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sie im Nullpunkt beginnen. Die Pfeilspitze liegt dann auf der Zahlengeraden bei der Zahl, die man<br />
durch den Pfeil ausdrücken will.<br />
Die übliche Darstellung von R 2 ist ein zweidimensionales Koordinatensystem. Darin sieht Addition<br />
und Multiplikation entsprechend so aus:<br />
2x<br />
x<br />
Betrachtet man einen Vektor als ein Tupel (x1, x2), dann funktionieren Addition und Multiplikation<br />
komponentenweise. Es ist wahrscheinlich aus der Schule bekannt, dass man auch die Punkte im<br />
Koordinatensystem als solche Tupel darstellt. Sie sind gerade die Pfeilspitzen, wenn man die Pfeile<br />
im Ursprung ansetzt. Man nennt die Vektoren dann „Ortsvektoren”.<br />
Mathematiker möchten aber gerne von solchen konkreten Anschauungsobjekten in eine abstrakte<br />
Definition übergehen, die man auch für andere Zwecke gebrauchen kann. Dabei kann man erst einmal<br />
nüchtern feststellen, dass wir es offensichtlich mit einer Addition von zwei Vektoren und einer<br />
Multiplikation von einem Vektor mit einem so genannten „Ska<strong>la</strong>r” zu tun haben. Dann sucht man<br />
bestimmte Eigenschaften heraus, die für die Arbeit mit solchen Pfeil-Diagrammen wesentlich sind.<br />
Z.B. soll auf jeden Fall die Multiplikation mit 1 den Vektor nicht verändern. Die Multiplikation mit<br />
0 dagegen sollte ihn auf einen neutralen Vektor schrumpfen. Außerdem sollte die Multiplikation<br />
ungefähr so funktionieren, wie man sich eine Multiplikation vorstellt, d.h. z.B. 2 · x = x + x. Dies<br />
kann man allgemeiner in einem Distributivgesetz zusammenfassen. Insgesamt erhält man einige<br />
Gesetze, wobei sie sich teilweise auseinander ableiten <strong>la</strong>ssen:<br />
4.1.2 Axiome<br />
Ein Vektorraum ist eine Menge M mit zwei Verknüpfungen + : M ×M → M und · : K ×M → M,<br />
wobei K ein Körper ist, so dass für alle x, y ∈ M und a, b ∈ K die folgenden Gesetze gelten:<br />
• (M, +) ist eine abelsche Gruppe.<br />
• a · (x + y) = a · x + a · y (dies ist die Verknüpfung „+” des Vektorraums)<br />
y<br />
x+y<br />
• (a + b) · x = a · x + b · x (dies ist die Verknüpfung „+” des Körpers)<br />
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