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Skript la.pdf - next-internet.com

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3.3.3 Weiterführende Theorien<br />

Muss man das LGS A · x = b für ein A und verschiedene b lösen, dann hilft ein Satz, der besagt,<br />

dass man die allgemeine Lösung für A · x = b (d.h. die Lösungsmenge) erhält, indem man zuerst die<br />

allgemeine Lösung für A · x = 0 bestimmt und eine spezielle Lösung für A · x = b addiert. Selbst<br />

wenn nur ein b im Spiel ist, kann dies einfacher sein, wenn man schon eine spezielle Lösung kennt.<br />

In obigem Beispiel ist also<br />

⎛ ⎞<br />

−1<br />

{ ⎝ 2 ⎠ · r : r ∈ R}<br />

3<br />

die Lösungsmenge von A · x = 0, und ⎛ ⎞<br />

0<br />

⎝3⎠<br />

7<br />

eine spezielle Lösung von A · x = b. Addition ergibt das bekannte Ergebnis.<br />

Der vorgestellte Algorithmus (der Gaußalgorithmus) manipuliert offenbar die Matrizen A und b,<br />

ändert aber an der Lösungsmenge für A · x = b nichts. Es liegt also nahe, dass sich alle er<strong>la</strong>ubten<br />

Operationen durch die Multiplikation mit invertierbaren Matrizen Ci ausdrücken <strong>la</strong>ssen, denn Ci ·A·<br />

x = Ci · b ist eine dazu äquivalente Gleichung. In der Tat kann man diese Matrizen konkret angeben.<br />

Dies liefert ein Verfahren, um für eine quadratische Matrix A ∈ K n×n die Inverse zu bestimmen,<br />

falls es sie gibt:<br />

Ist nämlich A invertierbar, dann hat das LGS A·x = 0 nur die triviale Lösung x = 0, denn man kann<br />

die Gleichung von links mit A −1 multiplizieren. Das heißt für die Matrix C · A, die nach Anwenden<br />

des Gaußalgorithmus entsteht, dass<br />

⎛<br />

1<br />

⎜<br />

⎜0<br />

C · A = ⎜<br />

⎝ .<br />

0<br />

1<br />

. ..<br />

· · ·<br />

. ..<br />

. ..<br />

⎞<br />

0<br />

⎟<br />

. ⎟<br />

0⎠<br />

0 · · · 0 1<br />

= En<br />

ist, also C = A −1 (nach Multiplikation der Gleichung von rechts mit A −1 ). Man muss also nur C<br />

finden, um A −1 zu bestimmen. Dazu wendet man einfach die gleichen Operationen auf die Einheits-<br />

matrix En an, und erhält damit die Matrix C · En = C = A−1 .<br />

Konkret sieht das so aus, dass man <br />

A|En betrachtet und entsprechend der Regeln umformt, so dass<br />

man am Schluss auf der linken Seite die Einheitsmatrix bekommt. Dann ist die rechte Seite A−1 .<br />

Vielleicht ist es aufgefallen, dass man die Form der Lösungsmenge schon sehen kann, wenn man<br />

den Gaußalgorithmus fertig gerechnet hat. Und zwar ist die Anzahl der Variablen, die nicht beliebig<br />

sind, gerade die Anzahl der Zeilen, die am Schluss übrig bleiben. (Diese Zahl nennt man den „Rang”<br />

der Matrix.) Die Anzahl der Variablen, die beliebig sind, und damit die Form der Lösungsmenge,<br />

ergibt sich daraus sofort.<br />

Man kann sich leicht k<strong>la</strong>r machen, dass der Rang von A gleich dem Rang von A T ist. D.h. um den<br />

Rang zu bestimmen, darf man statt Zeilenumformungen auch Spaltenumformungen durchführen.<br />

Dies liefert bei einigen Matrizen eine einfachere Aussage darüber, wie die Lösungsmenge aussieht.<br />

30

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