verzogen, minimal berieben und wenig<br />
bestoßen). (120) 100,-<br />
Vgl. Thieme-B. IV, 549. – Zugrunde liegt das 1895 entstandene<br />
Monumentalgemälde des Historienmalers Louis (Ludwig)<br />
Braun (1836-1916). Es zeigt den Prinzregenten mit<br />
militärischer und dynastischer Prominenz im Gefolge bei<br />
der Parade auf dem Oberwiesenfeld. – Braun war Kunstprofessor<br />
an der Münchner Akademie der Bildenden<br />
Künste, bekannt wurde er durch seine bombastischen Panoramabilder,<br />
die damals riesigen Beifall fanden. – In kreisrunden<br />
Gebäuden wurde ein Gemälde in gigantischen<br />
Dimensionen auf die umlaufende Wand aufgetragen, die<br />
Besucher konnten in der Mitte des Raums am dargestellten<br />
Geschehen teilhaben. In den Ausstellungs-Rotunden waren<br />
vor allem berühmte Schlachten zu sehen. Die Panoramaausstellungen<br />
wurden durch die fortschreitende Filmtechnik<br />
abgelöst.<br />
1445 BURGER, L., Erinnerungs-Blätter aus dem Feldzuge<br />
der Main-Armee 1866. Neue Ausgabe in<br />
30 Blättern. Gera, Griesbach, 1878. Qu.-4°. Mit<br />
30 mont. (12 farb., 18 getönten) Lithogr. 2 Bl.<br />
(Titel, Inhaltsverzeichnis). Lose in stark beschäd.<br />
OLwd.-Mappe. (54) 600,-<br />
Militaria 305<br />
Nr. 1443<br />
Vgl. Lipperheide Qdb <strong>61</strong>. – Gezeigt werden neben Kampfszenen<br />
aus Würzburg, Aschaffenburg, Kissingen und<br />
andernorts stattgefundenen Gefechten auch Verwundete in<br />
einem Krankensaal oder ein Gefangenenlager. – Titel,<br />
Inhaltsverzeichnis und Trägerkartons fleckig.<br />
1446 DENISON, G. T., Geschichte der Cavallerie seit<br />
den frühesten Zeiten mit Betrachtungen über ihre<br />
Zukunft. Aus dem Englischen übertragen und mit<br />
Anmerkungen versehen von Brix. Berlin, Mittler,<br />
1879. XXXV S., 1 Bl. Ldr. d. Zt. mit reicher Vergoldung<br />
(leicht beschabt). (129) 150,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Schönes Exemplar aus dem<br />
Besitz des Herzogs Ernst von Sachsen mit seinem Exlibris<br />
auf dem Vorsatz und dem goldgepr. Wappensupralibros auf<br />
dem Vorderdeckel.<br />
1447 DUELL – HERGSELL, G., Duell-Codex. 2.,<br />
ergänzte Aufl. Wien, Hartleben, 1897. Mit 7 Holzstichtafeln.<br />
1 Bl., XIII S., 1 Bl., 216 S. OLwd.<br />
(Kanten leicht berieben und bestoßen). – Vgl.<br />
Thimm 134 (Ausg. 1891). – Buchblock gebrochen,<br />
Vortitel gestempelt, stellenw. fleckig. (120) 100,-<br />
1448 – (VERGANI, P.), Dell'enormezza del duello.<br />
Mailand, Galeazzi, 1776. Mit gestoch. Initiale.<br />
6 Bl., 255 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch. sowie Stehkanten-,<br />
Deckel- und Rvg. (einzelne Wurmspuren,<br />
beschabt und bestoßen). (49) 150,-
306<br />
Nr. 1451<br />
Erste Ausgabe. – Levi-G. 53. – Vgl. Thimm 321 (französische<br />
Ausg. 1783). – Anfangs kleine Wurmspuren, leicht<br />
gebräunt, kaum fleckig. – Mod. Exlibris. – Dekorativ.<br />
1449 FALLOIS, J. DE, L'école de la fortification.<br />
Dresden, Walther, 1768. 4°. Mit gestoch. Titelvign.,<br />
gestoch. Kopfvign., 20 gefalt. Kupfertafeln<br />
und 3 Tabellen. 18, 252 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch.<br />
sowie Stehkanten- und reicher Rückenvg. (etw.<br />
beschabt und bestoßen). (49) 500,-<br />
Erste Ausgabe. – Marini 305. Jähns 2771. – Gedacht als Fortsetzung<br />
von Bélidors „Science des Ingénieurs“, gut aufgenommen<br />
und 1769 in Paris nachgedruckt. „Il pensiere<br />
è buono, l'esecuzione sufficiente“ (Marini). – Vorsätze leimschattig,<br />
stellenw. gebräunt, wenig fleckig. – Mit gestoch.<br />
Wappenexlibris. – Aus der Bibliothek Macclesfield. – Dekorativ<br />
gebunden.<br />
1450 (LA CHESNAYE-DES-BOIS, F.-A. AUBERT<br />
DE), Dictionnaire militaire. Lausanne und Genf,<br />
Bousquet, 1743. 583 S. Restauriertes Ldr. d. Zt.<br />
Rsch. (hinteres Gelenk etw. eingerissen, leicht<br />
bestoßen). (39) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Barbier I, 980. Holzmann-B. I, 11734.<br />
Jähns III, 1792. – Vorsätze beschädigt. – Gestoch. Exlibris.<br />
Militaria<br />
Nr. 1454<br />
1451 LIGNE, (CH.-J. DE), Militairische Vorurtheile<br />
und Fantasien. (Übers. von L. S. von Brenckenhoff).<br />
Zweyte, ganz umgearb. Aufl. Tle. I und II<br />
(von 3) in 1 Bd. Dresden, Walther, 1795-96. Mit<br />
12 meist gefalt. Kupfertafeln. 266 S., 3 Bl. (die letzten<br />
beiden weiß), 239 S. Pp. d. Zt. mit Rsch. (stärker<br />
beschabt und etw. bestoßen). (39) 300,-<br />
Jähns 2092. – Vgl. Fromm 181. – Die erste deutsche Ausgabe<br />
war 1783 erschienen. – „Überall Sticheleien, launenhafte<br />
Einfälle, Neuerungssucht, epigrammatische Raketen,<br />
die er gegen alle Welt richtet, nur nicht gegen den großen<br />
Friedrich. Es ist eben 'le style parlé du prince de Ligne', für<br />
den sich Frau von Staël so entzückte, der aber in der Feder<br />
doch etwas anderes wird als auf der Zunge“ (Jähns). – Titel<br />
mit hs. Besitzvermerk, eine Tafel mit winzigen Papierdurchbrüchen,<br />
wenig fleckig. – Auf dem Vorsatz sind in<br />
einem hs. Eintrag einige zeitgenössische Quellen zum Prinzen<br />
de Ligne zitiert. – Nicht im Jahrbuch. – Beiliegt die<br />
„Instruction für die Generalität und höheren Offiziere der<br />
k. k. operirenden Armee“. Wien 1866. – Siehe Abbildung.<br />
1452 MAUBERT DE GOUVEST, (J.-H.), Mémoires<br />
militaires sur les anciens. 2 Bde. Den Haag, Constapel,<br />
1762. Mit gestoch. Frontisp. und gestoch.<br />
Titelvign. von P. C. la Fargue sowie 16 Kupfer tafeln<br />
(davon 1 gefalt.). 4, 233; 248 S. Ldr. d. Zt. mit<br />
Rsch. und Rvg. (Gebrauchsspuren). (39) 100,-
Vgl. Pohler III, 572. Hoefer XXXIV, 335 (beide die Ausg.<br />
Brüssel 1762): „Tirés des 'Mémoires' de Guiscard et laissés<br />
incomplets.“ – Maubert de Gouvest, der als entlaufener<br />
Mönch ein abenteuerliches Leben führte, leitete zeitweise<br />
die königliche Druckerei in Brüssel; die Herausgabe der<br />
„Mémoires“ trieb ihn in den Ruin, und er mußte vor seinen<br />
Gläubigern fliehen. – Zu La Fargue vgl. Thieme-B. XI,<br />
268. – Vorsatz mit zeitgenössischem Buchhändleretikett,<br />
Titel mit Besitzvermerk von alter Hand, Innengelenke ge -<br />
brochen.<br />
1453 NIEDERMAYR, J. VON, Versuch einer Anleitung<br />
zur Ausübung der Taktik für leichte Infanterie,<br />
in Beziehung auf zerstreute Gefechts-Ordnung.<br />
München, Auer, 1830. Mit 19 gefalt. lithogr.<br />
Tafeln. XIV, 154 S. Pp. d. Zt. mit Rvg. und dreiseit.<br />
Goldschnitt. (158) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – GV 103, 109. – Sehr gut erhalten und de -<br />
ko rativ gebunden.<br />
1454 PORRONI, A., Trattato universale militare<br />
moderno. Venedig, Nicolini, 1676. Fol. Mit ge -<br />
stoch. Titel, gestoch. Titelvign. und 43 Kupfer tafeln.<br />
8 Bl., 424 S., 1 Bl. Ldr. d. 18. Jhdts. mit Rsch.,<br />
Stehkanten- und reicher Rvg. (bestoßen). (49)<br />
1.500,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 699. Libreria Vinciana 1458. Riccardi<br />
I/2, 305, 1: „Rara opera.“ Breman 233. Marini 123. – Die<br />
Tafeln mit geometrischen Figuren sowie Abbildungen zum<br />
Festungs- und Kanonenbau. – Wenig fleckig. – Gestoch.<br />
Wappenexlibris. – Aus der Bibliothek Macclesfield. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
First edition. – Porroni from Milan was an officer of the Polish<br />
army. His treatise deals with trigonometry and geometry<br />
as well as fortifications and army organisation, all things<br />
relevant for the complete training of a soldier. – Hardly soiled.<br />
– Engraved armorial exlibris. – From the Macclesfield<br />
library. – Calf of the 18th century with spine label, gilt outside<br />
edges and richly gilt back (scuffing). – See illustration.<br />
1455 PURKART, K., Waffenunterricht für Offiziere<br />
und Unteroffiziere mit besonderer Beziehung auf<br />
die in der königlich-bayerischen Armee eingeführten<br />
Handfeuerwaffen. Würzburg, Stahel,<br />
1833. Mit 2 lithogr. Tafeln. IV, 311 S. Pp. d. Zt.<br />
(158) 120,-<br />
Einzige Ausgabe. – Die Tafeln zeigen Schießscheiben. – Beiliegt<br />
der „Tarif der Regiments-, Bataillons- und bürgerlichen<br />
Büchsenmacher für die Reparation aller Feuerwaffen“<br />
(ebda. ca. 1835).<br />
1456 REICHLIN-MELDEGG, (PH. A.) VON,<br />
Ueber die Anordnung und das Verhalten der Vorposten<br />
zunächst in Beziehung auf Feldstellungen.<br />
München, Hübschmann, 1817. XVI S., 12 Bl.,<br />
369 S., 1 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Vg. (leichte<br />
Wurmspuren, beschabt und bestoßen). – Erste<br />
Ausgabe. – Schön gebunden. (158) 200,-<br />
Musik – Tanz – Theater – Film 307<br />
1457 VEGETIUS RENATUS, F., De re militari opera.<br />
Ex recensione P. Scriverii. Accedunt alia eiusdem<br />
argumenti veterum scripta. Editio novissima, prioribus<br />
omnibus emendatior. Leiden, Maire, 1644.<br />
12°. Mit gestoch. Titel. 17 Bl., 681 S. Pgt. d. Zt.<br />
(etw. fleckig). (73) 150,-<br />
Schweiger II, 1304. Ebert 23446. – Der gestoch. Titel mit<br />
einer Belagerungsszene und 1645 datiert. – Leicht gebräunt.<br />
1458 VERPFLEGUNGSREGLEMENT für das deutsche<br />
Bundesheer provisorisch genehmigt durch<br />
Bundesbeschlüsse vom 31. December 1863 und<br />
21. Juni 1866. Frankfurt, Bundesdruckerei, 1866.<br />
182 S. Hlwd. d. Zt. (etw. fleckig, beschabt und<br />
bestoßen). – Vorsatz gestempelt, etw. fleckig und<br />
tls. leicht gebräunt. (120) 80,-<br />
1459 (WOLZOGEN, L. VON), Versuch junge Offiziers<br />
zum Studium der Kriegsgeschichte aufzumuntern.<br />
Tübingen, Cotta, 1809. Mit beikolor.<br />
gefalt. Kupferstichkarte. 6, 236 S. Hldr. d. Zt.<br />
(stär ke re Gebrauchsspuren). (39) 200,-<br />
Fischer 730. – Behandelt werden die Feldzüge Friedrichs II.<br />
der Jahre 1756/57 im Siebenjährigen Krieg. Laut Vorwort<br />
eine Übersetzung aus dem Französischen, jedoch wohl von<br />
dem preußischen General Wolzogen, der zeitweise in russischen<br />
Diensten stand, auf Veranlassung des Generals K. A.<br />
von Phull verfaßt (vgl. ADB XLIV, 207). Als Autor wurde<br />
auch J. G. von Hoyer genannt (Holzmann-B. IV, 9556). –<br />
Die Karte zeigt den „Plan des Verschanzten Lagers bei<br />
Pirna“. – Vorsatz mit hs. Besitzvermerk, Titel gestempelt,<br />
die Karte mit Randläsuren.<br />
Musik – Tanz – Theater – Film<br />
1460 BEETHOVEN, L. VAN, Bundeslied für zwey<br />
Solo und drey Chorstimmen. 122tes Werk. Clavierauszug.<br />
Mainz, Schott, o. J. (1825, Platten-Nr.<br />
2280). Qu.-4°. 11 gestoch. S. (einschließlich Titel).<br />
Ohne Einband. (158) 200,-<br />
Erste Ausgabe des Klavierauszugs. – Kinsky 359, 3. – Vgl.<br />
Kippenberg 838. Hirsch IV, 391 (beide die Erstausgabe der<br />
Partitur für Singstimmen und sechs Bläser). – Titel mit zwei<br />
kleinen, alten Vermerken (Preiskorrektur); etw. fleckig und<br />
gebräunt. – Unbeschnitten.<br />
14<strong>61</strong> (DURÁN Y ORTEGA, JOSEFA), Memoiren<br />
der Sennora Pepita. Bekenntnisse und Geständnisse<br />
aus dem Leben einer Tänzerin. 3 in 1 Bd.<br />
Berlin, Hollstein, o. J. (ca. 1860). VIII, 240 S.,<br />
1 Bl., 238 S., 1 Bl., 220 S. Hlwd. d. Zt. (Rücken<br />
leicht fleckig und verblaßt). (158) 200,-
308<br />
Nr. 1462<br />
Erste Ausgabe. – Derra de Moroda 1981 a und b. Hayn-G.<br />
V, 468 und VII, 567: „Vergriffen und selten.“ – Lebenserinnerungen<br />
der spanischen Sängerin, die unter dem Namen<br />
„Josefa de la Oliva“ bzw. „Pepita de Oliva“ in Deutschland<br />
große Erfolge feierte. – Das Stoffmuster sowie ein Marsch<br />
sind nach ihr benannt. – Eine genaue Datierung läßt sich<br />
nicht ermitteln. Derra de Moroda kennt zwei Ausgaben bei<br />
Hollstein in Berlin, deren Inhalte allerdings voneinander<br />
abweichen. Eine Kollation gibt er nicht an. Hayn und<br />
Gotendorf datieren eine Ausgabe ohne Druckerangabe auf<br />
das Jahr 1856. Deren Kollation entspricht jedoch nicht der<br />
unserer Ausgabe. – Etw. fleckig.<br />
1462 FICORONI, F., Dissertatio de larvis scenicis et<br />
figuris comicis antiquorum Romanorum ex Italica<br />
in Latinam linguam versa. Editio secunda auctior,<br />
et emendatior. Rom, Rotilio für Monaldini, 1754.<br />
4°. Mit Titelvign., Kopfvign., Initiale (alles ge -<br />
stoch.) und 85 Kupfertafeln (davon 1 gefalt.). 6 Bl.,<br />
115 S., 3 Bl. Blindgepr. Pgt. d. Zt. (Gelenk aufgeplatzt,<br />
bestoßen, beschabt und fleckig). (54) 600,-<br />
Vinet 1825. Cicognara 1653. Hiler 313. Rossetti 5008. Brunet<br />
II, 1245. – Die Tafeln zeigen Abbildungen grotesker<br />
Figuren, Masken und maskierte Darsteller der römischen<br />
Antike.<br />
NACHGEB.: DERS., Gemmae antiquae litteratae, aliaeque<br />
rariores. Accesserunt vetera monumenta. Rom, Zempel für<br />
Monaldini, 1757. Mit 26 (4 gefalt.) Kupfertafeln. 12 Bl.,<br />
160 S., 1 Bl. – Brunet II, 1246. Cicognara 2839 (nur<br />
11 Tafeln). De Backer-S. III, 1110, 12. Ebert 7531. – Die<br />
Kupfer mit antiken Gemmen und Statuen; das letzte zeigt<br />
Musik – Tanz – Theater – Film<br />
die Bergung des Obelisken vom Campo Marzo. Römische<br />
Numerierung von 1-8, 1-13 und 15 und vier Tafeln ohne<br />
Numerierung.<br />
DERS., Le memorie ritrovate nel territorio della prima, e<br />
seconda citta di Labico. Rom, Mainardi, 1745. (Nur Text).<br />
5 Bl., 115 S. – Cicognara 2574 (mit 18 Tafeln). Brunet II,<br />
1246: „C'est dans cet ouvrage qu'a figuré pour la première<br />
fois la fameuse ciste que venait de découvrir son savant<br />
auteur.“<br />
Vorsatz mit Ausriß und Vermerken von alter Hand, mehrf.<br />
blindgestempelt, einzelne Tafeln mit Einriß und Marginalien<br />
in Tinte, stellenw. fleckig. – Gestoch. Wappenexlibris. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
1463 FOURNIER, É., Le théâtre français au XVIe et<br />
au XVIIe siècle ou Choix des comédies les plus<br />
curieuses antérieures à Molière. Paris, Laplace,<br />
Sanchez & Cie., o. J. (1871). 4°. Mit 22 kolor.<br />
Stahlstichtafeln. XI, 582 S., 1 Bl. Hmaroquin d. Zt.<br />
mit Rvg. (leicht beschabt, Ecken bestoßen). (39)<br />
150,-<br />
Erste Ausgabe. – Vicaire III, 786 (nennt nur 20 Tafeln). –<br />
Anthologie französischer Komödien vor Molière mit den<br />
sehr hübschen Figurinen von Maurice Sand (1823-1889), dem<br />
Sohn der berühmten George. – Seidenhemdchen braun fl.,<br />
sonst sauber.<br />
1464 HAYDN – THOMSON, (J., UND G. B. VAN<br />
SWIETEN), Die Jahreszeiten. In Musik gesetzt<br />
von Herrn I. Haydn. (Übers. und bearb. von<br />
G. B. van Swieten). München, Hübschmann, 1802.<br />
41 S. Brosch. d. Zt. (158) 200,-<br />
Vgl. Stieger III, 974. Hoboken II, 65. MGG XII, 1786. –<br />
Seltene frühe Ausgabe des Librettos zu dem Oratorium, das<br />
am 24. April 1801 in Wien zur Uraufführung gekommen<br />
war. Gedruckt wohl anläßlich der Münchener Erstaufführung.<br />
– Titel leicht angeschmutzt.<br />
1465 – – Die Jahreszeiten. In Musik gesetzt von Herrn<br />
Joseph Haydn. (Übers. und bearb. von G. B. van<br />
Swieten). Wien, Kurzböck, 1802. 47 S. Mod. Pp.<br />
(16) 120,-<br />
Vgl. Stieger III, 974. Hoboken II, 65. MGG XII, 1786. – Sehr<br />
seltene frühe Ausgabe des Librettos zu dem Oratorium, das<br />
am 24. April 1801 zur Uraufführung gekommen war.<br />
1466 M(AXIMILIAN), H(ERZOG IN BAYERN),<br />
Alpenklaenge für die Zither componirt. (München,<br />
Wolf, ca. 1840). 6 farblithogr. Tafeln mit No -<br />
tendruck und farblithogr. Bordüren von F. Pocci,<br />
lose in farblithogr. Umschl. (wenig fleckig). (158)<br />
150,-<br />
Erste Ausgabe. – Köstler 1. Pocci (Enkel) 128. – Das Opus<br />
1 des „Zithermaxl“ (Opuszahl nach Köstler-Schusser er -<br />
schlossen, da das Werk ohne eine solche erschienen ist) mit<br />
den anmutigen Illustrationen Franz Poccis, Alpenidyllen<br />
darstellend. Sehr früher farblithographischer Druck.
Nr. 1470<br />
1467 MÜNCHEN – ERNST, (H., UND H.)<br />
DONACK, Theater-Journal der von dem 3. May<br />
bis den 11. Oktober 1835 bey dem privilegirten<br />
Volkstheater des Herrn Joseph Schweiger in der<br />
Au aufgeführten Trauer-, Schau-, Lust-, Singspiele<br />
und Opern. 16 S. Brosch. d. Zt. (Vorderdeckel mit<br />
Verfassernamen; leicht berieben). (158) 150,-<br />
Sehr seltene Ausgabe, einzige erschienene Folge. – Enthält<br />
das Programm der Spielsaison 1835 des Vorstadt-Theaters<br />
in der Au, das der Impresario Joseph Schweiger (gestorben<br />
1848) in München zu etablieren versuchte. Das Repertoire,<br />
das neben vielen Possen und Lustspielen auch Schillers Räuber<br />
und kleinere Opern umfaßte, war erstaunlich abwechslungsreich.<br />
Dennoch konnte sich das Theater nicht halten.<br />
Eine erfolgreichere Neugründung unter dem Namen<br />
„Neues Vorstadt-Theater in der Au“ erfolgte erst 1850. –<br />
Am Ende einige Anekdoten aus der Theaterwelt. – Die beiden<br />
Verfasser arbeiteten als Souffleure am Theater. – Über<br />
den KVK nur ein Exemplar nachweisbar (Digitalisat der<br />
Universitätsbibliothek Frankfurt am Main). – Titel an der<br />
linken oberen Ecke gering überklebt.<br />
1468 SCHILLING, G., Lehrbuch der allgemeinen<br />
Musikwissenschaft. Karlsruhe, Groos, 1840.<br />
XVII, 820 S. Hldr. d. Zt. mit Rvg. (leicht fleckig).<br />
– Erste Ausgabe. (158) 120,-<br />
1469 – Polyphonomos oder die Kunst, in sechsunddreißig<br />
Lectionen sich eine vollständige Kenntniß<br />
der musikalischen Harmonie zu erwerben. Ein<br />
Lehrbuch. Stuttgart, Weise und Stoppani, 1839.<br />
Musik – Tanz – Theater – Film 309<br />
Mit zahlr. Notenbeispielen. XVI, 815 S. Hldr. d.<br />
Zt. mit Rvg. (158) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – MGG XI, 1721. ADB XXXI, 258: „Wird<br />
in der 'Neuen Zeitschrift für Musik' als ein Plagiat an dem<br />
Logier'schen System der Musikwissenschaft mit zahlreichen<br />
Beweisstücken bezeichnet.“ – Leicht fleckig.<br />
1470 „TASCHENBUCH für Liebhaber der schönen<br />
Tanzkunst“ (gestoch. Deckeltitel). Hefte I-III,<br />
V und VII-X (von 10) in 7 Bdn. Leipzig, o. Dr.,<br />
1800. Qu.-8°. Buntpapierbrosch. d. Zt. (stellenw.<br />
leicht gebräunt) in Pp.-Schuber d. Zt. mit Bunt -<br />
papierbezug (etw. gebräunt, berieben und bestoßen).<br />
(158) 300,-<br />
Einzige, sehr seltene Ausgabe. – RISM AN 2753. – Nicht im<br />
GV. – Sammlung beliebter Tänze der Zeit, darunter das<br />
Menuett, die Quadrille, der Walzer und die Angloise in der<br />
typischen Besetzung eines Tanzorchesters der Zeit (zwei<br />
Violinen, Baß, je zwei Trompeten, Hörner und Flöten sowie<br />
Pauken). Die kulturhistorische Besonderheit dieser Ausgabe<br />
ist indessen das zehnte Heft, das die zu tanzenden<br />
Figuren in Form von Schemata (Schrittfolgen) enthält. Die<br />
Darstellungen wie auch der gesamte Notendruck in Kupferstich<br />
(keine Plattennummern). – Über den KVK läßt sich<br />
lediglich ein Exemplar in der Universitätsbibliothek Augsburg<br />
nachweisen. Wahrscheinlich wurde dieser Druck in<br />
kleinster Auflage ausschließlich für die Mitglieder einer<br />
bestimmten Tanzgesellschaft hergestellt. In Frage kommen<br />
die Tanz-Gesellschaft im Gewandhaus Leipzig (gegründet<br />
1775) oder die dortige Ballgesellschaft Concordia, die im<br />
Jahr des Drucks des Taschenbuchs, 1800, gegründet worden<br />
ist (vielleicht eine Festgabe zur Gründung?). – Die beiden<br />
fehlenden Stimmen (erste Flöte und erstes Horn) waren
310<br />
schon zur Zeit der Bindung nicht vorhanden, denn in dem<br />
mit den Heften uniform gebundenen Schuber ist nur Platz<br />
für die vorhandenen sieben Hefte. – Vereinzelt fleckig,<br />
wenig gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
Okkultismus – Freimaurerei<br />
1471 BEKKER, B., Die Bezauberte Welt: Oder Eine<br />
gründliche Untersuchung des allgemeinen Aberglaubens.<br />
Aus dem Holländischen (übers. von<br />
J. Lange). 4 Tle. in 1 Bd. Amsterdam, D. van Dahlen,<br />
1693. 4°. Mit kleinem Holzschnitt-Portr. auf<br />
dem Titel und Kupfertafel. Ldr. d. Zt. (Kapital eingerissen,<br />
fleckig, bestoßen). (71) 600,-<br />
Einer von 3 Drucken im Jahr der ersten deutschen Ausgabe.<br />
– VD 17 3:303184Q. Bircher B 13458. Coumont B 40.7. –<br />
Ohne Variantenunterscheidung: Crowe 43. Hayn-G. III,<br />
177. Graesse, BMP, 62. FdF 1270. Jouin 857. – Vgl. Caillet<br />
915. – Das bedeutendste Werk der Zeit zur Bekämpfung<br />
von Geisterglauben, Hexenwahn und Zauberei; es machte<br />
den Verfasser zum „Herold des Adämonismus“ (ADB). Ein<br />
gutes Resümee von Bekkers Anliegen und Gedankengang<br />
gibt Faber du Faur. – Das Kupfer zeigt das sogenannte<br />
„Oldenburgische Horn“, durch seine Wiederverwendung<br />
in „Des Knaben Wunderhorn“ allgemein bekannt geworden.<br />
– Gleichmäßig gebräunt, vereinzelt gering fleckig. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
1472 (BOBRIK, E.), Geschichte, Grundidee und Verfassung<br />
der Freimaurerei. Zürich, Orell und Füßli,<br />
1838. XVI, 372 S. Lwd. d. Zt. (leicht fleckig, etw.<br />
berieben und bestoßen). (7) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Kloß 2868. Taute 264. Wolfstieg 3939.<br />
Lenning I, 113. – Nicht bei Beyer. – „Diese vortreffliche<br />
Schrift enthält die Geschichte der Brittischen Baucorporationen,<br />
der Benediktinerklöster und des Tempelherrenordens<br />
sowie eine allgemeine historische Uebersicht“ (Taute).<br />
– Buchblock verzogen, mehrf. gestempelt, tls. mit geringen<br />
Knickspuren, etw. fleckig.<br />
1473 DECREMPS, (H.), Supplément à la magie<br />
blanche dévoilée. Paris, Selbst-Vlg., 1785. Mit<br />
gestoch. Titel, gestoch. Frontisp. und 2 Kupfertafeln.<br />
VI S., 1 Bl., 287 S. Hldr. des frühen 19. Jhdts.<br />
(Rücken etw. fleckig, bestoßen und leicht berieben).<br />
(3) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Graesse, BMP, 117. Caillet 28<strong>61</strong>. Hoefer<br />
XIII, 333. – Einer von zwei Ergänzungsbänden zu dem ein<br />
Jahr zuvor erschienenen Hauptwerk. – Leicht fleckig und<br />
wenig gebräunt.<br />
1474 (DEFOE, D.), Gründliche historische Nachricht<br />
vom Teuffel. In das Teutsche übers. von J. Gebhard.<br />
Leipzig, Cörner, 1730. 184 S. Mod. Hlwd.<br />
(68) 400,-<br />
Okkultismus – Freimaurerei<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Holzmann-B. VII, 7372. Graesse,<br />
BMP, 11. Rosenthal 2242. – Die englische Original-<br />
Ausgabe war 1727 unter dem Titel „A System of Magick“<br />
erschienen. Weitere deutsche Übersetzungen folgten 1733<br />
und 1748. – Titel mit gelöschtem Stempel (Papierdurchbruch),<br />
leicht gebräunt und fleckig. – Sehr selten.<br />
1475 DELRIO, M., Disquisitionum magicarum libri<br />
sex. Köln, Henning, 1633. 4°. Mit gestoch. Titel.<br />
7 Bl., 1070 S. Pgt. d. Zt. (etw. fleckig und bestoßen).<br />
(158) 400,-<br />
De Backer-S. II, 1899, 7. Caillet 2967. Graesse, BMP, 47.<br />
Coumont D 45.16. Dorbon 1140. – Vgl. Hoefer XIII, 507.<br />
– Eines der wichtigsten Werke über Magie, Hexerei, Teufelskult,<br />
Aberglaube, Prophezeiungen etc. (erstmals 1599<br />
er schienen). – Delrio war vor seinem Eintritt in den Jesuiten-Orden<br />
eines der blutdürstigsten Mitglieder des vom<br />
Herzog von Alba in Flandern eingerichteten Obergerichts.<br />
Er be richtet über die Art der Folterung in den Hexenprozessen<br />
und die Rolle der Priester dabei. – Gebräunt und etw.<br />
fleckig, insgesamt gutes Exemplar aus dem Jesuitenkolleg in<br />
Mindelheim.<br />
1476 EKUADOR – SAMMELBAND mit 3 freimaurerischen<br />
Schriften der ekuadorianischen Großloge.<br />
Guayaquil 1921-(30). 4°. Mit zahlr. Abb.<br />
Hlwd. d. Zt. (etw. beschabt) mit eingeb. Orig.-<br />
Brosch. (tls. geringe Gebrauchsspuren). (7) 150,-<br />
I. GRAN LOGIA DEL ECUADOR. Constitución,<br />
estatutos, reglas de orden. 1921. 85, 4 S. – II. PRO -<br />
CEDIMIENTOS de la Gran Logia del Ecuador. 1921-25.<br />
1926. 55 S. – III. ANUARIO de la Gran Logia de<br />
LL*AA*LL*YAA*MM* del Ecuador. Sexto-(septimo)<br />
periodo constitucional. 1926-1929. (1928-30). Mit 2 gefalt.<br />
Tabellen. 174 S., 1 Bl., III, 156 S., 1 Bl., III S. – Keiner der<br />
Drucke bei Palau. – Innengelenke restauriert, anfangs mit<br />
leichter Knickspur, S. 59/60 des sechsten „Anuario“ mit<br />
Eckabriß (ohne Textverlust), letzte Blätter im Falz verstärkt<br />
und etw. gewellt.<br />
1477 ENTHÜLLUNG des menschlichen Lebens, Die,<br />
oder neues vollständiges Geburtsstundenbuch,<br />
nach welchem die Schicksale eines jeden Menschen,<br />
dessen Geburtsstunde man genau kennt, im<br />
Voraus bestimmt werden können, Die. Ulm,<br />
Ebner, 1853. 158 S. Hldr. d. Zt. (etw. beschabt und<br />
bestoßen). (116) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Bibliographisch von uns nicht nachweisbar.<br />
– Nachgeb. ein weiteres Werk aus demselben Verlag:<br />
„Die enthüllten Geheimnisse der Natur. 1852.“ – Die beiden<br />
Schriften zur Astrologie, Naturheilkunde, Alchemie<br />
und zum Gebrauch der Wünschelrute stammen vermutlich<br />
aus einer Feder. Auch durch das im Vorwort erwähnte<br />
„Neuverbesserte große Planeten-Buch“ des Verfassers läßt<br />
sich die Anonymität nicht lüften. – Kaum fleckig.<br />
1478 FREIMAURERISCHE LITERATUR –<br />
SAMMLUNG – Ca. 125 Werke in ca. 140 Bdn.<br />
1829-1988. Verschied. Einbände (Gebrauchsspuren).<br />
(3) 400,-<br />
Meist von Freimaurern verfaßte Arbeiten und symbolischritualistisches<br />
Schrifttum, einige Werke auch aus der Sicht<br />
von außen, überwiegend in deutscher und englischer Sprache<br />
(weniges französisch).
1479 FRIMURARE ORDENS KALENDER. 3 Jge.<br />
der Reihe in 3 Bdn. Stockholm, Lindh, 1804-15.<br />
13 Bl., 97 S.; 13 Bl., 70 S.; 13 Bl., 91 S., 1 Bl. OPp.<br />
und Umschlag d. Zt. (Rücken lädiert, wenig berieben,<br />
etw. bestoßen). – Leichte Altersspuren. – Beilage.<br />
(83) 60,-<br />
1480 GEHEIME FIGUREN der Rosenkreuzer. (Nachdruck<br />
der Ausg. Altona 1785-88). 3 Hefte in 1 Bd.<br />
Berlin 1919. Gr.-Fol. Mit vielen kolor. Abb. 57 Bl.<br />
bzw. S. OLwd. (fleckig). (3) 200,-<br />
Vgl. Wolfstieg 42429. – Letzte 6 Bl. mit Wasserrand. – Aus<br />
dem Besitz der Freiherren von Pölnitz (mehrere Besitzvermerke,<br />
darunter das gestoch. Exlibris von Gerhard Freiherrn<br />
von Pölnitz).<br />
1481 (GÖCHHAUSEN, E. A. A. VON), Aufschluß<br />
und Vertheidigung der Enthüllung des Systems<br />
der Weltbürger-Republik. Rom (= Leipzig, Göschen),<br />
1787. 288 S., 1 Bl. Pp. d. Zt. (beschabt und<br />
bestoßen). (7) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. IV/1, 597, 5. Wolfstieg 23408. –<br />
Antwort auf die abfälligen Rezensionen zu seiner im<br />
Vorjahr erschienenen „Enthüllung des Systems der Weltbürger-Republik“,<br />
in der erstmals die Theorie einer Weltverschwörung<br />
der Logen zur Erlangung der politischen<br />
Herrschaft entwickelt wurde. – Titel mit kleinem Randeinriß.<br />
– Aus dem Besitz von Prinzessin Hermine Reuß (1887-<br />
1947), der zweiten Gemahlin des letzten deutschen Kaisers.<br />
Mit ihrem radiertem Exlibris auf dem Vorsatz. Das Exlibris<br />
zeigt das Obere Schloß Greiz in Thüringen.<br />
1482 GRÄVELL, M. F. C. W., Was muß derjenige, der<br />
von der Freimaurerei nichts andres weiß, als was<br />
davon allgemein bekannt ist, nothwendigerweise<br />
davon halten? Cottbus, Kühns Witwe und Kunzack,<br />
1809. 1 Bl., 102 S. Stark beschäd. Brosch. d.<br />
Zt. (7) 120,-<br />
Wolfstieg 1394. – Zweite Ausgabe (EA 1808). – Nebentitel:<br />
Wozu ist die Freimaurerei? und was ist von ihr zu halten?<br />
– Grävell wurde im Verlauf der „Demagogenverfolgung“<br />
vom Dienst suspendiert. Er war aktiver Freimaurer, später<br />
Anhänger der „Lichtfreunde“, endlich Mitglied der Frankfurter<br />
Nationalversammlung auf der äußersten Rechten. –<br />
Titel gestempelt, fleckig.<br />
1483 ILLUMINATEN – GROSSE ABSICHTEN des<br />
Ordens der Illuminaten, dem patriotischen Publikum<br />
vorgelegt von vier ehemaligen Mitgliedern.<br />
München, Lentner, 1786. 4 Bl., 218 S. Pp. d. Zt.<br />
(berieben und bestoßen). (7) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Wolfstieg 42752. Van Dülmen 10. – Die<br />
vier Autoren sind G. Grünberger, J. Sulpitius von Cosandey,<br />
V. Renner und J. von Utzschneider. – Die von Wolfstieg<br />
beschriebenen drei Nachträge bei uns nicht vorhanden.<br />
– Titel gestempelt und mit hs. Vermerk, gebräunt.<br />
Okkultismus – Freimaurerei 311<br />
Nr. 1471<br />
1484 IRHOVIUS, W., De palingenesia veterum seu<br />
metempsychosi sic dicta Pythagorica libri III.<br />
Amsterdam, Vieroot, 1733. 4°. Mit gestoch. Titelvign.<br />
16 Bl., 514 (recte 516) S., 14 Bl. Ldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. und Rvg. (etw. beschabt und bestoßen).<br />
(54) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Jöcher-A. II, 2331. Caillet 5418. Ackermann<br />
I, 124: „Den übrigen Bibliographen unbekannt.“ –<br />
„Un des livres les plus documentés sur le Métempsychose“<br />
(Caillet). – Wilhelm Irhovius war Professor der Theologie<br />
in Utrecht. Er verfaßte auch zwei naturwissenschaftliche<br />
Werke, die bei Bierens de Haan verzeichnet sind. – Nur stellenw.<br />
wenig fleckig, dekorativ gebunden.<br />
1485 (KAMECKE, R. VON), Drei einfache Grundbegriffe<br />
der ältesten und einzig ächt gebliebenen<br />
Freimaurerey. 3., durch eine Zugabe: Advocaten-<br />
Spiegel betitelt, verm. Aufl. Gera, Heinsius, 1836.<br />
1 Bl., 98 S. Pp. d. Zt. (beschabt und bestoßen). (7)<br />
100,-<br />
Kloß 622. Taute 1603. Beyer 2175. Wolfstieg 21830: „Die<br />
3 Grundbegriffe sind 1. Gott und der Erstgeborne alles<br />
Geschöpfs. 2. Die drei Ichheiten der einigen Gottheit<br />
und besonders der Eingeborene und Erstgeborene Gottes.<br />
3. Der heilige Geist.“ – „Maurerisches Außenseitertum“<br />
(Beyer). – Titel gestempelt, minimal gebräunt.
312<br />
1486 (KLEIN, F. A.), Aufruf an alle Freimaurer im protestantischen<br />
Deutschland, ihrem Ruhme in der<br />
gegenwärtigen Zeit ein bleibendes Denkmahl zu<br />
setzen. Jena, Mauke, 1819. 95 S. Läd. Orig.-<br />
Brosch. (7) 100,-<br />
Holzmann-B. I, 3407. Kloß 602. – Titel gestempelt und mit<br />
Bibliotheksschild, wenige Blätter mit Einriß, gering fleckig.<br />
1487 KLOSS, G., Bibliographie der Freimaurerei und<br />
der mit ihr in Verbindung gesetzten geheimen<br />
Gesellschaften. Frankfurt, Sauerländer, 1844. XIV<br />
S., 1 Bl., 430, 6 S., 1 Bl. Anzeigen. Pp. d. Zt. (be -<br />
schabt und bestoßen). (7) 120,-<br />
Wolfstieg 44. – Titel gestempelt und mit hs. Besitzvermerk,<br />
6 S. nach S. 402 verbunden, fleckig.<br />
1488 – Geschichte der Freimaurerei in England, Irland<br />
und Schottland aus ächten Urkunden dargestellt<br />
(1685 bis 1784). Leipzig, Klemm, (1847). XXIV S.,<br />
1 Bl., 485 S. OLwd. (lichtrandig, stärker berieben<br />
und bestoßen). (7) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Wolfstieg 5657. Taute 386. Beyer 1914. –<br />
Titel mit hs. Vermerk, mehrf. gestempelt, gering gebräunt.<br />
1489 (KNIGGE, A. VON), Beytrag zur neuesten Ge -<br />
schichte des Freymaurerordens in neun Gesprächen.<br />
Berlin (= Frankfurt, Andreä), 1786. 5 Bl.,<br />
182 S. Mod. Pp. (7) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Knigge 22.01. Wolfstieg 5556. Kloß 500.<br />
Taute 310. Beyer 606. Lenning I, 548. Weller, Druckorte, I,<br />
130. – Nicht bei Goedeke. – „Knigge gelingt es hier, die verwickelte<br />
Geschichte der Freimaurerei im 18. Jahrhundert<br />
auf prägnante Art darzustellen. Bei der Erwähnung der Illuminaten<br />
nutzt er die Gelegenheit zu einer Selbstdarstellung“<br />
(Kat. Wolfenbüttel 199). – Titel mit Besitzvermerk („Peter<br />
Trautwein“), wenig fleckig.<br />
1490 KORNMANN, H., De miraculis vivorum. O. O.<br />
(Frankfurt), Beckers Witwe für Fischer, 1<strong>61</strong>4.<br />
20 Bl., 298 S. Pgt. d. Zt. (ohne die Schließbänder,<br />
fleckig, Deckel gewellt). (158) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – STC K 683. Krivatsy 6485. Graesse, BMP,<br />
82. Du Prel 1005. Thorndike VII, 278 ff. Caillet 5828:<br />
„Curieux et recherché.“ Ackermann I, 537: „Enthält: De<br />
gigantibus. Hermaphroditis, hominibus capite carentibus,<br />
dentibus, manibus, sibyllis, muta gente usw.“ – Sehr seltene<br />
Schrift über Geister und Geistererscheinungen. – „Monsters<br />
naturally bulk large in the book on living miracles.<br />
Beginning with a general discussion of the microcosm and<br />
passing on to giants, pygmies, and hermaphrodites, we soon<br />
come to headless men, men with dogs' heads, men with one<br />
eye, those who see by night, the tribe having eyes in the breast,<br />
the tribe living on odor alone, the race without a mouth,<br />
bearded ladies, martyrs who spoke without tongues, huge<br />
eaters and drinkers, record-breaking fasters“ (Thorndike).<br />
NACHGEB.: DERS., Templum naturae historicum.<br />
Darmstadt, Porß, 1<strong>61</strong>1. 334 S. – Erste Ausgabe. – STC K<br />
687. Wellcome I, 3581. Graesse, BMP, 4. Caillet 5831.<br />
Thorndike VII, 278 und 280. – Nicht bei Reske. – „The<br />
work on the miracles of the four elements is largely drawn<br />
Okkultismus – Freimaurerei<br />
from antiquated authors“ (Thorndike). – Zum Buchdrucker<br />
vgl. Benzing 1235.<br />
Fliegender Vorsatz gestempelt, die S. 267/68 im ersten Werk<br />
mit Eckabriß, zweites Werk anfangs mit Wurmgang, hinteres<br />
Gelenk wurmstichig; gebräunt und fleckig. – Mit hübscher<br />
zeitgenössischer Gouache auf dem Spiegel, die ein<br />
Wappenschild mit einem keulenschwingenden wilden<br />
Mann und eine marmorierte Banderole zeigt.<br />
First edition. – Very rare treatise on spirits and apparitions.<br />
– Additional bound: First edition. – Fly-leaf stamped,<br />
pp. 267/68 in the first work with torn off corner, second work<br />
with worming at the beginning, rear joint with worming;<br />
browned and soiled. – With nice contemporary gouache on<br />
paste-down illustrating an armorial shield with a wild man<br />
swinging a club and a marbled scroll. – Contemporary vellum<br />
(without clasp ribbons, soiled and boards undulated).<br />
1491 LAROCHE, Merkwürdige Prophezeihungen auf<br />
die Jahre 1845 bis 1850. Übers. von Ch. F. Eberhardt.<br />
Ulm und Oberndorf, Seitz, 1844. Mit Holzschnittfrontisp.<br />
13 S. Geheftet (etw. gebräunt und<br />
fleckig). (158) 60,-<br />
1492 LENNING – ALLGEMEINES HANDBUCH<br />
DER FREIMAUREREI. 2. völlig umgearb. Aufl.<br />
von Lenning's Encyklopädie der Freimaurerei.<br />
(Hrgs. von Hermann Th. Schletter und Moritz A.<br />
Zille). 4 in 3 Bdn. Leipzig, Brockhaus, 1863-79.<br />
Hldr. d. Zt. (beschabt und bestoßen). (3) 150,-<br />
Brockhaus-Verz. 178: „Die Bearbeitung ist eigentlich ein<br />
selbständiges neues Werk.“ – Gebrauchsspuren. – Beiliegen<br />
Schaubergs „Vergleichendes Handbuch der Symbolik der<br />
Freimaurerei“ (Bde. I und II; 18<strong>61</strong>), Findels „Geschichte<br />
der Freimaurerei“ (18<strong>61</strong>-62) und ein Faksimile der 1723<br />
erschienenen „Constitutions of the Free-Masons“ mit deutscher<br />
Übersetzung (1983).<br />
1493 LIVORNO – ARCHIV DER FREYMÄU-<br />
RER-LOGE zu Livorno, so wie solches im Jahre<br />
1800 auf Befehl des Großherzogs von Toscana<br />
gerichtlich in Beschlag genommen worden. Leipzig,<br />
Kummer, 1803. Mit 9 tls. schematischen Textholzschnitten,<br />
Textkupfer und gefalt. kolor. Kupfertafel.<br />
XVI, 456 S. Pp. d. Zt. (stark beschabt und<br />
bestoßen). (7) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Kloß 1956. Taute 1292. Wolfstieg 30001:<br />
„Enthält Rechnungen, Reden, Logenprotokolle, Briefe u.<br />
Rituale für den Lehrlings-, Gesellen-, Meister- u. Vollkommenen<br />
Meistergrad.“ – „Als Curiosum sei aus dieser Schrift<br />
nur mitgetheilt, dass der Meister einen Neuaufgenommenen<br />
mit 25 tüchtigen Stockschlägen bedroht“ (Taute). – Die<br />
Kupfertafel zeigt ein illuminiertes Diplom. – Mehrf. ge -<br />
stempelt, fleckig.<br />
1494 MYSTERIEN DER MAGNETOMANIE, DIE;<br />
oder Enthüllung der Geheimnisse des Magnetismus.<br />
Nach A. Ségouin und anderen Autoritäten.<br />
Weimar, Voigt, 1854. Mit lithogr. Frontisp. und<br />
3 Kupfertafeln. XII, 144 S., 2 Bl. (Anzeigen).<br />
Hlwd. um 1930 (gering berieben und bestoßen.<br />
(3) 150,-
Einzige Ausgabe. – Nicht bei Holzmann-Bohatta und<br />
Crabtree. – Seltene Kompilation aus verschiedenen Ab -<br />
handlungen über angebliche Phänomene des Magnetismus<br />
(Somnambulismus, Zauberscheiben, Tischerücken, magnetische<br />
Prophetie, Hutwirbeln etc.). – Titel gestempelt, stellenw.<br />
etw. fleckig. – Mod. Exlibris.<br />
1495 NORK, F., Die Existenz der Geister und ihre Einwirkung<br />
auf die Sinnenwelt. Weimar, Voigt, 1841.<br />
VIII, 290 S., 3 Bl. (Anzeigen). Läd. Pp. d. Zt. (22)<br />
120,-<br />
Erste Ausgabe. – Ackermann II, 297. Du Prel 1026. – Über<br />
animalischen Magnetismus, Geistererscheinungen, Somnambulismus<br />
etc. – Hinter dem Pseudonym verbirgt sich<br />
S. Korn. – Einzelne Lagen lose, Titel mit Besitzvermerk,<br />
gebräunt, fleckig.<br />
1496 PERTY, M., Die mystischen Erscheinungen der<br />
menschlichen Natur. (Mischaufl.). 2 Bde. und Supplement<br />
in zus. 2 Bdn. Leipzig und Heidelberg,<br />
Winter, 1872-77. XXVIII, 445, VI, 498; XVI,<br />
366 S., 1 Bl. (Anzeigen). Hlwd. d. Zt. (Gebrauchsspuren).<br />
(3) 200,-<br />
Ackermann II, 305 und 307. Du Prel 504 und 1034. – Das<br />
Hauptwerk in zweiter, der seltene Supplementband „Der<br />
jetzige Spiritualismus“ in erster Ausgabe. – Einige Ge -<br />
brauchsspuren, Einbände voneinander abweichend.<br />
1497 REICHENBACH, K. VON, Der sensitive<br />
Mensch und sein Verhalten zum Ode. 2 Bde.<br />
Stuttgart und Tübingen, Cotta, 1854-55. LV, 838;<br />
XXX, 758 S. Hlwd. d. Zt. (Rücken aufgehellt,<br />
leicht fleckig und etw. bestoßen). (3) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Poggendorff II, 593. ADB XXVII, 671. –<br />
Reichenbach erfand das Wort „Od“ als Bezeichnung für die<br />
eigentümliche Kraft der Sensitiven. – Titel gestempelt,<br />
gebräunt und fleckig. – Beiliegen 8 weitere Werke des Verfassers,<br />
darunter die „Odischen Erwiederungen“ (1856),<br />
die „Aphorismen über Sensitivität und Od“ (1866) und<br />
„Die odische Lohe“ (1867).<br />
1498 RELIQUIEN aus dem goldnen Zeitalter der<br />
Deutschen Freymaurerey. Leipzig, Lauffer, 1818.<br />
VI, 140 S. (S. 133-140 mit Anzeigen). Pp. d. Zt.<br />
(beschabt, fleckig und bestoßen). (7) 150,-<br />
Wohl einzige Ausgabe. – Kloß 601. Taute 1753. Wolfstieg<br />
955: „Reden und Aphorismen über Wesen und Zweck der<br />
Freimaurerei, Urteile von Ehlers, Klein, Hufeland über den<br />
Bund und Übersicht über die Geschichte der Freimaurerei<br />
in Grossbritannien.“ – Titel mit hs. Vermerk und verso ge -<br />
stempelt, letzte Lagen gelockert, stellenw. fleckig.<br />
1499 SECHS STIMMEN über geheime Gesellschaften<br />
und Freimaurerei. Solothurn, Typographische<br />
Gesellschaft für Herbig in Leipzig, 1824. 116 S.<br />
Pp. d. Zt. (leicht berieben und etw. bestoßen). (7)<br />
200,-<br />
Erste Ausgabe. – Kloß 636. Wolfstieg 877. Knigge 85.01. –<br />
Mit Beiträgen von J. Stuve, E. M. Arndt, A. von Knigge,<br />
H. Steffens, J. F. Meyer und J. A. Feßler. – „Sehr selten. Aus<br />
Okkultismus – Freimaurerei 313<br />
den Werken der verschiedenen Verfasser abgedruckt. Die<br />
Abhandlungen 1-5 dringen auf Aufhebung der geheimen<br />
Gesellschaften, namentlich der Freimaurerei, Fessler will<br />
nur die Gebrechen der Freimaurerei gehoben wissen“<br />
(Wolfstieg). – Vorsatz mit hs. Numerierung, Titel verso ge -<br />
stempelt, leicht fleckig.<br />
1500 SEMLER, J. S., Zusätze zu der teutschen Uebersetzung<br />
von Fludds Schutzschrift für die Rosenkreuzer.<br />
Halle, Gebauer, 1785. XXXII, 212 S.<br />
Mod. Hpgt. unter Verwendung eines älteren<br />
Manuskripts. (7) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Wolfstieg 42292. Kloß 2484. Gardner <strong>61</strong>1.<br />
– Seltene Schrift von Johann Salomo Semler (1725-1791),<br />
„Hauptrepräsentant der theologischen Aufklärung des<br />
achtzehnten Jahrhunderts“ (ADB XXXIII, 698). – Titel<br />
gestempelt, minimal wasserrandig, tls. unbeschnitten, etw.<br />
ge bräunt.<br />
1501 SIMON UND THÉOPHANE, Les Enseignements<br />
secrets de la Gnose. Paris, Bodin, 1907.<br />
2 Bl., 98 S., 1 Bl. Hldr. d. Zt. mit eingeb. Orig.-<br />
Brosch. (fleckig). (7) 200,-<br />
Caillet 10214 (annoym; laut KVK verfaßt von Albert de<br />
Pouvourville und Léon Champrenaud). – Mit Anmerkungen<br />
von Synesius, dem Patriarchen der Église Gnostique de<br />
France. – Vortitel mit Widmung von Synesius, unbeschnitten,<br />
fleckig.<br />
1502 T(ARDY) D(E) M(ONTRAVEL), (A.-A.),<br />
Essai sur la théorie du somnambulisme. London<br />
(= Straßburg?) 1785. 108 S. Mod. Pgt. (Deckel aufgebogen).<br />
(3) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Du Prel 821. Caillet 10536. – Vgl. Barbier<br />
II, 246. Quérard III, 767. Weller, Druckorte, II, 229 (alle die<br />
Ausg. 1786). – Die zweite Ausgabe erschien ebenfalls mit<br />
fingiertem Druckort; die Bibliographien nennen für diese<br />
Ausgabe Straßburg als Erscheinungsort). – Versucht, die<br />
Existenz eines sechsten Sinns zu beweisen. – Titel mit<br />
gelöschtem Stempel, wenig gebräunt und gering fleckig.<br />
1503 VELTHUSEN, J. C., Pokeach Iwrim. Beleuchtung<br />
einiger mystischen Allegorien und Hieroglyphen,<br />
in nächster Beziehung auf den durch<br />
Bohemanns Mißbrauch und die Bekanntmachung<br />
seiner Urkunden merkwürdig gewordenen Orden<br />
der Asiatischen Brüder. In Briefen an einen<br />
Freund in America. Stade, Selbstvlg., 1804. 319 S.<br />
Pp. d. Zt. mit Rsch. (beschabt und bestoßen). (7)<br />
400,-<br />
Erste Ausgabe. – Kloß 1962. Lenning II, 482. Wolfstieg<br />
42988. Caillet 11070. – Richtet sich gegen den 1780 in<br />
Österreich entstandenen, den Rosenkreuzern verwandten<br />
Orden der „Asiatischen Brüder“. – Gestempelt, stellenw.<br />
gering fleckig.<br />
1504 WEISHAUPT, A., Ueber die Selbstkenntniß, ihre<br />
Hindernisse und Vortheile. Regensburg, Montag<br />
und Weiß, 1794. 128 S. Hldr. d. Zt. mit 2 Rsch.<br />
(Rsch. beschäd., beschabt und bestoßen). (158)<br />
200,-
314<br />
Erste Ausgabe. – Wolfstieg 42809. – Titel mit hs. Vermerk,<br />
mehrf. gestempelt, etw. gebräunt, stellenw. fleckig.<br />
1505 KONVOLUT – Cirka 800 Werke: von der Welt -<br />
eislehre zur Götterdämmerung und zurück zu den<br />
vielfältigen alltäglichen Einwirkungen des Geistes<br />
auf die Materie. Ca. 1815-1980. Meist Orig.-Einbände<br />
(Gebrauchsspuren). (3) 2.000,-<br />
Recht<br />
1506 ARUMAEUS, D., Commentarius juridico-historico-politicus<br />
de comitiis Romano-Germanici<br />
imperii. Editio secunda. Jena, Lobenstein, 1660.<br />
4°. Mit gestoch. Portr. im Text und breiter gestoch.<br />
Titelbordüre. 7 Bl., 672 S., 92, 1 Bl., 58 S., 8 Bl. Pgt.<br />
d. Zt., monogr, „I N“ und dat. „16<strong>61</strong>“ (etw. be -<br />
schabt und leicht bestoßen). (3) 200,-<br />
Stintzing-L. I, 721: „Dieses Werk gilt für eines der besten<br />
des Verfassers, bei dem er indeß, wie ihm vorgeworfen wird,<br />
Goldasts 'Commentarius de regno Bohemiae', ohne ihn zu<br />
nennen, benutzt hat.“ – Dritte Ausgabe der bedeutenden<br />
Studie zum Staatsrecht des „Stammvaters der Publicisten“<br />
(Stintzing und Landsberg). – Die erste Ausgabe war 1630,<br />
die zweite 1635 erschienen. – Wenig wurmlöchrig, etw.<br />
gebräunt, letzte Seiten wasserrandig. – Nachgebunden die<br />
politisch-juristische Flugschrift „Endtliche abgenötigte<br />
Ablainung einer Abfertigung das Vicariat in Landen deß<br />
Rheins, Schwaben, und fränkischen Rechtens betreffend“<br />
(München 1658).<br />
1507 BECCARIA, (C. BONESANA DE), Abhandlung<br />
über Verbrechen und Strafen. Von neuem aus<br />
dem Italiänischen übersetzt von J. A. Bergk. 2 Tle.<br />
in 1 Bd. Leipzig, Beygang, 1798. 2 Bl., XXXV,<br />
324 S., 1 Bl., 306 S. Pp. d. Zt. mit Rsch. (beschabt<br />
und bestoßen). (56) 150,-<br />
Hamberger-M IX, 87. Carter-M. 209. – Vgl. Rost 2005.<br />
Stintzing-L. III/1, 394. – Erweiterte Übersetzung von<br />
Beccarias Hauptwerk „Dei delitti e delle pene“; der gesamte<br />
2. Tl. vom Übersetzer J. A. Bergk verfaßte oder kompilierte<br />
Beiträge über Verbrechen und Strafen, insbesondere die<br />
Todesstrafe. – Titel gestempelt, gering gebräunt, stellenw.<br />
minimal fleckig.<br />
1508 BLUM, J., Concept dern auß Befelch der Kayserlichen<br />
Mayestät Anno 1<strong>61</strong>3 ernewerten und verbesserten<br />
Cammergerichts Ordnung. Anjetzo mit<br />
Fleiß übersehen. Speyer, Dürr für Siverts, 1663.<br />
Fol. 8 Bl., 284 S., 20 Bl. Pgt. d. Zt. (Rücken erneuert,<br />
stärker fleckig, beschabt und bestoßen). (20)<br />
200,-<br />
Recht<br />
Jöcher I, 1141. – Der Kammergerichtsadvocat „hat das Verdienst,<br />
der erste gewesen zu sein, welcher die Verfassung<br />
und das Verfahren des Kammergerichts systematisch darstellte“<br />
(Stintzing-L. II, 243). – Titel mit tls. getilgtem Be -<br />
sitzvermerk, verso gestempelt, stärker gebräunt.<br />
1509 – Processus cameralis. Editio novissima. Köln,<br />
Metternich, 1738. 4°. 4 Bl., 636 S., 38 Bl. Ldr. d.<br />
Zt. mit Rsch. und Rvg. (Bezug mit kleinen Fehlstellen,<br />
bestoßen). (20) 200,-<br />
Stintzing-L. II, 243, Anm. 2: „Jakob Blum im Bremischen<br />
geboren, ward 1664 in Orleans zum Doctor promovirt,<br />
1665 Kammergerichtsadvocat, zog später nach Hamburg,<br />
wo er gestorben ist. Er hat das Verdienst der erste gewesen<br />
zu sein, welcher nach dem J. R. A. die Verfassung und das<br />
Verfahren des Kammergerichts systematisch darstellte. Sein<br />
Werk hat daher großen Beifall gefunden.“ – Vgl. Fahnenberg<br />
93. – Seit 1665 in zahlreichen Auflagen erschienen. –<br />
Kaum fleckig, leicht gebräunt. – Vorsatz mit Stempel Schloß<br />
Eferding. – Mod. Exlibris.<br />
1510 BÖCKH, P., Commentarius in jus canonicum<br />
universum, sive in quinque libros ac titulos decretalium.<br />
3 Bde. Salzburg, Mayr, 1735-39. Fol. Mit<br />
Kupfertafel und Textkupfer. 16 Bl., 540 S., 7;<br />
13 Bl., 595 S., 9; 12 Bl., 426, 145 S., 12 Bl. Ldr. d.<br />
Zt. mit Rvg. und hs. Rsch. (beschabt und bestoßen,<br />
etw. wurmlöchrig). (109) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Stintzing-L. III/1, Noten, 235. Schulte<br />
III/1, 170. Wetzer-W. II, 954: „Sein Hauptwerk. Es zerfällt<br />
in drei Theile und hält den Gang der fünf Bücher der De -<br />
cretalen ein.“ – Wasserrandig, tls. etw. gebräunt und wurmstichig,<br />
wenig fleckig. – DAZU: PFYFFER, F., Christliche,<br />
apostolisch-catholische Wahrheiten. Augsburg und Innsbruck<br />
1752. Mit gestoch. Frontisp. 8 Bl., 901 S., 9 Bl. – De<br />
Backer-S. VI, 672, 52. Zapf II, 709. ADB XXV, 724. –<br />
BABENSTUBER, L., Ethica supernaturalis Salisburgensis.<br />
Augsburg 1718. Fol. 9 (statt 10) Bl., 1214 S., 17 (statt 25) Bl.<br />
– Erste Ausgabe. – Baader, Gelehrtes Baiern, 64. Buchberger<br />
I, 891. ADB I, 726. – Die fehlenden 8 Registerbl. hs.<br />
ergänzt.<br />
1511 CARPZOV, B., Definitionum forensium ad Constitution(es)<br />
Electoral(es) Saxon(icas) synopsis.<br />
Cum consensu autoris adornata, à J. H. Schrotero.<br />
Jena, Bauer(n)fin(c)k für Neuenhahn, 1664. Mit<br />
gestoch. Titelvign. 4 Bl., 686 (recte 688) S., 36 Bl.<br />
Pgt. d. Zt. (Bezug tls. schadhaft, fleckig, etw. be -<br />
stoßen). – Stintzing-L. II, 99. – Stellenw. etw.<br />
fleckig, leicht gebräunt und wasserrandig. (83)<br />
200,-<br />
1512 COCCEJUS, S. VON, Jus civile controversum.<br />
Ed. quarta multis quaestionibus aucta. 2 in 1 Bd.<br />
Leipzig, Weidmanns Erben und Reich, 1766. 4°.<br />
2 Bl., 968 S., 2 Bl., 764 S., 51 Bl. Pgt. d. Zt. (leicht<br />
beschabt). (3) 200,-<br />
Stintzing-L. III/1, 215. ADB IV, 373. – Eines der Hauptwerke<br />
des aufgeklärten Justizreformers und Großkanzlers<br />
Friedrichs des Großen (EA 1713; immer wieder aufgelegt):
„Eine gelehrte romanistische Arbeit, welche im Anschlusse<br />
an Lauterbach die Menge der Controversen durchgeht und<br />
zu entscheiden versucht, selbstverständlich häufig nach dem<br />
Naturrecht oder nach dem Vorgange des Vaters. Das Be -<br />
merkenswertheste ist die vollständige Verwerfung der Folter<br />
und die bestimmte Bezeichnung der Teufelspakte als<br />
kaum glaubhaft“ (Stintzing-Landsberg). – Wenig fleckig. –<br />
Dekorativ gebunden.<br />
1513 CZERNIN VON UND ZU CHUDENIZ, A.,<br />
Systema juris gentium. Prag, (Fitzky & Hadkyan),<br />
1768. 4°. 13 Bl., 406 S., 9 Bl. Ldr. d. Zt. (beschabt<br />
und bestoßen). (7) 150,-<br />
Vgl. Wurzbach XXXI, 307. – Von Joseph Schrodt betreute<br />
Dissertation des böhmischen Grafen Adalbert Czernin von<br />
und zu Chudeniz. – Vorsatz mit Exlibris, Titel mit hs.<br />
Besitzvermerk, gering fleckig.<br />
1514 EISENHART, J. F., Grundsätze der deutschen<br />
Rechte in Sprüchwörtern, mit Anmerkungen<br />
erläutert. Von neuem vermehrt. Leipzig, Weygand,<br />
1792. 11 Bl., 692 S., 7 Bl. Mod. Lwd. (39) 150,-<br />
Goed. II, 18, 44. NDB IV, 414. Stintzing-L. III/1, 244:<br />
„Nicht ohne tüchtige Gelehrsamkeit, welche sich aber<br />
geschickt verbirgt, werden die Rechtssprüchwörter juristisch<br />
geordnet und erläutert, in Jedermann verständlicher<br />
Weise.“ – Berühmtes Werk des Braunschweiger Hofrats<br />
und Helmstedter Juristen (EA 1759).<br />
1515 ENGEL, L., Collegium universi juris canonici.<br />
Ed. septima. – Manuale parochorum. 2 in 1 Bd.<br />
Venedig, Bettinelli, 1733. Fol. Mit Druckermarke<br />
auf den Titeln. 16 Bl., 527 S., 6 Bl., 108 S. Pgt. d. Zt.<br />
(Deckel leicht aufgebogen, Kopf wenig eingerissen,<br />
fleckig, beschabt und bestoßen). (128) 200,-<br />
Vgl. Schulte III/1, 150 und 151 (andere Ausg.): „Das Werk<br />
hat den Vorzug eines sehr klaren, nicht zu weitläufigen und<br />
doch auch für das praktische Leben brauchbaren Werkes;<br />
es ist zudem in sehr kurialistischem Sinne geschrieben. Das<br />
Papstthum ist göttlicher Einsetzung, der Papst über dem<br />
Concil. Dagegen ist Engel auch wieder vorsichtig, bezüglich<br />
der Frage: ob der Papst auch in weltlicher Hinsicht über<br />
dem Kaiser stehe, drei Meinungen: bejahende, verneinende,<br />
vermittelnde, anzuführen und die Entscheidungen dem<br />
Leser zu überlassen. Das Bischofsamt kommt nach ihm von<br />
Christus her, der einzelne Bischof hat es vom Papste; er<br />
sieht die päpstlichen Bullen ohne Weiteres als geltendes<br />
Recht an. Die vielen Auflagen zeigen den grossen Ge -<br />
brauch.“ – Vorsatz und Titel mit Eintrag in Tinte, wasserrandig<br />
und etw. fleckig. – Exlibris von André Boyer-Mas<br />
(1902-1972).<br />
1516 ESTOR, J. G., Auserlesene kleine Schriften.<br />
2. Ausg. 3 Bde. Gießen, Krieger, 1744-53. Mit<br />
3 gestoch. Titelvign., 2 gestoch. Frontisp., 2 gefalt.<br />
Kupfertafeln und gefalt. Tabelle. Pgt. d. Zt. (3)<br />
200,-<br />
Stintzing-L. III/1, Noten 157. – Hübsch gebunden. – Beiliegen<br />
die „Annotationes ad instrumenta pacis Westphalicae“<br />
von J. Otto (Frankfurt 1697).<br />
Recht 315<br />
1517 FEUERBACH, P. J. A. (VON), Merkwürdige<br />
Criminal-Rechtsfälle. Gießen, Tasché, 1808. 2 Bl.,<br />
240 S., 2 Bl. (Anzeigen). Pp. d. Zt. (von Silberfischchen<br />
benagt). (56) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Stintzing-L. III/2, Noten 67. – Ergänzende<br />
Materialien erschienen 1811; die vorliegende Fallgeschichtensammlung<br />
von 9 Kapitalverbrechen wurde 1821<br />
unerlaubt nachgedruckt. – Vorderer Vorsatz mit Ausschnitt,<br />
Titel verso mit Rasur, etw. fleckig, leicht gebräunt.<br />
1518 (FLEISCHHACKER, J.), Institutiones juris<br />
Hungarici. 3 Tle. in 1 Bd. Posen, Schauff, 1795. 4°.<br />
Mit gestoch. Titelvign. 270, 446, 275 S., 2 Bl. Läd.<br />
Ldr. d. Zt. – Petrik I, 801. – Hs. Besitzvermerke,<br />
Titel mit Einriß. (2) 200,-<br />
1519 GAIL, A. VON, Practicarum observationum deß<br />
Hochlöbl. Cammer-Gerichts Speyer etc. zwey<br />
Bücher. 2 Tle. in 1 Bd. München, Jäcklin, 1673.<br />
Fol. 14 Bl., 488, 931 S., 35 Bl. Blindgepr. Ldr., dat.<br />
1690 (Vorderdeckel mit kleinen Einschnitten und<br />
stärker beschabt). (20) 400,-<br />
Vgl. Stintzing-L. I, 497. NDB VI, 38: „Auf Grund seiner<br />
11jährigen Praxis beim Reichskammergericht verfaßte Gail<br />
'Practicae observationes', in denen er das Verfahren bei diesem<br />
Gerichtshof und dessen Rechtssprechung namentlich<br />
in bezug auf Kontrakte und letztwillige Verfügungen<br />
behandelte. Das Buch erfreute sich bis tief ins 18. Jahrhundert<br />
größten Ansehens, erlebte 15 Auflagen (1578-1771)<br />
und wurde auch ins Deutsche übersetzt.“ – Vorsätze tls.<br />
lädiert und gelöst, Titel gestempelt, stellenw. wasserrandig,<br />
leicht gebräunt.<br />
1520 HOFF, A. VON, Ueber Gesinde, Gesinde-Ordnungen<br />
und deren Verbeßerungen. Berlin, Himburg,<br />
1789. 56 S. Brosch. d. Zt. (Rücken defekt).<br />
(158) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Humpert 9705. Hamberger-M. III, 374. –<br />
VORGEB.: (KANNENGIESSER, CH.), Sammlung verschiedener<br />
in den Churhannöverschen Gerichten aufgenommener<br />
Eydes-Formeln. O. O. 1786. 32 S.<br />
1521 KOPP, J. A., Gründliche Abhandlung von der<br />
Association derer vordern Reichs-Craysse. Frankfurt,<br />
Varrentrapp, 1739. 4°. 2 Bl., 220, 167 S., 8 Bl.<br />
Pgt. d. Zt. (3) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Stintzing-L. III/1, 242: „Stoff- und urkundenreiche<br />
Arbeit.“ – Zum Verfasser (Kanzleidirektor der<br />
langräfl. hessischen Regierung) vgl. ADB XVI, 681. – Schöner<br />
Band.<br />
1522 LAUTERBACH, W. A., Compendium juris.<br />
Publico datum à J. J. Schützio. Nunc noviter ab<br />
innumeris mendis repurgatum (a F. Ch. Harpprecht).<br />
Tübingen, Frankfurt und Leipzig, Cotta,<br />
(1697). Mit gestoch. Titel. 7 Bl., 745 S., 7 Bl. Pgt. d.<br />
Zt. (3) 150,-
316<br />
Nr. 1526<br />
Stintzing-L. I/2, 142. NDB XIII, 737: „Wurde so häufig<br />
bearbeitet und kommentiert, daß Stintzing urteilt, es sei<br />
geradezu zum Mittelpunkt einer eigenen Literatur geworden.<br />
Das Werk ist wesentlich dichter und enthält mehr<br />
Information als ähnliche zeitgenössische Kompendien.“ –<br />
Erstmals 1679 postum erschienen; die vorliegende Ausgabe<br />
wurde besorgt von Lauterbachs Schüler und Schützens<br />
Vetter, der im Vorwort schreibt, er habe 960 Fehler der<br />
vorhergehenden Ausgaben verbessert. – Wenige Anstreichungen.<br />
1523 LEONINUS, E., Centuria consiliorum. Arnheim,<br />
Jacob, 1656. 4°. Mit gestoch. Portr. (in Pag.). 8 Bl.,<br />
876 S., 20 Bl. Pgt. d. Zt. (fleckig). (3) 300,-<br />
Vgl. Voet 1518 (EA 1584): „Series of hundred studies on<br />
specific cases regarding civil law, especially in the Netherlands.“<br />
– Enthalten ist die Rede, die der auch als Albert de<br />
Leeuw bekannte Verfasser bei der Versammlung der Generalstaaten<br />
1579 in Antwerpen hielt, als die Trennung in die<br />
Republik der Vereinigten Niederlande und die Spanischen<br />
Niederlande vollzogen wurde.<br />
NACHGEB.: BELLA PERTICA, P. DE, Quaestiones et<br />
decisiones aureae. Basel, König, 1607. 4 Bl., 457 (recte 437)<br />
S., 8 Bl. – VD 17 1:012291W.<br />
FELTMANN, G., Decas responsorum juris ad rem militarem.<br />
Bremen, Schwerdtfeger, 1674. 9 Bl., 187, 114 S., 8 Bl. –<br />
Georgi II, 58. – Alle Tle. nur stellenw. gebräunt, kaum<br />
fleckig. – Selten.<br />
1524 LUDOLF, G. M. VON, De iure foeminarum<br />
illustrium tractatus. Jena, Bielcke, 1734. Fol. 2 Bl.,<br />
12, 128 S., 5 Bl. (Index), 156, 248 (recte 240),<br />
148 S., 2 Bl. Pgt. d. Zt. mit Rtit. (fleckig). (3) 400,-<br />
Recht<br />
Nr. 1527<br />
Stintzing-L. III/1, Noten 103. ADB XIX, 392 (fälschlich<br />
datiert 1731). – Zweite Ausgabe der berühmten Abhandlung<br />
zur Primogenitur des sächsischen Fürstenhauses. – In<br />
Teil II des Appendixes die Seiten 181-188 in der Paginierung<br />
übersprungen. – Stellenw. stärker fleckig und ge -<br />
bräunt.<br />
1525 LÜNIG, J. CH., Grundfeste Europäischer Potenzen<br />
Gerechtsame. 2 Tle. in 1 Bd. Leipzig, Gleditsch,<br />
1716. Fol. 8 Bl., 872 S., 2, 4 Bl., 840 S., 2 Bl.<br />
Pgt. d. Zt. (fleckig, beschabt und bestoßen). (93)<br />
400,-<br />
Pütter I, 313, V. – „Alle diese Sammler der Zeit übertrifft<br />
trotzdem an Bedeutung Johann Christian Lünig, ein Mann,<br />
von dem Pütter bemerkt, daß er kaum seines Gleichen<br />
finde“ (Stintzing-L. III/1, 43). – Das Blatt A 1 des zweiten<br />
Teils auf altes Papier montiert und beschnitten als Zwischentitel<br />
eingebunden. – Titel mit hs. Besitzeintrag, einzelne<br />
Randabrisse professionell restauriert.<br />
1526 NEURODE, S. TH., Gegenwärtige Verfassung<br />
des H. R. Reichs in Staats- und Justiz-Sachen oder<br />
pragmatische Erläuterung des jüngern Reichs-<br />
Abschieds. Jena, Cuno, 1752. 4°. Mit gestoch.<br />
Frontisp. 8 S., 8 Bl., LXXXVI, 954 S., 26 Bl. Pgt.<br />
d. Zt. (3) 200,-<br />
Einzige Ausgabe. – Enslin-E. 286. Jöcher-A. V, 587. Pütter,<br />
II, 494. – Kritischer Kommentar zur Verfassung des Deutschen<br />
Reichs Mitte des 18. Jahrhunderts, verfaßt von<br />
Samuel Lenz unter dem Pseudonym Samuel Theodor Neurode.<br />
– Die Auflösung des Pseudonyms geht auf den Eintrag<br />
im Jöcher-Adelung zurück, alle späteren Bibliographien<br />
übernahmen die Angabe ungeprüft (so Schmidt in
Nr. 1530<br />
seinem Anhaltinischen Schriftstellerlexikon und die ADB;<br />
bei Meusel findet sich für diese Annahme keine Stütze). –<br />
Leicht gebräunt und fleckig. – Selten. – Siehe Abbildung.<br />
1527 REICHSKAMMERGERICHT – CAMMER-<br />
GERICHTS ORDNUNG jetzt uff dem Reichstag<br />
zu Augspurg Anno Domini M.D.XLVIII. von<br />
newem zusammen gezogen, gemehrt und gebessert.<br />
Mainz, Schöffer, 1548. Fol. Mit Holzschnitt-<br />
Titelvign. 12 nn., 180 (recte 178) num. Bl. Beschäd.<br />
flex. Pgt. d. Zt. (20) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – VD 16 ZV 4448. – Nach Fahnenberg sind<br />
die Autoren dieser Fassung der Kammergerichtsassessor<br />
Kaspar Cuno und der Mainzer Kanzler Konrad Visch. –<br />
Die erste Reichskammergerichtsordnung war auf dem<br />
Reichstag zu Worms 1495 erlassen und bei Peter Schöffer<br />
in Mainz gedruckt worden; bis zum Ende des Reiches gab<br />
es 13 verschiedene Fassungen oder Entwürfe (vgl. Kaspers<br />
S. 140). – Mit zahlreichen hs. Ergänzungen in Tinte von<br />
alter Hand und umfangreichen Notizen auf einigen vorund<br />
nachgebundenen Blättern; etw. gebräunt, tls. fleckig<br />
und wasserrandig. – Siehe Abbildung.<br />
1528 SCHWARZ, I., Institutiones juris publici universalis,<br />
naturae, et gentium. 2 in 1 Bd. Venedig,<br />
Remondini, 1760. 4°. Mit gestoch. Titelvign. 4 Bl.,<br />
431, 398 (recte 402) S. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und<br />
Rvg. (leicht beschabt). (158) 150,-<br />
De Backer-S. V, 687, 7. ADB XXXIII, 238: „Eine ausführliche<br />
Darstellung des Natur- und Völkerrechts vom katholischen<br />
Standpunkte aus.“ – Kaum fleckig. – Dekorativ<br />
gebunden.<br />
Sittengeschichte – Erotik 317<br />
1529 STÜBEL, CH. C., Ueber den Thatbestand der<br />
Verbrechen, die Urheber derselben und die zu<br />
einem verdammenden Endurtheile erforderliche<br />
Gewißheit des ersten, nach in Deutschland geltenden<br />
und Chursächsischen Rechten. Wittenberg,<br />
Zimmermann, 1805. XXII, 482 S. Spät. Pp.<br />
mit Rsch. (stärker beschabt und bestoßen). (56)<br />
100,-<br />
Erste Ausgabe. – Vgl. Hamberger-M. XX, 689. – Titel ge -<br />
stempelt, etw. fleckig.<br />
1530 VOLCKMANN – BEYER, G., Volckmannus<br />
emendatus renovatus. Hand-Buch vor Advocaten<br />
und Notarien. 3 Tle. in 1 Bd. Leipzig, Groß, 1701.<br />
Fol. Mit gestoch. Titel. 3 Bl., 522 (recte 514) S.,<br />
2 Bl., 416 S., 2 Bl., 200 S., 11 Bl. Pgt. d. Zt. (fleckig).<br />
(4) 600,-<br />
Weißler, Geschichte der Rechtsanwaltschaft, S. 244. –<br />
Gesuchte Ausgabe des über ein Jahrhundert lang maßgebenden<br />
deutschen Notariatshandbuches. Das Grundwerk<br />
von Adam Volckmann („Manuale advocatorum oder Notariatskunst“)<br />
war erstmals 1<strong>61</strong>0 erschienen. – Leicht ge -<br />
bräunt, wenig fleckig, ein kleiner Wurmgang (wenige Buchstaben<br />
Textverlust). – Siehe Abbildung.<br />
1531 ZIEGLER, CH., Corpus sanctionum pragmaticarum<br />
Sac. Rom. Imperii. Oder des Heiligen<br />
Römischen Reichs vornehmste Grund-Gesetze.<br />
Frankfurt, Hocker, 1712. 4°. 20 Bl., 1328 S. Pgt. d.<br />
Zt. (3) 200,-<br />
Lipenius I, 13. – Vgl. Pütter II, 394. – Materialreiche Sammlung,<br />
eine voluminöse Ergänzung von Zieglers im Vorjahr<br />
erschienenen Wahlkapitulationen. Das Werk ist dem hessischen<br />
Reichshofrat J. von Schröder gewidmet. – Titel mit<br />
adeligem Besitzvermerk, leicht fleckig.<br />
Sittengeschichte – Erotik<br />
1532 BOILEAU, (J.), Histoire des flagellans, ou l'on<br />
fait voir le bon & le mauvais usage des flagellations<br />
parmi les chrétiens. Amsterdam, van der Plaats,<br />
1701. 8 Bl., 319 S., 5 Bl. Ldr. d. Zt. (Gelenke brüchig,<br />
Rücken mit Fehlstellen, beschabt, bestoßen).<br />
(9) 200,-<br />
Erste französische Ausgabe. – Cioranescu 12702. Caillet<br />
1328. Gay-L. II, 543: „Détails indécents.“ Hayn-G. II, 281:<br />
„Gehört zu den Seltenheiten der älteren Flagellanten-<br />
Litteratur und bietet inhaltlich viele curiose Facta und interessante<br />
psychologische Fingerzeige. Enthält auch Schilderungen<br />
über die Gräuelthaten in Klöstern.“ – Gebräunt,<br />
etw. fleckig. – Exlibris.
318<br />
1533 (CRÉBILLON, C. P.), Lettres de Ninon de Lenclos.<br />
Nouvelle éd. revue exactement. 2 Tle. in<br />
1 Bd. Leipzig, Fritsch, 1787. Mit gestoch. Frontisp.<br />
1 Bl., 188, 188 S., 2 Bl. Pp. d. Zt. (stark be -<br />
schabt und bestoßen). (7) 150,-<br />
Vgl. Gay-L. II, 828. Hayn-G. IV, 139. Cohen-R. 621. Barbier<br />
II, 1259. – Seltene Ausgabe der erstmals 1750 erschienenen,<br />
im 18. Jahrhundert häufig aufgelegten galanten<br />
Briefe, jetzt meist Crébillon d. J. zugeschrieben. – Etw.<br />
fleckig und leicht gebräunt.<br />
1534 ENGLISCH, P., Irrgarten der Erotik. Eine Sittengeschichte<br />
über das gesamte Gebiet der Welt-<br />
Pornographie. Leipzig, Lykeion, (1931). 4°. Mit<br />
vielen Abb. 4 Bl., 333 S., 1 Bl. OLwd. (leicht berieben,<br />
etw. angestaubt). (23) 120,-<br />
Bayer-L. 80. Deakin 37: „In this fascinating book, which<br />
contains superb and little-known illustrations, there is a full<br />
description of many of the more important bibliographies<br />
of erotica, and a number of clandestine catalogues. The<br />
notes of Englisch in this book, as in his magnum opus, are<br />
useful, particularly in the case of inaccessible material. The<br />
book itself is exceedingly rare.“ – Kaum Gebrauchsspuren.<br />
– DAZU: SCHIDLOF, B., Prostitution und Mädchenhandel.<br />
Leipzig (1931). – HEYMANN, R., Die hörige Frau.<br />
Leipzig (1931). – DERS., Der masochistische Mann. Leipzig<br />
(1931).<br />
1535 MARTIALIS, M. V., Epigrammata. 3 in 1 Bd.<br />
Amsterdam, Gallet, 1701. Mit 132 Münzkupfern<br />
auf 23 Tafeln. 16 Bl., 600 S., 1 Bl., 56, 142 S. Hldr.<br />
des 19. Jhdts. mit reicher Rvg. (Kopf mit geringem<br />
Einriß, etw. beschabt und bestoßen). (83) 200,-<br />
Lipsius 247. Ebert 132<strong>61</strong>. – Druck mit den Münzkupfern<br />
(erschien auch ohne diese) und den „Epigrammata obscoena“<br />
im Anhang (56 S.). – Vorsatz mit Klebespuren und<br />
Eintrag von alter Hand in Tinte, die S. 115/16 des Indexes<br />
mit Randabriß, wenig fleckig.<br />
1536 (MÉRÉ, ÉLISABETH GUÉNARD BROSSIN<br />
DE), Der Hirsch-Park, oder: das Serail Louis XV.<br />
Eine Gallerie geheimer Memoiren der jungen<br />
Mädchen, welche in demselben eingeschlossen<br />
waren, um zur Belustigung Louis XV. zu dienen.<br />
3 in 1 Bd. Leipzig, Journal für Leihbibliothekare,<br />
1848-49. VI, 201, VI, 209, VI, 214 S. Hldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. und Rvg. (beschabt und bestoßen).<br />
(149) 150,-<br />
Fromm 17417. Hayn-G. IV, 280. – Zweite deutsche Ausgabe<br />
des erstmals 1834 innerhalb der Reihe „Chronique<br />
scandaleuse des Pariser Hofes“ erschienenen Werkes. –<br />
Die französische Erstausgabe war 1801-02 mit dem Titel<br />
„Pauline de Ferrière, ou histoire de vingt jeunes filles enlevées<br />
de chez leurs parents sous le règne de Louis XV“<br />
erschienen. Es folgte 1822 eine Neuauflage mit abweichendem<br />
Titel „Le Parc aux Cerfs“. – „Ce livre amusant et galant<br />
est peu connu. On y trouve, pressées dans un dialogue plein<br />
de vivacité, une foule d'observations très fines et très justes<br />
Sittengeschichte – Erotik<br />
sur l'amour, la volupté, la vie de la cour etc.“ (Hayn-Gotendorf).<br />
– Élisabeth Guénard de Méré veröffentlichte unter<br />
verschiedenen Pseudonymen: De Boissy, de Faverolles und<br />
J. H. B. Gellert. – Braunfleckig.<br />
1537 MONTE-SOUVENT, CHEVALIER DE, Die<br />
Lebensalter der Liebe. („Schöppenstedt, Möchtegern<br />
Kannicht“, 1909). 23 Bl. Flex. OSchweinsldr.<br />
(etw. fleckig). (158) 400,-<br />
Nr. 198 von 200 als Handschrift gedruckten Exemplaren. –<br />
Hayn-G. V, 150: „Unsinniges, ordinäres sotadisches Machwerk.“<br />
– Der pseudonyme Autor, der fingierte Drucker und<br />
der Zeichner der Titelvignette mit dem spritzigen Namen<br />
Geilhart Willimmer sind bisher so vermummt geblieben,<br />
wie es das auf dem Hinterdeckel des Buches in Gold<br />
geprägte Gebot befahl: „La recherche de la paternité est<br />
interdite“. – Vorsatz mit kleinem Sammlerstempel und hs.<br />
Nummer, Ränder etw. gebräunt, seitlich und unten unbeschnitten.<br />
– Im originalen Einband, auf dessen Vorder deckel<br />
die Titelseite in Goldprägung wiederholt ist.<br />
1538 NERCIAT, A. DE, Les Aphrodites. Thali-priapeïsche<br />
Fragmente. Beiträge zur Geschichte des<br />
Liebesgenusses. Zum ersten Male ins Deutsche<br />
übertragen von E. D. Loty. 2 in 1 Bd. (Wien,<br />
Stern), 1908. 3 Bl., 193 S., 2 Bl., 167 S., 2 Bl.<br />
(Anzeigen). Ldr. d. Zt. mit Kopfgoldschnitt. (149)<br />
120,-<br />
Nr. 3 von 10 Ex. der Vorzugsausgabe (Gesamtaufl.: 300). –<br />
Fromm 19070. Stern-Szana 95. Bilder-Lexikon II, 702, und<br />
IV, 142. Hayn-G. V, 359: „Glänzendes Spiegelbild der<br />
zügellosen Vergnügungssucht der französischen Gesellschaft.“<br />
– Die Übersetzung stammt von dem Berliner Buchhändler<br />
Julius Eichenberg, der 1906 nach Paris übergesiedelt<br />
war, dort eine kleine Buchhandlung gründete und 1909<br />
starb. – Die Lokalisierung ergibt sich aus den Verlagsanzeigen<br />
am Schluß von „Lebende Bilder“ (wir folgen nicht dem<br />
Bilder-Lexikon, das angibt, Eichenberg habe das Werk im<br />
eigenen Verlag herausgebracht). – Seidenspiegel minimal<br />
fleckig, Besitzvermerk Stinnes.<br />
1539 SACHER-MASOCH, (L. VON), Ueber den<br />
Werth der Kritik. Bern, Frobeen, 1877. 88 S. Lwd.<br />
d. Zt. (bestoßen). (7) 200,-<br />
Vgl. Farin 25. – Sacher-Masochs Antwort auf die Kritik seiner<br />
Werke. – Druckvermerk überklebt (urspünglicher<br />
Druckvermerk: Leipzig, Günther, 1873); gering fleckig. –<br />
Selten. – VORGEB.: DERS., Der Emissär. Neue Ausg.<br />
Ebda. 1877. – Farin 5.<br />
1540 SADE, (D. A. F.) DE, Les 120 journées de<br />
Sodome, ou l'école du libertinage publié pour la<br />
première fois d'après le manuscrit original, avec<br />
des annotations scientifiques par le Dr. Eugène<br />
Dühren (d. i. Iwan Bloch). Paris, Club des bibliophiles,<br />
1904. 4 Bl., 543 S. Ldr. d. Zt. (158) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Nr. 60 von 160 Ex. auf Papier vergé à la<br />
forme (Gesamtaufl.: 200). – Kearney 1646. Lely 19. Perceau<br />
230. Rose 4100. Englisch 479. – Unbeschnitten.
Nr. 1544<br />
1541 BAYERN – RIEDL, A. VON, Reise-Atlas von<br />
Baiern. Lfg. 2 und 3 (von 5). München, Lentner,<br />
(1798-1803). 4°. Mit Kupfertafel und 24 (statt 27)<br />
kolor. Kupferstichkarten. Jede Karte mit jeweils<br />
separat pag. Erläuterungstexten. Ohne Einband.<br />
(125) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Lentner 4127. Pfister I, 4307. – Riedls Reiseatlas<br />
gilt als eines der schönsten topographischen Werke<br />
des 18. Jahrhunderts. – Es fehlen Heft I der 2. Lieferung<br />
und aus der 3. Lieferung Heft VIII, aus diesem ist jedoch<br />
die Karte der „Basis zwischen München und Aufkirchen“<br />
vorhanden. – Stellenw. minimal fleckig. – Unbeschnitten.<br />
1542 BUFFIER, C., Geografia universale. Tradotta dal<br />
francese. Venedig, Pitteri, 1741. 12°. Mit 16 gefalt.<br />
Kupferstichkarten. 12 Bl., 370 S. Pp. d. Zt. (stark<br />
beschabt). (49) 200,-<br />
Atlanten<br />
Seltene erste italienische Ausgabe. – Vgl. De Backer-S. II,<br />
352 (Ausg. 1744). Alden 747/25 (Ausg. 1747). – Mit Weltkarte,<br />
Karten der Beneluxstaaten, von Savoyen, Deutschland,<br />
dem Rheinland, Italien, Spanien, Großbritannien,<br />
Skandinavien, Polen, Rußland, der Türkei, von Griechenland,<br />
Asien, Afrika und Amerika. – Erste Lage etw. gelöst,<br />
die Karten tls. knapp beschnitten, wenig fleckig.<br />
Der schönste Himmelsatlas<br />
319<br />
1543 CELLARIUS, A., Harmonia macrocosmica seu<br />
Atlas universalis et novus. Opus novum, antehac<br />
nunquam visum. Amsterdam, Valk & Schenk,<br />
1708. Gr.-Fol. Mit altkolor. gestoch. Titel und<br />
29 doppelblattgr. altkolor. Kupfertafeln. 2 Bl. Ldr.<br />
d. Zt. (stärkere Gebrauchsspuren). (151) 35.000,-
320<br />
Koeman IV, Cel 3: „The origin and the history of the beautiful<br />
celestial maps by Cellarius has yet to be unravelled. No<br />
other celestial atlas was ever published in the Netherlands<br />
before the 19th century.“ Phillips 4274. Ebert 3867. – Dritte<br />
Ausgabe des prachtvollen Himmelsatlasses von Andreas<br />
Cellarius, der erstmals 1660 erschienen war und Planisphären,<br />
Hemisphären, eine Weltkarte, Mondphasen, Planetenbahnen<br />
sowie die verschiedenen astronomischen Systeme<br />
enthält – alle umgeben von allegorischen Figuren oder disputierenden<br />
Astronomen vor architektonischer Staffage. –<br />
Titel mit hs. Besitzvermerk und stärker fleckig, die Kupfer<br />
in prächtigem Kolorit, meist nur an den Rändern fleckig,<br />
wenige mit Randeinriß. – Siehe Abbildung Tafel 36.<br />
Third edition of the magnificent celestial atlas by Andreas<br />
Cellarius, first published in 1660, containing planispheres,<br />
hemispheres, a world map, phases of the moon, planet courses<br />
and the different astronomical systems – all surrounded<br />
by allegoric figures or disputing astronomers in front of<br />
architectonic decoration. – Title with ms. ownership entry,<br />
stronger soiled, copperplates in brilliant colouring, mostly<br />
soiled only at margins, a few with tear in margin. – Contemporary<br />
calf (stronger signs of wear). – See illustration on<br />
plate 36.<br />
Fortsetzung des „Caert-Thresoor“<br />
1544 ENGLAND – (KEERE, P. VAN DEN, 44 Cleyne<br />
Caertkens van alle de Provincien van Enghelandt.<br />
Amsterdam, Claesz, um 1599 – um 1605). Qu.-8°.<br />
44 Kupferstichkarten. Flex. Pgt. d. Zt. (Schließbänder<br />
fehlen, etw. wellig, fleckig und gebräunt).<br />
(160) 6.000,-<br />
Sehr seltene Urfassung des „Miniature Speed“. – Van der<br />
Krogt 373:01 (6 bekannte Exemplare). Skelton 4. – Anknüpfend<br />
an den großen Erfolg des „Caert-Thresoor“, einer<br />
Sammlung von Karten aller Kontinente im Miniaturformat<br />
und Urform der Taschenatlanten, wollte der Verleger Cornelis<br />
Claesz einen im Format entsprechenden Atlas auch für<br />
England folgen lassen. Er beauftragte dazu Pieter van den<br />
Keere, die Karten aus Christopher Saxtons „Atlas of England<br />
and Wales“ (1579) ins Kleinformat zu übertragen. Dieser<br />
fertigte die 44 vorliegenden Karten, von denen drei das<br />
Datum 1599 aufweisen. Wahrscheinlich war es die Konkurrenz<br />
von John Speeds großem England-Atlas, die Claesz<br />
zur Aufgabe seines Projekts bewogen hat. Es wurden jedenfalls<br />
nur einzelne Abzüge angefertigt, und weder ein Titelblatt<br />
noch gedruckter Begleittext sind erschienen. Claesz<br />
muß die Platten später verkauft haben, erscheinen sie doch<br />
mit rückwärtigem lateinischen Text 1<strong>61</strong>7 in Camdens „Britannia“<br />
und dann in der kleinen Fassung von John Speeds<br />
Großbritannien-Atlas („Miniature Speed“), angefertigt von<br />
George Humble (siehe Shirley 366; erschienen in mehreren<br />
Auflagen). In dieser Fassung sind die Titel der Karten vom<br />
Lateinischen ins Englische abgewandelt, und es ist eine<br />
Numerierung hinzugefügt worden. Allein in der vorliegenden<br />
Urfassung fehlen sowohl die rückseitigen Texte als auch<br />
die Tafelzählung. Ein Faksimile mit wissenschaftlicher Einführung<br />
von Hellen Wallis ist 1972 erschienen. – Erste Karte<br />
mit klösterlichem Monogrammstempel, die meisten Karten<br />
ein wenig wasserrandig, leicht gebräunt und fleckig. – Siehe<br />
Abbildung Seite 319.<br />
Very rare archetype of the „Miniature Speed“. – Continuing<br />
with the big success of the „Caert-Thresoor“, a collection of<br />
maps of all continents in miniature format and archetype of<br />
pocket atlases, the publisher Cornelis Claesz wanted to edit<br />
Atlanten<br />
an atlas in this format also for England. He commissioned<br />
therefore Pieter van den Keere to copy the maps from Christopher<br />
Saxton's „Atlas of England and Wales“ (1579) into<br />
small format. The latter made the 44 maps we have here,<br />
three of them bearing the date 1599. – First map with<br />
monastic monogram stamp, most of the maps with some<br />
waterstains, slightly browned and soiled. – Contemporary<br />
limp vellum (clasp ribbons missing, a little undulated, soiled<br />
and browned). – See illustration on page 319.<br />
1545 GLOBEN – „URANOGRAPHIA CAELUM<br />
omne hic complectens, illa pro ut aucta, et ad<br />
annum 1700 completum magno ab Hevelio correcta<br />
est.“ Himmelsglobus in 18 Segmenten (auf<br />
Gipskern aufgeklebte kolor. Kupferstiche) mit<br />
zwei mont. Schriftkartuschen. Amsterdam, Valck,<br />
(wohl nach 1711). Durchmesser ca. 40 cm. Drehbar<br />
mont. auf schwarzlackiertem Holzständer.<br />
(44) 10.000,-<br />
Van der Krogt, Old Globes in the Netherlands, Utrecht<br />
1984, S. 245. – Sehr dekorativer Himmelsglobus mit großen<br />
Figuren von Sternbildern aus der Manufaktur des Gerrit<br />
Leendertsz Valck (1652-1726) und seines Sohnes Leonhard,<br />
beide genannt in einer der beiden Kartuschen. Die Werkstatt<br />
Valck war um 1700 zum führenden Hersteller von<br />
Globen in den Niederlanden aufgestiegen, nachdem Coronelli<br />
die meisten der holländischen Konkurrenten vom<br />
Markt verdrängt hatte. 1701 erhielt Valck ein Privileg zur<br />
Globenherstellung und auf das „Planetolabium“, das der in<br />
Leiden tätige Arzt und Astromom Lothar Zumbach von<br />
Koesfeld (16<strong>61</strong>-1727) entworfen hatte. Koesfeld, der auf der<br />
zweiten Kartusche genannt wird, entwarf auch die Horizontringe<br />
für Valck, die dieser in die Globenherstellung einführte.<br />
Die Grundlage von Valcks Darstellung bildete allerdings<br />
der 1687 erschienene, „Firmamentum Sobiescianum<br />
sive Uranographia“ genannte Himmelsatlas des Danziger<br />
Astronomen Johannes Hevelius (1<strong>61</strong>1-1687; Lalande 1690),<br />
der letzte Astronom, der seine Berechnungen ohne die Hilfe<br />
eines Teleskops anstellte. Valck stellte auf der Grundlage der<br />
Blaeuschen Atlanten auch einen Erdglobus her. Beide<br />
wurden in sieben verschiedenen Größen produziert (von<br />
ca. 7,5 – 60 cm Durchmesser); um 1711 wurde Valcks Sohn<br />
Leonhard (1675-1746) Teilhaber der Firma. Von da an<br />
erscheint auch sein Name in der Kartusche. Neuauflagen<br />
erschienen noch um 1750 (meist mit verändertem Datum in<br />
der Kartusche). – Dezentes Altkolorit, vor allem in Rot und<br />
Grün, daneben einzelne Vergoldungen von Sternen und<br />
Gegenständen. – Bezug mit kleinen Fehlstellen an einzelnen<br />
Ecken der Segmente; etw. fleckig und durch Firnis lackierung<br />
gedunkelt. – Siehe Abbildung Tafel 37.<br />
Very decorative celestial globe with large figures of constellations<br />
from the manufacture of Gerrit Leendertsz Valck<br />
(1652-1726) and his son Leonhard. The basis of Valck's planisphere<br />
was the celestial atlas by the Danzig astronomer<br />
Johannes Hevelius (1<strong>61</strong>1-1687; Lalande 1690), published in<br />
1687 and called „Firmamentum Sobiescianum sive Uranographia“.<br />
Valck's son Leonhard (1675-1746) became a partner<br />
of the company around 1711. From this date on his name<br />
is mentioned in the cartouche. – Soft contemporary hand<br />
colouring, mainly in red and green, in addition some gilt of<br />
stars and objects. – Cover material with minor defects at<br />
various segment corners; a little soiled and darkened due to<br />
varnish. – Celestial globe in 18 segments (coloured engravings<br />
glued on plaster) with two mounted cartouches. Rotating<br />
on wooden stand in black varnish. – See illustration on<br />
plate 37.
