23.07.2013 Aufrufe

Im Netz der neuen Medien - nline

Im Netz der neuen Medien - nline

Im Netz der neuen Medien - nline

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

konzentriert, werden interaktive Gewaltaspekte<br />

im Spiel von den Nutzern u. U.<br />

weniger intensiv wahrgenommen.<br />

• Die Diskussion um das mögliche Suchtpotenzial<br />

von O<strong>nline</strong>-Computerspielen,<br />

das insbeson<strong>der</strong>e bei min<strong>der</strong>jährigen Spielern<br />

vorhanden zu sein scheint, gewinnt<br />

angesichts <strong>der</strong> Zunahme von Spielformaten<br />

ohne definiertes Spielende an Bedeutung.<br />

Neben einer exzessiven Spieldauer<br />

ergibt sich eine mögliche Gefährdung<br />

junger Menschen auch dadurch,<br />

dass sie tief in virtuelle Spielwelten eintauchen<br />

und darüber den Bezug zur Realität<br />

verlieren können. Dies gilt insbeson<strong>der</strong>e<br />

für Multiplayer-O<strong>nline</strong>-Rollenspiele<br />

11 , wie World of Warcraft. Diese zeichnen<br />

sich durch eine hohe Spielbindung<br />

(sowohl ökonomisch als auch sozial) aus,<br />

verbunden mit einem hohen zeitlichen<br />

Einsatz. Eine Studie <strong>der</strong> Berliner Charité<br />

mit Kin<strong>der</strong>n zwischen elf und 14 Jahren<br />

zeigte, dass knapp zehn Prozent <strong>der</strong> befragten<br />

Kin<strong>der</strong> die Kriterien für exzessives<br />

Computer-Spielverhalten 12 erfüllen.<br />

Für eine zeitliche Beschränkung <strong>der</strong> Nutzung<br />

von Computerspielen sind in erster<br />

Linie die Eltern gefor<strong>der</strong>t.<br />

7.4. Technische Schutzvorkehrungen<br />

für reine O<strong>nline</strong>-Spiele<br />

Spiele werden in zunehmendem Maße<br />

ausschließlich o<strong>nline</strong> vertrieben o<strong>der</strong> zu-<br />

gänglich gemacht. Insbeson<strong>der</strong>e vor dem<br />

Hintergrund eines möglichen Suchtpotenzials<br />

für Min<strong>der</strong>jährige von Massen-Multiplayer-O<strong>nline</strong>-Rollenspielen<br />

wie World of<br />

Warcraft stellt sich die Frage, wie Eltern<br />

auf das Konsumverhalten ihrer Kin<strong>der</strong><br />

durch technische Schutzvorkehrungen Einfluss<br />

nehmen können. Das PC-Betriebssystem<br />

Windows Vista umfasst die Möglichkeit<br />

eines Jugendschutzsystems. Hier<br />

können z. B. für einzelne Benutzerkonten<br />

Jugendschutzeinstellungen vorgenommen<br />

werden, die neben <strong>der</strong> Freischaltung<br />

von Spielen bestimmter Altersklassen<br />

auch die Begrenzung <strong>der</strong> Nutzungsdauer<br />

ermöglichen.<br />

Für die von Anbieterseite vorzunehmenden<br />

Schutzvorkehrungen gibt das Gesetz<br />

klare Vorgaben. Nach den Bestimmungen<br />

des JMStV 13 muss sowohl beim<br />

Download von indizierten Spielen 14 als<br />

auch bei <strong>der</strong> Präsentation indizierter Inhalte<br />

im Internet sichergestellt werden,<br />

dass nur Erwachsene darauf zugreifen<br />

können.<br />

Die Kommission für Jugendmedienschutz<br />

als <strong>Medien</strong>aufsicht im Internet hat<br />

Vorgaben für geschlossene Benutzergruppen<br />

veröffentlicht. Danach sind zumindest<br />

eine einmalige, sichere Identifizierung<br />

von Erwachsenen unter Einbeziehung<br />

von amtlichen Ausweisdaten und<br />

eine verlässliche Authentifizierung bei<br />

jedem Nutzungsvorgang erfor<strong>der</strong>lich 15 .<br />

11 Bei einem Massen-Multiplayer-O<strong>nline</strong>-Rollenspiel agieren viele Spieler gleichzeitig in einer auf einem Server verwalteten Spielewelt.<br />

Sie schlüpfen in Rollen und erledigen gemäß den Spielregeln verschiedene Aufgaben. Das virtuelle Leben geht weiter, auch<br />

wenn <strong>der</strong> Spieler nicht o<strong>nline</strong> ist.<br />

12 Z. B. unwi<strong>der</strong>stehliches Verlangen, am Computer zu spielen; vermin<strong>der</strong>te Kontrollfähigkeit bezüglich Beginn, Beendigung<br />

und Dauer des Computerspielens; Entzugserscheinungen (Nervosität, Unruhe, Schlafstörungen) bei vermin<strong>der</strong>ter Computerspielnutzung;<br />

fortscheitende Vernachlässigung an<strong>der</strong>er Vergnügen o<strong>der</strong> Interessen; anhaltendes exzessives Computerspielen<br />

trotz Nachweises eindeutiger schädlicher Folgen (z. B. Übermüdung, Leistungsabfall in <strong>der</strong> Schule, auch Mangelernährung).<br />

13 § 4 Abs. 2 Satz 1 Nr. 2 JMStV.<br />

14 Strafbare Spielmodalitäten finden sich in <strong>der</strong> Praxis nicht in deutschen Angeboten.<br />

15 Einzelheiten hierzu findet man auf <strong>der</strong> Website von jugendschutz.net.<br />

Der Gefahr einer<br />

Spielsucht bei Kin<strong>der</strong>n<br />

und Jugendlichen<br />

können<br />

Eltern durch erzieherische<br />

Begleitung<br />

und technische<br />

Schutzmaßnahmen<br />

begegnen.<br />

7<br />

Computerspiele und die rechtlichen Regelungen<br />

57

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!