Im Netz der neuen Medien - nline
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3.2. Unterschiedliche Kommunikationsplattformen<br />
und -dienste im Internet<br />
Chats sind Webseiten<br />
o<strong>der</strong> Programme,<br />
die die Möglichkeit<br />
bieten, sich<br />
mit an<strong>der</strong>en über<br />
Tastatur und Bildschirm<br />
o<strong>nline</strong> zu<br />
unterhalten. Insbeson<strong>der</strong>e in großen und<br />
populären Chats, die sich an alle Altersgruppen<br />
richten, muss mit Belästigungen<br />
und Übergriffen gerechnet werden.<br />
Häufig geschieht dies in sogenannten Privatdialogen<br />
o<strong>der</strong> Separees. In den meisten<br />
Chats kann je<strong>der</strong> Chatter beispielsweise<br />
durch Anklicken eines an<strong>der</strong>en<br />
Chatters einen Privatdialog eröffnen, in<br />
dem nur die beiden Chat-Partner schreiben<br />
und lesen können. Diese Dialoge<br />
werden in <strong>der</strong> Regel von den Anbietern<br />
nicht überprüft, was das Risiko von sexuellen<br />
Übergriffen erhöht.<br />
Die Betreiber von Chat-Räumen sind für<br />
Belästigungen zur Verantwortung zu ziehen,<br />
wenn sie Kenntnis hiervon erlangt<br />
haben. Es besteht dann für sie eine gesetzliche<br />
Verpflichtung, solche Personen<br />
aus dem Chat-Bereich auszusperren und<br />
eine weitere Teilnahme im Chat möglichst<br />
zu verhin<strong>der</strong>n. Daneben kann von<br />
Betreibern gefor<strong>der</strong>t werden, dass sie<br />
vorbeugende Schutzmaßnahmen treffen,<br />
sodass Übergriffe überhaupt nicht<br />
stattfinden o<strong>der</strong> zumindest erschwert<br />
werden. Mit dem Betreiben eines Chat-<br />
Raumes wird eine Gefahrenquelle eröffnet<br />
– ein Umstand, <strong>der</strong> den Betreibern<br />
erhöhte Sorgfaltspflichten abverlangt.<br />
Instant Messenger: Die Nachrichten<br />
(„Messages“) werden direkt von einem<br />
Nutzer zum an<strong>der</strong>en gesendet und laufen<br />
damit nicht wie beim Web-Chat über<br />
die vermittelnde Plattform eines Chat-<br />
Betreibers. Daher gibt es auch im Gegensatz<br />
zum Web-Chat nur sehr eingeschränkte<br />
Möglichkeiten <strong>der</strong> Filterung<br />
und Mo<strong>der</strong>ation durch den Anbieter.<br />
Entsprechend hoch ist das Risiko unerwünschter<br />
Kontakte und Nachrichten.<br />
Da man per Messenger auch sehr einfach<br />
Daten, Fotos, Audio- und Video-Files versenden<br />
kann, kommt es häufig zur Zusendung<br />
pornografischen Materials. Das<br />
Risiko von Instant Messenger lässt sich<br />
durch Sicherheitseinstellungen verrin-<br />
gern, die jedoch von Seiten des Anbieters<br />
zu Anfang immer auf <strong>der</strong> niedrigsten<br />
Stufe eingestellt sind.<br />
Bei <strong>der</strong> Kommunikation über Instant<br />
Messenger handelt es sich, ähnlich <strong>der</strong><br />
Kommunikation per E-Mail, um eine Privatkommunikation,<br />
was die Kontrollmöglichkeiten<br />
durch den Anbieter zusätzlich<br />
erschwert.<br />
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Jugendschutz in interaktiven Diensten<br />
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