1546 GRIECHENLAND – KARTEN von Attika.<br />
Hrsg. von E. Curtius und J. A. Kaupert. Karten<br />
und Erläuternder Text in 2 Bdn. Berlin, Reimer,<br />
1881-95. Gr.-Fol. und Fol. Mit Stahlstichkarte und<br />
27 teilkolor. lithogr. Karten. 2 Bl., 71 S., 1 Bl., 49 S.,<br />
1 Bl., 62 S., 2 Bl., 37 S. Hlwd. d. Zt., der Atlas mit<br />
aufgezogener Orig.-Broschur der ersten Lfg.<br />
(beschabt, fleckig). (35) 1.500,-<br />
Erste Ausgabe. – NDB XI, 372. Phillips 3052. – Vom<br />
Archäologen Ernst Curtius (1814-1896) und vom Kartographen<br />
Johann August Kaupert (1822-1899) gemeinsam<br />
verantwortetes Grundlagenwerk, ein Ergebnis des vom<br />
Deutschen Archäologischen Instituts von Athen erteilten<br />
Auftrags zur Erforschung des klassischen Attika. – Postum<br />
erschienen 1900 noch ein Ergänzungsheft zum Erläuterungstext<br />
und 1903 eine 10. Lieferung zum Kartenteil. –<br />
Atlas: Gelenke gelockert, erste Karte gebräunt. Text: Titel<br />
mit blassem Stempel und hs. Inventarnummer, etw. ge -<br />
bräunt.<br />
First edition. – This fundamental work is a result of the<br />
research of ancient Attica commissioned by the German<br />
Archeological Institute in Athens. – Atlas: joints loosened,<br />
first map browned. Text: title with faint stamp and ms.<br />
inventory number, a little browned. – Contemporary half<br />
cloth, atlas with mounted original wrappers of first issue<br />
(scratched, soiled).<br />
1547 KÖHLER, J. D., Descriptio orbis antiqui. Nürnberg,<br />
Ch. Weigel, o. J. (1720). Fol. Gestoch. Titel,<br />
gestoch. Register und 44 altkolor. Kupferstich karten<br />
(ohne die gestoch. Widmung und das Portr. in<br />
Schabkunstmanier). Ldr. d. Zt. (Rücken stark<br />
lädiert, Deckel aufgebogen, beschabt und bestoßen).<br />
(107) 2.000,-<br />
Vgl. Phillips 30. Bauer (Weigel) 46 und Sp. 957: „In der Tat<br />
ist Köhlers Geschichtsatlas der erste seiner Art. Im Aufbau<br />
einem geographischen Atlas entsprechend, also von einer<br />
Weltkarte und einer Europakarte auf die Detailkarten der<br />
verschiedenen Länder übergehend, hatte Köhler versucht,<br />
die historische und politische Situation in der griechischen<br />
und römischen Antike nach dem Wissen seiner Zeit darzustellen.“<br />
– Schöner Atlas der Welt des Altertums in Flächenund<br />
Grenzkolorit, u. a. mit einer Karte der Alten Welt und<br />
der „Scena historiarum Occidentalis quinti seculi“ (Karte<br />
von Europa und Nordafrika mit einer kleinen separaten<br />
Weltkarte mit Andeutung von Amerika) und einer Europakarte<br />
mit demselben Titel mit einer kleinen Nebenkarte von<br />
Amerika mit Grönland, des weiteren mit Karten von Palästina<br />
(Laor 826 und 827), Sardinien mit Korsika (nicht bei<br />
Cervoni) und Sizilien, ferner mit Plänen von Rom, Athen<br />
und Jerusalem. Tls. mit schönen figürlichen Kartuschen und<br />
Münzdarstellungen. – Innengelenke geklebt, letzte Karte<br />
wasserrandig; stellenw. wurmstichig (einige Löcher hinterlegt),<br />
etw. fleckig. – Siehe Abbildung Tafel 37.<br />
Beautiful atlas of the world of antiquity in partial hand<br />
colouring, a. o. with a map of the ancient world and the<br />
„Scena historiarum Occidentalis quinti seculi“ (map of<br />
Europe and North Africa with a small separate world map<br />
with an indication of America) and a map of Europe with<br />
the same title with a small additional map of America with<br />
Greenland, furthermore maps of Palestine (Laor 826 and<br />
827), Sardinia with Corsica (not by Cervoni) and Sicily, also<br />
plans of Rome, Athens and Jerusalem. Partly with beautiful<br />
Atlanten 321<br />
figurative cartouches and with illustrations of coins. – Inner<br />
joints glued, last map with waterstains; here and there with<br />
worming (some holes backed), a little soiled. – Contemporary<br />
calf (spine heavily damaged, boards bent, scratched and<br />
scuffed). – See illustration on plate 37.<br />
1548 LELEWEL, J., Géographie du moyen age. 5 in<br />
2 Bdn. und Atlas (= zus. 3 Bde.). Brüssel, Pilliet,<br />
1850-57. 8° und Qu.-4°. Mit 2 Kupfertafeln und<br />
13 (11 gefalt.) Kupferstichkarten in den Textbdn.<br />
und 50 tls. beikolor. Kupferstichkarten im Atlas<br />
(davon Nr. XLVII, wie vorgesehen, auf den Titel<br />
montiert). Mod. Lwd. (gering fleckig). (21) 400,-<br />
Phillips 252: „A collection of facsimiles of rare, ancient<br />
maps, including the oriental geographies.“ Sabin 39978:<br />
„A work of great learning and research, embracing the<br />
whole subject of the early maritime discoveries, maps, etc.,<br />
with facsimiles of ancient maps.“ – Eine Tafel im letzten Bd.<br />
am Falz gerissen, ansonsten papierbedingt nur leicht<br />
gebräuntes, wohlerhaltenes Ex. des vollständig seltenen<br />
Referenzwerkes zur Geographiegeschichte. – Beiliegen<br />
Lelewels „Kleinere Schriften geographisch-historischen<br />
Inhalts“, Leipzig 1836.<br />
1549 MEXIKO – GARCÍA CUBAS, A., Atlas geográfico<br />
y estadístico de los Estados Unidos Mexicanos.<br />
2 Bde. Mexiko, Debray, 1886. Qu.-Fol. Mit<br />
30 (statt 31) farb. Stahlstichkarten. 68 Bl. Hldr.<br />
d. Zt. (beschabt und bestoßen). (88) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Phillips 2687: „The text accompanying the<br />
maps is printed in spanish, french and english, besides general<br />
information, a detailed topographical description of<br />
every state.“ – Ohne die Karte Nr. 31 (Carta general de los<br />
Estados Unidos Mexicanos). – Vorsatz mit hs. Inhaltsverzeichnis,<br />
Karten auf Lwd. aufgezogen, Textband wurmspurig.<br />
1550 PTOLEMÄUS, C., Geographicae enarrationis,<br />
libri octo. Ex Bilibaldi Pirckeymheri tralatione,<br />
sed ad Graeca et prisca exemplaria à Michaële Villanovano<br />
secundò recogniti, & locis innumeris<br />
denuò castigati. Vienne, Trechsel für Porta in<br />
Lyon, 1541. Fol. Mit Holzschnitt-Druckermarke<br />
auf dem Titel, 50 (49 doppelblattgr.) Holzschnitt-<br />
Karten und zahlr. (2 ganzseit.) Textholzschnitten.<br />
149 S., 1, 48 Bl. Leicht beschäd. Hpgt. d. 19. Jhdts.<br />
mit Rsch. (Gelenk aufgeplatzt, Bezug an den Kanten<br />
mit Fehlstellen, stärker beschabt und bestoßen)<br />
in mod. Lwd.-Schuber (54) 25.000,-<br />
Sanz 187. Adams P 2226. Phillips 336. Sabin 66485. – Sehr<br />
seltene zweite von Servetus besorgte Ausgabe. Der spanische<br />
Arzt, Humanist und Theologe Michael Servetus<br />
(eigentlich Miguel Serveto y Reves; geboren 1511 in Villanueva<br />
de Sigena, gestorben 1553 in Genf) hat sich durch<br />
seine Ptolemäus-Edition auch als Geograph große Anerkennung<br />
erworben. Er lebte seit 1540 in Vienne, war als<br />
Astrologe, Mathematiker und Mediziner tätig und ver -<br />
öffentlichte einige naturwissenschaftliche Abhandlungen.<br />
Seine theologischen Ansichten als bekennender Gegner der<br />
Trinitätslehre brachten ihn mit Katholiken wie Protestanten
322<br />
Nr. 1550<br />
in Konflikt und führten schließlich zu seiner Hinrichtung<br />
und Verdammung als Ketzer; seine Schriften wurden verboten<br />
und vernichtet, weshalb sie sämtlich von großer Seltenheit<br />
sind.<br />
Die Karten der vorliegenden Ausgabe entsprechen denjenigen<br />
der Straßburger „Geographia“-Ausgaben von 1522 und<br />
1525. Sie wurden nach Vorlagen von Martin Waldseemüller<br />
(aus dessen Ptolemäus-Ausgabe von 1513) neu von Laurent<br />
Fries (1485-1532) bearbeitet, einem in Metz und Straßburg<br />
tätigen Arzt und Astronomen. Der Text in der<br />
Übertragung Willibald Pirckheimers, des berühmten Nürnberger<br />
Humanisten und Geographen (1470-1530), der<br />
zusammen mit Johann Hüttich die Straßburger Ptolemäus-<br />
Ausgabe von 1525 herausgegeben hatte. – Den 27 traditionellen<br />
ptolemäischen Karten stehen 23 neue gegenüber,<br />
darunter drei Weltkarten, die den Erdkreis gemäß der<br />
Beschreibung des Ptolemäus („Typus orbis descriptione<br />
Ptolemaei“) und nach der Entdeckung Amerikas („Tabula<br />
nova totius orbis“ und „Tabula orbis cum descriptione ventorum“;<br />
Shirley 47-49) zeigen. Unter den „neuen“ Karten<br />
sind besonders diejenigen des östlichen Asien (Indien,<br />
China und Japan) sowie von Amerika hervorzuheben, die<br />
zu den frühesten Darstellungen des neu entdeckten Kontinents<br />
gehören; weiterhin Karten u. a. von Palästina, Kleinasien,<br />
Griechenland, Italien, Deutschland, Frankreich, Spanien<br />
und Nord- und Südafrika. Von der alten ptolemäischen<br />
Folge bilden zehn Karten Europa, vier Afrika und zwölf<br />
Asien ab. – Unter den schematischen Textholzschnitten ist<br />
die ganzseitige Darstellung einer Armillarsphäre nach<br />
Dürer (Meder 262) hervorzuheben.<br />
Atlanten<br />
Die Karten meist mit zahlr. Marginalien und Notizen im<br />
Bildfeld von alter Hand, stellenw. fleckig und leicht ge -<br />
bräunt. – Sonst wohlerhalten. – Sehr selten. – Siehe Abbildung.<br />
Very rare second edition published by Servetus. – To the<br />
27 traditional Ptolemaic maps can be added 23 new ones,<br />
among them three world maps showing the globe after the<br />
description by Ptolemy („Typus orbis descriptione Ptolemaei“)<br />
and after the discovery of America („Tabula nova<br />
totius orbis“ and „Tabula orbis cum descriptione ventorum“;<br />
Shirley 47-49). Among the „new“ maps are to signalize in<br />
particular those of Eastern Asia (India, China and Japan) as<br />
well as those of America which belong to the earliest illustrations<br />
of the newly discovered continent. – Maps mostly<br />
with numerous marginalia and notes in the image by contemporary<br />
hand, here and there soiled and slightly browned.<br />
– Otherwise well preserved. – Very rare. – Slightly damaged<br />
half vellum of the 19th century with spine label (joint<br />
bursted, cover material of edges with defects, stronger scratched<br />
and scuffed) in modern cloth slipcase. – See illustration.<br />
1551 REICHARD, C(H). G., UND F. HALLER<br />
VON HALLERSTEIN, Neuer Hand-Atlas über<br />
alle Theile der Erde. 5., gänzlich umgearb. und<br />
bereicherte Ausg. Nürnberg, Campe, 1819. Qu.-<br />
4°. Mit 27 grenzkolor. Kupferstichkarten. 1 Bl.<br />
Läd. Hldr. d. Zt. (133) 300,-
Espenhorst 399, 52. – Mit einer Karte des Planetensystems.<br />
– Durchgehend mit Wasserspur, tls. stärker gebräunt und<br />
fleckig.<br />
DAZU: SALT, H., Voyage en Abyssinie. Traduit de<br />
l'Anglais. Atlas. Paris 1816. Mit 25 Kupfertafeln und 8<br />
(6 gefalt.) Kupferstichkarten. – Erste französische Ausgabe.<br />
– Brunet V, 95. Graesse VI, 251. Ebert 20135. – Beiliegen<br />
4 Werke zur Geschichte und Geographie Europas und<br />
Asiens.<br />
1552 REICHARD, CH. (G.), Orbis terrarum veteribus<br />
cognitus. Editio quarta. Nürnberg, Campe,<br />
1848. Fol. Mit 21 doppelblattgr. grenzkolor. Kupferstichkarten.<br />
1 Bl. (= doppelblattgr. Titel). Hlwd.<br />
d. Zt. (beschabt, Ecken bestoßen). (108) 150,-<br />
Vgl. ADB XXVII, 620 (EA 1830). – Schulatlas der Alten<br />
Welt. – Vorsätze fehlen, gebräunt, fleckig.<br />
1553 SCHREIBER, J. G., Atlas selectus von allen<br />
Königreichen und Ländern der Welt. Leipzig o. J.<br />
(um 1800). 4°. Mit altkolor. gestoch. Titel und<br />
35 doppelblattgr. altkolor. Kupferstichkarten. 1 Bl.<br />
Stark beschäd Pp. d. Zt. (131) 1.200,-<br />
Vgl. Le Gear 6017. – Weltkarte, 4 Erdteilkarten, Spanien<br />
und Portugal, Frankreich, England, Holland, Belgien,<br />
Schweiz, Italien, Deutschland, Böhmen, Mähren, Österreich,<br />
10 deutsche Gebietskarten, Dänemark, Schweden,<br />
Preußen, Polen (nach der letzten Teilung von 1795), Rußland,<br />
Ungarn, Tartarei, Griechenland und Palästina. – Die<br />
Karten teilw. gezeichnet, hrsg. oder gestochen von Johann<br />
Atlanten 323<br />
Georg und Johann Christian Schreiber, Schreibers Erben<br />
und August Sadebeck. – Nach dem gedruckten Register so<br />
vollständig. – Stellenw. wenig fleckig.<br />
After the printed register complete like this. – Minor soiling<br />
here and there. – Contemporary heavily damaged cardboard.<br />
1554 SPRUNER, K. VON, UND TH. MENKE, Historisch<br />
geographischer Hand-Atlas. 2. und 3. Aufl.<br />
3 Tle. in 4 Bdn. Gotha, Perthes, 1855-76. Qu.-Fol.<br />
Mit 138 grenzkolor. Stahlstichkarten. OLwd. (etw.<br />
beschabt und bestoßen). (88) 400,-<br />
Espenhorst 148/149. – Vgl. Engelmann 77. – Auf der<br />
Grundlage des „Stieler“ entstandener Atlas, bestehend aus<br />
dem „Atlas Antiquus“, dem „Handatlas für die Geschichte<br />
des Mittelalters und der neueren Zeit“ (2 Bde.) und dem<br />
„Atlas zur Geschichte Asiens, Africa's, America's und<br />
Australiens“. – „Der Geschichtsatlas war durch seine geringere<br />
Auflage von Anfang an weit teurer als der geographische<br />
Atlas“ (Espenhorst). – Stellenw. etw. fleckig.<br />
1555 STIELER, A., Taschen-Atlas über alle Theile der<br />
Erde nach dem neuesten Zustande in 24 illuminirten<br />
Karten in Kupferstich. Nach Stieler's Hand-<br />
Atlas verkleinert. 10. Aufl. Gotha, Perthes, 1864.<br />
Qu.-8°. Mit 24 grenzkolor. Kupferstichkarten.<br />
Hldr. d. Zt. (stark beschabt und bestoßen). (30)<br />
150,-<br />
Zusätzliche Abbildungen und<br />
Volltextsuche in der Online-<br />
Version des <strong>Katalog</strong>s.<br />
Additional images and fulltext-search<br />
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www.zisska.de<br />
Espenhorst 127. – Mit Karten der Kontinente und aller<br />
europäischen Länder. – Bindung gelockert, leicht fleckig.
324<br />
Nr. 1592
Nr. 1599<br />
1556 AFRIKA – BAKER, S. W., Die Nilzuflüsse in<br />
Abyssinien. Autorisirte deutsche Ausg. von F. Steger.<br />
2 in 1 Bd. Braunschweig, Westermann, 1868.<br />
Mit gestoch. Portr., 2 Karten (davon 1 gefalt.) und<br />
24 Holzstichtafeln. XIV S., 1 Bl., 269, IX S., 3 Bl.,<br />
253 S. Hldr. d. Zt. (beschabt und bestoßen). (7)<br />
250,-<br />
Einzige deutsche Ausgabe. – Gay 2579. Henze I, 150. Kainbacher<br />
15. – Baker ist der Entdecker des Albert Nyanza,<br />
seine Reise zum Oberlauf des Nils trug wesentlich zur<br />
Lösung des Rätsels der Nilquellen bei. – Vorsatz mit Ex -<br />
libris, stark fleckig.<br />
1557 – CAVAZZI, G. A., Historische Beschreibung der<br />
in dem untern Occidentalischen Mohrenlande<br />
ligenden drey Königreichen, Congo, Matamba,<br />
und Angola. Durch Fortunatum Alamandini auß<br />
Geographie – Geschichte<br />
325<br />
dem Welschen in die Teutsche Sprach übersetzt.<br />
München, Jäcklin, 1694. 4°. Mit gestoch. Frontisp.,<br />
ganzseit. Wappenkupfer auf dem Titel verso,<br />
47 (statt 48; 8 gefalt.) Kupfertafeln und gefalt.<br />
Kupferstichkarte. 6 Bl., 1030 (recte 1028) S.,<br />
7 (statt 8) Bl. Stark läd. Hldr. d. Zt. (Rsch. erneuert).<br />
(41) 1.200,-<br />
Sehr seltene erste deutsche Ausgabe. – STC C 425. Streit<br />
4882. Kainbacher 74. Henze I, 530: „Mit Abstand die reichhaltigste<br />
Quelle über den Kongo-Angola-Raum aus der frühesten<br />
Missionszeit, ein Werk, dem sich für diesen Teil Afrikas<br />
bis zum 19. Jahrhundert kein ebenbürtiges an die Seite<br />
stellen konnte.“ – Vgl. Borba de Moraes 171 (italienische<br />
EA 1687): „One of the most important works about the<br />
Congo. It contains extensive information about the region,<br />
which was at the time very little known. It is a veritable geographical<br />
treatise and is of great scientific importance. It is<br />
a rare and sought after book.“ – Mit zahlreichen Abbildungen<br />
von Pflanzen und Tieren sowie Darstellungen von Sit-
326<br />
ten und Gebräuchen der Eingeborenen. – Da einige Tafeln<br />
unleserlich numeriert bzw. unnumeriert sind und zudem<br />
das Blatt mit den Anweisungen für den Buchbinder fehlt,<br />
läßt sich die fehlende Tafel nicht genau bestimmen. – Das<br />
Frontispiz im Falz gelockert und mit Randläsuren, das<br />
Wappenkupfer tls. mit einem alten Exlibris überklebt, die<br />
Tafel zu S. 151 mit Eckabriß (ohne Bildverlust), die Karte<br />
und die Falttafeln mit Läsuren, wasserrandig, fleckig und<br />
tls. gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
Very rare first German edition. – With numerous illustrations<br />
of plants and animals as well as customs and way of life<br />
of the natives. – As the numbers of some plates are illegible<br />
or the plates being unnumbered and as the leaf with instructions<br />
for the bookbinder is not there, it is not possible to<br />
determine exactly which plate is missing. – Frontispiece<br />
loosened at guard and with tears in margin, the armorial<br />
copperplate partly covered with old exlibris, corner of plate<br />
to p. 151 torn off (not affecting illustration), tears to the map<br />
and the folding plates, waterstains, soiling and partly<br />
browning. – Contemporary, heavily damaged half calf<br />
(spine label renewed). – See illustration.<br />
1558 – CHRISTIAN, P. (d. i. M. PITOIS), L'Affrica<br />
francese, l'impero del Marocco e i deserti di<br />
Sahara. 2 Bde. Florenz, Celli, 1846-49. 4°. Mit<br />
100 kolor. lithogr. Tafeln. 866 S., 1 Bl.; 720, 4 S.<br />
Hldr. d. Zt. (Bezug mit Fehlstellen, beschabt und<br />
bestoßen). (49) 300,-<br />
Vgl. Gay 419. Playfair-B. 691. Hiler 166. Colas <strong>61</strong>9. Lipperheide<br />
Ma 26 (jeweils die französische Ausgabe von<br />
1846). – Die Tafeln in kräftigem Kolorit mit meist orien talischen<br />
Kostümen. – Stellenw. fleckig, einzelne Bl. lose.<br />
1559 – FISCHER, G. A., Das Massai-Land (Ost-<br />
Aequatorial-Afrika). Bericht über die Reise von<br />
Pangani bis zum Naiwascha-See. Hamburg,<br />
Friedrichsen, 1885. Mit 3 lithogr. Tafeln und gefalt.<br />
lithogr. Karte. 2 Bl., 155 S. Mod. Ldr. mit eingeb.<br />
Deckeln der Orig.-Broschur. (7) 300,-<br />
Separatabdruck aus den Mittheilungen der Geographischen<br />
Gesellschaft in Hamburg, 1882-83. – Erste Einzelausgabe. –<br />
Kainbacher 116. – Vgl. Henze II, 225. – Bericht über die<br />
dritte größere Forschungsreise des deutschen Arztes und<br />
Afrikaforschers Gustav Adolph Fischer (1848-1886) mit<br />
zuverlässigen wissenschaftlichen Nachrichten über Land<br />
und Volk der Massai. – Titel gestempelt, gebräunt.<br />
1560 – JUNKER, W., Reisen in Afrika 1875-1886.<br />
3 Bde. Wien und Olmütz, Hölzel, 1889-91. Mit<br />
3 Portrs., 25 (14 gefalt.) meist farb. Karten, zahlr.<br />
Abb. im Text und auf 120 Tafeln (in Pag.) sowie<br />
2 gefalt. genealogischen Tabellen. XVI, 585; XVI,<br />
560; XVI, 740 S. OLwd. (154) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Henze II, 728. Kainbacher 204, 2. – Be -<br />
deutende Forschungsreisen insbesondere im Quellgebiet<br />
des Nils und an seinem Oberlauf. – Etw. fleckig.<br />
15<strong>61</strong> – KUNSTMANN, F., Hieronymus Münzer's<br />
Bericht über die Entdeckung der Guinea. München,<br />
Vlg. der Akademie, 1854. 4°. 74 S. Hlwd. d.<br />
Zt. (stärker beschabt und bestoßen). (21) 150,-<br />
Geographie – Geschichte<br />
Kainbacher 285. – NACHGEB.: I. DERS., Valentin Ferdinand's<br />
Beschreibung der Westküste Afrika's bis zum Senegal.<br />
Ebda. 1856. 65 S. – Kainbacher 428. – II. DERS., Valentin<br />
Ferdinand's Beschreibung der Westküste Afrika's vom<br />
Senegal bis zur Serra Leoa. Ebda. 1860. 45 S. – III. DERS.,<br />
Valentin Ferdinand's Beschreibung der Serra Leoa mit einer<br />
Einleitung über die Seefahrten nach der Westküste Afrikas<br />
im vierzehnten Jahrhunderte. Ebda. 18<strong>61</strong>. 32 S. – Tls. etw.<br />
fleckig.<br />
1562 – MEYER, H., Ostafrikanische Gletscherfahrten.<br />
Forschungsreisen im Kilimandscharo-Gebiet.<br />
Leipzig, Duncker & Humblot, 1890. Mit mont.<br />
farb. Frontisp., 3 (2 doppelblattgr.) farb. lithogr.<br />
Karten (davon 1 gefalt.) und 20 Tafeln in Heliogravüre.<br />
XIV S., 1 Bl., 376 S. OLwd. (154) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Henze III, 456. Kainbacher 270. – Bericht<br />
von der Erstbesteigung des Kilimandscharos. – Schönes<br />
Exemplar.<br />
1563 – PFEIFFER, S. F., Meine Reisen und meine fünfjährige<br />
Gefangenschaft in Algier. 2. verb. und mit<br />
einem Nachtrage verm. Aufl. Gießen, „Zu erhalten<br />
durch die dritte Buchhandlung“ und Ricker,<br />
1833. VIII, 280 S., 1 Bl., 90 S. Pp. d. Zt. mit Rsch.<br />
(Bezug an den Kanten tls. leicht auf- und abgeplatzt,<br />
etw. bestoßen). (62) 150,-<br />
Kainbacher 313, 2. – Flüssig geschriebener Erlebnisbericht;<br />
interessant der Nachtrag über den Staat Algier. Die Vorrede<br />
stammt von Friedrich Schmitthenner. – Wenig fleckig. –<br />
Dekorativ gebunden.<br />
1564 – POTTER, H., Lotgevallen en Ontmoetingen op<br />
eene mislukte Reize naar de Kaap de Goede Hoop<br />
in de Jaren 1804, 1805, 1806. 3 Tle. in 1 Bd. Haarlem,<br />
Loosjes, 1806-07. Mit 3 Kupfertafeln. XII,<br />
167, VIII, 208 S., S. (III) – XII (ohne den Vortitel),<br />
304 S. Hldr. d. Zt. (beschabt und bestoßen). (7)<br />
150,-<br />
Erste Ausgabe. – Mendelssohn III, 721. – Innengelenke ge -<br />
brochen, gering fleckig.<br />
1565 – RÜPPELL, E., Abbildungen zur Reise in Abyssinien.<br />
Heft 1 (von 2). Frankfurt, Schmerber für<br />
den Verfasser, 1838. Fol. Mit 5 Tafeln in verschied.<br />
Techniken. Orig.-Broschur. (91) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Brunet 20821. Fumagalli 158. Gay 2681.<br />
Kainbacher 355, 3. Henze IV, 706. Howgego E 19. – Enthält<br />
eine Ansicht aus Unterägypten in der Nähe von Rosetto,<br />
zwei Tafeln mit Kostümen, eine Tafel mit aksumitischen<br />
Inschriften und die Darstellung der Vegetation an der<br />
Schneegrenze. – Wenig fleckig.<br />
1566 AMERIKA – ANDREWS, W. L., The Bradford<br />
Map. The city of New York at the time of the<br />
granting of the Montgomery Charter. New York,<br />
The De Vinne Press, 1893. Mit doppelblattgr. Plan<br />
und 10 Tafeln. 115 S. OLwd. (gering beschabt).<br />
(21) 120,-
Eines von 142 Ex. (Gesamtaufl.: 152) der ersten Ausgabe. –<br />
Howes A 263. – Minimal gebräunt.<br />
1567 – BARBERENA, S. I., UND J. E. ALCAINE,<br />
Nueva mapa de la República de el Salvador. London,<br />
Waterlow, (1904). Farb. Karte (ca. 110 x 175<br />
cm), in 86 Segmenten, auf Lwd. aufgezogen.<br />
OLwd. (Gebrauchsspuren). – Gering gebräunt<br />
und leicht fleckig. (120) 100,-<br />
1568 – CARVAJAL, G. DE, Descubrimiento del río de<br />
las Amazonas. Sevilla, Rasco, 1894 (1895). Kl.-4°.<br />
Mit 3 Tafeln. CCXXXIX, 278 S., 1 Bl. Lwd. d. Zt.<br />
(kleine Fehlstellen, beschabt, fleckig). (21) 800,-<br />
Nr. 144 von 200 Ex. der ersten Ausgabe. – Palau 46.565.<br />
Henze III, 655: „Grundlegend.“ Borba de Moraes 162:<br />
„Gaspar de Carvajal, with Orellana, were the first men to<br />
journey down the Amazon from Peru to Pará, in 1542, and<br />
an account of this was published by Gonzalo Fernandes de<br />
Oviedo. Medina published this new version from a manuscript<br />
in the library of the Duke of T'Serclaes de Tilly. He<br />
also published contemporary documents from Spanish<br />
Archives, making this a very valuable study on Orellana,<br />
Pizarro, and the expedition. It is difficult to find.“ – Vom<br />
Historiker José Toribio Medina mustergültig edierter<br />
Bericht, den der spanische Mönch Gaspar de Carvajal<br />
(1504-1584) als Chronist der Amazonasexpedition des mit<br />
Pizarro verwandten Konquistadors Francisco de Orellana<br />
(geb. um 1511, verschollen 1546) gegeben hat; die „erste<br />
Einblende in das 'Urwaldphänomen' Amazoniens, trotz<br />
mancher Unzulänglichkeit die Grundlage der Kenntnis bis<br />
auf Ch. de Acuña“ (Henze I, 517). – Gelockert, die ersten<br />
beiden Lagen mit Wurmspur an den Stegen (keine Text -<br />
berührung), ansonsten nahezu frisch. – Von größter Sel -<br />
tenheit.<br />
Loosened, the first two quires with worming at margins (not<br />
affecting text), otherwise nearly fresh. – Extremely rare. –<br />
Contemporary cloth (small defects, scratched, soiled).<br />
1569 – CENTENARIO do descobrimento da America.<br />
Memorias da commissão portugueza. Lissabon,<br />
Akademie der Wissenschaften, 1892. Fol. Mit<br />
5 Tafeln und 2 gefalt. Faksimiles. 2 Bl., 19, 19, 80,<br />
44, 119, 11, 28, 16, 104 S. Mod. Hmaroquin (etw.<br />
beschabt, leicht bestoßen) mit eingeb. Orig.-Broschur.<br />
(21) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Silva XVIII, 326, 1307. – Blattränder etw.<br />
gebräunt, unbeschnitten.<br />
1570 – COLECCIÓN DE DOCUMENTOS inéditos<br />
para la historia de Chile. 36 in 21 Bdn. Santiago de<br />
Chile 1888-1963. Mod. Lwd. (21) 2.000,-<br />
Erste Ausgabe. – ZDB 14991639. Palau 56.459 (Grundwerk).<br />
– Das vom chilenischen Diplomaten, Bibliographen<br />
und Historiker José Toribio Medina (1852-1930) begründete<br />
monumentale Quellenwerk, vollständig heute so gut<br />
wie unauffindbar. Behandelt im Grundwerk (30 Bde.) die<br />
Zeit von 1518-1818 („desde el viaje de Magallanes hasta la<br />
batalla de Maipo“), in den mit einigen Tafeln und Faksimi-<br />
Geographie – Geschichte 327<br />
les ausgestatteten 6 Ergänzungsbänden (segunda serie) die<br />
Zeit von 1558-1603. – Die frühen Bände papierbedingt<br />
gebräunt, ansonsten frisch.<br />
First edition. – Epic reference work, complete as it is almost<br />
nowhere to be found nowadays. The basic work (30 volumes)<br />
treats of the period 1518-1818 („desde el viaje de<br />
Magallanes hasta la batalla de Maipo“), the 6 supplementary<br />
volumes (segunda serie) with some plates and facsi miles<br />
treat of the years 1558-1603. – The early volumes browned<br />
due to paper quality, otherwise fresh. – Modern cloth.<br />
1571 – COLLECÇÃO DE NOTICIAS para a historia<br />
e geographia das nações ultramarinas que<br />
vivem nos dominios portuguezes ou lhe são visinhas<br />
publicadas pela Academia Real das Sciencias.<br />
7 Bde. mit 12 Tln. in 7 Bdn. Lissabon, Druckerei<br />
der Akademie, 1812-41. Mit gefalt. lithogr. Plan<br />
und 6 gefalt. Tabellen. Mod. geglättetes Hmaroquin<br />
(leicht beschabt). (21) 1.500,-<br />
Erste Ausgabe. – Rodrigues 658. Leclerc 357. Silva II, 87,<br />
353: „Interessantissima collecção.“ Borba de Moraes 190:<br />
„This collection is becoming scarce.“ Sabin 14362: „Chiefly<br />
relates to Brazil, including translations of the voyages of<br />
Cadamosto, Pedro de Cintra, Raymond de la Torre, Pedro<br />
Alvares Caal, Cartas de Americo Vespucio, and other<br />
pieces.“ – Quellenwerk mit Dokumenten und Texten zur<br />
Entdeckungsgeschichte der portugiesischen Überseeprovinzen.<br />
– Karte lose, etw. gebräunt, tls. unaufgeschnitten,<br />
völlig unbeschnitten und breitrandig. – Vollständig, wie hier<br />
vorliegend, nahezu unauffindbar.<br />
First edition. – Basic work with documents and texts to the<br />
exploration history of the Portuguese overseas provinces. –<br />
Map loose, a little browned, partly unopened, completely<br />
untrimmed and wide-margined. – Complete as the present<br />
copy nearly untraceable. – Modern polished half morocco<br />
(slightly scratched).<br />
1572 – FRÜHBECK, F. J., Skizze meiner Reise nach<br />
Brasilien. Wien, Stöckholzer und Hirschfeld,<br />
1830. 31 S. Brosch. d. Zt. (fleckig). (158) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Borba de Moraes 333: „Franz Joseph<br />
Frühbeck travelled to Rio de Janeiro in 1817. He returned<br />
to Austria in 1818, taking with him several paintings and<br />
drawings of the voyage and his stay in Rio. This brochure<br />
describes the journey and the time he spent in Brazil and<br />
was probably published to be sold at the exhibition of his<br />
art. It is extremely rare; only two copies are recorded.“ –<br />
Nicht bei Bosch (und nicht in der ÖNB). – Etw. fleckig.<br />
1573 – GOTTFRIED, J. L., Newe Welt Und Americanische<br />
Historien. Frankfurt, Merian, 1631. Fol.<br />
Mit gestoch. Titel, 5 Kupferstichkarten, 3 (2 doppelblattgr.)<br />
Kupfertafeln und 175 Textkupfern.<br />
5 Bl., 562, 72 S. Pgt. d. Zt. (stärkere Gebrauchsspuren).<br />
(100) 6.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Alden 631/44. Muller 636. Wüthrich 3d. B.<br />
Sabin 50, Anm. Borba de Moraes 372: „It is obvious that<br />
the 'Newe Welt', or 'Historia Antipodum', is an important<br />
and magnificent work. It is greatly sought after, expensive<br />
and rare.“ – Auszug aus den „Großen Reisen“ de Brys mit
328<br />
Nr. 1573<br />
36 Reiseberichten. Das lange Zeit irrtümlich Abelin zugeschriebene<br />
Werk enthält im ersten Teil eine geschichtliche<br />
Darstellung von Amerika. Der zweite Teil faßt etwa 30 Reiseberichte<br />
von Kolumbus bis Schouten zusammen. Der<br />
dritte Teil stützt sich auf Beschreibungen der Reise von<br />
Jacob l'Hermite. – Die schönen Textkupfer sind meist Wiederholungen<br />
aus de Brys Reisewerken. Mit Karten von<br />
Amerika, Nordbrasilien, Virginia und der „Terra del<br />
Fuogo“ (mit der Magellan-Straße), ferner eine Tafel mit den<br />
Ansichten von Olinda und Pernambuco (Povo). – Einige<br />
Karten sehr knapp beschnitten (geringer Bildverlust) oder<br />
mit hinterlegten Randläsuren, unterschiedlich gebräunt,<br />
wenig fleckig. – Komplettes Exemplar. – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – With maps of America, Northern Brazil,<br />
Virginia and „Terra del Fuogo“ (with Strait of Magellan),<br />
also a plate with views of Olinda and Pernambuco (Povo).<br />
– Some maps very closely trimmed (minor loss of illustration)<br />
or with backed tears in margin, variable browning,<br />
minor soiling. – A complete copy. – Contemporary vellum<br />
(stronger signs of wear). – See illustration.<br />
1574 – HUMBOLDT, A. VON, Examen critique de<br />
l'histoire de la géographie du nouveau continent.<br />
5 Bde. Paris, Gide, 1836-39. Mit 4 gefalt. (tls. beikolor.)<br />
Kupferstichkarten. Hldr. d. Zt. mit Rvg.<br />
(beschabt und bestoßen). (21) 600,-<br />
Fiedler-L. 4.4.2. Löwenberg 142. Howes H 787. Sabin<br />
33722: „A reprint of the text of the 'Atlas Historique et<br />
Géographique' which accompanies Humboldt's Voyage,<br />
and all that was published in this form. This noble work,<br />
Geographie – Geschichte<br />
which we consider the greatest monument ever erected to<br />
the early history of this continent, is, despite a few immaterial<br />
errors, a sure guide, which has proved to us an inexhaustible<br />
source of valuable suggestions.“ – Einzelne Seiten<br />
mit kleinen Einrissen, stellenw. fleckig.<br />
1575 – KEYE, O., Kurtzer Entwurff von Neu-Niederland<br />
und Guajana einander entgegengesetzt. Aus<br />
dem Holländischen ins Hochteutsche versetzt<br />
durch T. R. C. S. C. S. Leipzig, Ritz, 1672. 4°.<br />
10 Bl., 144 S., 4 Bl. Mod. Ldr. (100) 1.000,-<br />
Alden 672/157. Sabin 37675. Tiele 595. – Einzige deutsche<br />
Ausgabe; das holländische Original war erstmals 1660<br />
erschienen. „A volume of great rarity and value“ (Sabin).<br />
Keye stellt die Kolonisationsgebiete in Neuengland und<br />
Guayana nach Klima, wirtschaftlichen und landwirtschaftlichen<br />
Möglichkeiten einander gegenüber. Er gibt Guayana<br />
den Vorzug und empfiehlt es (vor allem in der historischpolitischen<br />
Vorrede) den aus Brasilien vertriebenen holländischen<br />
Siedlern. – Titel mit hs. Vermerk, vereinzelt fleckig,<br />
etw. gebräunt.<br />
1576 – KOLUMBUS – THACHER, J. B., Christopher<br />
Columbus, his life, his work, his remains. 3 Bde.<br />
zu je 2 Tln. in 6 Bdn. New York und London, The<br />
Knickerbocker Press (Putnam's Sons), 1903-04.<br />
Mit tls. farb. Abb. auf Tafeln und im Text. Mod.<br />
Hmaroquin (etw. berieben, leicht bestoßen). (21)<br />
800,-<br />
Collector's Edition. – Nr. 10 von 100 Exemplaren. – Erste<br />
Ausgabe. – Henze I, 625/26. – Splendid ausgestattete Mo -<br />
nographie über Leben und Werk des Kolumbus. – Beiliegen<br />
die 4 separat „to accompany the Collector's Edition“<br />
ausgegebenen Hefte mit faksimilierten Briefen und Berichten<br />
von den 4 Reisen des Kolumbus, alle ebenda wohl 1903<br />
erschienen. – Nahezu frisch. – Aus der Bibliothek von H. P.<br />
Kraus mit dessen Exlibris auf den Spiegeln.<br />
1577 – – SAMMLUNG – Ca. 50 Werke in ca. 40 Bdn.<br />
1875-1986. Verschied. Einbände (Gebrauchsspuren).<br />
(21) 600,-<br />
Etwa zur Hälfte Monographien, zur anderen Hälfte Kleinschriften<br />
zu Leben und Leistung von Kolumbus. Arbeiten<br />
in deutscher, englischer, französischer, italienischer und spanischer<br />
Sprache. – Gebrauchsspuren.<br />
1578 – LÓPEZ DE GÓMARA, F., Historia di Don<br />
Ferdinando Cortes. Parte terza. omposta in lingua<br />
spagnuola, tradotta nella italiana per Agostino<br />
di Cravaliz. Venedig, Franceschini, 1576. 8 nn.,<br />
343 num. Bl. Spät. flex. Pgt. (stärker beschabt und<br />
bestoßen). (49) 800,-<br />
EDIT 16 CNCE 49315. Palau 141.174. Sabin 27744. Alden<br />
576/20. – Nicht im STC und bei Adams. – Biographie des<br />
Konquistadors Hernán Cortés; bildet gleichzeitig den zweiten<br />
Teil der „Historia general de las Indias“, „a work of the<br />
highest importance“ (Sabin 27724). – Vorsatz mit hs. Besitzvermerk,<br />
Titel mit Wurmspuren (hinterlegt), ebenso das<br />
letzte Bl. (geringer Textverlust), stellenw. etw. gebräunt und<br />
fleckig.
1579 – MALASPINA, A., Viaje político-científico alrededor<br />
del mundo por las corbetas Descubierta<br />
y Atrevida al mando de los capitanes de navío<br />
D. Alejandro Malaspina y Don José de Bustamante<br />
y Guerra desde 1789 á 1794. Segunda ed.<br />
Madrid, Abienzo, 1885. Fol. Mit radiertem Portr.,<br />
6 radierten Tafeln und gefalt. lithogr. Karte. 3 Bl.,<br />
XXXI, 681 S., 3 Bl. Mod. Hpgt. (gering fleckig).<br />
(21) 1.500,-<br />
Howes M 235. Palau 147.592. Henze III, 357. – Vom spanischen<br />
Seeoffizier Pedro de Novo y Colson (1846-1931)<br />
herausgegebene Erstveröffentlichung des Schiffstagebuches<br />
von Alessandro Malaspina (1754-1810) mit den Aufzeichnungen<br />
des in spanischen Diensten tätigen Italieners über<br />
das letzte große spanische Forschungsunternehmen im<br />
Pazifik. – Einige Bl. mit kleinen Absplitterungen am Rand<br />
infolge des holzschliffhaltigen Papiers, entsprechend ge -<br />
bräunt.<br />
First publication of the logbook of Alessandro Malaspina<br />
(1754-1810), an Italian working for Spain, on the last great<br />
Spanish research project in the Pacific. – Some leaves with<br />
small split-off at margin due to groundwood pulp paper,<br />
browned. – Modern half vellum (minor soiling).<br />
1580 – MARTIUS, C. F. PH. VON, Von dem Rechtszustande<br />
unter den Ureinwohnern Brasiliens.<br />
München, Lindauer, 1832. 4°. Mit gefalt. Kupferstichkarte.<br />
IV, 85, 20 S. Pp. d. Zt. (stark fleckig).<br />
(158) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Borba de Moraes 525. – Nicht bei Bosch.<br />
– Der Anhang enthält eine „Übersicht der verschiedenen<br />
indianischen Völkerschaften, Stämme und Horden in Brasilien“<br />
(245 Stämme mit Angaben über ihr Siedlungsgebiet).<br />
– Gegen Ende wasserrandig. – Sehr selten.<br />
1581 – PASTELLS, P., El descubrimiento del Estrecho<br />
de Magallanes. Madrid, Rivadeneyra, 1920. Fol.<br />
Mit gefalt. Tafel und einigen ganzseit. Abb. 896 S.,<br />
2 Bl. Mod. Ldr. (beschabt, bestoßen). (21) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Palau 214.463. – Zum 400jährigen Jubiläum<br />
der Entdeckung der Magellanstraße publizierte<br />
Monographie. Magellans ursprünglichen Namen für den<br />
Kanal, Estreito de Todos os Santos, Allerheiligenkanal, weil<br />
am 1. November 1520 entdeckt, haben die Spanier, in deren<br />
Diensten Magellan stand, in Estrecho de Magallanes geändert.<br />
– Vortitel gestempelt, letzte Bl. lose. – Aus der Bibliothek<br />
von H. P. Kraus mit dessen Exlibris.<br />
1582 – ROBERTSON, W., Storia di America. Tradotta<br />
dall'A. Pillori. 4 Bde. Venedig, Gatti, 1778. Mit<br />
gefalt. Kupfertafel, 4 gestoch. Portrs. und 4 gefalt.<br />
Kupferstichkarten. Flex. Pgt. d. Zt. (fleckig, be -<br />
schabt und bestoßen). (49) 400,-<br />
Sabin 71997. – Vgl. Howes R 358 (EA 1777): „Most highly<br />
regarded secondary source of its time.“ – Mit Karten von<br />
Südamerika (2), Mittelamerika und Mexiko; die Falttafel<br />
zeigt die Bilderschrift der Maya. – Unbeschnitten, etw.<br />
fleckig.<br />
Geographie – Geschichte 329<br />
1583 – (SLAFTER, E. F.), Sir Humphrey Gylberte and<br />
the Enterprise of Colonization in America. Boston,<br />
Wilson für die Prince Society, 1903. 4°. Mit<br />
gestoch. Portr. und Kupfertafel. 14, 335 S. Hldr. d.<br />
Zt., sign. „The C. L. & B. Co.“, mit eingeb. Orig.-<br />
Brosch. (etw. beschabt und bestoßen). (21) 150,-<br />
Eines von 250 Exemplaren. – Sir Humphrey Gilbert (1539-<br />
1583) gründete die erste englische Kolonie in Nordamerika.<br />
– Unaufgeschnitten. – Gestoch. Exlibris von Lucius Barnes<br />
Barbour (1878-1934), der als „Examiner of Public Records“<br />
an der Staatsbibliothek von Connecticut wirkte.<br />
1584 – THERESE, PRINZESSIN VON BAYERN,<br />
Reisestudien aus dem westlichen Südamerika.<br />
2 Bde. Berlin, Reimer, 1908. Reich illustr. XVIII<br />
S., 1 Bl., 379 S., 3 Bl.; XII S., 1 Bl., 340 S., 3 Bl.<br />
OLwd. (131) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Palau 331.512. – Vorsatz mit e. Widmung<br />
der Verfasserin. – Mehrere Beilagen, darunter Koch-Grünbergs<br />
„Zwei Jahre unter den Indianern“ (EA 1909).<br />
1585 – VESPUCCI – SAMMLUNG – Ca. 20 Werke<br />
in 20 Bdn. 1788-1966. Verschied. Einbände (Ge -<br />
brauchsspuren). (21) 1.500,-<br />
Enthält 12 Schriften über Amerigo Vespucci aus dem<br />
20. Jahrhundert, darunter die grundlegende Bibliographie<br />
von J. A. Aboal Amaro (Amerigho Vespucci, Madrid 1962;<br />
Nr. 135 von 500 Exemplaren), und 8 italienische Werke<br />
aus den Jahren 1788-1809. Beiliegen Photographien und<br />
maschinengeschriebene Transkriptionen mehrerer Vespucci-Handschriften<br />
(in 10 Mappen aufbewahrt). – Für das<br />
Kern- und Herzstück der Sammlung, die italienischen<br />
Drucke, die allesamt von großer Seltenheit sind, geben wir<br />
nachstehend die detaillierten Titelaufnahmen.<br />
I. CANOVAI, S., Elogio d'Amerigo Vespucci, che ha riportato<br />
il premio dalla nobile Accademia Etrusca di Cortona<br />
nel dì 15 d'ottobre dell'anno 1788. Con una dissertazione<br />
giustificativa di questo celebre navigatore. Florenz, Allegrini,<br />
1788. Kl.-4°. VIII, 80 S. Buntpapier-Brosch. um 1860.<br />
– Erste Ausgabe. – Riccardi I/1, 225, 8 (1). Sabin 10704.<br />
Aboal Amaro 31: „Afirma che Vespucio alcanzó Tierra<br />
Firme antes que Colón, y fué el descubridor de Brasil.“<br />
Borba de Moraes 148: „Father Canovai asserts in this Elogio<br />
that Vespucci landed on the continent before Columbus,<br />
and discovered Brazil before Cabral. This was a new theory,<br />
and it provoked violent reactions. Canovai published several<br />
pamphlets in answer to this opponents. It is a classic and<br />
sought after work on Vespucci.“ – Der Piarist Stanislao<br />
Canovai (1740-1812) war Lehrer der Mathematik in Cortona<br />
und Parma.<br />
II. DERS., Dass. Seconda edizione. O. O. und Dr. (Cortona),<br />
1789. XVIII, 142 S. Interims-Pp. d. Zt. (fleckig). –<br />
Ergänzte zweite Ausgabe. – Riccardi I/1, 225 (2). Sabin<br />
10704. Aboal Amaro 31. – Mit tls. umfangreichen Annotationen<br />
von alter Hand in spanischer Sprache (auch auf dem<br />
Einband).<br />
III. DERS., Dass. Terza edizione. Con una seconda dissertazione<br />
sulle vicende delle longitudini geografiche. O. O.<br />
und Dr. (Modena), 1790. 4°. XVIII, 39, 55, 64 S., 1 Bl. Interims-Pp.<br />
(fleckig). – Sabin 10704. Aboal Amaro 31. Riccardi<br />
I/1, 225, 8 (3): „È la migliore edizione di questo pregiato<br />
elogio.“ – Lagen Eee-Ggg mit Wurmspur im Fußsteg.
330<br />
IV. (DERS.), Lettera allo stampatore sig. Pietro Allegrini a<br />
nome dell'autore dell'elogio premiato d'Amerigo Vespucci.<br />
O. O., Dr. und Jahr (Cortona, Allegrini, 1789). 4°. 16 S.<br />
Papierumschlag d. Zt. (fleckig). – Einzige Ausgabe. – Sabin<br />
10706. Aboal Amaro 31.<br />
V. (DERS.), Lettera II. allo stampatore sig. Pietro Allegrini.<br />
Cortona und Florenz, Mulinelli und Pagni, (1789). 42 S.<br />
Ungebunden. – Einzige Ausgabe. – Aboal Amaro 31:<br />
„Estos dos folletos [unsere Nummern IV und V] contienen<br />
cartas de áspera polémica con Bartolozzi, relacionada, desde<br />
luego, con Vespucio y sus viajes.“<br />
VI. BARTOLOZZI, F., Ricerche istorico-critiche circa alle<br />
scoperte d'Amerigo Vespucci. Con l'aggiunta di una relazione<br />
del medesimo fin ora inedita. Florenz, Cambiagi,<br />
1789. 182 S., 1 Bl. Interims-Pp. d. Zt. (fleckig). – Einzige<br />
Ausgabe. – Sabin 3800. Borba de Moraes 90. Rodrigues 356.<br />
Aboal Amaro 28.<br />
VII. DERS., Apologia delle ricerche istorico-critiche circa<br />
alle scoperte d'Amerigo Vespucci alle quali può servire<br />
d'aggiunta. In confutazione della lettera seconda allo stampatore<br />
data col nome del padre Canovai. Ebda. 1789. 40 S.<br />
Ohne Einband (fleckig). – Einzige Ausgabe. – Sabin 3799.<br />
Aboal Amaro 28. Borba de Moraes 90: „Bartolozzi does not<br />
agree that Vespucci preceded Columbus in setting foot on<br />
land, and points out Canovai's errors. But his great merit<br />
lies in having published here, for the first time, the letter<br />
Vespucci wrote to Medici from Lisbon, contained in a<br />
codex of the Ricardiana (today in the Biblioteca Nazionale<br />
di Firenze). This letter caused a great flow of ink. It was<br />
considered by some as apocryphal and by others authentic.<br />
This book by Bartolozzi is a classic, and sought after.“<br />
VIII. (CANOVAI, S.), Dissertazione sopra il primo viaggio<br />
d'Amerigo Vespucci all'Indie occidentali. Florenz, Allegrini<br />
für Pagani, 1809. 35 S. Läd. Interims-Broschur d. Zt. – Einzige<br />
Ausgabe. – Sabin 10703. Aboal Amaro 32.<br />
Collection of 12 treatises on Amerigo Vespucci from the<br />
20th century, among them the basic bibliography of J. A.<br />
Aboal Amaro (Amerigho Vespucci, Madrid 1962; no. 135 of<br />
500 copies) and 8 Italian works of the years 1788-1809.<br />
Enclosed are photos and typed transcriptions of several<br />
Vespucci manuscripts (kept in 10 portfolios). – For the piece<br />
de résistance of the collection, the Italian printings, all of<br />
them extremely rare, see above the titles in detail. – Various<br />
bindings (signs of wear).<br />
1586 – WILLIS, N. P., Das malerische und romantische<br />
Nordamerika. Ins Deutsche übertragen von (E.)<br />
Susemihl. Leipzig, Thomas, (1840). Mit gestoch.<br />
Titel und 74 Ansichten auf 47 Stahlstichtafeln von<br />
A. H. Payne nach W. H. Bartlett. IV, 169 S. Mod.<br />
Hldr. mit Rvg. (125) 150,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Vgl. Engelmann 224 (spätere<br />
Ausgabe). Sabin 3784 (englische Ausgabe). – Ansichten von<br />
Albany, Baltimore, Boston, New Haven, New York, Philadelphia,<br />
Washington etc. – Etw. fleckig.<br />
1587 ANSON, G., A Voyage Round the World. Compiled<br />
from papers and other materials by R. Walter.<br />
London, Knapton, 1748. 4°. Mit 42 gefalt.<br />
Kupfertafeln. 17 Bl., 417 S., 1 Bl. Stark beschäd.<br />
Hldr. d. Zt. (49) 500,-<br />
Geographie – Geschichte<br />
Erste Ausgabe. – Hill. Coll. 1817. Alden 748/225. Sabin<br />
1626 (gibt Osborne als Verleger an). Borba de Moraes 38.<br />
Cox I, 49. – Berühmter Reisebericht über die Weltumseglung<br />
des Engländers George Anson (1697-1762). „Famous<br />
and unfortunate expedition, sent to harrass the Spaniards<br />
on the Western coasts of South America. Walter's account<br />
is a model of what such literature should be“ (Cox). – Etwa<br />
zwei Drittel des Werkes betreffen Südamerika sowie die<br />
Pazifikküsten Mittelamerikas mit entsprechenden Karten;<br />
ferner sind eine große Philippinen-Karte und ein Plan des<br />
Hafens von Manila enthalten (vgl. Phillips, Philippine<br />
Islands, 53 und 54, jeweils die Ausg. London 1749). – Einzelne<br />
Tafeln mit Einrissen, wasserrandig oder fleckig.<br />
1588 ARKTIS UND ANTARKTIS – RÉSULTATS<br />
des Campagnes Scientifiques accomplies sur son<br />
yacht. Par Albert 1er, avec le concours de Jules<br />
Richard. Fasc. XL-XLIV, 1-5. Monaco, Fürstliche<br />
Druckerei, 1912-14. Fol. Mit zahlr., meist gefalt.<br />
chromolithogr. Karten und Plänen sowie zahlr.<br />
Tafeln in Heliogravüre mit dazugehörigen Erläuterungen.<br />
Orig.-Brosch. (Gebrauchsspuren). (38)<br />
200,-<br />
Erste Ausgabe. – Enthalten: Exploration du Nord-Ouest<br />
du Spitsberg entreprise sous les auspices de S.A.S. le Prince<br />
de Monaco par la Mission Isachsen. – Mit zahlreichen, häufig<br />
ausfaltbaren photographischen Panoramen von Gletscherlandschaften.<br />
– Die Tafeln tls. lose beiliegend. – Titel<br />
verso gestempelt, eine Tafel mit Eckabriß im Bug, unbeschnitten.<br />
– Vollständiges Exemplar der aufwendigsten<br />
Publikation über Spitzbergen mit allen Tafeln und Beilagen.<br />
1589 – ROSS, J., Die zweite Entdeckungsreise nach<br />
den Gegenden des Nordpols. Aus dem Englischen<br />
von G. W. Becker und J. Sporschil. 2 in 1 Bd. Leipzig,<br />
Weber, 1835. Mit lithogr. Portr., 2 Stahlstichtafeln,<br />
Falttabelle und lithogr. Faltkarte. XL, 398 S.<br />
2 Bl., 462 S., 1 Bl. Lwd. d. Zt. (beschabt und bestoßen).<br />
(7) 300,-<br />
Chavanne 4915. Sabin 73387. Henze 677. – Die zweite Reise<br />
von Ross führte zur Entdeckung des magnetischen Nordpols.<br />
– Innengelenke gebrochen, stellenw. Wurmspuren (mit<br />
Buchstabenverlust), fleckig.<br />
1590 – KONVOLUT – 13 Werke zur Arktis und Antarktis<br />
in 13 Bdn. Verschied. Einbände (Gebrauchsspuren).<br />
(29) 400,-<br />
Roß (Entdeckungsreise nach dem Süd-Polar-Meere, 1847) –<br />
Tröbst (Der Nordpol, 1853) – Hellwald (Im ewigen Eis,<br />
1881) – Nordenskiöld (Grönland, 1886) – Nansen (Auf<br />
Schneeschuhen durch Grönland, 1898) – Haek (Die Eroberung<br />
des Nordpols, ca. 1900) – Borchgrevink (Das Festland<br />
am Südpol, 1905). – Und einiges mehr. – Altersspuren.<br />
1591 ASIEN – ADRICHEM, CH. (VAN), Breve descripcion<br />
de la ciudad de Jerusalem. Traducida al<br />
castellano por V. Gomez. Madrid, Oficina de<br />
Cano, 1799. Mit gefalt. Kupferstichplan von Jerusalem.<br />
16, 240 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg.<br />
(Gebrauchsspuren). (54) 300,-
Röhricht 790g. – Vgl. Tobler 210. – Nicht bei Palau. – Ge -<br />
lehrte Abhandlung über das Heilige Land, seit 1590 mehrfach<br />
aufgelegt und übersetzt. – Vorsätze leimschattig, der<br />
Plan mit Fehlstelle, alt aufgezogen, fleckig und leicht ge -<br />
bräunt.<br />
1592 – BALDAEUS, PH., Wahrhaftige ausführliche<br />
Beschreibung der berühmten Ost-Indischen Kusten<br />
Malabar und Coromandel, als auch der Insel<br />
Zeylon. Anitzo aber aus dem Niederländischen<br />
ins Hochteutsche mit Fleiß übergesetzt. Amsterdam,<br />
(van Velsen) für Janssonius van Waesberge<br />
und van Someren, 1672. Fol. Mit gestoch. Titel,<br />
2 Portrs. im Text, 58 tls. ganzseit. Textkupfern<br />
sowie 33 doppelblattgr. Kupfertafeln und Kupferstichkarten.<br />
3 Bl., <strong>61</strong>0 S., 13 Bl. Hpgt. d. Zt. (Ge -<br />
brauchsspuren). (54) 2.000,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Tiele 17 Anm. Mueller 13. Landwehr<br />
557 (kennt am Anfang die 2 Bl. „Vorrede“ mit dem<br />
ganzseit. Porträt des Verfassers nicht). Ebert 1543: „Sehr<br />
interessant wegen der ausführlichen Nachrichten über indische<br />
Mythologie.“ – Vgl. Cox I, 283. Scheepvaart Mus. 240.<br />
– Baldaeus war viele Jahre lang als Missionar in Südindien<br />
tätig. „His narrative gives considerable information on the<br />
Dutch settlements in Southern India. He bears witness to<br />
the ravages of the dreaded Malabar pirates who still infested<br />
the western coast of India“ (Cox). – Mit Ansichten u. a. von<br />
Goa und Colombo. – Der gestochene Titel, der Titel und<br />
alle Kupfer aufgezogen, tls. bis zum Bildrand beschnitten,<br />
einzelne mit Randläsuren (minimaler Bildverlust), einige Bl.<br />
mit Wurmspur im Text, stellenw. fleckig und gebräunt. –<br />
Siehe Abbildung Seite 324.<br />
First German edition. – With views a. o. of Goa and Co lom -<br />
bo. – Engraved title, title and all copperplates mounted,<br />
partly cut up to illustration border, some with tears in margin<br />
(minor loss of illustration), some leaves with worming in<br />
text, here and there soiled and browned. – Contemporary<br />
half vellum (signs of wear). – See illustration on page 324.<br />
1593 – BARONIGIAN, A. S., Erzählungen und Erlebnisse<br />
aus Armenien. (2. Aufl.). Leipzig, Selbstvlg.,<br />
1916. Mit einigen Illustr. 8 Bl., 168 S. Olwd. (leicht<br />
fleckig, berieben und bestoßen). (10) 200,-<br />
Erlebnisberichte aus der Zeit des Völkermords an den<br />
Armeniern, vom Verfasser selbst in sehr kleiner Auflage<br />
hergestellt.<br />
1594 – (CLAIRAC, L. A. DE), Histoire de Perse,<br />
depuis le commencement de ce siècle. 3 Bde. Paris,<br />
Jombert, 1750. 4 Bl., LXVI S., 4 Bl., 345 S., 1; 2 Bl.,<br />
356 S.; 6 Bl., 392 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg.<br />
(beschabt und etw. bestoßen). (54) 250,-<br />
Einzige Ausgabe. – Cioranescu 19699. Schwab 334: „Très<br />
rare.“ Hoefer X, 633. – Geschichte Persiens von 1701-1730,<br />
in Bd. III, S. 79 ff.: „Mémoires pour la continuation de cette<br />
histoire“ (diverse Berichte über Ereignisse von 1729 bis<br />
1738). – Stellenw. mit Wurmgang im Rand.<br />
Geographie – Geschichte 331<br />
1595 – FERRIER, J.-P., Voyages en Perse dans<br />
l'Afghanistan, le Béloutchistan et le Turkestan.<br />
2 Bde. Paris, Dentu, 1860. Mit gestoch. Portr. und<br />
gefalt. lithogr. Karte. 3 Bl., XIV, 463 S.; 2 Bl.,<br />
463 S. Leicht läd. Orig.-Broschur. (54) 500,-<br />
Erste französische Ausgabe. – Chadenat 3213: „Fort<br />
curieux.“ Numa Broc II, 182-84. Schwab 165. – Beschreibung<br />
Persiens und Afghanistans. – Ferrier, der einzige französische<br />
Reisende des 19. Jahrhunderts in Afghanistan,<br />
blieb für lange Zeit der letzte Europäer, der das Land<br />
besuchte. Da zunächst kein französischer Verlag zur Publikation<br />
des Berichts bereit war, erschien er zuerst in London<br />
1856 („Caravan journeys“), übersetzt nach dem Manuskript,<br />
allerdings ohne die in der vorliegenden Ausgabe enthaltene<br />
Karte. – Leichte Gebrauchsspuren.<br />
1596 – GERAMB, M. J. VON, Pilgerreise nach Jerusalem<br />
und auf den Berg Sinai, in den Jahren 1831,<br />
1832 und 1833. Aus dem Französischen (von F. M.<br />
Brug). 3 Bde. Augsburg, Kollmann, 1837. Mit<br />
lithogr. Portr., 2 gefalt. lithogr. Ansichten und<br />
lithogr. Faltkarte. XXVIII (recte XXXII), 376;<br />
XII, 380; VIII, 303 S. Hldr. d. Zt. (125) 120,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Fromm 10712. Blackmer 673.<br />
Röhricht 1741. Tobler 152: „Der Verfasser schreibt in glühendem<br />
Pathos und ist ein Meister von Amplifikazionen.<br />
Wer Empfindelei liebt, die an Heuchelei streift, dem reicht<br />
der eifrige Pater manchen Leckerbissen.“ – Die Ansichten<br />
von Jerusalem und dem Berg Sinai. – Etw. fleckig. – 3 Beilagen,<br />
darunter Scheggs „Gedenkbuch“ (2 Bde. 1867).<br />
1597 – GONZALEZ DE MENDOZA, J., Dell'historia<br />
della China. Parti due. Venedig, Muschio, 1586.<br />
Mit Druckermarke auf dem Titel. 16 Bl., 462 S.,<br />
21 Bl. Mod. Pgt. (beschabt). (49) 600,-<br />
EDIT 16 CNCE 21460. STC 309. Palau 105.504. Streit IV,<br />
1986. Wagner 71. Sabin 27779. Alden 586/37. Cordier 10 f.<br />
– Vgl. Lust 23: „The first serious survey of China, it ran to<br />
some 33 editions in Western Europe between 1585 and<br />
1<strong>61</strong>3. Mendoza was never in China. The work consists<br />
partly of travel account of Augustine and Franciscan Fathers,<br />
material was also got from a small but useful collection<br />
of Chinese works.“ – Etw. gebräunt, gering fleckig.<br />
1598 – HELLWALD, F. VON, Centralasien. Landschaften<br />
und Völker in Kaschgar, Turkestan,<br />
Kaschmir und Tibet. 2. verm. Aufl. Leipzig, Spamer,<br />
1880. Mit Holzstich-Frontisp., gefalt. Karte<br />
und zahlr. Textholzstichen. VIII, 506 S., 1 Bl. (An -<br />
zeigen). OLwd. (102) 100,-<br />
Das Neue Buch der Reisen und Entdeckungen. – Aschoff<br />
845. – Vortitel mit gelöschtem Besitzvermerk.
332<br />
1599 ASIEN – KAEMPFER, E., Histoire naturelle,<br />
civile, et ecclesiastique de l'empire du Japon. Traduite<br />
en françois sur la version angloise de Jean-<br />
Gaspar Scheuchzer. 2 Bde. Den Haag, Gosse &<br />
Neaulme, 1729. Fol. Mit wdh. gestoch. Titelvign.<br />
und 44 (statt 45; meist gefalt. und doppelblattgr.)<br />
Kupfertafeln (ohne das gestoch. Frontisp. und die<br />
gestoch. Kopfvignette). 2 (statt 4) Bl., 52, 217 S.;<br />
2 Bl., 313 (recte 323), 96 S. Stark beschäd. Ldr. d.<br />
Zt. (49) 1.500,-<br />
Erste französische Ausgabe, nach der ersten englischen<br />
(1727, der eigentlichen editio princeps) übersetzt. Der deutsche<br />
Originaltext erschien erst 50 Jahre später im Druck. –<br />
Cordier 416. Alt-Japan-Kat. 713. Streit VII, 409. Laures<br />
596. Henze III, 5. Cox I, 333. – Das klassische Werk über<br />
Japan von einem der bedeutendsten Forschungsreisenden<br />
des 17. Jahrhunderts. – Enthält neben ausführlichen Darstellungen<br />
der Geschichte und Geographie auch umfassende<br />
Kapitel zu Botanik, Medizin und Kulturgeschichte.<br />
– Die Kupfer mit 6 Karten, Ansichten (darunter Muru und<br />
ein Plan von Nagasaki) und mythologischen und kultischen<br />
Darstellungen. – Es fehlen das emblematische Frontispiz<br />
und die Tafel XXXVI mit der Ansicht des Quanwon-Tempels<br />
in Miaco. – Spiegel mit Spuren eines entfernten Ex -<br />
libris, fliegende Vorsätze entfernt, einzelne Tafeln sehr<br />
knapp beschnitten (mit kleinem Bildverlust), eine Tafel lose,<br />
stellenw. fleckig und gebräunt. – Siehe Abbildung Seite 325.<br />
First French edition. – The classical work on Japan by one<br />
of the most important explorers of the 17th century. – Next<br />
to detailed illustrations of the history and geography, it also<br />
contains comprehensive chapters to botany, medicine and<br />
cultural history. – Copperplates with 6 maps, views (among<br />
them also Muru and a plan of Nagasaki), mythological and<br />
ritual illustrations. – Lacks the emblematic frontispiece and<br />
plate XXXVI with the view of the Quanwon temple at<br />
Miaco. – Paste-down with traces of removed exlibris, flyleaves<br />
removed, some plates very closely trimmed (with<br />
minor loss of illustration), one plate loose, here and there soiling<br />
and browning. – Contemporary heavily damaged calf.<br />
– See illustration on page 325.<br />
1600 – NIEUHOF, J., Die Gesantschaft der Ost-Indischen<br />
Geselschaft in den Vereinigten Niederländern,<br />
an den Tartarischen Cham, und nunmehr<br />
auch Sinischen Keyser. Amsterdam, J. van Meurs,<br />
1669. Fol. Mit gestoch. Portr., gestoch. Titel, ge -<br />
falt. Kupferstichkarte, 27 (statt 34) doppelblattgr.<br />
Kupfertafeln und 107 (statt 109) Textkupfern.<br />
3 Bl., 420 S., 6 Bl. Hldr. um 1900 (beschabt und<br />
bestoßen). (67) 500,-<br />
Zweite deutsche Ausgabe. – Cordier 2346. Tiele 801 Anm.<br />
Mueller 157 Anm. Landwehr VOC 541 Anm. Walravens<br />
64. – Eine der am reichsten ausgestatteten älteren Reise beschreibungen<br />
über China. Die Kupfer mit Ansichten, ferner<br />
mit Landschaften, Tempeln, Pflanzen, Trachten, Waffen etc.<br />
– Es fehlen die Tafel mit den Ansichten von Makao, Anhing,<br />
Single, Tiencienwey, Peking, einer Pagode und dem Grundriß<br />
des Kaiserhofs, weiterhin sechs Textbl. mit den S. 22/34,<br />
99-102 und 171-176. – Gestoch. Titel und die gefalt. Karte<br />
aufgezogen, Portr. mit hinterlegter Wurmspur, der Plan von<br />
Kanton mit Ausriß am rechten Rand (Darstellungsverlust),<br />
die Ansicht von Kuching im oberen und<br />
Geographie – Geschichte<br />
untern Bug verstärkt, eine weitere Tafel (Ananas) mit Einriß<br />
und kleinem Ausriß in der Darstellung, einige Textbl.<br />
mit Randläsuren, vereinzelt Ausrisse bis in den Text (geringer<br />
Buchstabenverlust), die S. 123-126 verbunden, tls. stärker<br />
fleckig und gebräunt, einige Gebrauchsspuren.<br />
1601 – POLO, M., Il milione. Prima edizione integrale<br />
a cura di Luigi Foscolo Benedetto. Florenz,<br />
Olschki, 1928. Fol. Mit 11 (2 doppelblattgr.,<br />
3 farb.) Tafeln. 3 Bl., CCXXI, 281 S., 2 Bl. Mod.<br />
Hlwd. (leicht fleckig). (21) 300,-<br />
Nr. 487 von 600 Exemplaren. – Henze IV, 381. – Wissenschaftlich<br />
grundlegende Edition des berühmten Buches von<br />
den Wundern der Welt. Die Tafeln mit Reproduktionen aus<br />
verschiedenen Handschriften von Marco Polos farbigem,<br />
märchenhaften Reisebericht. – Seitlich und unten unbeschnitten,<br />
nahezu frisch.<br />
1602 – – Libro de las cosas maravillosas. Madrid, Sociedad<br />
de Bibliófilos Españoles, 1947. XXII, 197 S.,<br />
10 Bl. Mod. Ldr. (beschabt) mit eingeb. Deckeln<br />
der Orig.-Broschur. (21) 200,-<br />
Nr. 210 von ca. 400 nur für die Mitglieder der spanischen<br />
Bibliophilengesellschaft gedruckten Ex.; dieses für F. J. García<br />
Molina. – Palau 151.207. Henze IV, 381. – Neudruck der<br />
Ausgabe Sevilla 1518 des berühmten Buches von den Wundern<br />
der Welt des Marco Polo. – Leicht gebräunt, seitlich<br />
und am Fuß unbeschnitten.<br />
1603 – RIST, J., Kurtze Reiß-Beschreibung. Mit verschidenen<br />
Denckwürdigkeiten verfasset. München,<br />
J. Schaur, 1736. Mit gefalt. Kupferstichkarte.<br />
4 Bl., 120 S., 3 Bl. Läd. Pgt. d. Zt. (158) 1.200,-<br />
Erste Ausgabe. – Streit VI, 1592. Cordier (BI) 1895. – Rist<br />
war Koadjutor des apostolischen Vikars in Cochinchina. Er<br />
kam 1724 nach Kambodscha und 1730 nach Cochinchina.<br />
Das Werk beschreibt seine Reise über Lissabon und Goa<br />
nach Hinterindien, seine Besuche in Sumatra, Macao,<br />
Manila und China, seinen Aufenthalt und seine Missionstätigkeit<br />
in Indochina. Nach seinen Originalbriefen von<br />
V. Zedlmair verfaßt. – Die Karte zeigt Afrika und Südasien.<br />
– Sehr selten.<br />
VORGEB.: DE RITIBUS SINENSIUM erga Confucium<br />
philosophum, et progenitores mortuos Alexandri Papae<br />
VII. decreto permissis, adversus librum inscriptum Historia<br />
cultus Sinensium. Augsburg und Dillingen, Bencard,<br />
1701. 418 S., 3 Bl. – Heitjan 725. – Wichtige Publikation im<br />
Ritenstreit. – Vgl. Walravens 124: „Während die Jesuiten<br />
eine vorsichtige Haltung gegenüber den traditionellen chinesischen<br />
Gebräuchen wie den Ahnenopfern und der Konfuziusverehrung<br />
einnahmen, indem sie von einer natürlichen<br />
Gottesvorstellung der Chinesen ausgingen und die<br />
genannten Gebräuche nur als traditionelle Respektsäußerungen<br />
interpretierten, vertraten besonders die Dominikaner,<br />
in geringerem Maße auch die Franziskaner eine diametral<br />
gegenteilige Auffassung.“ – Nicht im Jahrbuch.<br />
KETTNER, F. G., Mumia ton Aigyption (graece), sive historicum<br />
schediasma de mumiis Aegyptiacis. Ed. secunda.<br />
Leipzig, J. Ch. Brandenburg, 1703. Mit gefalt. Kupfertafel.<br />
10 Bl., 24 (recte 124) S. – Ibrahim-Hilmy 340. – Vgl. Bissing<br />
475 (EA 1694). – Nicht in der Wilbour-Library.
Sehr gut erhaltener Sammbelband aus dem Besitz des Augsburgers<br />
T. T. Wilhelm mit dessen gestoch. Exlibris (Warnecke<br />
2483).<br />
First edition. – Rist was coadjutor of the vicar apostolic in<br />
Cochinchina. He came to Cambodia in 1724 and to Cochinchina<br />
in 1730. The work describes his journey via Lisbon<br />
and Goa to South-East Asia. Visits in Sumatra, Macao,<br />
Manila and China, his sojourn and missionary activity in<br />
Indochina. Written by V. Zedlmair after his original letters.<br />
– The map shows Africa and South Asia. – Very rare. – Very<br />
well preserved Sammelband from the possession of T. T. Wilhelm<br />
of Augsburg with his engraved exlibris (Warnecke<br />
2483). – Contemporary damaged vellum.<br />
1604 – ROBERTSON, W., Recherches historiques sur<br />
la connoissance que les anciens avoient de l'Inde.<br />
Paris, Buisson, 1792. Mit 2 gefalt. Kupferstich karten.<br />
VIII, 536 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg.<br />
(leicht beschabt und bestoßen). (54) 250,-<br />
Einer von drei Drucken im Jahr der ersten französischen<br />
Ausgabe. – Vgl. Cox I, 304. Graesse VI/1, 138. Brunet IV,<br />
1332. Kress B 2182. Goldsmiths 14602 (engl. EA 1791). –<br />
Interessanter historischer Bericht über Indien und den Handel<br />
vor der Entdeckung des Seeweges um das Kap der<br />
Guten Hoffnung. Enthält einen ausführlichen Appendix zu<br />
Kulturgeschichte, Jurisprudenz, Wissenschaften, Religion<br />
usw. – Nur stellenw. minimal fleckig.<br />
1605 – VALENTIJN, F., Oud en nieuw Oost-Indien.<br />
Bd. III/1 (von 5). Dordrecht und Amsterdam,<br />
Bram und de Linden, 1726. Fol. Mit gestoch.<br />
Titelvign. und 66 Kupfertafeln. 3 Bl., 515 S. Ldr.<br />
d. Zt. mit Wappensupralibros auf beiden Deckeln<br />
(Rücken erneuert). (49) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Tiele 1121. Mendelssohn IV, 594. Cordier,<br />
Indonesica, 930. Nissen, ZBI, 4213. – Band III/1 zu<br />
Kirchenordnung sowie Botanik und Zoologie. – Das ge -<br />
sam te Werk, dessen 5 Bände in 9 Teilen erschienen, umfaßt<br />
laut Nissen 1050 Tafeln; unser Band enthält 66 Tafeln mit<br />
Pflanzen, Vögeln und Fischen. – Vorsätze erneuert, wenig<br />
fleckig. – Ohne Rückgaberecht.<br />
1606 – VALLE, P. DELLA, Reiß-Beschreibung in<br />
unterschiedliche Theile der Welt, nemlich in Türckey,<br />
Egypten, Palestina, Persien, Ost-Indien, und<br />
andere weit entlegene Landschafften. Erstlich in<br />
Italianischer Sprach beschrieben, in die Hoch-<br />
Teutsche Sprach übersetzet. 4 in 1 Bd. Genf,<br />
Widerhold, 1674. Fol. Mit gestoch. Titel, 2 ge -<br />
stoch. Portrs. und 28 Kupfertafeln (davon 1 doppelblattgr.).<br />
7 (statt 11) Bl., 218 S., 6, 2 Bl., 236 S.,<br />
6, 2 Bl., 244 S., 7, 3 Bl., 231 S., 6 Bl. Stark beschäd.<br />
Ldr. d. Zt. (71) 600,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Henze II, 42. Röhricht 947. Tobler<br />
95. Lipperheide Lb 21. Griep-L. 337 – Vgl. Cox I, 273.<br />
– Bekannte, in Briefform abgefaßte Reisebeschreibung des<br />
Geographie – Geschichte 333<br />
italienischen Orientreisenden della Valle (1586-1652), die<br />
reichste Quelle jener Zeit, indem sie zur „Vertiefung und<br />
Bereicherung und teilweisen Berichtigung der damaligen<br />
europäischen Kenntnis vom Orient führte. Durch Della<br />
Valle erhielt Europa erstmals Kunde von Hille, und es<br />
bestand für ihn kein Zweifel, daß er hier die Ruinen des<br />
antiken Babylon mit dem Nimrod-Turm aufgedeckt hatte.<br />
Das Schwergewicht seiner Beschreibung ruht auf Persien,<br />
über das er die bis dahin reichhaltigsten Nachrichten nach<br />
Europa brachte“ (Henze). – Es fehlen der Vortitel, 1 Bl.<br />
Erklärung des Kupfertitels, 1 lateinisches Widmungsbl. und<br />
1 Bl. Druckprivileg. – Frontisp. mit Randläsuren und alt<br />
aufgezogen, 3 Registerbl. am Ende mit Eckausrissen (geringer<br />
Textverlust), stellenw. etw. wasserrandig und fleckig.<br />
1607 AUSTRALIEN UND OZEANIEN – COOK,<br />
J., Voyages dans la mer du sud, aux deux pôles, et<br />
autour du monde. Traduction nouvelle. 6 Bde.<br />
Paris, Lerouge, 1811. Mit gestoch. Portr., 25 (statt<br />
29?) Kupfertafeln und gefalt. Kupferstichkarte.<br />
Pp. d. Zt. (teils minimal bestoßen und angestaubt).<br />
(1) 400,-<br />
Beddie 75. Hill Coll. 366.: „A French abridgement of<br />
Cook's three voyages, which also contains accounts of<br />
other expeditions to the South Pacific from 1764 to 1804.<br />
The general introduction and the vocabulary of geographic<br />
and marine terms were compiled by Jean Baptiste Gouriet.“<br />
– Stellenw. minimal fleckig.<br />
1608 BAEDEKER, K., Griechenland. 5. Aufl. Leipzig<br />
1908 (recte 1935). OLwd. (minimal berieben). –<br />
Hinrichsen D 470. (56) 100,-<br />
1609 – Rußland. Europäisches Rußland, Eisenbahnen<br />
in Russ.-Asien, Teheran, Peking. 6. Aufl. Leipzig<br />
1904. Mit 20 Karten, 40 Plänen und 11 Grundrissen.<br />
530 S. OLwd. (etw. bestoßen). (39) 100,-<br />
Hinrichsen D 462. – Geringe Gebrauchsspuren. – DAZU:<br />
LUKOMSKIJ, G. K., Moskau und das russische Dorf.<br />
Berlin 1923.<br />
1<strong>61</strong>0 BALKAN – BIASOLETTO, B., Relazione del<br />
viaggio fatto nella primavera dell'anno 1838 dalla<br />
Maestà del re Federico Augusto di Sassonia<br />
nell'Istria, Dalmazia e Montenegro. Triest, Weis<br />
für Favarger, 1841. Mit 6 lithogr. Tafeln (davon<br />
2 kolor., 1 farb. gedruckt). 264 S., 2 Bl. Ldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. (beschabt und bestoßen). (49) 250,-<br />
Stafleu-M. II, S. 156. Pritzel 764. – Mit Porträts von Friedrich<br />
August von Sachsen und Pietro Petrovich, Bischof von<br />
Montenegro, und einer Ansicht von Cetinje (Montenegro);<br />
die Pflanzentafeln am Ende des Bandes zeigen ein nach<br />
Friedrich August benanntes Steinbrechgewächs sowie sehr<br />
zarte Flechten. – Mehrfach gestempelt, tls. gebräunt und<br />
fleckig. – Siehe Abbildung Tafel 18.
334<br />
Nr. 1<strong>61</strong>1<br />
1<strong>61</strong>1 BALKAN – DUBROVNIK – WARHAFFTIGE<br />
BE SCHREI BUNG eines besonderen und ab -<br />
scheulichen, im Monaht Februario gegenwärtigen<br />
1716 Jahres auf der Dalmatischen See-Küste un -<br />
weit der berühmten Handels-Stadt Ragusa ... gesehenen<br />
Meer-Wunders. Nach dem zu Rom ge -<br />
druckten Original. O. O. und Dr. (Nürnberg?)<br />
1716. 4°. Mit ganzseit. Textholzschnitt. 4 Bl. Un -<br />
geschnittener Bogen, ohne Einband. (50) 500,-<br />
VD 18 12596833-001. – Äußerst seltene Druckvariante. –<br />
Flugschrift, wahrscheinlich ein Nachdruck von einem bei<br />
Felsecker in Nürnberg unter dem Titel „Die große Wunderwerck<br />
des Herrn“ erschienenen Einblattdruck (dieser<br />
mit einem Kupferstich illustriert, Drugulin II, 3914; eine<br />
weitere Ausgabe davon ist in Zürich erschienen). – Von<br />
einem „in Marseille aus Ragusa angelangten Schiffer“<br />
berichtetes Semannsgarn von einem riesigen vor der Küste<br />
Dubrovniks (italienisch: Ragusa) aufgetauchten Meermann,<br />
der schrecklich geschrien und geheult und einen Ausflug an<br />
Land unternommen habe (auf dem groben Holzschnitt in<br />
einem Bild wiedergegeben; der seitenverkehrte Kupferstich<br />
des Felsecker-Drucks wesentlich feiner und detailreicher). –<br />
Berichtet weiterhin über mehrere andere derartige „Meerwunder“.<br />
– Das angeblich in Rom gedruckte Original<br />
konnte nicht ermittelt werden. – Über den KVK nur ein<br />
Exemplar in der Universitätsbibliothek Erlangen nachweisbar.<br />
– An den Falzen leicht gebräunt und mit zwei kleinen<br />
Ausbrüchen, insgesamt kaum gebräunt und minimal<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1<strong>61</strong>2 – JANKOVICH, J., Promptuarium commissarii<br />
visitatoris. Ravenna, o. Dr., 1742. 4°. 8 Bl., 303 S.<br />
Flex. Interims-Pp. (fleckig). (9) 100,-<br />
Geographie – Geschichte<br />
Einzige Ausgabe. – Petrik II, 262. – Kirchenrechtlicher Leitfaden<br />
für die Hand des Visitators von Franziskanerklöstern<br />
Kroatiens und Dalmatiens. – Vorsatz mit hs. Geschenkvermerk<br />
von 1747, Titel gestempelt; etw. gebräunt, fleckig.<br />
Unbeschnitten.<br />
1<strong>61</strong>3 – LAVALLÉE, J., Voyage pittoresque et historique<br />
de l'Istrie et de la Dalmatie, rédigé d'après<br />
l'itinéraire de L. F. Cassas. (Paris, Didot für Née,<br />
1802). Fol. Mit gestoch. Frontisp., gestoch. Titel,<br />
3 gestoch. Kopfvign. und 66 (4 gefalt., 3 doppelblattgr.)<br />
Kupfertafeln (ohne die doppelblattgr.<br />
Kupferstichkarte). 2 Bl., VIII, 190 S., 1 Bl. (Errata).<br />
Hldr. d. Zt. mit Rvg. (Gebrauchsspuren). (49)<br />
3.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Nebehay-W. 358. Brunet III, 884. Ornamentstichslg.<br />
Berlin 1910. Cohen-R. 205. Blackmer 296:<br />
„Cassas visited Istria and Dalmatia in 1782 when he was<br />
commissioned by a group of amateurs, among whom was<br />
Visconti, to make drawings of the antiquities in that region<br />
... A beautiful example of book production.“ – Mit prachtvollen<br />
Gesamt- und Teilansichten u. a. von Pirano, Pola,<br />
Split und Triest sowie Ansichten, Rissen und Details von<br />
Altertümern der Gegend. – Es fehlt die Karte von Istrien<br />
und Dalmatien. – Innengelenke restauriert, einzelne Tafeln<br />
mit kleinen Rissen oder Schnittspuren (tls. hinterlegt), stellenw.<br />
wasserrandig und fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – With magnificent general and partial views<br />
of Pirano, Pola, Split and Triest as well as views, layouts and<br />
details of antiquities of the area. – Lacks map of Istria and<br />
Dalmatia. – Inner joints restored, some plates with small<br />
tears or traces of cutting (partly backed), here and there some<br />
waterstains and soiling. – Contemporary half calf with gilt<br />
back (signs of wear). – See illustration.<br />
1<strong>61</strong>4 – (ZANOVIC, S.), Le grand Castriotto d'Albanie.<br />
Histoire. Frankfurt, Kesler, 1779. (Ohne das<br />
gestoch. Frontispiz). 6 Bl., 112 S. Orig.-Brosch.<br />
(stark fleckig). (158) 80,-<br />
Pétrovitch 99. Barbier II, 559. – Mit der nicht immer enthaltenen<br />
Widmung an Kaiser Joseph II. – Es fehlt das Porträt<br />
Scanderbegs. – Stellenweise fleckig. – Selten.<br />
1<strong>61</strong>5 BALTIKUM – SCHLÖZER, A. L., UND L. A.<br />
GEBHARDI, Fortsetzung der allgemeinen Welthistorie<br />
der Neuern Zeiten durch eine Gesellschaft<br />
von Gelehrten in Teutschland und Engeland ausgefertiget.<br />
Bde. XXXII und XXXIII der Reihe in<br />
1 Bd. Halle, Gebauer, 1785. 4°. Mit 2 gestoch.<br />
Frontisp., 2 gestoch. Titelvign. und gefalt. Kupferstichkarte.<br />
1 Bl., XXVI, 544 S., 1 Bl., XXXII S.,<br />
1 Bl., 670 S. Ldr. d. Zt. mit Rvg. (Schwanz gering<br />
lädiert, Deckel stellenw. mit Wurmfraß, wenig<br />
wurmlöchrig, etw. beschabt und bestoßen). (116)<br />
300,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Winkelmann <strong>61</strong>2. Recke-N. IV,<br />
86. – Die Geschichte des Baltikums erschien innerhalb der<br />
zunächst von Siegmund Baumgarten von 1744-56 herausgegebenen<br />
und nach dessen Tode von Schlözer weiterge-
Nr. 1<strong>61</strong>3<br />
führten „Allgemeinen Welthistorie“ (vgl. Meusel I, 247). –<br />
Vorsätze leimschattig und mit Widmung in Tinte, die S. 486<br />
und 487 im zweiten Band mit Abklatsch; kaum fleckig,<br />
leicht gebräunt.<br />
1<strong>61</strong>6 BANKES, TH., A Modern, Authentic and Complete<br />
System of Universal Geography. London,<br />
Cooke, o. J. (um 1790). Fol. Mit 90 Kupfertafeln<br />
und 21 (statt 22) Kupferstichkarten. 2 Bl., 990 S.,<br />
1 Bl. (Buchbinderanweisung). Stark beschäd. Ldr.<br />
d. Zt. (54) 1.500,-<br />
Cox II, 355. – Vgl. Phillips 665 (mit 123 Kupfern). – Es gab<br />
zwei Ausgaben 1790 und 1791. – Mit Welt- und Erdteilkarten<br />
sowie Karten einzelner europäischer Länder von dem<br />
bekannten Kartographen Thomas Bowen. Die Kupfer u. a.<br />
mit Stadtansichten sowie zahlreichen Trachten, Eingeborenen<br />
oder Darstellungen zu Sitten und Gebräuchen. – Es<br />
fehlt die Irlandkarte. – Das Kupfer mit der Ansicht von Zug<br />
und Glaris stark beschädigt und lose. Einzelne Tafeln mit<br />
Einrissen (tls. bis ins Bildfeld), stellenw. stärker fleckig und<br />
gebräunt. – Ohne Rückgaberecht.<br />
With world and continent maps as well as maps of some<br />
European countries. – Lacks map of Ireland. – The copperplate<br />
with the view of Zug and Glaris heavily damaged and<br />
unsewn. Some plates with tears (partly up to illustration),<br />
stronger soiling here and there and browning. – Not subject<br />
to return. – Contemporary heavily damaged calf.<br />
1<strong>61</strong>7 BENELUX – LIPSIUS, J., Diva virgo Hallensis.<br />
Antwerpen, Plantin-Moretus, 1605. 4°. Mit ge -<br />
stoch. Titelvign., 2 Kupfertafeln und Druckermarke<br />
am Schluß. 4 Bl., 86 S., 5 Bl. Flex. Pgt. d.<br />
Zt. (etw. beschabt und bestoßen). (110) 150,-<br />
Geographie – Geschichte 335<br />
Vgl. ADB XVIII, 743. – Über die „wundertätigen Heilungen,<br />
welche durch die Fürbitte der Madonna zu Hall<br />
geschehen seien“. – Die Kupfertafeln zeigen den Altar mit<br />
dem Marienbild in der Kirche von Hall in Belgien und eine<br />
Belagerungsansicht der Stadt. – Vorsätze erneuert, gering<br />
gebräunt.<br />
1<strong>61</strong>8 – LOEBELL, J. W., Reisebriefe aus Belgien. Mit<br />
einigen Studien zur Politik, Geschichte und Kunst.<br />
Berlin, Duncker und Humblot, 1837. X, 396 S.,<br />
1 Bl. Läd. Orig.-Broschur. (158) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Engelmann 329. – Über Johann Wilhelm<br />
Loebell vgl. ausführlich ADB XIX, 35. – Wenig fleckig.<br />
1<strong>61</strong>9 – STRADA, F., Histoire de la guerre de Flandre.<br />
Traduite par P. Du-Ryer. Paris, Sommaville und<br />
Courbé, 1644. Fol. Mit gestoch. Titelvign., ge -<br />
stoch. Portr. und 13 Textkupfern. 4 Bl., 583 (recte<br />
585) S., 12 Bl. Pgt. d. Zt. (fleckig, beschabt und<br />
bestoßen). (49) 200,-<br />
Erste französische Ausgabe. – De Backer-S. VII, 1<strong>61</strong>4 (mit<br />
13 Porträts). – Diese Ausgabe nicht bei Goldsmith. – Ein<br />
zweiter Teil erschien 1649. – In unserem Band auch das<br />
Porträt von Luis de Requesens enthalten; die Textkupfer<br />
zeigen weitere Regenten der Niederlande. – Spiegel mit<br />
Besitzeintrag von 1808, fliegender Vorsatz mit großem restaurierten<br />
Ausriß unten, Titel etw. gebräunt, kaum fleckig.
