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Matrix A in das Polynom X − c eingesetzt worden. Zwar ist der Wert davon nicht selbst 0, aber<br />

zumindest werden alle x ∈ Eig c(Φ) auf 0 abgebildet. Das wird gleich noch wichtig.<br />

Zunächst wird aber der Term auf eine andere Art als Polynom betrachtet: Man sucht ja alle c, so dass<br />

(A − c · En) · x = 0 auch für ein x = 0 gilt, d.h. dass das Gleichungssystem nichttrivial lösbar ist.<br />

Das ist genau dann der Fall, wenn die Determinante von A − c · En gleich 0 ist. Ersetzt man c (nicht<br />

A) durch X, dann ist die Determinante ein Polynom. Die Eigenwerte von A sind die Nullstellen.<br />

Man nennt dieses Polynom das „charakteristische Polynom” von A oder Φ.<br />

Zur Bestimmung des charakteristischen Polynoms muss man also in A auf der Diagonalen überall<br />

X subtrahieren und dann die Determinante bilden. Damit das nicht zu kompliziert wird, sollte<br />

man geschickt die verschiedenen Methoden (wie Lap<strong>la</strong>ce-Entwicklung, siehe 4.5.4) ausnutzen. Das<br />

Resultat ist auf jeden Fall ein Polynom, aber es hat eine recht komplizierte Form; je nachdem, wie<br />

geschickt man sich anstellt.<br />

Um die Nullstellen zu bestimmen, rät man jeweils eine Nullstelle und benutzt dann Polynomdivision<br />

(siehe 3.2.5), oder man verwendet direkte Formeln. Auf jeden Fall sollte man beim Ausrechnen der<br />

Determinante schon darauf achten, gemeinsame Terme auszuk<strong>la</strong>mmern, wo es möglich ist. Teilt<br />

man die Matrix in Blöcke auf (siehe 4.5.3), dann ist dies automatisch gegeben. Bei der Lap<strong>la</strong>ce-<br />

Entwicklung sollte am besten nur ein einziger Term übrig bleiben, sonst muss man selbst nach<br />

Möglichkeiten zum Ausk<strong>la</strong>mmern suchen.<br />

Das charakteristische Polynom hat immer den Grad n, und der erste Koeffizient ist (−1) n . Wenn<br />

die Summe der Eigenräume nicht ganz V ist, dann kann sich das auf zwei verschiedene Arten im<br />

Polynom widerspiegeln: Entweder das Polynom lässt sich nicht vollständig als Produkt von Faktoren<br />

der Form (X − ci) schreiben (man sagt, es „zerfällt” nicht in „Linearfaktoren”), oder ein Faktor<br />

(X −ci) kommt mehrmals vor (d.h. als (X −ci) k ). Das heißt nämlich noch nicht, dass die Dimension<br />

des zugehörigen Eigenraums k ist; sie kann auch kleiner sein.<br />

Ist p das charakteristische Polynom von A bzw. Φ, dann gilt nach dem Satz von Cayley-Hamilton<br />

p(A) = 0 bzw. p(Φ) = 0. Für den Fall, dass p in Linearfaktoren zerfällt, kann man sich nach der<br />

Bemerkung oben (darüber, was passiert, wenn man A in das Polynom X − c einsetzt) vielleicht<br />

ungefähr vorstellen, warum das so ist. Es ist natürlich kein Beweis.<br />

Dies kann übrigens ganz nützlich sein, um zu überprüfen, ob man das charakteristische Polynom<br />

richtig ausgerechnet hat. Es ist aber recht mühsam. Zerfällt das Polynom in Linearfaktoren, dann<br />

rechnet man besser zu den gefundenen Eigenwerten die Eigenräume aus; oft ist es ohnehin Teil<br />

einer Aufgabe.<br />

4.7 Jordan-Normalform<br />

4.7.1 Beschreibung<br />

Jede lineare Selbstabbildung eines n-dimensionalen K-Vektorraums V , zu der eine Abbildungsmatrix<br />

A ∈ K n×n bezüglich einer Basis gegeben ist, lässt sich durch Basiswechsel (siehe 4.2.4) in<br />

die sogenannte „Jordan-Normalform” bringen. Diese ist bis auf die Reihenfolge bestimmter Teile<br />

(entspricht der Reihenfolge der Basisvektoren) eindeutig und hat eine sehr einfache Gestalt. Das hat<br />

viele Vorteile, z.B.:<br />

• Ist eine Abbildungsmatrix in Jordan-Normalform gegeben, kann man Vieles direkt ablesen,<br />

denn es ist eine Dreiecksmatrix: Rang, Determinante, Eigenwerte, charakteristisches Polynom,<br />

Verhalten beim Potenzieren, invariante Unterräume, usw. Diese Eigenschaften ändern sich<br />

beim Basiswechsel nicht.<br />

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