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Skript la.pdf - next-internet.com

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[m] = . . . , [1] = [m + 1] = . . . ist usw. Die K<strong>la</strong>ssen sind aber Mengen, und zwar die Mengen aller<br />

Elemente mit gleicher K<strong>la</strong>sse. Z.B. ist [0] = {. . . , −m, 0, m, 2 · m, . . . } = {m · z : z ∈ Z} =: m · Z.<br />

Oder [1] = {. . . , −m + 1, 1, m + 1, 2 · m + 1, . . . } = {1 + m · z : z ∈ Z} =: 1 + m · Z. Allgemein<br />

ist [x] = {x + m · z : z ∈ Z} = x + m · Z. Das heißt: In der K<strong>la</strong>sse von x liegen x selbst und alle<br />

Zahlen, die sich um ein Vielfaches von m davon unterscheiden. Zm, die Menge dieser K<strong>la</strong>ssen, ist<br />

also: Zm = {[x] : x ∈ Z} = {x + m · Z : x ∈ Z} =: Z/m·Z.<br />

Genau so bildet man auch Faktorräume. Bei der Faktorisierung eines Vektorraums V nach einem<br />

Untervektorraum U sind die entstehenden K<strong>la</strong>ssen [x] = x + U = {x + u : u ∈ U} für x ∈ V . Es<br />

ist also V/U = {x + U : x ∈ V }. Wie diese Mengen im R 3 aussehen, kann man sich anhand des<br />

„Spaghetti- und Lasagne-Modells” k<strong>la</strong>rmachen:<br />

Es gibt im R 3 genau zwei nichttriviale Arten von Unterräumen, nämlich Geraden und Ebenen. Was<br />

passiert also, wenn U eine Gerade ist (durch den Ursprung, sonst wäre es kein Vektorraum)? Dann<br />

sind auch alle Menge x + U Geraden, allerdings nicht durch den Ursprung. Es sind alle Geraden,<br />

die parallel zu U ver<strong>la</strong>ufen, wie Spaghetti. Und die Faktormenge ist die Menge aller dieser Geraden,<br />

also eine Menge von Spaghetti, in der jedes Element eine Spaghetti ist. Mit Ebenen verhält es sich<br />

gleich; hier hat man es mit Lasagne statt Spaghetti zu tun.<br />

Nur diese Mengen zu betrachten, wäre uninteressant. Faktorisierung enthält immer auch Verknüpfungen,<br />

die man auf der Faktormenge definiert. Und zwar überträgt man die Verknüpfungen von den<br />

Elementen auf die K<strong>la</strong>ssen, z.B. [x] + [y] := [x + y]. Bei Gruppen ist dies nur unter einer speziellen<br />

Voraussetzung möglich; bei Vektorräumen ist diese Voraussetzung immer erfüllt. Also bildet die<br />

Faktormenge wieder einen Vektorraum.<br />

Wieder ist das „Spaghetti-/Lasagne-Modell” gefragt: Jede Spaghetti bzw. jedes Lasagneb<strong>la</strong>tt bildet<br />

einen Vektor. Um Vektoren zu addieren und zu multiplizieren, könnte man z.B. ein Brett durch die<br />

Spaghetti legen, oder vielleicht sollten es dann besser Nägel sein. Jetzt hat man eine Fläche, die<br />

isomorph zu R 2 ist. Aber man kommt auch ohne das Brett aus, wenn man die Spaghetti aus einem<br />

Blickwinkel betrachtet, aus dem sie zu Punkten werden.<br />

Hier sieht man auch schon, wie sich die Dimensionen verhalten: Es ist dim V/U = dim V − dim U.<br />

4.4 Dualräume<br />

4.4.1 Definition<br />

Ist V ein K-Vektorraum, dann ist der Dualraum V ∗ kurz gesagt die Menge der linearen Abbildungen<br />

von V nach K, als Vektorraum über K. Diese nennt man auch „Linearformen”. Im Gegensatz zu<br />

den anderen Objekten der Linearen Algebra gibt es dazu weder eine anschauliche Erklärung noch<br />

einen Spezialfall, den man schon kennt. Also muss man sich beim Arbeiten damit immer wieder die<br />

Definition ins Gedächtnis rufen und alles darauf zurückführen.<br />

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