336<br />
Nr. 1621<br />
1620 BENELUX – (STRICK VAN LINSCHOTEN,<br />
P. H. A. J.), Vertraute Briefe während eines<br />
Durchflugs durch einen Theil der nördlichen Provinzen<br />
des Königreichs der Niederlande im<br />
Sommer des Jahres 1817 in topographischer, historischer,<br />
politischer, literarischer und religiöser<br />
Hin sicht an einen Freund geschrieben von Eleutherophilos.<br />
3 Bde. „Germanien“ (= Mannheim,<br />
Schwan), 1818. Mit 3 lithogr. Titeln. XXII, 359 S.,<br />
2 Bl.; VIII, 397 S., 1 Bl.; XXVI, 434 S., 1 Bl.<br />
Brosch. d. Zt. (leichte Ge brauchsspuren). (158)<br />
400,-<br />
Erste Ausgabe. – Doornick I, 163. Molhuysen V, 833-834.<br />
Engelmann 704. Weller, Druckorte, I, 224. Hayn-G. III, 33.<br />
– Irrtümlich Görres zugeschriebenes Werk, das erst 1857 in<br />
holländischer Sprache veröffentlicht wurde. – Der aus<br />
Utrecht stammende Baron Paul Strick van Linschoten<br />
(1769-1819) war zunächst Gesandter am Hofe des Herzogs<br />
von Württemberg und später als Kammerherr am preu -<br />
ßischen Hofe tätig. – Tls. gering gebräunt, stellenw. etw.<br />
fleckig. – Unbeschnitten.<br />
1621 BÖHMEN UND MÄHREN – OLMÜTZ –<br />
WERNER, F. B., Accuratum ectypum et representatio<br />
... urbis Olmutii in Marchionatu Moraviae.<br />
– Accurater Abriß und Vorstellung der<br />
merckwürdigsten Prospecte ... der berühmten<br />
Geographie – Geschichte<br />
Stadt Olmütz im Margrafthum Mähren. Augsburg,<br />
Engelbrecht, o. J. (ca. 1735/40?). Qu.-Fol.<br />
Mit 8 Kupfertafeln nach Friedrich Bernhard<br />
Werner. 1 Bl. Fadenbindung, ohne Einband. (50)<br />
1.000,-<br />
Sehr seltene erste Ausgabe. – Marsch 253-55. Bretschneider<br />
XI (kennt nur zwei Blätter). – Folge mit Ansichten von<br />
Olmütz, wo Werner das Bürgerrecht besaß und in jungen<br />
Jahren eine Kanzleischreiberstelle innehatte. Unter den<br />
Veduten das Rathaus und die Marktplätze, die Jesuitenkirche,<br />
die Wallfahrtskirche zum hl. Berg und Kloster Hradisch<br />
sowie eine Gesamtansicht. „Wie bei der Brünn-Serie<br />
so handelt es sich auch hier um die einzige Kupferstichfolge<br />
dieser Stadt aus dem 18. Jahrhundert, außerdem um die ersten<br />
Teilansichten“ (Marsch). – Marsch vermutet die Enstehung<br />
der Zeichnungen im Jahre 1732; der Zeitpunkt der<br />
Veröffentlichung als Stichwerk ist unbekannt. – Im KVK<br />
ohne Nachweis, Marsch führt jedoch je ein Exemplar in<br />
Augsburg (Staatsbibliothek) und Wien (ÖNB) an. – Titel<br />
mit alter Numerierung, etw. gebräunt und fleckig, die Tafeln<br />
fast fleckenlos, stellenw. leichte Knickspuren an den Rändern.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
Very rare first edition. – Series with views of Olmütz where<br />
Werner had civil rights. – Not recorded at KVK, Marsch<br />
mentions however a copy at Augsburg (National Library)<br />
and at Vienna (ÖNB). – Title with old numbering, some -<br />
what browned and soiled, plates almost immaculate, here<br />
and there some cracking marks at margins. – Thread sewing,<br />
without binding. – See illustration.
1622 – PRAG – RAMHOFFSKY, J. H., Drey Be -<br />
schreibungen, Erstens: Des Königlichen Einzugs,<br />
welchen Maria Theresia in Dero Königliche drey<br />
Prager-Städte gehalten; Andertens: Der Erb-Huldigung,<br />
Drittens: Ihro Königlichen Majestät Crönung.<br />
3 Tle. in 1 Bd. Prag, Rosenmüller, (1743).<br />
Fol. Mit gestoch. Frontisp., 9 großen, tls. mehrf.<br />
gefalt. Kupfertafeln nach J. J. Dietzler und 6 ge -<br />
stoch. Wappentafeln. 3 Bl., 21 S., 1 Bl., 12 S., 1 Bl.,<br />
70 S. Beschäd. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Wappensupralibros<br />
und breiten Girlandenfileten. (19)<br />
1.500,-<br />
Ornamentstichslg. Berlin 2135. Vinet 684. Lipperheide<br />
2630. Hiler 733. Millard III, 105. Nebehay-W. 529. – Prächtiges<br />
Festbuch über Einzug, Huldigung und Krönung Maria<br />
Theresias von 29. April bis 12. Mai 1743 in Prag. Mit 6 schönen<br />
Darstellungen des festlichen Einzuges in Prag mit Straßen<br />
und Plätzen im Hintergrund sowie je einer großen Darstellung<br />
der Huldigung, der Krönung und des Festbanketts.<br />
– Eine Tafel lose, die Wappentafeln mit Bleistiftvermerken;<br />
gebräunt, etw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Magnificent volume regarding entry, tribute and coronation<br />
of Maria Theresia at Prague on April 29 till May 12, 1743.<br />
With 6 beautiful illustrations of the solemn entry at Prague<br />
with streets and places in the background and a large illustration<br />
of the tribute, the coronation and the gala banquet.<br />
– One plate loose, armorial plates with notes in pencil;<br />
browned, a little soiled. – Contemporary damaged calf with<br />
gilt stamped armorial bookplate and wide garland fillets. –<br />
See illustration.<br />
1623 – – WERNER, F. B., Delineatio et repraesentatio<br />
... Regiae Bohemicae metropolis Pragae. – Abriß<br />
und Vorstellung der merckwürdigsten Prospecte<br />
... der Königl. Böhmischen Haupt-Stadt Prag. Tle.<br />
I und III (von 3) Augsburg, Engelbrecht, o. J. (um<br />
1739/40). Qu.-Fol. Mit 37 Kupfertafeln von<br />
C. Remshart, J. G. Ringle u. a nach Friedrich<br />
Bernhard Werner. 1; 1 Bl. Verschied. Buntpapierbrosch.<br />
d. Zt. (tls. etw. läd.) (50) 1.500,-<br />
Sehr seltene erste Ausgabe. – Marsch 265-76 und 288-94.<br />
Bretschneider XIV. Thieme-B. XXXV, 406. – In drei Heften<br />
mit insgesamt 53 Veduten publizierte Folge, darunter<br />
46 Ansichten von Prag und sieben mit Schlössern des<br />
Umlands. Das erste Heft mit 21 Veduten der Kleinseite, das<br />
dritte mit 16 aus der Neustadt. Der hier fehlende zweite Teil<br />
zeigt die Altstadt in weiteren 16 Tafeln. „Die Ansichten der<br />
Engelbrechtserie von Prag und die Pragansichten in der<br />
Topographie sind nicht identisch, das heißt, Werner hat<br />
seine Zeichnungen nicht mehrfach verwendet. Die Ansichten<br />
der Engelbrechtserie behandeln vorwiegend die Palais<br />
und Bürgerbauten der Stadt, nur sieben Ansichten konzentrieren<br />
sich auf Sakralbauten, während Werner in der Topographie<br />
35 Kirchen und Klöster von Prag wiedergibt.“ –<br />
Zur Datierung der Stichfolge siehe Marsch 265. – Sehr saubere,<br />
kräftige Abzüge, Ränder nur minimal fleckig. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
Very rare first edition. – Series published in three issues with<br />
altogether 53 views, among them 46 views of Prague and<br />
seven with palaces of the surrounding countryside. The first<br />
issue with 21 views of small side Prague, the third with<br />
16 from the New Town. The here missing second part shows<br />
Geographie – Geschichte 337<br />
Nr. 1622<br />
the Old Town in another 16 plates. – Very clean, strong printings,<br />
margins only minimally soiled. – Different contemporary<br />
wrappers of coloured paper (partly a little damaged). –<br />
See illustration.<br />
1624 – SEDLITZ – HOFFMANN, F., Gründlicher<br />
Bericht von der herrlichen Würckung, vortref lichen<br />
Nutzen und rechten Gebrauch des zu Sedlitz<br />
in Böhmen neuentdeckten bittern purgierenden<br />
Brunnens. Aus dem Lateinischen ins Teutsche<br />
übers. und mit verschiedenen Anmerckungen vermehret.<br />
Halle, Renger, 1725. 4°. 56 S. Spät. Buntpapierumschlag<br />
(leichte Gebrauchsspuren). (110)<br />
100,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Blake 217. – Die lateinische Originalausgabe<br />
war 1724 erschienen. – Gebräunt und fleckig.<br />
– Sehr selten.<br />
1625 BOETHIUS, CH., Ruhm-Belorberter Triumphleuchtender,<br />
und Glantz-erhöheter Kriegs-Helm.<br />
Anitzo zum Andernmal auffgelegt. Tle. I und II<br />
(von 6) mit 2 Anhängen in 3 Tln. in 1 Bd. Nürnberg,<br />
Lochner, 1686-87. 4°. Mit gestoch. Frontisp.,<br />
28 (statt 34) gestoch. Portrs. und 23 (statt 29) meist<br />
gefalt. Kupfertafeln (ohne die beiden Kupferstichkarten).<br />
Beschäd. etw. spät. Hldr. (100) 1.500,-
338<br />
Nr. 1623<br />
Sturminger 872 (Tl. I). – Vgl. STC B 1691. Apponyi 2241.<br />
Fauser XXXII. Kelenyi 579 (Tl. I, 1686, und Anhang<br />
Morea). – Bd. II in erster, Bd. I in zweiter Ausgabe, mit dem<br />
Anhang über Morea in zwei Teilen und dem Anhang mit<br />
der „Beschreibung der herrlichen Victorien“. – Standardwerk<br />
„für die Geschichte der Türkenkriege. Die Ansichten,<br />
Städte- und Schlachtenszenen sind zum Teil sehr sorgfältig<br />
ausgeführt. Das Werk wurde viel benützt, wohlerhaltene<br />
komplette Exemplare sind daher sehr selten“ (Apponyi). –<br />
Teil I des Anhangs mit der Beschreibung der Peloponnes<br />
(Morea) unverändert von der ersten Ausgabe übernommen<br />
(kenntlich an den Signaturen Xx I-IV und der entsprechenden<br />
Paginierung). – Die Kupfer mit Porträts der Generäle<br />
und Kriegsherren, Ansichten und Belagerungen, u. a. Barcan,<br />
Tilgrotin, Virovitica, Neuhäusel, Coron, Dubiza,<br />
Eperies, Segedin, Ofen, Fünfkirchen, Esseckerbrücke und<br />
Wien, sowie Städte und Festungen auf der Peloponnes, etwa<br />
Navarino, Modon und Kalamata. – Es fehlen in Tl. I die<br />
S. 211-214, in Tl. II die S. 445/46, im Anhang „Beschreibung<br />
der herrlichen Victorien“ die S. 5-8 und in Tl. I des<br />
Anhangs „Morea“ die S. 43-47 sowie die 5 Bl. Register.<br />
Ferner fehlen, wie oben beschrieben, 2 Kupferstichkarten,<br />
6 Porträts und 6 Kupfertafeln. Das prächtige Kupfer mit der<br />
Belagerung Wiens ist ganz am Ende eingebunden (aufgezogen<br />
und unten bis zum Bildrand beschnitten). – Teil II des<br />
Anhangs zu Morea vor Teil I eingebunden. – Das Frontispiz<br />
und der Titel beschnitten (mit Bildverlust) und aufgezogen,<br />
ebenso einige Kupfer, mehrere mit kleinen, tls. hinterlegten<br />
Fehlstellen, der Titel gestempelt und mit hs.<br />
Besitzvermerk, anfangs einige stark beschnittene Bl. eingeklebt<br />
(tls. mit Textverlust), stellenw. fleckig. – Ohne Rückgaberecht.<br />
Geographie – Geschichte<br />
Standard work „for the history of the Turkish wars“. – Lacks<br />
in part I pp. 211-214, in part II pp. 445/46, in the appendix<br />
„Description of the wonderful victories“ pp. 5-8 and in part<br />
I of appendix „Morea“ pp. 43-47 as well as the 5 register<br />
leaves. Furthermore missing are, as described above, 2 en -<br />
graved maps, 6 portraits and 6 copperplates. The magnificent<br />
copperplate with the siege of Vienna bound-in at the<br />
end (mounted and at bottom cut up to plateline). – Part II<br />
of appendix to Morea bound-in before part I. – Frontispiece<br />
and title cropped (with loss of illustration) and mounted,<br />
some copperplates as well, several with small partly backed<br />
defects, title stamped and with ms. ownership entry, some<br />
leaves which are strongly cropped are glued-in at the beginning<br />
(partly affecting text), soiling here and there. – Not subject<br />
to return. – Somewhat later damaged half calf.<br />
1626 BOTERO, G., Allgemeine historische Weltbeschreibung.<br />
In vier Bücher abgetheilt. Durch<br />
A. Albertinum auß dem Italianischen in die hochteutsche<br />
Sprach ubersetzt. München, N. Heinrich<br />
für A. Hierat, 1<strong>61</strong>1. Fol. Mit 5 doppelblattgr. Kupferstichkarten.<br />
10 Bl., 471 S. Mod. Ldr. im Stil d.<br />
Zt. in Pp.-Schuber. (50) 2.500,-<br />
Erste vollständige deutsche Ausgabe. – Sabin 6808. Alden<br />
<strong>61</strong>1/6. Borba de Moraes 114. Dünnhaupt 34.1: „Topographisch-historische<br />
Darstellung der gesamten damals be -<br />
kannten Welt. Bereits vor Albertinus in einer anonymen<br />
deutschen Übersetzung erschienen (Köln 1596).“ – Diese<br />
Kölner Ausgabe enthält jedoch nur die beiden ersten Teile
Nr. 1626<br />
des Originals, über die Geographie und die Geschichte der<br />
Welt; die Teile 3 und 4, gut ein Drittel des ganzen Werkes,<br />
sind den Religionen der Völker und dem Glauben in der<br />
Neuen Welt gewidmet. Die Karten mit einer Weltkarte<br />
(Shirley 197; seit 1596 in mindestens 8 deutschen geographischen<br />
Werken verwendet) und den Kontinenten Europa,<br />
Asien, Afrika und Nordamerika (basierend auf der Karte von<br />
de Jode 1593; vgl. Burden 82). – Titel mit schwachem, leicht<br />
rasierten Stempel, gebräunt, etw. fleckig. – Siehe Ab bildung.<br />
First complete German edition. – The maps with a world<br />
map (Shirley 197; used since 1596 in at least 8 German geographical<br />
works) and the continents of Europe, Asia, Africa<br />
and North America (based on the map by de Jode 1593;<br />
compare Burden 82). – Title with faint, slightly erased stamp,<br />
browned, a little soiled. – Modern calf in the style of the<br />
epoch in cardboard slipcase. – See illustration.<br />
Altkoloriert<br />
1627 BUCELINUS, G., Hemer-eniauto-genea-cho ro -<br />
graphias (graece) nucleus insigni lectionis variae<br />
fructu locuples. Ulm, Görlin, 1650. Mit altkolor.<br />
gestoch. Titel, 15 ganzseit. altkolor. Textholzschnittkarten,<br />
ganzseit. altkolor. Wappentextholzschnitt,<br />
8 Bl. gestoch. Tabellen (letzte zwei nicht<br />
abgedruckt) und einigen altkolor. Wappenholzschnittleisten.<br />
237 Bl. Pgt. d. Zt. mit zwei intakten<br />
Schließen (etw. fleckig, wenig berieben und bestoßen).<br />
(158) 800,-<br />
Geographie – Geschichte 339<br />
Erste Ausgabe. – VD 17 23:256564A (Kollation abweichend).<br />
– Vgl. ADB III, 462 (Ausg. 1672). – Chronologischer<br />
Abriß mit Kalendarien, Listen der Päpste und welt lichen<br />
Herrscher (mit Wappen), genealogischen Tabellen und<br />
kleinem Europa-Atlas mit Karten (in guten und kräftigen<br />
Abdrucken) von Oberbayern, der Oberpfalz, Sachsen,<br />
Franken, Böhmen, Österreich, Schwaben, dem Bodensee,<br />
der Schweiz, Ungarn, Belgien, Frankreich, Großbritannien,<br />
Italien und Spanien. – Vorsatz mit altem Besitzvermerk, ge -<br />
stoch. Titel seitlich angerändert; kaum fleckig und ge bräunt.<br />
– Vorsatz gestempelt, Titel mit klösterlichem Besitzvermerk.<br />
1628 BURNET, G., Voyage de Suisse, d'Italie, et de<br />
quelques endroits d'Allemagne et de France, fait<br />
és années 1685, et 1686. Avec des remarques d'une<br />
personne de qualité, touchant la Suisse et l'Italie.<br />
Rotterdam, Acher, 1687. 1 Bl., 235, 312 S. Kalbldr.<br />
d. Zt. mit Vg. (etw. beschabt und bestoßen). (67)<br />
300,-<br />
Erste französische Ausgabe. – Wäber I, 26. Cox I, 111.<br />
Lowndes 319: „This curious and entertaining narrative surpasses<br />
everything in its kind extant, in the style, sentiments,<br />
matter and method“. – Burnet (1643-1715) war Bischof von<br />
Salisbury und hat den entsprechend bösen protestantischen<br />
Blick auf das katholisch geprägte Süddeutschland. Eine ausführliche<br />
Würdigung bei Schudt, Italienreisen, S. 88 und<br />
403. – Vorderer Vorsatz vom Innendeckel gelöst; einzelne<br />
Randläsuren und kleine Einrisse, gering gebräunt, wenig<br />
fleckig.
340<br />
1629 CASONI, F., Istoria di Lodovico il Grande.<br />
3 Bde. Mailand, Hofdruckerei für Malatesta, 1722.<br />
4°. 12 Bl., 551 S.; 9 Bl., 506 S.; 12 Bl., 432 S. Pgt. d.<br />
Zt. (Bezug tls. mit Fehlstellen, fleckig, beschabt<br />
und bestoßen). (49) 250,-<br />
Vgl. Hoefer IX, 16 (EA 1706-22). – Der Genoveser Historiker<br />
(1662-1723) ist besonders für seine „Annali della storia<br />
di Genova“ bekannt. – Wasserrandig und fleckig.<br />
1630 (CLEMENT, F.), L'art de vérifier les dates des<br />
faits historiques, des chartes, des chroniques, et<br />
autres anciens monumens. 3. éd. 3 Bde. Paris 1783-<br />
87. Fol. Mit 3 gestoch. Titelvign. und 3 gestoch.<br />
Kopfvign. 1 Bl., XXIV, XLI, 88, 850 S.; 1 Bl., VIII,<br />
924 S.; 1 Bl., IV, 864, XC S. Ldr. d. Zt. mit Rsch.<br />
und reicher Rvg. sowie goldgepr. Initialen auf dem<br />
Rücken und Wappensupralibros auf den Deckeln<br />
(Gelenke eingerissen, wenig beschabt und etw.<br />
bestoßen). (54) 600,-<br />
Brunet I, 513. – Materialreiches und immer noch brauchbares<br />
Nachschlagewerk. – Titel verso gestempelt, fleckig<br />
und etw. gebräunt. – Prachtvoll gebundenes Exemplar aus<br />
dem „Chiswick House“. – Siehe Abbildung Tafel 38.<br />
1631 (CLUVER, PH.), Mundus chartaceus ... Das ist:<br />
Kurtze, jedoch gründliche und genaue Beschreibung<br />
des gantzen Erd-Kreyses. (5. verb. Aufl.).<br />
Nürnberg, Adelbulner für Buggel, 1711. 12°. Mit<br />
gestoch. Titel, 25 gefalt. Kupferstichkarten und<br />
gefalt. Tabelle. 5 Bl., 849 S., 53 Bl. Ldr. d. Zt. mit<br />
2 intakten Metallschließen (beschabt und bestoßen).<br />
(107) 400,-<br />
Vgl. Alden A 705/1 (Ausg. 1705). – Mit Karten von Europa,<br />
Spanien mit Portugal, Frankreich, Großbritannien, Belgien<br />
mit Holland, Italien, Deutschland, Skandinavien, Rußland,<br />
Griechenland, Asien, Kleinasien, Palästina, Persien, Indien,<br />
China mit Japan, Kreta und Rhodos, Afrika, Ägypten,<br />
Amerika etc. – Titel gestempelt und mit gelöschtem Besitzvermerk,<br />
tls. etw. gebräunt und fleckig.<br />
1632 DRAKE, F., The World Encompassed and analogous<br />
contemporary documents concerning Sir<br />
Francis Drake's circumnavigation of the world.<br />
With an appreciation of the achievement by R. C.<br />
Temple. London, The Argonaut Press, 1926. 4°.<br />
Mit farb. Titelvign. in Holzschnitt und 5 Tafeln.<br />
LXV, 235 S., 1 Bl. OHpgt. (Bezug des Hinter deckels<br />
etw. gelöst, wenig fleckig). (21) 100,-<br />
Nr. 337 von 975 Exemplaren. – Neudruck von Drakes 1628<br />
erschienenem Werk, mit reichem Begleitmaterial. – Unbeschnitten.<br />
1633 – The World Encompassed. – SCHOUTEN,<br />
W. C., The Relation of a Wonderfull Voiage. Fak -<br />
simile und Kommentar. Cleveland 1966. OPgt.<br />
und Orig.-Broschur in leicht beschabter OLwd.-<br />
Kassette. (21) 100,-<br />
Geographie – Geschichte<br />
1634 (DUFRÈNE, M.), Geographischer Anfang, fünftes<br />
Werklein (von 5). Konstanz, Betz, 17<strong>61</strong>. Mit<br />
6 Kupfertafeln und gefalt. Kupferstichkarte. 7 Bl.,<br />
224 S. Ldr. d. Zt. mit reicher Vergoldung (be -<br />
schabt, einige Gebrauchsspuren). (17) 120,-<br />
De Backer-S. III, 265, 1. – Vgl. HKJL II, 218. – Häufig aufgelegtes<br />
Geschichtswerk für die Jugend. – Maximilien<br />
Dufrène stammte aus Landshut, trat 1707 in den Jesuitenorden<br />
ein, war Hoflehrer des Prinzen zu Fürstenberg und<br />
der Kaiserin Maria Amalie und unterhielt über fünfzehn<br />
Jahre bis zu seinem Tode 1765 in München eine Privatschule.<br />
– Die Tafeln mit Wappen, einer Armillarsphäre und<br />
einer hübschen Weltkarte nach Jacques Peeters (1692; vgl.<br />
Shirley 554). – Wenig fleckig, hübsche Goldbrokatpapiervorsätze.<br />
1635 ENTDECKUNGSREISEN – SAMMLUNG –<br />
Ca. 150 Werke in ca. 180 Bdn. 1826-1998. Verschied.<br />
Einbände (Gebrauchsspuren). (21) 1.200,-<br />
Sammlung von Sekundärliteratur zur Geschichte der Erforschung<br />
der Welt; mit deutlichem Schwerpunkt auf der Entdeckungsgeschichte<br />
Amerikas. Texte in deutscher, englischer,<br />
französischer, italienischer, portugiesischer und<br />
spanischer Sprache. – Gebrauchsspuren. – In einigen Bdn.<br />
das Exlibris von H. P. Kraus.<br />
1636 FAHRMBACHER, H., Erinnerungen an Italien,<br />
Sicilien und Griechenland aus den Jahren 1826-<br />
1844. München, Palm, 1851. IV, 464 S. Hlwd. d.<br />
Zt. (158) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Engelmann 602. – Nicht bei Weber. –<br />
Fahrmbacher hatte als bayerischer Beamter König Otto I.<br />
nach Griechenland begleitet. Über die Schicksale der bayerischen<br />
Philhellenen berichtet er in Form einer Korrespondenz<br />
auf den Seiten 401 ff. – Leicht fleckig.<br />
1637 FALKENSTEIN, K., Geschichte der geographischen<br />
Entdeckungsreisen. 5 in 2 Bdn. Dresden,<br />
Hilscher, 1828-29. Pp. d. Zt. (beschabt, leicht be -<br />
stoßen). (21) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Engelmann 106. – Von den ältesten Zeiten<br />
bis Champollion. – Leicht gebräunt. – Exlibris „Liechtensteinianis“.<br />
1638 (FORTIA DE PILES, A.-T. DE), Voyage de deux<br />
Français en Allemagne, Danemarck, Suède, Russie<br />
et Pologne, fait en 1790-92. 5 Bde. Paris, Desenne,<br />
1796. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (Altersspuren).<br />
(39) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Barbier IV, 1072. Estreicher XVI, 267.<br />
Boucher de la Richarderie I, 350. Hoefer XVIII, 222: „Cet<br />
ouvrage ce distingue par beaucoup d'exactitude, mérite rare<br />
chez les voyageurs modernes.“ – Wenig fleckig. – Exlibris-<br />
Stempel.
1639 FRANKREICH – (BELARBE, J. DE), Apologie<br />
des projets et de la conduite des chefs de la<br />
révolution de France. Par un de leurs partisans<br />
zélé. Londres (= Paris?) 1793. VII, 224 S. Hldr. d.<br />
Zt. mit Rsch. (etw. beschabt und bestoßen). – Barbier<br />
I, 246. – Wenig fleckig und gebräunt. (126)<br />
150,-<br />
1640 – (DUFRESNE DE FRANCHEVILLE, J.),<br />
L'espion turc a Francfort, pendant la diète & le<br />
couronnement de l'empereur, en 1741. 2 Bde.<br />
„Londres, chez les Libraires associés“ (= Holland),<br />
1741. 376 (recte 373); 144 S. Ldr. d. Zt. mit<br />
Rsch. und Rvg. (tls. leicht beschabt und wenig<br />
bestoßen, stellenw. wurmstichig). (158) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Sauer II, 849. Naumann, Frankfurter Zeitschriften,<br />
83-88. Cioranescu 26228. Hoefer XVII, 444. Barbier<br />
II, 178. Weller, Druckorte, II, 108. Hayn-G. II, 364<br />
(Nachdruck): „Très rare.“ – Komplette Folge der lebendig<br />
geschriebenen Briefe zur Kaiserkrönung in Frankfurt. –<br />
Joseph Dufresne de Francheville (1704-1781) war Mitglied<br />
am Hofe Friedrichs des Großen und gehörte der Berliner<br />
Akademie der Wissenschaften an. – Tls. leicht gebräunt und<br />
wenig fleckig.<br />
1641 – LOTHRINGEN – S(CHARFFENSTEIN),<br />
J. F., Kurtze doch gründliche Historie des Hertzogthums<br />
Lothringen von den Zeiten der Römer<br />
an biß auf den letzten Friedens-Schluß von Anno<br />
1738. Bd. I (von 2). Frankfurt und Leipzig, o. Dr.,<br />
1743. Mit 2 gestoch. Portrs., doppelblattgr. ge -<br />
stoch. Titel, gefalt. grenzkolor. Kupferstichkarte<br />
und gefalt. Tabelle. 20 Bl., 357, 47 S. Hpgt. d. Zt.<br />
(leicht fleckig und bestoßen). (7) 300,-<br />
Vermutlich erste deutsche Ausgabe. – Holzmann-B. II,<br />
9736. Jantz 2842. – Vgl. Hoefer III, 237-241. – Basiert auf<br />
der 1728 erschienenen „Histoire ecclésiastique et civile de<br />
Lorraine“ des lothringischen Benediktiners Augustin Calmet<br />
zur Geschichte des Herzogtums. – Julius Friedrich<br />
Scharffenstein war Theologe und Professor für orientalische<br />
Sprachen (vgl. Goed. III, 365). – Wenig fleckig.<br />
1642 – MÜLHAUSEN – SCHOENHAUPT, L.,<br />
L'Hotel du Ville de Mulhouse. 2 in 1 Bd. Mülhausen,<br />
Bader, 1892. Fol. Mit 2 lithogr. Titeln und<br />
87 lithogr. Tafeln. 3 Bl., 366 S., 2 Bl. OHldr. (be -<br />
schabt und bestoßen). – Leichte Altersspuren. (7)<br />
150,-<br />
1643 – ORDONNANCE de Louis XIV donnée à<br />
Saint Germain en Laye au mois d'avril. Paris,<br />
Associez choisis, 1667. 4°. 3 Bl., 222 S., 25 Bl.<br />
Beschäd. Ldr. d. Zt. (49) 200,-<br />
Nicht bei Goldsmith. – Vorsätze erneuert, gestempelt, stellenw.<br />
etw. fleckig. – Mit mehreren Besitzeinträgen von<br />
Duverger, tls. datiert 1667, von diesem wohl die ausführlichen<br />
Randbemerkungen am Beginn.<br />
Geographie – Geschichte 341<br />
1644 – PARIS – FÉLIBIEN, M., Histoire de la ville<br />
de Paris, revue et augmentée et mise au jour par<br />
G.-A. Lobineau. 4 (von 5) Bde. Paris, Desprez und<br />
Desessartz, 1725. Gr.-Fol. Mit gefalt. Kupferstichkarte<br />
und 23 (statt 32) Kufertafeln. Ldr. d. Zt.<br />
mit 2 Rsch. und reicher Rvg. (beschabt und bestoßen).<br />
(49) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Cohen-R. 379. – Prachtvolles Werk zur<br />
Stadtgeschichte von Paris (allein über 1500 Seiten zur Baugeschichte).<br />
Die Kupfer mit berühmten Bauwerken wie<br />
Louvre, Notre Dame und Sorbonne. – Es fehlen das Frontisp.<br />
sowie 2 Kupfer aus Bd. I und 7 aus Bd. II. – Karte von<br />
Paris mit Einriß, stellenw. gering fleckig. – Prachtvoll<br />
gebundenes Exemplar aus dem „Chiswick House“.<br />
1645 – (RAMSAY, A. M. DE), Histoire du Vicomte de<br />
Turenne. 4 Bde. Amsterdam und Leipzig, Arkstee<br />
& Merkus, 1749. Mit gestoch. Portr., gestoch. Titel<br />
und 13 tls. gefalt. Kupfertafeln. Ldr. d. Zt. mit<br />
Rsch., Rücken- und Stehkantenvg. (Gebrauchsspuren).<br />
(39) 200,-<br />
Zweite Ausgabe. – Barbier II, 797. – Vgl. Hoefer XLI, 566<br />
(EA 1735): „Excellent ouvrage, écrit avec ordre et précision.“<br />
– Die ersten beiden Bände enthalten das eigentliche<br />
Werk Ramsays, die Bände III und IV die Memoiren des<br />
Vicomte. – Mit Umgebungsplänen von Arras, Dünkirchen,<br />
Ensisheim, Freiburg, Nördlingen, Sinsheim, Türkheim bei<br />
Colmar, Weikersheim etc. – Einzelne Tafeln mit kleinen<br />
Einrissen oder Randläsuren, tls. knapp beschnitten, wenige<br />
Bl. lose. – Gestoch. Exlibris von Albert Louis Comte de<br />
Schulenburg (in einem Bd. entfernt).<br />
1646 – (RINCK, E. G.), Ludewigs des XIV. Königes in<br />
Franckreich, wunderwürdiges Leben, oder Steigen<br />
und Fall. 2 in 1 Bd. Frankfurt und Leipzig,<br />
Riegel, 1708. Mit gestoch. Portr., gestoch. Kopfvign.,<br />
21 gefalt. Kupfertafeln und gefalt. gestoch.<br />
Plan. 7 Bl., 638 S., 752 (recte 750) S., 1 Bl. Ldr. d.<br />
Zt. (Kopf mit geringen Ausbrüchen, Schwanz<br />
wenig eingerissen, beschabt und bestoßen). (128)<br />
400,-<br />
Walther 143. Holzmann-B. III, 804. Hayn-G. IV, 272.<br />
Jöcher-A. VI, 2178, 11. – Mit schönen Ansichten von Versailles<br />
und dessen Parkanlagen. – Vorsätze gestempelt,<br />
einige Kupfer mit Läsuren, fleckig und tls. etw. gebräunt.<br />
1647 – SEIDA UND LANDENSBERG, F. E. VON,<br />
Denkbuch der Französischen Revolution. 2. Aufl.<br />
2 Bde. Memmingen, Müller, 1817-19. Qu.-Fol.<br />
Mit 2 gestoch. Titeln und 84 Kupfertafeln. S. (III)-<br />
VI (statt 34), 108 S.; S. III-VI, 176 S. Hldr. d. Zt.<br />
(stark beschabt und bestoßen). (128) 80,-<br />
Vgl. Pfister I, 1945. – Mit zahlreichen Detailansichten von<br />
Paris sowie mit Ansichten von Rom, Neapel, La Valletta,<br />
Bern, Amsterdam etc. – Vermutlich fehlen in beiden Bänden<br />
die Vortitel. – In Bd. I fehlen das Vorwort des „Erklärers“<br />
und das Inhaltsverzeichnis. – Vorsätze mit Besitzvermerk<br />
von alter Hand in Tinte; fleckig und wasserrandig.
342<br />
1648 GAMA, VASCO DA, Roteiro da viagem em<br />
1497. Segunda edição. Hrsg. von A. Herculano<br />
und Barão do Castello de Paiva. Lissabon, Im -<br />
prensa nacional, 18<strong>61</strong>. Mit 2 Portrs., gefalt. Tafel<br />
und gefalt. Karte (alles lithographiert). 43, 180 S.,<br />
1 Bl. Mod. Lwd. (21) 100,-<br />
Sabin 582<strong>61</strong> (mit 2 Karten). – Die Falttafel zeigt eine fak -<br />
similierte Manuskriptseite; vermutlich ist diese mit der<br />
zweiten bei Sabin erwähnten Karte gemeint. – Titel mit<br />
Tafelabklatsch, leicht gebräunt und etw. fleckig.<br />
1649 GAUHE, J. F., Historisches Helden- und Heldinnen-Lexicon.<br />
Leipzig, Gleditsch und Sohn,<br />
1716. Mit doppelblattgr. gestoch. Frontisp. 11 Bl.,<br />
1824 Sp., 3 Bl. Läd. Hldr. d. Zt. (72) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Zischka 70. – Etw. gebräunt und fleckig.<br />
1650 GÖLNITZ, A., Ulysses Belgico-Gallicus. „Amsterdam,<br />
Elzevier“ (= Leiden, Hackius), 1655. 12°.<br />
Mit gestoch. Titel. 3 Bl., 605 S., 13 Bl. Pgt. d. Zt.<br />
(49) 150,-<br />
Willems 349, Anm. – „Reisebeschreibung, Reisehandbuch<br />
und Geographie zur selben Zeit, voll von geschichtlichen<br />
Notizen und überhaupt sehr reich an Thatsachen, genau, von<br />
einem freisinnigen Geiste durchweht, ohne daß die Individualität<br />
des Beschreibenden sich zu sehr hervordrängte“<br />
(ADB IX, 346). – Titel gestempelt. – Mod. Exlibris.<br />
1651 GRIECHENLAND – BARTHOLDY, J. L. S.,<br />
Voyage en Grèce fait dans les années 1803 et 1804.<br />
Traduit de l'allemand par A. du C(oudray). 2 Bde.<br />
Paris, Dentu, 1807. Mit gefalt. Kupferstichkarte,<br />
2 gefalt. Musikbeilagen und 15 (10 kolor.) Kupfertafeln.<br />
2 Bl., XI, 272 S.; 2 Bl., 295 S. Pp. d. Zt.<br />
(beschabt, fleckig und bestoßen). (54) 1.000,-<br />
Erste französische Ausgabe. – Weber 12. Navari 87:<br />
„The Prussian diplomat Bartholdy was the first important<br />
German to travel in Greece after Riedesel. His work is of<br />
especial interest for its discussion of contemporary Greek<br />
culture. Apart from this it is of importance for the information<br />
it contains about George Christian Gropius's first<br />
journey to Greece.“ – Die kolor. Tafeln mit hübschen Kostümdarstellungen.<br />
– Nur stellenw. wenig fleckig. – Selten.<br />
First French edition. – The coloured plates showing nice illustrations<br />
of costumes. – Hardly soiled here and there. – Rare.<br />
– Contemporary cardboard (scratched, soiled and scuffed).<br />
1652 – BAUD-BOVY, D., In Greece. Journeys by<br />
mountain and valley. Genf, Boissonnas, 1920. Fol.<br />
Mit lithogr. Karte, 39 Tafeln und zahlr. Abb. im<br />
Text. 2 Bl., 132 S., 1 Bl. Orig.-Brosch. (lichtrandig,<br />
etw. lädiert). (86) 150,-<br />
Nr. 134 von 300 Ex. der ersten englischen Ausgabe. – Vorsatz<br />
mit hs. Widmung, Buchblock gebrochen, stellenw.<br />
minimal fleckig.<br />
Geographie – Geschichte<br />
1653 – KÖNIG OTTO – CAVALLO, J. B., Gebeth<br />
für Seine Majestät Otto I., König von Griechenland.<br />
(Bamberg 1832). 4°. 2 Bl. Pp. d. Zt. (bestoßen).<br />
(158) 300,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar (und nicht im<br />
KVK). – Leicht fleckig.<br />
1654 – – POISSL, J. N. VON, Vergangenheit und<br />
Zukunft. Dramatisches Gedicht. Zur Feier der<br />
Thronbesteigung Seiner Majestät Otto des Ersten,<br />
Königs von Griechenland. (München), Rösl,<br />
(1832). 28 S. Brosch. d. Zt. – Leicht fleckig. (158)<br />
100,-<br />
1655 – KRETA – HOECK, K., Kreta. Ein Versuch zur<br />
Aufhellung der Mythologie und Geschichte, der<br />
Religion und Verfassung dieser Insel, von den<br />
ältesten Zeiten bis auf die Römer-Herrschaft.<br />
3 Bde. Göttingen, Rosenbusch, 1823-29. Mit<br />
2 gefalt. Kupfertafeln und gefalt. Kupferstichkarte.<br />
XIV, 454 S., 1 Bl.; XL, 447; XIV, 536 S. Hldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. und dezenter Rvg. (Gelenke gebrochen,<br />
beschabt und bestoßen). (56) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Vorsatz mit hs. Vermerken, mehrf. ge -<br />
stempelt, ansonsten sehr sauberes Exemplar.<br />
1656 GROSSBRITANNIEN – CRUTTWELL, C.,<br />
A Tour Through the Whole Island of Great Britain.<br />
6 Bde. London, Robinson, 1801. Mit 2 gefalt.<br />
kolor. Kupferstichkarten. Ldr. d. Zt. mit Rsch.<br />
und Rvg. (Deckel von Bd. I lose; Kapitale und<br />
Gelenke tls. defekt, bestoßen, etw. beschabt). (126)<br />
80,-<br />
Erste Ausgabe. – Lowndes 565. – Vorsätze leimschattig, etw.<br />
gebräunt und fleckig. – Gestoch. Exlibris.<br />
1657 – LEDUC, (P.-E.-D.), L'Angleterre, l'Ecosse et<br />
l'Irlande. 4 Bde. Paris, Levrault, 1838. 12°. Mit<br />
4 Frontisp., 4 Titeln, 16 Tafeln, gefalt. Karte und<br />
gefalt. Plan (alles lithographiert). Hldr. d. Zt. mit<br />
Rsch. (beschabt und etw. bestoßen). (62) 150,-<br />
Mit hübschen Ansichten von Brighton, Cork, Dublin,<br />
Edinburgh, Liverpool, London, Manchester, Newcastle<br />
und Oxford etc. – Vorsätze lichtrandig, die S. 99-106 in Bd.<br />
II in sich verbunden, leicht fleckig.<br />
1658 – (PULSZKY, F.), Aus dem Tagebuche eines in<br />
Grossbritannien reisenden Ungarn. Pest, Heckenast,<br />
1837. VII, 230 S., 1 Bl. Mod. Pp. mit eingeb.<br />
Orig.-Broschur. (158) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Holzmann-B. I, 3548. – Schilderung des<br />
kulturellen Lebens auf der Insel mit Abschnitten über das<br />
schottische Hochland und Bemerkungen zu Irland. – Etw.<br />
fleckig.
1659 HANWAY, J., Zuverläßige Geschichte der Englischen<br />
Handlung durch Rußland, über die Caspische<br />
See, nach Persien, der Tartarey und Türkey,<br />
Armenien und China. 2 in 1 Bd. Leipzig, Holle,<br />
1769. 4°. Mit 2 gestoch. Frontisp., 9 gestoch. Textvign.,<br />
2 (statt 3) Kupfertafeln und 8 gefalt. Kupferstichkarten<br />
bzw. -plänen. 5 Bl., 480 S., 8, 1 Bl.,<br />
428 S., 12 Bl. Hpgt. d. Zt. (stark beschabt und<br />
bestoßen). (128) 800,-<br />
Cox I, 255. Kress 6025. Goldsmith 9767. Scheepvart Mus.<br />
258. – Zweite deutsche Ausgabe des Berichts über die im<br />
Auftrag eines englischen Handelshauses unternommene<br />
Persienreise von 1743-50, „reich an ebenso trefflichen wie<br />
neuen Beobachtungen über Land und Leute Nord-Persiens<br />
... Europa erhielt ein erstes ausführliches Bild der südkaspischen<br />
Landschaft“ (Henze II, 459). – Die fehlende Kupfertafel<br />
in Kopie eingebunden. – Titel mit hinterlegter Rasur;<br />
wasserrandig und leicht gebräunt.<br />
1660 IMHOF, A. L. VON, Neu-eröffneter historischer<br />
Bilder-Saal. 17 Bde. und Anhang in 19 Bdn. Nürnberg,<br />
Buggel und Seitz, 1693-1757 . Mit 16 (statt<br />
18) gestoch. Frontisp., gestoch. Titelvign. und<br />
zahlreichen Textkupfern. Läd. Ldr. und Hpgt. d.<br />
Zt. (3) 2.000,-<br />
Graesse III, 412. Jantz 1427. ADB XIV, 43. – Komplette<br />
Reihe der historisch-geographischen Zeitschrift. – Mit einigen<br />
Karten, meist aber mit historischen Szenen und Darstellungen<br />
von Schlachten. – Es fehlen der Drucktitel und<br />
das erste Bl. der Vorrede von Bd. I, die Frontispize der Bde.<br />
I und III, die Lage Kk in Bd. II sowie die letzten 3 Lagen in<br />
Bd. III. – Der erste Bd. mit starken Gebrauchsspuren (4 Bl.<br />
mit großen Ausrissen). Bde. II und III stärker gebräunt,<br />
wenige Wurmspuren. Ansonsten ordentliche Exemplare.<br />
Complete series of the historic geographical magazine. With<br />
some maps, but mostly with historical scenes and illustrations<br />
of battles. – Lacks half title and first leaf of foreword of<br />
vol. I, frontispieces of vols. I and III, quire Kk in vol. II as<br />
well as the last 3 quires in vol. III. – First volume with strong<br />
signs of wear (4 leaves with large tear-outs). Vols. II and III<br />
stronger browned, some worming. Otherwise neat copies. –<br />
Damaged contemporary calf and contemporery half vellum.<br />
16<strong>61</strong> IRLAND – CERTANI, G., Irrländischer Moyses,<br />
Das ist Tugend- und Wunder-Leben des heilig-<br />
und glorreichen Patritij, Apostls und Primatis<br />
in Irrland. Nunmehro in die hoch-teutsche Sprach<br />
übers. durch G. Schumann. Passau, Höllers Erben,<br />
1722. 4°. Mit gestoch. Frontisp. 9 Bl., 519 S., 16 Bl.<br />
Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
(eine Schließe defekt, beschabt, bestoßen, fleckig).<br />
(22) 300,-<br />
Vgl. Lowndes 400. – Einzige deutsche Ausgabe. – Ausführliche<br />
Hagiographie Patricks, des irischen Nationalheiligen.<br />
Das italienische Original erschien 1686 unter dem<br />
Titel Il Mose dell'Ibernia. Vita del glorioso S. Patrizio. –Das<br />
Frontispiz mit einem Porträt von Augustinus II. (Augustin<br />
Pariser), zur Zeit des Druckes der Biographie Propst des<br />
Augustinerchorherrenstiftes Ranshofen, und einer Ansicht<br />
der Klosteranlage.<br />
Geographie – Geschichte 343<br />
NACHGEB.: DERS., Wunderthättige Heiligkeit, Das ist:<br />
Leben der irrländischen Heiligen Brigidae. Nunmehro in<br />
die hochteutsche Sprach übers. von G. Schumann. Burghausen,<br />
Lutzenberger, 1735. 4°. Mit gestoch. Frontisp. 7 Bl.,<br />
405 S., 13 Bl. – Vgl. Lowndes 400. – Erste deutsche Ausgabe.<br />
– Hagiographie Brigids von Kildare, der Schutzherrin<br />
Irlands. Übersetzt aus dem italienischen Original La santità<br />
prodigiosa. Vita di S. Brigida ibernese in der 2 Aufl. von<br />
1695. Mit dem gleichen gestoch. Frontispiz wie im vorgebundenen<br />
Werk.<br />
Vorsatz und Titel des ersten Werkes gestempelt, 1 Blattweiser,<br />
gebräunt, etw. fleckig; der zweite Druck mit leichtem<br />
Wasserrand.<br />
1662 ITALIEN – (BECCATELLI, L.), I riti nuziali<br />
degli antichi romani per le nozze di Sua Eccellenza<br />
Don Giovanni Lambertini con Sua Eccellenza<br />
Donna Lucrezia Savorgnan. (Bologna, Volpe,<br />
1762). Fol. Mit 22 (2 ganzseit.) Textkupfern und<br />
2 gestoch. Initialen. XVI, XXIV, 75 S. Läd. Broschur<br />
d. Zt. (158) 200,-<br />
Einzige Ausgabe. – Melzi I, 305 (fälschlich unter Diomede<br />
Egesiano). Passano 98: „Una lettera eruditissima precede<br />
i componimenti fatti dai primi letterati, e il tutto è ornato<br />
di eleganti emblemi e figure, appiedi o a capo di pagina.<br />
L'autore della dissertazione, in forma di Lettera, s'intitola<br />
col nome arcadico di Diomede Egeriaco, cioè Floriano Malvezzi.“<br />
– Von Lorenzo Beccatelli zusammengestelltes Festbuch<br />
mit Gedichten und Kupferstichen zum altrömischen<br />
Hochzeitsbrauchtum. – Gebräunt, fleckig.<br />
1663 – COMO – (CICERI, C. F.), Selva di notizie<br />
autentiche risguardanti la fabbrica della Cattedrale<br />
di Como. Como, Caprani, 1811. 4°. Mit gefalt.<br />
Tabelle. 1 Bl., 276 S., 1 Bl. Hldr. um 1900 (gering<br />
beschabt und bestoßen) mit eingeb. Interimsbroschur.<br />
(49) 300,-<br />
Einzige Ausgabe. – Pollen 292. – Detaillierter, chronolo gischer<br />
Bericht über den Bau der Kathedrale in Como.<br />
Mit einer tabellarischen Übersicht der Comer Bischöfe (die<br />
letzten Felder hs. ergänzt). – Unbeschnitten, stellenw. etw.<br />
fleckig.<br />
1664 – COSTELLO, D., Piedmont and Italy, from the<br />
Alps to the Tiber. 2 Tle. in 6 Bdn. London, o. Dr.,<br />
(18<strong>61</strong>). 4°. Mit 2 gestoch. Titeln, 6 (4 kolor.) doppelblattgr.<br />
lithogr. Karten und 124 Stahlstichtafeln.<br />
Stark beschäd. OLwd. (54) 800,-<br />
Andres 648. – Ansichten von Como, Florenz, Mailand,<br />
Rom etc. – Vorsatz mit Besitzvermerk, etw. fleckig.<br />
1665 – (DANIELE, F.), Le forche Caudine illustrate.<br />
Neapel, Trani, 1811. Fol. Mit gestoch. Titelvign.,<br />
zahlr. Textkupfern, gefalt. Kupferstichkarte und<br />
lithogr. Karte. 13, 102 S., 3 Bl. Mod. Ldr. (54)<br />
300,-<br />
Vgl. Cicognara 3995 (EA 1778). – Die Textkupfer zeigen<br />
antike Inschriften und Münzen. – Die lithogr. Karte mit<br />
Randeinriß, kaum fleckig.
344<br />
1666 ITALIEN – DENON – (SAINT-NON, C. R.),<br />
Ueber die Ruinen Herkulanums und Pompeji.<br />
Nebst einer kurzen Beschreibung von den Schauspielen<br />
der alten Römer und Griechen. (Übersetzt<br />
von J. H. Keerl). Gotha, Ettinger, 1791. Mit<br />
gestoch. Titelvign. und 8 Kupfertafeln. 3 Bl., 194 S.<br />
Leicht läd. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (149)<br />
150,-<br />
Hiler 772, Anm. Cicognara 2677. Lipperheide Be 28 (die<br />
letzten beiden unter Keerl). – Separat erschienener 3. Teil<br />
von Keerls Bearbeitung von Saint-Nons „Voyage pittoresque<br />
de Naples et Sicile“. – Die Kupfer waren unter Leitung<br />
von Dominique Vivant Denon entstanden. – Fliegende Vorsätze<br />
entfernt, Titel verso mit tektiertem Besitzvermerk,<br />
wenig fleckig.<br />
1667 – FRIZZI, A., Guida del forestiere per la città di<br />
Ferrara. Ferrara, Pomatelli, 1787. Mit gefalt. Kupferstichplan<br />
und 8 gefalt. Kupfertafeln. 3 Bl., 176 S.<br />
Interims-Brosch. d. Zt. (leichte Gebrauchsspuren).<br />
– Wenig fleckig. (49) 150,-<br />
1668 – (FONTANINI, G.), Il dominio temporale della<br />
sede apostolica sopra la città di Comacchio. –<br />
Difesa seconda del dominio temporale. Impressione<br />
terza. 2 Bde. Rom, o. Dr. (F. Gonzaga),<br />
1709-11. 4°. 16, 426; 29, 438 S., 1 Bl. (Errata). Pgt.<br />
d. Zt. mit Rtit. (fleckig und bestoßen). (49) 200,-<br />
Melzi I, 331, und III, 43. – Wenige Wurmspuren im Gelenk,<br />
vereinzelt fleckig.<br />
DAZU: (ZACCAGNI, L.), Dissertatio historica de summo<br />
apostolicae sedis imperio in urbem comitatumque Comacli.<br />
Ebda. 1709. 4 Bl., 166 S., 1 weißes Bl., 116 S. – Melzi I,<br />
316. – Gelenk mit Wurmspuren, kaum fleckig.<br />
1669 – FRIAUL – RENALDIS, G. DE, Della pittura<br />
friulana. Saggio storico. Udine, Gallici, 1796.<br />
140 S. Hldr. d. Zt. (beschabt, etw. bestoßen, leicht<br />
fleckig). (56) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Cicogna 4804 Anm. (kein Erscheinungsjahr).<br />
– Vgl. Pollen 1714 (nur die Ausg. 1798). – Chronologischer<br />
Überblick über die friulanischen Maler und ihr<br />
Werk. – Titel verso gestempelt, durchgehend Randnotizen<br />
in Tinte von älterer und farbige Unterstreichungen von<br />
jüngerer Hand, Register mit hs. nachgetragenen Seitenangaben<br />
und einigen Zusätzen, unbeschnitten. – Mod. Ex -<br />
libris. – Selten.<br />
1670 – FULCHIRON, J.-C., Voyage dans l'Italie<br />
Méridionale. Seconde éd. 4 Bde. Paris, Pillet Ainé,<br />
1843. Pp. d. Zt. (beschabt und bestoßen). – Stellenw.<br />
gering fleckig. – Ohne Rückgaberecht. (49)<br />
150,-<br />
1671 – GEMONA – LIRUTI, G. G., Notizie di Ge -<br />
mona, antica città nel Friuli. Venedig, Pasinelli,<br />
1771. Gr.-4°. Mit gestoch. Titelvign., gestoch. Initiale,<br />
5 gefalt Kupfertafeln und 12 Textkupfern.<br />
VIII, 141 S., 1 Bl. Läd. Interims-Pp. d. Zt. (4)<br />
150,-<br />
Geographie – Geschichte<br />
Erste Ausgabe. – Lozzi 2090. – Die Kupfer mit Ansichten<br />
der alten Stadt vor ihren schweren Schäden durch ein Erdbeben<br />
im Jahre 1976. – Titel mit Besitzvermerken, einige Bl.<br />
mit Einrissen (tls. hinterlegt), ebenso alle Tafeln; diese teilw.<br />
an den Falzen gerissen. Stärker fleckig und gebräunt. – Seltene<br />
Monographie, doch in sehr schlechtem Zustand.<br />
1672 – GENUA – HARRISSE, H., Christopher Co -<br />
lumbus and the Bank of Saint George (Ufficio di<br />
San Giorgio in Genoa). Two letters addressed to<br />
Samuel L. M. Barlow. Privatdruck. New York<br />
1888. Fol. Mit 3 Tafeln. 2 Bl., 126 S., 1 Bl. Hldr. d.<br />
Zt. (Rücken restauriert, bestoßen). (21) 200,-<br />
Nr. 33 von 150 Ex. der einzigen Ausgabe. – Vorsatz mit<br />
Besitzvermerk, leicht gebräunt, seitlich und unten unbeschnitten.<br />
– Vom Autor e. 1890 William Butler Duncan<br />
gewidmet, von Harrisse als „My friend, my old friend, my<br />
worthy friend, my faithful friend“ bezeichnet. Duncan<br />
(1853-1912) war Bankier in New York, Vorstand der<br />
Mobile and Ohio Railroad und passionierter Büchersammler.<br />
– Auf dem Spiegel Duncans Exlibris mit dem Motto<br />
„Disce pati“.<br />
1673 – GOURBILLON, J. A. DE, Voyage critique<br />
à l'Etna en 1819. 2 Bde. Paris, Mongie, 1820. Mit<br />
2 lithogr. Titeln und 3 lithogr. Tafeln 2 Bl., 541 S.;<br />
2 Bl., 463 S. (ohne die S. 1/2). Läd. Orig.-Broschur.<br />
(54) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Brunet 20334. – Die lithogr. Titel jeweils<br />
mit einer Ansicht des Aetna, die Tafeln mit einem Umgebungsplan<br />
von Syrakus, einem Situationsplan der Vulkankrater<br />
und einer Wiedergabe von Inschriften. – Etw. fleckig,<br />
unbeschnitten.<br />
1674 – GUICCIARDINI, F., La historia d'Italia. Di<br />
nuovo riveduta et corretta per Francesco Sansovino.<br />
Bd. I (von 2) in 1 Bd. Venedig, o. Dr. (F. Sansovino),<br />
1562. Mit Druckermarke und Holzschnitt-Portr.<br />
32 nn., 518 (recte 516) num. Bl. Flex.<br />
Pgt. d. Zt. (wurmstichig und etw. fleckig). (2)<br />
150,-<br />
EDIT 16 CNCE 22309. – Seltene frühe Ausgabe des klassischen<br />
Werkes zur Geschichte Italiens in Oktavo (EA in<br />
Folio und erste Oktavausgabe jeweils 15<strong>61</strong>). – Fueter 71:<br />
„Das Werk war bei Guiccardinis Tode bis auf die letzten<br />
vier Bücher vollendet; doch waren auch diese vollständig<br />
niedergeschrieben, es fehlte ihnen nur noch die letzte stilistische<br />
Ausfeilung. Immerhin brachte die erste Ausgabe<br />
(Florenz 15<strong>61</strong>) nur die ersten 16 Bücher (bis 1526). Die Storia<br />
fand aber einen so entschiedenen Erfolg, daß bereits 1564<br />
auch der Rest publiziert wurde (in Venedig). Das ganze<br />
Werk erschien zum ersten Male vollständig Venedig 1567.<br />
Alle diese Ausgaben sind an einigen wenigen Stellen aus<br />
Rücksicht auf die Kurie verstümmelt.“ – Tls. etw. wurm -<br />
stichig (vereinzelt mit Buchstabenverlust) und leicht ge -<br />
bräunt, stellenw. etw. fleckig.<br />
1675 – HAKEWILL, J., A Picturesque Tour of Italy.<br />
London, Murray, 1820. 4°. Mit gestoch. Titel und<br />
63 Kupfertafeln nach James Hakewill und J. M. W.<br />
Turner. 54 Bl. Mod. Hpgt. (beschabt und bestoßen).<br />
(54) 800,-
Erste Ausgabe. – Lowndes 971. Fossati Bellani 494. Pine-<br />
Coffin 816.7. Kissner Coll. 771. Olschki 315. – Ansichten<br />
von und aus Bologna, Florenz, Frascati, Gaeta, Neapel,<br />
Rom, Tivoli, Turin, Venedig etc.; ferner Innenansichten<br />
berühmter Museen sowie Pläne. – Stellenw. fleckig, ge -<br />
bräunt.<br />
1676 – KEPHALIDES, A. W., Reise durch Italien und<br />
Sicilien. 2. Aufl. 2 Bde. Leipzig, Fleischer, 1822.<br />
Mit 5 gefalt. gestoch. Plänen und gefalt. Kupfertafel.<br />
XII S., 1 Bl., 334; VIII, 396 S. Mod. Ldr. (7)<br />
300,-<br />
Engelmann 603. – Vgl. Tresoldi 109. Mira I, 498 (EA 1818).<br />
– Ausführlicher Bericht über die Italienreise, die der Breslauer<br />
Geograph zusammen mit seinem Freund August Wilhelm<br />
Förster im Jahr 1815 unternahm. – Teilw. stark fleckig,<br />
der zweite Titel restauriert.<br />
1677 – LORETO – FERRI, G., La Santa Casa di Nazareth<br />
e la Città di Loreto descritte storicamente e<br />
disegnate. Macerata, Cortesi, 1853. Fol. Mit ge -<br />
stoch. Titel und 18 Stahlstich-Tafeln. 30 S. Hldr.<br />
d. Zt. (stärker beschabt und bestoßen). – Unbeschnitten,<br />
stärker fleckig. (49) 300,-<br />
1678 – – GAUDENTI, A., Storia della Santa Casa di<br />
Loreto. Loreto, Sartori, 1784. Mit gestoch. Frontisp.<br />
und 5 (4 gefalt.) Kupfertafeln. 2 Bl., 246 S.,<br />
1 Bl. Läd. Interims- Brosch. d. Zt. (49) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Pollen 641. – Abhandlung zur Geschichte<br />
des Heiligen Hauses von Nazareth in der Basilika von<br />
Loreto. – Die Tafeln zeigen den Grundriß und die Fassade<br />
des Heiligen Hauses. – Block gelockert, Titel mit hs. Besitzvermerk,<br />
eine Falttafel mit unschön hinterlegtem Riß, etw.<br />
gebräunt und fleckig.<br />
1679 – MAILAND – BENA(G)LIO, J., Elenchus<br />
familiarum in Mediolani dominio feudis, jurisdictionibus,<br />
titulisque insignium. Mailand, Malatesta,<br />
1714. 4°. 6 Bl., 100 S. Interims-Brosch. d. Zt.<br />
(fleckig, beschabt und bestoßen). (49) 150,-<br />
NACHGEB.: SITONE DI SCOTIA, J., Vicecomitum<br />
Burgi Ratti marchionum, Castri Spinae, Brignani, et Pagatiani<br />
feudatariorum, genealogica monumenta. Ebda. 1714.<br />
Mit gefalt. genealog. Tafel in Pag. 12 Bl., 70 S. – Buchblock<br />
vom Deckel gelöst, tls. stärker fleckig, mit einzelnen An -<br />
merkungen in Tinte.<br />
1680 – – DAVERIO, M., Memorie sulla storia dell'exducato<br />
di Milano. Mailand, Mattia für Mainardi,<br />
1804. 4°. 14 Bl. (das letzte weiß), 278 S. Interims-<br />
Brosch. d. Zt. (Gebrauchsspuren). (49) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Predari, Bibliografia milanese, 139. –<br />
Wichtiges Werk über die Mailänder Visconti-Herzöge. –<br />
Auf beiden Deckeln gekonnt ausgeführte Federzeichnungen<br />
von Köpfen im Profil und verschiedenen Körperteilen.<br />
– Vorsatz mit altem Buchhändleretikett. – Siehe Abbildung.<br />
Geographie – Geschichte 345<br />
Nr. 1680<br />
1681 – – FERRARIO, G., Monumenti sacri e profani<br />
dell'imperiale basilica di Sant'Ambrogio in Mi -<br />
lano. Mailand, Ferrario, 1824. Fol. Mit gestoch.<br />
Titelvign. und 31 (2 doppelblattgr.) Aquatinta-<br />
Tafeln. 4 Bl., 224 S. Mod. Hldr. (minimale Ge -<br />
brauchsspuren). (49) 1.000,-<br />
Einzige Ausgabe. – Pollen 550. – Die Illustrationen, vorwiegend<br />
Abbildungen der antiken und mittelalterlichen<br />
Kunstwerke, schufen bekannte Mailänder Stecher, u. a.<br />
Alessandro Sanquirico (1774-1849) und Giuseppe Bramati<br />
(1795-1871). – Titel mit angesetzter Ecke (kein Textverlust),<br />
einzelne Tafeln bis zum Rand beschnitten, wenig fleckig. –<br />
Selten. – Siehe Abbildung Tafel 39.<br />
Sole edition. – The illustrations, mainly showing ancient and<br />
medieval works of art, were made by famous engravers of<br />
Milano. – Title with restored corner (not affecting text), some<br />
plates cut up to margin, hardly soiled. – Rare. – Modern half<br />
calf (minor signs of wear). – See illustration on plate 39.<br />
1682 – – FRANCHETTI, G., Storia e descrizione del<br />
Duomo di Milano. Mailand, Destefanis, 1821. 4°.<br />
Mit gestoch. Titelvign. und 30 Kupfertafeln. 2 Bl.,<br />
153 S. Mod. Pp. mit aufgezogenem Titel der Orig.-<br />
Broschur. (49) 250,-<br />
Pollen 594. – Mit Außen- und Innenansichten des Domes.<br />
– Unaufgeschnitten, unbeschnitten und etw. fleckig.
346<br />
Nr. 1688<br />
1683 ITALIEN – MAILAND – SASSI, J. A., Archiepiscoporum<br />
Mediolanensium series historicochronologica.<br />
3 Bde. Mailand, Hofdruckerei,<br />
1755. 4°. Mit ge stoch. Portr. und gestoch. Titelvign.<br />
mit Portr. des Verfassers. 12 Bl., 78 S., 1 weißes<br />
Bl., 4, 95, 139 S., 30 Bl., 256 S.; 3 Bl., S. 257-<br />
821; 3 Bl., S. 822-1211, 67, 1 Bl. (Errata). Pgt. d.<br />
Zt. (mit Wurmspuren, etw. fleckig und bestoßen).<br />
(49) 200,-<br />
Lozzi I, 2682. – Vorsätze mit hs. Einträgen, Gelenke tls.<br />
gebrochen, Titel verso gestempelt, kleine Wurmspuren, an<br />
den Rändern farbige Wappen eingemalt, einzelne Zierstücke<br />
ankoloriert. – Mit 2 gestoch. Exlibris (eines teilw. etw. rasiert).<br />
1684 – MANGANARO – „IL PALAZZO S. GIA-<br />
COMO“ (Kolumnentitel). Neapel 1876-77. Fol.<br />
Da raus: 40 kolor. lithogr. Tafeln, verso mit Text.<br />
Lose in mod. Hlwd.-Mappe mit Deckellaschen.<br />
(49) 250,-<br />
Karikaturen italienischer Politiker der Zeit, angefertigt vom<br />
Garibaldianer, Lithographen und Zeichenlehrer Antonio<br />
Manganaro (1842-1920), tls. im Stein signiert; rückseitig<br />
jeweils mit einer Biographie des Karikierten. – Tls. mit kleinen<br />
Eckausrissen und einzelnen Flecken. – Mod. Exlibris.<br />
1685 – MISSON, M., Voyage d'Italie. Édition augmentée<br />
de remarques nouvelles & interessantes. 4 Bde.<br />
Amsterdam, o. Dr., 1743. Mit gestoch. Frontisp.<br />
und 77 tls. gefalt. Kupfertafeln. Ldr. d. Zt. mit<br />
Rsch. und Rvg. (54) 500,-<br />
Geographie – Geschichte<br />
Schudt, Italienreisen, 412 und 25. Fossati Bellani 3<strong>61</strong>. – Vgl.<br />
Cox I, 116. – Die erste Ausgabe war 1691 erschienen. – Der<br />
Erfolg des Werkes „erklärt sich durch die neuartige<br />
Darstellungsweise. In Briefform berichtet er von seinen<br />
Erlebnissen nach Hause, eine Form der Schilderung, die bis<br />
dahin (etwa von Burnet abgesehen), noch kaum angewandt<br />
worden war und durch die er erreichte, daß sich sein Buch<br />
viel flüssiger und anregender las und dadurch allen früheren<br />
Erzeugnissen dieser Gattung unendlich überlegen<br />
war“ (Schudt). – Schöne Kupfer mit Ansichten von Venedig<br />
(Piazza San Marco, Rialto), Rom (Pantheon, Kapitol,<br />
Kolosseum), Vesuv, ferner mit Abbildungen von Kostümen,<br />
Kunstgegenständen, Kunstdenkmälern etc. – Mit<br />
einer losen Tafel (Brunnen der Latona) aus einem anderen<br />
Werk. – Buchblöcke gelockert, einige Kupfertafeln lose,<br />
Tafel (San Giovanni in Laterano) in Bd. II mit Einriß, stellenw.<br />
minimal fleckig. – Ohne Rückgaberecht. – DAZU:<br />
COCHIN, (C. N.), Voyage d'Italie, ou recueil de notes.<br />
3 Bde. Paris 1743.<br />
1686 – MEMORIE sulla condotta politica e militare<br />
tenuta da Gioacchino Murat. O. O. und Dr., 1815.<br />
197 S. Ldr. d. Zt. mit Deckel- und Rvg. (beschabt<br />
und bestoßen). (49) 120,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar. – Im selben Jahr<br />
auch in zwei Teilen erschienen. – Titel gestempelt. – Selten.<br />
1687 – NOVA RACCOLTA delle piu interessanti<br />
vedute di Roma e sue vicinanze. Rom, Piale, 1819.<br />
Qu.-8°. Mit gestoch. Titel mit Vign. und 50 Kupfertafeln.<br />
Lwd. um 1950 (Deckel gewellt, wenig<br />
berieben). (48) 150,-
Nr. 1692<br />
Hübsche Kupferstichfolge mit Ansichten von Rom (Kirchen,<br />
Palästen, Brücken etc.). – Gestochen von G. Bruno,<br />
F. Rinaldi und P. Parboni. – Anfangs etw. wasserrandig,<br />
gegen Ende mit großem Feuchtigkeitsfleck, die letzten<br />
Tafeln hinterlegt und am äußeren Rand mit Läsur, fleckig.<br />
1688 – PINDEMONTI, L., Sacre antiche inscrizioni.<br />
Verona, Carattoni, 1762. 4°. Mit gestoch. Titelvign,<br />
gestoch. Kopfvign. und 11 (10 gefalt.) Kupfertafeln.<br />
1 Bl., 22 S., 1 Bl., 148 (recte 146) S. Restauriertes<br />
Ldr. d. Zt. (49) 300,-<br />
Lozzi 6315 (mit 10 Tafeln). – Interpretation der Inschriften<br />
auf einer bleiernen Reliquienkassette aus langobardischer<br />
Zeit, die eine Forschungskontroverse auslöste, nachdem sie<br />
1757 nach einem Hochwasser der Etsch wiederaufgefunden<br />
worden war. – Die Tafeln zeigen die auf der Kassette eingeritzten<br />
Texte sowie andere frühmittelalterliche Schriftzeugnisse<br />
mit Transkriptionen. – Die Tafeln tls. mit professionell<br />
restaurierten Einrissen, tls. knapp beschnitten, wenig<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1689 – PISA – BORGHI, C. R., L'oplomachia pisana,<br />
ovvero la battaglia del Ponte di Pisa. Lucca, Frediani,<br />
1713. 4°. Mit Titelholzschnitt und 4 Holzschnitt-Tafeln.<br />
9 Bl., 184 S. Mod. Hpgt. (beschabt<br />
und bestoßen). (49) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Haym 110, 5. – Vgl. Ferrari 134. – Titelholzschnitt<br />
mit stilisierter Ansicht von Pisa. – Gering ge -<br />
bräunt und wasserrandig.<br />
Geographie – Geschichte 347<br />
1690 – POZZUOLI – (GUASCO, O.), Dell'edificio di<br />
Pozzuolo volgarmente detto il tempio di Serapide.<br />
Rom, Settari, 1773. Mit gestoch. Frontisp. und<br />
gefalt. Kupfertafel (in Pag.). 8, 48 S. Interims-<br />
Brosch. (fleckig, beschabt und bestoßen). (49)<br />
150,-<br />
Borroni 7737. Melzi I, 342. Cicognara 2674: „Dottissima<br />
operetta.“ – Das Frontispiz zeigt die Ruinen, die gefaltete<br />
Tafel den Grundriß des Tempels. – Titel verso mit Blindstempel,<br />
durchgehend stark wasserrandig.<br />
1691 – – SARNELLI, P., La guide des etrangers curieux<br />
de voir les choses plus memorables de Poussol, et<br />
de ses environs. Traduite en François par A. Bulifon.<br />
Nouv. éd. Neapel, o. Dr., 1702. 12°. Mit<br />
gestoch. Portr., 30 (statt 32?) Kupfertafeln (davon<br />
1 gefalt.) und gefalt. Kupferstichkarte. 4 Bl.,<br />
368 S., 7 Bl. Stark läd. Pgt. d. Zt. (54) 150,-<br />
Borroni 7732.12 (ohne Tafelkollation). – Vgl. Fossati Bellani<br />
3873 (andere Ausgaben). – Reiseführer durch die Ge -<br />
gend von Pozzuoli in der Provinz Neapel. Borroni kennt<br />
insgesamt 14 Ausgaben. – Zur Tafelkollation: laut Tafelverzeichnis<br />
fehlen die Tafeln „Grotta della Sibilla“, „Tempio<br />
d'Apollo“ und „Sudatori di Tritoli“; abweichend vom Tafelverzeichnis<br />
verfügt unser Exemplar allerdings zusätzlich<br />
über die Tafel „Fonte Battesimale in Gaeta“. Die Angaben<br />
zur Anzahl der Tafeln schwankt bei Vergleichsexemplaren<br />
im Handel. – Vorderes Innengelenk gebrochen, Karte mit<br />
hinterlegtem Einriß im Falz, hinterer fliegender Vorsatz mit<br />
Blindstempel, wenig fleckig.
348<br />
Nr. 1696<br />
1692 ITALIEN – ROM – BARTOLI, P. S., UND<br />
J. P. BELLORI, Übrig gebliebene Merckzeichen<br />
von den Römischen Antiquitäten und der Bild-<br />
Hauer-Kunst der Alten in Basso-relievo, nach den<br />
Marmolsteinern Originalien ... Diesen sind bey -<br />
gefüget: Anmerckungen von der fürtreflichsten<br />
Mahlern unserer Zeit von der Mahlerey von<br />
H. Testelino. Nürnberg, Sandrart, 1692 (oder<br />
1699?). Fol. Mit gestoch. Titel, gestoch. Widmung,<br />
9 gestoch. Vign. und Initialen sowie 77 tls. doppelblattgr.<br />
Tafeln (davon 70 mit 79 num. Kupfern).<br />
2 Bl., 8, 20 S. Mod. Hpgt. (leicht beschabt und<br />
bestoßen). (116) 600,-<br />
Erste deutsche Ausgabe? – Rossetti 823. Borroni 8020. Graesse<br />
I, 330 (datiert 1642). – Vgl. Cicognara 3607. – Enthält<br />
die Beschreibung und Darstellung römischer Reliefs (wohl<br />
eine Übersetzung der lateinischen Ausgabe, Rom um 1685),<br />
erweitert um den Malereitraktat Testelins. – Das Werk<br />
wurde von den älteren Bibliographen (Graesse) durch eine<br />
falsche Lesart des Datums auf dem gestochenen Titel<br />
„MDCXLII“ statt „MDCXCII“ um fünfzig Jahre zu früh<br />
datiert. Die erste Lesart ist allein schon auf Grund der<br />
Lebensdaten des Verlegers Johann Jakob von Sandrart<br />
(1655-1698) auszuschließen; außerdem ist das Werk über<br />
die Malerei des Pariser Akademieprofessors Henri Testelin<br />
(1<strong>61</strong>6-1695) erst 1680 erschienen. Wir schließen uns daher<br />
der späteren Datierung an (so auch VD 17 23:301171B). VD<br />
Geographie – Geschichte<br />
Nr. 1698<br />
17 erwähnt allerdings keine Varianten in der Illustration,<br />
auf die die unterschiedlichen bekannten Exemplare aber<br />
hinweisen. So sind in unserem Exemplar alle Tafeln des 1699<br />
bei Sandrart separat unter dem dem Titel „Anmerckungen<br />
der fürtrefflichsten Mahler unserer Zeit“ erschienenen<br />
Trakats von Testelin (VD 17 23:301093Z) eingebunden, einschließlich<br />
der gestochenen Widmung. Es könnte daher<br />
sein, daß es sich hierbei um eine um 1700 erschienene erweiterte<br />
Ausgabe der „Merckzeichen“ handelt. – Ränder etw.<br />
fingerfl. und gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
1693 – – BIONDO, (F.), Roma trionfante. Tradotto pur<br />
hora per Lucio Fauno di latino in buona lingua<br />
volgare. Venedig, Tramezzino, 1549. Mit Druckermarke<br />
auf dem Titel. 24 nn. Bl. (die letzten beiden<br />
weiß), 368 num. Bl. Stark läd. flex. Pgt. d. Zt. (56)<br />
500,-<br />
Adams B 2072. IA 119.472. EDIT 16 CNCE <strong>61</strong>02. Rossetti<br />
1132. Borroni 7903/9. – Vgl. STC 107 (unter Blondus;<br />
andere Ausgaben). – Diese Ausgabe nicht bei Schudt. –<br />
„'Roma trionfante' enthält zwar in Buch IX einen Abschnitt<br />
'Delle ville e de gli edifizii de la antica città di Roma', doch<br />
beziehen sich die Ausführungen nur auf die technischen<br />
Arbeiten des Bauens, für die Topographie besitzen sie keinerlei<br />
Wert“ (Schudt, S. 139). – Vorsätze mit hs. Einträgen,<br />
erste Blätter mit wenigen Wurmlöchern (alt hinterlegt), an<br />
den Rändern etw. fleckig.
1694 – – CIPRIANI, G. B., Itinerario figurato negli<br />
edifizj più rimarchevoli di Roma. Rom, o. Dr.,<br />
1835 (erschienen 1837). Mit gestoch. Titel und 100<br />
Kupfertafeln. XI S. Hldr. d. Zt. mit Rvg. (etw.<br />
beschabt und bestoßen). (56) 200,-<br />
Einzige Ausgabe. – Rossetti 1938. Schudt 426. – Prächtiges<br />
Werk zu den bemerkenswertesten Bauten Roms. Die Tafeln<br />
zeigen Fassaden, Grundrisse und ganze Ansichten. – Zur<br />
Datierung: Das Vorwort ist 1837 datiert. – Minimal fleckig.<br />
– DAZU: DERS., Descrizione itineraria di Roma. Rom,<br />
Salvioni, 1838. 3 Bl., 188 S., 1 Bl. Hldr. d. Zt. mit Rvg. (etw.<br />
beschabt und bestoßen). – Einzige Ausgabe. – Rossetti<br />
1939. Schudt 427. – Ergänzender Textband zum „Itinerario<br />
figurato“. – Fliegender Vorsatz mit kleinem Ausriß, minimal<br />
fleckig.<br />
1695 – – ESCHINARDI, F., Descrizione di Roma e<br />
dell'Agro Romano. Rom, Salomoni für Francioli,<br />
1750. Mit gestoch. Titelvign. und 5 gefalt. Kupfertafeln.<br />
8 Bl., 401 (recte 399) S. Pgt. d. Zt. mit goldgepr.<br />
Rtit. (Deckel leicht gewölbt, Kopf schadhaft,<br />
etw. fleckig und gering bestoßen). (56) 150,-<br />
Zweite vermehrte Ausgabe (EA 1696). – De Backer-S. III,<br />
435, 18. Cicognara 3706. Schlosser 526. Schudt 301 und<br />
S. 75. Borroni 4<strong>61</strong>7.1. Fossati Bellani 771. Rossetti 4779. –<br />
„Das Buch zerfällt in zwei Teile. Zunächst eine Einleitung,<br />
die sich mit dem alten Rom befaßt und von der die<br />
Abschnitte Rioni, Monti, Del Tevere, Dei Cimiteri, Della<br />
Destruzione di Roma einiges Interesse auch für den Kunsthistoriker<br />
haben. Teil II beschreibt die Campagna und<br />
nimmt als Ausgangspunkt die vierzehn Tore der Stadt<br />
Rom“ (Schudt). – Die Tafeln mit Ansichten antiker römischer<br />
Bauwerke. – Fliegender Vorsatz mit hs. Besitzvermerk,<br />
Vorsatz und letzte Seite mit Tintenflecken, durch -<br />
gehend mit Brandspur am oberen Rand (Papier brüchig),<br />
etw. fleckig und gebräunt.<br />
1696 – – FELINI, P. M., Trattato nuovo delle cose<br />
maravigliose dell'alma città di Roma. Con diligenza<br />
corrette, ampliate, e con bellissimo ordine<br />
disposte. Rom, B. Zannetti für G. D. Franzini und<br />
G. Franzinis Erben, 1<strong>61</strong>5. Mit Titelholzschnitt<br />
und über 200 (2 ganzseit.) Textholzschnitten. 8 Bl.,<br />
436 S., 2 Bl. Pp. d. Zt. (Rücken mit Signaturschildchen,<br />
beschabt, etw. bestoßen, fleckig). (22)<br />
400,-<br />
Kissner Coll. 722. Schlosser 526. Borroni 7992/2. Rossetti<br />
4956. Schudt 175 und S. 34 ff.: „In jeder Hinsicht bahnbrechend.“<br />
– Unveränderter Neudruck des 1<strong>61</strong>0 in erweiterter<br />
Ausgabe erschienenen Romführers, in dem im ersten Teil<br />
die Kirchen der Stadt, im zweiten die antiken Stätten in<br />
Wort und Bild dargestellt sind. – Vorsatz gestempelt, Titel<br />
mit altem Besitzvermerk, S. 242 und der folgende Zwischentitel<br />
mit Notizen von alter Hand; leicht wasserrandig,<br />
teils stärker sporfleckig, gering gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
1697 – – FONTANA, G., Raccolta delle migliori chiese<br />
di Roma e suburbane. 4 Tle. in 2 Bdn. Rom,<br />
Marini und Salviucci, 1838-55. Fol. Mit 4 gestoch.<br />
Titelvign. und 240 Kupfertafeln. Lwd. d. Zt. (etw.<br />
lädiert). (86) 800,-<br />
Geographie – Geschichte 349<br />
Rossetti G-1608. – Schönes Werk mit Ansichten, Grundrissen<br />
und Darstellungen der Innenausstattung von Roms<br />
bedeutendsten Kirchen. – Buchblock etw. gelockert, stellenw.<br />
gering fleckig.<br />
Beautiful work with views, ground plans and illustrations<br />
of interior decoration of Rome's most important churches. –<br />
Book-block a little loosened, minor soiling here and there. –<br />
Contemporary cloth (somewhat damaged).<br />
1698 – – FULVIO, A., L'antichità di Roma. Di nuovo<br />
con ogni diligenza corretta & ampliata, con le<br />
aggiuntioni & annotationi di G. Ferrucci. Venedig<br />
und Rom, G. Francini, 1588. Mit Titelholzschnitt<br />
und 93 Textholzschnitten (davon 1 ganzseit.).<br />
4 nn., 264 num., 4 nn. Bl. Ldr. d. 18. Jhdts. mit<br />
Rsch. und Rvg. (Gebrauchsspuren). (2) 400,-<br />
EDIT 16 CNCE 19995. STC 283. Adams F 1155. Haym 69.<br />
Cicognara 3741. Fossati Bellani 900. Borroni 7914.6.<br />
Rossetti 5157. Schudt 601 und S. 141: „Neuauflage, für die<br />
Kunstgeschichte dieser ganzen Epoche von größter Bedeutung.“<br />
– Gelenke eingerissen, Vorsatz mit Klebespuren,<br />
mehrf. gestempelt, Titel mit hs. Besitzvermerk, stellenw.<br />
wasserrandig und etw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1699 – – HOEPFNER, P. CH., Roma antiqua Oder<br />
kurtze Fragen von denen alten Gebräuchen der<br />
Römer. Mit einer Vorrede Herrn J. F. Reimmanns.<br />
Halle, Renger, (1709). 12°. Mit gestoch. Frontisp.<br />
von Delsenbach und 2 mehrf. gefalt. Tabellen.<br />
23 Bl., 320 (recte 327) S., 6 Bl. Stark läd. Hldr. d.<br />
Zt. (116) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Jöcher-A. II, 2043. – Für den Schulunterricht<br />
bestimmt, verfaßt von dem Konrektor der Ratsschule<br />
in Halberstadt. – Seitenränder und Tabellen tls. lädiert,<br />
fleckig, wurmstichig und etw. gebräunt.<br />
1700 – – KÖHLER, F. H. (HRSG.), Malerische Wanderungen<br />
durch die Alterthümer in Rom und der<br />
Campagna. 2 in 1 Bd. Leipzig, Selbstvlg., 1829.<br />
Mit 78 lithogr. Ansichten nach Piranesi auf<br />
39 Tafeln und gefalt. lithogr. Plan. 54, VIII S., 3 Bl.,<br />
66 S. (ohne 1 Bl.). Etw. spätere Lwd. (Rücken und<br />
obere Kante lichtrandig, minimal berieben und<br />
bestoßen). (72) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Rossetti G-1539. – Es fehlt der Vortitel zu<br />
Bd. II. – Vorderer Vorsatz mit Besitzvermerk, tls. stärker<br />
stockfleckig.<br />
1701 – – LUNADORO, G., Relatione della Corte di<br />
Roma. Col Maestro di Camera del Francesco Sestini.<br />
Con nota delle librerie e musei di Roma. 3 in<br />
1 Bd. Rom, Diversino und Cesaretti für de Falco,<br />
1664. 12°. 6 Bl., 298 S., 13 Bl., 126 S., 3 Bl. (davon<br />
2 weiß), 66 S. (ohne die letzten 3 Bl.) Flex. Pgt.<br />
d. Zt. (leicht fleckig und gering bestoßen). (56)<br />
200,-
350<br />
Nr. 1703<br />
Schudt 279 (nur Bde. I und III). Rossetti G-814 (nur Bd.<br />
III).- Populärer Romführer, der erstmals 1635 erschienen<br />
war und bis ins 19. Jahrhundert zahlreiche Auflagen erlebte.<br />
Hier in einer, im Unterschied zur venezianischen Variante<br />
im selben Jahr, umfangreicheren römischen Ausgabe. – Im<br />
Anhang mit der „sehr merkwürdigen“ (Schudt) „Nota delli<br />
musei“ in erster Ausgabe, die Giovanni Pietro Bellori zugeschrieben<br />
wird. „Sie zählt auf wenigen Seiten eine große<br />
Anzahl von Privatsammlungen in alphabetischer Reihenfolge<br />
auf und bietet trotz der kurzen und trockenen Andeutungen<br />
eine ganze Menge von wichtigen und interessanten<br />
Notizen. Den Schluß der Schrift bildet ein Kapitel über die<br />
antiken römischen Malereien, das für die Geschichte der<br />
römischen Ausgrabungen nicht ohne Bedeutung sein mag“<br />
(Schudt, S. 70). Das Kolophon datiert die kleine Schrift auf<br />
das Jahr 1665. – Vermutlich fehlen am Schluß drei Registerblätter.<br />
– Der erste Titel lädiert; fleckig und gebräunt.<br />
1702 – – MARTINELLI, F., Roma di nuovo esattamente<br />
ricercata nel suo sito. Rom, Neri, 1703. 12°.<br />
Mit 38 tls. gefalt. Kupfertafeln. 6 Bl., 216 S., 6 Bl.<br />
Spät. Pp. (etw. beschabt und bestoßen). (125)<br />
100,-<br />
Geographie – Geschichte<br />
Rossetti 6750. Schudt 247. – Beliebter, seit 1644 aufgelegter<br />
Romführer. – Titel mit hs. Besitzvermerk und Wurmspur,<br />
S. 123/24 mit Ausriß am Kopfsteg (etw. Textverlust), stellenw.<br />
gering fleckig.<br />
1703 – – PONCE, (N.), Description des bains de Titus,<br />
ou collection des peintures trouvées dans les ruines<br />
des thermes de cet empereur. Paris, Selbstvlg.<br />
und Barbou, 1786. Gr.-Fol. Mit 60 Kupferstichen<br />
von Baquoy, Henry, Le Petit u. a. auf 52 Tafeln.<br />
1 Bl., 101 S. – VORGEB.: DERS., Arabesques<br />
antiques des bains de Livie, et de la ville Adrienne,<br />
avec les plafonds de la Ville-Madame. Paris,<br />
Selbstvlg., 1789. Mit 15 Kupfertafeln. 2 Bl. Läd.<br />
mod. Hldr. unter Verwendung alter Deckel. (158)<br />
500,-<br />
Erste Ausgabe (Arabesques) und zweite Ausgabe (Description;<br />
EA: Paris 1783). – Rossetti 8396 und 8397. Ornamentstichslg.<br />
Berlin 3951 und 3953. Borroni 8181 und 8198.<br />
Cohen-R. 814 Anm. Lewine 425 Anm. Sander 1589 Anm.<br />
Fürstenberg 151: „Den Charakter einer gewissermaßen
Nr. 1705<br />
wissenschaftlichen Publikation gab er seinen schön gestochenen<br />
Arabesques antiques des bains de Livie, 1789, die er<br />
seinem Freund Marillier zueignete, ebenso wie der im Zu -<br />
sammenhang hiermit stehenden Collection des tableaux et<br />
arabesques...“. – Die Tafeln zeigen die Dekorationssysteme<br />
und Malereien der Wände, Lünetten und Gewölbe, daneben<br />
auch einige wenige Baurisse. Die Bedeutung des Werks<br />
liegt vor allem darin, daß hier Ansichten bedeutender Werke<br />
der römischen Wandmalerei aus Antike und Hochrenaissance<br />
(Raffaels Villa Madama) als Anschauungsmaterial für<br />
die Künstler des Frühklassizismus in Frankreich verfügbar<br />
gemacht worden sind. Sie fanden rasch Eingang in den<br />
Figurenstil und die ornamentalen Dekorationsformen ihrer<br />
Zeit. – Innengelenke und Buchblock gebrochen, Ränder<br />
stellenw. etw. fleckig und Kanten stärker gebräunt, unbeschnitten.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
1704 – – RITRATTO di Roma moderna. Rom, Rossi,<br />
1689. Mit gestoch. Titel, 2 gefalt. Kupfertafeln und<br />
zahlr. Textkupfern. 1 Bl., 565 S., 12 Bl. Pgt. d. Zt.<br />
(beschabt, bestoßen und etw. fleckig). – Schudt<br />
191. Rossetti 11037. – Vorsatz mit Einträgen von<br />
alter Hand, wenig fleckig. (89) 250,-<br />
Geographie – Geschichte 351<br />
1705 – – ROSSI, G. B. DE, Palazzi diversi nel'alma cità<br />
di Roma. (Rom), De Rossi, 1655. Qu.-4°. Gestoch.<br />
Titel und 47 (statt 51) Kupfertafeln. Lwd. um 1900<br />
(leicht fleckig, berieben und bestoßen). (3) 800,-<br />
Rossetti 2204. Ornamentstichslg. Berlin 26<strong>61</strong>. – Zweite<br />
Ausgabe der Folge mit römischen Stadtpalästen (EA 1638),<br />
die die bedeutenden Bauten der Renaissance und des<br />
Manierismus abbildet. Am Ende auch Veduten aus Venedig,<br />
der Kartause von Pavia und des Escorial. – Meist kräftige<br />
und saubere Abzüge. – Eine Tafel am Ende des Bandes<br />
eingeb.; Tafeln hs. numeriert, vereinzelte alt restaurierte<br />
Randschäden, Ränder tls. stärker fleckig.<br />
VORGEB.: (DUPÉRAC, E., I vestigi dell'antichità di<br />
Roma. Rom, De Rossi, 1653?). 30 (statt 39) radierte Tafeln<br />
(ohne den gestoch. Titel = Tafel 1). – Rossetti 2355. Borroni<br />
7957/4. Olschki 16859. – Seltenes Hauptwerk zur Topographie<br />
des antiken Rom aus dem Blickwinkel der Spät -<br />
renaissance; seit 1575 in mehreren Auflagen erschienen.<br />
NACHGEB.: (CAVALIERI, G. B.), Antiquarum statuarum<br />
urbis Romae primus et secundus liber. Ultima impressione.<br />
Ebda. 1668. Gestoch. Titel und 37 (statt 80) Kupferstiche<br />
auf 19 (statt 49) Kupfertafeln. – Borroni 7932/6.<br />
Ornamentstichslg. Berlin 4201 (datiert 1660). – Vgl. Rossetti<br />
1742 und 1743. – Siehe Abbildung.
352<br />
Nr. 1709<br />
1706 ITALIEN – ROM – STATUTI della venerabile<br />
Archiconfraternità del Confalone. Rom, Druckerei<br />
der apostolischen Kammer, 1633. Mit gestoch.<br />
Titel. 5 Bl., 114 S. (1 weißes Bl. zwischengeb.).<br />
Spät. Hpgt. (beschabt und bestoßen). (49) 200,-<br />
Auf dem letzten weißen Blatt ein Eintrag in sorgfältig ausgeführter<br />
Antiquaminuskel: „La Confraternita di S. Bernardino<br />
eretta in Lerici fù aggregata all'Archiconfraternita<br />
del Confalone di Roma l'anno del Signore 1555 come si è<br />
rilevato da una logora memoria manoscritta ritrovata in<br />
questo medesimo Libro.“ – Titel mit kleinem Einriß, stark<br />
wasserrandig, einzelne kleine Wurmspuren, gebräunt.<br />
1707 – – VASI, M., Itinera(rio) istruttiv(o) di Roma<br />
antica e moderna. 2 Tle. in 1 Bd. Rom, Selbst-Vlg.,<br />
1812. Mit 43 (statt 44) Kupfertafeln und 2 gefalt.<br />
Kupferstichkarten. XXIV, 479 S. Mod. Hldr. unter<br />
Verwendung alten Materials (wenig berieben und<br />
etw. bestoßen). (56) 120,-<br />
Rossetti G-1410. Schudt 315. Borroni 82024. – Giuseppe<br />
Vasis „Itinerario istruttivo“ war ursprünglich als Begleittext<br />
zu seinem großen Ansichtenwerk „Magnificenze di Roma<br />
antica e moderna“ (1747-<strong>61</strong>) gedacht und erlebte von 1763<br />
bis 1894 nahezu fünfzig Auflagen. Vasis Sohn Mariano legte<br />
von 1791 bis 1816 mehrere Bearbeitungen des beliebten<br />
Reiseführers vor. „Die Veränderungen, die sich in den vielen<br />
Auflagen finden, sind sehr mannigfach und ganz unbe -<br />
Geographie – Geschichte<br />
rechenbar, auf sehr verbesserte Ausgaben folgen stark verschlechterte,<br />
man kann also aus Erwähnung oder Nichterwähnung<br />
eines Gegenstandes keine Schlüsse ziehen“<br />
(Schudt, S. 80). – Ohne die Tafel „Piazza di Spagna“. – Vorsätze<br />
und Titel fleckig und etw. gebräunt, Titel mit oberem<br />
Eckabriß (Buchstabenverlust), S. III mit Streichung in<br />
Tinte, ansonsten nur wenige Flecken.<br />
1708 – TOMASI, T., La vita di Cesare Borgia, detto poi<br />
il duca Valentino. „In Monte Chiaro, appresso<br />
Gio. Baptista Vero“ (= Amsterdam, Blaeu), 1671.<br />
12°. 4 Bl., S. 13-423 (so komplett). Pgt. d. Zt.<br />
(Gebrauchsspuren). (54) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 909. – Der berüchtigte Borgia diente<br />
Machiavelli als Vorbild für seinen „Principe“. – Vorsatz mit<br />
Klebespuren, Titel mit Besitzvermerk von alter Hand, oben<br />
knapp beschnitten, wenig fleckig.<br />
1709 – VALLOMBROSA – BROCCHI, G. M., Vita<br />
del beato Michele Flammini. Seconda edizione.<br />
Florenz, Moücke, 17<strong>61</strong>. 4°. Mit Portr. (in Pag.),<br />
Titelvign., einigen Kopfvign. (alles gestoch.) sowie<br />
9 (3 doppelblattgr.) Kupfertafeln. 15, 254 S., 1 Bl.<br />
Restauriertes Ldr. d. Zt. mit Rsch. sowie Deckelund<br />
Rvg. (stark beschabt). (49) 400,-<br />
Nicht bei Gamba und Haym. – Vita des 1370 verstorbenen<br />
Abtes von Vallombrosa (vgl. zum Verfasser Hurter II,<br />
1487). – Neben Szenen aus dem Leben des Seligen zeigen<br />
die Kupfer und Vignetten auch Ansichten von Camaldoli,<br />
Vallombrosa und Alvernia. Die doppelblattgroßen Tafeln<br />
mit Grundriß und Schnitten der Reliquienkapelle. – Fliegende<br />
Vorsätze entfernt, die Tafeln tls. bis zum Bildrand<br />
beschnitten, winzige Wurmspuren, einzelne Blätter stärker<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1710 – VENEDIG – (ALBRIZZI, G.), Forestiero illuminato<br />
intorno le cose piu rare e curiose, antiche<br />
e moderne della città di Venezia, e dell'isole circonvicine.<br />
Venedig, Tosi, 1796. Mit gefalt. gestoch.<br />
Frontisp. und 40 (23 gefalt.) Kupfertafeln. S. (3)-<br />
14, 341 S., 1 Bl. Läd. Broschur d. Zt. (54) 1.000,-<br />
Fossati Bellani 2277. Cicogna 601. Cicognara 4365. – Interessanter,<br />
reich illustrierter Führer durch Venedig mit fein<br />
gestochenen Ansichten, teils von F. Zucchi, meist mit dekorativen<br />
Schiffs-Staffagen. – Die Ansicht von San Marco mit<br />
großem Einriß, stellenw. fleckig.<br />
1711 – – COMPONIMENTI POETICI in occasione<br />
del solenne ingresso di sua eccellenza Mss. Zorzi<br />
Pisani alla dignità di procuratore di S. Marco.<br />
Venedig, (Pasquali), 1780. Fol. Mit gestoch. Frontisp.,<br />
gestoch. Titel (jeweils in Pag.) und 10 ge -<br />
stoch. Kopf- und Schlußvign. 81 S. Stark beschäd.<br />
Brosch. d. Zt. (49) 150,-<br />
Beiliegt ein inkomplettes Exemplar der „Monumenti veneziani<br />
di varia letteratura“, Venedig 1796.
