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4.6.2 Einfache Fälle<br />

Ist V = Kn und Φ : V → V, x ↦→ A · x die Multiplikation mit einer Diagonalmatrix<br />

⎛<br />

c1<br />

⎜ 0<br />

A = ⎜<br />

⎝ .<br />

0<br />

c2<br />

. ..<br />

· · ·<br />

. ..<br />

. ..<br />

⎞<br />

0<br />

⎟<br />

. ⎟<br />

0 ⎠<br />

0 · · · 0 cn<br />

,<br />

dann ist es recht einfach, n Eigenvektoren anzugeben: Es ist<br />

⎛ ⎞ ⎛ ⎞ ⎛ ⎞ ⎛ ⎞ ⎛ ⎞ ⎛ ⎞<br />

1 c1 0 0<br />

0.<br />

0.<br />

⎜<br />

⎜0.<br />

⎟ ⎜<br />

⎟ ⎜ 0.<br />

⎟ ⎜<br />

⎟ ⎜1⎟<br />

⎜<br />

⎟ ⎜c2<br />

⎟ ⎜ ⎟ ⎜ ⎟<br />

⎟ ⎜ ⎟ ⎜ ⎟<br />

Φ( ⎜ ⎟)<br />

= ⎜ ⎟ , Φ( ⎜<br />

⎝ ⎠ ⎝ ⎠ ⎝0.<br />

⎟)<br />

= ⎜<br />

⎠ ⎝ 0.<br />

⎟ , . . . , Φ( ⎜ ⎟)<br />

= ⎜ ⎟<br />

⎠ ⎝0⎠<br />

⎝ 0 ⎠<br />

0 0<br />

1<br />

,<br />

also sind diese Vektoren jeweils Eigenvektoren zu den Eigenwerten c1 bis cn. Damit ist ganz V<br />

die direkte Summe der Eigenräume, die von den Standardbasisvektoren aufgespannt werden. Die<br />

ci müssen natürlich nicht alle verschieden sein; bei gleichen ci bekommt man Eigenräume höherer<br />

Dimension.<br />

Man kann diesen Spezialfall etwas verallgemeinern, indem man nur voraussetzt, dass die Abbildungsmatrix<br />

bezüglich einer beliebigen Basis eine Diagonalmatrix ist. Die Basisvektoren sind dann<br />

die Eigenvektoren. Hat man umgekehrt eine Basis aus Eigenvektoren (indem man vorher die Eigenräume<br />

bestimmt hat und die Summe davon tatsächlich ganz V ist), dann ist die Abbildungsmatrix<br />

bezüglich dieser Basis immer eine Diagonalmatrix.<br />

Ebenfalls ein wichtiger Spezialfall sind Projektionen. Man nennt Φ eine „Projektion”, wenn Φ 2 = Φ<br />

gilt, was man z.B. anhand einer Abbildungsmatrix recht leicht überprüfen kann. Da alle Vektoren<br />

aus dem Bild wieder auf sich selbst abgebildet werden müssen, hat Φ bezüglich einer Basis, die<br />

nur aus Vektoren aus Kern und Bild bestehen, eine Diagonalmatrix als Abbildungsmatrix. Auf der<br />

Diagonalen stehen nur Nullen und Einsen, deshalb sind das die beiden einzigen Eigenwerte, die<br />

vorkommen. Sind umgekehrt 0 und 1 die einzigen Eigenwerte einer Abbildung, und ist die Summe<br />

der zugehörigen Eigenräume ganz V , dann ist die Abbildung eine Projektion.<br />

4.6.3 Allgemeine Formeln<br />

Ist V endlichdimensional und B eine Basis, dann ist x ∈ V genau dann Eigenvektor zum Eigenwert<br />

c von Φ, wenn DBB(Φ) · DB(x) = c · DB(x) ist. Man kann also statt V auch gleich K n betrachten<br />

und statt Φ die Multiplikation mit der Matrix DBB(Φ). Die Eigenwerte sind die gleichen, und die<br />

Eigenvektoren sind gerade die Koordinatenvektoren der Eigenvektoren von Φ. Daher kann man sich<br />

von jetzt an auch einschränken auf V = K n und Φ : V → V, x ↦→ A · x mit einer n × n-Matrix A.<br />

Man spricht dann auch von den „Eigenwerten von A”.<br />

In A · x = c · x kann man aber das Distributivgesetz anwenden; es ist äquivalent zu A · x − c · x =<br />

(A − c · En) · x = 0. Das liefert schon einmal eine Möglichkeit, den Eigenraum zum Eigenwert c<br />

auszurechnen; es ist der Kern von A − c · En. Jetzt muss man nur noch alle Eigenwerte ermitteln,<br />

damit man weiß, welche c man einsetzen muss.<br />

Um ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Rolle hier Polynome und Determinanten spielen, kann<br />

man sich erst einmal überlegen, dass der Term A − c · En sehr danach aussieht, als wäre hier die<br />

50<br />

cn

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