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Ist die Menge endlich, dann kann man für die Re<strong>la</strong>tion (wie für jede Verknüpfung) eine Verknüpfungstafel<br />
aufstellen. Zum Beispiel könnte man eine Re<strong>la</strong>tion „≺” auf der Menge {a, b} definieren<br />
durch a ≺ a, a ≺ b, b ⊀ a, b ≺ b. Die dazugehörige Verknüpfungstafel sieht so aus:<br />
≺ a b<br />
a w w<br />
b f w<br />
Per Definition gilt: Um festzustellen, ob x ≺ y gilt, sucht man x auf der linken Seite und y auf der<br />
oberen Seite; dann kann man das Ergebnis der Verknüpfung im entsprechenden Kästchen ablesen.<br />
Reflexivität und Symmetrie sieht man dann sofort, Transitivität leider nicht. In der Informatik werden<br />
Re<strong>la</strong>tionen auf endlichen Mengen statt dessen häufig als Graphen dargestellt, indem man die<br />
Elemente der Menge in der Zeichenebene verteilt und Pfeile zwischen den Elementen einzeichnet,<br />
die in Re<strong>la</strong>tion stehen. Bei symmetrischen Re<strong>la</strong>tionen ersetzt man die Pfeile durch einfache Linien.<br />
In Graphen sieht man die Transitivität besser:<br />
2.4 K<strong>la</strong>ssenbildung<br />
nicht transitiv transitiv<br />
Wenn man eine Menge in Teilmengen aufteilt, so dass jedes Element in genau einer dieser Teilmengen<br />
vorkommt, dann nennt man diese Teilmengen „K<strong>la</strong>ssen”. Z.B. könnte man die Menge<br />
{1, 2, 3, 4, 5} in die K<strong>la</strong>ssen {1, 4}, {2, 3} und {5} aufteilen, wenn man Lust dazu hat. Die Menge<br />
der K<strong>la</strong>ssen ist dann {{1, 4}, {2, 3}, {5}}. Die K<strong>la</strong>sse eines Elements x wird normalerweise mit<br />
[x] bezeichnet. In diesem Fall ist z.B. [1] = [4] = {1, 4}. Auch unendliche Mengen kann man in<br />
K<strong>la</strong>ssen aufteilen, z.B. die Menge der ganzen Zahlen in gerade und ungerade Zahlen (dann gibt es<br />
die zwei K<strong>la</strong>ssen [0] und [1]).<br />
Hat man eine Menge in K<strong>la</strong>ssen unterteilt, kann man über die Zugehörigkeit zur selben K<strong>la</strong>sse<br />
eine Re<strong>la</strong>tion „≈” festlegen: x ≈ y :⇔ [x] = [y]. D.h.: Zwei Elemente stehen genau dann in<br />
Re<strong>la</strong>tion, wenn sie in der selben K<strong>la</strong>sse liegen. Dies ist eine Äquivalenzre<strong>la</strong>tion. Umgekehrt (und<br />
das ist der wichtigere Fall) kann man mit einer beliebigen Äquivalenzre<strong>la</strong>tion „∼” eine Menge M<br />
in K<strong>la</strong>ssen aufteilen, deren Elemente jeweils miteinander in Re<strong>la</strong>tion stehen (siehe 2.3). Die Menge<br />
dieser K<strong>la</strong>ssen wird mit M/∼ bezeichnet, eine einzelne K<strong>la</strong>sse mit [x]∼ (wenn man die Re<strong>la</strong>tion<br />
hervorheben will).<br />
Beispiel: Um die ganzen Zahlen in gerade und ungerade Zahlen aufzuteilen, kann man auch erst eine<br />
Äquivalenzre<strong>la</strong>tion definieren:<br />
x ∼ y :⇔ ∃z ∈ Z : x − y = 2 · z<br />
Dann gilt z.B. 0 ∼ 2 ∼ 4 ∼ . . . , 1 ∼ 3 ∼ 5 ∼ . . . , 0 ∼ 1, 1 ∼ 2, usw. Das bedeutet [0]∼ = [2]∼ =<br />
[4]∼ = . . . , [1]∼ = [3]∼ = [5]∼ = . . . und [0]∼ = [1]∼. Damit hat man genau zwei K<strong>la</strong>ssen, d.h.<br />
Z/∼ = {[0]∼, [1]∼}, wie oben.<br />
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