1712 – – FOSCARINI, M., Della letteratura veneziana.<br />
Libri otto. Bd. I (alles Erschienene). Padua, Seminardruckerei,<br />
1752. Fol. Mit Titelvign., Kopfvign.,<br />
einzelnen Schlußvign. und Initialen (alles ge -<br />
stoch.). 4 Bl., 494 S., 1 Bl. Pgt. d. Zt. mit Rsch.<br />
(fleckig und bestoßen). (49) 1.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Lozzi 5998. Cicogna 4048. Gamba 2243:<br />
„Nobilissima edizione.“ – Der gelehrte Doge konnte vor<br />
seinem Tod nur die ersten vier Bücher des grundlegenden<br />
Werks vollenden, die in diesem Band enthalten sind. 1854<br />
wurde es erneut aufgelegt. – Die Schlußvignetten zeigen<br />
Porträts. – Vorsatz leicht lädiert. – Breitrandig und sauber.<br />
First edition. – The tail-pieces show portraits. – Endpaper<br />
slightly damaged. – Wide-margined and clean. – Contemporary<br />
vellum with spine label (soiled and scuffed).<br />
1713 – – MAZZOLÀ, C., Nel solenne ingresso dell'illustrissimo,<br />
e reverendissimo Monsignor Federico<br />
Ma. Giovanelli Patriarca di Venezia Orazione.<br />
Venedig, Storti, 1776. Fol. Mit Portr., Titel und<br />
Kopfvign. (alles gestochen). 32 S. Goldbrokat papier-Brosch.<br />
d. Zt. (stark berieben und lichtrandig).<br />
(49) 150,-<br />
Die Kopfvignette zeigt das Wappen des Patriarchen. –<br />
Vorsatz mit hs. Gebet, tls. mit Klebespuren (vor allem das<br />
Porträt), stellenw. wasserrandig.<br />
1714 – – SQUITINIO della libertà Veneta. „Mirandola,<br />
appresso Giovanni Bennincasa“, 1<strong>61</strong>9. 101 S. Pgt.<br />
d. Zt. mit Rsch. (49) 150,-<br />
STC 865. Melzi III, 93. Cicogna 894 Anm. Parenti 143. –<br />
Vgl. Libreria Vinciana 1016. – Das Werk wurde vom venezianischen<br />
Senat verboten und verbrannt. „Famoso libello<br />
satirico contro la repubblica veneta mediante il quale l'anonimo<br />
autore intese dimostrare che la libertà originaria della<br />
repubblica vantata dagli scrittori veneziani non sussisteva,<br />
ma che invece Venezia è un antico dominio dell'impero<br />
romano ... ebbe enorme diffusione e molte ristampe“<br />
(Libreria Vinciana 1013). – Erstmals 1<strong>61</strong>2 in mehreren Ausgaben<br />
erschienen. – Vorsatz mit Eintrag von alter Hand,<br />
gebräunt und etw. fleckig. – Exlibris Amadeus Manzini,<br />
Priester von S. Julian in Venedig.<br />
1715 – – VALENTIN, F., Histoire de Venise. 4. éd.<br />
Tours, Mame, 1844. Mit 4 Stahlstichtafeln. 1 Bl.,<br />
312 S. Ldr. um 1900 mit Rsch. und Rvg. (stärker<br />
beschabt und bestoßen). (49) 100,-<br />
Vgl. Cicogna 90. Soranzo 44. – Vorsatz etw. gebräunt und<br />
mit hs. Widmung, stellenw. minimal fleckig, ansonsten<br />
wohlerhaltenes Exemplar.<br />
1716 – VERONA – CORTE, G. DALLA, L'istoria di<br />
Verona. 2 Bde. Verona, Discepolo, 1596. 4°. 6 Bl.,<br />
685 S., 33 Bl.; 753 (recte 733) S., 29 Bl. Ldr. um<br />
1880 (Deckel von Bd. II gelöst, beschabt und<br />
bestoßen). (49) 800,-<br />
Geographie – Geschichte 353<br />
EDIT 16 CNCE 15856. STC 200. Adams C 2702. Lozzi<br />
6271. Graesse II, 277. Haym 73, 8: „Storia assai accreditata,<br />
e rara.“ – Frühes Werk zur Geschichte Veronas. – Vorsatz<br />
mit Exlibris, gewaschen.<br />
1717 – – MAFFEI, S., Verona illustrata, con giunte,<br />
note e correzioni inedite dell'autore. 5 Bde. Mailand,<br />
Società Tipografica de' Classici Italiani,<br />
1825-26. Mit gestoch. Portr., 2 gestoch. Plänen<br />
und 33 Kupfertafeln. Spät. Pp. (beschabt und be -<br />
stoßen). (49) 200,-<br />
Lozzi 6300. – Unbeschnitten, stellenw. etw. fleckig.<br />
1718 – VOLKMANN, J. J., Historisch-kritische<br />
Nachrichten von Italien. 3 Bde. Leipzig, Fritsch,<br />
1770-71. Mit gestoch. Frontisp. und 3 wdh.<br />
gestoch. Titelvign. XXVI, 682; VIII, 872 S.; 4 Bl.,<br />
846 S., 21 Bl. Ldr. d. Zt. (stärker beschabt und<br />
bestoßen). (56) 1.500,-<br />
Erste Ausgabe. – Engelmann 600. Schudt S. 173: „Das für<br />
uns Deutsche lange Zeit unentbehrliche Handbuch.“ – Vgl.<br />
Slg. Kippenberg 1642. – Nicht bei Pescarzoli. – Der Begleiter<br />
Goethes auf der Italienreise und die Hauptquelle für<br />
Jean Pauls „Titan“. – Band I ohne die 4 Bl. Verlagsanzeigen,<br />
Titel verso gestempelt, stellenw. etw. gebräunt. – Siehe Ab -<br />
bildung.<br />
1719 HAY, J., De rebus Japonicis, Incidicis et Peruanis<br />
epistolae recentiores. Antwerpen, M. Nuyts, 1605.<br />
968 S., 26 Bl. (Bl. 24 weiß). Pgt. d. Zt. (fleckig und<br />
beschabt). (158) 2.500,-<br />
Alden 605/57. Cordier, BJ, 246-248. De Backer-S. IV, 165,<br />
12. Streit V, 58. Laures 271. Takahashi I, 17. Palau 112.581.<br />
– Erste Ausgabe dieser bedeutenden Sammlung von Missionsberichten,<br />
von großer Seltenheit. – Enthält vor allem<br />
Berichte aus Japan, u. a. von L. Froes, aber auch aus China,<br />
Indien, Peru und von den Philippinen (genaue Inhaltsangabe<br />
bei Cordier, Streit und Takahashi). Wurde von Nuyts<br />
auch als zweiter Band von Maffeis „Historiarum Indicarum<br />
libri XVI“ ausgegeben, daher in der Bogensignatur als „Tom<br />
ij“ bezeichnet. – Titel mit Besitzvermerk, wenig fleckig. –<br />
Wie fast immer beigebunden „Ignatii Loiolae vita“ von<br />
Maffei (ebda. 1605). – Siehe Abbildung.<br />
First edition of this important collection of 55 letters and<br />
documents dated between 1577 and 1604, very rare. The<br />
first 636 pages deal with Japan, including 8 reports covering<br />
some 400 pages by Frois, other letters on Japan by Cabral,<br />
Organtino etc. Valignano is represented with „Litterae<br />
Iaponiae“ and „Admiranda Regni Sinensis“. Some 200 pages<br />
are devoted to India („Mogor“) and „Indie Orientalis“,<br />
mostly ex Goa. Smaller sections on Peru, and the Pilippines.<br />
It seems that this volume was originally intended as a companion<br />
to Nutius' 1605 edition of Maffei's „Historiarum<br />
Indicarum“, but no doubt the fact that Hay's collection is<br />
complete in itself and led to its separation from an early date.<br />
– Title with ownership entry, hardly soiled. – Bound-in as<br />
most of the time „Ignatii Loiolae vita“ by Maffei (1605). –<br />
Contemporary vellum (soiled and scratched). – See illustration.
354<br />
Nr. 1718<br />
1720 (JACOBI, J. G. F.), Neue Sammlung geographisch-historisch-statistischer<br />
Schriften. 12 Bde.<br />
der Reihe. Weißenburg und Schwabach, Jacobi<br />
und Mizler, 1784-90. Mit 6 gestoch. Titelvign.<br />
Stark läd. Pp. d. Zt. (3) 300,-<br />
Seltenes geographisches Werk. – Vorhanden: I/2-3, II/2-3,<br />
III-VII, VIII/2 (Register Bd. I-IV), IX und X. – Die Bde.<br />
I/2-3 und II/2-3 nur mit dem Stücktitel, Bd. VIII/2 mit dem<br />
Gesamttitel. – Tls. etw. gebräunt und stellenw. leicht fleckig.<br />
– Zahlreiche Beilagen.<br />
Mit einer Weltkarte<br />
1721 JESUS! Der getreueste Gefährte und Helfer zu<br />
Wasser und Lande. 2 Tle. in 1 Bd. Waldenburg,<br />
Hofmann, o. J. (um 1750). 12°. Mit gestoch. Frontisp.,<br />
Kupfertafel, 3 Kupferstichkarten (davon<br />
2 gefalt., 1 doppelblattgr.) und Textholzschnitt.<br />
3 Bl., 135, 250 (statt 252) S. Mod. Ldr. (90) 200,-<br />
Kleines Reisehandbuch mit dem damals üblichen Inhalt. –<br />
Enthält im ersten Teil zahlreiche Gebete für die Reise, im<br />
zweiten Teil mathematische Tabellen zur Gewichts- und<br />
Münzumrechnung, zur Maßvergleichung, Entfernungs -<br />
anzeiger, Erläuterungen zum Kompaß etc. – Mit einer kleinen<br />
Weltkarte in zwei Hemisphären, bei der bereits Australien<br />
(„Neu Holland“) und Neuseeland abgebildet sind,<br />
Geographie – Geschichte<br />
Nr. 1719<br />
einer Deutschlandkarte und einer großen Meilen- und Städtetafel.<br />
Die Kupfertafel zeigt die Uhrzeitbestimmung mit<br />
Hilfe einer Hand und eines Stöckchens nach dem Prinzip<br />
der Sonnenuhr, der Textholzschnitt eine Kompaßrose. – Es<br />
fehlen die beweglichen Teile des „Immerwährenden Kalenders“<br />
und das letzte Blatt (S. 251/52).<br />
BEIGEB.: NEUVERMEHRTE PUNCTIR-KUNST,<br />
welche von vielen in der Welt hoch geachtet wird. O. O.,<br />
Dr. und J. (um 1750). Mit gefalt. Tabelle (in Pag.). 24 S. –<br />
Über die Technik, aus verschiedenen Punkten nach einem<br />
bestimmten System die Zukunft zu deuten. – Die nachgebundenen<br />
weißen Blätter mit „Punctirübungen“, die vom<br />
Gebrauch des Büchleins zeugen. – Frontispiz mit kleinen<br />
Fehlstellen, einzelne Blätter mit Randläsuren oder Einrissen<br />
(professionell restauriert), die Meilentafel und Tabelle<br />
verso mit Kritzeleien, knapp beschnitten, stellenw. stärker<br />
gebräunt, etw. fleckig.<br />
1722 KOBBE, TH. VON, Reiseskizzen aus Belgien<br />
und Frankreich. Bremen, Kaiser, 1836. VIII,<br />
123 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. (leicht beschabt und<br />
bestoßen). (62) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. XI, 350, 15. Alberti I, 466. – Vgl.<br />
ADB VI, 344: „Er gehört zu den besseren Humoristen<br />
unserer Literatur und hatte ein eigenartiges, anregendes und<br />
dabei der gutmütigen niedersächsischen Derbheit nicht<br />
entbehrendes Wesen. Andererseits führte er eine scharfe,<br />
kritische Feder, die gefürchtet war.“ – Wenig gebräunt unf<br />
fleckig.
1723 (KÜTTNER, K. G.), Reise durch Deutschland,<br />
Dänemark, Schweden, Norwegen und einen Theil<br />
von Italien. 4 Bde. Leipzig, Göschen, 1801. Mit<br />
4 gestoch. Frontisp., 3 (2 gefalt.) Kupfertafeln,<br />
gestoch. Faltplan und gefalt. Kupferstichkarte.<br />
Spät. Hldr. d. Zt. mit Rvg. (stark beschabt und etw.<br />
bestoßen). (128) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Gugitz 12307. Schiötz 554 a. Tresoldi 68.<br />
ADB XVII, 444: „Küttners Schriften legen überall Zeugnis<br />
ab von umfassender Bildung und offenem Blick.“ – Mit<br />
Ansichten von Stockholm, Triest, Schloß Lueg (obwohl<br />
nicht besucht) und dem Amphitheater zu Pola. – Vorrede<br />
von Bd. I verbunden. – Titel gestempelt, leicht gebräunt und<br />
etw. fleckig.<br />
1724 LA PÉROUSE, (J. F. G.), Entdeckungsreise in<br />
den Jahren 1785, 1786, 1787 und 1788. Aus dem<br />
Französischen mit Anmerkungen C. L. S(prengel).<br />
2 Tle in 1 Bd. Leipzig, Reinicke und Hinrichs,<br />
1799. Mit gestoch. Portr., 5 gefalt. Kupfertafeln.<br />
und gefalt. kolor. Kupferstichkarte. 1 Bl., VI, 256,<br />
254 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. (beschabt und bestoßen).<br />
(125) 300,-<br />
Seltene erste deutsche Ausgabe, gleichzeitig mit der Ausgabe<br />
bei Voss in Berlin erschienen. – Fromm 14235. Griep-<br />
L. 769. – Vgl. Henze III, 146. – Die Tagebücher des seit 1788<br />
verschollenen La Pérouse wurden 1797 erstmals in französischer<br />
Sprache herausgegeben. Die beiden Bde. umfassen<br />
die Expeditionen nach Amerika über Patagonien und Kap<br />
Horn zur Osterinsel, nach Japan, China und Rußland und<br />
in die Südsee. – Zusätzlich eingebunden sind zwei gefalt.<br />
kolor. Kupferstichkarten der westlichen und östlichen<br />
Hemisphäre, die nicht zum Druck gehören. – Titel gestempelt,<br />
die Ansicht der Osterinsel mit kleinem Einriß, gering<br />
gebräunt, stellenw. minimal fleckig.<br />
1725 LÖHR, J. A. C., Die Länder und Völker dieser<br />
Erde oder vollständige Beschreibung aller fünf<br />
Erdtheile. 2. Aufl. 4 Bde. Leipzig, Fleischer, 1815.<br />
Mit 78 (42 kolor.) Kupfertafeln und 5 gefalt. kolor.<br />
Kupferstichkarten. Hldr. d. Zt. mit 2 Rsch. und<br />
Rvg. (beschabt und bestoßen). (125) 300,-<br />
Vgl. Engelmann 27. Lipperheide Ad 10. – Die Tafeln, meist<br />
in sorgfältigem, leuchtenden Kolorit, zeigen Landschaften,<br />
Orte und zahlr. Trachten aus Europa, Asien, Afrika, Nordund<br />
Südamerika und Australien. – Titel gestempelt, stellenw.<br />
minimal fleckig.<br />
1726 LUDWIG XVI. – (BABIÉ DE BERCENAY, F.),<br />
Politische und vertraute Correspondenz Ludwig's<br />
XVI mit Bemerkungen von H. M. Williams. 2 Tle.<br />
in 1 Bd. Straßburg (= Hamburg), „auf Kosten der<br />
Gesellschaft der Gelehrten“, 1804. 12, 159, 163 S.<br />
Läd. Pp. d. Zt. (79) 100,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Weller, Druckorte, I, 200. – Vgl.<br />
Fromm 1250. – Bei den Briefen handelte es sich, wie Babié<br />
später zugab, ganz überwiegend um Fälschungen, die aber<br />
wohl gerade deshalb dem Ansehen Ludwigs XVI. dauerhaften<br />
Schaden zufügten. – Titel mehrf. gestempelt, leicht<br />
gebräunt und etw. fleckig.<br />
Geographie – Geschichte 355<br />
Nr. 1729<br />
1727 MALTA – (GENTIL, P., L'assedio et la guerra di<br />
Malta fatta dell'anno MDLXV. Fedelmente raccolta<br />
da Marino Fracasso, col nome delli cavallieri<br />
morti. Novara, F. Sesalli, 1566). Mit einigen figürlichen<br />
Holzschnitt-Initialen. 51 (statt 52) nn. Bl.<br />
Flex. Pgt. d. Zt. (Vorderdeckel fleckig und mit Be -<br />
zugsschaden). (30) 800,-<br />
Sehr seltene erste Ausgabe. – STC 275 (Fracasso). EDIT 16<br />
CNCE 20660. – Nicht bei Adams. – Der erste gedruckte<br />
Bericht von der erfolglosen, höchst verlustreichen Belagerung<br />
Maltas durch die Türken im Jahre 1565. Der eigentliche<br />
Verfasser war Pierre Gentil, Autor der „Historia di<br />
Malta“; siehe dazu: H. A. Balbi, Some Bibliographical<br />
Notes on the first Book printed on the Siege of Malta<br />
(1565), written by Pierre Gentil de Vendôme, pirated by<br />
Marino Fracasso, Malta 1932. – Es fehlt der Titel. – Stellenw.<br />
braunfleckig.<br />
Very rare first edition. – The first printed account of the<br />
unsuccessful siege of Malta by the Turks in 1565 involving<br />
heavy losses. – Lacks title. – Here and there brown stains. –<br />
Contemporary limp vellum (front cover soiled and with<br />
defects in cover material).<br />
1728 – (SAINT-PRIEST, F. E. DE), Malte par un voyageur<br />
françois. 2 Tle. in 1 Bd. O. O. (Malta oder<br />
Paris) 1791. Mit gestoch. Frontisp., gefalt. Plan von<br />
La Valetta und 24 Kupfertafeln (ohne die Kupferstichkarte).<br />
60 S., 2 (weiße) Bl., 115 S. Ldr. d. Zt. mit<br />
Rvg. und Rsch. (Gebrauchsspuren). (54) 500,-
356<br />
Nr. 1731<br />
Einzige Ausgabe. – Barbier III, 24. Monglond II, 334. Hellwald<br />
282. Maps of Malta 107-108. – Seltener Malta-Führer<br />
kurz vor Ende der Ordensherrschaft. Im zweiten Teil<br />
Beschreibungen der einzelnen Inselorte. – Die Kupfertafeln<br />
mit Münzen, archäologischen Funden, antiken Inschriften<br />
und einer Tracht. – Es fehlt die Karte von Malta. – Gelenk<br />
eingerissen, S. 113-(116) mit dem Inhaltsverzeichnis zu beiden<br />
Teilen und den Errata vor Teil II eingebunden, wenig<br />
fleckig.<br />
1729 MANDELSLO, J. A. VON, Morgenländische<br />
Reyse-Beschreibung. Hrsg. durch Adam Olearium.<br />
Schleswig, Holwein für Guth in Hamburg,<br />
1658. Fol. Mit gestoch. Titel, Kupferstichportr.,<br />
doppelblattgr. Kupferstichkarte und 21 Textkupfern.<br />
16 Bl., 248 S., 18 Bl. Mod. Ldr. im Stil d. Zt.<br />
in Pp.-Schuber. (50) 1.800,-<br />
Erste Ausgabe. – STC M 210. Adelung II, 307. Alt-Japan-<br />
Kat. 943. Cox I, 272. Lipperheide Ld 1. Mendelssohn III,<br />
245. Seebaß, N. F., 726. Dünnhaupt (Olearius) 30.1. Henze<br />
III, 363. – Auf Tagebüchern beruhende Beschreibung Persiens<br />
und Indiens mit wichtigen Beiträgen zur Ethnographie<br />
Madagaskars und über das Kap der Guten Hoffnung.<br />
Der erste Teil des Werkes beschreibt das Reich des Großmoguls,<br />
der zweite behandelt Südafrika, Indonesien und<br />
China und enthält auch eine Beschreibung von Formosa<br />
und Japan, die Olearius aus anderen Quellen kompilierte. –<br />
Gestoch. Titel alt aufgezogen, fleckig, gebräunt. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
Geographie – Geschichte<br />
First edition. – Description of Persia and India based on diaries<br />
with important contributions to the ethnography of<br />
Madagascar and the Cape of Good Hope. The first part of<br />
the work describes the empire of the Mogul, the second part<br />
deals with South Africa, Indonesia and China and also contains<br />
a description of Formosa and Japan which was compiled<br />
by Olearius from other sources. – Engraved title mounted<br />
in former times, soiled, browned. – Modern calf in the<br />
style of the epoch in cardboard slipcase. – See illustration.<br />
1730 MARRON, (P.-H.), Les Prussiens dénoncés a<br />
l'Europe. Paris, Gueffier, 1789. VIII, 159 S. Pp. d.<br />
Zt. (wasserrandig). (158) 60,-<br />
Erste Ausgabe. – Knuttel 21844. Monglond I, 491. – Zur<br />
preußischen Invasion in Holland. – Nach Monglond ist<br />
P.-A. Dumont-Pigalle Mitherausgeber. – Kaum fleckig.<br />
1731 MERIAN – GOTTFRIED, J. L., UND (J. PH.<br />
ABELIN), Historische Chronica, oder Beschreibung<br />
der führnembsten Geschichten. 8 Tle. in<br />
2 Bdn. Frankfurt, Merian, 1631-36. 4°. Mit 8 breiten<br />
gestoch. Titelbordüren, 3 Kupferstichkarten<br />
(2 doppelblattgr., 1 gefalt.), 27 Kupfertafeln und<br />
336 (8 ganzseit.) Textkupfern. Läd. Hpgt. mit<br />
Rsch. (100) 1.000,-
Nr. 1732<br />
Tle. 3-8 in erster, Tle. 1-2 in zweiter Ausgabe. – Wüthrich<br />
2, 1-2 und 1, 3-8. – Von Gottfried stammen die Teile 1-7,<br />
nach dessen Tod (1633) verfaßte Abelin (auch Abele) den 8.<br />
Teil. – Die Kupfer mit Ansichten deutscher Städte und<br />
Schlachtenszenen, darunter die Seeschlacht bei Gibraltar<br />
1607, sowie einem gestrandeten Wal, zumeist Merians<br />
„Theatrum Europaeum“ entnommen. – Die Kupfer tls. mit<br />
hinterlegten Einrissen, einzelne Bl. mit restaurierten Randausrissen,<br />
stellenw. fleckig, gebräunt. – Die Textkupfer in<br />
guten, kontrastreichen Abzügen. – Selten. – Ohne Rückgaberecht.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
1732 – (GOTTFRIED, J. L.), Vermehrte Archontologia<br />
cosmica. Frankfurt, Görling, 1695. Fol. Mit<br />
64 meist doppelblattgr. (16 gefalt.) Kupfertafeln<br />
und 27 (8 gefalt.) Kupferstichkarten (ohne den<br />
gestoch. Titel). 21 (statt 22) Bl., 948 S., 13 Bl. Pgt.<br />
d. Zt. auf Holzdeckeln mit 2 erneuerten Schließen<br />
(stärker fleckig, beschabt und bestoßen). (135)<br />
5.000,-<br />
Wüthrich 3, 3. – Dritte Ausgabe von Gottfrieds großer Kosmographie<br />
mit Ansichten und Karten von M. Merian. „Fast<br />
jedes von uns kontrollierte Exemplar wies Abweichungen<br />
von dem im Kupferverzeichnis angegebenen Bestand auf,<br />
sei es, daß einige zusätzliche Tafeln vorhanden waren, sei<br />
es, daß einige fehlten“ (Wüthrich III, 312). – Die Auswahl<br />
der Kupfer weicht in unserem Exemplar gegenüber dem bei<br />
Wüthrich abgedruckten Verzeichnis mit 84 Tafeln deutlich<br />
Geographie – Geschichte 357<br />
ab; vorhanden sind z. B. die dort nicht aufgeführten Karten<br />
„Stato della Chiesa“, Deutschland, Oberösterreich, Unterösterreich,<br />
Unterelsaß, Franken, Württemberg, Frankreich,<br />
Spanien, Portugal, Königreich Neapel, Sizilien, England,<br />
Polen, Lothringen, Italien, Savoyen, Belgien, Schweiz, Türkei,<br />
Persien, Tartarei, China und Indien sowie die im Verzeichnis<br />
enthaltene Amerikakarte (eine Kopie nach Hondius;<br />
Tooley 299). – Es fehlen der gestochene Titel und die<br />
Buchbinderanweisung. – Vorsätze erneuert, Titel mit kleinen,<br />
hinterlegten Fehlstellen und Einrissen (ohne Text- und<br />
Bildverlust) sowie Besitzeintrag von alter Hand, die<br />
Romansicht mit größeren, restaurierten Fehlstellen, sonst<br />
nur wenige Kupfer mit restaurierten Randausrissen, kleinen<br />
Fehlstellen oder bis zum Bildrand beschnitten, ein<br />
Abdruck (Mainz) von gebrochener Platte, stellenw. stärker<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Third edition of Gottfried's large cosmography with views<br />
and maps by M. Merian. – The selection of copperplates in<br />
our copy differs considerably with 84 plates from the register<br />
printed by Wüthrich; there are for example the maps not<br />
listed there „Stato della Chiesa“, Germany, Upper Austria,<br />
Lower Austria, Lower Alsace, Franconia, Württemberg,<br />
France, Spain, Portugal, the kingdom of Naples, Sicily, England,<br />
Poland, Lorraine, Italy, Savoyen, Belgium, Switzerland,<br />
Turkey, Persia, Tartary, China and India as well as the<br />
map of America mentioned in the register (a copy after Hondius;<br />
Tooley 299). – Lacks engraved title and bookbinder<br />
instruction. – Endpapers renewed, title with small backed<br />
defects and tears (without loss of text and illustration) as well<br />
as ownership entry by contemporary hand, view of Rome<br />
with larger restored defects, else only a few copperplates with
358<br />
Nr. 1737<br />
restored marginal tear-outs, minor defects or cut up to plate -<br />
line, one printing (Mainz) of a broken plate, here and there<br />
stronger soiling. – Contemporary vellum over wooden<br />
boards with 2 renewed clasps (stronger soiling, scratching<br />
and scuffing). – See illustration.<br />
1733 – THEATRUM EUROPAEUM. Oder Beschreibung<br />
aller und jeder denckwürdiger Geschichten<br />
von 1633 (bis 1691). Mischaufl. Bde. III, VIII und<br />
XIII (von 21) in 3 Bdn. Frankfurt, Merian, 1670-<br />
98. Fol. Mit 3 gestoch. Titeln, 93 meist doppelblattgr.<br />
oder gefalt. Kupfertafeln, 89 gestoch.<br />
Portrs. im Text und auf Tafeln und Tabelle. Pgt. d.<br />
Zt. mit goldgepr. Rtit. (gering beschabt und bestoßen).<br />
(6) 1.500,-<br />
Erste Ausgabe (Bd. VIII in 2., Bd. III in 3. Auflage). –<br />
Wüthrich III, 113-272: „Aus eigener Lektüre möchten wir<br />
sagen, daß es in deutscher Sprache keine vergleichbare und<br />
ebenso reiche Fundgrube zeitgenössischer historischer<br />
Dokumentation über das Zeitalter des Dreißigjährigen<br />
Krieges und das von Ludwig XIV. gibt.“ – Mit Ansichten<br />
von Essek, Frankfurt, Frederiksburg, Kopenhagen, Münster,<br />
Nördlingen, Oldendorp, Regensburg, Rheinfelden und<br />
Worms. – Zur Kollation: Bde. III und VIII vollständig. Bd.<br />
XIII laut Tafelverzeichnis komplett, nach Wüthrich fehlt<br />
eine im Kupferverzeichnis nicht angegebene Karte des<br />
Deutschen Reichs. – Titel mit hs. Besitzvermerk, minimal<br />
gebräunt.<br />
Geographie – Geschichte<br />
First edition (vol. VIII in 2nd, vol. III in 3rd issue). – With<br />
views of Copenhague, Essek, Frankfurt, Frederiksburg,<br />
Münster, Nördlingen, Oldendorp, Regensburg, Rheinfelden<br />
and Worms. – Re collation: vols. III and VIII complete.<br />
Vol. XIII complete according to plate index, after Wüthrich<br />
one map of the German Empire not mentioned in plate<br />
index is missing. – Title with ms. ownership entry. Minimally<br />
browned. – Contemporary vellum with gilt stamped spine<br />
title (minor scratching and scuffing).<br />
1734 MITTELMEER – CASTELLAN, A. L., Lettres<br />
sur la Grèce, l'Hellespont et Constantinople, faisant<br />
suite aux lettres sur la Morée. 2 Tle. in 1 Bd.<br />
Paris, Agasse, 1811. Mit 20 Kupfertafeln und<br />
2 gefalt. Kupferstichkarten. 2 Bl., 171 S., 2 Bl.,<br />
235 S. Pp. d. Zt. mit Rsch. (beschabt, fleckig und<br />
bestoßen). (54) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – Blackmer 299. Blackmer Sale 462. – Vgl.<br />
Brunet 27882 und Weber 639. – „These letters continue the<br />
account of Castellan's travels begun in Lettres sur la Morée“<br />
(Blackmer Sale). – Mit hübschen Ansichten meist von Istanbul<br />
und Umgebung. – Stellenw. wenig fleckig. – Unbeschnitten.<br />
First edition. – With beautiful views mostly of Istanbul and<br />
surroundings. – Minor soiling here and there. – Untrimmed.<br />
– Contemporary cardboard with spine label (scratched, soiled<br />
and scuffed).<br />
1735 – RACZYNSKI, E. VON, Malerische Reise in<br />
einigen Provinzen des Osmanischen Reichs. Aus<br />
dem Polnischen übers. Hrsg. von F. H. von der<br />
Hagen. Breslau, Grass und Barth, 1825. Mit<br />
2 Kupfer- und 2 lithogr. Tafeln. 2 Bl., 370, VI S.<br />
Mod. Hpgt. unter Verwendung eines älteren Ma -<br />
nus kripts. (7) 300,-<br />
Navari 1375 Anm. Estreicher IV, 6. Rümann 1690. – Zweite<br />
deutsche Ausgabe der Reisebeschreibung mit vielen treffenden<br />
Beobachtungen. U. a. mit Beschreibungen von<br />
Odessa, Konstantinopel und seiner Umgebung, der Fahrt<br />
durch die Propontis und den Hellespont zum Ägäischen<br />
Meer, der Inseln Tenedos, Lesbos, der Küste von Kleinasien,<br />
Troja, Galata etc. – Die erste deutsche Ausgabe, reich ausgestattet,<br />
war 1824 in Folio erschienen, fand aber des hohen<br />
Preises wegen nur wenige Käufer, so daß die Verleger sich<br />
zur Herstellung dieser wohlfeileren Ausgabe entschlossen.<br />
– Titel mit hs. Besitzvermerk, gelegentlich fleckig, gering<br />
gebräunt.<br />
1736 (MÜLLER, CH. A.), Der neueste Provinzenwechsel<br />
als Folge der Friedensschlüsse zu Campio<br />
Formio und Lüneville nach dem definitiven französisch-russischen<br />
Entschädigungsplan. Hof,<br />
Grau, 1803. VIII, 184 S., 32 S. (Anzeigen). Orig.-<br />
Brosch. (leicht vergilbt und mit geringen Knickspuren).<br />
– Erste Ausgabe. – Hamberger-M. XIV,<br />
603. – Leicht gebräunt und fleckig. (158) 80,-<br />
1737 MÜNSTER, S., Cosmographia, Das ist: Beschreibung<br />
der gantzen Welt. Basel, Henricpetri, 1628.<br />
Fol. Mit gestoch. Titel von M. Merian, Holz-
schnittportr. auf dem Titel verso und ca. 1490<br />
Textholzschnitten, darunter 26 doppelblattgr. Karten<br />
und 72 doppelblattgr. Plänen und Ansichten.<br />
12, 52 Bl., 1752 S. Mod. Ldr. unter Verwendung<br />
alten Materials. (99) 12.000,-<br />
STC M 1580. Sabin 51396. Hantzsch 77.25. Burmeister 86.<br />
Alden 628/84. – Die letzte und größte Ausgabe der Münsterschen<br />
„Cosmographie“, gegenüber der Ausgabe von<br />
1<strong>61</strong>4 um mehr als 400 Holzschnitte, gegenüber der ersten<br />
von 1544 sogar um mehr als 900 Holzschnitte vermehrt.<br />
Enthält 2 Weltkarten, Karten von Europa, England, Spanien,<br />
Frankreich, Deutschland, dem Rheinland (3), Schwaben<br />
und Bayern, Franken, Schlesien, Böhmen, Ungarn,<br />
Siebenbürgen, Dalmatien und Kroatien, Italien, Skandinavien,<br />
Griechenland, Asien, Kleinasien, dem Heiligen Land,<br />
Sumatra, Afrika und Amerika. Unter den Ansichten Trier,<br />
Paris, Genf, Bern, Baden, Basel, Koblenz, Köln, Chur, Freiburg,<br />
Augsburg, Würzburg, Jerusalem, Ulm, Worms, Wien<br />
und Mexico City sowie Abbildungen von Indianern. –<br />
Komplett professionell restauriert. – Siehe Abbildung.<br />
The last and largest edition of the „Cosmography“ by Münster,<br />
increased by more than 400 woodcuts compared to the<br />
edition of 1<strong>61</strong>4 and more than 900 woodcuts compared to<br />
the first edition of 1544. Contains 2 world maps, maps of<br />
Europe, England, Spain, France, Germany, the Rhineland<br />
(3), Swabia and Bavaria, Franconia, Silesia, Bohemia, Hungary,<br />
Transylvania, Dalmatia and Croatia, Italy, Scandinavia,<br />
Greece, Asia, Asia Minor, the Holy Land, Sumatra,<br />
Africa and America. Among the views are Trier, Paris,<br />
Geneva, Bern, Baden, Basle, Koblenz, Cologne, Chur,<br />
Freiburg, Augsburg, Würzburg, Jerusalem, Ulm, Worms,<br />
Vienna, and Mexico City as well as illustrations of American<br />
Indians. – Completely professionally restored. – Modern calf<br />
by using old material. – See illustration.<br />
1738 MYLLER, A. M., Peregrinus in Jerusalem.<br />
Fremdling zu Jerusalem, oder Außführliche Reiß-<br />
Beschreibungen. 5 Tle. in 1 Bd. Wien und Nürnberg,<br />
Monath, 1735. 4°. Mit gestoch. Frontisp.,<br />
10 gestoch. Portrs., 56 Kupfertafeln und 5 Kupferstichkarten.<br />
Ohne Einband. (125) 300,-<br />
Kainbacher 285. Paulitschke 701. Röhricht 1362. Weber II,<br />
495. – Zweite Ausg. der umfassenden Reisebeschreibung<br />
des Servitenmönchs, ausgehend von Rom durch die Mittelmeerländer<br />
und Kleinasien bis nach Palästina und über<br />
Zypern und Malta zurück. Die Porträts zeigen Großmeister<br />
des Malteserordens. – Es fehlen die Seiten 945-948. –<br />
Karte von Palästina und Syrien mit Ausrissen und aufgezogen,<br />
mehrf. gestempelt, etw. fleckig.<br />
1739 NAPOLEON – NEUESTE KUNDE von der<br />
Insel Elba und ihren Umgebungen. In Briefen an<br />
einen Freund. O. O. und Dr., 1814. Mit gefalt.<br />
Kupferstichkarte. 13 S. Orig.-Brosch. (mit Bibliotheksschild,<br />
etw. lädiert). – Gebräunt und fleckig.<br />
(158) 120,-<br />
1740 NOTITIA DIGNITATUM, utriusque imperii<br />
orientis scilicet et occidentis ultra Arcadii Honoriique<br />
tempora, et in eam G. Panciroli ... commentarium.<br />
Eiusdemque de magistratibus muni-<br />
Geographie – Geschichte 359<br />
cipalibus, rebusque bellicis. Editio postrema<br />
auctior et emendatior. 3 Tle. in 1 Bd. Genf,<br />
S. Gamonetus, 1623. Fol. Mit 2 Titelvign. und<br />
zahlr. Textholzschnitten. 16 Bl., 271 (recte 267),<br />
196, 39 S. (ohne 8 Bl.). Pgt. d. Zt. (fleckig). (49)<br />
500,-<br />
Ebert 14906. Graesse IV, 691. Schweiger II, <strong>61</strong>9: „Kein blosser<br />
Abdruck der vorigen.“ – Staatshandbuch der Hof-,<br />
Zivil- und Militärämter des Römischen Kaiserreichs. – Die<br />
aus früheren Ausgaben übernommenen Holzschnitte sind<br />
das Hauptwerk des Conrad Schmitt aus Basel. – Es fehlen<br />
die Register. – Vorsatz mit altem Etikett, Titel mit Bibliotheksmarke,<br />
leicht gebräunt.<br />
1741 ÖSTERREICH – BALDI, G., Album von Oberösterreich<br />
und Salzburg. Salzburg, Baldi, o. J. (um<br />
1840). 4°. Mit 39 Stahlstichtafeln. 1 Bl., 125, 64 S.<br />
Lwd. d. Zt. (beschabt und bestoßen). (139) 400,-<br />
Nebehay-W. I, 67: „Die Ansichten weisen in ihrer Ausführung<br />
große Ähnlichkeit mit den bekannten Stahlstichen aus<br />
dem Album von Johannes Fischbach 'Malerische Ansichten<br />
von Salzburg und Oberösterreich' auf, sind aber bedeutend<br />
kleiner, haben keine Künstlersignaturen und sind<br />
numeriert.“ – Fleckig.<br />
1742 – KINDERMANN, J. K., Historischer und geographischer<br />
Abriß des Herzogthums Steyermark.<br />
2. Aufl. Graz, Weingand und Ferstl, 1780. Mit ge -<br />
stoch. Titelvign., gestoch. Schlußvign. und gefalt.<br />
Kupferstichkarte. 8 Bl., 204 S., 10 Bl. Pp. d. Zt.<br />
(starke Gebrauchsspuren). – Engelmann 964. –<br />
Vgl. Graff 2381. Wurzbach XI, 268 (EA 1779). –<br />
Fleckig. (120) 200,-<br />
1743 – PREUENHUEBER, V., Annales Styrenses,<br />
samt dessen übrigen Historisch- und Genealogischen<br />
Schrifften, zur nöthigen Erläuterung der<br />
Oesterreichischen, Steyermärckischen und Steyerischen<br />
Geschichten. Nürnberg, Schmidt, 1740.<br />
Fol. Mit gestoch. Titelvign. und zahlr. Textkupfern.<br />
10 Bl., 505 S., 17 Bl. Pp. d. Zt. (Kapitale<br />
wenig lädiert, stellenw. wasserrandig und wurmlöchrig,<br />
bestoßen und etw. fleckig). (109) 300,-<br />
Erste Ausgabe dieser Sammlung von historischen Schriften.<br />
– Bernd 2547. Von Berchem 279. Wurzbach XXII, 282:<br />
„Verdienstvoller Forscher der Steiermark.“ – Gebräunt und<br />
fleckig.<br />
1744 – SALZBURG – (KLEINMAYR, J. F. TH.),<br />
Nachrichten vom Zustande der Gegenden und<br />
Stadt Juvavia vor, während, und nach Beherrschung<br />
der Römer bis zur Ankunft des heiligen<br />
Ruperts und von dessen Verwandlung in das heutige<br />
Salzburg. Salzburg, Waisenhausbuchhandlung,<br />
1784. Fol. 9 Bl., <strong>61</strong>0 S., 3 Bl., 311 S. Ldr.<br />
d. Zt. mit Rsch. (etw. beschabt und bestoßen). (45)<br />
150,-
360<br />
Erste Ausgabe. – Wurzbach XI, 41: „Dieses Werk ist sozusagen<br />
das Fundamentalbuch der salzburgischen Staats- und<br />
Kirchengeschichte, und der Anhang enthält 116 meist<br />
unedirte Urkunden, welche mit dem 10. Jahrhunderte<br />
schließen. Eine von Kleinmayr beabsichtigte Fortsetzung<br />
der Herausgabe alter salzburgischer Urkunden kam leider<br />
nicht zu Stande.“ – Etw. fleckig. – Beigebunden ist das<br />
„Universal-Repertorium“ (Salzburg, Duyle, 1805). – Beiliegt<br />
die „Unpartheyische Abhandlung von dem Staate des<br />
hohen Erzstifts Salzburg“ aus dem Jahr 1770 vom selben<br />
Verfasser.<br />
Mit 4 unbekannten Tafeln<br />
1745 – – MEZGER, J., Historia Salisburgensis. Salzburg,<br />
Mayr, 1692. Fol. Mit gestoch. Frontisp. und<br />
24 meist gefalt. Kupfertafeln (ohne die Karte).<br />
20 Bl., 1278 S., 28 Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d.<br />
Zt. auf Holzdeckeln (etw. fleckig und bestoßen,<br />
Schließen fehlen). (45) 2.500,-<br />
Erste Ausgabe. – Graesse IV, 514. Jöcher-A. IV, 1573, 11.<br />
Wetzer-W. VIII, 1475. – Begonnen von Joseph Mezger,<br />
einem Salzburger Benediktiner, und nach seinem Tode von<br />
seinen Brüdern Franz und Paul (ebenfalls Benediktinern)<br />
fertiggestellt. – Enthält 4 von Nebehay und Wagner nicht<br />
beschriebene Tafeln (in obiger Kollation nicht mitgezählt):<br />
„Tabella 4ta. Crudele Martyrium S. Maximi & Sociorum“<br />
(Kilian nach Schramm), „Candori et Innocentiae S. Vitalis<br />
Episcopi ... posuit Amandus Abbas Ao 1665“ (Seel nach<br />
Schramm), „Effigies et Prospectus Altaris et Sepulchri<br />
S. Vitalis Episcopi ...“ (Schramm) und die Abbildung eines<br />
Torbogens (ohne Text und Stecher). – Titel mit Wasserrand<br />
oben, einige Einrisse in den Knicken, die Prozessions-Darstellung<br />
mit einigen Beschädigungen, sonst insgesamt sehr<br />
gut erhaltenes Exemplar aus dem Kloster Seeon mit dem<br />
Besitzvermerk des Abtes Adalbert von 1693 auf dem Titel.<br />
First edition. – Contains 4 plates not described by Nebehay-<br />
Wagner (not counted in above collation). – Title with<br />
waterstain at upper margin, some tears to folds, illustration<br />
of procession with some damages, otherwise a very well preserved<br />
copy from the monastery of Seeon with ownership<br />
entry of abbot Adalbert of 1693 on title. – Contemporary<br />
blind-pressed pigskin over wooden boards (some soiling and<br />
scuffing, clasps missing).<br />
1746 – – (SEEAUER, B.), Novissimum chronicon antiqui<br />
monasterii ad Sanctum Petrum Salisburgi.<br />
Augsburg und Innsbruck, Wolff, 1772. Fol. Mit<br />
gestoch. Titelvign., gestoch. Kopfvign. und 76 Porträt-Kupfern<br />
im Text. 20 Bl., 683 S., 10 Bl. Pp. des<br />
19. Jhdts. (Schwanz eingerissen, leicht vergilbt und<br />
bestoßen). (109) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Meusel XIII, 7. Wurzbach XXXIII, 300.<br />
ADB XXXIII, 553: „Machte sich besonders durch Ordnung<br />
des Archivs und der Bibliothek des Stiftes verdient.“<br />
– Die Titelvign. mit einer Ansicht des Klosters, die Textkupfer<br />
mit Porträts der Bischöfe und Äbte. – Vorsätze<br />
erneuert, tls. stark wurmstichig, Schnitt angeschmutzt, stellenw.<br />
fleckig. – Unbeschnitten.<br />
Geographie – Geschichte<br />
1747 – SISI – (BEÖTHY, Z.), Erinnerung an die Königin<br />
Elisabeth von Ungarn. Leipzig, Duncker &<br />
Humblot, 1902. 86 S. Leicht läd. Orig.-Broschur.<br />
– Erste Ausgabe. (158) 60,-<br />
1748 – – HAGEN, L., Die Christnacht auf Madeira.<br />
(St. Pölten, Lorenz, ca. 18<strong>61</strong>). 2 Bl. Läd. Brosch.<br />
d. Zt. (158) 100,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar (im KVK nur<br />
die Ausgabe bei Pammer in Krems 18<strong>61</strong>). – Beiliegt das<br />
Huldigungsgedicht „Deutsche Liebe“ von Dorer-Egloff<br />
(kein Exemplar in Österreich).<br />
1749 – – HICKEL, J. C., Oesterreichische Kaiserlieder.<br />
Dresden, Schaefer, 1855. 4 Bl., 101 S., 1 Bl. (Anzeigen).<br />
Samt d. Zt. (frisch) in Pp.-Schachtel d. Zt.<br />
(etw. läd.). (158) 300,-<br />
Einzige Ausgabe. – Wurzbach IX, 5. ÖBL II, 312. – Im<br />
Todesjahr des Wiener Dichters J. Carl Hickel (geb. 1811)<br />
erschienene kleine dramatische und lyrische Arbeiten vorwiegend<br />
zum Preis des Kaiserpaares Elisabeth und Franz<br />
Joseph, darunter das Festspiel „Die Jubelhochzeit“ zur Vermählung<br />
der beiden am 24. April 1854. – Leicht gebräunt.<br />
– Einband in rotem Samt mit goldgeprägten Deckelfileten<br />
und Porträtmedaillons von Sisi und Franz auf dem Vorderdeckel<br />
nach Laschkys Entwurf, mit Seidenmoiré-Vorsätzen<br />
und dreiseitigem Goldschnitt; wohl als Geschenkexemplar<br />
für einen Empfänger des hohen Adels angefertigt von der<br />
Buchbinderei J. F. Bösenberg in Leipzig. – Siehe Abbildung<br />
Tafel 38.<br />
1750 (ORTELIUS, H., Chronologia oder historische<br />
Beschreibung aller Kriegsempörungen unnd belagerungen<br />
der Stätt und Vestungen in Ober und<br />
Under Ungern mit den Türcken von A°. 1395 biß<br />
auff gegenwertige Zeit geschehen. Itzund aber von<br />
Newem Corrigirt. Nürnberg, Lochner für Sibmacher,<br />
1604). 4°. Fragment. Läd. blindgepr. Ldr. d.<br />
Zt. – Mit zwei Beilagen. – Ohne Rückgaberecht.<br />
(35) 120,-<br />
1751 OSTEUROPA – SCHESAEUS, CH., Ruinae<br />
Pannonicae libri quatuor. Hermannstadt, Hochmeister,<br />
1797. 4°. 6 Bl., 300 S. Interims-Brosch.<br />
(angestaubt). (158) 150,-<br />
Scriptores rerum Transsilvanarum I, 1. – Petrik III/1, 356.<br />
ADB XXXI, 139, und V, 642. – Nach Vergils Vorbild gestaltete<br />
Geschichte Siebenbürgens und Ungarns von 1540-52,<br />
deren erste vier Bücher (die sechs letzten blieben ungedruckt)<br />
mit einem Anhang 1571 erschienen und mit kritischen<br />
Anmerkungen K. Eders neu herausgegeben wurden.<br />
– Unbeschnitten, unaufgeschnitten, gering gebräunt.
Nr. 1756<br />
1752 PETERMANN – MITTHEILUNGEN aus Justus<br />
Perthes' geographischer Anstalt. Jge. 16-50<br />
und Ergänzungshefte 28-109 sowie Inhaltsverzeichnisse<br />
(1875-1904) in zus. 47 Bdn. Gotha, Perthes,<br />
1870-1904. 4°. Mit zahlr. lithogr. Karten.<br />
Hlwd. d. Zt. (Gebrauchsspuren). – Ohne Rück -<br />
gaberecht. (156) 1.500,-<br />
1753 PFEIFFER, IDA, Meine zweite Weltreise. 4 in<br />
2 Bdn. Wien, Gerold, 1856. Mit 4 getönten Holzstichtafeln.<br />
Lwd. d. Zt. (leicht beschabt und bestoßen).<br />
(126) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Sabin <strong>61</strong>341. Pataky 130. – Vorsatz mit<br />
Besitzvermerk, etw. fleckig, wenige Gebrauchsspuren.<br />
1754 POLEN – ANKLAGE-SCHRIFT des Staats-<br />
Anwalts bei dem Königlichen Kammergericht<br />
gegen die bei dem Unternehmen, zur Wiederherstellung<br />
eines polnischen Staats in den Grenzen<br />
desselben vor dem Jahre 1772, Betheiligten: wegen<br />
Hochverraths. (Berlin), Moeser & Kühn, (1847).<br />
Fol. XIII, 440, XXV S. Spät. Hlwd. (beschabt und<br />
bestoßen). (7) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Wichtiges Dokument des Polen-Prozesses,<br />
mit biographischen Daten aller 254 Angeklagten. – Titel<br />
verso gestempelt und mit Bibliotheksetikett, nichtamtliche<br />
Vorbemerkung nach S. 12 verbunden.<br />
Geographie – Geschichte 3<strong>61</strong><br />
1755 – BRESLAU – (SCHIPP, J. C.), Historisch-topographische<br />
Beschreibung des Breslauer k. k. Diöcesanantheils.<br />
Teschen, Prochaska, 1828. 139 S.,<br />
2 Bl., 72 S. Pp. d. Zt. (beschabt und bestoßen). –<br />
Titel mit Besitzvermerk, kaum fleckig. (7) 100,-<br />
1756 – – WERNER, F. B., Accuratum ectipum et representatio<br />
... urbis Vratislaviae. – Accurater Abriß<br />
und Vorstellung der merckwürdigsten Prospecte<br />
... der Welt gepriesenen Stadt Breßlau in Nieder-<br />
Schlesien. Augsburg, Engelbrecht, o. J. (ca. 1735/<br />
36). Qu.-Fol. Mit 26 (statt 29) Kupfertafeln von<br />
Carl Remshart und Johann Matthias Steidlin nach<br />
Friedrich Bernhard Werner. 1 Bl. Fadenbindung,<br />
ohne Einband. (50) 1.200,-<br />
Erste Ausgabe. – Marsch 230-38. Nentwig, Schaffgotsch,<br />
3679. Bretschneider XII. Thieme-B. XXXV, 406. – Äußerst<br />
seltene, prächtige und vollständig so gut wie unauffindbare<br />
Folge mit Ansichten von Breslau. – Es fehlen die Tafeln 2<br />
(Dom), 18 (Westseite des Ringes) und 23 (Palais Hatzfeld).<br />
– Titel etw. braunfl., Tafeln nur vereinzelt fleckig. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
First edition. – Extremely rare and magnificent series of<br />
views of Breslau, hardly to be found in this completeness. –<br />
Plates 2, 18 and 23 are missing. – Title a little brown-stained,<br />
plates soiled occasionally. – Thread sewing, without binding.<br />
– See illustration.
362<br />
Nr. 1764<br />
1757 POLEN – GLATZ – BACH, A., Urkundliche<br />
Kirchen-Geschichte der Graffschaft Glaz. Nebst<br />
einem Anhange: Geschichtlich statistische Darstellung<br />
aller Gläzer Pfarreien und Kirchen mit<br />
deren geistlichen Vorstehern, so wie der Schulen<br />
im Jahre 1841. Breslau, Fritz, 1841. XL, 519 S. Pp.<br />
d. Zt. (berieben und bestoßen). (7) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Partsch 255. Nentwig, Schaffgotsch, 3997.<br />
– Titel unten ca. 1,5 cm abgeschnitten (kein Textverlust),<br />
wenige Seiten mit Buntstift-Markierungen, gering fleckig.<br />
1758 – GRÜNDLICHER BERICHT von dem<br />
gewaltsamen Ueberfalle, welcher Ihro Königl.<br />
Majestät von Pohlen den 3ten November 1771<br />
betroffen hat. Aus dem Polnischen übersetzt.<br />
O. O. und Dr., 1771. 4°. 4 S. Fadenheftung. (158)<br />
250,-<br />
Einer von zwei Drucken im Jahr der Erstausgabe. –<br />
Beschrieben wird das Warschauer Attentat der Konföderierten<br />
von Bar auf den polnischen König August Poniatowski,<br />
durch welches man ihn zur Abdankung nötigen<br />
wollte. – Gebräunt und wasserfleckig.<br />
DAZU: – CONVENTION die militärische und Commercial-Verbindung<br />
zwischen dem Königreiche Sachsen und<br />
dem Herzogthume Warschau betreffend. Dresden, Hofbuchdruckerei,<br />
(1807). – AUSWAHL von Gesängen mit<br />
Clavier oder Guitarre Begleitung No. 123. An die Polen,<br />
Gedicht von J. Hub in Musick gesetzt von J. Küffner.<br />
Mainz, Schott, o. J. (1832). – KARTE zur Beschreibung des<br />
Regierungs Bezirks Posen. Ca. 1830.<br />
Geographie – Geschichte<br />
1759 – ORLOWICZ, M., UND R. KORDYS, Illustrierter<br />
Führer durch Galizien. Mit einem Anhang:<br />
Ost-Schlesien von J. Kotas und J. Londzin. Wien,<br />
Hartleben, 1914. Mit 3 gefalt. Karten und 2 gefalt.<br />
Plänen. XVI, 388 S. Flex. OLwd. (gering fleckig<br />
und bestoßen). (7) 200,-<br />
Seltene erste Ausgabe. – Der erste deutsche Reiseführer<br />
durch Galizien. – Titel mit hs. Besitzvermerk auf dem Titel,<br />
minimal fleckig.<br />
1760 – SCHLESIEN – (KLÖBER UND HELL-<br />
SCHEBORN, K. L. VON), Von Schlesien. Vor<br />
und seit dem Jar 1740. 2 Bde. Freiburg (= Breslau,<br />
Korn), 1785. Mit gefalt. kolor. Kupferstichkarte<br />
und gefalt. Stammtafel. XL, 336, 543 S. Hldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. (etw. fleckig und beschabt). (102) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Loewe 465. NDB XII, 104: „Sein Meisterwerk.<br />
Der 2. Teil mit der Darstellung der inneren Verhältnisse<br />
Schlesiens unter der Regierung Friedrichs des<br />
Großen ist noch heute aufgrund des benutzten amtlichen<br />
Materials wichtig.“ – Leicht stockfleckig. – Gestoch. Ex -<br />
libris Franz Graf von Schönborn.<br />
17<strong>61</strong> – – MORGENBESSER, M., Geschichte Schlesiens.<br />
Mit einem Vorwort von K. A. Menzel. Breslau,<br />
Max, 1829. Mit 9 Falttabellen. VI, 506 S. Hldr.<br />
d. Zt. (fleckig, beschabt und bestoßen). (7) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Loewe 477. Nentwig, Schaffgotsch, 2990<br />
(ohne das Errata-Blatt). – Minimal fleckig.<br />
1762 – – SCHLESISCHES GÜTER-ADRESSBUCH.<br />
Verzeichnis sämtlicher Rittergüter und selbständigen<br />
Gutsbezirke sowie der größeren Landgüter.<br />
13. Ausg. Breslau, Korn, 1926. XIV S., 1 Bl., 880,<br />
48 S. (Anzeigen), 7 Bl. Zwischentitel zwischengeb.<br />
OLwd. (beschabt und bestoßen). – Gebrauchsspuren.<br />
(7) 250,-<br />
1763 – WILLISEN, W. VON, Akten und Bemerkungen<br />
über meine Sendung nach dem Großherzog -<br />
thum Posen im Frühjahr 1848. Kiel, Schröder,<br />
1850. (115) S. Mod. Pp. (etw. beschabt). (7) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – ADB XLIII, 293. Pohler II, 531. – Karl<br />
Wilhelm von Willisen war im Frühjahr 1848, als die Unabhängigkeitsbestrebungen<br />
Polens ihren Höhepunkt erreicht<br />
hatten, vom König als Kommissar für die Provinz Posen<br />
bestellt worden. Der verächtlich als „Polenfreund“ bezeichnete<br />
Willisen macht in einer Rede an die deutschen Einwohner<br />
des Großherzogtums deutlich, daß sie Zugeständnisse<br />
an die polnische Bevölkerung machen müßten.<br />
Daraufhin brach ein Aufstand los, Willisen wurde abgelöst,<br />
und der General von Colomb hat die Unruhen blutig niedergeschlagen.<br />
Willisen verteidigte sich in obiger Schrift<br />
gegen Anfeindungen und den Vorwurf des Landesverrates.<br />
– Letzte Seiten am oberen Rand hinterlegt (Verlust der<br />
Pagina); gebräunt und fleckig. – Unbeschnitten und unaufgeschnitten.
1764 PORCACCHI, T., L'isole piu famose del mondo.<br />
Padua, P. und F. Galignani, 1620. Fol. Mit gestoch.<br />
Titel und 48 (2 kolor.) Kupferstichkarten von<br />
G. Porro im Text. 11 Bl., 211 S. Mod. Ldr. im Stil<br />
d. Zt. in Pp.-Schuber. (50) 5.000,-<br />
Phillips 169. Alden 620/129. Sabin 64152. Palau 232.896. –<br />
Vgl. Borba de Moraes 685. – Fünfte Ausgabe des erstmals<br />
1572 (mit damals nur 30 Karten) erschienenen Werkes.<br />
Unter den fein gestoch. Karten 2 Weltkarten, 6 von Amerika,<br />
die Molukken, Sri Lanka und zahlr. Mittelmeerinseln,<br />
ferner Venedig und Istanbul. – Erste 19 Bl. mit fachmännisch<br />
ergänztem Abriß einer kleinen Ecke im weißen Seitensteg<br />
außerhalb des Textes, leicht gebräunt, etw. fleckig.<br />
Zu einigen Inseln ist der alte lateinische Name im Text in<br />
Tinte von alter Hand eingetragen. Koloriert sind Island und<br />
Kreta. – Siehe Abbildung.<br />
Fifth edition of the work first published in 1572 (then only<br />
with 30 maps). Among the delicately engraved maps are<br />
2 world maps, 6 maps of America, the Moluccas, Sri Lanka<br />
and numerous islands of the Mediterranean, moreover<br />
Venice and Istanbul. – First 19 leaves with skilfully replaced<br />
torn off corner at blank margin outside text, slightly<br />
browned, a little soiled. For some islands the old Latin name<br />
is mentioned in the text by contemporary hand in ink. Iceland<br />
and Crete are coloured. – Modern calf in the style of<br />
the epoch in cardboard slipcase. – See illustration.<br />
1765 POSSELT, E. L., Europäische Annalen. 4 Bde.<br />
(= 12 Tle.) der Reihe in 2 Bdn. Tübingen, Cotta,<br />
1800. Mit einigen Beilagen. Hldr. d. Zt. (beschabt<br />
und bestoßen) mit eingeb. Orig.-Broschur. (83)<br />
150,-<br />
Kirchner 1737. Diesch 435. Fischer 300. – Historisches Periodikum,<br />
in dem „die geschichtlichen Vorgänge besonders<br />
die der französischen Revolution und die darin hervortretenden<br />
Charaktere eine von persönlicher Sympathie des<br />
Verfassers getragene Behandlung“ (ADB XXVI, 463) erfahren.<br />
– Erschien von 1795-1820. – Titel gestempelt, leicht<br />
fleckig und wenig gebräunt.<br />
1766 ROLLIN, (CH.), Histoire ancienne. 13 Bde.<br />
Paris, Libraires associés, 1809-10. Läd. Ldr. d. Zt.<br />
– Vgl. Brunet IV, 1360. Gay 386. – Ohne Rückgaberecht.<br />
(54) 150,-<br />
1767 ROSACCIO, G., Prospectus mundi. Weltblick<br />
oder kleine Cosmographie. In das Teutsch ubergesetzt,<br />
und an etlichen Orthen gebessert und<br />
verm. von I. C. G. C. N. Augsburg, A. Aperger<br />
für J. Wehe, 1655. 4°. Mit gestoch. Titel und<br />
4 gefalt. Kupfertafeln. 3 Bl., 57 S. Pgt. d. Zt. (leicht<br />
fleckig und beschabt, Bindebänder fehlen). (100)<br />
2.000,-<br />
Bircher C 255. Hausmann 992. – Vgl. Sabin 73195. – Nicht<br />
in der John Carter Brown Library. – Einzige deutsche Ausgabe<br />
von Rosaccios Weltbeschreibung „Il mondo e sue<br />
parti“ (1595), laut BSB-<strong>Katalog</strong> übersetzt von Johannes<br />
Günzel, nach Bircher und Hausmann jedoch von Johann<br />
Conrad Gundelfinger. – Zur Kollation: die Bibliographen<br />
nennen nur eine Tafel; welche von den 4 in unserem Exem-<br />
Geographie – Geschichte 363<br />
Nr. 1767<br />
plar eingebundenen Tafeln überzählig sind, ist von uns nicht<br />
zu klären. Vorhanden: Ansicht von Regensburg (oben und<br />
unten knapp beschnitten); Ansicht von Venedig aus der<br />
Vogelperspektive; Vulkane und wilde Tiere in Guatemala;<br />
Eingeborene und ihre Gebräuche.<br />
BEIGEB.: WASSENBERG, E., Gründliche Beschreibung<br />
der Kriege, so biß auff diese Zeit geführet worden. Frankfurt,<br />
A. Humm, 1643. 2 Bl., 352 S., 10 Bl. – Wegele 362. –<br />
Vgl. Apponyi 846 (lat. Ausg. 1648). – Erstmals 1637 erschienene<br />
Geschichte des Dreißigjährigen Krieges aus katholisch-kaiserlicher<br />
Sicht, „von sehr geringem Werth, ihre<br />
Vorlagen sind ausschließlich Druckwerke“ (ADB XLI, 233).<br />
(KUNITZ, G. CH. VON), Diarium nebst außführlicher<br />
Relation der Wienerischen Belägerung. O. O. 1684. Mit<br />
gefalt. Kupfertafel. 1 Bl., 38 S. – Sturminger 1094. Kábdebo<br />
50. – Seltene, vom VD 17 nur in der BSB nachgewiesene<br />
Flugschrift: offenbar frühere von zwei Druckvarianten,<br />
deren andere unpaginiert ist und bei geringfügig abweichendem<br />
Titelwortlaut den Namen des Verfassers nennt.<br />
Die <strong>Katalog</strong>e der ÖNB und der Wienbibliothek verzeichnen<br />
nur die zweite Variante (diese laut Kábdebo außerdem<br />
in Admont). – Das (nur im Titel der anderen Ausgabe angekündigte)<br />
Kupfer zeigt die Entsatzschlacht um Wien.<br />
HAMMER, J. A., Disputatio juridica inauguralis exhibens<br />
militem desertorem. Straßburg, Welper, 1677. 38 (recte 40)<br />
S. – Seltene Dissertation des aus Regensburg stammenden<br />
Johann Andreas Hammer (nicht im DBI).<br />
SEELMANN, S., Ruhm-belorberter Triumphs-Fahn, dem<br />
Herrn Maximilian Emmanuel zu Ehren auffgestellt. München,<br />
Jäcklin, 1685. 3 Bl. – Bibliographisch von uns nicht<br />
nachweisbar (und nicht im KVK). – Enkomion auf Kurfürst<br />
Max Emanuel, der schon 1683 beim Entsatz von Wien mitgewirkt<br />
und 1685 mit den Feldherrn von Lothringen und<br />
Waldeck den Sieg bei Gran errungen und Neuhäusel zu -
364<br />
Nr. 1773<br />
rück erobert hatte. – Zum Autor, dem Regensburger Juristen<br />
Sebastian Seelmann, der seit 1668 unter dem Namen<br />
„Silvus“ Mitglied des von Harsdörffer gegründeten Pegnesischen<br />
Blumenordens in Nürnberg war, vgl. Kobolt II, 404.<br />
Nur stellenw. leicht gebräunt und fleckig, insgesamt gut<br />
erhaltener Sammelband aus dem Besitz von Sebastian Seelmann<br />
mit dessen eigenhändigem, 1670 datierten Besitzvermerk<br />
auf dem ersten gestoch. Titel. – Siehe Abbildung.<br />
1768 RUSSLAND – BODENSTEDT, F., Die Völker<br />
des Kaukasus und ihre Freiheitskämpfe gegen die<br />
Russen. Ein Beitrag zur neuesten Geschichte des<br />
Orients. 2. Ausg. Frankfurt, Lizius, und London,<br />
Nutt, 1849. Mit 7 getönten lithogr. Tafeln. XVI,<br />
572 S. Hldr. d. Zt. mit Rvg. (Kapitale eingerissen,<br />
bestoßen und etw. beschabt. (53) 150,-<br />
Miansarov 1920. NDB II, 356: „Kulturhistorisch wertvoll.“<br />
– Vorsätze gestempelt; fleckig und etw. gebräunt.<br />
1769 – CHANTREAU, (P.-N.), Voyage philosophique,<br />
politique et litteraire, fait en Russie pendant<br />
les années 1788 et 1789. Traduit du hollandais.<br />
2 in 1 Bd. Hamburg, Fauche, 1794. Mit mehrf.<br />
Geographie – Geschichte<br />
gefalt. Kupferstichkarte und 3 Kupfertafeln.<br />
S. (III)-XX, 314 S., S. (III)-XII, 300 S. (ohne die<br />
Vortitel). Mod. Pp. (39) 250,-<br />
Im Jahr der ersten Ausgabe gedruckt. – Vgl. Monglond III,<br />
165. Brunet VI, 20396. Boucher de la Richarderie II, 18.<br />
Cox I, 198: „Replete with curious and original informations.“<br />
– Daß es sich um eine Übersetzung aus dem Holländischen<br />
handelt, ist fingiert. – Die Kupfer zeigen historische<br />
Szenen. – Tafel 3 als Frontispiz eingebunden, Karte fachmännisch<br />
vollständig mit Japan hinterlegt; leicht gebräunt,<br />
etw. fleckig.<br />
DAZU: DUPRÉ DE SAINT-MAURE, E., Pétersbourg,<br />
Moscou et les provinces. Bde. I und II (von 3). Paris 1830.<br />
– Mit gefalt. Stahlstichplan von Moskau mit 8 Randansichten.<br />
LE CLERC, (N.-G.), Histoire physique, morale, civile et<br />
politique de la Russie ancienne. Bde. II und III (von 7). Paris<br />
1783-84. – Mit 35 Kupfertafeln, davon 30 mit Porträts.<br />
1770 – KATHARINA II. – CASTÉRA, (J. H.), Histoire<br />
de Catherine II, impératrice de Russie. 3 Bde.<br />
Paris, Buisson, „an VIII“ (= 1800). Mit 14 Kupfertafeln<br />
und 2 gefalt. Kupferstichkarten (davon<br />
1 kolor.). 2 Bl., VII, 444 S.; 2 Bl., 412 S.; 2 Bl., 466<br />
S. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (etw. beschabt<br />
und bestoßen). (54) 400,-
Brunet 27779. Hayn-G. III, 524. – Zweite Ausgabe (EA<br />
1797; Monglond IV, 204). – Die Kupfer mit einer Ansicht<br />
der Festung Schlüsselburg, Porträts sowie einer großen teilkolor.<br />
Karte von Polen (eingerissen) und einer großen Rußland-Karte.<br />
– Kaum fleckig. – Dekorativ gebunden.<br />
1771 – PINKERTON, R., Russia: or, miscellaneous<br />
observations on the past and present state of that<br />
country. London, Seeley, 1833. Mit 8 kolor. litho -<br />
gr. Tafeln. 6 Bl., 486 S., 1 Bl. Stark beschäd. Hlwd.<br />
d. Zt. (49) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Abbey 230. Fekula 2775. Hiler 712. Colas<br />
2395. Lipperheide Kaa 49. – Nicht in der Diaghilev Collection<br />
und bei Rosenthal (Slavica). – „The author was an<br />
agent for the British and Foreign Bible Society in Russia“<br />
(Fekula). – Mit hübschen Kostümtafeln in zeitgenössischem<br />
Kolorit. – Eine Tafel mit kleinem Eckausriß (kein Bildverlust),<br />
kaum fleckig.<br />
1772 – POLEWOI, N. A., Geschichte des Fürsten Italiiski<br />
Grafen Suworoff-Rimnikski, Generalissimus<br />
der russischen Armeen. Hrsg. von J. de la Croix.<br />
Mitau, Reyher, 1851. 4°. Mit gestoch. Portr. und<br />
zahlr. Textholzschnitten. 3 Bl., IV, 3<strong>61</strong>, XII (Subskribentenverzeichnis)<br />
S., 2 Bl. Hldr. d. Zt. mit<br />
Rvg. (leicht beschabt). (158) 150,-<br />
Zweiter Druck der ersten deutschen Ausgabe. – Pohler IV,<br />
888. – War erstmals in Riga 1850 erschienen und wurde<br />
1853 in Mitau erneut aufgelegt. – Alexander Wassiljewitsch<br />
Suworow-Rimnikski (1729-1800) war ein bedeutender<br />
russischer Feldmarschall. – Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig.<br />
1773 SADELER – (ROSACCIO, G.), Viaggio da<br />
Venetia a Costantinopoli. Per marre, e per terra, et<br />
insieme quello di Terra Santa. Venedig, Scolari,<br />
o. J. (nach 1630). Qu.-4°. Gestoch. Titel und<br />
72 Kupfertafeln. Mod. Pgt. (49) 6.000,-<br />
Zacharakis 1928, Anm. – Vgl. STC 587. Göllner 2339.<br />
Navari 1447 (jeweils EA 1598). – Nach Zacharakis bei<br />
Franco 1598, 1606 und um 1630 gedruckt, 1<strong>61</strong>0 bei Sadeler;<br />
später, wie unser Exemplar, mit Druckvermerk von Scolari<br />
und Sadeler, ohne Nennung von Rosaccio im Titel. – Seltene<br />
Folge mit Ansichten, Karten und Plänen der griechischen<br />
Inseln, der dalmatinischen Küste und der Levante.<br />
Bis auf die von Giovan Francesco Camocio gestochene<br />
Karte von Europa und Nordafrika mit den Kupfern von<br />
Franco. – Einzelne Tafeln mit kleinen, professionell restaurierten<br />
Fehlstellen, die Tafel „Forte di Barbagno“ verso mit<br />
erläuterndem hs. Text in Tinte, stellenw. etw. fleckig. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
Rare series with views, maps and plans of the Greek islands,<br />
the Dalmatian coast and the Levant. With copperplates by<br />
Franco apart from the map of Europe and North Africa<br />
engraved by Giovan Francesco Camocio. – Some plates with<br />
small professionally restored defects, plate „Forte di Bar -<br />
bagno“ verso with explanatory ms. text in ink, a little soiled<br />
here and there. – With engraved title and 72 copperplates. –<br />
Modern vellum. – See illustration.<br />
Geographie – Geschichte 365<br />
Nr. 1779<br />
1774 SANTAREM, (M. F. DE BARROS E SUSA),<br />
Researches respecting Americus Vespucius and his<br />
Voyages. Translated by E. V. Childe. Boston, Little<br />
& Brown, 1850. 221 S. Mod. Hldr. (bestoßen). (21)<br />
100,-<br />
Sabin 76852: „Numerous errors in the original were corrected<br />
by Ezra Abbot, in the proof-sheets of this trans -<br />
lation.“<br />
1775 (SÃO LUIZ, F. DE), Indice chronologico das<br />
navegações, viagens, descobrimentos, e conquistas<br />
dos portuguezes nos paizes ultramarinos desde<br />
o principio do seculo XV. Lissabon, Nationale<br />
Druckerei, 1841. 1 Bl., 8 S., S. (3)-283 S. (so komplett).<br />
Hldr. unter Verwendung alten Materials<br />
(beschabt und bestoßen). (21) 150,-<br />
Kress C 5643. – Der Verfasser (1766-1845), bekannt als Kardinal<br />
Saraiva, amtierte unter dem Namen Francisco II. als<br />
Patriarch von Lissabon. – Unbeschnitten, kaum fleckig. –<br />
Ge stoch. Exlibris.
366<br />
1776 SCHWEIZ – BESCHREIBUNG EINER WAN-<br />
DERUNG nach dem Rigi. Mit historisch-geographischen<br />
Notizen. Rückerinnerung an das Jahr<br />
1837 des Einsamen vom Berge. Mit einem An -<br />
hange vermischter Gedichte. Ulm, Nübling, 1840.<br />
Mit 4 lithogr. Tafeln. VIII, 136 S. Pp. d. Zt. mit eingeb.<br />
Orig.-Broschur. (158) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Wäber I, 263. – Titel mit Unterstreichung,<br />
eine Lage lose.<br />
1777 – MARMIER, X., Voyage en Suisse. Paris, Morizot,<br />
1862. Mit 8 kolor. Kostümtafeln und 18 Stahlstichansichten.<br />
22 (recte 23), 468 S. Stark beschäd.<br />
Hldr. (49) 100,-<br />
Vicaire V, 536. Wäber I, 87. Dreyer, Nachtrag, 408. – Mit<br />
Ansichten von Basel, Bellinzona, Bern, Brienz, Chamonix,<br />
Como, Genf, Grindelwald, Lausanne, Luzern, Staubbach,<br />
Thun etc.<br />
1778 – MUSEUM HELVETICUM ad juvandas literas<br />
in publicos usus apertum. (Hrsg. von J. J. Breitinger<br />
und J. G. Zimmermann). 28 Tle. in 2 Bdn.<br />
O. O. (Zürich), Orell, 1746-53. Hldr. d. Zt. mit<br />
Rsch. und Rvg. (Gebrauchsspuren) und läd. Pp. d.<br />
Zt. (50) 100,-<br />
Diesch 121. Kirchner 149. Barth 9691. Haller II, 295.<br />
Jöcher-A. I, 2227. – Vollständige Folge. – Bd. I mit starkem<br />
Tintenfleck am Schnitt; tls. nicht aufgeschnitten, etw. fleckig.<br />
1779 – SANKT GALLEN – HALTMEYER, M.,<br />
UND (CH. HUBER), Beschreibung der Eid -<br />
gnössischen Statt St. Gallen. Wie auch des Lebens<br />
Hrn. D. von Watt, gewesenen Bürgermeisters<br />
daselbst. 2 Tle. in 1 Bd. Sankt Gallen, Redinger,<br />
1683. Mit gestoch. Titel, gefalt. Kupfertafel und<br />
gestoch. Portr. im Text. 58 nn. Bl., 722 S., 1 nn.,<br />
2 num. Bl., S. 3-84 (so komplett). Pgt. d. Zt. (leich -<br />
te Gebrauchsspuren). (91) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Barth 20216. Lonchamp 1389. – Seltene<br />
Chronik. – Der gestochene Titel und die Tafel mit hübschen<br />
Ansichten der Stadt; das Porträt von Joachim von Watt<br />
(genannt Vadianus; 1484-1551), Bürgermeister zur Zeit der<br />
Einführung der Reformation, der sich für die Säkularisation<br />
des berühmten Klosters einsetzte (vgl. HBLS VII, 429). –<br />
Das gefaltete Kupfer lose, wenig fleckig, unterschiedlich<br />
gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
1780 – WALSH, A. O. TH., Voyage en Suisse. 2 Bde.<br />
Paris, Hivert, 1834. Mit 8 lithogr. Tafeln. 484;<br />
531 S. Hldr. d. Zt. (beschabt und bestoßen). (7)<br />
200,-<br />
Erste Ausgabe. – Wäber III, <strong>61</strong>. Perret 4510. – Teils stärker<br />
gebräunt.<br />
Geographie – Geschichte<br />
1781 SKANDINAVIEN – LAING, S., Tagebuch über<br />
eine Reise durch Norwegen in den Jahren 1834,<br />
1835 und 1836. Darstellung der sittlichen, staatswirthschaftlichen<br />
und politischen Zustände dieses<br />
Landes. Stuttgart, Franckh, 1844. 448 S. Hldr. d.<br />
Zt. mit Rsch. (158) 100,-<br />
Weltpanorama, Bde. XVI-XIX. – Schiötz 559 g. – Zweite<br />
deutsche Ausgabe (erstmals 1843 bei Arnold in Dresden). –<br />
BEIGEB.: DERS., Reise in Schweden im Jahre 1838. Ebda.<br />
1844. 368 S. – Weltpanorama, Bde. XX-XXIII. – Dekorativ.<br />
1782 SLEIDAN, J., Histoire de la reformation, ou<br />
memoires sur l'état de la réligion et de la république<br />
sous l'empire de Charles Quint, traduits de<br />
nouveau en François, par P. F. Le Courrayer, avec<br />
des notes. 3 in 1 Bd. Den Haag, Staatman, 1767.<br />
4°. 42, 448 S., 1 Bl., 502 S., 1 Bl., 3<strong>61</strong> S., 42 Bl. Ldr.<br />
d. Zt. mit Rsch. sowie Stehkanten- und Rvg.<br />
(Gelenke eingerissen, Bezug mit kleinen Fehlstellen,<br />
bestoßen). (49) 500,-<br />
Erste Ausgabe. – Van der Vekene E/c 015. Cioranescu 38432.<br />
– Zur Kollation: Laut Lagensignatur nach van der Vekene<br />
komplett, wohl irrtümlich verzeichnet er ein nicht numeriertes<br />
Blatt am Beginn von Teil I. – Aus der Bibliothek des<br />
Straßburger Philologen Richard Brunck (1729-1803).<br />
1783 SPANIEN UND PORTUGAL – FERNÁN-<br />
DEZ DURO, C., La marina de Castilla desde su<br />
origen y pugna con la de Inglaterra hasta la refundición<br />
en la armada española. (Madrid, El progreso<br />
editorial, 1894). Mit 14 (6 farb., davon<br />
4 doppelblattgr.) Tafeln. 542 S., 1 Bl. Mod. Hldr. –<br />
Erste Ausgabe. – Palau 88.390. – Papierbedingt ge -<br />
bräunt. (21) 100,-<br />
1784 – (FERRER DE COUTO, J.), UND J. MARCH<br />
Y LABORES, Historia de la marina real española.<br />
2 Bde. Madrid, Ducaczal, (1849)-54. 4°. Mit<br />
98 meist getönten lithogr. Tafeln und zahlr. Textholzstichen.<br />
S. (5)-669 (recte 696); 1 Bl., 835 S.<br />
Etw. spät. Hldr. mit eingebundenem Vorderdeckel<br />
der Orig.-Brosch. (beschabt und bestoßen). (21)<br />
300,-<br />
Erste Ausgabe. – Palau 90.491. – Im ersten Band, wie in<br />
manchen Vergleichsexemplaren, kein Titelblatt vorhanden.<br />
– Die Tafeln mit Porträts und historischen Illustrationen. –<br />
Vorsatz mit Spuren eines entfernten Exlibris, stellenw. etw.<br />
fleckig, einzelne Randzeichnungen mit Bleistift.<br />
1785 – „MADEIRA“ (Deckeltitel). Photoalbum mit<br />
50 Albuminabzügen. Um 1890/1900. Qu.-Fol.<br />
Hldr. d. Zt. mit figürlich intarsierten Holzdeckeln<br />
und holzverkleidetem Rücken, Messingschließen,<br />
dreiseit. punzierten Goldschnitt sowie Vorsätzen<br />
in weinroter Seide (ein Schließring fehlt; etw. be -<br />
rieben und bestoßen). (158) 400,-
Nr. 1785<br />
Aufwendig gebundenes Album mit Ansichten beliebter<br />
touristischer Attraktionen der Insel, darunter einige Aufnahmen<br />
aus der Hauptstadt Funchal (Hafen, Palmengarten,<br />
Kathedrale, Markthalle etc.), weiterhin einige Luxushotels<br />
und viele Landschaften, teils mit Einheimischen. – Die Photographien<br />
dürften im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts<br />
entstanden sein, in jedem Fall nach 1888, dem Jahr der<br />
Fertigstellung des Teatro municipal Baltazar Dias in Funchal,<br />
das auf einer Aufnahme zu sehen ist. – Einzelne Ab -<br />
züge mit (seitenverkehrtem) Stempel, wenige etw. ausgebleicht<br />
(diese vielleicht älter?), die ersten und die letzten<br />
Photos etw. stockfl. – Siehe Abbildung.<br />
1786 – MADEIRA – HOCHSTETTER, F. VON,<br />
Madeira. Ein Vortrag. Wien, Braumüller, 18<strong>61</strong>. Mit<br />
farb. lithogr. Titel und farb. lithogr. Frontisp. 2 Bl.,<br />
79 S. Blaue Seide d. Zt. mit goldgepr. Titel auf dem<br />
Vorderdeckel und dreiseit. Goldschnitt (leicht<br />
berieben und bestoßen). – Erste Ausgabe. – Am<br />
An fang ein wenig fleckig. (158) 150,-<br />
Geographie – Geschichte 367<br />
1787 – MAJOR, R. H., The Life of Prince Henry of<br />
Portugal, surnamed the Navigator; and its results.<br />
London und Berlin, Asher, 1868. Mit farb. Portr.,<br />
6 (3 gefalt.) lithogr. Karten und 6 lithogr. Tafeln.<br />
2 Bl., LII, 487 S. Läd. OLwd. (21) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Ibrahim-Hilmy II, 5. – Monographie über<br />
Heinrich den Seefahrer (Henrique o Navegador; 1394-<br />
1460), der zwar selbst keine Entdeckungsreisen unternommen<br />
hat, aber als ihr Auftraggeber und Förderer maßgeblichen<br />
Anteil an der europäischen Expansion auf andere<br />
Kontinente hatte. – Unter den Karten Ceuta und mehrere<br />
von Afrika. – Block lose, leicht gebräunt, etw. fleckig. Un -<br />
beschnitten. – Vorsatz mit e. Widmung des Autors, Spiegel<br />
mit Exlibris von H. P. Kraus.<br />
1788 – MOLINÉ Y BRASÉS, E., Les costums maritimes<br />
de Barcelona, universalment conegudes per<br />
Llibre del consolat de mar. Ara de nou publicades<br />
en sa forma original. Barcelona, Henrich, 1914.<br />
Fol. Mit zahlr. Abb. im Text des historischen Teils.<br />
XCVI, 382 S., 1 Bl. Mod. Hldr. (etw. beschabt) mit<br />
eingeb. Orig.-Broschur. (21) 300,-
368<br />
Nr. 1791<br />
Nr. 130 von 472 Ex. der Normalausgabe auf „paper vitela“<br />
(Gesamtaufl.: 500). – Scheepvaart Mus. 954. Palau 59.531:<br />
„Excelente libro.“ – Wissenschaftliche Edition des vom spanischen<br />
Consolat de mar 1494 publizierten Werkes über das<br />
Seerecht Aragoniens. – Erste und letzte Bl. an den Rändern<br />
braunfl., ansonsten wohlerhalten.<br />
1789 – PÉREZ DE VILLA-AMIL, G., España artística<br />
y monumental. Vistas y descripción de los sitios y<br />
monumentos más notables de España. Text<br />
redactado por P. de la Escosura. Bde. I und II (von<br />
3) in 2 Bdn. Paris, Hauser, 1842-44. Gr.-Fol. Mit<br />
getöntem lithogr. Titel und 95 getönten lithogr.<br />
Tafeln. 2 Bl., 100 S.; 2 Bl., 91 S. Hldr. d. Zt. (stärker<br />
beschabt und bestoßen). (54) 5.000,-<br />
Erste und einzige Ausgabe. – Thieme-B. XXVI, 407. Lipperheide<br />
1229. Brunet II, 1057: „Les planches de cet ouvrage<br />
sont très-belles lithographies.“ Palau 222.728: „Obra<br />
suntuosa illustrada con bellas láminas 54 x 36 cm.“ – „Die<br />
reiche Staffage, namentlich auf den Innenansichten der<br />
Kirchen und Klöster, auch einige Darstellungen von Volksszenen<br />
machen das Werk für die Kenntnis der spanischen<br />
Tracht wertvoll“ (Lipperheide). – Mit spanischem und<br />
französischen Text. – Bd. III erschien 1850. – Tls. stärker<br />
fleckig.<br />
First and sole edition. – With Spanish and French text. –<br />
Vol. III was published in 1850. – Partly stronger soiled. –<br />
Contemporary half calf (stronger scratching and scuffing).<br />
Geographie – Geschichte<br />
1790 – QUINTELLA COSTA, I. DA, Annaes da<br />
marinha portugueza. 2 Bde. Lissabon, Vlg. der<br />
Akademie, 1839-40. 2 Bl., 354 S.; 2 Bl., 525 S. Hldr.<br />
d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (beschabt und bestoßen).<br />
(21) 150,-<br />
Bibliotheca Nautica 1542. – Annalen der portugiesischen<br />
Seefahrt von 1095-1640. – Der zweite Band endet mit dem<br />
Vermerk „Fin da primera parte“, doch ist mehr wohl nicht<br />
erschienen.<br />
1791 STÖCKLEIN, J., Allerhand So Lehr- als Geistreiche<br />
Brief, Schrifften, und Reis-Beschreibungen.<br />
Mischaufl. 8 Tle. (von 40) in 1 Bd. Augsburg und<br />
Graz, Martin und Veith, 1726-28. Fol. Mit ge -<br />
stoch. Frontisp. (verso Vortitel), Kupfertafel und<br />
11 ausklappbaren gefalt. Kupferstichkarten. Pgt.<br />
d. Zt. (Schwanz lädiert). (89) 1.000,-<br />
Streit I, 838. Alden 726/116. Cordier 941 ff. De Backer-S.<br />
VII, 1586, 4. Sabin 91981. Jesuiten in Bayern 222. – Bedeutende<br />
Quelle zur Missionsgeschichte im 18. Jahrhundert, da<br />
Stöcklein zahlreiche Briefe deutscher Missionare veröffentlichte.<br />
– Der Kupferstich zeigt den Missionar Messari, in<br />
einem Käfig angekettet, Karten von Ägypten, den Philippinen,<br />
von Kalifornien, Indien, Peru, vom Amazonasgebiet<br />
etc. – Vorsatz mit Bibliotheksmarke und Klebespuren, das<br />
Frontispiz und die ersten Blätter modern angefalzt (tls. mit<br />
Fehlstellen, das Frontispiz mit Text- und Bildverlust), Titel<br />
mit Besitzvermerk von alter Hand, stellenw. gebräunt und<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Major source to the missionary history in the 18th century, as<br />
Stöcklein published numerous letters by German missionaries.<br />
– The engraving shows missionary Messari, chained to<br />
a cage, maps of Egypt, the Philippines, California, India,<br />
Peru, the Amazone region etc. – Endpaper with library<br />
stamp and glue traces, frontispiece and first leaves mounted<br />
at joint (partly with defects, frontispiece with loss of text and<br />
illustration), title with ownership entry by contemporary<br />
hand, browned and soiled here and there. – Contemporary<br />
vellum (botton turn-in damaged). – See illustration.<br />
1792 THEATRUM cosmographico-historicum. Schauplatz<br />
der historischen Weltordnung. 4 Tle. in 1 Bd.<br />
Augsburg, Koppmayer, 1686. Mit 28 (statt 37;<br />
27 gefalt.) Kupfertafeln (ohne das gestoch. Frontispiz).<br />
Pgt. d. Zt. (stärker fleckig). (113) 300,-<br />
STC T 262 (nur ein Teil). – Vgl. Estreicher XXXI, 126<br />
(Ausg. 1688-89). – Die Teile umfassen „Crimische Tartarj<br />
und Dnieper-Fluß“, „Wallachj, Moldau, Ukraine, Wohlin,<br />
Podolien und Niester-Fluß“, „Fürstenthumb Littaw und<br />
Memmel“ und „Groß- und Klein Pohlen sambt Weichsel“.<br />
– Mit Ansichten u. a. von Dresden, Danzig, Grodno, Kiew,<br />
Basel sowie Karten von Polen, vom Baltikum und vom<br />
Genfer See. – Es fehlen in Teil I die S. 25/26 und in Teil II<br />
die S. 75/76. – Nicht vorhanden oder stark beschädigt sind<br />
die im Tafelverzeichnis aufgeführten Kupfer „Niester-Fluß,<br />
Dnieper-Fluß, Grevenar, Kaffa, Vesuvius, Cletscum, Littau,<br />
Mungatsch, Cracau“; zusätzlich eingebunden ist ein Kupfer<br />
mit dem Fürstlichen Schloß Birza. – Mehrere Kupfer mit<br />
größeren Einrissen und Randausrissen, stellenw. fleckig,<br />
leicht gebräunt. – Mit gestoch. Wappenexlibris. – Selten.
1793 TÜRKEI – BARATTA, A., Bellezze del Bosforo<br />
ossia Panorama del maraviglioso canale di Costantinopoli.<br />
2 Bde. Turin, Fontana, 1841. 4°. Mit<br />
Stahlstich-Frontisp., Stahlstich-Karte und 77 Stahlstich-Tafeln.<br />
385 S., 1 Bl.; S. 387-639, 2 Bl. Lwd.<br />
d. Zt. (Kapitale stärker beschabt, bestoßen). (49)<br />
400,-<br />
Die Tafeln mit malerischen Darstellungen von Moscheen,<br />
Ausblicken auf den Bosporus etc. – Stellenw. etw. gebräunt<br />
und stärker fleckig.<br />
1794 – ISTANBUL – (ZRECIN, J.), Beschreibung der<br />
Kaiserstadt Constantinopel, ihrer Umgebungen,<br />
der Sitten und Gebräuche daselbst. (Vorwort von<br />
W. Kloß). O. O. und Dr. (Würzburg oder Nürnberg?)<br />
1828. Mit lithogr. Portr. und 4 mehrf. gefalt.<br />
lithogr. Tafeln (Karte, Plan, Ansicht und Schrift-<br />
Faks.). 48 S. Mod. Pp. (59) 300,-<br />
Einer von mehreren Drucken aus dem Jahr 1828. – Vgl.<br />
Navari 1872 (Ausg. Mainz). Engelmann 396. Atabey 1356<br />
(beide die Ausg. Darmstadt 1828): „According to the NUC<br />
the first edition of the work was published at Vienna in<br />
1826. Several editions of issues appeared in 1828, at Mainz,<br />
Darmstadt and either ?Würzburg or ?Nuremberg, probably<br />
as a consequence of the Russo-Turkish war. The author,<br />
Zrecin, is mentioned in the Mainz edition, but the work<br />
seems to have been edited by C. V. Sommerlatt whose name<br />
occurs at the end of the preface in this edition. However,<br />
the same preface occurs in the ?Nuremberg/?Würzburg<br />
edition by Wilhelm Kloss.“ – Mit dem Porträt von Sultan<br />
Mahmud II., einem Stadtplan und einer Ansicht von Konstantinopel,<br />
einer Karte der europäischen Türkei (minimaler<br />
Eiriß im Falz hinterlegt) und dem Faksimile eines türkischen<br />
Firmans, einer Abschrift des Passes, den der Reisende<br />
von seinem Monarchen mitgebracht hatte, oben mit dem<br />
Namenszug des Sultans, unten rechts mit der Unterschrift<br />
des Großwesirs. – Gebräunt, fleckig.<br />
1796 TÜRKENKRIEGE – EISEN, J. B., Rathschlag<br />
unnd Bedencken wegen der Käyserlichen Craiß-<br />
Hülffe auß dem Heil(igen) Röm(ischen) Reich<br />
wider den Erbfeind christlichen Bluts und Nahmens,<br />
den Türcken. Vor vielen Jahren beschrieben,<br />
nunmehr aber zur Nachricht an Tag gegeben.<br />
O. O. und Dr. 1663. 4°. Mit Holzschnitt-Titelvign.<br />
20 S. Mod. Pp. (59) 250,-<br />
Einzige Ausgabe. – VD 17 23:234303C. – Verfaßt vom kaiserlich-königlichen<br />
Hof-, Appellations- und Lehenrat<br />
Johann Baptist Eisen (1564-1629) in Böhmen und aus gegebenem<br />
Anlaß postum veröffentlicht: im sogenannten<br />
4. Türkenkrieg der Jahre 1663/64 wollte sich Habsburg<br />
frühzeitig der Unterstützung der angrenzenden Reichskreise<br />
versichern. – Gebräunt.<br />
Geographie – Geschichte 369<br />
1797 – LOTTI, L., La liberazione di Vienna assediata<br />
dalle armi ottomane. Poemetto giocoso. E la banzuola.<br />
Dialoghi sei, in lingua popolare bolognese.<br />
O. O., Dr. und J. (Bologna um 1746). Mit gestoch.<br />
Frontisp., 3 ganzseit. Textkupfern und 9 Kupfertafeln<br />
(in Pag.) von Giuseppe Cantarelli. 4 Bl.,<br />
248 S. Interims-Pp. d. Zt. (beschabt, bestoßen).<br />
(59) 250,-<br />
Graesse IV, 264. Gugitz 575. Sturminger 1973. – Wohl dritte<br />
Ausgabe der erstmals 1685 erschienenen Mundartdichtung<br />
im Bologneser Dialekt mit der Beschreibung der 2. Türkenbelagerung<br />
Wiens von 1683. Datierung nach dem Kupfer<br />
auf S. (218), das die Jahreszahl 1746 trägt. Vorderer Spiegel<br />
mit Siegellackresten, letzte Lage und hinterer Spiegel mit<br />
Wurmspuren; etw. fleckig, gering gebräunt. Unbeschnitten.<br />
1798 – NEGUSANTI, V., Pro bello in Turcas ad Pium<br />
V. Pont(ificem) Max(imum) ejusque illustrissimos<br />
cardinales oratio. Fano, Gaudenzi, 1695. 4°. 12 S.<br />
Ungebunden (gebräunt). (59) 300,-<br />
Einzige Ausgabe. – Nicht im STC. – Von Vincenzo Negusanti,<br />
Bischof von Arbe, dem heutigen kroatischen Rab, vor<br />
Pius V. und dem Kardinalskollegium gehaltene kontratürkische<br />
Rede. – Leicht fleckig, etw. gebräunt. – Von größter<br />
Seltenheit.<br />
1799 – SCHMETTAU, (F. W. K. VON), Mémoires<br />
secrets de la guerre de Hongrie pendant les campagnes<br />
de 1737, 1738, et 1739. Frankfurt, Compagnie<br />
des libraires, 1786. Mit 4 gefalt. Tabellen.<br />
XXIV, 279 S. Pp. d. Zt. (beschabt, stärker bestoßen).<br />
(59) 250,-<br />
Petrik II, 316. – Erstmals 1771 erschienen, erneut und be -<br />
richtigt im Jahr darauf und im selben Jahr dann auch ins<br />
Deutsche übersetzt; verfaßt vom preußischen Generalleutnant<br />
Friedrich Wilhelm Karl von Schmettau, der die Erlebnisse<br />
seines Onkels Karl Christoph im Türkenkrieg der<br />
Jahre 1737-39 mitberücksichtigt. – S. 159-162 lose; ge -<br />
bräunt, fleckig.<br />
1800 – (SPEER, D.), Zwey nachdänckliche Traum-<br />
Gesichte von deß Türcken Untergang. Herauß<br />
gelassen von mehrmals zugetroffen erfahrnem<br />
Designante Somniatore. O. O. und Dr. (Ulm,<br />
Wagner), 1684. 4°. (Ohne den gestoch. Titel).<br />
31 (recte 29) S. Mod. Pp. (59) 150,-<br />
Einzige Ausgabe. – Dünnhaupt 6. Schmidt 45. – Hinter dem<br />
„Darstellenden Träumer“, dem Designans Somniator, verbirgt<br />
sich der Komponist und Romanautor Daniel Speer<br />
(1636-1707; im VD 17 [3:310364C, Anm.] ist das Pseudonym<br />
in der ablativischen Form belassen, Dünnhaupt [VI,<br />
3939] nennt fälschlich einen Designante Seminatore). – Es<br />
fehlt der Kupfertitel; das scheinbar fehlende Bl. A4 ist in der<br />
Paginierung übersprungen, so daß der Text des seltenen<br />
Druckes vollständig vorliegt. – Minimale Wurmspuren am<br />
Kopfsteg, gebräunt, fleckig.
