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6. Ansonsten muss man wissen, dass in jedem Kästchen der Basisvektor ganz rechts ein Vektor<br />
aus Kern(A − c · En) ist (der Eigenvektor eben), der links daneben aus Kern(A − c · En) 2 , der<br />
nächste aus Kern(A − c · En) 3 , usw. (Das ergibt sich daraus, wie man im nächsten Schritt die<br />
Basisvektoren sucht.) D.h. man rechnet nacheinander diese Kerne aus und schaut, wie viele<br />
Vektoren man darin findet, die mit den vorherigen linear unabhängig sind. Die Anzahl ist die<br />
Differenz der Dimensionen der beiden Kerne. Die Vektoren verteilt man gedanklich auf die<br />
einzelnen Kästchen (am besten beginnend mit dem ersten, so dass die Kästchen der Größe<br />
nach absteigend sortiert sind), und damit weiß man (oft schon beim zweiten Exponenten), wie<br />
groß die Kästchen jeweils sein müssen.<br />
Vorsicht: Dies verrät nur die Anzahl der Vektoren und damit die Größe der Kästchen. Möchte<br />
man B bestimmen, dann muss man noch Folgendes beachten:<br />
7. Unterhalb der Diagonalen steht im Kästchen überall eine 1, d.h. für zwei benachbarte Basisvektoren<br />
b1 und b2 gilt A · b1 = c · b1 + 1 · b2, also b2 = A · b1 − c · b1. Deswegen fängt man<br />
beim größten Jordankästchen an; es habe die Größe g. Man sucht einen beliebigen Vektor b1<br />
aus Kern(A − c · En) g , der nicht schon in Kern(A − c · En) g−1 liegt (am besten durch Raten<br />
und Überprüfen). Dies ist der Basisvektor, der zur linken Spalte des Jordankästchens gehört.<br />
Der nächste Basisvektor b2 berechnet sich als b2 = A · b1 − c · b1 = (A − c · En) · b1 ∈<br />
Kern(A − c · En) g−1 , dann b3 = A · b2 − c · b2 ∈ Kern(A − c · En) g−2 , usw. bis bg.<br />
Das war das größte Jordankästchen; jetzt schaut man sich das nächstkleinere an. Hat es die<br />
Größe h, dann braucht man wieder einen Vektor, der in Kern(A − c · En) h , aber nicht in<br />
Kern(A − c · En) h−1 liegt. Allerdings darf er auch nicht linear abhängig mit den bereits bestimmten<br />
Vektoren sein, denn es soll ja eine Basis werden. (Am besten wieder raten und überprüfen.<br />
Alle Vektoren muss man nicht unbedingt überprüfen, sondern nur die, die selbst auch<br />
in Kern(A − c · En) h liegen. Jedoch reicht es nicht, die Vektoren einzeln zu prüfen, sondern<br />
man muss wie immer ein LGS mit allen relevanten Vektoren aufstellen.)<br />
Die Vektoren für die weiteren Kästchen findet man analog.<br />
Anhand dieser Schritte kann man sowohl J als auch B bestimmen. Jedoch kommt man mit weniger<br />
Rechnung aus, wenn noch mehr Informationen gegeben sind:<br />
Ist g die Größe des größten Jordan-Kästchens zum Eigenwert c, dann liegen alle Basisvektoren zum<br />
Jordan-Block in Kern(A−c·En) g . D.h. Kern(A−c·En) g ist bereits der Hauptraum zum Eigenwert<br />
c. Man nennt g den „Index” des Hauptraums. Wenn es mehrere Kästchen gibt (d.h. die Dimension<br />
des Eigenraums ist größer als 1), dann ist g offensichtlich kleiner als die Größe des Jordan-Blocks,<br />
also als der Exponent im charakteristischen Polynom.<br />
Ersetzt man im charakteristischen Polynom p den Faktor (X − c) k durch (X − c) g , dann ist immer<br />
noch p(A) = 0, denn (A − c · En) g schickt genau die gleichen Vektoren auf 0 wie (A − c · En) k . Tut<br />
man dies bei allen Faktoren, dann erhält man das kleinste Polynom p = 0, so dass p(A) = 0 ist; dies<br />
nennt man das „Minimalpolynom” von A. Das Minimalpolynom hat also die gleichen Faktoren wie<br />
das charakteristische Polynom, aber die Exponenten können kleiner sein (jedoch nie 0).<br />
Ist das Minimalpolynom von A bereits bekannt, dann ist der Exponent dort also die Größe des<br />
größten Jordankästchens. Damit kann man oft die Jordan-Normalform ohne Rechnung schon genau<br />
angeben (wenn auch das charakteristische Polynom und eventuell die Dimensionen der Eigenräume<br />
gegeben sind).<br />
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