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nach K. Dazu muss man Φ nur mit einer linearen Abbildung von W nach K verketten; dann erhält<br />
man eine lineare Abbildung von V nach K. Aber eine lineare Abbildung von W nach K ist ein<br />
Element aus W ∗ , und eine lineare Abbildung von V nach K ist eine Element aus V ∗ . Damit erhält<br />
man eine Abbildung:<br />
Φ ∗ : W ∗ → V ∗ , y ↦→ y ◦ Φ<br />
Diese Abbildung ist selbst linear, man nennt sie die „duale Abbildung” zu Φ. Man beachte, dass sie<br />
in der umgekehrten Richtung definiert ist. Aber: Auch wenn im endlichdimensionalen Fall V zu V ∗<br />
und W zu W ∗ isomorph ist, liefert das keine lineare Abbildung von W nach V , die allein durch Φ<br />
definiert ist. Denn die Isomorphismen sind immer abhängig von willkürlich gewählten Basen von V<br />
und W .<br />
Im diesem Fall kann man jedoch für V und W Basen B und C festlegen und Φ mit Hilfe von DCB(Φ)<br />
angeben. Wie sieht die Abbildungsmatrix von Φ ∗ bezüglich C ∗ und B ∗ aus? Es ist DB ∗ C ∗(Φ∗ ) =<br />
(DCB(Φ)) T , weswegen man Φ ∗ auch als „transponierte Abbildung” Φ T bezeichnet.<br />
Da Quelle und Ziel von Φ ∗ gegenüber Φ gerade vertauscht sind, ist es wahrscheinlich nicht verwunderlich,<br />
dass sich auch die Richtung der Verkettung umdreht, d.h. (Φ ◦ Ψ) ∗ = Ψ ∗ ◦ Φ ∗ . Außerdem<br />
sind Kern und Bild vertauscht in dem Sinne, dass man Kern Φ ∗ aus Bild Φ berechnen kann und<br />
umgekehrt:<br />
Kern Φ ∗ = {y ∈ W ∗ : Φ ∗ (y) = y ◦ Φ = 0} =<br />
= {y ∈ W ∗ : y(Φ(x)) = 0 ∀x ∈ V } =<br />
= {y ∈ W ∗ : y(z) = 0 ∀z ∈ Bild Φ} =<br />
= {y ∈ W ∗ : y(Bild Φ) = {0}}<br />
Bild Φ ∗ = {z ∈ V ∗ : ∃y ∈ W ∗ : z = Φ ∗ (y) = y ◦ Φ} =<br />
= {z ∈ V ∗ : ∃y ∈ W ∗ : z(x) = y(Φ(x)) ∀x ∈ V } =<br />
= {z ∈ V ∗ : z(Kern Φ) = {0}} (Homomorphiesatz, siehe Beispiel in 3.1.4)<br />
Kern Φ = {x ∈ V : Φ(x) = 0} =<br />
= {x ∈ V : y(Φ(x)) = (Φ ∗ (y))(x) = 0 ∀y ∈ W ∗ } =<br />
= {x ∈ V : z(x) = 0 ∀z ∈ Bild Φ ∗ }<br />
Bild Φ = {z ∈ W : ∃x ∈ V : z = Φ(x)} =<br />
= {z ∈ W : ∃x ∈ V : y(z) = y(Φ(x)) = (Φ ∗ (y))(x) ∀y ∈ W ∗ } =<br />
= {z ∈ W : y(z) = 0 ∀y ∈ Kern Φ ∗ }<br />
Insbesondere ist Φ ∗ genau dann injektiv, wenn Φ surjektiv ist, und umgekehrt.<br />
Außerdem gilt für eine weitere lineare Abbildung Ψ : W → X genau dann Kern Ψ = Bild Φ, wenn<br />
Kern Φ ∗ = Bild Ψ ∗ ist:<br />
Kern Ψ = Bild Φ ⇒ Kern Φ ∗ = {y ∈ W ∗ : y(Bild Φ) = y(Kern Ψ) = {0}} = Bild Ψ ∗<br />
Kern Φ ∗ = Bild Ψ ∗ ⇒ Kern Ψ = {z ∈ W : y(z) = 0 ∀y ∈ Bild Ψ ∗ = Kern Φ ∗ } = Bild Φ<br />
Ein kleiner Anwendungsfall ist die Darstellung eines gegebenen Untervektorraums U von V (endlichdimensional)<br />
als Lösungsmenge eines homogenen LGS, also als Kern einer linearen Abbildung<br />
Φ : V → W , wobei W ein endlichdimensionaler Vektorraum über dem selben Grundkörper ist.<br />
Sei B eine geordnete Basis von U, dann hat die Abbildung Ψ : K dim U → V, x ↦→ B · x als Bild<br />
gerade U. Kern Ψ ∗ = {y ∈ V ∗ : y(Bild Ψ) = y(U) = {0}} (s.o.). Man bestimme eine geordnete<br />
Basis C davon (die Abbildungsmatrix von Ψ ∗ bezüglich entsprechender Basen ist B T ) und erhält<br />
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