370<br />
1801 TÜRKENKRIEGE – TARDUCCI, A., Il turco<br />
vincibile in Ungaria, con mediocri aiuti di Germania.<br />
Discorso appresentato à di supremi capitani<br />
dell'eßercito confederato contra il turco. Ferrara,<br />
Baldini, 1600. Mit Druckermarke auf dem Titel.<br />
8 Bl., 174 S. (ohne die Tabelle). Mod. Pp. (59) 250,-<br />
Zweite Ausgabe (EA 1597). – STC 658. Göllner 2454: „Tarducci<br />
feiert die Siege in Siebenbürgen, in der Walachei und<br />
der Moldau gegen die Türken (1595-1599) und glaubt<br />
daraus den baldigen Untergang des Osmanischen Reiches<br />
voraussagen zu können.“ – Es fehlt die Tabelle „Ordinanza<br />
di cinquanta mila persone“. – Fußsteg mit Wurmspur, ge -<br />
bräunt, fleckig.<br />
1802 – TRUE AND EXACT RELATION of the<br />
Imperial Expedition in Hungaria, in the Year 1684,<br />
The. London, Taylor, 1685. 4°. Mit gefalt. Kupferstichplan.<br />
1 Bl., 45 S. Mod. Pp. (59) 200,-<br />
Einzige Ausgabe. – STC R 6031. Wing T 2448. – Im Jahr<br />
1541 war Buda (Ofen) von den Türken erobert worden und<br />
befand sich seitdem über 140 Jahre ununterbrochen unter<br />
der Herrschaft der Osmanen. Die geplante Rückeroberung<br />
begann 1684 mit einer viermonatigen Belagerung der ungarischen<br />
Stadt durch die kaiserliche Armee und endete nach<br />
großen Verlusten mit dem Abbruch der Belagerung und<br />
dem Rückzug der Truppen. Vorliegendes Werk enthält die<br />
anonym von einem kaiserlichen Offizier zusammengestellte<br />
Chronik der Belagerung, beginnend mit deren Vorbereitung<br />
im Mai und endend mit ihrem Abbruch Ende Oktober<br />
1684. – Alter Besitzvermerk auf dem vorderen Vorsatz,<br />
Budapestplan ohne das Mittelstück der Darstellung und im<br />
Falz hinterlegt; gebräunt, fleckig.<br />
1803 UNGARN – FEKETE, L., Türkische Schriften<br />
aus dem Archive des Palatins Nikolaus Esterházy,<br />
1606-1645. Budapest 1932. Mit 10 Tafeln und<br />
gefalt. Karte. LXXI, 501 S., 1 Bl. Mod. Kunstldr.<br />
(9) 60,-<br />
Edition von Urkunden und Briefen aus der ersten Hälfte<br />
des 17. Jahrhunderts in türkischer Sprache mit deutscher<br />
Übersetzung.<br />
1804 – FORGÁCH, F., Rerum Hungaricarum sui temporis<br />
commentarii libris XXII. e ms. in lucem prodeuntes.<br />
Adiecit indicem rerum memorabilium ac<br />
dissertationem historico-criticam de vita laudati<br />
scriptoris A. Horányi. Preßburg und Kaschau,<br />
Landerer, 1788. Mit gestoch. Portr. und gestoch.<br />
Titelvign. 51 Bl., 702 S., 7 Bl. Hlwd. um 1900 (etw.<br />
beschabt). (9) 150,-<br />
Einzige Ausgabe. – STC 73. Petrik I, 810. Horvath 182:<br />
„Historical documentation with critical commentary in<br />
Latin on sixteenth-century Hungary by Ferenc Forgách,<br />
covering the years 1540-1572.“ – Verfaßt vom ungarischen<br />
Humanisten und Bischof von Großwardein, Ferencz Forgách<br />
(um 1530-1577); mit einer ausführlichen Biographie<br />
Forgáchs aus der Feder des Historikers und Philosophieprofessors<br />
Elek Horányi (1736-1809). – Fußsteg mit Wasserrand,<br />
leicht gebräunt.<br />
Geographie – Geschichte<br />
1805 – KLEIN, J. S., Nachrichten von den Lebensumständen<br />
und Schriften evangelischer Prediger in<br />
allen Gemeinen des Königreichs Ungarn. 2 Bde.<br />
Leipzig und Ofen, Diepold und Lindauer, 1789.<br />
Mit 2 gestoch. Portrs. 3 Bl., 509 S., 1; 3 Bl., 532 S.,<br />
2 Bl. Mod. Pp. (Bezug mit kleiner Fehlstelle). (16)<br />
100,-<br />
Erste Ausgabe. – Petrik II, 407. Apponyi 2121 Anm. Wurzbach<br />
XII, 56: „Sein Hauptwerk, höchst schätzbar durch<br />
Gründlichkeit und Reichhaltigkeit, und nicht nur ein biographisch-literarischer,<br />
sondern auch ein kirchengeschichtlicher<br />
Beitrag zur Kenntniß der Zustände Ungarns seit Einführung<br />
des lutherischen Glaubens.“ – Mehrf. gestempelt,<br />
tls. leicht gebräunt und etw. fleckig.<br />
1806 – OLÁH, M., Hungaria et Atila sive De originibus<br />
gentis, regni Hungariae situ, habitu, opportunitatibus<br />
et rebus bello paceque ab Atila gestis. Libri<br />
duo. Wien, Trattner, 1763. Mit gestoch. Titelvign.<br />
6 Bl., 258 S. Ldr. d. Zt. (Rücken mit kleinen Fehlstellen,<br />
beschabt). (9) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Jöcher-A. V, 1018, 2. Petrik II, 923. –<br />
Älteste Geschichte Ungarns, verfaßt vom ungarischen Erzbischof<br />
Miklós Oláh (Nicolaus Olahus; 1493-1568), aus der<br />
Handschrift ediert vom slowakischen Historiker und Hofbibliothekar<br />
Adam Frantisek Kollár (1713-1783). – Titel mit<br />
getilgtem Besitzvermerk, gebräunt, etw. fleckig. – Mod.<br />
Exlibris.<br />
1807 – PAPANEK, G., Geographica descriptio comi -<br />
tatus Baranyensis. Fünfkirchen, Engel, 1783. 4°.<br />
5 Bl., 196 S., 1 Bl. Pp. d. Zt. (etw. beschabt und be -<br />
stoßen, leicht fleckig). (9) 400,-<br />
Einzige Ausgabe. – Petrik III, 41. – Zur Geographie,<br />
Geschichte und Kultur des südungarischen Komitats Baranya,<br />
mit umfangreichen Ausführungen über Fünfkirchen,<br />
das seit einigen Jahren zum Weltkulturerbe gehört. Ge -<br />
druckt von Johann Joseph Engel, dem Erstdrucker dieser<br />
Stadt, der dort seit 1772 tätig war. – Sauberes Exemplar des<br />
sehr seltenen Werkes.<br />
1808 – (TEKUSCH, J. M.), Kurze Geschichte der<br />
evangelisch-lutherischen Kirche in Ungarn vom<br />
Anfang der Reformation bis Leopold II. Göttingen,<br />
Vandenhoek & Ruprecht, 1794. 1 Bl., 12,<br />
124 S. Kart. d. Zt. (leicht beschabt). (9) 100,-<br />
Einzige Ausgabe. – Hamberger-M. XXI, 13. Holzmann-B.<br />
I, 6943. Wurzbach XLIII, 223. Petrik I, 895 (anonym unter<br />
Geschichte). – Prodromus einer ausführlichen Arbeit zum<br />
selben Thema aus der Feder des ungarischen evangelischen<br />
Theologen János Mihály Tekusch (1764-1813); die große<br />
Arbeit fand sich im Nachlaß, blieb aber ungedruckt. – Titel<br />
gestempelt, gleichmäßig gebräunt.<br />
1809 VIEULES, P. M., Centenaire de Lapérouse.<br />
Notice sur la famille et la vie privée du célèbre<br />
marin. Albi, Selbstvlg., 1888. 4°. Mit Portr. und<br />
faksimilierter Manuskriptseite. 2 Bl., 71 S. Mod.<br />
Pgt. mit eingeb. Vorderdeckel der Orig.-Broschur.<br />
(21) 100,-
Ein Supplement erschien 1892. – Erstes und letztes Blatt mit<br />
Klebespuren, stärker gebräunt. Ca. 50 weiße Blätter nachgebunden.<br />
– Exlibris der Hispanic Society of America.<br />
1810 VORBURG, J. PH. VON, (Historia Romano-<br />
Germanica). Bde. I und II (von 12) in 1 Bd. Frankfurt,<br />
J. F. Weiß für N. Bencard in Würzburg, 1645-<br />
50. Fol. Mit doppelblattgr. gestoch. Titel und<br />
2 doppelblattgr. Textkupfern. 11 S., 2 Bl., XXVII,<br />
568, 689 S., 9 Bl. Pgt. d. Zt. (etw. beschabt, fleckig).<br />
(39) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – HBLS VII, 299 (kennt nur 6 Bde.). Heitjan<br />
(Bencard) 12 und 13. Jöcher IV, 1710: „Die Gelehrten<br />
machten sich von diesem Wercke grosse Hoffnung: allein<br />
da es zum Vorschein kam, erhielt es wenig Beyfall, weil es<br />
so wohl ohne Ordnung, als ohne Judicio geschrieben worden.“<br />
Wegele 594: „Das Werk ist außerordentlich breit<br />
angelegt und spottet aller vernünftigen Ökonomie.“ – Folglich<br />
blieb das kühne Unternehmen des kurmainzischen<br />
Rates Johann Philipp von Vorberg (1596-1660) unvollendet<br />
und war beim Tod des Autors erst bis ins 9. Jahrhundert<br />
gelangt. Vorliegend die beiden ersten Bände, in denen im<br />
Vergleich mit den späteren doch relativ gedrängt erzählt<br />
wird und mehr als die ersten tausend Jahre des Reiches<br />
abgehandelt sind von der Gründung Roms bis 373 nach<br />
Christus. – Auf dem Gesamttitel „Historia Vorburgica“<br />
Geographie – Geschichte 371<br />
eine allegorische Szene und Porträts von Cäsar, Karl dem<br />
Großen und den Ottonen, auf den beiden Textkupfern altrömische<br />
Rheinbrücken. – Gebräunt.<br />
1811 KONVOLUT – 11 Werke Reiseliteratur in 12 Bdn.<br />
Verschied. Einbände (Gebrauchsspuren). (72)<br />
200,-<br />
Imhof (Neu-eröffneter historischer Bilder-Saal, Tl. IV,<br />
1704) – Leandro di Santa Cecilia (Palestina ovvero primo<br />
viaggio in Oriente, 1753) – Alexis (Herbstreise durch Scandinavien,<br />
1828) – Karlsruher Unterhaltungsblatt (Jg. VII.,<br />
1834) – Förster (Briefe aus Südrußland, 1856) – Mendelssohn<br />
Bartholdy (Reisebriefe aus den Jahren 1830-1832,<br />
18<strong>61</strong>). – Und einiges mehr. – Altersspuren.<br />
1812 – 8 Werke zur Geschichte und Geographie in<br />
24 Bdn. 1753-1826. Verschiedene Einbände (Ge -<br />
brauchsspuren). (40) 400,-<br />
Zusätzliche Abbildungen und<br />
Volltextsuche in der Online-<br />
Version des <strong>Katalog</strong>s.<br />
Additional images and fulltext-search<br />
on our website.<br />
www.zisska.de<br />
Reichardt (Vertraute Briefe aus Paris, 1804) – Barthélemy<br />
(Reise des jüngern Anacharsis, 1795-96) – Machiavelli (Die<br />
Historie von Florenz, 1788) – Raumer (Die Herbstreise<br />
nach Venedig, 1816) – Niemeyer (Beobachtungen auf Reisen<br />
in und außer Deutschlands, 1820-26) – Sattler (Freymüthige<br />
Briefe, 1775) – Uffenbach (Merkwürdige Reise<br />
durch Niedersachsen, 1753-54) – Pantheon der Deutschen<br />
(1794-1800). – Altersspuren.
372<br />
Nr. 1872
Nr. 1870<br />
1813 AMBERG – BACHLECHNER, J., Ambergs<br />
Feste. Erster (– dritter) Tag. 3 in 1 Bd. Amberg<br />
und Sulzbach, Seidel, (1801). 4, 4, 4 Bl. Brosch. d.<br />
Zt. (158) 120,-<br />
Einzige Ausgabe. – Nicht bei Lommer (im KVK nur der<br />
erste Band – in einem einzigen Exemplar – nachweisbar). –<br />
Tadellos.<br />
1814 – SCHENKL, J. B., Neue Chronik der Stadt<br />
Amberg. Neue Aufl. – Chronik der Stadt Amberg.<br />
Tl. II. Amberg, Selbstvlg., o. J. (1818). Mit gestoch.<br />
Portr. 4 Bl., 312 S., 3, 4 Bl., 120 S. Pp. d. Zt. (tls.<br />
etw. aufgehellt, leicht beschabt, gering fleckig).<br />
(125) 200,-<br />
Hamberger-M. XX, 89. – Vgl. Lentner <strong>61</strong>63. Pfister I, 4099<br />
(beide die EA 1817 und ohne Tl. II). – Geschichte der Stadt<br />
Amberg, verfaßt von deren Stadtrat Johann Baptist Schenkl<br />
(1767-1834); mit dem im Vorwort des ersten Teils angekündigten<br />
seltenen Supplementband, der ihn Ergänzendes<br />
enthält und durch mehrere Namensverzeichnisse für die<br />
Ortsgeschichte von bleibendem Wert ist.<br />
Deutschland<br />
373<br />
NACHGEB.: (HARL, J. P. VON), Durch Thatsachen<br />
beurkundete Biographie des Dr. Johann Baptist Schenkl.<br />
Von einem seiner Freunde hrsg. O. O., Dr. und Jahr (um<br />
1826). S. (3)-53 (so komplett). – Lebensbeschreibung des<br />
Amberger Stadtrates, verfaßt vom Kameralisten Johann<br />
Paul Ritter von Harl (1773-1842). Die in allen Bibliothekskatalogen<br />
anonym geführte Biographie ist von S. (5)-40<br />
Titelausgabe der unter Harls Namen 1818 in Erlangen<br />
erschienenen „Biographie des Herrn königl. baier. Stadtraths<br />
etc. Johann Baptist Schenkl in Amberg“, ergänzt<br />
durch Zusätze bis 1826 auf den S. (41)-53; die alte Titelei<br />
von 1818 wurde ersetzt (daher auch die nur scheinbar fehlenden<br />
S. 1/2 im vorliegenden Druck). – Titel der Chronik<br />
mit altem klösterlichen Besitzvermerk, die Biographie tls.<br />
knapp beschnitten, alle Drucke leicht gebräunt und gering<br />
fleckig.<br />
1815 AUERBACH – NEÜBIG, J., Auerbach, die ehemalige<br />
Kreis- und Landgerichts-Stadt in der<br />
Oberpfalz. Auerbach, Selbstvlg., und München,<br />
Giel, 1839. Mit gestoch. Frontisp. XI, 116 S. Spät.<br />
Hlwd. (leicht berieben und bestoßen). (102) 80,-
374<br />
Nr. 1816<br />
Erste Ausgabe. – Vorsätze gestempelt und mit Spuren eines<br />
entfernten Exlibris, Frontispiz und Titel mit Eintrag in<br />
Tinte, die S. 16 und 49 mit geklebtem Einriß, gebräunt.<br />
1816 AUGSBURG – AUGSPURGISCHER neu- und<br />
verbesserter Stadt- und Raths-Calender, auf das<br />
Jahr 1746. Augsburg, Brinhaußer, (1745). 4°. Mit<br />
gestoch. Frontisp. 22 Bl. Läd. Pp. d. Zt. mit Brokatpapierbezügen.<br />
(48) 300,-<br />
Vgl. Köhring 105. – Das prachtvolle Frontispiz zeigt eine<br />
Gesamtansicht der Fugger-Stadt. – Durchschossenes Exemplar.<br />
– Wenig fleckig. – Selten. – Siehe Abbildung.<br />
1817 – WEGWEISER für die Stadt Augsburg mit<br />
hiezu bearbeitetem Grundriße. Augsburg, Bäumer,<br />
1828. Mit gestoch. Titel und gefalt. kolor.<br />
Stahlstichplan. 6 Bl., 219 S. Pp. d. Zt. (angeschmutzt,<br />
etw. beschabt und bestoßen). (158)<br />
100,-<br />
Engelmann 294. – Auf dem Titel eine kleine Ansicht der<br />
Börse. – Titel gestempelt und mit Besitzvermerk. Leicht<br />
gebräunt und stockfl., der Plan gering eingerissen.<br />
1818 AUSFÜHRLICHE UND GRUNDRICH-<br />
TIGE BESCHREIBUNG Der Vier Welt-be -<br />
rühmten Ströme Mosel, Saar, Neckar und Mayn.<br />
Frankfurt und Leipzig, Riegel, 1690. 12°. Mit ge -<br />
falt. gestoch. Frontisp. und 56 (statt 57) Kupfer tafeln<br />
(davon 1 gefalt.). 4 (statt 7) Bl., 1048 S., 6 Bl.<br />
Pgt. d. Zt. (Rücken brüchig, fleckig und berieben).<br />
(158) 1.000,-<br />
Deutschland<br />
Georgi I, 136. – Die Tafeln des äußerst seltenen historischgeographischen<br />
Kompendiums zeigen zahlreiche Ansichten<br />
und Pläne von Städten an der Mosel (Bernkastel, Blamont,<br />
Cochem, Dietenhofen, Luxemburg, Metz, Trarbach,<br />
Trier, Verdun, Zell), an der Saar (Homburg, Neukirchen,<br />
Ottweiler, Saarbrücken, Saarburg), am Neckar (Bad Cannstatt,<br />
Bretten, Esslingen, Göppingen, Heidelberg, Heilbronn,<br />
Ladenburg, Mannheim, Mosbach, Neckargmünd,<br />
Pforzheim, Reutlingen, Rottweil, Tübingen), am Main<br />
(Aschaffenburg, Bad Mergentheim, Bamberg, Frankfurt,<br />
Hanau, Höchst, Kitzingen, Mainz, Miltenberg, Rothenburg,<br />
Schweinfurt, Seligenstadt, Wertheim, Würzburg). –<br />
Ohne die 3 Bl. Privileg; für die fehlende Tafel von Bamberg<br />
wurde eine Ansicht von Nürnberg eingebunden. – Vorsatz<br />
mit Vermerk, Titel mit gelöschtem Stempel und Eintragungen,<br />
gebräunt (die Tafeln meist stärker) und fleckig. – Wie<br />
meist ohne die auf dem Titel erwähnte Karte. – Siehe Abbildung.<br />
Without 3 leaves privilege, missing plate of Bamberg was<br />
substituted by a view of Nürnberg. – Fly-leaf with entry,<br />
erased stamp and entries on title, browned, plates generally<br />
more heavily browned and stained. – Without map mentioned<br />
on title, as is usual. – Contemporary vellum (stained and<br />
rubbed). – See illustration.<br />
1819 BAD TÖLZ – HÖFLER, G., Die jod- und<br />
schwefelhaltigen doppelt kohlensauren Natronquellen<br />
zu Krankenheil bei Tölz in Oberbayern.<br />
Freiburg, Herder, 1856. IV, 58 S. Läd. Seide d. Zt.<br />
mit dreiseit. Goldschnitt. – Erste Ausgabe. – Etw.<br />
fleckig. (158) 80,-<br />
1820 BAEDEKER, K., Mittel- und Nord-Deutschland.<br />
14. Aufl. Koblenz 1869. Mit 17 Karten und<br />
32 tls. doppelblattgr. Plänen. XII, 356 S. Mod. Ldr.<br />
(7) 150,-<br />
Hinrichsen D 105a. – Eisenbahnkarte von Nord-West-<br />
Deutschland mit hinterlegtem Einriß, kaum fleckig.<br />
1821 BAMBERG – AN EIN HÖCHSTPREYSS -<br />
L(ICHES) Kayserl(iches) und Reichs-Cammer-<br />
Gericht von einem Hochwürdigen Hochwohl gebohrnen<br />
Dhom-Capitul des Kays(erlichen)<br />
Hoch-Stiffts Bamberg gehorsamst erstatteter<br />
Gegen-Bericht. O. O. und J. (1739). Fol. 1 Bl.,<br />
154 S., 1 Bl. (Errata), 101, 15, 24, 18 Bl. Hpgt. d.<br />
Zt. (stärkere Gebrauchsspuren). (3) 200,-<br />
Pfeiffer 4250, 4252 und 4256 (die letzten beiden mit abweichender<br />
Kollation). – Enthalten sind die „Beylagen zum<br />
Gegen-Bericht von Nr. 72 bis Nr. 112“, das „Rescriptum, so<br />
auf die per Decretum communicirte Hoch-Fürstl(ichen)<br />
Exhibita de 14. Decembris erlassen worden“, die „Unterthänigste<br />
Additional-Vorstellung zum Gegen-Bericht in<br />
Sachen eines Hochwürd(igen) Dhom-Capituls zu Bamberg<br />
contra Ihro Hochfürstl(iche) Gnaden daselbst und Consor -<br />
ten. Mit Anlagen Nr. 1-4“ und die „An ein Kayser l(iches)<br />
und Reichs-Cammer-Gericht nochmalige Vorstellung und<br />
schliessende legale Bitt in Sachen eines Hoch w(ürdi gen)<br />
Dhom-Capituls zu Bamberg wider S. Hochf(ürstliche)<br />
Gnaden und das Collegiat-Stifft ad S. Stephanum daselbst“.<br />
– Titel mit Besitzvermerk des Karmeliterklosters zu Bamberg,<br />
minimal fleckig.
Nr. 1818<br />
1822 – LANDGRAF, M., Das Jungfrauenkloster<br />
Sankta Clara der strengen Regel zu Bamberg.<br />
Nach seltenen Klosterarchivalien beschrieben.<br />
Bamberg, Selbstvlg., 1838. Mit Holzstich-Frontisp.<br />
4 Bl., 74 S. Orig.-Broschur. (158) 80,-<br />
1823 – ANDACHTS-ORDNUNG der Marianischen<br />
Kongregation der Herren, Bürger, Junggesellen,<br />
und übrigen Sodalen und Sodalinnen zu Bamberg.<br />
Für das fünfte Jahr nach dem zweyten hundertjährigen<br />
Jubeljahre. (Bamberg), Reindl, 1823. 31 S.<br />
Blaue Seide d. Zt. mit silbergepr. floralen Deckelbordüren<br />
und dreiseit. Silberschnitt (hinterer<br />
Deckel mit kleinen Bezugsfehlstellen; leicht lichtrandig,<br />
berieben und bestoßen). (158) 120,-<br />
Nicht bei Pfeiffer, Lentner und Pfister. – In mehreren,<br />
jeweils sehr seltenen Ausgaben erschienene Regel für die<br />
Andachten der „Marianischen Herren- und Bürgersodalität“<br />
bei St. Jakob in Bamberg, die im Jahre 1<strong>61</strong>8 gegründet<br />
worden ist. – Diese zum 205. Jahr ihres Bestehens erschienene<br />
Ausgabe ist über den KVK in nur einem Exemplar<br />
nachweisbar (Staatsbibliothek Bamberg). – Makellos.<br />
Deutschland 375<br />
1824 – RECHTS-GEGRÜNDETE mit vollständigem<br />
Beweiß durchaus bewährte Prüffung derer sämbtlichen<br />
bißhero ab Seiten des Bambergischen<br />
Dhom-Capituls wider das Hoch-Stifft und Seine<br />
dermahlen regierende Hochfürstliche Gnaden<br />
daselbsten zum Vorschein gebrachten Schrifften.<br />
– Beylagen samt deren vorgesetzten summarischen<br />
Verzeichnis. O. O. und Dr., 1745. Fol. 8 Bl.,<br />
736 (recte 680) S., 7 Bl., 336 S. Hpgt. d. Zt. (Ge -<br />
brauchsspuren). (3) 200,-<br />
Pfeiffer 4256. – Seltener Druck zur Auseinandersetzung<br />
zwischen dem Bamberger Domkapitel und den Bischöfen<br />
über die Wahlkapitulationen. – Die Seiten 497-552 in der<br />
Paginierung übersprungen. – Titel mit Besitzeintrag des<br />
Jesuitenkollegs Bamberg, datiert 1745; leicht gebräunt,<br />
anfangs und am Ende einzelne Wurmspuren.<br />
1825 BAYERN – AETTENKHOVER, J. A., Kurz -<br />
gefaßte Geschichte der Herzoge von Bayern. Re -<br />
gensburg, Montag, 1767. Mit gestoch. Frontisp.<br />
21 Bl., 688 S. (Ohne die beiden Erratabl.). Hldr. d.<br />
Zt. mit Rsch. (Rückenbezug stellenw. schadhaft,<br />
Schwanz wenig eingerissen, Deckel leicht ge -<br />
wölbt). (102) 150,-
376<br />
Nr. 1829<br />
Erste Ausgabe. – Lentner 2678. Pfister I, 626. ADB I, 134:<br />
„Liefert den Beweis, wie vernachlässigt in Baiern um die<br />
Mitte des vorigen Jahrhunderts die Pflege der deutschen<br />
Sprache war. Auch an wissenschaftlichem Gehalt steht die<br />
Schrift, sowohl Text als Urkundenbuch, hinter den bairischen<br />
Geschichtswerken des 17. Jahrhunderts zurück.“ –<br />
Vorsätze erneuert, Titel mit Besitzvermerk in Tinte. – Wohlerhalten.<br />
1826 – BESCHREIBUNG DES DONAUMOOSES<br />
in Beziehung seines Einflusses auf die Umgegend<br />
vor und nach der Austrocknung, dann seiner Produktionsfähigkeit<br />
und der Kolonisirungsweise.<br />
Mit einem Actien-Plane. Augsburg, Volkhart, 1831.<br />
23 S. Brosch. d. Zt. (Gebrauchsspuren). (158) 60,-<br />
Vom Donaumoos-Verein in Neuburg im Dezember 1830<br />
entworfen. – Leicht gebräunt, tls. etw. stockfleckig.<br />
1827 – BRUNNER, I., Das Merkwürdigste von der<br />
Herrschaft, dem Gotteshause und Kloster Kastel,<br />
im Regenkreise Bayern's. Sulzbach, Seidel, 1830.<br />
240 S. Läd. Orig.-Broschur. (102) 100,-<br />
Einzige Ausgabe. – Pfister I, 772. – Titel mehrf. gestempelt,<br />
fleckig und etw. gebräunt.<br />
1828 – (DANZER, J. G.), Ueber den Werth und die<br />
Folgen der ständischen Freiheiten in Baiern.<br />
Zweyte mit Anmerkungen versehene Aufl. Sammt<br />
einem ganz neuen Anhange. O. O. (München,<br />
Fleischmann), 1798. Mit gestoch. Titelvign. X,<br />
156 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (leicht be -<br />
schabt). (158) 150,-<br />
Deutschland<br />
Erstmals 1797 erschienen (Hamberger-M. XI, 155; Pfister<br />
I, 4164). – Gegen die ständische Steuerfreiheit gerichtet. –<br />
Offensichtlich in Druckvarianten verbreitet (das Exemplar<br />
der BSB hat „Freyheiten“). – Im vorliegenden Exemplar auf<br />
dem Titel von der Hand Herzog Wilhelms in Bayern vermerkt<br />
„von Lic. Danzer“. Es handelt sich um den Regierungsadvokaten<br />
Johann Georg Danzer, der 1800 „beinahe<br />
schon 59 Jahre alt“ war (Ferchl, Bayerische Beamte, 775).<br />
1803 wurde er Landrichter in Pfaffenhofen, 1804 Fiskal in<br />
Straubing. 1812 wurde er in den Ruhestand versetzt (Hamberger-M.<br />
XXII/1, 576). – Die streckenweise glänzend formulierte<br />
Polemik wurde im Jahr des Erscheinens sofort<br />
nachgedruckt. Danzer geantwortet haben Simon Rottmanner<br />
mit seinem „Beytrag zur Geschichte der Frohne, oder<br />
Scharwerk in Baiern“, Karl Sebastian Heller von Hellersberg<br />
mit „Über die Verhältnisse zwischen Gerichtsbarkeit<br />
und Scharwerk in Baiern“ sowie Georg Johann Baptist von<br />
Panzer mit dem „Versuch über den Ursprung und Umfang<br />
der landständischen Rechte in Baiern“. – Gutes Exemplar.<br />
1829 – ERTL, A. W., Des Chur-Bayerischen Atlantis<br />
Erster (Zweyter) Theil. Mischaufl. 2 Bde. Nürnberg,<br />
Bleul, (1690)-98. Mit 2 gestoch. Frontisp.,<br />
2 gestoch. Portrs., 2 gefalt. Kupferstichkarten, ge -<br />
falt. gestoch. Meilenzeiger und 139 (3 gefalt.) Kupfertafeln.<br />
13 Bl., 304 S.; 8 Bl., 324 S. Pp. um 1830<br />
(Be zug mit Fehlstelle, beschabt und bestoßen).<br />
(158) 1.500,-<br />
Nebehay-W. 169. Pfister I, 470. Maillinger I, 831. – Die<br />
bedeutende Topographie Ober- und Niederbayerns sowie<br />
der Oberpfalz, deren erster Band 1687 erstmals erschienen<br />
war, „mit wohl den besten Ansichten dieser Zeit“ (Lentner<br />
15252). – Im ersten Band werden die Städte, im zweiten die<br />
Klöster dargestellt und beschrieben. – Der 1654 geborene<br />
Ertl studierte in Ingolstadt die Rechte und war ab 1682<br />
Hofgerichtsadvokat und Hofmarksrichter in Rottenbuch
und später in Steingaden. – Die beiden Titelkupfer zeigen<br />
eine Allegorie der bayerischen Macht, die Porträts Max<br />
Emanuel und dessen Tochter Maria Antonia Petronella, die<br />
Kupfer in guten Abdrucken alle damals wichtigen Städte<br />
und Klöster. – Durchgehend knapp beschnitten, einige Bl.<br />
und Tafeln mit alt hinterlegten Einrissen und Schwachstellen,<br />
stellenw. minimal gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
1830 – – Chur-Bayerischer Atlas. Bd. II (von 2). Nürnberg,<br />
Bleul, 1690. Fragment mit 64 (statt 90) Kupfertafeln.<br />
Pgt. d. Zt. (fleckig, beschabt und bestoßen).<br />
– Tafeln tls. auf lose Blätter montiert. –<br />
3 An sichten doppelt. – Ohne Rückgaberecht. (125)<br />
200,-<br />
1831 – FALCKENSTEIN, J. H. VON, Vollständige<br />
Geschichten des Königreichs Bayern. 3 in 1 Bd.<br />
München, Ingolstadt u. a., Crätz und Summer,<br />
1763. Fol. Mit gestoch. Frontisp., gestoch. Widmungsbl.<br />
und 9 gefalt. Tabellen (in Pag.). 8 Bl.,<br />
168, 528 S., 10 Bl., 920 S., 25 Bl. Mod. Hldr. unter<br />
Verwendung alten Materials. (102) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Lentner 3131. Pfister I, 4374. – Postum<br />
erschienen. – Etw. fleckig und tls. leicht gebräunt.<br />
1832 – – Vollständige Geschichten des Herzogthums<br />
und ehemaligen Königreichs Bayern. 3 in 2 Bdn.<br />
München, Ingolstadt und Augsburg, Crätz und<br />
Summer, 1763. Fol. Mit gestoch. Frontisp. von<br />
Jungwirth nach Ignaz Günther, gestoch. Widmung,<br />
einzelnen Textholzschnitten und 9 doppelblattgr.<br />
Stammtafeln (in Pag.). 8 Bl., S. 3-168,<br />
528 S., 10 Bl.; 920 (recte 890) S., 25 Bl. Blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln (etw. fleckig,<br />
Schließen fehlen). (4) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Baader I, 162, 16. Lentner 3131. – Vgl.<br />
Pfister I, 4374 (Ausg. 1776). – Von Ickstadt postum herausgegebenes<br />
Geschichtswerk, bei dem die ADB (VI, 556) den<br />
„streng wissenschaftlichen Charakter“ vermißt. – Das fehlende<br />
Bl. A 1 vermutlich weiß. – Recht gutes Exemplar aus<br />
dem Kloster Andechs mit e. Besitzvermerk des Abtes Meinrad<br />
I. – DAZU: GUTSMUTHS, J. CH. F., Deutsches Land<br />
und Deutsches Volk. Bd. I/1 (von 4). Gotha 1821. Mit<br />
gefalt. grenzkolor. Kupferstichkarte und 2 gefalt. Kupfertafeln.<br />
– Erste Ausgabe. – Engelmann 414.<br />
1833 – FAMA PROGNOSTICA ad cunas principis<br />
Maximiliani Emmanuelis. München, Straub, 1662.<br />
Fol. Mit gestoch. Frontisp. und 7 Emblemkupfern<br />
im Text. 2 Bl,. 36 S. Mod. Pp. (110) 250,-<br />
Landwehr 205. – Festschrift zur Geburt von Kurfürst Maximilian<br />
Emmanuel von Bayern. Kupfer von B. Kilian nach<br />
C. Amort. – Frontisp. etw. knapp beschnitten, gewaschen.<br />
1834 – GRABMAL der durchleuchtigsten Pfalzgrafen<br />
zu Lauingen, Das. Leipzig, o. Dr., 1782. Mit ge -<br />
stoch. Titelvign. von G. M. Weißenhahn. 111 S.<br />
Pp. d. Zt. – Erste Ausgabe. – Wenig fleckig. (158)<br />
120,-<br />
Deutschland 377<br />
1835 – HAAS, N., Ueber die heidnischen Grabhügel<br />
bey Scheßlitz und andere im alten Regnitzgau.<br />
Bamberg und Aschaffenburg, Dresch, 1829. Mit<br />
gefalt. lithogr. Tafel. V, 66 S. Läd. Orig.-Broschur.<br />
– Wenig fleckig. (158) 80,-<br />
1836 – GETREUE BESCHREIBUNG der lezten ausserordentlichen<br />
Ueberschwemmung in Teutschland.<br />
München, Kurfürstlich privilegiertes Zeitungs-<br />
und Addressekomtoir, 1784. 73 S. Interimsbrosch.<br />
(leichte Gebrauchsspuren). (158) 150,-<br />
Sehr seltene einzige Ausgabe. – Nicht im GV sowie bei<br />
Lentner und Pfister. – Summarische Bestandsaufnahme des<br />
großen Hochwassers von 1784, verursacht durch einen<br />
extrem harten Winter und plötzliche Schneeschmelze Ende<br />
Februar. Der Fokus der kleinen Schrift liegt auf Bayern und<br />
Österreich, daneben werden auch Schäden in Sachsen, Böhmen<br />
und entlang des Rheins angeführt. – Über den KVK<br />
nur ein Exemplar nachweisbar. – Letztes Bl. mit geringen<br />
Randläsuren.<br />
1837 – NACHTRAG ZUR BESCHREIBUNG der<br />
lezten Ueberschwemmung in Teutschland sowohl,<br />
als außer demselben. München, kurfürstlich privilegiertes<br />
Zeitungs- und Addressekomtoir, 1784.<br />
43 S. Buntpapierbrosch. d. Zt. (leicht fleckig, etw.<br />
berieben). (158) 150,-<br />
Sehr seltene einzige Ausgabe. – Nicht im GV sowie bei<br />
Lentner und Pfister. – Enthält weitere Berichte über Schäden<br />
durch das „Jahrhunderthochwasser“ von 1784. Neben<br />
Bayern, den fränkischen, schwäbischen und rheinischen<br />
Kreisen sowie Böhmen nun auch Schadensberichte aus Burgund,<br />
Flandern u. a. Regionen. – Über den KVK nur ein<br />
Exemplar nachweisbar. – Ein Bl. mit kleinem Einriß; vereinzelt<br />
minimal fleckig.<br />
1838 – HÖFLER, M., Führer von Tölz und Umgebung.<br />
Tegernsee, Schliersee, Kochel-, Walchenund<br />
Achensee sowie das angrenzende Gebirge.<br />
3. verm. Aufl. München, Finsterlin, 1878. Mit<br />
3 ge falt. lithogr. Gebirgspanoramen und farb.<br />
litho gr. Faltkarte. 11 Bl., 136 S., 2 Bl. Anzeigen.<br />
OLwd. (Rücken mit Fehlstelle, beschabt und be -<br />
stoßen). (125) 80,-<br />
Etw. gebräunt, stellenw. etw. fleckig. – DAZU: AUMIL-<br />
LER, A., Führer durch Bruck und Umgebung. Bruck 1894.<br />
1839 – KOBOLT, A. M., Baierisches Gelehrten-Lexikon.<br />
Landshut, Hagen, 1795. 8 Bl., 806 S., 8 Bl.<br />
Hldr. d. Zt. mit Rsch. (Kapitale schadhaft, Ge -<br />
lenke gebrochen, stark beschabt und bestoßen).<br />
(72) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Pfister I, 4017. Zischka 138: „Sehr gründliche<br />
Arbeit.“ – Es erschien 1824 noch ein Ergänzungsband.<br />
– Titel mit Ausriß im Falz, Errata-Blatt verso mit Ein trägen<br />
von alter Hand in Tinte, gebräunt und fleckig. – Exlibris.
378<br />
1840 BAYERN – KOCH-STERNFELD, J. E. VON,<br />
J. Maximilian V. Fr. Xaver Graf von Preysing-<br />
Hohenaschau &c. &c. Einige Züge aus seinem<br />
Leben und Wirken; nebst historischen und topographischen<br />
Andeutungen über Her- und Aufkommen,<br />
Be sitzthum und Geschick der Preysinger<br />
überhaupt. München, Hübschmann, 1827. Mit<br />
lithogr. Portr. und gefalt. genealogischer Tabelle.<br />
VIII, 120 S., 1 Bl. Orig.-Brosch. (leichte Ge -<br />
brauchsspuren). (158) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Lentner 977. Pfister I, 2114: „Selten!“ –<br />
Enthält u. a. eine Biographie von Maximilian Graf von<br />
Preysing (1736-1829), dem bayerischen Politiker, Landschaftsverordneten<br />
und bayerischen Gesandten auf dem<br />
Rastatter Friedenskongreß bis 1798. – Das letzte Bl. (ein<br />
sehr kleiner Karton) mit dem Druckfehlerverzeichnis. Tls.<br />
etw. braunfl., unbeschnitten.<br />
1841 – KUGLER, K., Die Altmülalp das heißt: das Altmülthal<br />
mit dem Flußgebiete innerhalb seines<br />
Berglandes, topographisch, historisch und landschaftlich<br />
dargestellt. Ingolstadt, Krüll, 1868. Mit<br />
Titel, 9 Tafeln und zahlr. Abb. in Holzstich nach<br />
G. Schröpler. VIII, 223 S., 1 Bl. OPp. (fleckig).<br />
(158) 200,-<br />
Pfeiffer 508. Lentner <strong>61</strong>19: „Selten.“ – Die Tafeln mit An -<br />
sichten von Beilngries, Eichstätt, Kipfenberg, Pappenheim,<br />
Riedenburg u. a. – Leicht braunfleckig.<br />
1842 – (LERCHENFELD, M. J. A. VON), Kurz<br />
gefaßt, doch wohl überlegt und in Erfahrung ge -<br />
gründete Bemerkungen und Vorschläge. Sämmtlichen<br />
biedern baierischen Landständen gewidmet.<br />
O. O. und Dr. (München) 1800. 64 S. Brosch. d.<br />
Zt. (158) 200,-<br />
Einzige Ausgabe. – Bibliographisch von uns nicht nachweisbar<br />
(im KVK nur das Weimarer Exemplar auffindbar).<br />
– Geschrieben von einem bayrischen Beamten, die „ihm<br />
übertragenen Langerichte liegen an den Neuburgischen und<br />
Eichstädtischen Gränzen“. Dieser und mehrere andere im<br />
Text gegebene Hinweise lassen die Zuschreibung an den in<br />
Ingolstadt amtierenden Lerchenfeld begründet erscheinen<br />
(zu ihm Ferchl I, 347). – Tadellos.<br />
1843 – LIPOWSKY, F. J., Lebens-Geschichte des heiligen<br />
Joseph Calasanz, Stifters des Ordens der regulären<br />
Kleriker der frommen Schulen. München,<br />
Lentner, 1820. Mit gestoch. Frontisp. 1 Bl., XVI,<br />
179 S., 2 Bl. Pp. d. Zt. mit Rsch. (beschabt und<br />
bestoßen). (158) 80,-<br />
Nicht bei Pfister und Lentner. – Die ans Ende gehörenden<br />
2 Bl. (Inhaltsverzeichnis und Register) zwischen S. 178 und<br />
179 gebunden; stellenw. minimal fleckig.<br />
1844 – (MAYER, A. U.), Meine Gedanken über die<br />
Instruktion der neu angeordneten Kurfürstlichen<br />
Commission in Klostersachen. O. O. und Dr.,<br />
1802. 94 S. Brosch. d. Zt. (158) 80,-<br />
Deutschland<br />
Erste Ausgabe, eine der letzten Veröffentlichungen des Verfassers.<br />
– Dieses Werk nicht bei Baader. – Vgl. ADB LII,<br />
273 ff. – Verfaßt von dem Theologen und Kirchenrechtler<br />
Andreas Ulrich Mayer (1732-1802), der in der vorliegenden<br />
Schrift sich gegen die Säkularisation der Klöster in Bayern<br />
wendet. – Etw. gebräunt, wenig fleckig.<br />
1845 – MAYER, A., UND G. WESTERMAYER,<br />
Statistische Beschreibung des Erzbisthums München-Freising.<br />
3 Bde. München, Manz, 1874-84.<br />
1 Bl., IV, 742; IV, 828; VII, 691, CXIX S. Hlwd. d.<br />
Zt. (109) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Lentner 706: „Wichtige Publikation.“ –<br />
2 Beilagen, darunter „Die älteren Matrikeln des Bisthums<br />
Freysing“ (3 Bde. 1849-50).<br />
1846 – MONTGELAS – ERINNERUNGEN an die<br />
Wirksamkeit des Grafen Maximilian von Mont -<br />
gelas. 2 Bde. Stuttgart, Scheible, 1838. 258; 268 S.<br />
Hlwd. d. Zt. – Erste Ausgabe. – Leicht fleckig.<br />
(158) 100,-<br />
1847 – „OBERBAYERISCHE TRACHTEN“ (Deckel -<br />
titel). München, Mey und Widmayer, o. J. (um<br />
1840). Qu.-8°. 20 altkolor. lithogr. Tafeln. OLwd.<br />
(Gelenk etw. eingerissen, leicht beschabt und be -<br />
stoßen). (158) 300,-<br />
Männliche und weibliche Trachten aus Lenggries, Schongau,<br />
Miesbach, Partenkirchen, Berchtesgaden, Jachenau,<br />
Schliersee, München, Passau und Dachau. – Etw. fleckig,<br />
Bindung in Auflösung begriffen. – Selten.<br />
1848 – OBERNBERG, J. VON, Historische Abhandlung<br />
von dem uralten Benediktiner-Kloster, und<br />
nachmaligen Chorstifte Schliers in Oberbayern.<br />
München, Akademischer Verlag, 1804. Mit gefalt.<br />
Kupferstichkarte. 144 S. Spät. Hlwd. (beschabt<br />
und bestoßen). (158) 300,-<br />
Lentner 10414. – Nicht bei Pfister. – Titel gestempelt,<br />
fleckig. – BEIGEB.: BOXLER, L., Geschichtliche Nachrichten<br />
des königlichen Landgerichts Schongau im Isarkreise.<br />
Augsburg 1831. Mit gefalt. lithogr. Karte und gefalt.<br />
lithogr. Tabelle. – (DERS.), Hohenschwangau's Denk -<br />
würdigkeiten und Vorzüge. Füssen 1833. – KURZE BE -<br />
SCHREIBUNG des Kalvarienberges beim Markte Tölz in<br />
Oberbayern. Tölz 1868.<br />
1849 – QUERI, G., Bauernerotik und Bauernfehme<br />
in Oberbayern. München, Piper, 1911. 4°. VIII,<br />
272 S., 2 Bl. (Anzeigen). Opp. (Rücken lichtrandig,<br />
beschabt und bestoßen). (125) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Nr. 398 von 900 Ex. (Gesamtaufl.: 950). –<br />
Hayn-G. VI, 325. Stern-Szana 259. – Klassisches volkskundliches<br />
Werk. – Kaum fleckig.
1850 – RECHTMÄSSIGKEIT der bürgerlichen Ehescheidung<br />
in Baiern, für katholische Seelsorger.<br />
2. umgearb. Aufl. München, Lentner, 1810. 64 S.<br />
Pp. d. Zt. (wasserrandig). (158) 80,-<br />
NACHGEB.: UEBER DIE UNMÖGLICHKEIT der<br />
Ehescheidung im moralischen Gesichtspunkte. 2. Aufl.<br />
O. O. 1810. 70 S. – UEBER DIE UNVERHÄLTNIS-<br />
MÄSSIGE BESTEUERUNG der katholischen Geistlichkeit<br />
im Königreiche Baiern. München o. J. 40 S. – Leicht<br />
fleckig.<br />
1851 – SCHLICHT, J., Bayerisch Land und Bayerisch<br />
Volk. München, Huttler, 1875. VII, 536 S. Hlwd.<br />
d. Zt. (125) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Bosl II, 147. – Beiliegen 3 weitere Werke<br />
von Joseph Schlicht: „Blauweiss in Schimpf und Ehr, Lust<br />
und Leid“ (1877), „Altheimatland“ (1895) und „Niederbayern“<br />
(1898).<br />
1852 – SCHRANK, F. VON PAULA, Baiersche Reise.<br />
München, Strobl, 1786. Mit gestoch. Portr., 2 ge -<br />
falt. Kupfertafeln und 2 Falttabellen. 7 Bl., 276 S.,<br />
1 Bl. Schlichte Pp. d. Zt. (bestoßen). (158) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – De Backer-S. VII, 915, 14. Lentner 163<strong>61</strong>:<br />
„Bemerkenswerte Mitteilungen über eine Reise um den<br />
Starrenbergersee(!), die Bibliothek zu Polling, zu Stein -<br />
gaden, Kloster Ettal, Benediktbeuern, Algäuische Provincialwörter,<br />
Wetterläuten, Münchener Curiositäten usw.“ –<br />
Zimmermann 124 (ohne die Falttabellen): „Kulturträger ist<br />
jedoch nicht nur die Geistlichkeit, sondern auch das Volk.<br />
Die Schilderung seiner 'Industrie', seiner Mentalität, die<br />
präzise Beschreibung seiner Trachten und die Wiedergabe<br />
seiner Sprache sind deutlicher Ausdruck der Hochschätzung<br />
durch Schrank. Dies alles läßt schon ins 19. Jahrhundert<br />
blicken.“ – Recht sauber.<br />
1853 – SCHULTZ, F., Die herzlich tief gefühlten<br />
Klänge eines Bayers, bei Zurückkehr seiner ihm<br />
theuer gewordenen Heimath. Augsburg, Reichel,<br />
1841. 4 S. Ohne Einband. (158) 60,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar (und nicht im<br />
KVK). – Gedicht in 17 Strophen. – Titel mit Bibliotheksschild,<br />
lichtrandig, etw. angeschmutzt.<br />
1854 – SENDTNER, O., Die Vegetations-Verhältnisse<br />
des Bayerischen Waldes. München, Cotta, 1860.<br />
Mit 6 (3 kolor.) gefalt. lithogr. Tafeln. XIII, 505 S.,<br />
3 Bl. Hlwd. d. Zt. (beschabt und bestoßen). (125)<br />
150,-<br />
Erste Ausgabe. – Stafleu-C. 116<strong>61</strong>. ADB XXXIV, 8: „Werden<br />
als Muster pflanzengeographischer Studien stets ihren<br />
wissenschaftlichen Wert behalten.“ – Besonders beein -<br />
druckend die kolor. Karte mit den Höhenverhältnissen des<br />
Bayerwaldes. – Titel gestempelt, stellenw. etw. fleckig.<br />
Deutschland 379<br />
1855 – WAGNER, F. B. M., Der Civil- und Cameral-<br />
Beamte. – Supplementa zum churfürstlichen baierischen<br />
Civil-, Cameral- und Policey-Beamten.<br />
3 Tle. in 1 Bd. Landshut, Schmid und Selbstvlg.,<br />
1774-79. 4°. 8 Bl., 378 S., 9 Bl., 301 S., 15 Bl.,<br />
133 S., 3 Bl. Hldr. d. Zt. (beschabt, bestoßen). (158)<br />
300,-<br />
Einzige Ausgabe. – Hamberger-M. VIII, 295 (nur das<br />
Grundwerk). – Mit dem im Selbstverlag erschienenen Supplement<br />
äußerst selten. – Vorsatz mit altem hs. Besitzvermerk,<br />
Titel gestempelt, etw. fleckig, leicht gebräunt.<br />
1856 – (WENING, M., Das Rennt-Ambt Landshuet.<br />
München, Straub, 1723). Qu.-Fol. Fragment mit<br />
72 Tafeln. Pp. um 1800 (beschabt). (112) 500,-<br />
Vgl. Lentner 4500. Pfister I, 804. Stetter 119. – Meist recht<br />
ausgedruckte Abzüge aus der zweiten Auflage mit Plattennummer.<br />
– Beigebunden ist die Wiebeking-Ansicht. – Ohne<br />
Rückgaberecht.<br />
1857 BENRATH – HEUBES, J. F., Rede bey der feierlichen<br />
Einweihung der neuen Pfarrkirche zu<br />
Benrath. O. O. (1822). Mit gestoch. Frontisp. 32 S.<br />
Brosch. d. Zt. (158) 80,-<br />
Sehr seltenes Ephemeron (im KVK nur ein Ex. in Hildesheim<br />
nachweisbar), „zu haben für 6 Stüber, zum Baue der<br />
Kirche“.<br />
1858 BERLIN – BRENNGLAS, A. (d. i. A. GLASS-<br />
BRENNER), Berlin wie es ist und – trinkt. Mischaufl.<br />
Hefte 1-22 und 24-30 (von 32). Leipzig, Rostosky<br />
und Jackowitz, 1836-50. Mit 30 kolor. litho gr.<br />
Tafeln. Orig.-Brosch. (stärker verschmutzt). (158)<br />
300,-<br />
Rodenhauser 1. Brieger-H. 9, 70. Hayn-G. I, 266. – Vgl.<br />
Kärcher 2706. – Berühmte satirische Heftserie im Berliner<br />
Dialekt, die sich mit Sittenschilderungen, Örtlichkeiten und<br />
Gebräuchen beschäftigt (Eckensteher, Holzhauer, Köchinnen,<br />
Droschkenkutscher und Fuhrleute, Schnapsläden,<br />
Moabit, komische Szenen etc.), daneben aber auch aktuelle<br />
Ereignisse (das Gastspiel Franz Liszts in Berlin) behandelt.<br />
– Unter den dezent kolorierten Darstellungen auch<br />
Karikaturen von Theodor Hosemann. – Einige Hefte in erster<br />
Aufl., Heft 18 in erster und zweiter Aufl. vorhanden. –<br />
Teils unaufgeschnitten, gering fleckig.<br />
1859 – TROJANOWSKIJ, P., Wzjatie Berlina. Moskau,<br />
Detskoj, 1945. Mit zahlr. Abb. 78 S., 2 Bl.<br />
OHlwd. (fleckig, beschabt und bestoßen). (7)<br />
100,-<br />
Rare Reportage des Kriegskorrespondenten Trojanowskij<br />
über die Eroberung Berlins durch die sowjetischen Truppen.<br />
– Kleine Einrisse, Buchblock gelockert.
380<br />
Nr. 18<strong>61</strong><br />
1860 BIBERBACH – GINTHER, A., Currus Israel et<br />
auriga ejus. Ed. octava correctior. 2 in 1 Bd. Augsburg,<br />
Veith, 1763. 4°. Mit gestoch. Frontisp. 20 Bl.,<br />
436 S., 17, 4 Bl., 423 S., 16 Bl. Ldr. d. Zt. (Gelenke<br />
gebrochen, beschabt und bestoßen). (7) 150,-<br />
Das Frontispiz im unteren Teil mit einer Ansicht von Biberbach.<br />
– Fliegender Vorsatz mit hs. Besitzvermerk, Titel ge -<br />
stempelt, stellenw. fleckig.<br />
18<strong>61</strong> BORUSSIA. Museum für Preußische Vaterlandskunde.<br />
3 Bde. Dresden, Pietzsch, 1838-42. 4°. Mit<br />
3 zweifarb. Titeln und 216 lithogr. Tafeln. II S.,<br />
1 Bl., 192 S.; 1 Bl., 192 S.; 1 Bl., 192 S., 1 Bl. Läd.<br />
Hldr. d. Zt. (72) 800,-<br />
Diesch 3986. Kirchner 7324. Engelmann 789. – Vollständige<br />
Folge aller 72 Lieferungen mit 31 Porträts und den schönen<br />
Ansichten, darunter Aachen, Andernach, Bacharach, (2),<br />
Barmen, Berlin (10), Bonn (3), Brandenburg, Breslau (5),<br />
Brieg, Danzig (2), Düsseldorf, Ehrenbreitstein, Eisleben,<br />
Elberfeld, Elbing, Erfurt (3), Frankfurt/Oder, Glatz, Glogau,<br />
Görlitz, Greifswald, Halberstadt (4), Halle, Hamm,<br />
Hannoversch Münden, die Burg Hohenzollern, Koblenz,<br />
Köln (4), Königsberg (3), Küstrin, Luckau, Magdeburg (2),<br />
Deutschland<br />
Maria Laach, Marienwerder, Münster (2), Neiße, Neuchâtel,<br />
Neuwied, Nordhausen, Oberwesel, Oppeln, Paderborn<br />
(2), Posen (2), Potsdam (2), Quedlinburg, Schweidnitz,<br />
Stendal (2), Stettin, Stralsund (2), Tangermünde (2), Thorn,<br />
Torgau, Trier, Bad Warmbrunn und Wernigerode. – Leicht<br />
gebräunt und fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1862 BÜLOW – DES HERRN HEINRICH WIL-<br />
HELM VON BÜLOW ÄMTLICHE BE RICH -<br />
TE über den Friedes-Kongress zu Basel. Frankfurt<br />
und Leipzig (= Mannheim, Schwan und<br />
Götz), 1796. 213 S. Pp. d. Zt. mit Rsch. (etw. be -<br />
schabt und bestoßen). (158) 100,-<br />
Veitenheimer 1183. – Vgl. Hamberger-M. I, 489. – Heinrich<br />
Wilhelm von Bülow, geboren 1748, trat nach juristischen<br />
Studien in Braunschweig und Helmstedt in braunschweigische<br />
Dienste, privatisierte seit 1790 in Regensburg, wurde<br />
1798 in Paris verhaftet, ging nach Nordamerika und starb<br />
1810 in Hamburg. Von ihm geht die Fama, er habe bereits<br />
als 18jähriger Jugendlicher – 5 Jahre vor seiner Promotion!<br />
– 1766 eine über 200 Seiten umfassende Replik auf Mosers<br />
„Von dem deutschen National-Geist“ unter dem Titel<br />
„Noch etwas zum deutschen Nationalgeiste“ geschrieben.<br />
– Auch das vorliegende Werk, wiewohl es in allen Biblio-
graphien unter Bülows Namen geführt wird, ist schwerlich<br />
von Bülow verantwortet. Ein ungenannter Herausgeber<br />
nimmt die Berichte zum Anlaß, um Bülow in einem ausladenden<br />
Kommentar (der etwa zwei Drittel des Buches ausmacht)<br />
mit überlegener Ironie abzukanzeln. Bülow schließt<br />
beispielsweise einen Brief mit einer gängigen Floskel:<br />
„Noch eines, ehe ich heute schliesse.“ Der Kommentar lautet:<br />
„Diese Manier auf einen schon berührten Gegenstand<br />
zurükzukommen, hatte schon meine selige Grostante<br />
auch.“ Die Beschreibung der politischen Konstellation<br />
allerdings ist von großer analytischer Schärfe und großem<br />
Ernst: „Preussens Interesse geht seit mehr, denn hundert<br />
Jahren dahin, und mus dahin gehen, von Teutschland so<br />
viel, als nur möglich ist, an sich zu reissen, sein Reich bis an<br />
die Nordsee auszudehnen, und ihm Nordteutschland und<br />
Batavien einzuverleiben. Oesterreichs Interesse mus sein,<br />
Baiern gegen die Niederlande einzutauschen, und sodenn<br />
Teutschland für jede fremde Abgränzung zu bewaren.“ –<br />
Das hat ein früherer Leser wie so manche andere Stelle auch<br />
mit Buntstift angestrichen. – Titel gestempelt, etw. fleckig.<br />
1863 DACHAU – LEUTHNER, A. J. N., Chronologischer<br />
Auszug aus der Sammlung wichtiger<br />
Krankheits- und Heilungsgeschichten, welche sich<br />
zu Maria Brunn nächst München bermerkenswerth<br />
ausgezeichnet haben. Erstes Heft (alles<br />
Erschienene). Altötting, Oesterlein, 1792. Mit<br />
Textkupfer. 20 Bl., 152 S., 3 Bl. Seide d. Zt. mit<br />
dreiseit. Goldschnitt. (158) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Blake 269. MNE I, 421. – Nicht bei Pfister<br />
und Lentner. – Sehr seltener Bericht über die phantastischen<br />
Heilerfolge des Bades. – Leuthner, der das Bad 1789<br />
erworben hatte, berichtet „ausführlich und medizinisch<br />
exakt von 67 Heilungsfällen, die er in sechzehn unterschiedliche<br />
Indikationsbereiche einordnet. Das 'seifenartige<br />
Mineralbad' war demzufolge bei 'Gemüthskrankheiten'<br />
ebenso erfolgreich wie bei Rheuma, Hautausschlägen,<br />
Geschwüren und verschiedenen anderen inneren Erkrankungen.<br />
Trotz aller Überzeugungskraft früherer Heilungen<br />
ließ aber die Besucherzahl um diese Zeit zu wünschen<br />
übrig. Leuthner führte dies auf die Konkurrenz auswärtiger<br />
Gesundbäder (wie Karlsbad) zurück. Erst 1863 mit der<br />
neuen Besitzerein Amalie Hohenester, blühte Maria Brunn<br />
wieder auf, denn die weitum bekannte 'Doktorbäuerin'<br />
sorgte mit den Erfolgen ihrer Wasser- und Naturheilkunde<br />
für großes Aufsehen. Sogar russische Adlige reisten zur<br />
Behandlung hierher. Nach dem Tod der Heilerin (1878)<br />
schwand bald auch der Ruhm Maria Brunns“ (Strauß, Heilige<br />
Quellen, 119). – Minimal fleckig.<br />
1864 DONAUWÖRTH – SARTORI, J. VON, Ge -<br />
schich te der Stadt Donauwörth. O. O. und Dr.,<br />
1778. 4°. 4 Bl., 92 S. Spät. Pp. (3) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Vgl. ADB XXX, 378. – Nicht bei Lentner<br />
und Pfister. – Beigebunden 8 Kleinschriften, darunter<br />
„Schreiben eines Freundes über die jüngst zu Regensburg<br />
erschienene Defense en Revers gegen eine vorläufige Aeußerung<br />
der Königl. Kurböhmischen Gesandtschaft“ (1778),<br />
„Darstellung der Betrügereyen und Nachricht von dem<br />
Leben Herrn M. Michael von Priest“ (1779) und „Nähere<br />
Beleuchtung des Conventions-Zwanzig Gulden-Fußes“<br />
(1765). – Möglicherweise sind zu einzelnen beigebundenen<br />
Werken hier nicht enthaltene Beilagen erschienen.<br />
Deutschland 381<br />
1865 DREISSIGJÄHRIGER KRIEG – (HOË VON<br />
HOHENEGG, M.), Nochmalige unvermeiden liche<br />
und gründliche Haupt-Vertheidigung des<br />
Heiligen Römischen Reichs evangelischer Chur-<br />
Fürsten und Stände. Leipzig, Ritzsch für Schürer<br />
und Götze, 1630. Fol. 46 Bl., 770 S., 22 Bl. Pgt. d.<br />
Zt. (fleckig, beschabt und bestoßen). (72) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Bircher A 10522. Knapp 31. ADB XII,<br />
545. – Auf Veranlassung des Kurfürsten Johann Georg von<br />
Sachsen unter Mitwirkung des lutherischen Dogmatikers<br />
Johann Gerhard entstandene Verteidigungsschrift gegen das<br />
Restitutionsedikt Ferdinands II. (1629), die „wegen ihrer<br />
tiefen Gelehrsamkeit und der Wucht ihrer Argumente noch<br />
heute unter den protestantisch-polemischen Arbeiten eine<br />
sehr bedeutende Stelle einnimmt“ (ADB). „Das Erscheinen<br />
dieser Broschüre hatte zur Folge, dass die Jesuiten, unterstützt<br />
von anderen Papisten, in mehreren Schriften ihre alte<br />
Behauptungen wiederholten und näher zu begründen suchten“<br />
(Knapp). – Innengelenke gebrochen, stellenw. wurmstichig,<br />
stärker gebräunt. – Beiliegen sieben weitere Werke<br />
zur deutschen Geschichte von 1680-1856, darunter ein Sammelband.<br />
1866 – IUSTITIA CAESAREA IMPERIALIS, Circa<br />
Declarationem Banni, contra Comitem Palatinum<br />
Electorem, & circa nuperam Executionem, contra<br />
captivos Pragenses. O. O. und Dr., 1622. 4°. 4 Bl.,<br />
80 S. Mod. Ldr. (7) 400,-<br />
VD 17 14:007555L. Hohenemser 5186. – Vgl. STC J 321<br />
(Ausg. 1621). – Anonyme politische Schrift in einer von<br />
zwei Druckvarianten aus dem Jahr 1622. – Titel mit Bibliotheksschildchen,<br />
erste Bl. an den Rändern und im Falz mit<br />
Japan hinterlegt, etw. gebräunt.<br />
1867 – KURTZER WARHAFFTER BERICHT wie<br />
die Tractaten und Handlung zwischen dem Löblichen<br />
Niedersächsischen Craiß an einem und<br />
Hertzogen von Friedland etc., auch Graff Johan<br />
von Tilli etc. vermittels der Herrn Churfürsten zu<br />
Sachsen etc. und Brandenburg in Braunschweig,<br />
bey gehaltener Cräiß Versammlung unfruchtbar<br />
abgangen. O. O. und Dr. 1626. 4°. 4 Bl., 256 S.<br />
(ohne die beiden Bl. Appendix). Flex. Pgt. d. Zt.<br />
(Gebrauchsspuren). (39) 150,-<br />
Hohenemser 5289. Rosenthal 5603 (ein komplettes Exemplar,<br />
eines ohne den Appendix). – Titel mit hs. Besitz -<br />
vermerk, wasserrandig und gebräunt. – Beiliegt von Ch. G.<br />
Hofmmann: Nucleus legum imperii et pacificationum novissimarum<br />
i. e. analysis Pacis Westphalicae. Frankfurt 1731.<br />
1868 – MEIERN, J. G. VON, Acta pacis executionis<br />
publica. Oder Nürnbergische Friedens-Executions-Handlungen<br />
und Geschichte. 2 Bde. Hannover<br />
und Tübingen, Cotta, und (Bd. II:) Leipzig<br />
und Göttingen, Schultze für Türpe, 1736-37. Fol.<br />
Mit 2 gestoch. Kopfvign. und 5 (statt 6) gefalt.<br />
Kupfertafeln. 8 Bl., XXXX, 70, 904; XXXII, 48,<br />
876 S. Stark läd. spät. Pp. (109) 300,-
382<br />
Erste Ausgabe. – Stintzing-L. III/1, 251. ADB XXI, 212.<br />
Jöcher-A. IV, 1231, 14. Dahlmann-W. 9236. Pfeiffer 30649<br />
(dat. Bd. II wie Jöcher und Dahlmann „1738“). – Umfangreiches<br />
Werk über die Friedensbestimmungen und ihre<br />
Ausführung, die erst im sogenannten Friedensexekutionshauptabschied<br />
von Nürnberg 1650 zum Abschluß kamen. –<br />
Unter den gefalt. Kupfern, z. Tl. gestochen von G. D. Heumann<br />
und J. W. Stör, ein Volksfest, das schwedische Friedensmahl<br />
und das Feuerwerk zum Abschluß der Verhandlungen.<br />
– Die S. 853-904 in Bd. I mit großem Eckausriß<br />
(fehlender Text hs. ergänzt); Schnitt angeschmutzt, wenig<br />
fleckig. – Unbeschnitten. – Mod. Exlibris.<br />
DAZU: GROPP, I., Collectionis novissimae scriptorum et<br />
rerum Wirceburgensium tomus III (von 4) in 1 Bd. Würzburg<br />
1748. Fol. Mit 6 ganzseit. Textkupfern. 10 Bl., XIII<br />
(recte XXIII), 836 S. – Lindner II, 198, 10. ADB IX, 734.<br />
Buchberger X, 1002. Kosch, Katholisches Deutschland,<br />
1153. – „Sein Fleiß in Erforschung der Würzburger<br />
Geschichte war unermüdet. Er fand viele unbekannte<br />
Urkunden und lieferte unschätzbare Materialien zur<br />
Geschichte des katholischen Frankenlandes“ (Lindner).<br />
1869 – SAMMLUNG – 4 Drucke mit Texten zur Pax<br />
Westphalica. Mainz, N. Heil für Ph. J. Fischer in<br />
Frankfurt, 1648-50. 4°. Spät. Interims-Umschl. (3)<br />
und ausgebunden. (22) 300,-<br />
INSTRUMENTUM PACIS, anno 1648 actu publico solenniter<br />
subscriptum, eorundemq(ue) sigillis munitum. 1648.<br />
6 Bl., 63 S. – VD 17 14:017843H. – Eine von 2 Druckvarianten<br />
beim selben Verleger aus demselben Jahr.<br />
FRIEDENS-SCHLUSS, wie solcher in offentlicher Versamblung<br />
underschrieben unnd bekräftiget worden. 1648.<br />
96 S. – VD 17 14:017866U. – Eine von 4 Druckvarianten<br />
beim selben Verleger aus demselben Jahr. – Deutsche Übersetzung<br />
der vorhergehenden lateinischen Originalfassung.<br />
INSTRUMENTUM PACIS, actu publico solenniter subscriptum<br />
eorundemq(ue) sigillis munitum. 1650. 8 Bl., 86 S.<br />
– VD 17 14:017845Y.<br />
FRIDENS-EXECUTIONS HAUPT RECESS, wie derselbe<br />
allerseits unterschrieben, besiglet, ratificirt, und endlich<br />
commutirt worden. 1650. 47 S. – VD 17 12:195210C.<br />
Titel meist gestempelt; alle Drucke gebräunt und fleckig. –<br />
Die ersten 3 Drucke mit umfangreichen Abschriften von<br />
Archivalien auf den Vakatseiten der ersten und letzten Blätter<br />
und mit zahlr. Unterstreichungen und Ergänzungen in<br />
margine, alles von alter Hand in Tinte. – 3 Beilagen. – Aus<br />
dem Vorbesitz des Historikers Florenz Tourtual (1841-<br />
1877) und des Archivars Eduard Aander Heyden (1848 –<br />
nach 1898) mit deren e. Besitzvermerken auf den Umschlägen<br />
der einzeln aufgeführten Drucke bzw. den Titeln der<br />
beigelegten Kleinschriften.<br />
1870 EBRACH – (SELNER, W.), Brevis notitia mona -<br />
sterii B(eatae) V(irginis) M(ariae) Ebracensis.<br />
Rom, Bernabò, 1739. 4°. Mit gestoch. (gefalt.)<br />
Frontisp. und 16 (4 gefalt.) Kupfertafeln. 4 Bl.,<br />
220 S., 1 Bl. (Errata). Hlwd. d. 19. Jhdts. (Gelenk<br />
eingerissen, beschabt und bestoßen). (3) 800,-<br />
Pfeiffer 10950. Lentner 7541. – Zweite erweiterte Ausgabe<br />
(EA 1738). – Ansichten von Ebrach und den Ebracher<br />
Kurien in Burgwindheim, Ebrach, Mainstockheim,<br />
Schwappach und Sulzheim; ferner Abbildungen der Grab-<br />
Deutschland<br />
mäler in der Klosterkirche. – Titel mit hs. Besitzvermerk,<br />
die Lage C in sich verbunden, stellenw. wasserrandig. –<br />
Siehe Abbildung Seite 373.<br />
1871 EGGENFELDEN – MAIER, M., Denkwürdigke<br />
Kriegsereignisse im königlich-baierischen<br />
Landgerichte Eggenfelden im Unterdonaukreise.<br />
München, Fleischmann, 1820. IV S., 2 Bl., 176 S.<br />
Läd. Pp. d. Zt. (125) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Nicht bei Pfister und Lentner. – Titel mit<br />
Besitzvermerk, etw. fleckig. – Zahlr. Beilagen.<br />
1872 EICHSTÄTT – FALCKENSTEIN, J. H. VON,<br />
Antiquitates Nordgauienses, Oder Nordgauische<br />
Alterthümer und Merckwürdigkeiten, aufgesucht<br />
in der Aureatensischen Kirche, oder Hochfürstl.<br />
Hochstifft Eichstett. 2 Tle. in 1 Bd. (ohne den<br />
„Codex diplomaticus“). Frankfurt und Leipzig,<br />
Lochner, 1733. Fol. Mit gestoch. Frontisp., wdh.<br />
gestoch. Titelvign., 5 Textkupfern, 21 Kupfertafeln<br />
(davon 1 mehrf. gefalt.) und 13 doppelblattgr.<br />
genealogischen Tabellen (in Pag.). 6 Bl., 256 S., 34,<br />
4 Bl., 430 (recte 432) S., 15 Bl. Pgt. d. Zt. mit goldgepr.<br />
Rtit. (fleckig, etw. beschabt und leicht bestoßen).<br />
(102) 500,-<br />
Erste Ausgabe. – Baader I, 160, 2. – Nicht bei Pfister, Pfeiffer<br />
und Lentner. – Das bedeutendste Werk des 18. Jhdts. zur<br />
Geschichte Eichstätts. „An Heranziehung und Mitteilung<br />
urkundlichen Materials hat es der Verfasser nicht fehlen lassen.<br />
Er hat jedoch nicht ohne Befangenheit geschrieben,<br />
insofern er im Unmut von Eichstätt geschieden ist, daher<br />
das Werk zu lebhaften Rekriminationen und Erwiderungen<br />
Veranlassung gab“ (Wegele). – Die Tafeln zeigen Porträts<br />
von Fürsten und Heiligen und heidnische Kulte und Altertümer;<br />
die große Falttafel mit einer Karte von Eichstätt,<br />
einer Gesamtansicht und zwei Detailansichten. – Vorsatz<br />
mit Spuren eines entfernten Exlibris, wenige Blätter ge -<br />
bräunt, gering fleckig. – Siehe Abbildung Seite 372.<br />
1873 – MAYER, F. A., Abhandlung über einen im Fürstenthume<br />
Eichstädt entdeckten altteutschen Familiengrabhügel.<br />
Bamberg, Dresch, 1835. Mit gefalt.<br />
lithogr. Tafel. 56 S. Orig.-Brosch. (mit hs. Vermerk,<br />
beschabt und bestoßen). (158) 150,-<br />
Nicht bei Lentner und Pfister. – Die S. 49-56 verbunden,<br />
etw. fleckig.<br />
1874 – NIEBERLEIN, J. A., Aufmunterung des<br />
Geists. Das ist: Geistliche Ermahnungen, oder<br />
Profess-Predigen. Augsburg, Wolff, 1734. 4°. Mit<br />
gestoch. Portr. 15 Bl., 248 S., 3 Bl. Ldr. d. Zt. auf<br />
Holzdeckeln mit 2 intakten Schließen (Rücken<br />
mit Wurmlöchern und Ausbrüchen, beschabt, be -<br />
stoßen). (58) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Jöcher-A. V, 698. Baader I/2, 87. – Profeßpredigten<br />
des Augsburger Domherrn Johann Adam<br />
Nieberlein (1662-1748), eines gebürtigen Eichstätters. – Das<br />
Porträt zeigt Maria Anna Adelgundis (Adelgundis Petten-
kofer; 1696-1756), Äbtissin des Eichstätter Benediktiner innenstifts<br />
St. Walburga, in deren Amtszeit (1730-1756) die<br />
barocke Ausstattung der Klosterkirche vollendet wurde. –<br />
Leicht fleckig, minimal gebräunt.<br />
1875 ERDING – ZÖPF, B., Historisch-topographische<br />
Beschreibung des k. Landgerichts Erding. Freising,<br />
Datterer, 1856. Mit lithogr. Faltkarte. VIII S.,<br />
1 Bl., 368 S. Pp. d. Zt. mit Rsch. (leicht beschabt).<br />
(167) 200,-<br />
Nicht bei Lentner und Pfister. – Titel gestempelt, leicht<br />
fleckig.<br />
1876 ERFURT – QUEHL, G., Die Prediger-Kirche zu<br />
Erfurt. Erfurt, Keyser, 1830. Mit 3 lithogr. Tafeln.<br />
S. (III)-XX, 304 S. Pp. d. Zt. (stark beschabt und<br />
etw. bestoßen). – Die Religion der Thüringer, Bd.<br />
I. – Herrmann 273, 144. – Fleckig und leicht ge -<br />
bräunt. (102) 150,-<br />
1877 FRANKEN – FALCKENSTEIN, J. H. VON,<br />
Antiquitates et memorabilia Nordgauiae veteris.<br />
Oder Nordgauische Alterthümer und Merckwürdigkeiten.<br />
Tle. I-III (von 4) in 2 Bdn. Schwabach<br />
und Leipzig, Enderes, 1734-43. Fol. Mit gestoch.<br />
Titel, 2 gestoch. Titelvign., 3 gestoch. Textvign.,<br />
10 Kupfertafeln, gefalt. Kupferstichkarte und 10<br />
(8 doppelblattgr.) Stammtafeln (ohne die 11 ge -<br />
stoch. Porträttafeln). 5 Bl., 332 S., 14, 4 Bl., 445 S.,<br />
5; 6 Bl., 668 S., 1, 10 Bl. Pgt. d. Zt. mit goldgepr.<br />
Rtit. und Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Wappensupralibros<br />
auf beiden Deckeln (Gebrauchsspuren).<br />
(102) 300,-<br />
Pfeiffer 29264. ADB VI, 555. Lentner 3127. – Wichtiges<br />
Werk zur Geschichte des fränkischen Raumes. – Die ersten<br />
beiden Bände behandeln Frühgeschichte, Christianisierung<br />
und die Bistümer Regensburg, Eichstätt und Bamberg; Der<br />
dritte Band enthält eine Geschichte der Burggrafen von<br />
Nürnberg und der Markgrafschaften Ansbach und Bayreuth.<br />
– 1743 erschien noch ein vierter Band mit dem<br />
„Codex diplomaticus“. – Bde. I und II: Innengelenke etw.<br />
wurmstichig, Vorsätze mit Besitzvermerk von alter Hand<br />
in Tinte, Karte mit Einrissen (tls. hinterlegt), teilw. etw.<br />
gebräunt, stellenw. wasserrandig und fleckig. – Bd. III: Vorsätze<br />
leimschattig, die S. 104-105 mit Buchschmuck (Buntstift),<br />
wenig fleckig.<br />
1878 – GESCHICHTLICHER BERICHT von dem<br />
Wallfahrtsorte Vierzehnheiligen zu Frankenthal in<br />
Oberfranken. Frankenthal, Verlag des Klosters,<br />
1851. Mit lithogr. Frontisp. 16 S. Marmor. Brosch.<br />
d. Zt. (minimal bestoßen). (158) 100,-<br />
Einzige Ausgabe. – Pfeiffer 45667. – Mit einer Ansicht der<br />
Wallfahrtskirche. – Kaum fleckig.<br />
Deutschland 383<br />
1879 – MERIAN – (ZEILLER, M.), Topographia<br />
Franconiae. Frankfurt, M. Merian, (1648). Fol. Mit<br />
gestoch. Titel, Textkupfer (Wappen), 2 gestoch.<br />
Panoramatafeln (Nürnberg und Würzburg), ge -<br />
falt. Kupferstichkarte und 40 tls. gefalt. Kupfertafeln.<br />
2 Bl., S. 3-78, 5 Bl. Ldr. d. Zt. (Gebrauchsspuren).<br />
(147) 2.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Schuchhard 40. Wüthrich IV, 39. – Innengelenke<br />
gebrochen, Ansicht von Nürnberg knapp beschnitten,<br />
Ansicht von Forchheim mit Einriß, die Panoramen von<br />
Nürnberg und Würzburg mit mehreren tls. hinterlegten<br />
Einrissen, zwei Tafeln ankoloriert, Ansicht von Schweinfurt<br />
verso mit Kritzelei von Kinderhand, untere Ecken etw.<br />
lädiert, letzte Lagen wurmspurig, etw. fleckig.<br />
1880 – MOSER, F. K. (VON), Des hochlöblichen<br />
Fränckischen Crayses Abschide und Schlüsse,<br />
vom Jahr 1600. biß 1748. 2 Tle. in 2 Bdn. Nürnberg,<br />
Lochner, 1752. 4°. Mit gestoch. Titelvign.<br />
von A. Nunzer. 10 Bl., 878 S.; 1 Bl., S. 883-1598,<br />
17 Bl. Pgt. d. Zt. mit goldgepr. Rtit. (leicht bestoßen).<br />
(3) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Pfeiffer 14638 (irrtümlich unter J. J.<br />
Moser). Stintzing-L. III/1, Noten, 273. – Letzte Seiten des<br />
zweiten Bandes etw. gestaucht. – Beiliegen die komplette<br />
„Sammlung sämtlicher Crays-Abschiede“ (1747-48) und<br />
die „Diplomatischen und historischen Belustigungen“ (Bde.<br />
I-III, 1753-56). – Alle Bände einheitlich in dekorativem<br />
Pergament gebunden, wenn auch in unterschiedlichen<br />
Formaten.<br />
1881 – RITTERSCHAFTLICHES SCHEMA fränkischer<br />
Stiftungen. Franken (= Altenburg, Petersen),<br />
1812. 16°. Mit 8 (2 kolor., 6 gefalt.) Kupfertafeln,<br />
gestoch. Musikbeilage und gefalt. genealogischer<br />
Tabelle. 1 Bl., 280, 120 S. Pp. d. Zt. (beschabt, be -<br />
stoßen). (108) 400,-<br />
Einzige Ausgabe. – Weller, Druckorte, I, 213. – Nicht in den<br />
Bavarica-, Almanach- und Kostümbibliographien. – Der<br />
zweite Teil des vorliegenden Druckes endet auf S. 120 mit<br />
dem Kustos „Die“. Das läßt zunächst sofort an ein inkomplettes<br />
Werk denken. Ist es das wirklich? Nein, vielmehr<br />
handelt es sich hier um die Titelausgabe des zweimal<br />
erschienenen „Reichs Ritterschafftl[ichen] Allmanachs aufs<br />
Jahr ... [1791 bzw. 1793]“, anonym herausgegeben von<br />
Friedrich Wilhelm Ferdinand von Brandenstein, erschienen<br />
1790 bzw. 1792 in Wüstenstein im Verlag des Herausgebers<br />
(bibliographische Nachweise dafür: Holzmann-B. I, 1242;<br />
Köhring 16; Baumgärtel 67). Die Titelausgabe ist gekürzt<br />
um den kalendarischen Vorspann des Almanachs und<br />
umfaßt jetzt außer allen Beilagen den Hauptteil mit 280 Seiten<br />
zu den ritterschaftlichen fränkischen Stiftungen und den<br />
Anhang mit 120 Seiten, enthaltend ein „Genealogisches<br />
Verzeichniß der vornehmsten jetztlebenden hohen Personen<br />
in Europa“. Auf eine Kustostilgung hat der Verleger<br />
verzichtet und nur ein neues Titelblatt drucken lassen und<br />
die Exemplare des Auflagenrestes damit vermarktet.
384<br />
Dieser Rest scheint nicht besonders groß gewesen zu sein,<br />
denn in öffentlichen Bibliotheken können wir nur 1 einziges<br />
Exemplar nachweisen (SB Berlin, dort ohne Hinweis<br />
auf Brandenstein und statt Altenburg mit der Lesart<br />
„Oldenburg“, wohl verderbt). – Die Tafeln mit Ansichten<br />
fränkischer Burgen und Ortschaften (Aufsees, Egloffstein,<br />
Heiligenstadt, Unterleinleiter, Pretzfeld und Weyer im<br />
Ahorntal), der Abbildung der Ordensinsignien und einer<br />
Stiftsdame im Statutenhabit, das ihr die bei einigen Frauentrachten<br />
gewollte stattlich-steatopyge Figur verleiht. – Ge -<br />
bräunt, fleckig. – Exlibris der Schenken von Stauffenberg<br />
auf Schloß Greifenstein in der Fränkischen Schweiz.<br />
1882 – SCHIER, J., Banz, Vierzehnheiligen, Lichtenfels,<br />
Staffelstein und Karolinenhöhe. Ein treuer<br />
und zuverlässiger Führer nach diesen Orten und<br />
durch das Mainthal für Jedermann. Bamberg,<br />
Humann für Schier in Lichtenfels, 1862. Mit<br />
4 Textholzstichen. 2 Bl., 67 S. Orig.-Broschur. –<br />
Pfeiffer 5186. (158) 120,-<br />
1883 FREIBERG – MÖLLER, A., Theatrum Freibergense<br />
chronicum. Beschreibung der alten löblichen<br />
Berg-Haupt-Stadt Freyberg in Meissen.<br />
2 Tle. in 1 Bd. Freiberg, Beuther, 1653. 4°. Mit<br />
gestoch. Titel und 2 Textholzschnitten. 20 Bl.,<br />
507 S., 12 Bl., 707 S., 48 Bl. Pgt. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
(stark gebräunt, bestoßen). (146) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – STC M 1238. Jöcher III, 569. – Buchblock<br />
lose, gestoch. Titel zur Hälfte aufgezogen, einige Bl. lose<br />
und mit kleinen Randschäden, in Tl. II die S. 147/48 mit<br />
Ausbrüchen durch Tintenfraß, stark fleckig und gebräunt.<br />
1884 FREIBURG – SCHREIBER, H., Urkundenbuch<br />
der Stadt Freiburg im Breisgau. 4 Tle. in<br />
2 Bdn. Freiburg, Herder, 1828-29. Mit 16 lithogr.<br />
Tafeln. Pp. d. Zt. (stark beschabt und bestoßen).<br />
(129) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Lautenschlager 491. – Urkunden vom frühen<br />
13. bis späten 15. Jahrhundert. – Die Tafeln mit Schriftproben,<br />
Münzen und Siegeln sowie einer Ansicht von Freiburg.<br />
– Abweichend von der genannten Tafelanzahl auf dem<br />
Titel und zur Tafelzählung bei Vergleichsexemplaren verfügt<br />
unser Exemplar über eine Tafel mehr; vermutlich handelt<br />
es sich bei der nicht näher bezeichneten letzten Tafel in<br />
Bd. I/1 um die untere Hälfte der Tafel „Schriftproben. Tafel<br />
I“. – Tafeln mit Quetschfalten; fleckig und gebräunt.<br />
1885 FREISING – MEICHELBECK, J. C., Ge schich -<br />
te der Stadt Freising und ihrer Bischöfe. Neu in<br />
Druck gegeben und fortgesetzt bis zur Jetztzeit<br />
von Anton Baumgärtner. Freising, Datterer, 1854.<br />
Mit lithogr. Frontisp. XII, 635 S. Pp. d. Zt. mit<br />
Rsch. (Rsch. mit minimalen Ausbrüchen, wenig<br />
berieben und bestoßen). (72) 150,-<br />
Lentner 7900: „Selten.“ – Das Frontispiz mit der Gesamtansicht<br />
von Freising. – Vorsätze erneuert, Titel gestempelt<br />
und mit größerem hinterlegten Ausriß (ohne Textverlust),<br />
teilw. stark braunfleckig.<br />
Deutschland<br />
1886 FRIEDRICH II. – LES MATINÉES du roi de<br />
Prusse a son neuveu. Berlin, o. Dr., 1766. 12°. 40 S.<br />
Brosch. d. Zt. (etw. fleckig). (158) 150,-<br />
Barbier III, 84: „Pamphlet célèbre.“ – Vgl. Jöcher-A. V,<br />
1669. Bengesco 2395. Holzmann-B. III, 53<strong>61</strong> und VI, 6579.<br />
Fromm 16623-16628. Henning 36. – Gegen Friedrich II.<br />
gerichtete Satire, in der in 5 „Morgenstunden“ über das<br />
Reich des preußischen Königs, seine Religions- und Rechtsauffassung<br />
und seine Politik gehandelt wird. Von 1766 bis<br />
1924 in mehr als 20 Ausgaben in französischer Sprache und<br />
einigen deutschen Übersetzungen verbreitet. Die Verfasserschaft<br />
der kleinen Schrift ist bis heute nicht geklärt;<br />
neben Friedrich selbst und Voltaire wurden der Graf von<br />
Schwerin, de Bonneville und Patono genannt. Friedrich als<br />
Satiriker seiner selbst scheidet als Verfasser aus, Voltaires<br />
angebliche Urheberschaft ist spätestens seit 1890 durch<br />
Bengescos Ausführungen widerlegt. Wilhelm Friedrich<br />
Karl Graf von Schwerin hat die Schrift ins Deutsche übertragen;<br />
ob von ihm auch das französische Original stammt,<br />
ob es Benedetto Patono oder Zacharie de Pazzi de Bonneville<br />
geschrieben hat: non liquet. – Leicht gebräunt.<br />
1887 – SAMMELBAND mit 14 Werken, alles Satiren<br />
aus dem Umkreis des preußischen Hofes, verfaßt<br />
meist unter dem Pseudonym „S“. 1760-62. Läd.<br />
Interims-Broschur. (158) 600,-<br />
In der Reihenfolge der Bindung:<br />
OEUVRES D'UN PARESSEUX, bel-esprit pendant la<br />
guerre. Par Mr. S***. Comédien de Sa Majesté le Roi de<br />
Prusse. „À Berlin, chez Grynaeus & Decker“, 1760. 2 Bl. –<br />
Enthält im „Avis des éditeurs“ die fiktive Lebensgeschichte<br />
des Herrn „S“, auf der Rückseite ein Verzeichnis seiner<br />
Werke (auf den Druckort Berlin verweist dabei unter anderem<br />
der Druckfehler „Jean Jaque Rousseau“).<br />
JOLI-COEUR, Grenadier de France, à Margot sa Gonzesse,<br />
Bouqettiere au coin de la rue Trousse-Vache, à Paris.<br />
„A Francfort sur le Mein. Imprimé par Elzévir-Pif-Pouf, Et<br />
se vend au Corps-de Garde“, o. J. (ca. 17<strong>61</strong>). 8 Bl.<br />
CHICANE aux manes de Fontenelle. Par Mr. S***.<br />
„A Berlin, imprimé chez G. J. Decker“, 17<strong>61</strong>. 30 S., 1 weißes<br />
Bl. – Wenn dieser Druckort stimmt, dann stammen die<br />
meisten Drucke des Sammelbandes ebenfalls aus Deckers<br />
Offizin, da Typen und Zierstücke identisch sind.<br />
LE DÉJEUNÉ DES ANGLOISES. Ohne Ort und Drucker<br />
(Berlin, Decker?), 17<strong>61</strong>. 22 S., 1 Bl.<br />
ÉTOIT-IL TROP GRAND? Avanture de femme. Par Mr.<br />
S***. „Paris“ (= Berlin, Decker?) 17<strong>61</strong>. 19 S. – Antwort:<br />
Aber was glauben Sie denn?<br />
NI QUEUE, NI TETE, ouvrage à la mode. Ohne Ort (Berlin,<br />
Decker?), 17<strong>61</strong>. 22 S., 1 weißes Bl.<br />
DÉLIRES de vingt ans. Ohne Ort (ca. 1762). – Zwar mit<br />
anderer Type als die vorgebundenen Werke gedruckt, das<br />
verwendete Zierstück auf dem letzten Blatt stammt aber aus<br />
demselben Fundus wie die bei den anderen Drucken verwendeten.<br />
NOUVELLE PRÉDICTION sur la Nouvelle Héloïse.<br />
Traduite de toutes le langues. Ohne Ort (Berlin, Decker?)<br />
17<strong>61</strong>. XVIII S.
