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z<br />
x<br />
y<br />
Um den Sinn von Eigenwerten besser zu verstehen, kann man sich z.B. die Eigenwerte bei einer<br />
Spiegelung im R 2 anschauen. Die Vektoren, die direkt auf der Spiege<strong>la</strong>chse liegen, werden nicht<br />
verändert, d.h. sie sind Eigenvektoren zum Eigenwert 1. Die Vektoren, die genau senkrecht dazu<br />
stehen, werden negiert, sind also Eigenvektoren zum Eigenwert −1. Die übrigen Vektoren sind keine<br />
Eigenvektoren:<br />
z’<br />
Spiege<strong>la</strong>chse<br />
Ist x ein Eigenvektor zum Eigenwert c, dann ist k<strong>la</strong>r, dass auch k · x für k ∈ K ein Eigenvektor zum<br />
Eigenwert c ist. Das Gleiche gilt für beliebige Linearkombinationen von Vektoren zum gleichen<br />
Eigenwert. D.h. die Menge Eig c(Φ) der Eigenvektoren zum Eigenwert c ist ein Unterraum (wird<br />
auch mit Ec(Φ) bezeichnet, aber man darf es nicht mit der Bezeichnung für die Einheitsmatrix<br />
verwechseln). Speziell ist Eig 0(Φ) = Kern Φ. Man nennt c eigentlich nur dann „Eigenwert von Φ”,<br />
wenn dies nicht der Nullraum ist, d.h. wenn es einen Eigenvektor gibt, der nicht der Nullvektor ist.<br />
Man spricht aber trotzdem immer vom „Eigenraum zum Eigenwert c”.<br />
Der Schnitt von zwei Eigenräumen ist immer der Nullraum, denn ein Vektor kann nicht gleichzeitig<br />
Eigenvektor zu zwei verschiedenen Eigenwerten sein. Führt man diesen Gedanken fort, ge<strong>la</strong>ngt man<br />
zu dem Schluss, dass auch mehr Eigenräume immer eine direkte Summe bilden. Allerdings ist die<br />
Summe aller Eigenräume nicht immer der ganze Vektorraum. Z.B. hat im R 2 eine Drehung um den<br />
Ursprung gar keine Eigenwerte.<br />
Noch allgemeiner kann man sich auch beliebige Unterräume anschauen und prüfen, ob jeder Vektor<br />
aus dem Unterraum wieder darin <strong>la</strong>ndet, d.h. Φ(U) ⊂ U. Man nennt U dann „Φ-invariant”. Die<br />
Fragestellung hängt damit zusammen, weil man für eindimensionales U damit Φ(x) = c · x (c ∈ K)<br />
für alle x ∈ U erreicht. Auch andere Φ-invariante Unterräume <strong>la</strong>ssen sich über Eigenwerte charakterisieren<br />
(Stichwort „Haupträume”), aber das darf man nicht mit den Eigenräumen verwechseln.<br />
49<br />
x’<br />
y’