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eine Ebene, denn die Punkte, die durch Addition zweier Ortsvektoren von Geraden erreicht werden<br />
können, liegen gerade auf der einen Ebene, die beide Geraden enthält.<br />
Insgesamt ist also [x1, x2, . . . , xn] = { n<br />
ai · xi : a1, . . . , an ∈ K}. Eine solche Summe nennt man<br />
i=1<br />
eine „Linearkombination” der Vektoren x1 bis xn.<br />
Über das Erzeugnis von Mengen kann man alle Untervektorräume eines Vektorraums angeben, denn<br />
für einen Unterraum U eines Vektorraums V ist natürlich immer [U] = U. Das Interessante ist, dass<br />
sie viele Unterräume durch einige wenige Vektoren erzeugen <strong>la</strong>ssen.<br />
4.1.4 Lineare (Un-)Abhängigkeit<br />
Die Frage nach der linearen Abhängigkeit einer Menge M ist letztlich die Frage, ob es beim Bilden<br />
des Erzeugnis [M] Vektoren in M gibt, die dafür keine Rolle spielen. Einige einfache Fälle sind:<br />
• Einer der Vektoren aus M ist der Nullvektor. Da die Addition mit dem Nullvektor keine neuen<br />
Vektoren erzeugt, ist M immer linear abhängig, falls 0 ∈ M ist.<br />
• Zwei Vektoren sind Vielfache voneinander. Da die Vektoren beim Bilden des Erzeugnis mit<br />
beliebigen Ska<strong>la</strong>ren multipliziert werden können (und die zugrunde liegende Menge ein Körper<br />
ist, also immer Inverse besitzt), erhält man immer noch das gleiche Erzeugnis, wenn man<br />
einen der beiden Vektoren weglässt.<br />
• Einer der Vektoren ist die Summe oder Differenz von zwei anderen Vektoren. Dann liegt dieser<br />
Vektor bereits im Gruppenerzeugnis dieser beiden anderen. Wenn man ihn weglässt, ändert<br />
sich das Erzeugnis ebenfalls nicht.<br />
Allgemein ist M genau dann linear abhängig, wenn es einen Vektor x ∈ M gibt, der in [M \ {x}]<br />
liegt, sich also mit den anderen Vektoren aus M erzeugen lässt. D.h. er lässt sich als Linearkombination<br />
n<br />
ai · xi mit Vektoren xi ∈ M, xi = x schreiben.<br />
i=1<br />
Daraus lässt sich ein etwas einfacheres Kriterium ableiten, damit man nicht jeden einzelnen Vektor<br />
aus M überprüfen muss. Und zwar ist M genau dann linear abhängig, wenn man den Nullvektor<br />
auf eine nichttriviale Art als Linearkombination schreiben kann, d.h. als Summe n<br />
ai · xi mit xi ∈<br />
M, so dass die ai nicht alle 0 sind. Denn lässt sich o.B.d.A. der Vektor x1 als Linearkombination<br />
x1 = n<br />
ai · xi darstellen, dann ist mit a1 := −1 die Gleichung n<br />
ai · xi = 0 erfüllt. Ist umgekehrt<br />
i=2<br />
o.B.d.A. a1 = 0, dann ist die Gleichung n<br />
ai · xi = 0 äquivalent zu x1 = −<br />
i=1<br />
i=1<br />
i=1<br />
nP<br />
ai·xi<br />
i=2<br />
a1<br />
Um dieses Kriterium möglichst einfach überprüfen zu können, sollte man sich noch einmal die<br />
Abschnitte über Matrizen (3.2.4) und lineare Gleichungssysteme (3.3) anschauen. Dann sieht man<br />
eventuell, dass man die Summe n<br />
ai · xi als Produkt von zwei „Matrizen” schreiben kann:<br />
n<br />
i=1<br />
i=1<br />
ai · xi = <br />
x1 x2 · · · xn ·<br />
34<br />
⎛<br />
a1<br />
⎜<br />
⎜a2<br />
⎟<br />
⎜ ⎟<br />
⎝ . ⎠<br />
an<br />
⎞<br />
.