LETTRE à Monsieur C** medecin & conseiller de son<br />
Altesse Sérénissime, Monseigneur le Land-Grave de H* C*.<br />
Ohne Ort und J. (Berlin, Decker, 17<strong>61</strong>?). 12 Bl. – Am<br />
Schluß unterzeichnet mit „S“. – Auf besserem Papier ge -<br />
druckt.<br />
MON CHEF-D'OEUVRE. „À Berlin, chez Arnaud<br />
Wever, 1762“. Mit gestoch. Titelvign. XLVII S.<br />
VIVE LES VOLCANS, et l'amour-propre. „A Torno, chez<br />
Groënlande, imprimeur du Cercle Polaire“, o. J. (1762?).<br />
4 Bl. – Das 11-strophige Gedicht ist laut Untertitel „Pontneuf<br />
méthaphysico-Lirique, chanté par le Seigneur Strangola-coglioni<br />
...“ (weitere 4 Zeilen mit sich überschlagendem<br />
Witz).<br />
RIMON-RIMASSE, pour titre et pour préface. Par Mr.<br />
S***. Ohne Ort (Berlin, Decker?), 1762. 8 Bl.<br />
LE GOUPILLON. Ohne Ort (Berlin, Decker?), 1762.<br />
Kl.-4°. 4 Bl.<br />
LA QUEUE et le mouchoir. Fable. Ohne Ort und Jahr<br />
(Berlin, Decker, 1762?). 2 Bl.<br />
Auf den Druckort Berlin deuten die meisten Indizien, und<br />
weil dem vermutlich so ist, findet man die Titel nicht bei<br />
Barbier und Gay-Lemonnyer. – Unbeschnitten und meist<br />
sehr gut erhalten. – Alle Werke von größter Seltenheit.<br />
1888 (GUDE, H. L.), Staat der fünff teutschen Ertz<br />
Bischöffe als des Ertz Bischoffen und Churfürsten<br />
zu Mayntz, Trier und Cölln, dann des Ertz<br />
Bischoffen zu Saltzburg und Besançon. Ingleichen<br />
des Hoch Meisters Teutschen Ordens. O. O., Dr.<br />
und Jahr (Halle, Renger, vor 1708). Mit gestoch.<br />
Wappentafel. 3 Bl., 88 S. Pgt. d. Zt. mit Resten<br />
eines später applizierten farb. Wappensiegels<br />
(Rücken mit kleiner Absplitterung, beschabt und<br />
bestoßen). (88) 300,-<br />
Einzige Ausgabe. – Holzmann-B. V, 3445. Bircher B 9154.<br />
– Verfaßt vom holsteinischen Schloßverwalter Heinrich<br />
Ludwig Gude, einem unsteten, offenbar auch labilen Geist,<br />
der auf seinen vielen Reisen „allzu unordentlich gelebet,<br />
und sich die Liebe zu hitzigen Geträncken so übernehmen<br />
lassen, daß er alle seine vorige Fertigkeit verlohren, und<br />
1707 zu Halle darüber verstorben“, wie es in Jöchers schön<br />
plastischer Kurzbiographie heißt (II, 1243). Die vorige Fertigkeit<br />
bestand in Gudes geschichtlich-genealogischer<br />
Schriftstellerei. „Er gab in einer langen Reihe kleiner Octavbändchen,<br />
deren jedes mit einem Kupfer geschmückt ist,<br />
Beschreibungen der meisten europäischen Staaten. Es sind<br />
Abhandlungen von bemerkenswerther Präcision und<br />
Uebersichtlichkeit, aber ohne jedes höhere geschichtliche<br />
oder geographische Interesse. Dem Bedürfniß ihrer Zeit<br />
thaten sie vorzüglich durch ihre Handlichkeit und praktische<br />
Brauchbarkeit genug“ (ADB X, 87).<br />
Aus dem Fundus dieser allesamt anonym und ohne Nennung<br />
von Verlagsort, Verleger und Erscheinungsjahr<br />
herausgebrachten frühen Taschenbücher sind hier vorgebunden<br />
6 Schriften zur Geschichte deutscher Staaten: Staat<br />
von Chur-Bayern, Staat von Chur-Sachsen, Staat der hochfürstlichen<br />
sächsischen Häußer Ernestinischer Linie, Der<br />
Staat von Preußen, Staat von Chur-Pfaltz und Staat der<br />
chur- und fürstlichen Häuser Braunschweig Lüneburg.<br />
Deutschland 385<br />
Ermittelte Erscheinungsdaten sind für alle Werke Halle,<br />
Renger, vor 1708; die jedem Bändchen beigegebenen Kupfer<br />
sind Porträtkupfer, und zwar von Maximilian Emanuel<br />
von Bayern, Friedrich August von Sachsen, Friedrich von<br />
Sachsen-Gotha, Friedrich I. von Preußen, Johann Wilhelm<br />
von der Pfalz und Georg Ludwig von Braunschweig-Lüneburg.<br />
– Vorsatz mit mod. Widmung, die Kupfer meist mit<br />
kleinem Ausriß durch verlorene Blattweiser (2 noch vorhanden),<br />
gebräunt, stellenw. fleckig.<br />
1889 HAMBURG – HAMBURGER TASCHENKA-<br />
LENDER auf das Jahr Christi 1797. Hamburg,<br />
Meyn, (1796). 16°. Mit 14 (2 doppelblattgr.) goldgehöhten<br />
Kupfertafeln. 32 Bl. (23 weiße Bl. zwischengeb.).<br />
OSeide (Bezug minimal lädiert) mit<br />
Goldbrokat-Vorsätzen. (83) 300,-<br />
Vgl. Köhring 157. – Nicht bei Lipperheide. – Sehr hübsch<br />
illustrierter Kalender des Rokoko. – Mit reizenden Kupfern<br />
zu Heinrich Zschokkes Drama „Abällino, der große Bandit“<br />
und Julius von Sodens „Aurore oder das Kind der<br />
Hölle“. – Wenige weiße Blätter mit Kritzeleien mit Bleistift;<br />
kaum fleckig. – Wohlerhalten. – Siehe Abbildung.<br />
1890 – HAMBURGISCHER STAATS-KALENDER.<br />
11 Bde. der Reihe in 11 Bdn. Hamburg 17(78-<br />
1837). 4°. Meist Pp. d. Zt. (starke Ge brauchs spuren).<br />
(83) 150,-<br />
Slg. Böhme 658 (Ausg. 1809). – Vorhanden: Jge. 1779, 1782,<br />
1798, 1806-07, 1811, 1816, 1819, 1829-30 und 1838. – Tls.<br />
starke Altersspuren. – Ohne Rückgaberecht.<br />
1891 HANNOVER – MANGOURIT, M. A. B.,<br />
Voyage en Hanovre, fait dans les années 1803 et<br />
1804. Paris, Dentu, 1805. XII, 500 S. Läd. Brosch.<br />
d. Zt. (56) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Goldsmiths 19002. Fromm 1<strong>61</strong>07. Ravier<br />
515. Hoefer XXXIII, 207: „Cette relation fut l'objet d'attaques<br />
assez vives dans quelques journaux.“ – Reisebeschreibung<br />
des Revolutionärs Michel Ange Bernard Mangourit<br />
(1752-1829) nach Niedersachsen; ausführlich über Hannover,<br />
das letzte Kapitel über den Harz und dessen mineralogische<br />
Vorkommen. Mit der ersten Veröffentlichung einiger<br />
Manuskripte von Leibniz (Ravier 515). – Titel und<br />
letztes Bl. leimfleckig, gebräunt, unbeschnitten.<br />
1892 (HELD, W.), Kurze Beleuchtung der Embser-<br />
Punktation, meistens aus der Geschichte. Frankfurt<br />
und Leipzig 1787. 178 S. Pp. d. Zt. (158)<br />
120,-<br />
Vgl. Holzmann-B. I, 4992 und 4927. Baader I/1, 234. Meusel<br />
V, 332 (Ausgabe Memmingen 1787). – Willibald Held<br />
war Prior im Kloster Roth.<br />
NACHGEB.: ANTWORTSCHREIBEN seiner hochfürstlichen<br />
Gnaden zu Speier, an Seine kurfürstlichen Gnaden<br />
zu Mainz, in Betreff der Emser Punkten. Bruchsal 1787.<br />
63 S. – Beide Drucke recht sauber.
386<br />
Nr. 1889<br />
1893 HERTZ, H., Bibliotheca Germanica. Erfurt,<br />
Hempel, 1679. Fol. Mit gestoch. Titelvign. Pgt. d.<br />
Zt. (etw. fleckig und bestoßen). (150) 1.000,-<br />
Erste Ausgabe. – STC H 964. CLC H 502. Wegele 577. –<br />
Älteres, systematisches Bücherverzeichnis zur deutschen<br />
Geschichte und Topographie mit 1851 Titeln. – VORGEB.:<br />
SPENER, PH. J., Theatrum nobilitatis Europeae. 4 Tle. und<br />
2 Appendizes. Frankfurt 1668-78. Mit gestoch. Titel. – Erste<br />
Ausgabe. – STC S 2392. FdF 1407. Heydenreich I, 18.<br />
Bernd 2310. – Genealogien der europäischen Fürstenhäuser<br />
in Tabellenform. – „Aside from his religious interests,<br />
Spener had a special predilection for genealogy and became<br />
an outstanding expert in it. An appendix brings one hundred<br />
genealogies of Venetian families“ (Faber du Faur). –<br />
CAVE, W., Tabulae, quibus doctores et scriptores ecclesiastici<br />
exhibentur. Hamburg (1677). – NACHGEB.: EBER-<br />
HARDINA HISTORICA DESCRIPTIO. (Tübingen),<br />
Kerner, (1682). – Erste Ausgabe der Festschrift zur zweiten<br />
Säkularfeier der Universität Tübingen. – Erman-H. II,<br />
17552. Seck 1031. – MEMORIA JUBILAEI TUBIN-<br />
GENSIS secunda. Tübingen (1681). – Erman-H. II, 17551.<br />
Seck 1030. – LITH, T. H. VON DER, Panegyricus, quo<br />
Friderico Wilhelmo Magno simulque Dorotheae gratulatus<br />
est. Frankfurt 1683.<br />
Vorsätze wurmstichig, tls. gebräunt und wasserrandig, etw.<br />
fleckig. – Aus der Hofbibliothek in Donaueschingen. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
Deutschland<br />
1894 HESSEN – DILICH, W., Hessische Chronica.<br />
Jetzo auffs new übersehen, corrigiret und verb.<br />
auch mit vielen Historien verm. 2 in 1 Bd. Kassel,<br />
Wessel für Unckel, 1<strong>61</strong>7. 4°. Mit 2 doppelblattgr.<br />
Kupferstichkarten. 4 (statt 8) Bl., 151 (recte 146)<br />
S., 3 Bl., 357 (recte 344) S. (ohne die letzten 2 Bl.).<br />
Restauriertes Hpgt. d. Zt. mit goldgepr. Rsch.<br />
(Rücken etw. fleckig und Deckel erneuert). (20)<br />
150,-<br />
Demandt I, 191. – Vierte und letzte Ausgabe der frühen<br />
Chronik Hessens. – Zu den fehlenden Vorstücken gehört<br />
ein Zwischentitel zu Tl. I, der auf das Jahr 1604 datiert ist;<br />
der Titel zu Tl. II trägt die Datierung 1608. Vermutlich fehlen<br />
am Schluß 2 Bl. mit dem Index bzw. einem Druckfehlerverzeichnis<br />
und Privileg. – Die beiden Karten sind auf<br />
den Rückseiten von S. 13-16 eingedruckt. – Titel gewaschen,<br />
die S. 17/18 mit Ausschnitt (geringer Textverlust), stark<br />
gebräunt, wasserrandig und fleckig. – Exlibris „Christian<br />
Ernst Graf zu Stolberg“. – Mehrere Beilagen, darunter die<br />
„Hessische Landesgeschichte“ von Wenck (1783-89) und<br />
die „Geschichte und topographische Beschreibung Wetzlars“<br />
von Ulmenstein (1802-10).<br />
1895 – FÜRSTLICH-HESSEN-HANAUISCHE<br />
VERORDNUNG wegen der Banqueroutiers<br />
und Fallimenten. Hanau, Waisenhausbuchdruckerei,<br />
o. J. (1786). Fol. 4, 4, 2, 4 Bl. Mod. Hldr. (20)<br />
150,-<br />
Nachgebunden zwei weitere Verordnungen zu Zahlungsunfähigkeit<br />
(1737 und 1745) sowie ein Umgangsverbot für<br />
Soldaten mit Prostituierten (1745). – Titel mit Numerierungen<br />
in Tinte, vereinzelt gering fleckig. – Beiliegen die<br />
„Fürstliche Hessen-Hanauische Armen- und Bettel-Ordnung“<br />
und eine „Taxa derer Wund-Aerzte“ für das Jahr 1772.<br />
1896 – (HEAD, F. B.), Bubbels from the Brunnens of<br />
Nassau. By an old man. London, Murray, 1834.<br />
Mit 10 lithogr. Tafeln auf aufgewalztem China. VI<br />
S., 1 Bl., 375 S. Hldr. d. Zt. (etw. beschabt). (39)<br />
80,-<br />
Erste Ausgabe. – Halkett-L. I, 258 (dat. fälschlich 1833).<br />
Lowndes 1020. – Ansichten u. a. von Frauenstein, Scharfenstein<br />
und Bad Schwalbach. – Leicht gebräunt, etw. fleckig.<br />
1897 – STEINER, (J. W. CH.), Ludwig I. – Zur Ge -<br />
schichte des Großherzogthums Hessen von 1790-<br />
1848. 2 Tle. in 2 Bdn. Offenbach und Seligenstadt,<br />
Selbstverlag, 1842-49. Mit 2 lithogr. Portrs. XIX,<br />
508; XIV, 138 S., 3 Bl. Pp. d.Zt. (gering bestoßen).<br />
(158) 200,-<br />
Demandt I, 371 u. 379. ADB XXXV, 705. – Die erste Biographie<br />
des Großherzogs Ludwig I., verfaßt von dem be -<br />
deutenden hessischen Topographen und Historiker Johann<br />
Wilhelm Christian Steiner (1785-1870). Trotz abweichendem<br />
Titel ist der zweite Band laut Vorwort als zweiter Teil<br />
des ersten Werkes angelegt und befaßt sich mit der Regentschaft<br />
des Großherzogs Ludwig II. – Stellenw. minimal<br />
fleckig.
1898 HILPOLTSTEIN – SIEGERT, C., Geschichte<br />
der Herrschaft, Burg und Stadt Hilpoltstein.<br />
Regensburg, Reitmayr, 18<strong>61</strong>. Mit lithogr. Ansicht,<br />
grenzkolor. lithogr. Plan und 4 Falttabellen.<br />
1 (statt 2) Bl., 441 S., 3 Bl. Pp. d. Zt. (tls. vergilbt,<br />
etw. berieben und bestoßen). (102) 150,-<br />
(Verhandlungen des historischen Vereines von Oberpfalz<br />
und Regensburg, Bd. XX). – Pfeiffer 21106. Lentner 8200:<br />
„Nicht im Handel! – Selten.“ – Ohne den Reihentitel. –<br />
Vorsätze erneuert, Titel gestempelt, etw. fleckig.<br />
1899 HIRSAU – CHRISTMANN, CH. D., Ge schich -<br />
te des Klosters Hirschau in dem Herzogthum<br />
Wirtemberg. Tübingen, Heerbrandt, 1782. 398 S.,<br />
1 Bl. (Anzeigen). Pp. d. Zt. mit Rsch. (beschabt<br />
und bestoßen). (75) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Heyd 4883. – Titel gestempelt, vereinzelt<br />
mit Knickspuren, stellenw. etw. fleckig. – Beiliegen der erste<br />
Band des „Kleinen Universums“ (1840; Titel und 142 Ta -<br />
feln) in einem stark fleckigen Exemplar sowie zwei weitere<br />
Werke.<br />
1900 HOHENLOHE – HANSSELMANN, CH. E.,<br />
Beweiß (Fortsetzung des Beweises), wie weit der<br />
Römer Macht, in den mit verschiedenen teutschen<br />
Völkern geführten Kriegen, auch in die nunmehrige<br />
Ost-Fränkische, sonderlich Hohenlohische,<br />
Lande eingedrungen. Schwäbisch Hall, Messerer,<br />
1768-73. Fol. Mit gefalt. genealogischer Tabelle,<br />
4 gefalt. Kupferstichkarten und 30 Kupfertafeln<br />
mit 36 gezählten Kupfern. 12 Bl., 248 S., 4, 9 Bl.,<br />
460 S., 14 Bl. Hpgt. d. Zt. (Kopf beschäd., stärker<br />
beschabt). (3) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Heyd 309. ADB X, 529: „Das Werk<br />
beschäftigt sich in der Hauptsache mit der römischen Epoche<br />
der ostfränkischen Provinz. Die nächste Veranlassung<br />
dazu hatten ihm die Ausgrabungen römischer Ueberreste<br />
gegeben, die er in der Umgebung von Oehringen mit Eifer<br />
und Sachkunde zu betreiben pflegte. Er hat durch diese<br />
Arbeiten der wissenschaftlichen Kenntniß nicht blos der<br />
römischen Epoche des ostfränkischen Landes, sondern auch<br />
der nächstfolgenden Jahrhunderte und des Gauzeitalters<br />
einen bleibenden Dienst erwiesen.“ – Christian Ernst<br />
Hans(s)elmann (1699-1776) stammte aus Weikersheim und<br />
war seit 1730 hohenlohischer Archivar beim Hauptarchiv<br />
in Öhringen. – Einzelne Tafeln knapp beschnitten, in Tl. 2<br />
die Tafel 21 am Ende eingebunden. – Siehe Abbildung.<br />
1901 HOHENSCHWANGAU – (HORMAYR, J.<br />
VON), Die goldene Chronik von Hohenschwangau.<br />
2 Tle. in 1 Bd. (München, Franz, 1842). 4°.<br />
Mit lithogr. Titel, 7 Stahlstichtafeln (1 gefalt.),<br />
8 lithogr. Tafeln und 5 genealogischen Tabellen.<br />
1 Bl., XVI, 242, 92 S., 1 Bl., 7 S. Pp. d. Zt. (Ge -<br />
brauchsspuren). (125) 100,-<br />
Engelmann 584. Pfister I, 66. – Mit Stahlstichansichten von<br />
Andechs, Füssen, Hohenschwangau, Landsberg, Schongau<br />
und Stams. Die lithogr. Tafeln zeigen Altertümer, Münzen<br />
und Porträts. – 1 Bl. Verlagsprospekt vorgebunden, Vorsatz<br />
mit hs. Besitzvermerk, stellenw. etw. fleckig.<br />
Deutschland 387<br />
Nr. 1893<br />
1902 INGOLSTADT – GERSTNER, (J.), Die Stadtpfarrkirche<br />
zu Unserer lieben schönen Frau in<br />
Ingolstadt. Ingolstadt, Attenkover, 1840. Mit ge -<br />
stoch. Frontisp. und 2 Stahlstichtafeln. 6 Bl., 86 S.<br />
OPp. (lichtrandig, beschabt und bestoßen). (158)<br />
100,-<br />
Lentner 4231. – Nicht bei Pfister. – Vorsatz mit Widmung<br />
des Verfassers, stellenw. stärker fleckig.<br />
1903 – (STUBENRAUCH, F. X. A. VON), Ge -<br />
schicht- und aktenmäßige Darstellung des Ur -<br />
sprunges, Fortganges und Umsturzes der in dem<br />
Landhause zu Hepperg nächst Ingolstadt errichteten<br />
Real-Land-Schule für arme Landeskinder.<br />
O. O. 1789. Fol. Mit zwei gefalt. Tabellen. 48,<br />
112 S. Heftstreifen d. Zt. (32) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Nicht bei Holzmann-Bohatta (Autor -<br />
zuweisung nach BSB). – Erste Beschreibung der Schule in<br />
Hepperg (erschien in den Folgejahren bis 1795 noch zweimal).<br />
– Titel angestaubt und mit hs. Besitzvermerk, etwas<br />
fleckig.<br />
1904 KALENDER – 9 Kalender des 18. und 19. Jahrhunderts.<br />
1759-1833. Verschiedene Einbände (tls.<br />
starke Gebrauchsspuren). (83) 150,-
388<br />
Darunter ein „Burghausischer Land-Kalender“ (1759) und<br />
ein „Burghauser Haus- und Schreibkalender“ (1830) sowie<br />
5 Jge. des „Münchner Haus- und Schreibkalenders“ (1812-<br />
33). – Lädiert, fleckig und gebräunt. – Ohne Rückgaberecht.<br />
1905 (KILIAN, I. F.), Neueste Verhandlungen wegen<br />
Fortsetzung des Reichstags während des Zwischenreichs.<br />
Regensburg, Montag und Weiß, 1793.<br />
Mit gestoch. Titelvign. VIII, 118 S. Schlichte Pp.<br />
d. Zt. (158) 120,-<br />
Einzige Ausgabe. – Baader, Gelehrtes Baiern, 587. Hamberger-M.<br />
IV, 88. Jöcher-A. III, 333. – Im KVK teilw. ohne<br />
Angabe des Autors. – Ignaz Felix Kilian privatisierte zu<br />
Regensburg. – Recht sauber.<br />
1906 KÖLN – THUMMERMUT(H), W., Krumbstab<br />
schleust niemand auß, hoc est: votiva relatio compromissi<br />
feudalis inter Dominum Ferdinandum<br />
archiepiscopum Coloniensem contra statum<br />
patriae nobilitatem agitati. Revisa, aucta. O. O.<br />
und Dr., 1643. Fol. 1 Bl., 249 (recte 247) S., 7 Bl.<br />
Hpgt. d. Zt. (Schwanz lädiert, beschabt und bestoßen).<br />
(83) 200,-<br />
Jöcher IV, 1183. – Vgl. Georgi IV, 217. – Zweite Ausgabe<br />
des „raren Werks“ (Jöcher) zur kölnischen Kirchen geschich<br />
te. Die erste Ausgabe war 1632 anonym erschienen,<br />
weitere folgten 1718 und 1738. – Juristische Stellungnahme<br />
zu der vom Kölner Erzbischof geübten Praxis, Frauen aus<br />
der Lehensfolge auszuschließen. – Vorsatz ge stempelt, Titel<br />
mit Besitzvermerk von alter Hand in Tinte, die S. 75-78 verbunden,<br />
gebräunt und fleckig.<br />
1907 LANGE – ORIGINAL-ANSICHTEN der historisch<br />
merkwürdigsten Staedte in Deutschland,<br />
nach der Natur aufgenommen von verschiedenen<br />
Künstlern, in Stahl gestochen von J. Riegel, J. Poppel,<br />
M. Kolb, E. E. Höfer und andern deutschen<br />
Künstlern. O. O. (um 1880). 4°. Stahlstich-Titel<br />
und 100 Stahlstichtafeln. 1 Bl. (Inhaltsverzeichnis).<br />
OLwd.-Mappe (starke Gebrauchsspuren). (88)<br />
400,-<br />
Mit Ansichten von Bamberg, Berlin, Braunschweig, Bremen,<br />
Darmstadt, Dresden, Eisenach, Erfurt, Frankfurt,<br />
Fulda, Hamburg, Hildesheim, Köln, Leipzig, München,<br />
Stuttgart, Ulm, Wiesbaden etc. – Etw. fleckig. – DAZU:<br />
HEYNE, W., XI Tafeln zum Traciren von Eisenbahnen.<br />
Wien 1870. – DER RHEINSTROM und seine wichtigsten<br />
Nebenflüsse. Berlin 1889. – RITTER, L., Malerische An -<br />
sichten aus Nürnberg. Berlin 1876. – PICTURESQUE<br />
EUROPE. 5 Bde. London um 1880. – STRAUSS, F. A.,<br />
Die Länder und Stätten der Heiligen Schrift. Stuttgart 18<strong>61</strong>.<br />
1908 LINDAU – TAUBER, F., Erinnerungen an Lin -<br />
dau und den Bodensee als malerische, anheimelnde<br />
Blaufluth mit ihren Zauber-Geländen. München,<br />
Gotteswinter, 1863. 12°. Mit getönter lithogr.<br />
Tafel. 158 S. Lwd. d. Zt. – Leicht fleckig. (158)<br />
100,-<br />
Deutschland<br />
1909 MALERISCHE ANSICHTEN aus Deutschland,<br />
der Schweiz und den zu Deutschland gehörigen<br />
Ländern. Nach der Natur gezeichnet und<br />
lithographirt von Lorenz Ekeman Allesson u. a.<br />
Mit beigefügtem Text von Gustav Schwab. Heft I<br />
(von 3) in 1 Bd. Karlsruhe, Velten, 1825. Qu.-4°.<br />
Mit lithogr. Titel, 2 lithogr. Widmungseiten und<br />
12 lithogr. Tafeln. 14 S. Stark läd. Orig.-Broschur.<br />
(75) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Thieme-B. X, 444. Schefold 3058, 6901,<br />
7875, 9151-52 b, 21124, 24053, 26624, 28526 und 33296. –<br />
Mit der schönen Gesamtansicht von Stuttgart. – Der schwedische<br />
Lithograph und Maler Lorenz Ekeman-Allesson<br />
(1791-1828) wurde 1821 als Professor und Direktor des<br />
damals neueingerichteten Instituts für Lithographie nach<br />
Stuttgart berufen. – Titel, Widmung und Text in deutscher<br />
und französischer Sprache. – Druckvermerk der Broschur<br />
abweichend auf das Jahr 1826 datiert. – Zusätzlich eingebunden<br />
sind zwei Tafeln des zweiten Heftes, darunter eine<br />
Ansicht von Basel. – Stark fleckig.<br />
1910 MANNHEIM – (ARETIN, J. CH. VON),<br />
Unpartheiische Prüfung der von Karl Grafen von<br />
Strengschwerd in seinem rechtlichen Gutachten<br />
die Uebergabe der Festung Mannheim betreffend,<br />
aufgestellten Grundsäze, von einem deutschen<br />
Publizisten, der weder Caesareaner, noch Churoder<br />
Fürstenerianer ist. Frankfurt und Leipzig,<br />
o. Dr., 1796. 80 S. Broschur der Zeit. (158) 100,-<br />
Vgl. Baader, Gelehrtes Baiern, 37 (EA 1796 mit 56 S. Um -<br />
fang). – Nicht bei Hamberger-Meusel.<br />
1911 MOSER, J. J., Nebenstunden von Teutschen<br />
Staats-Sachen. 6 Tle. in 3 Bdn. Frankfurt und<br />
Leipzig (= Ulm), Gaum, 1757-58. Pgt. d. Zt. mit<br />
goldgepr. Rtit. (fleckig). (3) 150,-<br />
Enslin-E. 271. – Innengelenke mit Wurmspuren, minimal<br />
gebräunt. – DAZU: DERS., Grund-Sätze der Reichs-Hof-<br />
Raths-Praxis. Frankfurt 1743. – Beiliegen 5 mehrbändige<br />
Werke desselben Verfassers (unvollständig). – Alle Bände<br />
einheitlich in dekorativem Pergament gebunden.<br />
1912 – Reichs-Stättisches Hand-Buch, worinn die heutiges<br />
Tages noch einen Nuzen zu haben scheinende<br />
Urkunden, welche Frey- und Reichs-Stätte<br />
angehen, aus Herrn Lünigs Reichs-Archiv extrahirt<br />
und mit vilen daselben nicht befindlichen<br />
Stücken vermehret, anzutreffen seynd. 2 Bde.<br />
Tübingen, Selbstvlg., 1732-33. 4°. 4 Bl., 1078,<br />
42 S.; 2 Bl., 1100, 48 S. Hpgt. d. Zt. (leicht be -<br />
schabt). (3) 300,-<br />
Einzige Ausgabe. – Pütter III, 165. Wächter 266, 4.<br />
Schömbs 50. – Nach Städten geordnete Sammlung von Verträgen,<br />
Urkunden etc. – Minimal fleckig.
Nr. 1900<br />
1913 – Vollständiger Bericht von der so berühmt – als<br />
fatalen Clausula Articuli IV. Pacis Ryswicensis.<br />
Frankfurt, Multz, 1732. 4°. 4 Bl., 456, 131 S. Hpgt.<br />
d. Zt. (Kopf mit Fehlstelle, bestoßen und fleckig).<br />
(3) 250,-<br />
Seltene Schrift des bedeutenden württembergischen Staatsund<br />
Völkerrechtlers zum Frieden von Rijswijk (1697), durch<br />
den der Pfälzische Erbfolgekrieg beendet wurde. – Stellenw.<br />
gebräunt und fleckig, anfangs kleine Wurmspuren.<br />
DAZU: SAMMLUNG der neuesten Staats-Schrifften zum<br />
Behuf der Historie des Jetzigen Krieges in Teutschland auf<br />
das Jahr 1756 (1757). – (HENNINGS, H.), Meditationum<br />
ad instrumentum pacis Caesareo-Suecicum specimen primum<br />
anno MDCCVI-MDCCXII. 2 Bde.<br />
1914 MÜNCHEN – ACHT-TÄGIGES JUBEL-FEST,<br />
nach vierhundert-jährigen Zeit-Lauff von 1295.<br />
biß 1695. in der Chur-Bayrischen Haupt- und<br />
Residentz-Statt München. München, Rauchs<br />
Deutschland 389<br />
Witwe für von Gelders Witwe, 1696. 4°. Mit ge -<br />
stoch. Frontisp. von M. Wening nach J. F. Schnabl.<br />
3 Bl., 179 S. Pgt. d. Zt. mit goldgepr. Medaillon<br />
und Fileten auf den Deckeln (ohne die Schließbänder,<br />
Deckel leicht gebogen, etw. angeschmutzt).<br />
(158) 200,-<br />
Lentner 1838: „Fehlt bei Maillinger.“ – Sammlung von Lobpredigten<br />
anläßlich des 400jährigen Bestehens des Riedlerklosters.<br />
– Das Frontispiz mit einer kleinen Ansicht des<br />
Klostergebäudes. – Letzte Blätter gering wurmstichig, etw.<br />
gebräunt und fleckig.<br />
1915 – AUSSFÜHRLICHER BERICHT uber die in<br />
der Heil. Christ-Nacht 1705. von den Rebellischen<br />
Bauren-Volck vorgenommene Belaegerung<br />
der Statt München, und darauff erfolgten harten<br />
Niderlag in dem Dorff Sendlingen. O. O., Dr. und<br />
J. (1706). 4°. 2 Bl. Ohne Einband. – Letzte Seite<br />
leicht gebräunt, wenig fleckig. (129) 150,-
390<br />
1916 MÜNCHEN – EISENMANN, J. A., Beschreibung<br />
der Haupt- und Residenzstadt München<br />
und ihrer Umgebungen, in topographischer,<br />
geschichtlicher und statistischer Hinsicht. 2. verb.<br />
und verm. Aufl. München, Fleischmann, 1814. Mit<br />
8 (2 gefalt.) Kupfertafeln, gefalt. gestoch. Plan und<br />
7 Textkupfern. XVI, 236 S., 3 Bl. Stark beschäd.<br />
Pp. d. Zt. (72) 100,-<br />
Maillinger I, 3055. Pfister I, 4495. Lentner 13513: „Sehr selten.“<br />
– Mit gefalt. Gesamtansichten Münchens von Süd -<br />
osten und Starnbergs (Bollinger nach Wagenbauer) sowie<br />
hübschen Ansichten aus München und Umgebung im Text<br />
und auf den Tafeln: u. a. Isartor, Karolinenplatz, Max-<br />
Joseph-Platz, Chinesischer Turm, Nymphenburg (starker<br />
Textabklatsch) und Schleißheim. – Alters- und Gebrauchsspuren.<br />
1917 – (FLEISCHMANN), Uebersicht der zum<br />
Grundriß von München und dessen Vorstädten<br />
gehörigen Straßen, Gassen, Plätze, Brücken,<br />
Momumente, Kirchen etc. (München, Deschler,<br />
o. J. [1838]). 4°. Mit gestoch. Plan (30,3 x 30,8 cm).<br />
4 S. Zus. als Faltbl. mont. in Pp.-Schuber d. Zt.<br />
(leichte Gebrauchsspuren). (158) 150,-<br />
Pfister II, 62. – Nicht bei Lentner. – Sehr seltener und präziser,<br />
in Stahlstich ausgeführter Plan der Stadt München und<br />
ihrer näheren Umgebung, vornehmlich produziert für Touristen<br />
und gehandelt im Vertrieb des „Neuen Tagblatts für<br />
München und Bayern“. Dieses warb für den Plan in seiner<br />
ersten Ausgabe: „Von dem Bureau-Sekretär beim k. Kriegsministerium,<br />
Herrn Fleischmann, ist ein Kärtchen unter<br />
dem Titel: 'Uebersicht der zum Grundriß von München<br />
und dessen Vorstädten gehörigen Strassen, [...]' – entworfen,<br />
ganz vortrefflich ausgeführt und herausgegeben worden.<br />
Dieser Wegweiser verdient allen Fremden nachdrücklichst<br />
empfohlen zu werden. Es kostet 36 kr. und Exemplare<br />
hievon können im Comptoir des neuen Tagblattes für München<br />
und Bayern eingesehen und abgeholt werden“ (Nr. 1,<br />
Juli 1838, S. 218). – Die ausführliche Legende auf zwei Blättern<br />
(vier Seiten) wohl schon verlagsseitig an den Plan montiert.<br />
– Über den KVK nur ein Exemplar nachweisbar<br />
(Frankfurt am Main, Universitätsbibliothek).<br />
1918 – FÜSSLI, W., Münchens vorzüglichste öffentliche<br />
Kunstschätze. München, Lindauer, 1841. Mit<br />
6 Stahlstichtafeln und gestoch. Faltplan. X S., 1 Bl.,<br />
263 S. OPp. (etw. fleckig, beschabt und bestoßen).<br />
(72) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Lentner 189. Pfister I, 822. – Die Ansichten<br />
stammen aus dem ebenfalls bei Lindauer erschienenen<br />
„Münchner Vergißmeinnicht“. – Etw. fleckig, unten wasserrandig.<br />
– Beiliegen Westenrieders „Beschreibung des<br />
Wurm- oder Starenbergersees“ (EA 1784) und Wolfs „Ur -<br />
kundliche Chronik von München“ (2 Bde. 1852-54).<br />
Deutschland<br />
1919 – GESCHICHTE der ersten Bürgeraufnahme<br />
eines Protestanten in München. Ein Beitrag zur<br />
Charakteristik der Baierischen Landstände mit<br />
Urkunden. O. O. und Dr. (Nürnberg, Stein),<br />
1801. 1 Bl., 82 S. Brosch. d. Zt. – Erste Ausgabe.<br />
(158) 120,-<br />
1920 – LEBEN UND WUNDERWERCK deß heiligen<br />
Bischoffs und Beichtigers Benno, der Chur-<br />
Bayrischen Haupt- und Residentz-Statt München,<br />
auch allgemainen Land-Patrons und Schutz-Heyligen.<br />
Auff ein neues in den Truck gegeben. München,<br />
Rauch, 1697. 4°. Mit gestoch. Portr. von<br />
C. G. von Amling nach G. A. Wolff, dat. „1696“.<br />
8 Bl., 378 (recte 376) S., 2 Bl. Ldr. d. Zt. (Rücken<br />
restauriert, beschabt und bestoßen). (125) 100,-<br />
STC L 330. Pfister I, 1358. Lentner 678 (inkomplett). –<br />
Dritte Ausgabe. – Titel gestempelt, Vorsatz mit hs. Eintrag,<br />
stellenw. minimal fleckig. – DAZU: STRAUSS, F. J., Das<br />
Leben und Leiden des heiligen Emmeran Apostels in Bayern<br />
und Bischofs zu Regensburg. (Regensburg 1830).<br />
1921 – SCHILLER, F., München, dessen Kunstschätze,<br />
Umgebungen und öffentliches Leben. München,<br />
Palm, 1841. Mit Holzstich-Frontisp. in Braundruck<br />
(in Pag.) und gefalt. gestoch. Plan mit Randansichten<br />
von C. Schleich. XIV S., 1 Bl., 268 S.<br />
OLwd. – Erste Ausgabe. – Lentner 465. (158)<br />
100,-<br />
1922 – KONVOLUT – 16 Werke über München. Ca.<br />
1830-1920. Verschied. meist läd. Einbände. (125)<br />
150,-<br />
1923 NATIONALSOZIALISMUS – AMTLICHER<br />
TASCHENFAHRPLAN für das Oberschlesische<br />
Verkehrsgebiet. Winterausgabe 1941/42. Oppeln<br />
(1941). 248 S. Orig.-Brosch. (minimal fleckig). –<br />
Wenig fleckig. (7) 150,-<br />
1924 – ARBEITER und die bildende Kunst, Der. Hrsg.<br />
von der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“.<br />
O. O., Dr. und J. (Berlin ca. 1936). Mit zahlr. Abb.<br />
48 S. OLwd. (Deckel gewölbt, angeschmutzt). (7)<br />
150,-<br />
Publikation zur Systematik und Aufgabe von Kunstausstellungen<br />
in Betrieben. – Gestaltet vom Bauhauskünstler<br />
Herbert Bayer (1900-1985), der 1938 in die Vereinigten<br />
Staaten emigrierte. – Innengelenke aufgeplatzt, Vorsatz ge -<br />
stempelt, etw. fleckig.
1925 – HITLER, A., Mein Kampf. Bd. I (von 2). München,<br />
Eher, 1925. Mit Portr. XVI, 392 S., 16 Bl.<br />
OHlwd. (fleckig). – Erste Ausgabe. – PMM 415. –<br />
Vorsätze gestempelt. (3) 100,-<br />
1926 – HÖRR, H., UND E. DUB, Die Postwertzeichen<br />
des Sudetenlandes. Leipzig, Senf, (1941). Mit<br />
zahlr. Abb. 234 S. OLwd. (etw. fleckig). (7) 180,-<br />
Erste Ausgabe. – Seltenes und reich illustriertes Dokument<br />
zur deutschen Philatelie. – Briefmarken des Sudetenlandes<br />
waren nur für kurze Zeit, vom 21. September bis zum<br />
19. Oktober 1938, im Handel erhältlich. Nach dem An -<br />
schluß war die deutsche Reichspost auf die neuen politischen<br />
Verhältnisse noch nicht vorbereitet. Um den Postbetrieb<br />
weiterhin zu garantieren, schuf die Sudetendeutsche<br />
Partei eiligst eine Übergangslösung. Bis zum Eintreffen<br />
deutscher Briefmarken wurden die tschechischen Briefmarken<br />
mit einem Aufdruck versehen und an den Postschaltern<br />
verkauft. Die Frankaturgültigkeit bestand nur<br />
wenige Tage, und die vorgefundenen Restbestände tschechischer<br />
Briefmarken, die überdruckt wurden, waren ge -<br />
ring. Die amtlichen Sudetenland-Briefmarken gehören deshalb<br />
zu den Raritäten der Philatelie. – Vereinzelt mit ge -<br />
ringfügigen Anstreichungen, die S. 123/24 mit Randeinriß.<br />
1927 – LINGG, A., Die Verwaltung der National sozialistischen<br />
Deutschen Arbeiterpartei. (3. Aufl.)<br />
München, Eher, 1940. XIX, 363 S. OLwd. (ge -<br />
stempelt, beschabt und bestoßen). – Mehrf. ge -<br />
stempelt. (7) 100,-<br />
1928 NEIDECK – OESTERREICHER, P., Die Burg<br />
Neideck. Geschichtlich dargestellt. Bamberg,<br />
Selbstvlg., 1819. Mit gestoch. Frontisp. XVI, 46,<br />
XXIV S. Pp. d. Zt. – Titel mit Besitzvermerk,<br />
leicht fleckig. (158) 80,-<br />
1929 NIEDERSACHSEN – MERIAN – (ZEILLER,<br />
M.), Topographia und Eigentliche Beschreibung<br />
der Vornembsten Stäte, Schlösser, auch anderer<br />
Plätze und Örter in denen Hertzogthümern<br />
Braunschweig und Lüneburg. Frankfurt, Merian,<br />
1654. Fol. Mit gestoch. Titel, 3 doppelblattgr.<br />
Kupferstichkarten, 2 doppelblattgr. Stammtafeln<br />
und 132 tls. doppelblattgr. und gefalt. Kupfer tafeln.<br />
2 Bl., S. 3-220, 5 Bl. Pp. um 1800 mit<br />
3 Rsch. und Rvg. (beschabt und bestoßen). (126)<br />
4.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Wüthrich 63. – Mit den 3 nicht im Bericht<br />
an den Buchbinder vermerkten Tafeln von C. Buno und<br />
der dreiseitigen Widmung an die Herzöge August (von<br />
Braunschweig-Wolfenbüttel), Christian Ludwig (von<br />
Braunschweig-Lüneburg) und Georg Wilhelm (von Braunschweig-Kalenberg).<br />
– Titel gestempelt, Ansicht von Northeim<br />
mit minimalem Ausriß, ansonsten sauberes Exemplar.<br />
– Aus der Bibliothek der Franziska von Hohenheim.<br />
Deutschland 391<br />
1930 NÜRNBERG – FISCHÖDER, J. M., Dankund<br />
Lobgedicht bey der Aufstellung des Benjamin<br />
Schwerdtischen Chirurgischen Instrumenten<br />
Fabrikantens, neu aufgeführten Gebäudes. Nürnberg,<br />
o. Dr., 1809. Mit gestoch. Kopfvign. 12 S.<br />
Mod. Heftstreifen. (158) 120,-<br />
Einziges bekanntes Exemplar, nicht nachweisbar über den<br />
KVK und im GV. – Lobgedicht in 37 Strophen zur Einweihung<br />
des in nur fünf Monaten (siehe Strophe drei) errichteten<br />
Fabrikgebäudes. Der sonst unbekannte Verfasser war<br />
laut Titel ein „Zimmergesell aus Ansbach“. Der Nürnberger<br />
Fabrikant Benjamin Schwerdt hat 1808 einen <strong>Katalog</strong><br />
medizinischer Instrumente veröffentlicht. – Vereinzelt ge -<br />
ring fleckig.<br />
1931 – (GABLER, A., 160 Nürnberger Schimpfwörter<br />
auf 16 Tafeln bildlich dargestellt und in Kupfer<br />
radirt. Nürnberg) ca. 1860. Qu.-4°. 16 Kupfer tafeln.<br />
Pp. d. Zt. (starke Gebrauchsspuren). (108)<br />
150,-<br />
Hayn-G. V, 434. – Vgl. Lipperheide 3523. Hiler 348 (beide<br />
die EA 1799). – Nachdruck der berühmten Kupferfolge von<br />
den Originalplatten, ein weiterer erschien 1906 in Nürnberg<br />
bei Edelmann. – Das Makulaturblatt im Rücken mit<br />
einem Druckvermerk „Berlin 1860 – Druck und Verlag Reimer“<br />
und hs. Besitzeintrag aus dem Jahr 18<strong>61</strong>. – Vorsätze<br />
gebräunt, stellenw. leicht fleckig.<br />
1932 – JUNG, C. F., Kurze doch gründliche Anweisung,<br />
was die Comicia Burggraviae in Nürnberg<br />
seye und involvire? Samt Genealogie von denen<br />
Burggrafen. 2 Tle. in 1 Bd. Ansbach, Lüders, 1733-<br />
35. 4 Bl., 216 S., 3 Bl., 438 S., 1 Bl. (= Stammtafel).<br />
Hpgt. d. Zt. (leicht fleckig und beschabt). (102)<br />
120,-<br />
Erste Ausgabe. – Pfeiffer 7988 (nur Tl. 2). Will, BN I, 722.<br />
– Der zweite Teil behandelt vor allem Friedrich I. von<br />
Hohenzollern. – Wenig fleckig.<br />
1933 – MONATHLICHE historisch-litterarisch-artis -<br />
tische Anzeigen zur ältern und neuern Geschichte<br />
Nürnbergs. Jge. I-VI (alles Erschienene) in 6 Bdn.<br />
Nürnberg, Schneider, 1797-1802. Mit einigen Beilagen.<br />
Pp. d. Zt. (stark beschabt und bestoßen).<br />
(102) 150,-<br />
Kirchner 1300. Pfeiffer 28529. – Seltenes Periodikum zur<br />
Nürnberger Stadtgeschichte. – Der letzte Band mit Feuchtigkeitsschaden;<br />
wenig fleckig.<br />
1934 – NÜRNBERG'S untergegangene Baudenkmale.<br />
Nürnberg, Bäumler, 1847. Qu.-4°. Mit 12 lithogr.<br />
Tafeln. 24 Bl. Spät. Hlwd. (minimal berieben) mit<br />
eingeb. Orig.-Brosch. (gebräunt und fleckig).<br />
(102) 200,-
392<br />
Vgl. Pfeiffer 29702. – Die hübschen Lithographien zeigen<br />
das Rathaus, das Fechthaus, die Schau und zahlr. Kirchen.<br />
– Letztes Bl. gebräunt; etw. fleckig. – Selten.<br />
1935 – PFISTER, H., Handbuch der vorzüglichsten<br />
Denk- und Merkwürdigkeiten der Stadt Nürnberg.<br />
2. verb. Aufl. 2 Bde. (Nürnberg) 1841-42.<br />
Mit 16 tls. gefalt. lithogr. Tafeln. 384; IV, 380 S. Pp.<br />
d. Zt. (stark beschabt und bestoßen). (102) 100,-<br />
Pfeiffer 29742. – Falttafeln mit Läsuren und Quetschfalten;<br />
fleckig und leicht gebräunt.<br />
1936 – STAT NÜRMBERG VERNEUTE REFOR-<br />
MATION, DER. 1564. Altdorf, Schüpfel, 1755.<br />
Mit Holzschnitt-Titel, Holzschnitt-Frontisp. und<br />
gefalt. gestoch. Stammbaum. 23 nn., 240 num.,<br />
31 nn. Bl. Hpgt. d. Zt. (Rücken tls. gewölbt, etw.<br />
angestaubt und bestoßen). (102) 150,-<br />
Neudruck des berühmten Nürnberger Stadtrechtes in der<br />
Redaktion von 1564. – Vorsätze erneuert, mehrf. gestempelt,<br />
leicht gebräunt.<br />
1937 – UNPARTHEYISCH-TREU-MEYNENDE<br />
ERLÄUTERUNG einer, unter dem Titul: Actenmäßige<br />
und wahrhaffte Humillima informatio, in<br />
Sachen Nürnberg contrà Nürnberg ausgegebenen<br />
Schrifft. O. O. und Dr., 1733. Fol. 4 Bl., 64 S. Mod.<br />
Pp. (102) 150,-<br />
Pfeiffer 30648. – Höchst aufschlußreiches Dokument über<br />
den wirtschaftlichen Niedergang Nürnbergs im 18. Jahrhundert.<br />
– Etw. gebräunt, wenig fleckig.<br />
DAZU: (CARBACH, J.), Nürnbergisches Zion. (Nürnberg)<br />
1733. Fol. 2 Bl., 128 S. – Erste Ausgabe. – Meusel II,<br />
24. Baader II/1, 22. Pfeiffer 31132. – Beiliegt ein inkomplettes<br />
Exemplar von Glücks „Deliciae Topo-Geographicae<br />
Noribergenses“ (EA 1733).<br />
1938 – WAGENSEIL, J. CH., De sacri Rom(ani) imperii<br />
libera civitate Noribergensi commentatio.<br />
Accedit, de Germaniae Phonascorum Von Der<br />
Meister-Singer, origine, praestantia, utilitate, et<br />
institutis sermone vernaculo liber. Altdorf, Kohl,<br />
1697. 4°. Mit gestoch. Portr., gestoch. Titelvign.,<br />
4 gestoch. Kopfvign., 15 tls. gefalt. Kupfertafeln<br />
und 6 Bl. Musikbeilagen. 1 Bl., 576 (recte 574) S.<br />
Pp. d. Zt. (fleckig und etw. bestoßen). (102) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – FdF 1531. Pfister I, 553. Pfeiffer 30402.<br />
Wolffheim II, 891. Hirsch I, 604. STC W 26: „With Latin<br />
poem in praise of Nürnberg by Helius Eobanus Hessus.“ –<br />
Trotz mancher Fehler noch immer unentbehrliches Quellenwerk<br />
zur Geschichte der Meistersingerkunst. Richard<br />
Wagner benutzte es und entnahm z. B. dem Anfang einer<br />
Deutschland<br />
in der Notenbeilage abgedruckten Melodie sein „Zunft -<br />
motiv“. Wagenseil verzeichnet über 200 „Meister-Töne“. –<br />
Der Teil über die Stadt Nürnberg enthält ebenfalls vieles in<br />
deutscher Sprache in Vers und Prosa und gibt eines der besten<br />
Bilder des alten Nürnberg, illustriert durch die bekannten<br />
Ansichten und den großen Vogelschauplan. Die Kupfer<br />
zeigen ferner Münzen, Wappen, Trachten etc. – Vorsatz und<br />
Titel mit Eintrag von alter Hand in Tinte. – Wohlerhalten.<br />
1939 – WILL, G. A., Von der neulichen größten Ueberschwemmung<br />
und Wassersnoth, welche die Stadt<br />
Nürnberg erlitten. Nürnberg, Grattenauer, 1784.<br />
4°. Mit gestoch. Titelvign., gefalt. Kupfertafel und<br />
gefalt. grenzkolor. gestoch. Plan. 79 S. Spät. Hlwd.<br />
(etw. fleckig, stark beschabt und bestoßen). (102)<br />
200,-<br />
Erste Ausgabe. – Pfeiffer 30521. – Die Tafel zeigt Schaulustige<br />
während des Hochwassers von 1784 am Ufer der Pegnitz.<br />
– Ohne den fliegenden Vorsatz. – Die Tafel und der<br />
Plan wasserrandig und mit Einriß; etw. gebräunt und fleckig.<br />
– Selten.<br />
1940 – KONVOLUT – Ca. 15 Werke zur Geschichte<br />
Nürnbergs in 39 Bdn. Ca. 1745-1880. Verschiedene<br />
Einbände (Gebrauchsspuren). (102) 400,-<br />
Gadendam, Gegründete Nachrichten von den Erb-Aemtern<br />
des Fürstenthums Burggrafthums Nürnberg (1745) –<br />
Oetter, Versuch einer Geschichte der Burggraven zu Nürnberg<br />
(1751-53) – Seidel, Versuch einer Abhandlung von dem<br />
Burggraffthum Nürnberg (1753) – Murr, Beschreibung der<br />
Merkwürdigkeiten in des H. R. Reichs freyen Stadt Nürnberg<br />
(1778) – Truckenbrot, Nachrichten zur Geschichte der<br />
Stadt Nürnberg (1785-86) – Waldau, Nünbergisches Zion<br />
(1787) – Lochner, Nürnberg's Vorzeit und Gegenwart<br />
(1845) – Ettinger, Sammlung der sämmtlichen Lokalpolizei-Verfügungen<br />
der Stadt Nürnberg (1851) – Ghillany,<br />
Nürnberg historisch und topographisch (1863). – Und vieles<br />
mehr. – Altersspuren.<br />
1941 PAPPENHEIM – DÖDERLEIN, J. A., Mat -<br />
thaeus à Bappenheim enucleatus, emendatus, illustratus<br />
& continuatus. Das ist: Historische Nachrichten<br />
von dem ur-alten hochpreißlichen Hauß<br />
der Grafen zu Pappenheim. E(rster Theil) [alles<br />
Erschienene]. Schwabach, Enderes, 1739. 4°. Mit<br />
2 Wappentextkupfern, 2 gefalt. Kupfertafeln und<br />
12 gefalt. Tabellen. 10 Bl., 444 S., 12 Bl. Pp. d. Zt.<br />
(stark beschabt und bestoßen). (73) 200,-<br />
Einzige Ausgabe. – MNE I, 186. Pfeiffer 36225. – Auf der<br />
großen Tafel mit dem Stammbaum im unteren Drittel eine<br />
schöne Ansicht von Pappenheim. – Titel mit rasiertem<br />
Stempel und Ausriß der Angabe „Erster Theil“, die Tafeln<br />
und Tabellen mit Einrissen und kleineren Randläsuren,<br />
gebräunt, fleckig. – Spiegel mit Vermerk „Als Geschenk<br />
von dem Herrn Oberstsilberkämmerer Freyherrn von<br />
Wambold“.
1942 POSTKARTEN – 192 Postkarten in 2 Einsteckalben.<br />
Anfang des 20. Jahrhunderts. Hlwd. d. Zt.<br />
(leicht berieben und wenig fleckig). (6) 120,-<br />
Mit Ansichten von Bad Ems (19), Berlin (41), Frankfurt<br />
(22), Kaiserslautern (16), München (16), Neuss (17), Trier<br />
(41) und Wiesbaden (20). – Meist verso in französischer<br />
Sprache beschriftet. – Kaum fleckig.<br />
1943 PREUSSEN – (WOLFFGANG, J. G., Der<br />
Königlich-Preußischen Crönung Hochfeyerliche<br />
Solemnitäten. Berlin, [Liebpert], 1712). Gr.-Fol.<br />
Daraus 16 Tafeln (1, 2, 4, 6-17 und H) mit dem<br />
Festzug. Lose Blätter. (158) 200,-<br />
ADB XLIV, <strong>61</strong>. Lipperheide 2529. Vinet 699. – Die Feierlichkeiten<br />
anläßlich der Krönung des ersten preußischen<br />
Königs, Friedrichs I., im Jahre 1701, hier der Festzug<br />
(Tafeln 1-17, ohne Nrn. 3 und 5) sowie die Auswerfung der<br />
Krönungsmünzen (Tafel H). – Ränder mit einigen kleineren<br />
Läsuren, ein großer Einriß alt hinterlegt, tls. etw. angestaubt.<br />
1944 REGENSBURG – HEINRICH, P., Kurze Le -<br />
bens geschichte des letzten Fürst-Abtes zu St.<br />
Emmeram in Regensburg, Cölestin Steiglehner.<br />
Regensburg, Daisenberger, 1819. VI, 107 S. Orig.-<br />
Brosch. (Rücken eingerissen, etw. beschabt). (22)<br />
80,-<br />
Erste Ausgabe. – Lindner I, 92, 15. – Auf den letzten 3 Seiten<br />
eine Liste der Äbte von Sankt Emmeram mit ihren<br />
Todesdaten. – Etw. fleckig.<br />
1945 – ST. EMMERAM – COELESTINUS, ABBAS,<br />
Mausoloeum oder Herrliches Grab, des Bayrischen<br />
Apostels und Blut-Zeugens Christi S. Emmerami.<br />
Ed. secunda. Straubing, Haan, 1672. 4°. Mit ge -<br />
stoch. Frontisp., gestoch. Portr. und 3 Kupfertafeln<br />
(1 gefalt.). 5 Bl., 304 (recte 308) S., 4 (statt 8) Bl. Ldr.<br />
d. Zt. mit Rvg. und Rsch. (Rücken etw. brüchig;<br />
beschabt und bestoßen). (72) 200,-<br />
Lentner 10018. – Vgl. Pfister I, 572 Anm. – Erweiterte<br />
zweite Ausgabe der erstmals 16<strong>61</strong> bei Haan gedruckten<br />
Beschreibung des Klosters St. Emmeram in Regesburg, der<br />
Grablege des Heiligen aus dem frühen Mittelalter. – Lentner<br />
und VD 17 (12:148054V) erwähnen nur zwei Kupfer tafeln,<br />
hier noch eingebunden der gefaltete Klosterplan (vielleicht<br />
aus der ersten Ausgabe?) – Es fehlen die letzten drei<br />
Bl. des Registers und das Erratablatt. – Titel mit altem<br />
Besitzvermerk und knapp beschnitten, Falttafel mit Falzeinrissen,<br />
Tafeln tls. mit Randläsuren und bis in die<br />
Darstellung beschnitten; gebräunt und fleckig. – Mod.<br />
Exlibris. – Nachgebunden fünf Predigten zum sechs -<br />
hundertjährigen Jubliläum von Kloster Aldersbach (alle<br />
Regensburg, Gastl, 1746).<br />
Deutschland 393<br />
1946 ROSENHEIM – HALBREITER, (M.), Balneologische<br />
Notizen über die Mineral-Sool-Bade anstalt<br />
zu Rosenheim in Oberbayern. München,<br />
Wolf, 1841. 51 S. Lwd. d. Zt. mit dreiseit. Goldschnitt.<br />
– Erste Separatausgabe. – Wenig fleckig.<br />
(158) 80,-<br />
1947 SACHSEN – FÜRSTL. SÄCHSISCHE Ernestinische<br />
Verordnungen, das Kirchen- und Schul-<br />
Wesen, wie auch die Christliche Disciplin betreffende,<br />
zusammen getragen. Gotha, Reyher, 1698.<br />
4°. Mit 3 gefalt. Tabellen. 4 Bl., 434 S., 7 Bl., 11,<br />
14 S., 1 Bl. Ldr. d. Zt. (starke Gebrauchsspuren).<br />
(83) 100,-<br />
VD 17 14:052058A (abweichende Kollation). – Vorsatz mit<br />
Eintrag von alter Hand in Tinte, Titel mit hinterlegtem Ausschnitt,<br />
etw. gebräunt und fleckig, stellenw. wurmstichig.<br />
1948 SÄKULARISATION – FREYMÜTHIGE GE -<br />
DANKEN eines teutschen Staatsbürgers über<br />
die Säcularisirung der geistlichen Wahlstaaten<br />
Teutsch lands in rechtlicher und politischer Hinsicht.<br />
Altona und Hamburg, o. Dr., 1798. 1 Bl.,<br />
116 S. Orig.-Brosch. (leichte Gebrauchsspuren).<br />
(158) 120,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar. – Gegen die<br />
Säkularisation gerichtet: der Verfasser vertritt die Meinung,<br />
daß die Säkularisation der Reichsverfassung widerspreche.<br />
– Gering fleckig, Druck auf bläulichem Papier.<br />
1949 SCHAROLD, C. G., Lebensgeschichte Alexanders<br />
Fürsten von Hohenlohe und Waldenburg-<br />
Schillingsfürst bis ins Jahr 1822. Würzburg, Bonitas,<br />
1822. Mit gestoch. Portr. 1 Bl., VIII, 200, 40 S.<br />
Pp. d. Zt. mit Rsch. (beschabt und bestoßen). –<br />
Vorsatz mit Exlibris, etw. fleckig. (158) 100,-<br />
1950 SCHWARZWALD – (LALLEMAND, CH.),<br />
La Forêt Noire. Études, impressions & voyages.<br />
Paris, Librairie du Petit Journal, 1866. 4°. Mit<br />
21 Orig.-Albumin-Photographien, mont. auf<br />
Frontisp., als Titel- und Schlußvign. sowie auf<br />
18 Tafeln. 2 Bl., 120 S., 1 Bl. Hlwd. d. Zt. mit Rvg.<br />
(beschabt und bestoßen). (54) 1.000,-<br />
Nr. 172 von 210 Ex., Druckvermerk vom Hrsg. e. signiert.<br />
– Erste Ausgabe. – Vgl. Colas 1744. – Die Photos zeigen die<br />
Kaskaden von Reichenau und Kostümdarstellungen aus der<br />
Gegend von Baden-Baden im Stil der Landschaftsmalerei<br />
der Schule von Barbizon. – Vorletzte Photographie tls. mit<br />
Seidenhemdchen verklebt, etw. fleckig, mit leichtem Modergeruch.
394<br />
1951 SPEYER – LEHMANN, CH., Chronica der<br />
Freyen Reichs-Statt Speyer. Frankfurt, D. Fievet<br />
für J. Rosens Witwe, 1662. 4°. 4 Bl., 1024 S., 48 Bl.<br />
Pgt. d. Zt. (etw. fleckig, beschabt und bestoßen).<br />
(102) 100,-<br />
Dahlmann-W. 1935. Wegele 402. – Zweite Ausgabe (EA<br />
1<strong>61</strong>2) dieser beispielhaften Stadtchronik, die dem Verfasser<br />
den Ruf eines „deutschen Livius“ einbrachte (ADB XVIII,<br />
134). „Das verbreitetste und anerkannteste Geschichtswerk<br />
dieser Landschaft. Die Chronik ist nicht bloß eine Stadt –<br />
sondern auch zum guten Teile eine Reichsgeschichte“<br />
(Wegele). – Buchblock von Einbanddecke gelöst, einige<br />
Lagen lose, stellenw. leicht fleckig, wenig gebräunt und wasserrandig.<br />
1952 STARNBERGER SEE – LECHNER, L., Die<br />
Landparthie. Poetische Beschreibung des Würmsees<br />
und seiner Umgebung. München, Deschler,<br />
1840. VI S., 1 Bl., 154 S., 15 S. lithogr. Musiknoten.<br />
Läd. Pp. d. Zt. mit dreiseit. Goldschnitt. (158)<br />
200,-<br />
Wohl einzige Ausgabe. – Pfister 4085. Lentner 2263: „Nicht<br />
im Handel. Selten.“ – Enthält zwei Gedichte (natürlich in<br />
Hexametern). Im Anhang (ab S. 137) befindet sich eine<br />
Beschreibung der umliegenden Gemeinden in Prosa, am<br />
Schluß sind zwei Lieder für Singstimme mit Klavierbegleitung<br />
abgedruckt, „Fischer Lied“ und „Abschied vom See“.<br />
Diese stammen, wie man der beiliegenden „Ankündigung“<br />
entnehmen kann, „von einer sehr geachteten Künstlerin<br />
unserer Hauptstadt“. Gemeint ist die Komponistin Josephine<br />
Lang (1815-1880; siehe: Krebs, Josephine Lang; her<br />
life and songs, Oxford 2007, beide Werke verzeichnet auf<br />
S. 77 und 264, Nr. 28). – Wenige Ecken geknickt, gering<br />
gebräunt. – Dazu die äußerst seltene „Ankündigung“ des<br />
Verlegers (München 1840), in der das Werk angekündigt<br />
wird als ein „episch-lyrisches Gedicht ..., dessen poetische<br />
Beschreibung den wesentlichen Theil dieser Dichtung um -<br />
faßt“ (S. 1).<br />
1953 – STARNBERGER-SEE, DER. (Würm-See).<br />
Für Fremde und Einheimische dargestellt. München,<br />
Literarisch-artistische Anstalt (Cotta), o. J.<br />
(ca. 1850). Mit doppelblattgr. lithogr. Karte. 22 S.<br />
Orig.-Broschur (fleckig). (158) 100,-<br />
1954 (STIEGELHEIM, K. B. VON), Auf wessen Seite<br />
liegt der Vortheil wenn Teutschlands Bißthümer<br />
säcularisiret werden? Zum leztenmahle bey der<br />
izigen Krisis dem Reichstage in Regensburg vorgelegt.<br />
O. O. 1802. 1 Bl., 78 S. Pp. d. Zt. (158) 80,-<br />
Nicht im GV. – Vermerk von der Hand Herzog Wilhelms in<br />
Bayern auf dem Titel: „V. Stiegelheim“. – K. B. von Stiegelheim<br />
war Kammerherr zu Regensburg. Hamberger-Meusel<br />
(XX, 633) kennen von ihm nur zwei Werke aus den Jahren<br />
1798 und 1802. – Schönes Exemplar.<br />
Deutschland<br />
1955 TEGERNSEE – FEIER des fünf und zwanzig<br />
jährigen Regierungs Jubiläums seiner Majestät<br />
Maximilian Joseph I. Königes von Bayern in Allerhöchstdesselben<br />
Residenzstadt München. (München<br />
1824). Qu.-Gr.-Fol. Mit lithogr. Vor- und<br />
Haupt-Titel, 45 (2 doppelblattgr.) lithogr. Tafeln<br />
und 8 lithogr. Notenseiten. 58 S., 2 Bl. Hldr. d. Zt.<br />
mit Rvg. (beschabt und bestoßen). (72) 150,-<br />
Lentner 296. Maillinger I, 3078. Ornamentstichslg. Berlin<br />
2934z. Pfister I, 260. – Nicht in den Handel gelangtes Werk<br />
über die Feierlichkeiten am 16. Februar 1824 mit der ge -<br />
suchten Ansicht des Tegernsees von C. A. Lebschée. – Die<br />
anderen Tafeln zeigen Festaufbauten, Gemälde, Pokale und<br />
das Porträt des Königs (unten eingerissen). – Der Vortitel<br />
lautet: „Der XVIte Februar MDCCCXXIV“. – Nur stellenw.<br />
ganz wenig fleckig.<br />
1956 THÜRINGEN – SAGITTARIUS, C., Gründ -<br />
liche und ausführliche Historia der Graffschafft<br />
Gleichen. Nunmehro aus des seel. Auctoris Autographo<br />
ans Licht gestellt von E. S. Cyprian.<br />
Frankfurt, Varrentrapp, 1732. 4°. Mit gestoch.<br />
Portr., 8 (2 gefalt. doppelblattgr.) Kupfertafeln und<br />
gefalt. Stammtafel. 23 Bl., 476 (recte 474) S., 25 Bl.<br />
Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (Kopf mit kleiner<br />
Fehlstelle, beschabt und bestoßen). (102) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Herrmann 187, 225. Engelmann 523. –<br />
Die Falttafeln zeigen Ehrenstein und Ober- und Nieder kranichfeld.<br />
– Vorsätze leimschattig. – Aus der „Bibliotheca<br />
Türkheimiana“. – Gestoch. Exlibris.<br />
1957 UEBER DIE GEISTLICHEN STAATEN in<br />
Deutschland und die vorgebliche Nothwendigkeit<br />
ihrer Säcularisation. „Deutschland, in allen Buchhandlungen“<br />
(= Würzburg) 1798. 3 Bl., 142 S. Läd.<br />
Pp. d. Zt. (158) 80,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar. – Stemmt sich<br />
vehement gegen die Säkularisation.<br />
1958 WALTHER, K., Deutschlands neueste Ge schich -<br />
te in bildlicher Darstellung und fortlaufender<br />
Erzählung ihrer wichtigsten Begebenheiten vom<br />
Jahr 1789 an. Bd. I, Hefte 1 und 2 (alles Erschienene).<br />
Nürnberg, Tyroff, 1821-22. Qu.-4°. Mit<br />
12 Kupfertafeln nach J. Volz und M. Heideloff. IV,<br />
64 S. Orig.-Brosch. (Gebrauchsspuren). (3) 100,-<br />
Nicht in MNE. – Es erschienen lediglich diese beiden Lieferungen<br />
ohne Titelblatt; der Text endet mitten im Satz auf<br />
S. 64 (so vollständig). – Die Kupfer zeigen u. a. den Ausbruch<br />
der Revolution in Lüttich, den Tod Kaiser Josephs<br />
II. und den Übergang der Preußen und Hessen über den<br />
Rhein. – Leicht fleckig.
1959 WEILHEIM – OTT, CH., Der Hohenpeißenberg.<br />
Neu bearb. von G. Iblher. Weilheim, Warth,<br />
1877. Mit doppelblattgr. Tafel und gefalt. lithogr.<br />
Panorama. 2 Bl., 64 S. Beschäd. Orig.-Broschur.<br />
(158) 120,-<br />
Vgl. Lentner 9800 und Pfister I, 4146 (2. Aufl. 1850). –<br />
Leicht gebräunt, etw. fleckig.<br />
1960 WEIMAR – FÜRSTLICH-SÄCHSISCHE<br />
Feuer-Ordnung, vor die gesamte Fürstliche Residentz-Stadt<br />
Weinmar. (Weimar), Schmidt, 1665.<br />
4°. 12 Bl. Ohne Einband. – VD 17 3:637081V. –<br />
Titel fleckig, etw. gebräunt. (150) 200,-<br />
19<strong>61</strong> WETZLAR – ABICHT, F. K., Der Kreis Wetzlar,<br />
historisch, statistisch und topographisch dargestellt.<br />
3 Tle. in 2 Bdn. Wetzlar, Wigand, 1836-37.<br />
Mod. Lwd. (20) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Demandt I, 768. – Titel gestempelt, professionell<br />
restauriert. – Beiliegt ein zweites inkomplettes<br />
Exemplar.<br />
1962 – HELLMUND, E. G., Wetzlarisches Andencken.<br />
Frankfurt und Wiesbaden, Diehl für das<br />
Waisenhaus, 1726. 8 Bl., 217, 159 S. Hpgt. d. Zt.<br />
(Deckelbezug schadhaft, fleckig und etw. bestoßen).<br />
(20) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Ackva, Der Pietismus im 18. Jahrhundert,<br />
206. – Autobiographische Schrift des thüringischen Predigers<br />
Egidius Günther Hellmund (1678-1749), der vergeblich<br />
versucht hatte, den Pietismus in Wetzlar einzuführen.<br />
Die zweite Ausgabe erschien 1737 unter dem Titel „Diarium<br />
pastorale“. Der streitbare Kirchenmann war Direktor<br />
des Wiesbadener Waisenhauses und machte sich durch seine<br />
sozialdiakonischen Leistungen einen Namen. – Titel lose<br />
und mit geringen Randläsuren, fleckig.<br />
1963 – ULMENSTEIN, F. W. VON, Geschichte und<br />
topographische Beschreibung der kaiserlichen<br />
freyen Reichsstadt Wetzlar. 3 Bde. Hadamar, Neue<br />
gelehrte Buchhandlung und Wetzlar, Stock, 1802-<br />
10. Mit 3 gestoch. Portrs., 3 gestoch. Titeln mit<br />
Vign., 2 gefalt. Kupfertafeln und gefalt. gestoch.<br />
Plan. 5 Bl., XII S., 1 Bl., 682 (recte 680) S. (ohne die<br />
4 Errata-Bl.); 3 Bl., 842; XVI, 384, 224, 159 S.<br />
Hpgt. d. Zt. (Rücken tls. leicht angeschmutzt,<br />
Deckel etw. berieben). (20) 500,-<br />
Erste Ausgabe. – Demandt I, 838. – Mit zwei schönen<br />
Gesamtansichten von Wetzlar. – Titel recto gestempelt und<br />
verso mit Besitzvermerk in Tinte; tadellos. – Aus der Hofbibliothek<br />
Donaueschingen.<br />
Deutschland 395<br />
1964 WÜRTTEMBERG – WALLROTH, (E.), Führer<br />
für Reisende am Bodensee auf der württembergischen<br />
Eisenbahn und auf dem Neckar von Heilbronn<br />
bis Heidelberg. Stuttgart, Neff, (1851). Mit<br />
mehrf. gefalt. Fahrten-Plan der württembergischen<br />
Eisenbahn auf gelbem Papier und 5 lithogr.<br />
Karten und Plänen von R. Groß auf mehrf. gefalt.<br />
Tafel. 30 S. Orig.-Brosch. (leichte Gebrauchsspuren).<br />
(158) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Engelmann 1055 Anm. – Die große Falttafel<br />
mit einem Plan von Stuttgart, Karten der Eisenbahnrouten<br />
von Stuttgart nach Heidelberg, Stuttgart nach Ulm,<br />
Ulm nach Friedrichshafen und vom Bodensee. – Gering<br />
gebräunt, tls. etw. stockfleckig.<br />
1965 – SAMMLUNG – Ca. 15 Flugblätter, Zeitungsausschnitte<br />
und Schriften aus dem Vorfeld der<br />
Wahlen zum Reichstag und zum Württembergischen<br />
Landtag am 4. Mai 1924. (114) 200,-<br />
Enthalten sind Flugschriften der NSDAP, DNVP, SPD, des<br />
Häusser-Bundes, des „Ausschusses für Volksaufklärung“,<br />
des in Württemberg als „Volksbund der Entrechteten und<br />
der betrogenen Sparer“, im Reich als „Bund der Geusen“<br />
antretenden Wahlverbandes sowie des „Arbeitsausschusses<br />
des Bundes für die Dreigliederung des sozialen Organismus“,<br />
der sich auf Rudolf Steiner beruft.<br />
1966 WÜRZBURG – HEFFNER, C., UND D. REUSS,<br />
Würzburg und seine Umgebungen. Würzburg,<br />
Bonitas-Bauer, 1852. Mit lithogr. Titel, 20 (3 ge -<br />
falt., 2 farb.) lithogr. Tafeln und zahlr. Textholz stichen.<br />
4 Bl., LIV S., 1 Bl., 440 S. Hldr. d. Zt. (be -<br />
schabt und bestoßen). (107) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Pfeiffer 50801. – Mit dem meist fehlenden<br />
Plan und der Gesamtansicht von Würzburg sowie Tafeln<br />
von der Alten Mainbrücke, dem Dom und der Ursulinenkirche,<br />
dem Hof Katzenwicker, der Kartause und von vielem<br />
mehr. – Vorsätze leimschattig, fleckig, etw. wasserrandig<br />
und tls. leicht gebräunt.<br />
1967 – HINRICHTUNG DES MÖRDERS UN RATH<br />
zu Würzburg, welcher von Amerika herausreiste,<br />
um seinen Schwiegervater zu ermorden, Die.<br />
Landshut, Rietsch, o. J. (1896). 7 Bl. Lose (fleckig).<br />
(158) 100,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar, über den KVK<br />
kein Exemplar in öffentlichen Bibliotheken zu ermitteln. –<br />
Kurze Schilderung der Lebensumstände des Büttners<br />
Unrath, der Ermordung des Schmiedes Reitwiesner und der<br />
Schaffottierung des Mörders. – Mittig geknickt, Falze und<br />
Randeinrisse geklebt, fleckig.
396<br />
1968 WÜRZBURG – DES HOCHLÖBLICHEN<br />
STIFFTS WIRTZ BURGS und Hertzogthumbs<br />
zu Franken. Keyserliche Landtgerichts Ordnung.<br />
Würzburg, Fleischmann, 1<strong>61</strong>9 (Kolophon dat.<br />
1<strong>61</strong>8). Fol. 1 Bl., 317 S. Pgt. d. Zt. mit Schließbändern<br />
(starke Gebrauchsspuren). (109) 150,-<br />
VD 17 12:626068C. – Vgl. Lentner 11172. Pfeiffer 48970.<br />
Pfister I, 336 (andere Ausgaben). – Vermutlich zweite Ausgabe<br />
der fränkischen Gerichtsordnung von 1<strong>61</strong>8. – Titel mit<br />
hinterlegtem Ausschnitt, die ersten Blätter mit geringen<br />
Läsuren, etw. gebräunt, fleckig und wasserrandig.<br />
1969 ZEILLER, M., Tractatus de X. Circulis Imperii<br />
Romano-Germanici, Oder von den Zehen deß<br />
H. Römischen Teutschen Reichs Kraisen. Die An -<br />
dere Edition. Ulm, Wildeisen, 1665. Mit gestoch.<br />
Titel und gefalt. Kupferstichkarte. 11 Bl., 99 S.,<br />
2 Bl., 942, 34 S., 38 Bl. Pgt. d. Zt. (ohne die Schließen,<br />
Deckel gewölbt, etw. fleckig und bestoßen).<br />
(102) 150,-<br />
Dritte Auflage des erstmals 1660 erschienenen großen, nach<br />
Kreisen geordneten Ortslexikons mit topographischen, historischen<br />
und genealogischen Angaben. – Die Karte wasserrandig<br />
und mit Einriß; tls. etw. gebräunt, Ränder tls. mit<br />
geringer Feuchtigkeitsspur, leicht fleckig.<br />
1970 ZWEIBRÜCKEN – (BACHMANN, G. A.),<br />
Considérations importantes sur les droits et les<br />
devoirs respectifs de la France et des Etats de<br />
l'Empire d'Allemagne, possessionnés en Alsace; et<br />
particulièrement sur les rapports des possessions<br />
Deutschland<br />
Palatines de Deux-Ponts, sous la souveraineté de<br />
France. Traduites de l'Allemand, par (A. de Cetto).<br />
Paris und Straßburg, Cazin und König, 1792. 4°.<br />
XXIII, 277 S. Pp. d. Zt. (158) 150,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Erstlingsschrift des letzten<br />
Archivars des alten Herzogtums Pfalz-Zweibrücken, Georg<br />
August Bachmanns, erstmals im Vorjahr unter dem Titel<br />
„Betrachtungen über die dermaligen Verhältnisse im Elsass“<br />
erschienen (Holzmann-B. I, 6218). Das Werk zeigt deutlich,<br />
„dass er sich dabei von zeittypischen Verhaltensmustern<br />
nicht frei machen konnte“ (Warmbrunn, Spätblüte von<br />
Archivwesen und Rechtsgelehrsamkeit, S. 7). – Auf dem<br />
Vorsatz von der Hand Herzog Wilhelms in Bayern der Vermerk<br />
„Cet écrit est de l'archiviste du Deuxponts Bachmann,<br />
traduit en francois par le Sr. Cetto et revu pour la partie du<br />
stile par Delgarmois.“<br />
1971 KONVOLUT – 5 Werke zur deutschen Ge -<br />
schichte in 5 Bdn. 1674-1791. Fol. Einbände d. Zt.<br />
(Gebrauchsspuren). – 4 Beilagen. (109) 200,-<br />
1972 – Ca. 20 Werke in 63 Bdn., größtenteils zur bayrischen<br />
Geschichte. Verschiedene Einbände (Ge -<br />
brauchsspuren). (102) 400,-<br />
Zusätzliche Abbildungen und<br />
Volltextsuche in der Online-<br />
Version des <strong>Katalog</strong>s.<br />
Additional images and fulltext-search<br />
on our website.<br />
www.zisska.de<br />
Reisach, Historisch-topographische Beschreibung des Herzogthums<br />
Neuburg (1780) – Mederer, Leges Baiuvariorum<br />
(1793) – Murr, Merkwürdigkeiten der Residenzstadt Bamberg<br />
(1799) – Mannert, Die älteste Geschichte Bajoariens<br />
(1807) – Pallhausen (Garibald, erster König Bojoariens (1810)<br />
– Eisenmann, Geographische Beschreibung des Erzbisthums<br />
Bamberg (1833) – Quitzmann, Die älteste Ge schich te der<br />
Baiern (1873). – Und vieles mehr. – Altersspuren.
Nr. 2003<br />
Deutschland<br />
2000 ARNSTEIN AN DER LAHN – „Die Abtey<br />
Arnstein“. Ansicht über den Fluß. Altkolor.<br />
Aquatintaradierung in Sepia von F. Ch. Reinermann,<br />
um 1810. 27 x 40,5 cm. – Unter Glas ge -<br />
rahmt. (20) 300,-<br />
Über den Landschaftsmaler, Kupferstecher und Lithographen<br />
Friedrich Christian Reinermann (Wetzlar 1764-1835<br />
Frankfurt) und seine Lahn-Ansichten siehe Thieme-B.<br />
XXVIII, 120 f. – Frisches, dezentes Altkolorit.<br />
2001 BAD TÖLZ – „Wahrhafte abbildung des be -<br />
rühmt-Nokerisch gestiftten Calvaribergs ob dem<br />
kurfürstlichen Markt Tölz Oberlands Baiern.“<br />
Kupferstich von H. Scherer. München, Ende<br />
17. Jhdt., Abdruck des späten 19. Jhdts. von der<br />
originalen Platte. Oberer und unterer Rand mit<br />
Läsuren und Montagespuren. – Lentner 10773<br />
(ebenfalls der spätere Abzug). (32) 120,-<br />
Graphik<br />
397<br />
2002 BAYERN – SCHWABEN – „Alemannia sive<br />
Svevia Superior“. Bodensee-Gebiet und Oberschwaben<br />
bis zum Lech. Altkolor. Kupferstichkarte<br />
(verso holländischer Text) nach Ch. Hurter<br />
bei G. Blaeu in Amsterdam. 37 x 48 cm. – Koeman<br />
II, 2605.2. (91) 80,-<br />
2003 BENEDIKTBEUERN – „Closter Benedict-<br />
Beyrn“. Gesamtansicht aus der Vogelschau. Kupferstich<br />
von J. F. Ledergerber (nach J. Niederreiter,<br />
Benediktbeuern 1741). 51,5 x 93 cm. – Schmale<br />
Ränder mit zahlr., tls. hinterlegten Ein- und Ausrissen<br />
sowie Läsuren (tls. bis in die Darstellung)<br />
und mit Papier passepartoutartig überklebt, darauf<br />
im unteren Rand das ausgeschnittene Schriftband<br />
mont. (ursprünglich auf dem Rand). – Guter, sauberer<br />
Abdruck. (1) 300,-<br />
Thieme-B. XXII, 534. Lentner 7094 (datiert 1710): „Herrliche<br />
grosse Gesammtansicht des Klosters, mit seinen sämtlichen<br />
Ökonomiegebäuden. Schönes Gebirgs-Panorama.<br />
Kupferstich von einer Platte ... Schönes und seltenes Blatt.“<br />
– „Im Auftrag des Abtes Pachinger erstellte 1742 J. Fr.<br />
Ledergerber aus Augsburg einen Stich nach einer Zeich-
398<br />
Nr. 2014<br />
nung des Jakob Niederreither (war Dorfschreiner zu<br />
Obersteinbach). Von dem gleichen Kupferstecher rührt die<br />
dem Chronicon Benedictoburanum von Meichelbeck beigebundene<br />
Vogelschauansicht aus d. J. 1751“ (Germania<br />
sacra, N.F. XXVIII/1, S. 57). – Das Allianzwappen des<br />
Abtes Magnus Pachinger (mit dem springenden Hirsch)<br />
ausgeschnitten und in die rechte obere Ecke geklebt (ur -<br />
sprünglich auf dem Rand). – Siehe Abbildung Seite 397.<br />
2004 BONN – „Panorama von Bonn“. Gesamtansicht<br />
von der Höhe. Altkolor. Stahlstich von E. Grünewald<br />
nach Th. Beck bei E. Weber in Bonn. 8 x 53,5<br />
cm. – Unter Glas gerahmt. – Etw. gebräunt. (130)<br />
150,-<br />
2005 DRESDEN – „Vue de Dresde prise du jardin de<br />
Brühl“. Altkolor. Umrißradierung von C. G.<br />
Hammer nach Th. Thieme, bei Rittner in Dresden,<br />
um 1830. 45,5 x 63,5 cm. – Abgerissene Ecken<br />
und einige Randschäden restauriert, oberer Plattenrand<br />
mit längerem Bruch, Ränder gewaschen.<br />
(78) 1.000,-<br />
Nagler VI, 308. – Seltenes, sehr dekoratives Blatt mit der<br />
Hofkirche im Zentrum sowie der Augustusbrücke und<br />
einem Teil des Schlosses. Im Hintergrund das Morettische<br />
Deutschland<br />
Opernhaus, das nach dem Bau der ersten Semper-Oper<br />
1841 abgebrochen worden ist. Dieser Ansicht ging eine in<br />
der Staffage und geringen Teilen der Uferbebauung nur<br />
wenig abweichende Fassung voraus, die beim Verleger<br />
Meser erschienen ist. – Eine der besten Arbeiten von Hammer<br />
(1779-1864), der nach Bellotto und Zingg zu den<br />
bedeutendsten Dresdner Veduten-Stechern zählt. – Sehr feines,<br />
klares Kolorit, vielleicht von Hammer selbst stammend.<br />
– Siehe Abbildung Tafel 40.<br />
2006 ERLANGEN – „Erlangen“. Gesamtansicht.<br />
Kolor. Lithographie von Gustav Kraus, um 1828.<br />
25 x 41 cm. – Ränder fleckig, Einrisse hinterlegt. –<br />
Pressler 171. – Beiliegt Pressler 593. (12) 400,-<br />
2007 HAMBURG – „Hamburg eine Weltberühmte<br />
Freye Reichs und Hansee Statt“. Grundrißplan.<br />
Kolor. Kupferstich mit großer unkolor. Pano -<br />
ramaansicht der Stadt (14 x 57 cm) von M. Seutter<br />
in Augsburg. 49 x 57 cm. – Gebrauchsspuren, wasserrandig.<br />
– 3 Beilagen. (76) 150,-<br />
2008 HESSISCH OLDENDORF – „Repraesentatio<br />
pugnae.“ Darstellung der Schlacht mit Ansicht der<br />
Stadt Hessisch Oldendorf aus der Vogelschau.<br />
Kupferstich (von 2 Platten) von M. Merian, aus<br />
„Theatrum Europaeum“. 27,5 x 72 cm. – Ränder<br />
mit einigen hinterlegten Einrissen, stellenw. fleckig,<br />
guter Abdruck. – Fauser 5764. (30) 80,-<br />
2009 KAISERSLAUTERN – Gesamtansicht aus der<br />
Vogelschau. Aquarell mit Deckfarben über Bleistift,<br />
sign. „Hans Wolf“. 55 x 77 cm. (117) 2.000,-<br />
2010 KONSTANZ – „Ansicht von Constanz“. Ge tön -<br />
te Lithogr. von F. Pecht. 22 x 34 cm. – Unter<br />
Passepartout. (85) 200,-<br />
2011 MÜNCHEN – (Plan von München und Umgebung).<br />
2 Tle. Kupferstich von J. C. Schleich nach<br />
T. Green, ca. 1820. 54 x 82 cm. Jeweils in 21 Segmenten<br />
auf Lwd. aufgezogen und in Pp.-Schuber<br />
d. Zt. (lädiert). – Besitzvermerk, stärker fleckig.<br />
(131) 100,-<br />
2012 – „Eisenbahn von München nach Augsburg“. Alt<br />
beikolor. gestoch. Plan von C. Wenng in München.<br />
Ca. 1840. 63 x 27,5 cm. In 12 Segmenten auf<br />
Lwd. aufgezogen und in Pp-Schuber d. Zt. (leicht<br />
berieben und bestoßen). (1) 150,-<br />
Pfister II, 2950. – Seltener, laut Pfister in Steingravierung<br />
ausgeführter Plan aus der Bauzeit der Eisenbahnstrecke mit<br />
„Laengen Nivellement“ und Situationsplan.
Nr. 2019<br />
2013 – FRAUENKIRCHE – „Entwurf zum Ausbau<br />
der Frauenkirche in München“. Stahlstich von<br />
J. M. Kolb nach L. Lange bei G. G. Lange in<br />
Darmstadt, um 1860. 36,5 x 28,5 cm. Mehrere<br />
Knicke, unten kleiner Einriß. (1) 100,-<br />
Lentner 1344: „Selten.“ – Vergeblicher, auf König Ludwig<br />
I. zurückgehender Versuch, die auf das Altmünchner Ge -<br />
müt geradezu zugeschnittenen „welschen Hauben“ durch<br />
Allerweltsgotik zu ersetzen.<br />
2014 – MÜNCHNER KINDL – Sammlung von ca.<br />
30 Postkarten. Ca. 1895-1935. Ca. 13,8 x 9,2 cm.<br />
Meist Farb- bzw. Chromolithographien. – Fast<br />
alle gelaufen, leichte Gebrauchsspuren. (14) 200,-<br />
Hübsche, sehr reizvolle Sammlung des Münchner-Kindl-<br />
Motivs, das sich in immer neuen Varianten um die Jahrhundertwende<br />
bis hin zum Dritten Reich großer Beliebtheit<br />
erfreute. Meist kombiniert mit anderen München-<br />
Motiven wie der unverzichtbaren Maß Bier, diversen Stadtansichten,<br />
Wappen, Stadtplänen, Wirtshäusern, aber auch<br />
Kriegsmotiven. – Beiliegend Literatur zum Thema. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
2015 NÜRNBERG – „Der Gleishammer“. Radierung<br />
von J. C. J. Wilder (aus Stammbuch-Ansichten<br />
1805). 11 x 19 cm. – Unter Glas gerahmt. – Andresen<br />
27, II. – 2 Beilagen. (102) 80,-<br />
Deutschland 399<br />
2016 OBERWITTELSBACH – „Wegweiser nach<br />
Ober wittelsbach. Errichtet von Anton Ripfel“.<br />
Lithogr. von A. Chirard bei A. Ch. Wolf in München.<br />
50,8 x 39,5 cm. – Das dünne Papier etw.<br />
knittrig, rückseitig Montagespuren. (1) 150,-<br />
Lechner-B. 64. – Sehr seltene Darstellung des am 25. August<br />
1834 in der Nähe von Aichach errichteten Wittelsbacher-<br />
Monuments. – Zu Ripfel siehe: C. Oelwein und J. Murken,<br />
Die Ottosäule in Ottobrunn und ihr Stifter Anton Ripfel,<br />
Ottobrunn 2009.<br />
2017 PRIEN – „Prien am Chiemsee“. Lithogr. Souvenirblatt,<br />
umgeben von 10 Randansichten, bei Wolf<br />
in München. 36 x 60 cm. – Etw. fleckig. (48) 250,-<br />
2018 RUHPOLDING – Gesamtansicht. Bleistiftzeichnung<br />
(von Obermüllner?), dat. 10. 6. 1862.<br />
19 x 25 cm. – Unter Glas gerahmt. (129) 120,-<br />
2019 SOLMS-BRAUNFELS – „Comitatus Solms:<br />
Braunfelsensis et Greiffensteinensis ad jacentiumq(ue)<br />
quorundam locorum Vera delineatio“.<br />
Kupferstichkarte mit Wappenkartusche von J. G.<br />
Simon bei J. G. Walther in Frankfurt. Um 1680.<br />
38 x 53 cm. – Schmaler Rand fast fleckenlos. –<br />
Unter Passepartout. (20) 800,-
400<br />
Stopp, Landkarten und topographisch-historische Flugblätter<br />
aus dem Verlag von Johann Georg Walther in Frankfurt<br />
am Main, in: Speculum orbis 4 (Festschrift für Fritz<br />
Hellwig), 1988-93, S. 63-73, Nr. 6 (fünftes bekanntes Exemplar).<br />
– Äußerst seltener Einblattdruck der Grafschaft<br />
Solms-Braunfels. Unser Exemplar ist Prof. Stopp bereits<br />
1990 bekannt geworden. Er teilte uns damals freundlicherweise<br />
Folgendes mit: „Johann Georg Walther war ein kleiner<br />
Verleger in Frankfurt auf dem Pfarreisen. Von ihm<br />
kenne ich etwa 20 einzeln erschienene Landkarten und ca.<br />
10 topographische Einblattdrucke zwischen 1660 und 1690.<br />
Meist kopierte er Karten nach Jaillot und Schenck. Die<br />
vorliegende Karte der Grafschaft Solms-Braunfels ist eine<br />
Originalaufnahme von dem im Titel erwähnten Georg<br />
Simon. Von dieser Karte sind mir nur 4 Exemplare be -<br />
kannt.“ – Zeigt das Gebiet zwischen Weilburg, Usingen,<br />
Herborn und Münzenberg mit dem Lahnlauf von Weilburg<br />
bis vor Gießen und dem Dillfluß von Wetzlar bis Herborn.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
2020 – „Schloss Braunfels“. Lithogr. von C. Hahn nach<br />
J. Deiker bei F. Hanfstaengl in Dresden. Um 1860.<br />
47,3 x <strong>61</strong>,7 cm. (51) 200,-<br />
Seltenes Blatt nach einer der vielen Ansichten, die Johannes<br />
Christian Deiker (1822-1895) als Hofmaler des Fürsten Ferdinand<br />
von Solms-Braunfels von dessen Stammsitz gemalt<br />
hat, im Vordergrund leider mit röhrenden Hirschen. – Zum<br />
Lithographen Christian Hahn, der später als Photograph in<br />
Dresden wirkte, siehe Thieme-Becker XV, 476. Der Kunstverlag<br />
Franz Hanfstaengl existierte in Dresden unter diesem<br />
Namen 1835-64. – Montierungsspuren.<br />
2021 – DASS. – Unter Glas gerahmt. (20) 200,-<br />
2022 STUTTGART – „Ansicht von Stuttgart im Jahr<br />
1592“. Photolithographie (von 2 Platten) von M.<br />
Bach nach der Radierung von J. Sauter. Um 1885.<br />
106 x 47,8 cm. – Falze eingerissen, tls. restaurierte<br />
Randläsuren und Ausrisse. – Schefold 7778, Anm.<br />
– Sehr selten. (1) 100,-<br />
2023 SÜDDEUTSCHE STADT – Altkolor. Aquatinta.<br />
18 x 95 cm. – Sehr dekorativ. (1) 200,-<br />
2024 SÜDDEUTSCHLAND – „Suevia universa IX.<br />
tabulis delineata“. Altkolor. Kupferstichkarte bei<br />
Seutter in Augsburg ca. 1725. 143 x 156 cm. –<br />
Unter Glas gerahmt. (111) 400,-<br />
Tooley 437. – Die riesige Karte zeigt Baden-Württemberg<br />
bis weit in die Schweiz hinein und den heutigen bayer.<br />
Regierungsbezirk Schwaben. – Gestochen von Matthäus<br />
Seutter nach der heute verschollenen Vorlage von Jacques<br />
Michael, der von 1715-25 an der Karte arbeitete. – Leicht<br />
fleckig.<br />
Deutschland<br />
2025 WETZLAR – Ansicht der Stadt und des Lahntals<br />
von Nordosten mit Blick auf die Burgruine Kalsmunt.<br />
Monochrome Gouache auf Papier von J. W.<br />
Cramer, rückseitig bezeichnet „Mitternacht-Sei -<br />
te“, sign. und dat. 1808. 41,5 x 58,3 cm. – Mittelfalz<br />
und Ränder mit kleinen restaurierten Schäden.<br />
– Unter Glas gerahmt. – Siehe Abbildung Tafel 40.<br />
(20) 300,-<br />
2026 – „Dom zu Wetzlar“. Ansicht des Doms von Südwesten<br />
mit einigen Staffagefiguren. Lithographie<br />
von C. Guise nach D. Quaglio bei Velten in Karlsruhe.<br />
Um 1830. Ca. 31 x 38 cm. – Unter Glas ge -<br />
rahmt. (20) 150,-<br />
Engelmann 1027. – Sehr seltenes, eindrucksvolles Blatt mit<br />
malerisch-romantischer, doch präziser und detailgetreuer<br />
Darstellung des mittelalterlichen Doms.<br />
2027 – „Großer und entscheidender Sieg durch Hülfe<br />
der tapfern Sachsen unter Anführung des Reichs-<br />
Feld-Marschalls, Erzherzog Carl, bey Wald-Kirch<br />
nahe Wetzlar, am 15. Junius 1796.“ Kupferstich.<br />
15 x 25 cm. – Ränder etw. abgegriffen und mit restaurierten<br />
Läsuren; unter Passepartout. (20) 150,-<br />
Sehr seltenes Blatt mit Darstellung der Schlacht bei Wetzlar<br />
im Ersten Koalitionskrieg, die mit dem Sieg des Erzherzogs<br />
Karl von Österreich-Teschen über die Franzosen endete.<br />
Im Hintergrund kleine Stadtansicht von Wetzlar.<br />
2028 SAMMLUNG – Fünf altkolor. Karten. Ca. 1580-<br />
1850. Verschied. Techniken und Formate. – Meist<br />
unter Glas gerahmt. (32) 120,-<br />
Braun/Hogenberg, Ingolstadium – Crepy, Le Royaume de<br />
Boheme (1767) – Seutter, Electoratus Saxonici – Weiland,<br />
Königreich Bayern (1829) – Radefeld, Hannover (1851). –<br />
2 Beilagen.<br />
2029 – Zehn Blätter mit Ansichten deutscher Städte aus<br />
Braun und Hogenberg und aus der „Topographie“<br />
des Sebastian Münster, um 1580. Verschied. Formate.<br />
(37) 250,-<br />
Unter anderem: Braunschweig – Bremen – Frankfurt am<br />
Main – Frankfurt an der Oder – Koblenz – Mainz – Meißen<br />
– Trier – Weimar.
Welt- und Spezialkarten<br />
2030 ASIEN – NORDOSTPASSAGE – „Fretum<br />
Nassovium vulgo de Straet Nassov“. Kupferstichkarte<br />
(bei J. Blaeu 1670). 24 x 53 cm. (91) 120,-<br />
Koeman 1272:2:631 (verso unbedruckt). – Kleine Beschädigungen,<br />
etw. knittrig und gebräunt, Bug überklebt.<br />
2031 WELTKARTEN – „Orbis. Typus. Universalis.<br />
Iuxta. Hydrographorum. Traditionem. Exactissime.<br />
Depicta. 1522. L. F.“. Kolor. Holzschnittkarte<br />
von Laurent Fries, nach M. Waldseemüller,<br />
aus der Ptolemaeus-Ausgabe bei J. Grüninger in<br />
Straßburg, 1522. 32 x 48 cm. (44) 800,-<br />
Shirley 48: „The majority of the maps in Laurent Fries' edition<br />
of Ptolemy's 'Geographia' were reduced copies from<br />
the corresponding maps in Waldseemüller's 1513 edition.<br />
The first of the two modern world maps in the atlas is<br />
however Fries' own rendering which is dated 1522 and is<br />
initialled 'L.F.' in the main title.“ – Professionell restauriert.<br />
– Siehe Abbildung Tafel 41.<br />
2032 – „Typus orbis terrarum“. Kolor. Kupferstichkarte<br />
von A. Ortelius aus einer lateinischen Ausgabe<br />
des „Orbis terrarum“ um 1600. 35 x 48 cm.<br />
(44) 1.200,-<br />
Van den Broecke 3. Shirley 122. – Dritter (und letzter)<br />
Zustand der sehr dekorativen Karte. – Wenig fleckig, breite<br />
Ränder mit Reparaturen. – Siehe Abbildung Tafel 41.<br />
Europa<br />
2033 FRANKREICH – BORDEAUX – „Bour deaux“.<br />
Panoramaansicht. Kupferstich (von 2 Platten) von<br />
C. Merian. 24 x 69 cm. (91) 80,-<br />
2034 – MARSEILLE – „Terroir, ville, port et rade de<br />
Marseille et ses environs“. Altkolor. Kupferstichkarte<br />
bei Bresson in Marseille 1773. 34 x 54 cm.<br />
(105) 200,-<br />
Breite Ränder etw. fleckig. – Seltenes Blatt. – 4 Beilagen,<br />
darunter die Karte der Krim von Dezauche 1788 und ein<br />
Guckkastenblatt mit der Kathedrale von Toledo.<br />
Welt- und Spezialkarten · Europa 401<br />
2035 GROSSBRITANNIEN – „L'Isole Britanniche<br />
overo L'Inghilterra“. Alt grenzkolor. Kupferstichkarte<br />
aus dem „Mercurio geografico“ von<br />
G. Widmann nach G. Sanson und G. Cantelli da<br />
Vignola bei G. G. de Rossi in Rom, 1677. 41 x 51,5<br />
cm. – Shirley 120. – Stellenw. wenig fleckig und<br />
ge bräunt. – Unter Glas gerahmt. (32) 200,-<br />
2036 ITALIEN – TIVOLI – „Rovine cagionate in Ti -<br />
vo li“. Kupferstich von C. Reinhart 1826. 30 x 42<br />
cm. – Unter Glas gerahmt. – Fleckig. (75) 100,-<br />
2037 MITTELMEER – ABUKIR UND TRAFAL-<br />
GAR – „Seeschlacht von Abukir“ – „Seeschlacht<br />
von Trafalkar“. 2 in Deckfarben altkolor. Aquatintaradierungen.<br />
Um 1815/20. Je 39 x 55,5 cm. –<br />
Alt auf Trägerpapier mont. (dieses mit Läsuren)<br />
und mit Betitelung versehen; bis an den Plattenrand<br />
beschnitten. – Siehe Abbildung Tafel 38. (1)<br />
300,-<br />
2038 – MALTA – Der Hafen von Valletta, von Senglea<br />
aus gesehen. Aquarell auf Karton, sign. „CBD“.<br />
Um 1880. 9 x 17,5 cm (Oval). – Unter Passepartout.<br />
(30) 120,-<br />
2039 – – „Malta olim Melitta insula“. Altkolor. Kupferstichkarte,<br />
wohl aus der dritten italienischen Ausgabe<br />
des „Teatro del Mondo“ des Ortelius, Venedig<br />
1655. 7,5 x 11 cm. – Ränder leicht gebräunt,<br />
unter Passepartout. – Beiliegen 37 Stahlstiche mit<br />
Malta-Ansichten. (30) 200,-<br />
2040 – ZYPERN – „Insular. aliquot Aegaei maris antiqua<br />
descriptio“. Kolor. Kupferstichkarte von Zy -<br />
pern, darüber und seitlich 9 kleine Karten von<br />
Rhodos, Chios, Samos, Lesbos u. a., von A. Ortelius<br />
(verso unbedruckt). 36 x 47 cm. (121) 400,-<br />
Van den Broecke 216. Zacharakis 1<strong>61</strong>9. Stylianou 67. Koeman<br />
III, 7500 und 8130:31. – Aus der deutschen oder lateinischen<br />
Ausgabe des „Theatrum orbis terrarum“ von 1584.<br />
– Montierungsspuren, wenig fleckig.<br />
2041 ÖSTERREICH – „Partie du cercle d'Austriche<br />
scavoir l'Archiduché d'Austriche divisé en Haute<br />
et Basse“. Kupferstichkarte von Sanson bei Jaillot<br />
in Paris 1681. 53 x 83 cm. – Gebrauchsspuren. (2)<br />
150,-
402<br />
2042 ÖSTERREICH – HALLSTATT – „Hallstadt am<br />
Hallstadtersee“. Altkolor. Umrißradierung von<br />
K. H. Rahl nach K. L. Viehbeck. Ca. 1820. 36,2 x<br />
52,6 cm. – Bis an die Einfassung beschnitten, Ränder<br />
hinterlegt, gebräunt und fleckig. (104) 250,-<br />
Nagler XXII, 536. – Laut Signatur von Jakob von Alt illuminiertes<br />
Exemplar, das einst wohl sehr dezente Kolorit fast<br />
völlig verblaßt und gebräunt.<br />
2043 – LINZ – „Linz“. Gesamtansicht von der Höhe,<br />
im Vordergrund Donau-Dampfer und figürl. Staffage.<br />
Getönte Lithogr. von Sandmann nach Chapuy,<br />
bei Artaria in Wien. 26,5 x 39,5 cm. – Breite<br />
Ränder leicht braunfleckig. (104) 200,-<br />
2044 POLEN – BRESLAU – „Breslaw“. Vogelschauansicht.<br />
Kolor. Kupferstich (von der Janssonius-<br />
Platte) bei F. de Wit in Amsterdam (aus P. van der<br />
Aa, Galerie agréable, 1729). 40 x 50 cm. (92)<br />
150,-<br />
Koeman I, Aa 9, Bd. 41/41. – Vgl. Breslau 12 und Fauser<br />
1924. – Vergrößerte Kopie nach Merian. – Ausriß am linken<br />
Rand, stärkere Altersspuren. – Beilage.<br />
2045 – SAMMLUNG – 5 Kupferstichkarten von Reilly.<br />
Je 21 x 29 cm. (2) 150,-<br />
Galizien und Lodomerien (mittlerer und östlicher Kreis) –<br />
Klein-Polen (mittlerer, südlicher und östlicher Teil).<br />
2046 RUSSLAND – SCHWARZES MEER – „Nova<br />
et accurata Tartariae Europae seu Minoris et in<br />
specie Crimeae Delineatio Geographica“. Alt -<br />
kolor. Kupferstichkarte mit unkolor. figürl. Kartusche,<br />
von und bei M. Seutter in Augsburg. 49 x<br />
57 cm. – Ränder leicht gebräunt. – Unter Glas ge -<br />
rahmt. (32) 150,-<br />
2047 SCHWEIZ – „Helvetia“. Altkolor. Kupferstichkarte<br />
mit unkolor. Wappenkartusche, bei Ho -<br />
manns Erben in Nürnberg, 1751. 42 x 53 cm. –<br />
5 Exemplare, alle mit kleinen Gebrauchsspuren. –<br />
2 Beilagen. (91) 200,-<br />
2048 – „Nova totius Helvetiae cum suis subditis ac<br />
sociis tab(ula) geogr(aphica).“. Altkolor. Kupferstichkarte<br />
bei M. Seutter in Augsburg. 47 x 55 cm.<br />
– 2 Exemplare. – Beiliegt die Homann-Karte. (91)<br />
150,-<br />
2049 – AARGAU – 13 altkolor. Kupferstichkarten:<br />
Blaeu, Ortelius und Janssonius. – Leichte Ge -<br />
brauchsspuren. (91) 400,-<br />
Europa<br />
2050 – BASEL – 3 altkolor. Kupferstichkarten: Ortelius<br />
(jeweils mit dem rechten Teil). – Beiliegen<br />
5 Exemplare ohne den rechten Teil und die Ge -<br />
samtkarte von Blaeu. (91) 400,-<br />
2051 – LUZERN – „Canton Lucern“. Altkolor. Kupferstichkarte<br />
von Homanns Erben in Nürnberg<br />
17<strong>61</strong>. 46 x 56 cm. – Wenig fleckig. – 2 Exemplare.<br />
(91) 150,-<br />
2052 – NEUCHÂTEL – 3 altkolor. Kupferstichkarten:<br />
Covens und Mortier (2) sowie Seutter (leichte<br />
Altersspuren). (91) 200,-<br />
2053 – SCHAFFHAUSEN – URI – WALLIS – 5 altkolor.<br />
Kupferstichkarten von Homann. – Leichte<br />
Gebrauchsspuren. – Beiliegt die Gesamtkarte von<br />
Tirion. (91) 250,-<br />
2054 – WAADT – 9 altkolor. Kupferstichkarten: Blaeu,<br />
Ortelius und Janssonius. – Leichte Gebrauchsspuren.<br />
(91) 400,-<br />
2055 – ZÜRICH – 9 altkolor. Kupferstichkarten: Blaeu,<br />
Ortelius, Seutter und Homann. – Leichte Ge -<br />
brauchsspuren. (91) 300,-<br />
2056 – SAMMLUNG – 5 altkolor. Kupferstichkarten:<br />
Blaeu (3), Ortelius und Janssonius. – Leichte Ge -<br />
brauchsspuren. (91) 400,-<br />
2057 – Cirka 30 Blätter. Verschied. Stecher und Formate<br />
(Gebrauchsspuren). (91) 400,-<br />
2058 SKANDINAVIEN – DÄNEMARK – „Dania<br />
Regnum“. Alt teilkolor. Kupferstichkarte bei<br />
J. Blaeu in Amsterdam, um 1650. 42 x 52 cm. –<br />
Leicht gebräunt. – Unter Glas gerahmt. (32) 120,-<br />
2059 UNGARN – „Totius Regni Hungariae Maximae<br />
que Partis Danubii Fluminis ... Regionibus“. Kupferstichkarte<br />
(von 2 Platten) mit figürl. Kartusche,<br />
von M. Merian. 30,5 x 59 cm. – Leichte Altersspuren.<br />
(2) 120,-<br />
2060 KONVOLUT – Cirka 35 Blätter. Verschied. Stecher<br />
und Formate (Gebrauchsspuren). (91) 300,-
Nr. 2071<br />
20<strong>61</strong> (BARBARINI, F., Panorama vom Gaisberg bei<br />
Salzburg. Salzburg 1835). Radiertes Leporello, in<br />
12 Teilen auf Leinwand aufgezogen (24,3 x 174,5<br />
cm). Hlwd. d. Zt. (etw. beschabt und bestoßen).<br />
(85) 300,-<br />
Seltenes Hemiorama des österreichischen Landschafts malers<br />
Franz Barbarini (1804-1873). Reicht vom Mondsee bis<br />
Salzburg. Mit einiger Figurenstaffage. – Etw. fleckig und<br />
gebräunt. – Das Panorama ist unter weitgehender Anpassung<br />
an den Stil der Radierung zeitgenössisch (vielleicht<br />
von der Hand Barbarinis selbst?) um acht Teile (zusammen<br />
115 cm) bis zum Chiemsee in Federzeichnung mit handschriftlicher<br />
Legende verlängert worden.<br />
2062 BLÖTHNER, F., Panorama der Alpenketten vom<br />
Hohen Peissenberge aus gesehen. München, Ra -<br />
vizza, o. J. (um 1870). 16°. Zweiteiliges Stahlstich-<br />
Leporello (12,6 x 93,8) cm von F. Blöthner. Orig.-<br />
Brosch. (85) 200,-<br />
Taschenpanorama, das vom Pfänder bei Bregenz bis nach<br />
Staufen reicht, im Zentrum das Wettersteingebirge. – Bibliographisch<br />
und im KVK ohne Nachweis (auch nicht im GV),<br />
sehr selten. – Gering fleckig.<br />
2063 FREY, C. VON, Gebirgs-Ansicht von der Wiesenberghöhe<br />
bei Seeham. Seeham, Siegl, o. J. (um<br />
1873). Schmal-8°. Lithogr. Leporello (19,1 x 130<br />
cm) von C. von Frey bei J. Wild in München.<br />
OHlwd. (leicht fleckig). (85) 200,-<br />
Panoramen<br />
403<br />
Sehr seltene separate (und erste?) Ausgabe des Panoramas<br />
von Seeham am Trumersee bei Salzburg, das auch dem Seeham-Führer<br />
von Max Glonner (Salzburg 1874; Dreyer 821)<br />
beigegeben worden ist; hier als Begleiter für Wanderer von<br />
einem lokalen Verleger herausgebracht. – Über den KVK<br />
nur ein Exemplar in der UB Salzburg nachweisbar (datieren<br />
1873). – Nicht im GV. – Leicht gebräunt.<br />
DAZU: SATTLER, A., UND C. VON FREY, Rundschau<br />
vom Höchkönig (9298 W[iene]r Fuß). (Salzburg ca. 1868/<br />
70). Getöntes lithogr. Leporello. – Ebenfalls sehr selten.<br />
2064 FREY UND SATTLER – Sammlung von 10 ge -<br />
zeichneten Panoramen in Leporelloform. Tinte<br />
auf festem gelblichen Papier mit gelegentlicher<br />
Weißhöhung und tls. rot eingetragener Numerierung<br />
der Legenden (9 hs. Legenden beiliegend).<br />
Nicht sign. und bezeichnet. Um 1869-71. Hlwd.<br />
d. Zt. mit hs. Deckelschildern (etw. berieben und<br />
bestoßen). (85) 2.000,-<br />
Präzise und routinert skizzierte Zeichnungen von Rundblicken<br />
der Chiemgauer, Berchtesgadener und Salzburger<br />
Alpen, der Staufengruppe, des Lattengebirges, der Dachsteingruppe<br />
etc., Zeichnungen, die offensichtlich alle von<br />
einer Hand stammen und vielleicht als Folge angefertigt<br />
worden sind. Mit einiger Sicherheit lassen sie sich als Werke<br />
des bedeutenden Salzburger Kaufmanns und Landschaftsmalers<br />
Carl von Frey (1826-1896) identifizieren, vielleicht<br />
in Zusammenarbeit mit Anton Sattler (1846-1883). Soweit<br />
feststellbar, ist lediglich die „Rundschau vom Hochkönig“<br />
als lithographiertes Panorama im Druck erschienen (auf<br />
Grundlage der im September 1868 angefertigten Aufnahme<br />
von Sattler und Frey, von der Salzburger Sektion des deut-
404<br />
schen Alpenvereins verlegt – ein Exemplar beiliegend). Eine<br />
Rundschau vom Hundstod ist für den August 1871 als<br />
Werk Freys dokumentiert. Da die Legende des vorliegenden<br />
Panoramas das Datum 22. 8. 1871 trägt, dürfte die Richtigkeit<br />
unserer Zuschreibung hinreichend belegt sein. – Folgende<br />
Panoramen sind vorhanden (Deckeltitel):<br />
„Aufsicht vom Teisenberge“ (10 Teile, Legende beiliegend,<br />
undatiert) – „Rundschau vom Fellhorn“ (10 Teile, Legende<br />
beiliegend, undatiert) – „Rundschau vom Geigelstein“<br />
(20 Teile, Legende beiliegend, datiert 9. 7. 1871) – „Rundschau<br />
vom Hochkönig“ (16 Teile, 1868) – „Rundschau<br />
vom Hochzinken“ (18 Teile, Legende beiliegend, datiert<br />
24. 9. 1870) – „Rundschau vom Lattenberg“ (8 Teile, Quer -<br />
oktav, Legende beiliegend, undatiert) – „Rundschau<br />
vom Hundstod“ (14 Teile, Legende beiliegend, datiert<br />
22. 8. 1871) – „Rundschau vom Staufen“ (12 Teile, Legende<br />
beiliegend, undatiert) – „Rundschau vom (Staufen) Zwiesel“<br />
(12 Teile, Legende beiliegend, datiert 30. 7. 1869) –<br />
„Rundschau vom Watzmann“ (18 Teile, Legende beiliegend,<br />
datiert 19. 9. 1869). – Meist nur leicht gebräunt und<br />
kaum fleckig, mäßige Gebrauchsspuren. – Siehe Abbildung.<br />
2065 KELLER, H. (HRSG.), Panorama vom Rigi<br />
Berg. Zürich, Keller, (1820). Vierteiliges alt teil -<br />
kolor. Aquatinta-Leporello (18,9 x 195 cm) von<br />
J. J. Scheurmann nach H. Keller. Pp. d. Zt. mit<br />
mont. gestoch. Deckelschild (berieben und bestoßen).<br />
(85) 200,-<br />
Nagler VII, 405: „Seine [Kellers] Panoramen vom Rigi und<br />
Weissenstein sind belehrende Dolmetscher jener unvergleichlichen<br />
Aussichten.“ – Die zweite Ausgabe der hübschen<br />
Panoramakarte, zuerst erschienen 1817. Ein Beschreibungstext<br />
wurde 1823 separat veröffentlicht (Lonchamp<br />
1672). – Hinterer Spiegel mit mont. Aquatintaradierung<br />
(Ansicht des Rigi) von F. Hegi nach B. Bullinger. – Gering<br />
stockfleckig. – Beiliegend der „Wegweiser nach der Rigikulm“<br />
von L. Pfyffer von Wyher, Luzern 1820 (vgl. Lonchamp<br />
2311); ohne das Panorama.<br />
2066 LOOS, F., „Panorama vom Gamskarkogl.“<br />
(Deckeltitel). Federzeichnung in schwarzer Tinte<br />
auf Papier mit rot eingetragener Numerierung.<br />
Leporello, in 22 Teilen auf Leinwand aufgezogen.<br />
Mehrfach bezeichnet: „Fried: Loos fec: 1836“.<br />
24,3 x 228 cm. Hlwd. d. Zt. mit goldgepr. Deckeltitel<br />
(etw. berieben und bestoßen). (85) 600,-<br />
Vorzeichnung von Friedrich Loos (1797-1890) zu dem 1844<br />
in Salzburg bei Duyle erschienenen Panorama vom Gamskarkogel<br />
bei Gastein. Die eigenhändige Skizze ist in der für<br />
Loos typischen topographischen Genauigkeit ausgeführt,<br />
mit fein differenzierter Stärke der Kontur- und Schraffur linien.<br />
Gelegentliche Staffagefiguren im Vordergrund lockern<br />
die schroffe Bergwelt etwas auf. – Beiliegend eine handschriftliche<br />
Legende, wohl von der Hand von Loos (vier<br />
Blätter in Fadenbindung). – Einige Berge in Bleistift<br />
bezeichnet, kaum fleckig.<br />
2067 MEERMANN, A., Panorama des Hochgebirges<br />
vom Standpunkte München (Petersthurm). München,<br />
Franz, 1862. Qu.-16°. Aquatinta-Leporello<br />
(Ca. 8,5 x 214 cm). Orig.-Brosch. (leicht berieben).<br />
(85) 150,-<br />
Panoramen<br />
2068 „PANORAMA VOM GAISBERG.“ (Deckel -<br />
titel). Salzburg und Ischl, Mayr, o. J. (um 1860).<br />
16°. Zweiteiliges lithogr. Leporello (12,2 x 130 cm)<br />
bei Kränzl in Salzburg. Orig.-Brosch. (Deckel<br />
numeriert, etw. fleckig). (85) 200,-<br />
Seltenes, von Mayr und Kränzl gedrucktes Taschenpanorama,<br />
hier noch mit der Höhenangabe in Fuß (spätere Ausgaben<br />
gewöhnlich in Metern). – Leichte Knickspuren,<br />
wenig fleckig.<br />
DAZU: PFLAUDER, A., Rundsicht vom Untersberge,<br />
nach der Natur aufgenommen auf dem Salzburger-Hochthrone.<br />
Salzburg, Kränzl, o. J. (um 1870). Fünfteiliges<br />
lithogr. Leporello. Gewässer blau ankolor., stellenw. etw.<br />
braunfleckig.<br />
2069 „PANORAMA VOM ST. GEBHARDSBERG.“<br />
Zweiteiliges Aquatinta-Leporello (7,7 x 133 cm;<br />
von J. B. Isenring bei Teutsch in Bregenz, um<br />
1840). Spätere Hlwd. – Leicht gebräunt und<br />
fleckig. (85) 400,-<br />
2070 „PANORAMA VOM SCHAFBERG“ (Deckeltitel)<br />
mit Beiheft „Erklaerung des Panorama vom<br />
Schafberg bei St. Wolfgang“. Salzburg, Duyle,<br />
1844. Mit gefalt. lithogr. Leporello (24,3 x 253 cm).<br />
16 S. Hlwd. d. Zt. mit goldgepr. Deckeltit. (leicht<br />
berieben und bestoßen) und Orig.-Brosch. (ein<br />
wenig fleckig). (85) 400,-<br />
Sehr seltenes Alpenpanorama, über den KVK nur ein<br />
Exemplar in der ÖNB Wien nachweisbar, dort unter dem<br />
Titel des Beiheftes verzeichnet und ohne Angabe des Leporellos.<br />
– Leicht fleckig.<br />
2071 „PANORAMA VON FREIBURG IM BREIS-<br />
GAU vom Schloßberg aufgenommen.“ Freiburg,<br />
Wagner, o. J. (um 1860). Aquatinta-Leporello<br />
(20,2 x 92,3 cm) nach F. Schmid. Hlwd. d. Zt. mit<br />
hs. Deckeltitel (leicht bestoßen). (85) 300,-<br />
Schefold 23277. – Seltene Stadtansicht mit weitem Horizont,<br />
der vom Kloster St. Märgen bis zum Zähringerschloß<br />
reicht. Rechts im Mittelgrund die 1854 eingeweihte Kunstund<br />
Festhalle. – Ränder etw. braunfleckig. – Siehe Abbildung<br />
Seite 403.<br />
2072 „PANORAMA VON REICHENHALL.“<br />
(Deckeltitel). O. O., Dr. und J. (Reichenhall,<br />
Brunnquell?, um 1870). 16°. Gefalt. Tafel (39,7 x<br />
41,7) mit 3 farblithogr. Panoramen. Orig.-Brosch.<br />
(Deckel mit hs. Nummer, leicht berieben). (85)<br />
400,-<br />
Besonders reizvolles Taschenpanorama mit je einer kleinen<br />
Darstellung (ca. 34,5 x 5 cm) der Höhen-Panoramen von<br />
Berchtesgaden, Reichenhall und „der Alpenkette vom<br />
Zwiesel herab gesehen“. – Sehr selten, über den KVK nur<br />
ein Exemplar in der Staatsbibliothek Berlin nachweisbar<br />
(dort mit Verlegerangabe und in jedem Fall zu spät datiert<br />
„um 1900“). – Ein Falzeinriß, stellenw. etw. wasserrandig<br />
mit leichten Farbschlieren, ein wenig braunfleckig.
2073 PERNHART, M., Panorama der Villacher Alpe.<br />
Klagenfurt, Leon, o. J. (um 1875). Dreiteiliges<br />
lithogr. Leporello (19,6 x 219 cm). OKart. (leicht<br />
bestoßen). (85) 300,-<br />
Thieme-B. XXVI, 424. – Eines der späten Panoramen des<br />
Kärntner Landschaftsmalers Markus Pernhart (1824-1871),<br />
die erst postum in Lithographie erschienen sind (Thieme-<br />
Becker: „Dobratsch“, d. i. die Villacher Alpe). – Rückseitig<br />
eine Ansicht des Bleibergs (wohl nach einem Stahlstich aus<br />
der Folge „Bilder aus Kärnten“ von Pernhart). – Sehr selten,<br />
über den KVK nur ein Exemplar nachweisbar. – Gering<br />
gebräunt und fleckig.<br />
2074 – „Panorama vom Großglockner“. Federzeichnung<br />
in brauner Tinte auf gelblichem Papier mit<br />
Weißhöhungen und rot eingetragener Numerierung.<br />
Leporello, in 24 Teilen auf Leinwand aufgezogen,<br />
Legende auf anderem Papier angefügt.<br />
Unten bezeichnet: „v. M. Pernhart“. Um 1857/60.<br />
23,6 x 318 cm. Hlwd. d. Zt. mit hs. Deckelschild<br />
(etw. berieben und bestoßen). (85) 800,-<br />
Vorzeichnung zu einem Panorama des Großglockner von<br />
Markus Pernhart. Die Panoramen des Großglockners zählen<br />
zu den Hauptwerken unter den Gebirgsbildern des<br />
Kärnter Landschaftsmalers (1824-1871). In den Jahren<br />
1857-60 hatte er den Großglockner achtmal bestiegen, um<br />
Panoramen in verschiedenen Größen anzufertigen (siehe<br />
dazu: A. Haffner, Die drei Glocknerpanoramen von Markus<br />
Pernhart, in: Carinthia I, 1997, S. 431-452). Bei der vorliegenden<br />
Zeichnung handelt es sich um einen Entwurf zu<br />
einer achtteiligen Rundsicht. Je drei Segmente sind durch<br />
die Numerierung am oberen Rand in acht Abschnitte mit<br />
verschiedenen Himmelsrichtungen zusammengefaßt, die<br />
Legende zu jedem Abschnitt umfaßt ca. 30 Nummern. Vielleicht<br />
wurde dieses Panorama als Skizze am Ort angefertigt;<br />
dafür spricht die schwungvolle, erkennbar schnelle und<br />
dennoch höchst präzise, detailreiche Wiedergabe der Landschaft,<br />
die mit wenigen Strichen die charakteristischen Formationen<br />
der Gebirgszüge erfaßt. – Kaum fleckig. – Siehe<br />
Abbildung Tafel 43.<br />
2075 (RATTENSPERGER, I., Hemiorama von Ober-<br />
Pinzgau. Nach der Natur aufgenommen vom<br />
Pflegschloß Mittersill. Salzburg, Oberer, um<br />
1850). Lithogr. Leporello (23 x 106 cm) nach<br />
J. Rattensperger. Hlwd. d. Zt. mit goldgepr.<br />
Deckeltitel (leicht fleckig, berieben und bestoßen).<br />
(85) 300,-<br />
Ansicht des Salzachtals um Mittersill im Oberpinzgau<br />
gegen Süden. – Josef Rattensperger (1807-1866) stammte<br />
aus dem Pinzgau und war als Kirchenmaler in Salzburg tätig<br />
(vgl. Thieme-Becker XXVIII, 33). – Sehr selten, von uns<br />
nur ein Exemplar in der UB Salzburg nachweisbar. – In<br />
8 Segmenten auf Leinwand aufgezogen. – Unterer Rand mit<br />
zwei kleinen Wurmspuren, gering gebräunt.<br />
2076 „RUNDSCHAU AUF DEM KITZBICHLER<br />
HORN.“ Innsbruck, Redlich, o. J. (1878). Zweiteiliges<br />
getöntes lithogr. Leporello (17 x 228 cm)<br />
von C. Redlich nach M. Hofer. Hlwd. d. Zt. (etw.<br />
berieben und bestoßen). (85) 300,-<br />
Panoramen 405<br />
Zeitschrift des Ferdinandeums für Tirol und Vorarlberg<br />
3/24, 1880, S. 274, Nr. 8 (datiert 1878). – Über den KVK<br />
nur ein Exemplar in der ÖNB Wien nachweisbar. – Einzelne<br />
Bleistiftkorrekturen an der Legende, leicht gebräunt<br />
und fleckig.<br />
2077 SATTLER, A., Rundsicht vom Hutberge bei<br />
Haugsdorf. Haugsdorf, Selbstvlg., o. J. (um 1880).<br />
Schmal-8°. Lithogr. Leporello (22,8 x 260 cm) von<br />
A. Sattler bei Reiffenstein und Rösch in Wien.<br />
OHlwd. (leicht lichtrandig). (85) 150,-<br />
Über den KVK nur ein Exemplar in der ÖNB nachweisbar.<br />
– Gering fleckig.<br />
2078 (SEELINGER, M., UND I. SOLL), „Panorama<br />
der Gebirgskette vom Hochberg bei Traunstein.“<br />
O. O. (Rosenheim?), Dr. und J. (um 1880/90). 16°.<br />
Dreiteiliges lithogr. Leporello (13,5 x 132 cm) bei<br />
Oberer in Salzburg. Hlwd. d. Zt. mit hs. Deckelschild<br />
(leicht berieben). (85) 200,-<br />
Festschrift der Sektion Rosenheim des Deutschen Alpenvereins<br />
„Das erste Dezennium“, Rosenheim 1888, S. 16. –<br />
Äußerst seltenes Taschenpanorama, vielleicht für die Sektion<br />
Rosenheim des DAV angefertigt. – Mehrere Korrekturen<br />
und Eintragungen in Bleistift, leicht fleckig.<br />
2079 SEELINGER, M., Panorama der Gebirgskette<br />
von der Siegertshöhe bei Trostberg. O. O. (Rosenheim?),<br />
Dr. und J. (um 1880). Sechsteiliges lithogr.<br />
Leporello (18,3 x 334 cm). Hlwd. d. Zt. (leicht<br />
berieben). (85) 200,-<br />
Festschrift der Sektion Rosenheim des Deutschen Alpenvereins<br />
„Das erste Dezennium“, Rosenheim 1888, S. 16. –<br />
Äußerst seltenes Panorama, vielleicht für die Sektion<br />
Rosenheim des DAV angefertigt, die 1899 ein weiteres<br />
Panorama von der Siegertshöhe in Auftrag gegeben hat. –<br />
Gering fleckig.<br />
2080 SENN, F., (UND J. ENGELHARDT), Panorama<br />
der Oetzthaler Ferner. Innsbruck, Unterberger,<br />
o. J. (um 1870). Farblithogr. Leporello<br />
(24,3 x 101,7 cm) von C. Grefe nach G. Engelhardt.<br />
OPp. (leicht berieben und bestoßen). (85)<br />
300,-<br />
Sehr seltenes Panorama, zugunsten des Wegebaus im Ötztal<br />
herausgegeben und verlegt vom „Gletscherpfarrer“<br />
Franz Senn (1831-1884), Mitbegründer des Deutschen<br />
Alpenvereins. Lithographiert von Conrad Grefe (1823-<br />
1907) nach Zeichnung von Georg Engelhardt (1823-1883;<br />
vgl. Thieme-Becker X, 537; die Abkürzung „J.“ der Signatur<br />
wohl für Jörg). Beide waren Landschaftsmaler und Graphiker.<br />
– Obere Ecken mit zwei kleinen Einstichlöchern,<br />
leicht braunfleckig.<br />
2081 WEIDMANN, F. C., Album der Westbahn von<br />
Wien bis Linz nebst Ausflügen in den Wienerwald,<br />
das Oetschergebiet, das Ennsthal und den<br />
grossen Priel. Wien, Tendler, 1859. Qu.-8°. Mit
406<br />
15 (4 doppelblattgr.) getönten lithogr. Tafeln nach<br />
J. Varoni. 1 Bl., 101 S. OLwd. mit Vorderdeckelvg.<br />
(etw. berieben und bestoßen). (85) 400,-<br />
Nebehay-W. 810. Neuner 785. – Mit hübschen Ansichten,<br />
darunter den doppelblattgroßen von Wien, Schönbrunn,<br />
St. Pölten und Linz, ferner blattgroßen von Hütteldorf,<br />
Purkersdorf, Pressbaum, Melk, Kemmelbach, Enns u. a. –<br />
Stellenw. etw. fleckig.<br />
Altkoloriert<br />
2082 – Panorama der Karstbahn von Laibach bis Triest.<br />
Wien, Tendler, 1858. Mit altkolor. neunteiligem<br />
getönten lithogr. Leporello nach J. Varoni (ca. 15<br />
x 504 cm). 28 S. OLwd. (etw. berieben und bestoßen).<br />
(85) 2.000,-<br />
Nebehay-W. 813. Neuner 970. – Eindrucksvolle Darstellung<br />
der 1857 eröffneten Eisenbahnlinie mit Ansichten von<br />
Laibach, Franzdorf, Rakek, Adelsberg, Pröstranegg, Sesana,<br />
Nabresina, Triest etc. – Unser Exemplar in einem wahrscheinlich<br />
verlagsseitig gefertigten, prachtvollen und<br />
sauberen Altkolorit mit Eiweißhöhung und im originalen<br />
Verlagseinband. – Vereinzelte kleine Randläsuren, leicht<br />
braunfleckig. – Selten. – Siehe Abbildung Tafel 39.<br />
2083 ZIEGLER, A., Rundschau auf der hohen Salve.<br />
Innsbruck, Redlich, o. J. (1858). Getöntes lithogr.<br />
Leporello (24 x 240 cm) von A. Ziegler. OHlwd.<br />
(leicht fleckig, berieben und bestoßen). – Rund -<br />
panorama mit 250 Ortseinträgen. – Etw. fleckig<br />
und gebräunt. (85) 300,-<br />
2084 SAMMLUNG von 9 Panoramen der österreichischen<br />
Alpen (teils als Beigabe zur Zeitschrift<br />
des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins).<br />
1853-1948. Meist lithographiert und aus<br />
mehreren Teilen zusammengesetzt. Überwiegend<br />
Hlwd. d. Zt. mit hs. Deckelschild (etw. berieben<br />
und bestoßen). (85) 300,-<br />
Panoramen<br />
Enthält: Baumgartner, Hoch-Gründeck, 1887 – Ders.,<br />
Schmittenhöhe (um 1890, Chromolithographie, beschnitten)<br />
– Compton und Gatt, Habicht im Stubai, 1884 – Engelhardt,<br />
Oetzthaler Gruppe, 1876 – Haas, Roßbrand, 1881<br />
(bis an die Darstellung beschnitten) – Sattler, Kammerlinghorn,<br />
1867 (bis an die Darstellung beschnitten) – Urlinger,<br />
Oetscher, 1853 – Wessner-Collenbey, Sonnblick, (1948). –<br />
Ferner mit Autorenwidmung an Carl von Frey ein Exemplar<br />
des Sonderdrucks „Rundschau in und um Salzburg“<br />
aus dem Jahrbuch des Österreichischen Alpenvereins, Bd.<br />
IX, 1873, S. 199-260, mit kleinem Panorama. – Leichte Ge -<br />
brauchsspuren.<br />
2085 SAMMLUNG von 17 Panoramen der österreichischen<br />
Alpen, erschienen als Beilagen zur Zeitschrift<br />
des Deutschen und Österreichischen<br />
Alpenvereins. (Wien) 1879-95. Meist lithographiert<br />
und aus mehreren Teilen zusammengesetzt.<br />
Hlwd. d. Zt. (hs. Deckelschilder und Bibliotheks<br />
etiketten; leicht berieben und bestoßen, ein Panorama<br />
lose). (85) 800,-<br />
G. von Bezold, Panorama vom Vorderen Unnütz (in 15 Teilen),<br />
1879 – A. Sattler, Aussicht von der Mädlegabel, 1880 –<br />
A. Zoff und J. Frischauf, Panorama vom Rosenik, 1881 –<br />
F. Mühlbacher, Rundsicht vom Hohen Dachstein, 1881 –<br />
H. Findenegg und A. Sattler, Rundschau vom Dobratsch,<br />
1882 – A. Sattler, Panorama vom Gamsfeld, 1883 – J. R. von<br />
Siegl, Panorama der Rosetta in der Pala-Gruppe, 1884 –<br />
Ders., Panorama vom Speikboden, 1886 – H. Baumgartner<br />
und Th. Trautwein, Panorama vom Wendelstein, 1886 –<br />
J. R. von Siegl, Panorama vom Raschötz, 1887 – Ders.,<br />
Panorama vom Sonnblick, 1887 – Ders., Panorama vom<br />
Hohen Rad, 1888 – F. Gatt, Panorama vom Hühnerspiel bei<br />
Gossensaß, 1889 – J. R. von Siegl, Rundschau von der Plose<br />
bei Brixen, 1890 – Ders., Rundschau vom Luschari-Berge,<br />
1890 – Ders., Rundschau von der Maierspitze in Stubai,<br />
1891 – Ders., Panorama von der Ahornspitze (drei lose<br />
Blätter), 1895. – Meist nur leichte Gebrauchsspuren.
Nr. 2106<br />
Die Sammlung von Souvenir-Rosen enthält bis auf<br />
we nige Ausnahmen Erzeugnisse des Verlags Adler<br />
in Hamburg, teils in Zusammenarbeit mit Myers<br />
in London. Die Entstehungszeit, manchmal an -<br />
hand beiliegender Anzeigenblätter bestimmbar,<br />
fällt gewöhnlich in die frühen 1860er Jahre. Diese<br />
Souvenirblätter sind jeweils vierfach gefaltet, in<br />
Rosenform ausgestanzt und mit einer farbig lithographierten<br />
Rosendarstellung als Deckblatt ver -<br />
sehen. Gewöhnlich sind sie mit 28 kleinen Stahlstich<br />
veduten illustriert. Die Größe beträgt jeweils<br />
ca. 23 x 23 cm im entfalteten und 13 x 6,8 cm im<br />
gefalteten Zustand. Beiliegende Umschläge sind in<br />
Stahlstich und Lithographie illustriert, manche mit<br />
kolorierter Schrift.<br />
2086 BAD KISSINGEN – „Erinnerung an Kissingen“.<br />
– In illustr. lithogr. Orig.-Umschl. (geringe Ge -<br />
brauchsspuren). – Siehe Abbildung Tafel 42. 100,-<br />
2087 BAD KREUZNACH – (Ohne Umschlagtitel). –<br />
Bei Betsch in Koblenz. – Mit 28 farb. lithogr. Ve -<br />
duten. – Reiniger 144 A und B. 300,-<br />
Souvenir-Rosen<br />
407<br />
2088 BATH – „The Bath Rose“. Bei Myers in London<br />
und Adler in Hamburg. – In illustr. lithogr. Orig.-<br />
Umschl. (leichte Gebrauchsspuren). – Wenig<br />
fleckig. 100,-<br />
2089 BELFAST – „The Belfast Rose“. Including views<br />
of the Giants Causeway. Bei Myers in London<br />
und Adler in Hamburg. In illustr. lithogr. Orig.-<br />
Umschl. (Gebrauchsspuren). – Verlagsanzeige beiliegend.<br />
150,-<br />
2090 BIRMINGHAM – „The Birmingham Rose“. Bei<br />
Myers in London und Adler in Hamburg. In<br />
illustr. lithogr. Orig.-Umschl. (leichte Altersspuren).<br />
– Verlagsanzeige beiliegend. – Gering fleckig.<br />
100,-<br />
2091 BREMEN – „Erinnerung Bremen“. – In illustr.<br />
lithogr. Orig.-Umschl. (Gebrauchsspuren). – Mit<br />
farb. lithogr. Frühlingsstrauß. – Siehe Abbildung.<br />
100,-<br />
2092 BRISTOL – „The Bristol and Clifton Rose“. Bei<br />
Myers in London und Adler in Hamburg. In<br />
illustr. teilkolor. lithogr. Orig.-Umschl. (etw.<br />
lädiert und angestaubt). – Verlagsanzeige beiliegend.<br />
– Minimal fleckig. 120,-
408<br />
2093 BUDAPEST – (Ohne Umschlagtitel). In illustr.<br />
gestoch. Orig.-Umschl. (leicht angestaubt und<br />
wenig fleckig). – Vereinzelt mit geringem Fleck.<br />
100,-<br />
2094 DRESDEN – „Dresden“. – In illustr. gestoch.<br />
Orig.-Umschl. (leicht angestaubt). – Verlagsanzei -<br />
ge und Umschlagvariante beiliegend. – Rose mit<br />
Schabspur, wenig fleckig. 150,-<br />
2095 DUBLIN – „The Dublin Rose“. Bei Myers in<br />
London und Adler in Hamburg. – In illustr. litho -<br />
gr. Orig.-Umschl. (wenige Gebrauchsspuren). –<br />
Gering fleckig. 150,-<br />
2096 GRAZ – „Rose von Gratz“. In illustr. lithogr.<br />
Orig.-Umschl. (geringe Gebrauchsspuren). – We -<br />
nig fleckig. 150,-<br />
2097 HOLLAND – (Ohne Umschlagtitel). – Mit ge -<br />
tönten farb. lithogr. Abbildungen von Kostümen.<br />
– Rose gestempelt. 150,-<br />
2098 KANADA – „The Canada Rose“. Bei Myers in<br />
London und Adler in Hamburg. In illustr. lithogr.<br />
Orig.-Umschl. (leicht angeschmutzt). – Gering<br />
fleckig. 300,-<br />
2099 KARLSBAD – „Rose von Carlsbad“. – In teil -<br />
kolor. lithogr. Orig.-Umschl. (etw. angeschmutzt).<br />
– Verlagsanzeige beiliegend. – Leicht fleckig.<br />
150,-<br />
2100 LOMBARDEI – (Ohne Umschlagtitel). – Rose<br />
mit geringen Schabspuren, wenig fleckig. 100,-<br />
2101 LONDON – „Souvenir of The Winter's Tale as<br />
represented at the Royal Princess Theatre“. Bei<br />
Myers in London und Adler in Hamburg. – In<br />
illustr. farb. lithogr. Orig.-Umschl. (leicht fleckig<br />
und mit Läsuren). – Doppelbl. mit Erläuterungstext<br />
und 1 Bl. Verlagsanzeige beiliegend. – Leicht<br />
fleckig. 150,-<br />
Souvenir-Rosen<br />
2102 NÜRNBERG – „Erinnerung an Nürnberg“. – In<br />
lithogr. Orig.-Umschl. (Ansicht nicht gedruckt).<br />
– Rose wenig beschabt. 100,-<br />
2103 ROGASKA SLATINA (ROHITSCH-SAUER-<br />
BRUNN) – „Rose von Rohitsch“. Bei Burger in<br />
Graz und Adler in Hamburg. – In illustr. teilkolor.<br />
lithogr. Orig.-Umschl. (leicht angestaubt). – We -<br />
nig fleckig. 150,-<br />
2104 SÄCHSISCHE SCHWEIZ – (Ohne Umschlagtitel).<br />
– Rose mit geringen Schabspuren. 100,-<br />
2105 SCHWEIZ – „Alpenrosen. Andenken an die<br />
Schweiz“. Bei Gatternicht für Reichhold und<br />
Gfrörer in Stuttgart. – In farb. lithogr. Orig.-<br />
Umschlag in Bouquet-Form (wenige Knickspuren).<br />
– Mit kolor. gestoch. Alpenrosen-Strauß. –<br />
Siehe Abbildung Tafel 42. 200,-<br />
2106 – „Rose des Alpes. Souvenir de la Suisse“. Bei<br />
Canz in Zürich. Mit 2 Rundpanoramen und<br />
48 Stahlstich-Veduten. – In farb. lithogr. Orig.-<br />
Umschlag in Bouquet-Form. – Siehe Abbildung<br />
Seite 407. 200,-<br />
2107 SCHWERIN – „Erinnerung an Schwerin“. – In<br />
illustr. lithogr. Orig.-Umschl. (leicht angestaubt). –<br />
Verlagsanzeige beiliegend. – Wenig fleckig.<br />
150,-<br />
2108 SCHWETZINGEN – „Souvenir de Schwezingen“.<br />
– In illustr. Orig.-Umschl. (leicht angeschmutzt). –<br />
Geringe Altersspuren. 100,-<br />
2109 WIEN – (Ohne Umschlagtitel). – In illustr. ge -<br />
stoch. Orig.-Umschl. (leicht angestaubt und lä -<br />
diert). – Vereinzelt mit leichtem Fleck. 200,-
Nr. 2135<br />
2110 ARCHITEKTUR – DECKER – 11 Kupferstiche<br />
von C. Remshart, I. A. Corvinus und J. H. Ostertag<br />
aus P. Decker, „Fürstlicher Baumeister, Oder:<br />
Architectura civilis“, bei J. Wolf in Augsburg,<br />
1711-16. Blattgr. ca. 41 x 55 cm. – Ränder etw. fingerfl.<br />
und mit alter roter Numerierung im Rand. –<br />
Enthält die Tafeln: 5, 6, 12, 15, 16, 19, 20-24. –<br />
Gute, saubere Abdrucke. (1) 120,-<br />
2111 AUGSBURG – WELLENBURG – „Ansicht des<br />
Fürstl. Fugger'schen Schloses Wöllenburg Wirths -<br />
hauses allda 1 3/4 Stunde von Augsburg“. Alt -<br />
kolor. Umrißradierung von F. Th. Weber 1819.<br />
10,5 x 16 cm. (108) 100,-<br />
Dekorative Graphik<br />
409<br />
Montiert als Deckel auf eine Schachtel. – Zum Augsburger<br />
Künstler Franz Thomas Weber (17<strong>61</strong>-1828) vgl. Thieme-B.<br />
XXXV, 226. – Das heute im Stadteil Bergheim in Augsburg<br />
liegende Schloß wurde 1857-58 von Fürst Leopold Fugger-<br />
Babenhausen im Stil der Neugotik umgebaut. – Vermutlich<br />
zu privaten Zwecken gestaltet und im Innern mit violettem<br />
Samt ausgestattet. – Leicht fleckig, etw. beschabt und<br />
bestoßen.<br />
2112 FEUERWERK – „Prospect und Eintheilung des<br />
Feuer-Werks welches bey allergnaedigster Anwesenheit<br />
Ihro Kaiserlichen Majestät Caroli VI ... auf<br />
Verordnung eines hochedlen Raths des H. R. R.<br />
Freyen Stadt Nürnberg den 16 Ian. 1712 aufgeführet<br />
worden von Gottlieb Trost, Oberst-Lieu-
410<br />
Nr. 2112<br />
tenant.“ Kupferstich von T. G. Beck nach I. D.<br />
Preißler. Mittelfalz und einige kleine Randeinrisse<br />
tls. hinterlegt, leicht fleckig, rechte untere Ecke<br />
mit kleinem Wasserrand. (1) 200,-<br />
Ornamentstichslg. Berlin, Neukauf OS 2876b. – Das Feuerwerk<br />
war Teil der Festlichkeiten anläßlich des Besuchs<br />
Kaiser Karls VI. in der Reichsstadt Nürnberg im Jahr 1712.<br />
– Selten. – Siehe Abbildung.<br />
2113 FISCHE – 6 altkolor. Kupfertafeln aus „Abbildungen<br />
der Fische, welche in den Flüssen und Seen<br />
von Bayern vorkommen“ (von J. Weber), München<br />
1851. Je 8 x 12 cm. – Unter Passepartouts. (50) 100,-<br />
Huchen – Lachs – Rotauge – Gareisel – Rotäugelbrachse –<br />
Barbe. – Recht sauber.<br />
2114 GEBRAUCHSGRAPHIK – KLEBEBILDER –<br />
„Mit Rosen bekränze Dich Liebe, nur sie schafft<br />
die seeligsten Triebe.“ Klebebildchen aus reliefgeprägten<br />
Papierteilen (farbig und vergoldet). Um<br />
1860. Ca. 6,5 x 8 cm. – Unter Glas gerahmt (Holzrahmen<br />
d. Zt. mit leichten Gebrauchsspuren, wohl<br />
original zum Bild gehörig). (83) 120,-<br />
Dekorative Graphik<br />
Anmutiges Bildchen, aus Formteilen zusammengefügt.<br />
Dreiteiliger Bogen aus Blütenranken, darunter vergoldeter<br />
Amor auf Marmorsockel und zwei kleine Eroten in<br />
Weiß. – Dazu ein altkolor. Kupferstich in Punktiermanier<br />
„Sie sind alle zum Lieben“ (Dame öffnet die Vorderseite<br />
eines Denkmals, aus dem kleine Kinder hervorkommen).<br />
Ca. 1810/20.<br />
2115 GENRE – 6 Blätter. Verschied. Stecher und Formate<br />
(Gebrauchsspuren). (91) 120,-<br />
Die schlechte Prise – Erste Liebe – Die schönen Tage von<br />
Aranjuez – Die Zärtlichkeit der Mutter – Der Abschied –<br />
Der entflohene Liebling.<br />
2116 HANDZEICHNUNGEN – REINERMANN,<br />
FRIEDRICH CHRISTIAN (Wetzlar 1764-1835<br />
Frankfurt, Zuschreibung), Ansicht der Burg<br />
Hohensolms über Wetzlar. Tls. lavierte Pinselund<br />
Bleistiftzeichnung auf graublauem Velin. Um<br />
1820/30. 36,5 x 44,5 cm. – Kleine, unauffällig<br />
restaurierte Randschäden, leicht fingerfleckig. –<br />
Unter Passepartout. (20) 250,-
Nr. 2117<br />
Skizze mit nur spärlicher Schattierung der Gebäude sowie<br />
einzelnen, dezent gesetzten Farbakzenten in Gelb und Rot.<br />
Das Hauptmotiv der bis heute nicht wesentlich veränderten<br />
Burg dennoch bis ins Detail exakt wiedergegeben. Zuschreibung<br />
unstrittig. – Papier mit Wasserzeichen „I I de R.<br />
Schmid in Basel“ (= Johann Jakob de Rudolf Schmid, letzter<br />
Eigentümer der Papiermühle in Basel-Augst), danach<br />
wohl um 1820/30 zu datieren.<br />
2117 – – Bergige Flußlandschaft mit Wasserfall. Lavierte<br />
Sepia über Bleistift auf Bütten, rückseitig<br />
Namenszug „F. C. Reinermann fecit“. Um 1800/<br />
10. 37,4 x 49,8 cm. – Unter Passepartout. (20)<br />
800,-<br />
Charakteristische Darstellung einer gebirgigen Landschaft<br />
mit dem Zusammenfluß zweier Wildbäche in meisterlicher,<br />
reich gegliederter Komposition, aufgelockert durch einige<br />
Angler als Staffagefiguren. Schatten und Helligkeit sind derart<br />
fein abgestuft, daß der Eindruck einer malerischen,<br />
einem Ölbild kaum nachstehenden Luftperspektive entsteht.<br />
Möglicherweise eines der Reisebilder aus der Schweiz,<br />
wo sich Reinermann häufig aufgehalten hat. – Siehe Abbildung.<br />
Dekorative Graphik 411<br />
2118 – RIDINGER – Skizze zu einem Kupferstich<br />
(Hirsch, Achtzehnender, geschossen 1773). Bleistift<br />
auf dünnem gelblichen Bütten. Mit Text in<br />
brauner Tinte. Nicht sign. und dat. (1773?). 36 x<br />
22 cm. (50) 300,-<br />
Die vorliegende Skizze bezieht sich auf einen Kupferstich<br />
von Martin Elias Ridinger, der einen vom Fürsten Karl<br />
Friedrich von Hohenzollern-Sigmaringen am 30. September<br />
1773 geschossenen Hirsch mit stark asymmetrischem,<br />
achtzehnendigen Geweih abbildet (Thienemann 353). Die<br />
Skizze zeigt im Gegensatz zum Stich allein den Kopf des<br />
Tiers, und diesen auch in etwas veränderter Form. Der<br />
Kupferstich ist mit dem „Delineavit“ Johann Elias Ridingers<br />
versehen, weshalb schon Thienemann konstatierte:<br />
„Hier ist ein Fehler begangen. Entweder ist dieser Hirsch<br />
viel früher als 1773 erlegt, oder Joh. El. Rid. hat ihn nicht<br />
gezeichnet, weil er bereits 1767 starb.“ Die zeitgenössische<br />
Beischrift unserer Skizze stimmt mit der des Stichs bis auf<br />
kleine Abweichungen überein. Die Jahreszahl ist hier wie<br />
zur Bekräftigung unterstrichen worden. Am unteren Rand,<br />
wohl von der Hand des Zeichners, die Anmerkung „Diesen<br />
wollte man ganz allein“, dazu – wohl von anderer Hand<br />
und später – die Plattensignaturen. Die Höhe der Zeichnung<br />
entspricht genau derjenigen der Druckplatte (Original
412<br />
Nr. 2122<br />
heute im Herzog Anton Ulrich Museum). – Die Erklärung<br />
muß hypothetisch bleiben: Entweder stammt die vorliegende<br />
Skizze von Johann Elias Ridinger und wurde erst<br />
durch die Beischrift einem späteren Jagdereignis zugeordnet<br />
oder die Skizze ist von jüngerer Hand (etwa der seines<br />
Sohnes Martin Elias) und wurde ihm nur durch die Platten -<br />
signatur untergeschoben. Möglicherweise hat der Fürst den<br />
Hirsch noch als Prinz geschossen (und von dem älteren<br />
Ridinger zeichnen lassen), wollte aber als regierender Fürst<br />
genannt werden, der er erst 1769 geworden ist. – Falze, etw.<br />
braunfleckig. – Beiliegend eine weitere Skizze, die ein 1735<br />
geschossenes Wildschwein abbildet und ebenfalls im Zu -<br />
sammenhang mit einem Stich von Ridinger steht (vgl. Thienemann<br />
254).<br />
2119 – RUSSELL, JOHN (Guildford/Surrey 1745-<br />
1806 Hall, Zuschreibung), Porträt einer jungen<br />
Dame. Pastell auf Pergament. Nicht sign. und dat.<br />
(ca. 1780/90). 35,5 x 28,4 cm. – Unter Glas ge -<br />
rahmt. (98) 2.500,-<br />
Anmutiges Damenporträt im Hochoval in besonders feinen,<br />
fast schon monochromen Pastelltönen mit dem für<br />
Russells Porträts charakteristischen unbestimmten Landschaftsausblick.<br />
Das leicht rosige, „warme“ Inkarnat der<br />
den Betrachter anblickenden jungen Frau kontrastiert zu<br />
der in kühlen blaugrauen Tönen gehaltenen Landschaft. Die<br />
Helligkeit konzentriert sich dabei ganz auf das im Halbprofil<br />
dargestellte, nach rechts gewendete Gesicht. Das<br />
Werk zeigt große Ähnlichkeit zu Russells Bildnis der Miss<br />
Raymond, entstanden 1788 (vgl. G. Ch. Williamson, John<br />
Russel, R. A., London 1894, S. 172). – Ränder etw. berieben.<br />
– Siehe Abbildung Tafel 43.<br />
Dekorative Graphik<br />
2120 – SCHÖNFELD, HEINRICH (Dresden 1809-<br />
1845 München), Ortsansicht mit Kirche, Kapelle<br />
und einigen weiteren Gebäuden, wohl aus der<br />
näheren Umgebung von München. Aquarellierte<br />
Bleistiftzeichnung auf festem Papier, rückseitig<br />
sowie auf Trägerpapier alt bezeichnet „Schönfeld<br />
1839 in München“. 28,9 x 23 cm. (11) 600,-<br />
Sehr reizvolle Darstellung eines alten Gebäudeensembles<br />
von ländlichem Charakter, in mildes Tageslicht getaucht.<br />
Komposition, Malweise und Motiv lassen eine zweifelsfreie<br />
Zuschreibung an Schönfeld zu. Links im Mittelgrund ist der<br />
polygonale Chor einer wohl spätgotischen Kirche zu erkennen,<br />
weiter hinten in der Flucht die Haube einer Kapelle,<br />
rechts ein Haus am Abhang mit steil nach unten führender<br />
Treppe. Auf der in einen Tordurchgang mündenden Straße<br />
im Vordergrund einzelne Staffagefiguren. – Siehe Abbildung<br />
Tafel 43.<br />
2121 – VERHAS, THEODOR (Schwetzingen 1811-<br />
1871 Heidelberg), Ansicht von Köln mit der Kirche<br />
Groß St. Martin. Lavierte Bleistiftzeichnung<br />
auf festem gelblichen Zeichenpapier. Rückseitig<br />
mit Namenszug „Verhas“ und „Donum Kösteri<br />
1850“. Köln, wohl vor 1847. 17,6 x 13,5 cm. – Auf<br />
Trägerpapier aufgelegt. (28) 200,-<br />
Detailgetreue, ortsgeschichtlich interessante Ansicht der<br />
Rheinuferbebauung mit Fachwerkhäusern und einer Platzanlage<br />
mit einem Brunnen sowie der Kirche Groß St.-Martin<br />
im Hintergrund. Da hier die beiden nördlichen Flankentürmchen<br />
der Vierung, die ab 1847 neu errichtet worden<br />
sind, noch fehlen, wird die Zeichnung wohl zuvor entstanden<br />
sein. – Aus dem Besitz des Malers Christian Philipp<br />
Koester (1784-1851). Der Schenkungsvermerk auf der<br />
Rückseite wohl von der Hand seines Freundes, des Buchhändlers<br />
und Antiquars Gustav Parthey (1798-1872).<br />
2122 – WEBER, A. PAUL (Arnstadt 1893-1980<br />
Schretstaken), „Die Wahnsinnige“. Federzeichnung<br />
auf Büttenpapier. E. bezeichnet, sign. und<br />
dat. „4. 10. 51“. 60,5 x 46,7 cm. – Unter Glas ge -<br />
rahmt. (32) 400,-<br />
Eine von mehreren Fassungen des Themas, später auch<br />
unter dem Titel „Die wahnsinnige Mutter“ als Lithographie<br />
ausgeführt. – Siehe Abbildung.<br />
2123 KARIKATUREN – 8 Blätter. Verschied. Stecher<br />
und Formate (Gebrauchsspuren). (91) 120,-<br />
2124 KÜNSTLERGRAPHIK – BELLOTTO, BER-<br />
NARDO, gen. CANALETTO (Venedig 1721/22<br />
– 1780 Warschau), „Vuë de la Forteresse de Sonnenstein<br />
du côté du chemin par où l'on va à<br />
Königstein“. Radierung. 42,5 x 54,8 cm. – Mittelfalte<br />
geglättet und verstärkt, unten gering eingerissen,<br />
oberer Rand mit zwei Hinterlegungen, die<br />
sehr breiten Ränder nur wenig fleckig. (50) 800,-
Nr. 2124<br />
De Vesme 27, 3 (von 3). Succi 27. Kozakiewicz 224. – Später<br />
Abzug der berühmten Elbansicht mit der Festung Sonnenstein<br />
oberhalb von Pirna, im Hintergrund die Silhouette<br />
von Dresden. – Der kräftige Abzug mit zwei Plattenrändern<br />
(die zweite Platte wohl zum Schutz der ersten beim<br />
Druck aufgelegt). – Auf starkem Papier mit Wasserzeichen<br />
„Ra(venspurg)“. – Siehe Abbildung.<br />
2125 – CHAGALL, MARC (Peskowatik/Witebsk<br />
1887-1985 Saint-Paul de Vence), „La lice et sa<br />
com pagne“. Sign. Radierung aus: „Les Fables de<br />
La Fontaine“, unter Passepartout. (Paris, Tériade,<br />
1952). (Bildgr.: 29,5 x 23,5 cm). Unter Glas. (77)<br />
300,-<br />
Sorlier-V. 109. Bodemann 469.1: „Schwergewicht auf klassisch-aesopischen<br />
Motiven, teils naturalistisch, teils symbolisch<br />
verfremdet wiedergegeben. Freie Komposition der<br />
Bildelemente und nuancenreiche Hell-Dunkel-Stufungen<br />
in schichtweise angelegter Radierung erzeugen märchenhaft-visionäre<br />
Stimmungen.“ – Nach Farbgouache-Entwürfen<br />
von 1926-27 von Chagall 1928-30 umgearbeitet zu<br />
Radierungen in Schwarzweiß, gedruckt unter Leitung von<br />
Ambroise Vollard durch Maurice Potin, veröffentlicht erst<br />
1952. – Beiliegt die unsignierte Radierung „Le lièvre et les<br />
grenouilles“ aus demselben Werk.<br />
2126 – – „Moses II.“ – „Moses III.“ 2 Lithographien<br />
(davon 1 farb.) aus: „Verve 33-34“. (Paris, Mourlot,<br />
1956). (Bildgr.: ca. 35 x 25 cm). Zusammen<br />
unter Glas (verso und recto). – Mourlot 125 und<br />
130. – „Moses III“ mit durchschlagendem Tesa-<br />
Klebestreifen an den Ecken. (77) 150,-<br />
Dekorative Graphik 413<br />
2127 – NOTHNAGEL, JOHANN ANDREAS<br />
BEN JAMIN (Buch 1729-1804 Frankfurt), 9 Ra -<br />
dierungen mit männlichen Porträts, meist in der<br />
Platte signiert, monogrammiert und tls. datiert.<br />
1771-76. Verschied. Kleinformate. – Kräftige<br />
Drucke, tls. knapp beschnitten, auf Trägerpapier<br />
aufgelegt. (28) 150,-<br />
Nagler XI, 382. – Schöne Beispiele für die Rembrandt-<br />
Manier in der Graphik des späten 18. Jahrhunderts. Unter<br />
den Dargestellten der Maler Adam Grimmer (Nagler<br />
Nr. 32), der Doktor Orth (Nr. 36) und ein polnischer Prinz<br />
(Nr. 30); ferner vorhanden die Porträts mit den Nagler-<br />
Nummern 24, 25, 39 und 55.<br />
2128 – SCULTORI, DIANA (Mantua 1547-1<strong>61</strong>2<br />
Rom). „Le nozze di Psiche“. Kupferstich von drei<br />
Platten nach G. Romano, dat. 1575, gedruckt von<br />
A. Caranzani in Rom, 1<strong>61</strong>7. 37,3 x 111 cm. – Sauberer,<br />
kräftiger Druck, wenige kleine Durchbrüche<br />
mit geringem Darstellungsverlust, stellenw.<br />
hinterlegt und unauffällig restauriert, bis an den<br />
Rand der Darstellung beschnitten. (30) 600,-<br />
Bartsch XV, 449, 40. Bellini, Scultori, 23, II (von 2). Nagler<br />
XII, 521 (unter „Pippi“). Bury, The Print in Italy 1550-1620,<br />
London 2001, Nr. 67. – Prachtvoller, dem Marchese Claudio<br />
I. Gonzaga (gestorben 1621) gewidmeter Stich von 1575<br />
nach den Hochzeitsfresken an den Wänden der „Sala di<br />
Amore e Psiche“ im Palazzo del Te in Mantua von Giulio<br />
Romano (1499-1546), die 1528 fertiggestellt worden sind.<br />
Hier vorliegend in einem Nachdruck mit der Adresse des<br />
römischen Verlegers und Kupferstechers Antonio Caranzani<br />
(siehe Le Blanc I, 590, und Thieme-Becker V, 567).
414<br />
Nr. 2128<br />
Eine der besten Arbeiten der Diana Scultori, von Vasari in<br />
einer ausführlichen Beschreibung gewürdigt. Scultori gilt<br />
als die erste Kupferstecherin, die ihre Werke mit eigenem<br />
Namen signieren konnte. Papst Gregor XIII. hatte ihr<br />
eigens im Jahre 1575 ein zehnjähriges Privileg auf fünf ihrer<br />
Kupferstiche erteilt, zu denen auch der vorliegende zählt<br />
(dies ist in einer Beischrift am unteren Rand der mittleren<br />
Platte vermerkt, siehe dazu: Witcombe, Copyright in the<br />
Renaissance, Leiden 2004, S. 183). – Im Handel sehr selten.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
2129 – WATTEAU – 4 Kupferstiche von G. Huquier<br />
und J. Wagner nach A. Watteau. Verschiedene<br />
Folio-Formate. – Tls. knapp beschnitten, unter<br />
Passepartout. (30) 150,-<br />
Ein Kupferstich aus der berühmten Folge mit Paravents in<br />
sechs Blättern („Paravent de six feuilles“) nach Zeichnungen<br />
Watteaus von J. Wagner bei Wolff in Augsburg 1729 (hier:<br />
Gitarrenspielerin; Hennin 8092) sowie drei Blätter nach<br />
diversen Ornamententwürfen (vgl. Ornamentstichslg. Berlin<br />
376).<br />
2130 – WEBER, A. PAUL (Arnstadt 1893-1980<br />
Schretstaken), Sammlung von 5 Lithographien.<br />
Meist sign. und tls. e. bezeichnet. Ca. 1950-78. –<br />
Breitrandig, tls. kleine Läsuren. (32) 200,-<br />
Darunter: „... und segne, was Du uns bescheret hast“<br />
(zweite Fassung, 1978, signiert), „Sie haben keine Zeit für<br />
mich“ (signiert) und „Das Gerücht“ (in der Platte signiert).<br />
Dekorative Graphik<br />
2131 – WILLE, JOHANN GEORG (Obermühle am<br />
Dünsberg bei Gießen 1715-1808 Paris), Sammlung<br />
von ca. 30 Kupferstichen, meist Porträts und Genrebildern,<br />
nach holländischen und französischen<br />
Meistern. Verschied. Formate. (20) 500,-<br />
Sammlung sehr qualitätvoller, meist überaus fein ausgeführter<br />
Reproduktionsgraphik. Darunter großformatige<br />
Bildnisse wie das der Elisabeth de Gouy (Le Blanc 145,<br />
zweiter Zustand von 2), datiert 1743, des Louis Phely peaux,<br />
Comte de Saint Florentin (Le Blanc 124, vierter Zustand<br />
von 4), prachtvolles Blatt, datiert 1751, des Woldemar de<br />
Loewendal (Le Blanc 122, dritter Zustand von 3) und des<br />
Jean Baptist Massé (Le Blanc 130, zweiter Zustand von 3).<br />
Weiterhin Reproduktionsgraphik nach Gemälden vor allem<br />
niederländischer Meister wie G. Dou, G. Metsu, F. Mieris,<br />
G. Netscher, G. Schalken („Le concert de famille“, Le Blanc<br />
54) sowie französischen Vorlagen, darunter Werke von<br />
H. Rigaud, L. Tocqué, M. Quentin De la Tour und von Willes<br />
Sohn Pierre-Alexandre. – Meist sehr saubere, kräftige<br />
Abzüge, einige in Zuständen vor der Schrift, von einigen<br />
Stichen mehrere Abzüge in verschied. Zuständen enthalten.<br />
Ein Bl. mit (Dubletten)stempel des British Museum. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
2132 MÖBEL – Ca. 40 Kupferstiche mit Prunkmöbeln<br />
(Stühlen, Sesseln, Betten etc.) aus französischen<br />
und deutschen Musterbüchern des späten 18. Jhdts.<br />
Ca. 36 x 25 cm. – Leichte Gebrauchsspuren. (30)<br />
120,-
2133 NAPOLEON – „Bonaparte Reviewing the Consular<br />
Guards“. Farb. Mezzotintoradierung nach<br />
Ch. Turner und J. J. Masquerier in London,<br />
(1802). Nachdruck um 1870. 45,3 x 58,3 cm. –<br />
Ränder leicht gebräunt und mit kleinen Schäden<br />
rundum hinterlegt. (1) 150,-<br />
Eine der bedeutendsten frühen Arbeiten von Charles Turner<br />
(1773-1857) und John James Masquerier (1778-1855),<br />
hier in farbig gedruckter Neufassung.<br />
2134 ORNAMENTSTICH – AUGSBURG – 18 Bl.,<br />
meist von Augsburger Stechern bzw. Verlegern<br />
des mittleren 18. Jhdts. Verschied. Formate. –<br />
Leich te Gebrauchsspuren. (30) 100,-<br />
Stiche von C. Engelbrecht, D. Fietta (in Kriegshaber; Folge<br />
von 5 Blättern mit Ranken), C. Galle, A. Guelmi, J. G. Hertel,<br />
G. Hess, J. Klauber, G. Merz und J. M. Will. – Meist<br />
Kartuschen und Rahmenwerk. – Beiliegend acht Kupfer stiche<br />
und drei Textblätter aus Deckers, „Fürstlicher<br />
Baumeister“ bei J. Wolf in Augsburg, 1711-16, und zwei<br />
französische Lithographien mit Bauschmuck. – Siehe Ab -<br />
bildung Seite 416.<br />
2135 PFERDE – „Iacob Bates the famous English<br />
Horse Rider. Der berühmte Englische Bereiter<br />
Jacob Bates.“ Kupferstich von G. P. Nusbiegel in<br />
Nürnberg, 1766. 35 x 45,6 cm. Ränder mit kleinen,<br />
tls. restaurierten Läsuren. – Unter Passepartout.<br />
(1) 200,-<br />
Nagler X, 288, 1. – Seltenes Blatt mit einem vollfigurigen<br />
Porträt des stehenden Bates sowie 14 akrobatischen Darstellungen<br />
im Hintergrund. Bates hatte mit seiner Truppe<br />
von Kunstreitern im späten 18. Jahrhundert Tourneen durch<br />
ganz Europa unternommen. – Siehe Abbildung Seite 409.<br />
2136 PORTRÄTS – „Friedrich Wilhelm Kronprinz<br />
von Preußen“. Getönte Lithogr. von Dieter nach<br />
Lindstaedt. 45 x 36 cm. (105) 150,-<br />
Unter Passepartout; etw. fleckig. – Mehrere Beilagen, da -<br />
run ter Porträts von J. Pleyel und F. Ries.<br />
2137 – Marie-Louise von Savoyen-Carignan – „Mar.<br />
Ther. Louisa of Savoy Cargignan, Princess of Lamballe.“<br />
Mezzotinto von S. Malgo nach A.Hickel<br />
Dekorative Graphik 415<br />
Nr. 2131<br />
bei S. Malgo in London 1793. 57,5 x 44,2 cm. – Bis<br />
an den Rand der Darstellung beschnitten, Rückseite<br />
etw. braunfl. und mit leichten Montagespuren.<br />
(1) 120,-<br />
Thieme-B. XXIII, 588. – Prächtiges Schabkunstblatt nach<br />
dem 1789 entstandenen Gemälde von Anton Hickel (heute<br />
im Palais Liechtenstein in Wien). Die Dargestellte war eine<br />
enge Vertraute Marie Antoinettes. Sie wurde 1792 in Paris<br />
vom Pöbel umgebracht. Das vorliegende Blatt wurde zu<br />
ihrem Gedächtnis angefertigt. – Siehe Abbildung Seite 416.<br />
2138 – SAMMLUNG – Cirka 25 Porträts. Verschied.<br />
Stecher und Formate (Gebrauchsspuren). (91)<br />
120,-<br />
2139 KONVOLUT – Cirka 125 Blätter aus den Bereichen<br />
Geographie, Naturwissenschaften, Militär<br />
u. a. Verschied. Stecher und Formate. – Ge -<br />
brauchs spuren. (60) 250,-
416<br />
Nr. 2134
A<br />
Abbati, B. A. 714<br />
Abelin, J. Ph. 1731<br />
Abercrombie, J. <strong>61</strong>8<br />
Abicht, F. K. 19<strong>61</strong><br />
Abicht, J. H. 1210<br />
Abicht, W. 564<br />
Abraham à Sancta Clara<br />
746, 1010<br />
Adam, A. 1199<br />
Adam, P. 813<br />
Admiral, J. le 715<br />
Adrichem, Ch. van 1591<br />
Aegidius Columna Romanus<br />
96<br />
Aesop 816<br />
Aettenkhover, J. A. 1825<br />
Agostini, A. 13<strong>61</strong><br />
Agricola, G. 739, 740<br />
Alamanni, L. 126, 1013<br />
Alberti, G. A. 539<br />
Albertus Magnus (Pseud.) 241<br />
Albrizzi, G. 1710<br />
Albumasar 97<br />
Alcaine, J. E. 1567<br />
Alexander de Nevo 116<br />
Allott, W. 127<br />
Altschul, E. 607<br />
Amann, J. 135, 286<br />
Amat di San Filippo, P. 805<br />
Amatus Lusitanus 565, 566<br />
Ambrosius, S. 98<br />
Amydor (Pseud.) 939<br />
Anakreon 1026, 1027<br />
Andersen, H. Ch 1179<br />
Andrade, A. 937<br />
Andreä, F. Ch. 1341<br />
Andreae, C. 228<br />
Andree, R. 1409<br />
Andrejew, L. 1339<br />
Andrews, W. L. 1566<br />
Angeli, P. 128<br />
Angerianus, H. 237, 238<br />
Annenkov, J. 1258<br />
Anson, G. 1587<br />
Antoninus Florentinus 99<br />
Apian, P. 466, 491<br />
Apicius 1373<br />
Appell, J. W. 938<br />
Aprosio, A. 806<br />
Apuleius, L. 1301<br />
Archimedes 540<br />
Ardène, J.-P. de Rome d' 492<br />
Aretin, J. Ch. von 1910<br />
Argoli, A. 467<br />
Ariosto, L. 1028, 1029<br />
Aristophanes 129<br />
Aristoteles 130-132<br />
Aristoteles (Pseud.) 632<br />
Arnaud, C. 133<br />
Arp, H. 1259, 1274<br />
Artmann, F. 736<br />
Arumaeus, D. 1506<br />
Ast, F. 1249<br />
Astesanus 116<br />
Athenaeus 264<br />
Augustinus (Pseud.) 134<br />
Autorff, E. J. (Pseud: Amydor)<br />
939<br />
Aventinus (Turmair), J. 135<br />
B<br />
Baader, J. von 755, 756<br />
Babenstuber, L. 1510<br />
Babié de Bercenay, F. 1726<br />
Babo, J. M. 468<br />
Bacci, A. 567<br />
Bach, A. 1757<br />
Bach, J. S. 1297<br />
Bachem, B. 47<br />
Bachlechner, J. 1813<br />
Bachmann, G. A. 1970<br />
Baedeker, K. 1608, 1609, 1820<br />
Baker, S. W. 1556<br />
Baldaeus, Ph. 1592<br />
Baldi, G. 1741<br />
Baldung Grien, H. 703<br />
Balestrieri, D. 1030<br />
Bankes, Th. 1<strong>61</strong>6<br />
Baratier, J. P. 1410<br />
Baratta, A. 1793<br />
Baratti, A. 1137<br />
Barbarini, F. 20<strong>61</strong><br />
Barberena, S. I. 1567<br />
Barlach, E. 1260<br />
Bärmann, G. N.<br />
(Pseud.: Simplicius) 1015<br />
Barnaud, N. 940<br />
Baronigian, A. S. 1593<br />
Barroso, G. 1419<br />
Barth, G. H. 636<br />
Bartholdy, J. L. S. 1651<br />
Bartholomaeus de Camerino<br />
108<br />
Bartoli, P. S. 1692<br />
Bartolozzi, F. 1585<br />
Basedow, J. B. 1181<br />
Basta, G. 1443<br />
Baud-Bovy, D. 1652<br />
Bauer, B. 1212<br />
Bauhuis, B. 995<br />
Baumann, Ch. 529<br />
Baumé, A. 447<br />
Baur, F. N. 605<br />
Register<br />
Baur, J. W. 941-942<br />
Bayer, J. 469<br />
Bayros, F. von 12<strong>61</strong>, 1262<br />
Beccaria, (C. Bonesana de)<br />
1507<br />
Beccatelli, L. 1662<br />
Beck, L. 164<br />
Becker, G. W. <strong>61</strong>9<br />
Beckher, D. 570<br />
Beda Venerabilis 262<br />
Beethoven, L. van 1460<br />
Beham, H. S. 382<br />
Bekker, B. 1471<br />
Belarbe, J. de 1639<br />
Belen, N. K. 1313<br />
Bella Pertica, P. de 1523<br />
Bellarmino, R. 193<br />
Belli, S. 541, 542<br />
Bellori, J. P. 1692<br />
Bellotto, B. (gen. Canaletto)<br />
2124<br />
Bembo, P. 137<br />
Bemmel, W. van 925<br />
Benaglio, J. 1679<br />
Benedikt von Nursia 138<br />
Bening, S. 819, 820<br />
Benkö, S. 571<br />
Beöthy, Z. 1747<br />
Bernardus Silvestris 48<br />
Bernd, A. 938<br />
Berndt, J. C. 1431<br />
Bernegger, M. 284<br />
Bernheim, H. 688<br />
Bernigeroth, J. M. 1759<br />
Berthier, G. F. 1058<br />
Berthier, P. 448<br />
Bertotius, A. 572<br />
Bertrand 1263<br />
Beutel, T. 543<br />
Beyer, G. 1530<br />
Beyer, H. 470<br />
Biasoletto, B. 1<strong>61</strong>0<br />
Bierbaum, O. J. 1321<br />
Biermann, G. 1298<br />
Biondo, F. 159, 1693<br />
Bischof, P. 1264<br />
Blackwell, E. 493<br />
Blöthner, F. 2062<br />
Blum, J. 1508, 1509<br />
Bobrik, E. 1472<br />
Boccaccio, G. 1031<br />
Böckh, P. 1510<br />
Bode, J. E. 471<br />
Bodenstedt, F. 1768<br />
Bodoni 1032-1038<br />
Boeckler, J. H. 284<br />
Boerhaave, H. 573<br />
417<br />
Boethius, Ch. 1625<br />
Bogeng, G. A. E. 807<br />
Bohadsch, J. B. 732<br />
Böhm, A. 544<br />
Bohn, G. Ch. 1213<br />
Boiardo, M. M. 944<br />
Boileau, J. 1532<br />
Boitard, P. 494<br />
Bonagratia von Habsheim<br />
1350<br />
Bonarelli della Rovere, P. 945<br />
Bonaventura, S. 117<br />
Boner, U. 826<br />
Bongard, J. H. 574<br />
Bonifacio da Ceva 195<br />
Bonnet, Ch. 413<br />
Borchardt, H. 49<br />
Boregk, M. 160<br />
Borelli, J. A. 718<br />
Borghi, C. R. 1689<br />
Bosse, A. 749<br />
Bossi, G. 923<br />
Bossut, Ch. 750<br />
Botero, G. 1626<br />
Bourcard, F. de 1420<br />
Boutet, C. 766<br />
Boydell, J. 1154<br />
Boyle, R. 449<br />
Brancaccio, G. C. 165<br />
Braque, G. 1265<br />
Braun, G. 827, 829<br />
Braun, L. 1444<br />
Brecht, B. 1266<br />
Breitkopf, J. G. I. 808<br />
Brennglas, A. (Pseud.) 1858<br />
Brentano, C. von 1039, 1277<br />
Brera, V. A. 575<br />
Breu, J. 632<br />
Breymann, G. A. 737<br />
Brocchi, G. M. 1709<br />
Bromme, T. 1182<br />
Brookshaw, G. 495<br />
Brosamer, H. 296, 297, 491<br />
Brunfels, O. 632<br />
Bruni (Aretino), L. 162, 1032<br />
Brunner, A. 976<br />
Brunner, I. 1827<br />
Brunschwig, H. 102<br />
Bry, J. Th. de 496<br />
Bucelinus, G. 1627<br />
Bucher 785<br />
Budé, G. 163<br />
Budry, P. 1268<br />
Buffier, C. 1542<br />
Bulliard, P. 497<br />
Bürger, G. A. 1123<br />
Burger, L. 1445
418<br />
Burgermeister, J. S. 1387<br />
Burgkmair, H. 164, 632<br />
Bürja, A. 751<br />
Burnet, G. 1628<br />
Busch, M. 1376<br />
Butler, S. 1269<br />
Butor, M. 1270<br />
Butte, W. 1214<br />
Buxtorf, J. 187<br />
C<br />
Caesar, C. J. 1040<br />
Caesarius, J. 562<br />
Calepinus, A. 166-168<br />
Camerarius, J.<br />
169, 170, 240<br />
Campanus, J. A. 103<br />
Campe, J. H. 1209<br />
Campeggi, R. 947<br />
Canetti, E. 50<br />
Canovai, S. 1585<br />
Carbach, J. 1937<br />
Cardilucius, J. H. 576<br />
Caro, A. 171<br />
Carpzov, B. 1511<br />
Cartari, V. 251, 1356<br />
Cartaro, M. 270<br />
Carvajal, G. de 1568<br />
Casoni, F. 1629<br />
Castellamonte, A. di 1394<br />
Castellan, A. L. 1734<br />
Castéra, J. H. 1770<br />
Castiglione, B. 172, 1041<br />
Catel, F. 1075<br />
Cavalcanti, B. 173<br />
Cavalieri, G. B. 1705<br />
Cavallo, J. B. 1653<br />
Cavazzi, G. A. 1557<br />
Cavendish, W., Duke of<br />
Newcastle 1394<br />
Caylus, A.-C.-Ph. de 902<br />
Celan, P. 1264<br />
Cellarius, A. 829, 1543<br />
Cellarius, S. 578<br />
Cellini, B. 903<br />
Cendrars, B. 1323<br />
Certani, G. 16<strong>61</strong><br />
Chagall, M. 2125, 2126<br />
Challoner, R. 1059<br />
Chamberlaine, J. 1135<br />
Chantreau, P.-N. 1769<br />
Chaulieu, G. A. de 1042<br />
Cherler, P. 174<br />
Chladni, E. F. F. 51<br />
Choderlos de Laclos, P.-A.-F.<br />
1043<br />
Chodowiecki, D. 1104, 1181<br />
Chorin, A. 1411<br />
Christian, P. (Pseud.) 1558<br />
Christmann, Ch. D. 1899<br />
Chytraeus, D. 175<br />
Ciceri, C. F. 1663<br />
Cicero 176, 177<br />
Cicognara, L. 904<br />
Cid 579<br />
Cingularius (Gürtler), H.<br />
178, 179<br />
Cipriani, G. B. 1694<br />
Clairac, L. A. de 1594<br />
Clarac-Sérou, M. 1271<br />
Claudianus, C. 1044<br />
Clauren, H. (Pseud.) 1045<br />
Claus, A. 1395<br />
Clavius, Ch. 472<br />
Clément, Ch. 1268<br />
Clement, F. 1630<br />
Cluver, Ph. 1631<br />
Coccejus, S. von 1512<br />
Codinus, G. 782<br />
Coelestinus Abbas 1945<br />
Colbert, Ch. J. 180<br />
Colette, S. 1272<br />
Collaert, A. 719<br />
Collini, C. A. 414<br />
Cölln, L. F. A. von 1215<br />
Colombo, M. R. 580<br />
Comenius, J. A. 747, 1437<br />
Cominotti, C. 889<br />
Conradi, J. W. H. 620<br />
Conti, A. 948<br />
Conti, G. de 949<br />
Cook, J. 1607<br />
Corda, A. J. 498<br />
Corso, R. 182, 183<br />
Corte, G. dalla 1716<br />
Costello, D. 1664<br />
Cramer, J. A. 530<br />
Cramer, J. L. 946<br />
Cranach, L. 148<br />
Crane, W. 1273<br />
Crébillon, C. P. 1533<br />
Crest, P. L. du 1192<br />
Creuzer, G. F. 52<br />
Crichton, A. 581<br />
Crinesius, Ch. 207<br />
Croce, G. C. 950<br />
Croiset, J. 951<br />
Croll, O. 450<br />
Croze-Magnan, S. C. 911<br />
Cruttwell, C. 1656<br />
Curidemus, Vespasianus<br />
(Pseud.) 952<br />
Curtius, E. 1546<br />
Curtman, W. J. G. 720<br />
Cuvier, G. 415<br />
Cyprianus, C. 104<br />
Cyprianus, E. S. 810<br />
Czernin von und zu<br />
Chudeniz, A. 1513<br />
D<br />
Dadley, J. 1422<br />
Daniele, F. 1665<br />
Danieli, B. 801<br />
Dante Alighieri<br />
105, 184, 1047, 1048<br />
Danti, E. 473<br />
Danzer, J. G. 1828<br />
Darwin, Ch. 416<br />
Davanzati, B. 106<br />
Register<br />
Daverio, M. 1680<br />
Decremps, H. 1473<br />
Defoe, D. 1140, 1474<br />
Dehmel, R. 1183<br />
Deleuze, J. P. F. 637<br />
Delrio, M. 1475<br />
Delsenbach, J. A. 393<br />
Denecke, C. L. 545<br />
Denison, G. T. 1446<br />
Denon, D. V. 1666<br />
Derham, W. 474<br />
Des Forêts, L.-R. 1302<br />
Desargues, G. 749<br />
Descamps, J. B. 906<br />
Descartes, R. 546<br />
Desmarets de Saint-Sorlin, J.<br />
953<br />
Deutsch, H. R. M. 740<br />
Deza, M. 1216<br />
Dibdin, Th. F. 812<br />
Dieterich, H. 475<br />
Dilich, W. 1894<br />
Diodorus Siculus 185<br />
Dionysius Halicarnasseus 186<br />
Döderlein, J. A. 1941<br />
Doisneau, R. 1323<br />
Domenichi, L. 188, 201<br />
Donack, H. 1467<br />
Dorn, F. X. 954<br />
Dosch, C. 193<br />
Drake, F. 1632, 1633<br />
Dressler, A. W. 1275<br />
Dschami 39<br />
Dub, E. 1926<br />
Duflos, A. 736<br />
Dufrène, M. 1634<br />
Dufresne de Francheville, J.<br />
1640<br />
Dulac, E. 1276<br />
Duller, E. 1051<br />
Dumas, A. (fils) 53<br />
Dupérac, E. 1705<br />
Dupotet de Sennevoy, J. D.<br />
638<br />
Dupré de Saint-Maure, E.<br />
1769<br />
Durán y Ortega, J. 14<strong>61</strong><br />
Dürer, A. 491<br />
Dütemeyer, A. 753<br />
E<br />
Eckardt, M. 1052<br />
Eckartshausen, K. von<br />
1053, 1054<br />
Eckhel, J. H. von 1362<br />
Eder, J. M. 786<br />
Egnazio, G. B. 189<br />
Ehrenbaum, J. 1055<br />
Eichendorff, J. von 1056, 1057<br />
Eisen, J. B. 1796<br />
Eisenhart, J. F. 1514<br />
Eisenmann, J. A. 1916<br />
Eleonora Maria Rosalia, Herzogin<br />
zu Troppau 1377<br />
Eluard, P. 1328<br />
Engel, L. 1515<br />
Engelhardt, J. 2080<br />
Englisch, P. 1534<br />
Engramelle, J. 721<br />
Ennemoser, J. 639<br />
Erasmus von Rotterdam 285<br />
Ernst, Erzherzog von<br />
Österreich 54<br />
Ernst, H. 1467<br />
Ernst, K. M. 1022<br />
Ernst, M. 1277-1279<br />
Ertl, A. W. 1829, 1830<br />
Eschinardi, F. 1695<br />
Estor, J. G. 1516<br />
Euklid, 547-549<br />
Euler, L. 550<br />
Eupel, J. Ch. 1378<br />
Eustachio, G. N. 417<br />
Eustachius, B. 584<br />
Eustathios von Thessaloniki<br />
190<br />
Evrardus de Valle Scholarum<br />
109<br />
Eybel, J. V. 1177<br />
F<br />
Fabritii, A. C. delli 1283<br />
Fabroni, A. 908<br />
Fahlstedt, C. A. 1065<br />
Fahrmbacher, H. 1636<br />
Falcino, D. del 309<br />
Falckenstein, J. H. von<br />
1831, 1832, 1872, 1877<br />
Falcucci, N. 110<br />
Falkenstein, K. 1637<br />
Fallois, J. de 1449<br />
Fallopio, G. 585<br />
Fatio, J. 593<br />
Faulhaber, J. 551<br />
Fayser, J. 1396<br />
Fehr, P. 327<br />
Feier 1955<br />
Feiner, G. (Pseud.) 1066<br />
Fekete, L. 1803<br />
Félibien, M. 1644<br />
Felini, P. M. 1696<br />
Feltmann, G. 1523<br />
Fernández Duro, C. 790, 1783<br />
Ferrario, G. 1423, 1681<br />
Ferrarius, O. 1424<br />
Ferrer de Couto, J. 1784<br />
Ferri, G. 1677<br />
Ferrier, J.-P. 1595<br />
Ferrus, G. 687<br />
Feucht, J. 192<br />
Feuerbach, P. J. A. von 1517<br />
Fialetti, O. 1425<br />
Fichte, J. G. 1217, 1218<br />
Ficino, M. 666<br />
Ficoroni, F. 1462<br />
Fictuld, H. (Pseud.) 452<br />
Fischer, Ch. 531<br />
Fischer, Ch. A. 193<br />
Fischer, G. A. 1559<br />
Fischer, J. 875
Fischöder, J. M. 1930<br />
Flachat, S. 768<br />
Flaubert, G. 1299<br />
Fleischhacker, J. 1518<br />
Fleischmann 1917<br />
Fliscus, S. 111<br />
Florian, J.-P. Claris de 1067<br />
Flötner, P. 296, 297<br />
Fontana, A. 1353<br />
Fontana, G. 1697<br />
Fontanini, G. 867, 1668<br />
Fontoura da Costa, A. 791<br />
Forgách, F. 1804<br />
Formey, J.-H.-S. 868, 1438<br />
Fornarius, Ch. 353<br />
Forner, F. 193<br />
Forster, J. R. 418<br />
Fortia de Piles, A.-T. de 1638<br />
Foscarini, M. 1712<br />
Fournier, É. 1463<br />
Franchetti, G. 1682<br />
Franck von Franckenau, G.<br />
586<br />
Frangipani, O. M. 194<br />
Frank, W. 1069<br />
Fränkel, F. 1068<br />
Frantz, C. 1219<br />
Franz I., König von Frankreich<br />
366<br />
Franz von Assisi 195, 955<br />
Frege, G. 552<br />
Frégier, H.-A. 1220<br />
Freud, S. 688<br />
Frey, C. von 2063, 2064<br />
Freyhold, K. F. E. von 1186<br />
Friedrich II., römischdeutscher<br />
Kaiser 834<br />
Friedrich III., Markgraf von<br />
Brandenburg-Bayreuth 55<br />
Frizzi, A. 1667<br />
Fröbel, F. 1187<br />
Froelich, J. (Pseud.) 1070<br />
Frühbeck, F. J. 1572<br />
Fuchs, J. N. 419<br />
Fuchs, L. 500, 501<br />
Füesslin, C. 956<br />
Fulchiron, J.-C. 1670<br />
Fulvio, A. 1698<br />
Füssli, W. 1918<br />
G<br />
Gabler, A. 1931<br />
Gail, A. von 1519<br />
Gailer, J. E. 747<br />
Galenus, C. 587, 588<br />
Gama, V. da 1648<br />
Ganz, Th. M. 890<br />
García Cubas, A. 1549<br />
Gaston Phoebus 835<br />
Gaudenti, A. 1678<br />
Gauhe, J. F. 1649<br />
Gaum, J. F. 1071, 1177<br />
Gautier, H. 1405<br />
Gebhardi, L. A. 1<strong>61</strong>5<br />
Gechauf, Th. 196<br />
Gehler, J. S. T. 553<br />
Gehring, R. 769<br />
Gellius, A. 197, 198<br />
Gelman, G. 589<br />
Genth, C. 662<br />
Gentil, P. 1727<br />
George, S. 1287, 1307<br />
Geramb, M. J. von 1596<br />
Gerstner, J. 1902<br />
Gesner, K. 200, 590<br />
Gessner, S. 1072<br />
Geusau, A. von 1343<br />
Geyss, W. 957<br />
Gheyn, J. de 476<br />
Giezendanner, J. G. 502<br />
Ginther, A. 1860<br />
Giovio, P. 201-203<br />
Glaser, H. 367<br />
Glassbrenner, A. (Pseud.:<br />
A. Brennglas) 1858<br />
Glauber, J. R. 453<br />
Gleitsmann, J. 1183<br />
Göchhausen, E. A. A. von<br />
1481<br />
Gockel, E. 591<br />
Goehring, C. 1099<br />
Goeree, W. 1412<br />
Goethe, J. W. von<br />
1073-1077, 1267, 1295<br />
Goez, G. B. 31, 958<br />
Gogol, N. W. 1078<br />
Goldschmidt, L. 1079<br />
Goldschmitt, B. 1289<br />
Gölnitz, A. 1650<br />
Goltzius, H. 204, 1133<br />
Gontscharova, N. 1290<br />
González de Critana, J. 1342<br />
González de Mendoza, J. 1597<br />
Gottfried von Straßburg 839<br />
Gottfried, J. L.<br />
1573, 1731, 1732<br />
Gottsched, J. Ch. 421, 1230<br />
Gourbillon, J. A. de 1673<br />
Goury de Champgrand 1397<br />
Grabienski, J. 1221<br />
Graf, U. 206, 283<br />
Grandi, G. 554<br />
Grandval, N. R. de 959<br />
Graser, R. 960<br />
Grassmann, H. 555<br />
Gratianus, Th. 1342<br />
Grävell, M. F. C. W. 1482<br />
Gravier, G. 879<br />
Grazzini, A. F. (gen. Il Lasca)<br />
1080<br />
Gregor IX., Papst 205<br />
Gretser, J. 181<br />
Greve, F. P. 1291<br />
Grienberger, Ch. 556<br />
Grimm, J. 56, 1081, 1188<br />
Grimm, J. L. 1082<br />
Grimm, W. 57, 1188<br />
Gronovius, J. F. 1222<br />
Gropp, I. 1868<br />
Grossing, J. 1223<br />
Register 419<br />
Grosz, G. 1298<br />
Grünwedel, J. C. 1147<br />
Guarini, G. B. 1035<br />
Guarinus Veronensis 119<br />
Guasco, F. E. 1426<br />
Guasco, O. 1690<br />
Gude, H. L. 1888<br />
Guido de Columnis 841<br />
Guilelmus Parisiensis 206<br />
Guillermus Saphonensis 111<br />
Gumppenberg, J. von 798<br />
Günther, F. A. 608<br />
Günther, J. J. 1224<br />
Günther, S. 557<br />
Gürtler (Cingularius), H.<br />
178, 179<br />
Gütle, J. K. 422<br />
Gutmann, R. von 1398<br />
Gutzkow, K. 1083<br />
H<br />
Haas, N. 1835<br />
Hackspan, Th. 207<br />
Hadermann, W. 1084<br />
Haeckel, E. 722<br />
Hagen, L. 1748<br />
Hahnemann, S. 609<br />
Hakewill, J. 1675<br />
Halbreiter, M. 1946<br />
Haller von Hallerstein, F. 1551<br />
Haller, A. von 597<br />
Haltmeyer, M. 1779<br />
Hamilton, A. 1134<br />
Hammer, J. A. 1767<br />
Hännel, A. G. 33<br />
Hänsel, L. 1225, 1226<br />
Hansi (Pseud.) 58<br />
Hansselmann, Ch. E. 1900<br />
Hanway, J. 1659<br />
Harrisse, H. 59, 876, 1672<br />
Hartmann, J. 599<br />
Hartmann, K. A. 45<br />
Harttrodt, S. C. 775<br />
Haug, C. F. 1385<br />
Hay, J. 1719<br />
Head, F. B. 1896<br />
Heartfield, J. 1292<br />
Hebel, J. P. 1085<br />
Heffner, C. 1966<br />
Hegel, G. W. F. 1227-1229<br />
Hegesippus 219<br />
Heim, J. H. 600<br />
Heine, H. 1280<br />
Heinrich, P. 1944<br />
Heinse, W. 1086<br />
Heinsius, D. 9<strong>61</strong><br />
Heise, C. G. 1285, 1286<br />
Held, W. 1892<br />
Helling, G. L. 660<br />
Hellmund, E. G. 1962<br />
Hellwald, F. von 1598<br />
Hellwig, Ch. von 586, 601<br />
Helmont, F. M. van 477<br />
Helmont, J. B. van 602<br />
Helmuth, J. H. 425<br />
Helvétius, C. A. 1230<br />
Helwig, J. 962<br />
Hemb, M. 454<br />
Hendschel, U. 757, 758<br />
Hennique, L. 1263<br />
Herder, J. G. 1087<br />
Heredia, J.-M. de 1293<br />
Hergsell, G. 1447<br />
Herodianus Historicus 963<br />
Herold, J. 208<br />
Hertz, H. 1893<br />
Hervier, Ch. 640<br />
Hesiod 470, 1088<br />
Hesse, H. 60-62<br />
Heubes, J. F. 1857<br />
Heuchler, E. 741<br />
Heumann, Ch. A. 869<br />
Heun, K. (Pseud.: H. Clauren)<br />
1045<br />
Heusinger von Waldegg, E.<br />
776<br />
Heyden, Ch. 478<br />
Heymann, R. 1534<br />
Heyne, W. 1907<br />
Hickel, J. C. 1749<br />
Hiebner von Schneeberg, I.<br />
455<br />
Hildebrandt, G. F. 621, 622<br />
Hiller, J. 324<br />
Hilpert, J. W. 446<br />
Hindemith, P. 45<br />
Hippokrates 603, 604<br />
Hirsch, J. J. <strong>61</strong>0<br />
Hitler, A. 63, 1925<br />
Hochstetter, F. von 1786<br />
Hoë von Hohenegg, M. 1865<br />
Hoeck, K. 1655<br />
Hoefer, F. 456<br />
Hoepfner, P. Ch. 1699<br />
Hoff, A. von 1520<br />
Hoffmann von Fallersleben,<br />
A. H. 1081<br />
Hoffmann, E. 209<br />
Hoffmann, E. T. A. 1089<br />
Hoffmann, F. 1624<br />
Hoffmann, Th. 1439<br />
Höfler, G. 1819<br />
Höfler, M. 1838<br />
Hogenberg, F. 827, 829<br />
Holbein, A. 283<br />
Holbein, H.<br />
200, 280, 283, 1135<br />
Hölderlin, F. 1281<br />
Hollar, W. 964<br />
Holtzwart, M. von 210<br />
Honold, C. 660<br />
Honoré de Sainte-Marie, B. V.<br />
1399<br />
Horaz 211, 212, 1090-1092<br />
Hormayr, J. von 1901<br />
Hörr, H. 1926<br />
Hosius (Hozyusz), S. 213<br />
Hoste, P. 792<br />
Huber, Ch. 1779<br />
Hübner, J. 723, 1440
420<br />
Hueber, F. 1345<br />
Hug, J. L. 1357<br />
Humboldt, A. von 1574<br />
Hummel, B. 1206<br />
Hundt, W. 214, 215<br />
Hünersdorf, L. 1400<br />
Hunnius, Ä. 216<br />
Hunter, J. 6<strong>61</strong><br />
Hutten, U. 217<br />
I<br />
Il Lasca 1080<br />
Imbert, B. 1093<br />
Imhof, A. L. von 1660<br />
Immermann, K. 1094<br />
Ionesco, E. 1338<br />
Irhovius, W. 1484<br />
Istoczy, G. 1413<br />
J<br />
Jäck, J. H. 1097<br />
Jacob, M. 1336<br />
Jacobi, F. H. 1095, 1096<br />
Jacobi, J. G. F. 1720<br />
Jacobus de Voragine 112<br />
Jacquelin-Dubuisson, J. R. <strong>61</strong>4<br />
Jähns, F. W. 897<br />
Jamblichus 439<br />
Jankovich, J. 1<strong>61</strong>2<br />
Jean Paul (F. Richter) 1098<br />
Jöcher, Ch. G. 872<br />
Johannes Heynlin de Lapide<br />
119<br />
Johannes VI. Kantakuzenos,<br />
öströmischer Kaiser 224<br />
Johannes vom Kreuz 965<br />
Jonston, J. 426<br />
Jörg, J. Ch. G. 594<br />
Joseph à Virgine Maria 966<br />
Joseph I., römisch-deutscher<br />
Kaiser 64<br />
Joseph II., römisch-deutscher<br />
Kaiser 65<br />
Josephus, Flavius 218, 219<br />
Jügel, C. Ch. 1020<br />
Jung, C. F. 1932<br />
Junius, A. 220<br />
Junker, W. 1560<br />
Justinian, römischer Kaiser<br />
221<br />
Justinus Martyr 223<br />
Justinus, M. J. 222<br />
K<br />
Kaempfer, E. 1599<br />
Kalde, J. 25<br />
Kamecke, R. von 1485<br />
Kämpf, J. <strong>61</strong>5<br />
Kannengiesser, Ch. 1520<br />
Kant, I. 1231, 1232<br />
Karl V., römisch-deutscher<br />
Kaiser 308, 374<br />
Kästner, A. G. 558<br />
Kauflin, M. L. 24<br />
Kaukol, M. J. C. 967<br />
Kaupert, J. A. 1546<br />
Keckermann, B. 427<br />
Keere, P. van den 1544<br />
Kegel, K. 1401<br />
Keil, Ch. H. 660<br />
Keller, H. 2065<br />
Kempen, T. von 1036<br />
Kephalides, A. W. 1676<br />
Kerner, J. 46, 641<br />
Kessel, J. 1290<br />
Kessler von Sprengseysen,<br />
Ch. F. 428<br />
Kettner, F. G. 1603<br />
Keye, O. 1575<br />
Kiefer, K. 1209<br />
Kilian, I. F. 1905<br />
Kindermann, J. K. 1742<br />
Kindler, J. P. 1371<br />
Kindt, G. C. <strong>61</strong>1<br />
Kircher, A. 429<br />
Kissling, J. 968<br />
Klabund (Pseud.) 66<br />
Klauber, J. S. und J. B. 954, 958<br />
Klein, F. A. 1486<br />
Klein, J. S. 1805<br />
Kleinmayr, J. F. Th. 1744<br />
Kleist, H. von 1100, 1277<br />
Klemm, W. 1299<br />
Klenze, L. von 917<br />
Kleukens, F. W. 1280, 1281<br />
Klimt, G. 1300<br />
Klinger, F. M. 1101<br />
Klinger, M. 1301, 1321<br />
Klipstein, A. 1304<br />
Klöber und Hellscheborn,<br />
K. L. von 1760<br />
Kloß, G. 1487, 1488<br />
Klossowski, E. 1303<br />
Klossowski, P. 1302<br />
Knigge, A. von 1102, 1489<br />
Knorr, G. W. 504, 925<br />
Kobbe, Th. von 1722<br />
Kobell, F. von 742<br />
Kobolt, A. M. 1839<br />
Koch-Sternfeld, J. E. von 1840<br />
Koch, R. 891, 1282, 1296, 1310<br />
Koeman, I. C. 877<br />
Kohl, R. 1187<br />
Köhler, F. H. 1700<br />
Köhler, J. D. 1547<br />
Kolberg, J. 914<br />
Kölreuter, W. L. 568<br />
König, E. <strong>61</strong>6<br />
König, J. Ch. 1233<br />
Kopp, J. A. 1521<br />
Kordys, R. 1759<br />
Kornmann, H. 1490<br />
Krafftheim, J. Crato von 572<br />
Kramer, R. 532<br />
Kratzenstein, F. W. 767<br />
Kredel, F. 1282, 1296, 1310<br />
Krombholz, J. V. von 629<br />
Kruger, P. 68<br />
Krumm, G. A. 796<br />
Kubin, A. 1305<br />
Register<br />
Kugler, K. 1841<br />
Kunitz, G. Ch. von 1767<br />
Kunstmann, F. 15<strong>61</strong><br />
Küsel, M. 142, 1367<br />
Küttner, K. G. 1723<br />
L<br />
La Chesnaye-Des-Bois,<br />
F.-A. Aubert de 1450<br />
La Fleur, N. G. 505<br />
La Fontaine, J. de 1103<br />
La Forge, L. de 630<br />
La Pérouse, J. F. G. 1724<br />
La Porte, M. de 1234<br />
Lactantius, L. C. F. 113<br />
Laing, S. 1781<br />
Lalaisse, H. 1427<br />
Lallemand, Ch. 1950<br />
Lancilottus, H. 1342<br />
Lancisi, G. M. 631<br />
Landgraf, M. 1822<br />
Lanfrancus Mediolanensis 632<br />
Lange, G. 1907<br />
Lange, J. 225, 457<br />
Langenbeck, K. J. M. 633<br />
Langsdorf, K. H. 1214<br />
Langsdorff, G. H. von 69<br />
Lanzi, L. A. 919<br />
Laroche 1491<br />
Laurent, H. 911<br />
Lauterbach, W. A. 1522<br />
Lavallée, J. 1<strong>61</strong>3<br />
Lavater, J. K. 1104<br />
Laverack, E. 724<br />
Lavoisier, A. 634<br />
Lawrence, D. H. 1306<br />
Le Bouthillier de Rancé, A. J.<br />
139<br />
Le Clerc, N.-G. 1769<br />
Le Sage, A. R. 1107<br />
Le Verrier, U. J. 479<br />
Leander, Ch. 770<br />
Lecchi, G. A. 799<br />
Lechner, L. 1952<br />
Lechter, M. 1307<br />
Leclercq, L. 1278<br />
Ledermüller, M. F. 433<br />
Leduc, P.-E.-D. 1657<br />
Lefèvre de Beauvray, P. 1235<br />
Lehmann, Ch. 1951<br />
Lehmann, L. 772<br />
Leibniz, G. W. 1236<br />
Leidenfrost, Ch. 778, 779<br />
Lelewel, J. 1548<br />
Lenning, C. (Pseud.) 1492<br />
Leonardo da Vinci 920-923<br />
Leonhard, K. C. von 743<br />
Leonhardi, F. G. 1402<br />
Leoninus, E. 1523<br />
Leopardi, G. 1308<br />
Leopold, J. F. 892<br />
Lerchenfeld, M. J. A. von 1842<br />
Lermontow, M. Ju. 1106<br />
Lessing, G. E. 1108, 1109<br />
Leuthner, A. J. N. 1863<br />
Lewerer, J. J. 907<br />
Lewis, W. 458<br />
Liebermann, M. 1321<br />
Ligne, Ch.-J. de 1451<br />
Lingg, A. 1927<br />
Linné, C. von 430, 506<br />
Lipman, J. T. 207<br />
Lipowsky, F. J. 1843<br />
Lippi, L. (Pseud.:<br />
Perlone Zipoli) 970<br />
Lipsius, J. 1<strong>61</strong>7<br />
Liruti, G. G. 1671<br />
Lisboa, João de 793<br />
Lobkowitz, F. von 1190<br />
Lobwasser, A. 971<br />
Lochner, S. 859<br />
Loden, A. 751<br />
Loder, J. Ch. von 635<br />
Loebell, J. W. 1<strong>61</strong>8<br />
Löffler, F. L. 1380, 1381<br />
Löhr, J. A. C. 1725<br />
Lonicer, A. 507, 847<br />
Loos, F. 2066<br />
López de Gómara, F. 1578<br />
Lorenz, K. 1330<br />
Löscher, C. I. 780<br />
Lotti, L. 1797<br />
Loyautander (Pseud.) 972<br />
Lozano, P. 156<br />
Luca, G. de 878<br />
Lucanus, M. A. 226<br />
Lucas Tudensis 1370<br />
Lucian 1110<br />
Ludolf, G. M. von 1524<br />
Ludolphus de Saxonia 114<br />
Ludwig I., König von Bayern<br />
70, 71, 77<br />
Ludwig XVI., König von<br />
Frankreich 72, 1726<br />
Lueger, O. 781<br />
Luis de Granada 227<br />
Lukian von Samosata 1300<br />
Lukomskij, G. K. 1609<br />
Lumscher, N. 802<br />
Lunadoro, G. 1701<br />
Lünig, J. Ch. 1525<br />
Luther, M. 228-230<br />
Lycosthenes (Wolfhart), K.<br />
231<br />
Lyncker, J. N. 744<br />
M<br />
Machiavelli, N. 1237<br />
Macrobius, A. A. 232<br />
Maffei, S. 1717<br />
Magalotti, L. 431<br />
Magius (Maggi), H. 782<br />
Magnus, O. 233<br />
Maier, M. 1871<br />
Mailáth, J. von 642<br />
Maillardus, O. 115<br />
Maittaire, M. 884<br />
Major, R. H. 1787<br />
Mako von Kerek-Gede, P. 559<br />
Malaspina, A. 1579
Mandelslo, J. A. von 1729<br />
Mander, C. van 924<br />
Manganaro, A. 1684<br />
Mangourit, M. A. B. 1891<br />
Mann, G. 73<br />
Mann, K. 74<br />
Mann, Th. 75, 76, 1311<br />
Manso, J. C. F. 1111<br />
Manuzio, P. 177, 234<br />
Mappus, M. 1379<br />
Marc, F. 1312<br />
March y Labores, J. 1784<br />
Marcos de Lisboa 235<br />
Marcus, A. F. 652<br />
Maréchal, S. 1428<br />
Marie Antoinette, Königin<br />
von Frankreich 72<br />
Marmier, X. 1777<br />
Marperger, P. J. 909<br />
Marron, P.-H. 1730<br />
Martialis, M. V. 1535<br />
Martin, P. 653<br />
Martinelli, F. 1702<br />
Martiny, E. 654<br />
Martius, C. F. Ph. von 1580<br />
Marulic, M. 236<br />
Marullus 237, 238<br />
Mascagni, P. 655<br />
Masson, A. 1313<br />
Mattioli, P. A. 509<br />
Maubert de Gouvest, J.-H.<br />
1452<br />
Mauchart, I. D. 1112<br />
Mauder, J. 1191<br />
Maupertuis, P.-L.-M. de 432<br />
Mawe, J. 725<br />
Maximilian I., Kurfürst von<br />
Bayern 1192<br />
Maximilian II., König von<br />
Bayern 77<br />
Maximilian II., römischdeutscher<br />
Kaiser 323<br />
Maximilian, Herzog in Bayern<br />
1466<br />
Mayer, A. 1845<br />
Mayer, A. U. 1844<br />
Mayer, F. A. 1873<br />
Mayer, J. Ch. A. 656<br />
Mayer, J. P. 510<br />
Mayo, H. 643<br />
Mayr, S. 973<br />
Mazzolà, C. 1713<br />
McCoy, J. C. 887<br />
Medici, P. S. 1415<br />
Medicus, F. C. 533<br />
Medina-Pomar, Duke de 1064<br />
Meermann, A. 2067<br />
Meggendorfer, L. 1193<br />
Mehring, W. 1314<br />
Meichelbeck, J. C. 1885<br />
Meier-Graefe, J. 1303, 1321<br />
Meier, J. 974<br />
Meiern, J. G. von 1868<br />
Mela, Pomponius 280<br />
Melanchthon, P. 187, 239<br />
Mencke, J. B. 1354<br />
Mendelssohn, M. 1238, 1239<br />
Menke, Th. 1554<br />
Mennechet, E. 1113<br />
Menzel, A. 1429<br />
Menzel, W. 1114<br />
Menzini, B. 975<br />
Mercier, L.-S. 1115, 1240<br />
Merck, J. H. 1116<br />
Méré, É. G. Brossin de<br />
1536<br />
Merian, M. 1731-1733, 1737,<br />
1879, 1929<br />
Mesmer, F. A. 644<br />
Messien, O. 45<br />
Metastasio, P. 1117, 1118<br />
Methodius (Pseud.) 241<br />
Meurer, N. 242<br />
Meyer, C. 157<br />
Meyer, D. 243<br />
Meyer, H. 1562<br />
Meyn, E. 771<br />
Mezger, J. 1745<br />
Milizia, F. 898<br />
Misson, M. 1685<br />
Mitelli, G. 1404<br />
Mittermeier, L. L. 783<br />
Mizauld, A. 247<br />
Moliné y Brasés, E. 1788<br />
Möller, A. 1883<br />
Monnier, H. 1119<br />
Montaigne, M. de 1120<br />
Monte-Souvent, Chevalier de<br />
(Pseud.) 1537<br />
Montebruni, F. 480<br />
Montegre, A. J. 623<br />
Montesquieu, Ch.-L. de<br />
Secondat de 1241<br />
Morer, J. 153<br />
Morgagni, G. B. 657<br />
Morgenbesser, M. 17<strong>61</strong><br />
Mörlins, B. 1204<br />
Morris, F. O. 727<br />
Moscherosch, J. M. 356<br />
Moser, F. K. von<br />
1121, 1441, 1880<br />
Moser, J. J. 1911-1913<br />
Mosheim, J. L. von 1242<br />
Mourlot, F. 1325<br />
Mühlfeith, J. 1317<br />
Müller, A. 1442<br />
Müller, Ch. A. 1736<br />
Müller, F. 514<br />
Müller, H. C. 1243<br />
Müller, J. 658<br />
Müller, J. von 1122, 1177<br />
Müllner, J. 18<br />
Münchhausen, B. von 1318<br />
Munhoz de Abreu e<br />
Castelo-Branco, A. C. 481<br />
Münster, S. 491, 1737<br />
Muntz, J. P. Ch. 1374<br />
Murr, Ch. G. von 916, 1347<br />
Musäus, J. 1201<br />
Muscat, J. 893<br />
Register 421<br />
Müschen, G. B. 534<br />
Muzani, C. 1403<br />
Myller, A. M. 1738<br />
N<br />
Negusanti, V. 1798<br />
Nerciat, A. de 1538<br />
Nerval, G. de 1305<br />
Netto, J. F. 772, 773<br />
Neübig, J. 1815<br />
Neuhof, W. 1382<br />
Neumayr, F. 977<br />
Neurode, S. Th. 1526<br />
Nicolaus de Ausmo 116<br />
Nicolaus de Hanapis 248<br />
Nieberlein, J. A. 1874<br />
Niedermayr, J. von 1453<br />
Nieuhof, J. 1600<br />
Nikolaus von Lyra 101<br />
Ninguarda, F. 272<br />
Nizolius, M. 249<br />
Nork, F. 1358, 1495<br />
Nothnagel, J. A. B. 2127<br />
Nußbiegel, J. 916<br />
O<br />
Oberhauser, B. 1244, 1245<br />
Obernberg, J. von 1848<br />
Oddi, L. degli 1348<br />
Oechy, J. A. 659<br />
Oehme, J. A. 660<br />
Oeser, A. F. 1168<br />
Oesterreicher, P. 1928<br />
Oken, L. 434<br />
Oláh, M. 1806<br />
Omar Khaijam 1320<br />
Onymus, A. J. 606<br />
Orff, C. 45, 79<br />
Orfila, M. J. B. 663<br />
Orlowicz, M. 1759<br />
Orozco y Berra, M. 880<br />
Ortelius, H. 1750<br />
Osann, G. W. 760<br />
Ott, Ch. 978, 1959<br />
Ovid 250, 251, 979, 1126, 1127<br />
P<br />
Pagenstecher, H. 662<br />
Palomino de Castro y Velasco,<br />
A. 932<br />
Pancovius (Panckow), Th. 511<br />
Papanek, G. 1807<br />
Paracelsus, Th. 632, 664, 665<br />
Parrino, D. A. 980<br />
Pascal, B. 1246<br />
Pastells, P. 1581<br />
Patricius, F. 253<br />
Paul V. (Camillo Borghese),<br />
Papst 67<br />
Paulus Diaconus 254<br />
Pausanias 255<br />
Pauw, C. de 1247<br />
Payne, A. H. 1586<br />
Pechstein, M. 1322<br />
Pécsi, J. 1324<br />
Pegius (Pegie), M. 482<br />
Pelletan, P. 784<br />
Pencz, G. 296, 297<br />
Pépin, G. 256, 257<br />
Pérez de Villa-Amil, G. 1789<br />
Peri, G. D. 1248<br />
Perlone Zipoli (Pseud.) 970<br />
Pernau, F. A. von 1404<br />
Perneder, A. 258<br />
Pernetti, J. 1007<br />
Pernhart, M. 2073, 2074<br />
Perty, M. 1496<br />
Petermann, A. 1752<br />
Petetin, J. H. D. 7<strong>61</strong><br />
Petronius Arbiter, T.<br />
1086, 1128<br />
Petrus Gryer de Biel 1-2<br />
Petrus Lombardus 117<br />
Pettenkofer, M. von 415<br />
Peucer, C. 259<br />
Peurbach, G. 483<br />
Peutinger, K. 81<br />
Pfeiffer, I. 1753<br />
Pfeiffer, S. F. 1563<br />
Pfinzing, M. 301<br />
Pfister, H. 1935<br />
Pfitzer, J. 994<br />
Pfyffer, F. 1510<br />
Phaedrus 1196<br />
Phelan, D. <strong>61</strong>3<br />
Philipp I., Landgraf von<br />
Hessen 260<br />
Phillips, P. L. 881<br />
Picart, B. 912, 1364<br />
Picasso, P. 1325<br />
Pichler, C. 1288<br />
Picinelli, F. 981<br />
Pico della Mirandola, G. F. 560<br />
Pictet, M. A. 435<br />
Pindemonti, L. 1688<br />
Pinkerton, R. 1771<br />
Pirckheimer, W. 1550<br />
Pirstinger, B. 2<strong>61</strong><br />
Pitois, M. (Pseud.: P. Christian)<br />
1558<br />
Pius II. (Aeneas Silvius Piccolomini),<br />
Papst 118, 280<br />
Platina, B. 262<br />
Platon 263, 264<br />
Plautus, T. M. 1037<br />
Plinius Secundus, C. 402, 436<br />
Plönnies, L. von 82<br />
Plutarch 1129, 1130<br />
Pocci, F. 1025, 1466<br />
Poiret, J. L. M. 512<br />
Poisinet de Sivry, L. 1131<br />
Poissl, J. N. von 1654<br />
Poleni, G. 298, 437, 438<br />
Polewoi, N. A. 1772<br />
Poller, G. T. 685<br />
Pöllnitz, C. L. W. 982<br />
Polo, M. 1601, 1602<br />
Polybius 983<br />
Ponce, N. 1703<br />
Pontoppidan, E. 984
422<br />
Pope, A. 1132, 1250<br />
Porcacchi, T. 1764<br />
Porroni, A. 1454<br />
Porzio, S. 686<br />
Posselt, E. L. 1765<br />
Potter, H. 1564<br />
Praetorius, J. 4<strong>61</strong><br />
Preissler, J. D. 929<br />
Preuenhueber, V. 1743<br />
Procacchi, G. 1383<br />
Proust, M. 1326<br />
Ptolemäus, C. 491, 1550<br />
Pulci, L. 985<br />
Pulszky, F. 1658<br />
Puluj, J. 5<strong>61</strong><br />
Purkart, K. 1455<br />
Puschkin, A. 1136<br />
Q<br />
Quehl, G. 1876<br />
Queri, G. 1849<br />
Quetin, V. 789<br />
Quintella Costa, I. da 1790<br />
Quintilian 265, 266<br />
Quirini, A. M. 809<br />
R<br />
Raab, H. 926<br />
Rabel, D. 513<br />
Rachmanowa, A. 1327<br />
Raczynski, E. von 1735<br />
Raffael 930<br />
Rainaldi, F. 930<br />
Ramazzini, B. 689<br />
Ramberg, J. H. 1138<br />
Ramhoffsky, J. H. 1622<br />
Ramsay, A. M. de 1645<br />
Ratschky, J. F. von 1138<br />
Rattensperger, I. 2075<br />
Rau, G. L. 624<br />
Rautenstrauch, J. 1177<br />
Ray, M. 1328<br />
Réaumur, R. A. F. de 535<br />
Reichard, Ch. G. 1551, 1552<br />
Reichenbach, A. B. 514<br />
Reichenbach, K. von 1497<br />
Reichlin-Meldegg, Ph. A. von<br />
1456<br />
Reimarus, H. S. 1109<br />
Reinermann, F. Ch. 2116, 2117<br />
Reinhard, Ch. T. E. 625<br />
Reinhardt, C. 1197<br />
Reinzer, F. 986<br />
Reisch, G. 267<br />
Remshart, C. 17567<br />
Renaldis, G. de 1669<br />
Renner, A. 787<br />
Rentz, P. 1251<br />
Reuchlin, J. 119<br />
Reuß, A. E. 728<br />
Reuß, Ch. G. 899<br />
Reuß, D. 1966<br />
Reuß, F. N. 716<br />
Reyher, S. 459<br />
Rhegius, U. 562<br />
Ribemont-Dessaignes, G. 1279<br />
Ricchieri, L. 268<br />
Richardson, S. 1139<br />
Richenthal, U. von 854<br />
Richer, E. 269<br />
Richter, Ch. G. 988<br />
Richter, L. 83<br />
Ridinger, J. E. 2118<br />
Riedl, A. von 1541<br />
Rieger, C. 692<br />
Riem, J. 717<br />
Rinck, E. G. 1646<br />
Rist, J. 1603<br />
Ritter, L. 1907<br />
Rivière, L. 693<br />
Robertson, W. 1582, 1604<br />
Robiano, L. M. J. de 645<br />
Roederer, J. G. 595<br />
Rolfinck, W. 460<br />
Rollin, Ch. 1766<br />
Römer, J. J. 508<br />
Rondelet, G. 729<br />
Rosaccio, G. 1767, 1773<br />
Roscius, J. 270<br />
Roß, J. 1589<br />
Rosset, P.-F. de 1141<br />
Rossi, G. B. de 1705<br />
Rost, J. L. 484<br />
Rostaing, J. 1199<br />
Roth, A. 1344<br />
Rottlinger, K. 788<br />
Rousseau, J. J. 1142<br />
Rudolf II., römisch-deutscher<br />
Kaiser 84<br />
Rudolphi, J. A. 1388<br />
Rueff, J. 694<br />
Ruel, J. 515<br />
Rüppell, E. 1565<br />
Russell, J. 2119<br />
Ryff, W. H. 695<br />
S<br />
Sacchetti, F. 989<br />
Sacher-Masoch, L. von 1539<br />
Sachs, H. 373<br />
Sack, A. F. W. 1221<br />
Sacrobosco, J. de 483<br />
Sade, D. A. F. de 1540<br />
Sadeler, E. 450<br />
Sagittarius, C. 1956<br />
Sailer, S. 1143<br />
Saint-Georges, A. 1384<br />
Saint-Non, C. R. 1666<br />
Saint-Priest, F. E. de 1728<br />
Salmasius, C. 281<br />
Salzmann, Ch. G. 1200<br />
Sannazaro, J. 273, 274<br />
Santarem, M. F. de Barros<br />
e Sousa 1774<br />
Santbech, D. 485<br />
São Luiz, F. de 1775<br />
Sappho 1027<br />
Sarnelli, P. 1691<br />
Sartori, J. von 1864<br />
Sassi, J. A. 1683<br />
Register<br />
Sattler, A. 2077<br />
Saudek, R. 1331<br />
Schalitz, Ch. 4<strong>61</strong><br />
Schärer, J. R. 486<br />
Scharffenstein, J. F. 1641<br />
Scharold, C. G. 1949<br />
Schatzger, K. 195, 275<br />
Schäuffelein, H. 302<br />
Schaum, J. C. 1389<br />
Schedel, H. 403, 855, 856<br />
Scheele, K. W. 462<br />
Scheiner, J. 759<br />
Schellenberg, E. L. 1276<br />
Schenkl, J. B. 1814<br />
Schesaeus, Ch. 1751<br />
Scheuchzer, J. J. 440<br />
Schidlof, B. 1534<br />
Schier, J. 1882<br />
Schiller, F. 1921<br />
Schiller, F. von<br />
1144-1148, 1260<br />
Schilling, G. 1468, 1469<br />
Schinz, H. R. 731<br />
Schipp, J. C. 1755<br />
Schizzi, F. 1149<br />
Schlegel, A. W. 1150<br />
Schletter, H. Th. 1492<br />
Schleupner, Ch. 990<br />
Schlez, J. F. 1152<br />
Schlicht, J. 1851<br />
Schlichter, R. 1314<br />
Schlözer, A. L. 1<strong>61</strong>5<br />
Schmalz, K. G. 696<br />
Schmerbauch, M. 1252<br />
Schmettau, F. W. K. von 1799<br />
Schmid, C. Ch. E. 1232<br />
Schmutzer, F. 1332<br />
Schneider, L. 1390<br />
Schnitzler, A. 85, 1332<br />
Schnorr von Carlosfeld, J. 146<br />
Schoenhaupt, L. 1642<br />
Scholtz, H. 516<br />
Schön, E. 366<br />
Schön, J. P. 187<br />
Schönberg, M. von 158<br />
Schöner aus Karlstadt, J. 491<br />
Schönfeld, H. 2120<br />
Schoppe, A. 1201<br />
Schottelius, J. G. 992<br />
Schouten, W. C. 1633<br />
Schrank, F. von Paula 441-444,<br />
517-520, 745, 1852<br />
Schreiber, H. 1884<br />
Schreiber, J. G. 1553<br />
Schroedter, A. 1020<br />
Schubert, G. S. 794<br />
Schuegraf, J. M. 1153<br />
Schultz, F. 1853<br />
Schulze, B. W. D. 1416<br />
Schwartz, J. C. 626<br />
Schwarz, I. 1528<br />
Schwarzschild, H. 646<br />
Scriver, Ch. 994<br />
Scultori, D. 2128<br />
Secundus, J. 237, 238<br />
Seeauer, B. 445, 1746<br />
Seelinger, M. 2078, 2079<br />
Seelmann, S. 1767<br />
Seida und Landensberg,<br />
F. E. von 1647<br />
Seidmann-Freud, T. 1202<br />
Seifert, J. A. J. 1375<br />
Sell, G. 732<br />
Selneccer, N. 694<br />
Selner, W. 1870<br />
Semler, J. S. 1500<br />
Sénac, J.-B. 697<br />
Sendivogius, M. 463<br />
Sendtner, O. 1854<br />
Seneca, L. A. 993<br />
Senn, F. 2080<br />
Sennert, D. 698<br />
Seutter, M. 699<br />
Shakespeare, W. 1154, 1273<br />
Sibmacher, H. 169, 170<br />
Siebeck, R. 913<br />
Siebmacher, J. 1391, 1392<br />
Siebold, E. C. J. von 596<br />
Siegert, C. 1898<br />
Sigonio, C. 277<br />
Sigwart, G. C. L. 569<br />
Silius Italicus 278<br />
Simeoni, G. 201<br />
Simon (Pseud.) 1501<br />
Simonin, C. 927<br />
Simons, A. 1267<br />
Sitone di Scotia, J. 1679<br />
Slafter, E. F. 1583<br />
Sleidan, J. 279, 994, 1782<br />
Slevogt, M. 1334<br />
Smith, Ch. J. 1365<br />
Snell, W. 1253<br />
Söckler, J. M. 158<br />
Solinus, C. J. 280, 281<br />
Solis, V. 296, 297<br />
Soll, I. 2078<br />
Sonnenfels, J. von 1177<br />
Soprani, R. 931<br />
Spee, F. von 995<br />
Speer, D. 1800<br />
Spener, Ph. J. 1893<br />
Spielmann, J. R. 683<br />
Spruner, K. von 1554<br />
Stahl, G. E. 700<br />
Staub, A. 701<br />
Staub, J. 1203<br />
Stehr, L. 647<br />
Stein, F. 733<br />
Steiner, J. W. Ch. 1897<br />
Steingruber, J. D. 900<br />
Stengel, C. 192<br />
Sterler, A. 521<br />
Stern, I. F. 1417<br />
Stevens, H. N. 882<br />
Stiegelheim, K. B. von 1954<br />
Stieler, A. 1555<br />
Stimmer, T. 362, 380<br />
Stöber, F. 1359<br />
Stöcklein, J. 1791<br />
Storchenau, S. von 1254
Störck, A. von 702<br />
Strada, F. 1<strong>61</strong>9<br />
Strada, J. 782<br />
Strauss, F. A. 1907<br />
Strauss, F. J. 1920<br />
Strauss, R. 87<br />
Strawinsky, I. 45<br />
Strick van Linschoten,<br />
P. H. A. J. 1620<br />
Strozzi, G. 996<br />
Strüry, R. 1156<br />
Struve, B. G. 869<br />
Stübel, Ch. C. 1529<br />
Stubenrauch, F. X. A. von<br />
1903<br />
Sturm, J. 734<br />
Sturm, J. Ch. 487<br />
Sucquet, A. 997<br />
Sueton 282<br />
Suyuti, Abd al-Rahman al-<br />
1433<br />
Sweerts, E. 522<br />
Swieten, G. B. van 1464, 1465<br />
Szabó, J. 523<br />
Szerdahely, G. A. 488<br />
T<br />
Tacitus 283, 284<br />
Tacquet, A. 563<br />
Tanara, V. 1406<br />
Tarchaniota, M. 237, 238<br />
Tarducci, A. 1801<br />
Tardy de Montravel, A.-A.<br />
1502<br />
Tasso, T. 1038, 1157, 1158<br />
Tassoni, A. 998, 999<br />
Tauber, F. 1908<br />
Tauler, J. 1000<br />
Tekusch, J. M. 1808<br />
Temple, Sh. 1335<br />
Tensini, A. 894<br />
Terenz 285, 286<br />
Teste, A. 648<br />
Textor, K. 660<br />
Thacher, J. B. 1576<br />
Théophane (Pseud.) 1501<br />
Theophrast 524<br />
Theophron 1209<br />
Therese, Prinzessin von Bayern<br />
1584<br />
Thiersch, F. 1267<br />
Thomas a Kempis 287<br />
Thomas, A. L. 1159<br />
Thomson, J. 1464, 1465<br />
Thummermuth, W. 1906<br />
Thurneisser, L. 4, 464<br />
Tilesius von Tilenau, W. G.<br />
88, 89<br />
Tolomei, C. 288<br />
Tolstoi, L. 1160<br />
Tomasi, T. 1708<br />
Tomasini, G. F. 1368<br />
Torquatus, A. 289<br />
Torrentinus, H. 290, 291<br />
Toulon, M. de 667<br />
Toulouse-Lautrec, H. 1321<br />
Trentsensky, M. 1430<br />
Tressan, M. É. de Lavergne de<br />
1360<br />
Treu, A. 489<br />
Triller, D. W. 578<br />
Trissano, G. 11<strong>61</strong><br />
Trnka von Krzowitz, W. 704<br />
Trojan, J. 1204<br />
Trojanowskij, P. 1859<br />
Turner, J. M. W. 1675<br />
Turrecremata, J. de 120<br />
Tyroff, M. 925<br />
U<br />
Ubac, R. 1270<br />
Uboldo, A. 1432<br />
Uhland, L. 91<br />
Ulmenstein, F. W. von 1963<br />
Unzer, J. A. 705<br />
Usteri, P. 508<br />
V<br />
Valentijn, F. 1605<br />
Valentin, F. 1715<br />
Valentini, W. 1308<br />
Valle, P. della 1606<br />
Vallés, F. 603<br />
Valsalva, A. M. 706<br />
Vasi, M. 1707<br />
Vegetius Renatus, F. 1457<br />
Veith, E. 10<strong>61</strong><br />
Velthusen, J. C. 1503<br />
Vergani, P. 1448<br />
Vergil 121, 1001, 1162, 1163<br />
Verhas, Th. 2121<br />
Verne, J. 1164-1165<br />
Vetter, C. 193<br />
Vieth, G. U. A. 1205<br />
Vieules, P. M. 1809<br />
Villani, M. 292<br />
Villon, J. 1336<br />
Vimercato, G. B. 490<br />
Vincentius Ferrer 293, 294<br />
Visentini, A. 298<br />
Vitruv 295-298<br />
Viviani, D. 525<br />
Volckmann, A. 1530<br />
Volkmann, J. J. 1718<br />
Voltz, J. 1206<br />
Vorburg, J. Ph. von 1810<br />
Vossius, G. J. 1369<br />
Vothmann, J. G. 537<br />
Vroom, C. de 246<br />
W<br />
Wagenseil, J. Ch. 1938<br />
Wagner, C. F. 800<br />
Wagner, F. B. M. 1855<br />
Waldmann, E. 1334<br />
Wallroth, E. 1964<br />
Walsh, A. O. Th. 1780<br />
Walter, G. 720<br />
Walther, K. 1958<br />
Waltz, J. J. (Pseud.: Hansi) 58<br />
Register 423<br />
Wandalbert von Prüm<br />
862<br />
Wandt, H. 1292<br />
Watteau, A. 2129<br />
Weber, A. P. 2122, 2130<br />
Weber, J. 762<br />
Wedel, G. W. 707<br />
Weickhmann, Ch. 1367<br />
Weiditz, H. 217, 632<br />
Weidmann, F. C. 2081, 2082<br />
Weigel, H. 302<br />
Weigel, J. Ch. 1003, 1004<br />
Weiller, K. 1255<br />
Weis, J. B. 1166<br />
Weishaupt, A. 1504<br />
Weislinger, J. N. 1005<br />
Weißbach, Ch. 708<br />
Weißmantel, J. N. 526<br />
Welling, G. von 465<br />
Wening, J. B. 955, 1914<br />
Wening, M. 1856<br />
Wenz-Viëtor, E. 1207<br />
Werner, F. B.<br />
1621, 1623, 1756<br />
Werner, J. E. 717<br />
Westermayer, G. 1845<br />
Wiebeking, K. F. von 901<br />
Wieland, Ch. M. 1092, 1168<br />
Wilhelm, G. T. 527, 1169<br />
Will, G. A. 1363, 1939<br />
Wille, J. G. 933, 934, 2131<br />
Willis, N. P. 1586<br />
Willisen, W. von 1763<br />
Wilmans, F. 94<br />
Wilmsen, J. P. 1208<br />
Winckell, G. F. D. aus dem<br />
1407<br />
Winkopp, P. A. 1256<br />
Winter von Adlersflügel, G. S.<br />
1408<br />
Wirich, H. 209<br />
Wirsing, A. L. 433<br />
Wirsung, Ch. 709<br />
Wirth, F. 538<br />
Wirth, J. U. 649, 650<br />
Wit, F. J. 1170<br />
Withof, J. Ph. L. 710<br />
Wittgenstein, L. 1225, 1226<br />
Wittwer, J. Ph. 1125<br />
Woensam von Worms, A.<br />
218, 262, 265, 280<br />
Wolf, G. 1337<br />
Wolf, J. W. 82<br />
Wölfer, M. 803<br />
Wolff, J. F. 735<br />
Wolffgang, J. G. 1943<br />
Wolfhart von Herrieden<br />
1006<br />
Wolfhart, K. (Lycosthenes)<br />
231<br />
Wolfskehl, K. 1307<br />
Wolleber, D. 14<br />
Wolzogen, L. von 1459<br />
Wotruba, F. 1338<br />
Wülfer, D. 1418<br />
Y<br />
Yelin, J. C. von 763, 764<br />
Z<br />
Zacchia, L. 299<br />
Zacchia, P. 711<br />
Zachariä, J. F. W. 1007<br />
Zahorowski, D. 1349<br />
Zanovic, S. 1<strong>61</strong>4<br />
Zeiller, M. 1879, 1929, 1969<br />
Zeller, M. 1339<br />
Ziegler, A. 2083<br />
Ziegler, Ch. 1531<br />
Ziegler, M. 802<br />
Zille, M. A. 1492<br />
Zimmermann, F. W. A. 651<br />
Zimmermann, J. 694<br />
Zimmermann, J. G. von 1172<br />
Zimmern, J. O. von 1008<br />
Zocchi, G. 1163<br />
Zöpf, B. 1875<br />
Zrecin, J. 1794<br />
Zubler, L. 804<br />
Zuckmayer, C. 95<br />
Zwelfer, J. 684<br />
Zwinger, J. R. 604<br />
Zwinger, Th. 712
424<br />
1 180,-<br />
2 2200,-<br />
3 150,-<br />
4 170,-<br />
5 820,-<br />
6 1000,-<br />
7 4000,-<br />
8 400,-<br />
9 1800,-<br />
10 750,-<br />
13 1500,-<br />
14 300,-<br />
15 5500,-<br />
16 1000,-<br />
17 240,-<br />
19 500,-<br />
20 2500,-<br />
21 560,-<br />
22 360,-<br />
23 320,-<br />
24 11000,-<br />
25 6000,-<br />
26 75,-<br />
27 2500,-<br />
28 600,-<br />
29 6500,-<br />
30 700,-<br />
31 1700,-<br />
32 460,-<br />
33 11000,-<br />
34 1200,-<br />
37 1100,-<br />
38 1250,-<br />
39 600,-<br />
40 200,-<br />
41 1100,-<br />
42 125,-<br />
43 125,-<br />
44 360,-<br />
45 1800,-<br />
47 130,-<br />
48 180,-<br />
49 1200,-<br />
50 220,-<br />
51 650,-<br />
54 120,-<br />
55 240,-<br />
56 150,-<br />
57 2000,-<br />
58 600,-<br />
60 850,-<br />
<strong>61</strong> 180,-<br />
62 650,-<br />
63 3800,-<br />
64 460,-<br />
65 1600,-<br />
66 1600,-<br />
67 460,-<br />
68 120,-<br />
69 1650,-<br />
70 400,-<br />
73 400,-<br />
74 9000,-<br />
75 125,-<br />
76 300,-<br />
77 1200,-<br />
78 550,-<br />
79 550,-<br />
80 200,-<br />
81 320,-<br />
82 300,-<br />
82a 1300,-<br />
83 2200,-<br />
86 2000,-<br />
86a 2500,-<br />
87 1100,-<br />
87a 4000,-<br />
87b N 1200,-<br />
87c 1300,-<br />
88 13000,-<br />
89 1500,-<br />
90 1600,-<br />
90a 3400,-<br />
91 1000,-<br />
92 9800,-<br />
92a 2600,-<br />
92b 2200,-<br />
92c 1400,-<br />
93 1600,-<br />
94 1800,-<br />
94a 7500,-<br />
94b 2800,-<br />
94c 3200,-<br />
94d 1200,-<br />
95 2000,-<br />
96 24000,-<br />
97 1000,-<br />
97a N 1800,-<br />
97b 5000,-<br />
97c 820,-<br />
98 3000,-<br />
98a 3400,-<br />
99 150,-<br />
101 400,-<br />
102 2000,-<br />
103 1400,-<br />
104 200,-<br />
105 850,-<br />
106 400,-<br />
108 340,-<br />
109 460,-<br />
110 420,-<br />
Ergebnisliste Auktion 60<br />
Kat.-Nr. € Kat.-Nr. € Kat.-Nr. € Kat.-Nr. € Kat.-Nr. € Kat.-Nr. €<br />
111 100,-<br />
112 920,-<br />
113 130,-<br />
114 2200,-<br />
115 520,-<br />
116 320,-<br />
117 2400,-<br />
119 1300,-<br />
120 200,-<br />
121 650,-<br />
122 550,-<br />
123 320,-<br />
124 270,-<br />
125 200,-<br />
126 800,-<br />
127 520,-<br />
128 100,-<br />
130 1300,-<br />
131 550,-<br />
132 650,-<br />
133 700,-<br />
135 N 200,-<br />
136 300,-<br />
137 380,-<br />
138 1100,-<br />
140 400,-<br />
141 320,-<br />
142 150,-<br />
143 220,-<br />
144 500,-<br />
146 750,-<br />
147 50,-<br />
148 200,-<br />
150 800,-<br />
153 L 135,-<br />
154 210,-<br />
155 100,-<br />
157 280,-<br />
159 2700,-<br />
160 2500,-<br />
1<strong>61</strong> 100,-<br />
162 200,-<br />
163 130,-<br />
164 600,-<br />
165 220,-<br />
166 340,-<br />
167 190,-<br />
168 200,-<br />
169 75,-<br />
170 440,-<br />
173 5000,-<br />
175 260,-<br />
176 6200,-<br />
177 2200,-<br />
178 500,-<br />
178a 2400,-<br />
179 480,-<br />
182 480,-<br />
183 130,-<br />
185 420,-<br />
186 250,-<br />
187 800,-<br />
188 1100,-<br />
189 650,-<br />
190 550,-<br />
191 80,-<br />
192 110,-<br />
193 400,-<br />
194 1000,-<br />
195 850,-<br />
196 1500,-<br />
197 250,-<br />
198 420,-<br />
199 110,-<br />
200 150,-<br />
201 1300,-<br />
202 260,-<br />
203 300,-<br />
204 340,-<br />
205 900,-<br />
206 420,-<br />
207 440,-<br />
208 60,-<br />
209 280,-<br />
210 650,-<br />
212 75,-<br />
213 750,-<br />
215 1300,-<br />
216 150,-<br />
217 400,-<br />
218 550,-<br />
219 400,-<br />
220 60,-<br />
221 360,-<br />
222 1600,-<br />
223 130,-<br />
224 150,-<br />
225 300,-<br />
226 310,-<br />
227 250,-<br />
228 400,-<br />
229 400,-<br />
230 160,-<br />
231 200,-<br />
232 150,-<br />
233 110,-<br />
234 200,-<br />
236 120,-<br />
237 220,-<br />
238 200,-<br />
239 90,-<br />
240 200,-<br />
241 300,-<br />
242 75,-<br />
243 90,-<br />
244 250,-<br />
245 1400,-<br />
246 3200,-<br />
247 75,-<br />
248 200,-<br />
249 300,-<br />
250 500,-<br />
251 400,-<br />
252 360,-<br />
253 360,-<br />
254 400,-<br />
255 360,-<br />
256 L 355,-<br />
257 580,-<br />
258 360,-<br />
2<strong>61</strong> 130,-<br />
263 220,-<br />
264 125,-<br />
265 50,-<br />
266 510,-<br />
267 2600,-<br />
268 320,-<br />
269 320,-<br />
270 380,-<br />
271 1200,-<br />
272 260,-<br />
273 280,-<br />
274 240,-<br />
275 1200,-<br />
276 480,-<br />
277 650,-<br />
278 750,-<br />
280 300,-<br />
281 440,-<br />
282 380,-<br />
283 1200,-<br />
284 400,-<br />
285 140,-<br />
286 9000,-<br />
287 140,-<br />
288 75,-<br />
289 110,-<br />
290 420,-<br />
291 1200,-<br />
292 <strong>61</strong>0,-<br />
294 420,-<br />
295 180,-<br />
296 820,-<br />
297 1100,-<br />
298 150,-<br />
299 200,-<br />
301 1700,-<br />
302 460,-<br />
303 1200,-<br />
304 660,-<br />
305 300,-<br />
306 600,-<br />
307 200,-<br />
308 340,-<br />
309 125,-<br />
310 200,-<br />
311 850,-<br />
312 2800,-<br />
313 720,-<br />
314 600,-<br />
315 500,-<br />
316 550,-<br />
317 100,-<br />
318 300,-<br />
319 300,-<br />
320 5500,-<br />
321 120,-<br />
322 180,-<br />
323 600,-<br />
324 300,-<br />
325 220,-<br />
326 260,-<br />
327 2800,-<br />
328 500,-<br />
329 1200,-<br />
330 2000,-<br />
332 N 150,-<br />
333 5500,-<br />
334 110,-<br />
335 L 455,-<br />
336 340,-<br />
339 150,-<br />
340 1220,-<br />
341 200,-<br />
342 330,-<br />
343 320,-<br />
344 170,-<br />
346 320,-<br />
347 210,-<br />
348 750,-<br />
349 125,-<br />
350 150,-<br />
351 400,-<br />
352 700,-<br />
353 160,-<br />
354 700,-<br />
356 1300,-<br />
357 380,-<br />
358 660,-<br />
359 220,-<br />
360 200,-<br />
3<strong>61</strong> 260,-<br />
362 600,-<br />
363 80,-
364 1400,-<br />
365 300,-<br />
366 420,-<br />
367 580,-<br />
368 160,-<br />
369 1400,-<br />
370 650,-<br />
371 750,-<br />
372 620,-<br />
373 1300,-<br />
374 1300,-<br />
375 220,-<br />
376 2000,-<br />
377 1600,-<br />
378 125,-<br />
379 280,-<br />
380 150,-<br />
381 100,-<br />
383 1900,-<br />
384 340,-<br />
385 350,-<br />
386 60,-<br />
387 170,-<br />
388 100,-<br />
389 100,-<br />
390 75,-<br />
392 580,-<br />
393 480,-<br />
394 400,-<br />
395 75,-<br />
396 420,-<br />
397 300,-<br />
398 380,-<br />
399 950,-<br />
400 190,-<br />
401 100,-<br />
402 160,-<br />
403 120,-<br />
404 580,-<br />
405 300,-<br />
406 1400,-<br />
407 200,-<br />
408 650,-<br />
409 520,-<br />
410 280,-<br />
411 120,-<br />
412 100,-<br />
413 750,-<br />
414 180,-<br />
416 140,-<br />
417 200,-<br />
418 250,-<br />
419 440,-<br />
420 2000,-<br />
421 240,-<br />
422 600,-<br />
423 900,-<br />
424 1600,-<br />
425 600,-<br />
426 1900,-<br />
427 1100,-<br />
428 1200,-<br />
429 N 100,-<br />
431 550,-<br />
432 200,-<br />
433 320,-<br />
434 200,-<br />
435 800,-<br />
436 2800,-<br />
437 550,-<br />
438 1400,-<br />
439 600,-<br />
440 750,-<br />
442 7500,-<br />
443 N 150,-<br />
444 4800,-<br />
445 1800,-<br />
446 180,-<br />
448 N 150,-<br />
449 700,-<br />
450 300,-<br />
453 140,-<br />
454 1400,-<br />
455 260,-<br />
456 500,-<br />
457 550,-<br />
458 120,-<br />
459 1000,-<br />
460 600,-<br />
4<strong>61</strong> 400,-<br />
462 280,-<br />
463 360,-<br />
464 600,-<br />
465 300,-<br />
466 420,-<br />
467 950,-<br />
468 700,-<br />
469 240,-<br />
470 1100,-<br />
471 650,-<br />
472 400,-<br />
473 1100,-<br />
474 1400,-<br />
475 700,-<br />
477 800,-<br />
479 2000,-<br />
480 550,-<br />
482 6000,-<br />
483 80,-<br />
484 220,-<br />
485 9000,-<br />
486 N 100,-<br />
487 900,-<br />
489 700,-<br />
491 850,-<br />
492 600,-<br />
493 70,-<br />
494 V 14000,-<br />
495 1200,-<br />
496 500,-<br />
497 300,-<br />
498 1300,-<br />
499 100,-<br />
501 900,-<br />
502 950,-<br />
503 1000,-<br />
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509 100,-<br />
510 260,-<br />
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544 200,-<br />
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558 3400,-<br />
559 2800,-<br />
560 800,-<br />
5<strong>61</strong> 11000,-<br />
562 250,-<br />
563 1300,-<br />
564 300,-<br />
565 50,-<br />
566 200,-<br />
567 500,-<br />
568 100,-<br />
569 550,-<br />
570 N 140,-<br />
572 500,-<br />
573 480,-<br />
574 200,-<br />
575 300,-<br />
576 100,-<br />
577 300,-<br />
Ergebnisliste 425<br />
Kat.-Nr. € Kat.-Nr. € Kat.-Nr. € Kat.-Nr. € Kat.-Nr. € Kat.-Nr. €<br />
578 750,-<br />
579 60,-<br />
580 180,-<br />
581 75,-<br />
582 150,-<br />
583 125,-<br />
584 400,-<br />
585 40,-<br />
586 100,-<br />
587 300,-<br />
588 80,-<br />
589 150,-<br />
590 600,-<br />
591 1200,-<br />
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594 260,-<br />
596 250,-<br />
597 1700,-<br />
598 400,-<br />
600 300,-<br />
601 800,-<br />
602 360,-<br />
603 200,-<br />
604 200,-<br />
605 75,-<br />
606 280,-<br />
607 360,-<br />
608 260,-<br />
609 380,-<br />
<strong>61</strong>1 75,-<br />
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<strong>61</strong>3 150,-<br />
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<strong>61</strong>5 120,-<br />
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<strong>61</strong>9 260,-<br />
620 100,-<br />
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622 260,-<br />
623 40,-<br />
624 120,-<br />
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626 90,-<br />
628 400,-<br />
630 250,-<br />
631 900,-<br />
632 500,-<br />
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635 160,-<br />
636 1800,-<br />
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638 50,-<br />
640 320,-<br />
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646 700,-<br />
647 600,-<br />
649 400,-<br />
650 200,-<br />
651 200,-<br />
652 550,-<br />
653 600,-<br />
655 14000,-<br />
657 110,-<br />
658 2700,-<br />
659 150,-<br />
660 300,-<br />
6<strong>61</strong> 125,-<br />
662 125,-<br />
663 7000,-<br />
665 500,-<br />
667 340,-<br />
668 50,-<br />
669 560,-<br />
670 650,-<br />
671 300,-<br />
672 800,-<br />
673 1800,-<br />
674 400,-<br />
676 320,-<br />
677 1000,-<br />
679 800,-<br />
681 3200,-<br />
682 550,-<br />
683 300,-<br />
684 240,-<br />
685 75,-<br />
686 300,-<br />
687 75,-<br />
688 420,-<br />
689 280,-<br />
691 580,-<br />
692 200,-<br />
693 100,-<br />
694 125,-<br />
695 100,-<br />
698 300,-<br />
699 110,-<br />
700 200,-<br />
702 320,-<br />
704 300,-<br />
705 100,-<br />
706 1100,-<br />
707 220,-<br />
709 160,-<br />
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712 650,-<br />
716 70,-<br />
718 650,-<br />
719 320,-<br />
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722 250,-<br />
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732 800,-<br />
733 800,-<br />
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748 300,-<br />
749 750,-<br />
750 800,-<br />
752 400,-<br />
753 800,-<br />
755 100,-<br />
756 100,-<br />
757 5600,-<br />
759 160,-<br />
760 110,-<br />
7<strong>61</strong> 600,-<br />
763 280,-<br />
764 340,-<br />
765 360,-<br />
766 120,-<br />
769 420,-<br />
770 125,-<br />
774 420,-<br />
775 2200,-<br />
776 200,-<br />
777 100,-<br />
778 150,-<br />
779 2100,-<br />
782 75,-<br />
783 150,-<br />
784 340,-<br />
785 260,-<br />
786 260,-<br />
787 150,-<br />
788 1000,-<br />
789 4200,-<br />
790 300,-<br />
791 100,-<br />
793 N 100,-<br />
795 260,-<br />
796 180,-<br />
800 220,-<br />
801 660,-<br />
803 150,-<br />
805 N 200,-<br />
806 170,-<br />
808 N 75,-<br />
809 100,-<br />
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811 180,-<br />
813 200,-<br />
814 380,-<br />
815 150,-<br />
816 150,-<br />
817 220,-<br />
818 125,-<br />
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821 100,-<br />
822 100,-<br />
823 N 75,-<br />
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426<br />
828 190,-<br />
829 N 100,-<br />
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1023 700,-<br />
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1066 650,-<br />
1068 260,-<br />
1069 110,-<br />
1071 320,-<br />
1072 280,-<br />
1074 1900,-<br />
1075 150,-<br />
1076 650,-<br />
1077 650,-<br />
1078 1200,-<br />
Ergebnisliste<br />
Kat.-Nr. € Kat.-Nr. € Kat.-Nr. € Kat.-Nr. € Kat.-Nr. € Kat.-Nr. €<br />
1079 5000,-<br />
1080 950,-<br />
1083 250,-<br />
1084 160,-<br />
1086 220,-<br />
1088 320,-<br />
1089 80,-<br />
1090 130,-<br />
1091 75,-<br />
1092 320,-<br />
1093 80,-<br />
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1099 220,-<br />
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1128 420,-<br />
1129 800,-<br />
1130 300,-<br />
1131 150,-<br />
1132 100,-<br />
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1135 2400,-<br />
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1139 200,-<br />
1140 250,-<br />
1141 50,-<br />
1142 N 125,-<br />
1143 260,-<br />
1144 260,-<br />
1145 150,-<br />
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1154 240,-<br />
1155 650,-<br />
1156 220,-<br />
1157 50,-<br />
1158 250,-<br />
1159 200,-<br />
1160 160,-<br />
11<strong>61</strong> 150,-<br />
1162 320,-<br />
1163 600,-<br />
1165 220,-<br />
1166 70,-<br />
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1178 125,-<br />
1179 170,-<br />
1181 850,-<br />
1183 125,-<br />
1184 420,-<br />
1185 260,-<br />
1186 240,-<br />
1187 340,-<br />
1188 140,-<br />
1190 260,-<br />
1191 125,-<br />
1192 160,-<br />
1193 N 150,-<br />
1195 100,-<br />
1196 220,-<br />
1197 580,-<br />
1198 340,-<br />
1199 75,-<br />
1200 520,-<br />
1201 400,-<br />
1202 3000,-<br />
1203 600,-<br />
1204 150,-<br />
1207 440,-<br />
1208 650,-<br />
1209 400,-<br />
1212 100,-<br />
1214 260,-<br />
1215 180,-<br />
1216 700,-<br />
1217 100,-<br />
1218 200,-<br />
1221 140,-<br />
1222 140,-<br />
1223 160,-<br />
1225 200,-<br />
1226 140,-<br />
1227 340,-<br />
1228 800,-<br />
1229 400,-<br />
1231 950,-<br />
1232 100,-<br />
1233 100,-<br />
1234 100,-<br />
1236 1400,-<br />
1237 260,-<br />
1238 320,-<br />
1240 90,-<br />
1241 200,-<br />
1242 220,-<br />
1243 1400,-<br />
1247 550,-<br />
1248 1200,-<br />
1249 400,-<br />
1252 850,-<br />
1253 600,-<br />
1254 300,-<br />
1255 160,-<br />
1256 150,-<br />
1257 180,-<br />
1258 420,-<br />
1259 N 150,-<br />
1260 400,-<br />
1262 200,-<br />
1263 400,-<br />
1265 100,-<br />
1266 N 150,-<br />
1267 900,-<br />
1268 125,-<br />
1271 75,-<br />
1272 600,-<br />
1273 400,-<br />
1276 80,-<br />
1277 150,-<br />
1278 300,-<br />
1282 160,-<br />
1283 160,-<br />
1285 180,-<br />
1286 460,-<br />
1287 1000,-<br />
1288 N 150,-<br />
1289 N 75,-<br />
1295 150,-<br />
1296 1500,-<br />
1297 150,-<br />
1299 75,-<br />
1300 650,-<br />
1302 140,-<br />
1303 1400,-<br />
1305 200,-<br />
1306 75,-<br />
1307 650,-<br />
1309 60,-<br />
1310 340,-<br />
1311 200,-<br />
1312 50,-<br />
1314 1000,-<br />
1316 320,-<br />
1317 550,-<br />
1318 N 500,-<br />
1319 150,-<br />
1320 360,-<br />
1321 N 300,-<br />
1322 320,-<br />
1325 50,-<br />
1327 120,-<br />
1328 680,-<br />
1329 800,-<br />
1330 1800,-<br />
1331 N 75,-<br />
1332 N 200,-<br />
1333 340,-<br />
1334 4000,-<br />
1335 130,-<br />
1336 120,-<br />
1337 125,-<br />
1338 240,-<br />
1339 160,-
1340 1100,-<br />
1341 190,-<br />
1342 160,-<br />
1343 420,-<br />
1344 75,-<br />
1345 1500,-<br />
1346 32000,-<br />
1347 50,-<br />
1348 300,-<br />
1349 100,-<br />
1352 50,-<br />
1353 75,-<br />
1355 1050,-<br />
1356 360,-<br />
1358 200,-<br />
1359 260,-<br />
1363 140,-<br />
1365 80,-<br />
1368 120,-<br />
1369 N 75,-<br />
1370 360,-<br />
1371 280,-<br />
1375 90,-<br />
1376 340,-<br />
1377 150,-<br />
1379 40,-<br />
1380 75,-<br />
1381 220,-<br />
1382 280,-<br />
1383 340,-<br />
1384 220,-<br />
1386 220,-<br />
1387 100,-<br />
1388 140,-<br />
1390 75,-<br />
1391 240,-<br />
1392 280,-<br />
1393 260,-<br />
1395 75,-<br />
1396 260,-<br />
1399 600,-<br />
1400 700,-<br />
1401 140,-<br />
1402 N 150,-<br />
1404 150,-<br />
1405 250,-<br />
1406 125,-<br />
1408 75,-<br />
1413 170,-<br />
1414 100,-<br />
1415 180,-<br />
1417 60,-<br />
1418 420,-<br />
1419 100,-<br />
1421 160,-<br />
1422 600,-<br />
1423 75,-<br />
1424 380,-<br />
1425 250,-<br />
1426 140,-<br />
1427 160,-<br />
1428 75,-<br />
1430 75,-<br />
1431 70,-<br />
1432 30,-<br />
1434 600,-<br />
1436 70,-<br />
1437 320,-<br />
1438 75,-<br />
1439 340,-<br />
1440 220,-<br />
1441 N 50,-<br />
1442 75,-<br />
1443 550,-<br />
1444 110,-<br />
1445 140,-<br />
1446 200,-<br />
1447 100,-<br />
1448 N 40,-<br />
1449 170,-<br />
1450 290,-<br />
1451 160,-<br />
1452 100,-<br />
1453 170,-<br />
1454 190,-<br />
1455 100,-<br />
1456 200,-<br />
1458 550,-<br />
1459 650,-<br />
1460 600,-<br />
1462 120,-<br />
1463 180,-<br />
1464 200,-<br />
1466 70,-<br />
1467 100,-<br />
1468 N 60,-<br />
1469 100,-<br />
1470 320,-<br />
1471 480,-<br />
1472 50,-<br />
1473 440,-<br />
1474 N 300,-<br />
1475 235,-<br />
1476 200,-<br />
1477 110,-<br />
1478 2100,-<br />
1479 180,-<br />
1480 260,-<br />
1482 200,-<br />
1483 110,-<br />
1485 60,-<br />
1490 450,-<br />
1492 150,-<br />
1494 550,-<br />
1495 1200,-<br />
1496 700,-<br />
1497 240,-<br />
1498 600,-<br />
1501 240,-<br />
1502 75,-<br />
1503 75,-<br />
1504 450,-<br />
1505 75,-<br />
1507 1200,-<br />
1509 140,-<br />
1510 200,-<br />
1511 75,-<br />
1512 200,-<br />
1513 90,-<br />
1515 240,-<br />
1516 220,-<br />
1520 60,-<br />
1521 90,-<br />
1522 800,-<br />
1523 450,-<br />
1524 200,-<br />
1525 240,-<br />
1526 100,-<br />
1527 N 100,-<br />
1528 150,-<br />
1529 260,-<br />
1531 160,-<br />
1532 240,-<br />
1533 200,-<br />
1534 360,-<br />
1535 400,-<br />
1536 100,-<br />
1537 100,-<br />
1538 100,-<br />
1539 100,-<br />
1540 300,-<br />
1541 260,-<br />
1543 180,-<br />
1545 75,-<br />
1547 100,-<br />
1548 N 75,-<br />
1549 75,-<br />
1550 120,-<br />
1551 160,-<br />
1552 125,-<br />
1553 1600,-<br />
1554 140,-<br />
1555 N 100,-<br />
1557 50,-<br />
1558 150,-<br />
1559 L 85,-<br />
1560 50,-<br />
15<strong>61</strong> 75,-<br />
1562 50,-<br />
1564 240,-<br />
1566 160,-<br />
1568 80,-<br />
1569 160,-<br />
1570 40,-<br />
1571 180,-<br />
1572 180,-<br />
1573 320,-<br />
1574 160,-<br />
1575 125,-<br />
1576 130,-<br />
1577 80,-<br />
1578 900,-<br />
1579 200,-<br />
1580 N 50,-<br />
1584 150,-<br />
1585 280,-<br />
1586 N 60,-<br />
1588 60,-<br />
1589 125,-<br />
1590 900,-<br />
1591 3800,-<br />
1593 200,-<br />
Ergebnisliste 427<br />
Kat.-Nr. € Kat.-Nr. € Kat.-Nr. € Kat.-Nr. € Kat.-Nr. € Kat.-Nr. €<br />
1594 90,-<br />
1597 100,-<br />
1598 200,-<br />
1599 100,-<br />
1600 430,-<br />
1603 75,-<br />
1605 620,-<br />
1606 N 200,-<br />
1607 220,-<br />
1608 N 125,-<br />
1609 120,-<br />
1<strong>61</strong>1 440,-<br />
1<strong>61</strong>2 100,-<br />
1<strong>61</strong>4 150,-<br />
1<strong>61</strong>5 450,-<br />
1<strong>61</strong>6 120,-<br />
1<strong>61</strong>7 140,-<br />
1<strong>61</strong>8 N 75,-<br />
1<strong>61</strong>9 120,-<br />
1620 50,-<br />
1621 40,-<br />
1622 60,-<br />
1623 130,-<br />
1627 650,-<br />
1628 460,-<br />
1629 260,-<br />
1631 100,-<br />
1633 60,-<br />
1634 200,-<br />
1636 420,-<br />
1637 N 50,-<br />
1638 260,-<br />
1639 100,-<br />
1640 120,-<br />
1641 100,-<br />
1642 75,-<br />
1643 220,-<br />
1644 320,-<br />
1645 50,-<br />
1646 260,-<br />
1647 460,-<br />
1648 N 75,-<br />
1649 50,-<br />
1651 440,-<br />
1652 220,-<br />
1653 300,-<br />
1654 125,-<br />
1655 100,-<br />
1657 220,-<br />
1658 50,-<br />
1659 200,-<br />
1660 75,-<br />
16<strong>61</strong> 280,-<br />
1662 200,-<br />
1663 40,-<br />
1664 240,-<br />
1665 200,-<br />
1666 320,-<br />
1667 140,-<br />
1671 50,-<br />
1673 70,-<br />
1675 N 250,-<br />
1676 60,-<br />
1677 75,-<br />
1679 180,-<br />
1680 125,-<br />
1682 240,-<br />
1683 400,-<br />
1684 200,-<br />
1685 90,-<br />
1686 75,-<br />
1687 180,-<br />
1688 200,-<br />
1689 75,-<br />
1690 100,-<br />
1691 150,-<br />
1692 110,-<br />
1693 170,-<br />
1697 240,-<br />
1698 75,-<br />
1699 110,-<br />
1701 60,-<br />
1702 200,-<br />
1703 260,-<br />
1704 340,-<br />
1706 190,-<br />
1707 160,-<br />
1708 110,-<br />
1709 150,-<br />
1711 160,-<br />
1712 360,-<br />
1713 300,-<br />
1714 460,-<br />
1716 160,-<br />
1717 75,-<br />
1718 260,-<br />
1719 150,-<br />
1720 100,-<br />
1721 160,-<br />
1722 420,-<br />
1724 260,-<br />
1725 170,-<br />
1726 100,-<br />
1729 30000,-<br />
1730 60,-<br />
1731 150,-<br />
1732 100,-<br />
1734 100,-<br />
1740 50,-<br />
1741 180,-<br />
1742 150,-<br />
1743 60,-<br />
1744 320,-<br />
1745 300,-<br />
1748 150,-<br />
1749 100,-<br />
1750 140,-<br />
1751 380,-<br />
1752 700,-<br />
1753 N 100,-<br />
1755 240,-<br />
1756 120,-<br />
1757 700,-<br />
1760 40,-<br />
17<strong>61</strong> 160,-<br />
1762 220,-<br />
1763 50,-<br />
1766 120,-<br />
1767 N 75,-<br />
1768 400,-<br />
1769 100,-<br />
1770 120,-<br />
1771 190,-<br />
1772 75,-<br />
1773 130,-<br />
1774 240,-<br />
1775 240,-<br />
1776 320,-<br />
1777 100,-<br />
1779 170,-<br />
1780 100,-<br />
1781 400,-<br />
1782 200,-<br />
1784 300,-<br />
1785 400,-<br />
1787 140,-<br />
1788 75,-<br />
1789 600,-<br />
1793 100,-<br />
1794 N 50,-<br />
1795 150,-<br />
1797 75,-<br />
1798 250,-<br />
1799 N 50,-<br />
1801 420,-<br />
1802 180,-<br />
1804 280,-<br />
1805 220,-<br />
1809 100,-<br />
1810 240,-<br />
1811 100,-<br />
1812 240,-<br />
1813 75,-<br />
1815 240,-<br />
1816 950,-<br />
1817 90,-<br />
1818 160,-<br />
1820 340,-<br />
1821 40,-<br />
1822 200,-<br />
1823 125,-<br />
1824 800,-<br />
1825 340,-<br />
1827 160,-<br />
1830 260,-<br />
1832 260,-<br />
1834 80,-<br />
1835 N 60,-<br />
1836 450,-<br />
1837 155,-<br />
1838 220,-<br />
1839 340,-<br />
1840 140,-<br />
1841 220,-<br />
1843 125,-<br />
1845 160,-<br />
1846 300,-<br />
1847 260,-<br />
1848 120,-<br />
1849 650,-<br />
1851 160,-<br />
1852 180,-
428<br />
1853 320,-<br />
1854 400,-<br />
1855 260,-<br />
1856 380,-<br />
1857 125,-<br />
1858 190,-<br />
1859 600,-<br />
1860 140,-<br />
18<strong>61</strong> 460,-<br />
1862 60,-<br />
1863 120,-<br />
1864 420,-<br />
1866 260,-<br />
1868 160,-<br />
1869 75,-<br />
1870 N 50,-<br />
1871 100,-<br />
1872 75,-<br />
1873 800,-<br />
1874 N 150,-<br />
1875 500,-<br />
1877 500,-<br />
1879 120,-<br />
1881 400,-<br />
1882 160,-<br />
1885 N 75,-<br />
1886 160,-<br />
1887 1700,-<br />
1888 650,-<br />
1891 150,-<br />
1892 140,-<br />
1893 140,-<br />
1894 80,-<br />
1895 200,-<br />
1896 150,-<br />
1897 190,-<br />
1898 240,-<br />
1900 600,-<br />
1901 600,-<br />
1902 3200,-<br />
1903 410,-<br />
1904 150,-<br />
1905 2200,-<br />
1906 100,-<br />
1908 90,-<br />
1910 1000,-<br />
1911 60,-<br />
1912 200,-<br />
1913 240,-<br />
1914 120,-<br />
1915 130,-<br />
1917 220,-<br />
1919 1800,-<br />
1920 200,-<br />
1922 150,-<br />
1923 100,-<br />
1924 100,-<br />
1925 100,-<br />
1927 300,-<br />
1929 120,-<br />
1930 100,-<br />
1931 180,-<br />
1932 1700,-<br />
1933 820,-<br />
1934 575,-<br />
1935 1250,-<br />
1936 3400,-<br />
1937 750,-<br />
1940 125,-<br />
1941 250,-<br />
1942 2000,-<br />
1943 160,-<br />
1945 180,-<br />
1946 1100,-<br />
1947 180,-<br />
1948 1700,-<br />
1949 600,-<br />
1952 520,-<br />
1953 50,-<br />
1955 600,-<br />
1956 60,-<br />
1957 1500,-<br />
1958 320,-<br />
1959 40,-<br />
1960 850,-<br />
19<strong>61</strong> 160,-<br />
1962 260,-<br />
1963 60,-<br />
1964 100,-<br />
1965 500,-<br />
1966 150,-<br />
1967 260,-<br />
1968 180,-<br />
1969 260,-<br />
1970 320,-<br />
1972 1000,-<br />
1973 120,-<br />
1974 50,-<br />
1977 50,-<br />
1978 100,-<br />
1979 240,-<br />
1980 440,-<br />
1981 120,-<br />
1982 150,-<br />
1983 240,-<br />
1984 280,-<br />
1985 50,-<br />
1986 300,-<br />
1987 440,-<br />
1988 100,-<br />
1989 75,-<br />
1991 L 125,-<br />
1992 400,-<br />
1993 600,-<br />
1994 460,-<br />
1995 1700,-<br />
1996 220,-<br />
1997 1200,-<br />
1998 70,-<br />
1999 1000,-<br />
2000 250,-<br />
2001 500,-<br />
2002 320,-<br />
2003 620,-<br />
2004 130,-<br />
2006 200,-<br />
2007 160,-<br />
2009 180,-<br />
2010 100,-<br />
2012 50,-<br />
2013 120,-<br />
2015 180,-<br />
2016 1250,-<br />
2017 300,-<br />
2020 2800,-<br />
2021 280,-<br />
2022 100,-<br />
2023 100,-<br />
2024 100,-<br />
2025 100,-<br />
2026 75,-<br />
2027 150,-<br />
2028 650,-<br />
2029 60,-<br />
2030 180,-<br />
2031 230,-<br />
2032 360,-<br />
2033 320,-<br />
2034 200,-<br />
2035 340,-<br />
2037 400,-<br />
2038 90,-<br />
2039 1200,-<br />
2040 200,-<br />
2041 200,-<br />
2043 100,-<br />
2045 200,-<br />
2046 100,-<br />
2047 260,-<br />
2048 460,-<br />
2050 800,-<br />
2051 2000,-<br />
2053 100,-<br />
2056 75,-<br />
2058 110,-<br />
2059 900,-<br />
2060 200,-<br />
20<strong>61</strong> 110,-<br />
2062 1400,-<br />
2063 260,-<br />
2065 N 150,-<br />
2066 200,-<br />
2067 520,-<br />
2068 125,-<br />
2069 250,-<br />
2070 300,-<br />
2071 75,-<br />
2072 150,-<br />
2074 120,-<br />
2075 300,-<br />
2076 75,-<br />
2078 11670,-<br />
2079 550,-<br />
2080 150,-<br />
2084 300,-<br />
2086 360,-<br />
2087 2750,-<br />
2088 160,-<br />
2089 420,-<br />
2090 800,-<br />
2091 N 100,-<br />
2092 700,-<br />
Ergebnisliste<br />
Kat.-Nr. € Kat.-Nr. € Kat.-Nr. € Kat.-Nr. € Kat.-Nr. € Kat.-Nr. €<br />
2093 300,-<br />
2094 N 150,-<br />
2095 650,-<br />
2097 N 75,-<br />
2098 400,-<br />
2099 300,-<br />
2100 360,-<br />
2101 220,-<br />
2102 460,-<br />
2103 100,-<br />
2105 440,-<br />
2106 480,-<br />
2107 550,-<br />
2108 550,-<br />
2109 550,-<br />
2110 550,-<br />
2111 550,-<br />
2113 800,-<br />
2114 140,-<br />
2116 75,-<br />
2117 400,-<br />
2118 75,-<br />
2119 320,-<br />
2120 200,-<br />
2121 650,-<br />
2122 75,-<br />
2123 100,-<br />
2124 160,-<br />
2126 75,-<br />
2127 950,-<br />
2130 150,-<br />
2131 2400,-<br />
2133 70,-<br />
2136 N 100,-<br />
2137 130,-<br />
2138 N 50,-<br />
2139 240,-<br />
2142 420,-<br />
2144 90,-<br />
2145 75,-<br />
2146 1700,-<br />
2147 850,-<br />
2148 320,-<br />
2149 3600,-<br />
2150 300,-<br />
2151 340,-<br />
2152 300,-<br />
2153 400,-<br />
2154 N 200,-<br />
2157 200,-<br />
2158 110,-<br />
2159 75,-<br />
21<strong>61</strong> 1000,-<br />
2162 50,-<br />
2163 60,-<br />
2165 450,-<br />
2166 240,-<br />
2168 400,-<br />
2169 460,-<br />
2170 75,-<br />
2171 220,-<br />
2172 200,-<br />
2173 180,-<br />
2174 140,-<br />
2175 200,-<br />
2177 150,-<br />
2178 60,-<br />
2179 650,-<br />
2181 260,-<br />
2182 75,-<br />
2183 340,-<br />
2186 60,-<br />
2187 100,-<br />
2188 100,-<br />
2189 6500,-<br />
2190 75,-<br />
2192 200,-<br />
2193 250,-<br />
2194 200,-<br />
2195 360,-<br />
2196 380,-<br />
2197 75,-<br />
2198 420,-<br />
2199 60,-<br />
2200 1900,-<br />
2202 200,-<br />
2203 140,-<br />
2204 1800,-<br />
2206 300,-<br />
2207 100,-<br />
2214 50,-<br />
2216 160,-<br />
2217 2000,-<br />
2218 1200,-<br />
2219 110,-<br />
2225 100,-<br />
2226 160,-<br />
2227 100,-<br />
2229 75,-<br />
2230 1000,-<br />
2233 200,-<br />
2234 200,-<br />
2235 N 75,-<br />
2236 125,-<br />
2237 150,-<br />
2238 70,-<br />
2239 100,-<br />
2241 150,-<br />
2243 80,-<br />
2244 210,-<br />
2245 400,-<br />
2246 75,-<br />
2247 200,-<br />
2248 60,-<br />
2251 40,-<br />
2253 180,-<br />
2254 180,-<br />
2256 500,-<br />
2257 220,-<br />
2258 440,-<br />
2259 460,-<br />
2260 260,-<br />
22<strong>61</strong> 240,-<br />
2262 150,-<br />
2263 200,-<br />
2266 40,-<br />
2267 380,-<br />
2268 60,-<br />
2271 75,-<br />
2272 380,-<br />
2273 360,-<br />
2274 100,-<br />
2276 190,-<br />
2277 150,-<br />
2278 100,-<br />
2279 N 75,-<br />
2280 75,-<br />
2281 N 100,-<br />
2282 N 75,-<br />
2283 125,-<br />
2284 80,-<br />
2286 70,-<br />
2287 260,-<br />
2288 800,-<br />
2289 100,-<br />
2293 200,-<br />
2294 240,-<br />
2296 340,-<br />
2297 80,-<br />
2298 80,-<br />
2300 260,-<br />
2302 110,-<br />
2303 160,-<br />
2304 400,-<br />
2305 160,-<br />
2306 100,-<br />
2307 650,-<br />
2311 80,-<br />
2312 510,-<br />
2313 60,-<br />
2315 170,-<br />
2316 260,-<br />
2317 250,-<br />
2318 150,-<br />
2320 750,-<br />
2321 75,-<br />
2322 24000,-<br />
2323 260,-<br />
2324 3000,-<br />
2325 600,-<br />
2328 320,-<br />
2330 220,-<br />
2331 170,-<br />
2332 220,-<br />
2333 160,-<br />
2334 260,-<br />
2335 120,-<br />
2336 140,-<br />
2337 180,-<br />
2338 280,-<br />
2339 2700,-<br />
2340 1000,-<br />
2341 260,-<br />
2342 1400,-<br />
2343 100,-<br />
2344 650,-<br />
2345 410,-<br />
2346 3800,-<br />
2347 200,-<br />
2348 260,-<br />
2349 380,-<br />
2350 170,-
2351 500,-<br />
2352 150,-<br />
2353 180,-<br />
2354 380,-<br />
2355 650,-<br />
2356 110,-<br />
2357 280,-<br />
2358 450,-<br />
2359 200,-<br />
2360 460,-<br />
23<strong>61</strong> 100,-<br />
2362 60,-<br />
2364 100,-<br />
2366 360,-<br />
2367 120,-<br />
2369 60,-<br />
2372 320,-<br />
2373 120,-<br />
2374 300,-<br />
2375 570,-<br />
2377 150,-<br />
2380 850,-<br />
2381 40,-<br />
2382 60,-<br />
2383 340,-<br />
2386 100,-<br />
2388 130,-<br />
2389 75,-<br />
2391 100,-<br />
2392 200,-<br />
2393 200,-<br />
2394 500,-<br />
2396 550,-<br />
2399 380,-<br />
2400 40,-<br />
2401 260,-<br />
2402 400,-<br />
2403 220,-<br />
2404 200,-<br />
2405 370,-<br />
2406 200,-<br />
2407 440,-<br />
2408 750,-<br />
2409 220,-<br />
2410 240,-<br />
2411 50,-<br />
2412 600,-<br />
2413 100,-<br />
2416 550,-<br />
2418 750,-<br />
2419 2800,-<br />
2420 125,-<br />
2421 950,-<br />
2422 220,-<br />
2423 600,-<br />
2424 8000,-<br />
2425 700,-<br />
2427 440,-<br />
2428 100,-<br />
2429 500,-<br />
2430 80,-<br />
2431 600,-<br />
2432 1000,-<br />
2433 240,-<br />
2435 550,-<br />
2436 500,-<br />
2437 370,-<br />
2439 520,-<br />
2441 75,-<br />
2442 80,-<br />
2443 280,-<br />
2444 130,-<br />
2445 190,-<br />
2447 240,-<br />
2448 200,-<br />
2449 150,-<br />
2451 380,-<br />
2452 150,-<br />
2453 180,-<br />
2454 460,-<br />
2455 120,-<br />
2456 420,-<br />
2457 200,-<br />
2458 240,-<br />
2459 100,-<br />
2460 100,-<br />
24<strong>61</strong> 80,-<br />
2462 125,-<br />
2463 175,-<br />
2464 100,-<br />
2465 100,-<br />
2466 170,-<br />
2467 800,-<br />
2468 70,-<br />
2469 125,-<br />
2470 140,-<br />
2471 300,-<br />
2472 N 3000,-<br />
2475 900,-<br />
2476 90,-<br />
2477 125,-<br />
2478 240,-<br />
2480 360,-<br />
2481 210,-<br />
2482 200,-<br />
2483 120,-<br />
2485 150,-<br />
2486 1600,-<br />
2488 260,-<br />
2489 120,-<br />
2490 320,-<br />
2491 600,-<br />
2492 650,-<br />
2493 920,-<br />
2494 400,-<br />
2495 180,-<br />
2496 160,-<br />
2497 180,-<br />
2498 100,-<br />
2500 260,-<br />
2501 200,-<br />
2502 180,-<br />
2503 400,-<br />
2504 400,-<br />
2505 100,-<br />
2506 160,-<br />
2507 1100,-<br />
2508 70,-<br />
2509 280,-<br />
2512 1200,-<br />
2513 240,-<br />
2514 750,-<br />
2515 90,-<br />
2516 160,-<br />
2517 340,-<br />
2519 75,-<br />
2521 130,-<br />
2522 380,-<br />
2524 520,-<br />
2526 200,-<br />
2527 550,-<br />
2528 100,-<br />
2529 75,-<br />
2530 80,-<br />
2531 380,-<br />
2533 150,-<br />
2534 380,-<br />
2535 100,-<br />
2536 3200,-<br />
2537 200,-<br />
2538 720,-<br />
2539 75,-<br />
2542 260,-<br />
2543 1000,-<br />
2544 550,-<br />
2545 3200,-<br />
2546 460,-<br />
2547 2800,-<br />
2548 1000,-<br />
2551 7500,-<br />
2552 900,-<br />
2553 1800,-<br />
2554 340,-<br />
2555 280,-<br />
2556 700,-<br />
2557 1200,-<br />
2558 1400,-<br />
2559 550,-<br />
2560 950,-<br />
2562 N 150,-<br />
2563 75,-<br />
2565 3200,-<br />
2567 300,-<br />
2568 450,-<br />
2569 3000,-<br />
2570 2800,-<br />
2571 350,-<br />
2573 700,-<br />
2574 130,-<br />
2575 500,-<br />
2576 150,-<br />
2577 400,-<br />
2578 400,-<br />
2579 130,-<br />
2580 220,-<br />
2581 260,-<br />
2583 70,-<br />
2585 200,-<br />
2586 200,-<br />
2587 550,-<br />
2590 60,-<br />
2591 120,-<br />
Ergebnisliste 429<br />
Kat.-Nr. € Kat.-Nr. € Kat.-Nr. € Kat.-Nr. € Kat.-Nr. € Kat.-Nr. €<br />
2592 160,-<br />
2594 70,-<br />
2595 160,-<br />
2596 130,-<br />
2597 550,-<br />
2598 830,-<br />
2600 75,-<br />
2603 300,-<br />
2605 160,-<br />
2608 80,-<br />
2<strong>61</strong>0 110,-<br />
2<strong>61</strong>1 170,-<br />
2<strong>61</strong>3 50,-<br />
2<strong>61</strong>4 85,-<br />
2<strong>61</strong>5 N 150,-<br />
2<strong>61</strong>6 1600,-<br />
2<strong>61</strong>8 1000,-<br />
2620 3000,-<br />
2621 350,-<br />
2623 80,-<br />
2625 90,-<br />
2627 160,-<br />
2628 1100,-<br />
2629 120,-<br />
2631 240,-<br />
2632 100,-<br />
2633 1250,-<br />
2634 1900,-<br />
2635 900,-<br />
2636 100,-<br />
2637 125,-<br />
2638 1000,-<br />
2639 2000,-<br />
2640 1200,-<br />
2641 600,-<br />
2642 950,-<br />
2643 150,-<br />
2644 2000,-<br />
2645 3200,-<br />
2647 1100,-<br />
2649 80,-<br />
2650 700,-<br />
2651 220,-<br />
2652 100,-<br />
2653 140,-<br />
2654 400,-<br />
2655 125,-<br />
2656 180,-<br />
2657 1100,-<br />
2658 1000,-<br />
2660 150,-<br />
26<strong>61</strong> 50,-<br />
2662 1250,-<br />
2664 1400,-<br />
2665 700,-<br />
2666 350,-<br />
2667 180,-<br />
2669 1300,-<br />
2670 400,-<br />
2671 280,-<br />
2672 360,-<br />
2673 4400,-<br />
2675 100,-<br />
2676 400,-<br />
2677 270,-<br />
2679 110,-<br />
2680 320,-<br />
2681 250,-<br />
2682 580,-<br />
2683 700,-<br />
2684 650,-<br />
2686 100,-<br />
2687 440,-<br />
2688 200,-<br />
2689 160,-<br />
2690 90,-<br />
2691 750,-<br />
2692 280,-<br />
2693 2000,-<br />
2694 100,-<br />
2695 75,-<br />
2696 200,-<br />
2697 580,-<br />
2698 100,-<br />
2699 120,-<br />
2700 380,-<br />
2702 100,-<br />
2703 80,-<br />
2704 250,-<br />
2705 110,-<br />
2706 240,-<br />
2707 2400,-<br />
2708 60,-<br />
2709 420,-<br />
2711 1000,-<br />
2714 140,-<br />
2716 600,-<br />
2717 N 500,-<br />
2718 N 75,-<br />
2719 200,-<br />
2720 1400,-<br />
2722 1000,-<br />
2723 140,-<br />
2725 240,-<br />
2726 3800,-<br />
2728 1500,-<br />
2729 200,-<br />
2730 240,-<br />
2732 200,-<br />
2733 180,-<br />
2734 150,-<br />
2735 500,-<br />
2736 100,-<br />
2739 1200,-<br />
2741 180,-<br />
2742 3200,-<br />
2743 700,-<br />
2744 75,-<br />
2745 260,-<br />
2746 200,-<br />
2747 170,-<br />
2749 70,-<br />
2750 180,-<br />
2751 1200,-<br />
2753 75,-<br />
2754 220,-<br />
2755 320,-<br />
2756 340,-<br />
2757 300,-<br />
2758 180,-<br />
2759 600,-<br />
2760 160,-<br />
27<strong>61</strong> 320,-<br />
2762 160,-<br />
2763 200,-<br />
2768 1500,-<br />
2769 160,-<br />
2770 100,-<br />
2772 300,-<br />
2773 2400,-<br />
2774 650,-<br />
2775 500,-<br />
2776 300,-<br />
2777 340,-<br />
2778 260,-<br />
2779 190,-<br />
2780 50,-<br />
2781 2000,-<br />
2782 580,-<br />
2784 300,-<br />
2786 120,-<br />
2787 300,-<br />
2788 80,-<br />
2790 300,-<br />
2791 150,-<br />
2792 170,-<br />
2793 240,-<br />
2794 1300,-<br />
2795 1000,-<br />
2796 360,-<br />
2797 400,-<br />
2798 220,-<br />
2800 L 505,-<br />
2801 N 100,-<br />
2802 100,-<br />
2803 100,-<br />
2806 180,-<br />
2807 280,-<br />
2808 440,-<br />
2809 220,-<br />
2810 850,-<br />
2811 750,-<br />
2813 320,-<br />
2814 100,-<br />
2816 75,-<br />
2817 220,-<br />
2818 320,-<br />
2819 500,-<br />
2820 400,-<br />
2821 160,-<br />
2822 3500,-<br />
2824 300,-<br />
2826 200,-<br />
2827 60,-<br />
2829 220,-<br />
2830 150,-<br />
2831 200,-<br />
2832 60,-<br />
2834 500,-<br />
2835 260,-<br />
2836 500,-<br />
2837 160,-
430<br />
2838 260,-<br />
2839 N 400,-<br />
2840 220,-<br />
2841 140,-<br />
2842 180,-<br />
2843 280,-<br />
2844 260,-<br />
2845 3400,-<br />
2846 200,-<br />
2847 300,-<br />
2848 300,-<br />
2849 140,-<br />
2850 160,-<br />
2851 700,-<br />
2852 N 150,-<br />
2853 70,-<br />
2856 220,-<br />
2857 120,-<br />
2858 650,-<br />
2859 1200,-<br />
2860 3600,-<br />
28<strong>61</strong> 360,-<br />
2862 120,-<br />
2863 50,-<br />
2864 60,-<br />
2865 340,-<br />
2866 220,-<br />
2867 170,-<br />
2868 650,-<br />
2869 300,-<br />
2870 240,-<br />
2871 900,-<br />
2872 100,-<br />
2873 320,-<br />
2874 300,-<br />
2875 100,-<br />
2876 650,-<br />
2877 75,-<br />
2878 400,-<br />
2879 70,-<br />
2880 150,-<br />
2881 500,-<br />
2882 305,-<br />
2883 330,-<br />
2884 75,-<br />
2885 260,-<br />
2886 220,-<br />
2888 220,-<br />
2889 400,-<br />
2890 650,-<br />
2891 75,-<br />
2892 150,-<br />
2893 355,-<br />
2894 300,-<br />
2895 100,-<br />
2896 100,-<br />
2897 80,-<br />
2898 450,-<br />
2899 140,-<br />
2901 600,-<br />
2902 100,-<br />
2904 1100,-<br />
2905 650,-<br />
2906 140,-<br />
2907 60,-<br />
2908 17000,-<br />
2909 1000,-<br />
2910 N 40,-<br />
2912 75,-<br />
2913 650,-<br />
2915 180,-<br />
2916 220,-<br />
2917 650,-<br />
2918 120,-<br />
2919 1100,-<br />
2920 N 100,-<br />
2922 160,-<br />
2923 70,-<br />
2924 280,-<br />
2926 900,-<br />
2927 200,-<br />
2928 60,-<br />
2929 100,-<br />
2931 600,-<br />
2932 580,-<br />
2933 120,-<br />
2934 120,-<br />
2935 150,-<br />
2936 200,-<br />
2938 80,-<br />
2941 300,-<br />
2942 90,-<br />
2943 220,-<br />
3000 1000,-<br />
3001 40,-<br />
3002 100,-<br />
3003 1200,-<br />
3004 80,-<br />
3005 210,-<br />
3006 260,-<br />
3007 360,-<br />
3009 300,-<br />
3011 200,-<br />
3012 150,-<br />
3015 40,-<br />
3016 80,-<br />
3017 370,-<br />
3018 40,-<br />
3020 260,-<br />
3021 480,-<br />
3022 90,-<br />
Ergebnisliste<br />
Kat.-Nr. € Kat.-Nr. € Kat.-Nr. € Kat.-Nr. € Kat.-Nr. € Kat.-Nr. €<br />
3023 360,-<br />
3025 150,-<br />
3027 260,-<br />
3029 1000,-<br />
3030 170,-<br />
3031 160,-<br />
3032 900,-<br />
3033 160,-<br />
3034 700,-<br />
3035 140,-<br />
3036 50,-<br />
3037 150,-<br />
3038 180,-<br />
3039 40,-<br />
3040 250,-<br />
3041 950,-<br />
3043 900,-<br />
3044 110,-<br />
3045 260,-<br />
3046 1800,-<br />
3047 1300,-<br />
3048 2000,-<br />
3051 320,-<br />
3052 200,-<br />
3053 500,-<br />
3054 950,-<br />
3055 220,-<br />
3056 300,-<br />
3057 440,-<br />
3058 390,-<br />
3059 90,-<br />
3060 50,-<br />
30<strong>61</strong> 120,-<br />
3062 420,-<br />
3063 320,-<br />
3064 440,-<br />
3066 1400,-<br />
3067 50,-<br />
3068 200,-<br />
3069 2400,-<br />
3070 240,-<br />
3072 500,-<br />
3073 220,-<br />
3074 460,-<br />
3075 340,-<br />
3076 3000,-<br />
3077 320,-<br />
3078 220,-<br />
3079 650,-<br />
3080 180,-<br />
3081 1300,-<br />
3082 200,-<br />
3083 180,-<br />
3084 280,-<br />
3085 160,-<br />
3086 L 205,-<br />
3087 280,-<br />
3088 160,-<br />
3089 140,-<br />
3090 280,-<br />
3091 200,-<br />
3092 420,-<br />
3093 220,-<br />
3094 140,-<br />
3095 200,-<br />
3096 300,-<br />
3097 360,-<br />
3099 90,-<br />
3100 300,-<br />
3101 280,-<br />
3102 750,-<br />
3104 3100,-<br />
3105 1600,-<br />
3106 700,-<br />
3107 1300,-<br />
3108 120,-<br />
3109 420,-<br />
3110 100,-<br />
3111 340,-<br />
3112 150,-<br />
3113 950,-<br />
3114 220,-<br />
3115 N 600,-<br />
3116 270,-<br />
3117 2200,-<br />
3118 320,-<br />
3119 260,-<br />
3120 1000,-<br />
3121 1800,-<br />
3122 260,-<br />
3123 600,-<br />
3124 320,-<br />
3125 2000,-<br />
3126 170,-<br />
3127 220,-<br />
3128 125,-<br />
3129 320,-<br />
3130 650,-<br />
3131 200,-<br />
3132 1400,-<br />
3133 300,-<br />
3134 600,-<br />
3135 24000,-<br />
3136 21000,-<br />
3137 650,-<br />
3138 260,-<br />
3139 2000,-<br />
3140 260,-<br />
L = Losentscheid · N = Nachverkauf · V = Vorbehalt Irrtum vorbehalten
ZEITGLEICH MIT DER VORBESICHTIGUNG<br />
Veranstalter<br />
Loidl & Osthoff GbR<br />
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Verkaufsausstellung wertvoller Bücher,<br />
Graphiken und Autographen<br />
Im Künstlerhaus am Lenbachplatz<br />
Lenbachplatz 8, 80333 München<br />
Donnerstag, 2. Mai, 11 – 19 Uhr<br />
Freitag, 3. Mai, 10 – 17 Uhr<br />
Martinstraße 19<br />
D–97070 Würzburg<br />
<strong>Katalog</strong> € 5,–<br />
Telefon 0931 572545<br />
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6. – 8. November 2013<br />
Einlieferungen nehmen wir ab sofort bis Ende August entgegen.<br />
Für die vorherige Zusendung von Listen wären wir dankbar.<br />
Bei größeren Bibliotheken ist jederzeit eine Besichtigung und<br />
Übernahme vor Ort möglich.<br />
ZISSKA & SCHAUER<br />
BUCH- UND KUNSTAUKTIONSHAUS<br />
Zisska, Schauer & Co. KG<br />
Unterer Anger 15 · 80331 München<br />
Telefon 089/263855 · Fax 089/269088<br />
auctions@zisska.de · www.zisska.de