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Frauenerwerbsarbeit im verarbeitenden Gewerbe – faire Chancen? Verpackungsmittel und Holzwaren. Größter Abnehmer ist mit einem Umsatzanteil von 50 % die Bauindustrie, es folgt die Möbelindustrie mit etwa 30 %. Zwischen 2001 und 2007 ging die Anzahl der Beschäftigten deutlich zurück, während sich der Umsatz des Branchenbereiches insgesamt auf 15,2 Mrd. Euro erhöht hat. Die Holzbranche profitierte bis 2007 von der expansiven Weltwirtschaft durch steigende Auslandsaufträge. Für das Holzgewerbe (ohne Möbel) war jedoch schon die Startposition in das Jahr 2009 wesentlich ungünstiger. Bereits in 2008 stürzten die Umsätze regelrecht ab. Besonders schlecht liefen die Geschäfte in der Säge- und Holzwerkstoffindustrie mit Umsatzrückgängen von jeweils rund 23 %. 87 Während der Umsatz der Branche in Westdeutschland stagnierte, expandierte er rasant in Ostdeutschland. Bundesweit ist die Beschäftigung gesunken. Dies betraf Arbeitsplätze von Frauen etwas stärker, da der Frauenanteil von 18,4 % (1999) auf 17,8 % (2008) zurückgegangen ist. Die Beschäftigten in Ostdeutschland machten 2008 rund 16 % aus – damit ist der Anteil seit 1999 von rund 13 % angestiegen – das entspricht auch den steigenden Umsätzen. Der Frauenanteil war 1999 und 2008 in Ostdeutschland höher als in Westdeutschland. Er lag 1999 bei 23 % und 2008 bei 21 % Der Frauenanteil in Westdeutschland ist von 18 % in 1999 auf 17 % in 2008 gesunken. • Die Möbelindustrie 88 – produziert sowohl Gebrauchsgüter wie etwa Sitz-, Küchen- oder sonstige Haushaltsmöbel, als auch Investitionsgüter (etwa Büro- und Ladenausstattungen). Auch die Matratzenherstellung zählt zur Möbelindustrie. Deutschland ist der zweitgrößte Möbelproduzent (nach Italien) und der größte Inlandsmarkt für Möbel in Europa. Branchenwichtige Produktionsbetriebe befinden sich hauptsächlich in vier Regionen in Westdeutschland (Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bayern und Baden-Württemberg) Zwischen 2001 und 2007 ging die Anzahl der Beschäftigten deutlich zurück, während sich der Umsatz des Branchenbereiches insgesamt auf 22,1 Mrd. Euro erhöhte. Die Möbelindustrie in Ostdeutschland setzt weitgehend den gesamtdeutschen Branchentrend fort. Sie konnte ihren Umsatz zunächst von 1998 bis 2001 um etwa 40 % steigern. Danach setzte eine konjunkturelle Abwärtsbewegung ein, die bis 2004 andauerte. 89 Seit Januar 2009 sind die Umsätze in allen Fachzweigen insgesamt rückläufig. 90 Nachfrage und Umsätze brechen ein – und dies sowohl im Inland als auch beim Export. Bundesweit ist die Beschäftigung gesunken. Dies betraf Arbeitsplätze von Frauen weniger stark (!), da der Frauenanteil von 21,8 % (1999) auf 22,1 % (2008) gestiegen ist. Die Beschäftigten in Ostdeutschland machten 2008 rund 13 % aus – damit sank der Anteil gegenüber 1999 um rund einen Prozentpunkt. Der Frauenanteil war 1999 und 2008 in Ostdeutschland höher als in Westdeutschland. Er lag 1999 bei 23 % und 2008 bei 24 %. Der Frauenanteil in Westdeutschland war 1999 und 2008 mit rund 22 % in etwa gleich geblieben. 87 Krippendorf, W.; Scheuplein, Ch. (2007). 88 IG Metall (2008f ). 89 Krippendorf, W.; Scheuplein, Ch. (2007). 90 IG Metall (2009b). 81

Frauenerwerbsarbeit im verarbeitenden Gewerbe – faire Chancen? Die Wirtschaftskrise hat mit Beginn des laufenden Jahres den Holz-/Möbelsektor ebenso erreicht wie zuvor die meisten anderen Industriezweige der deutschen Exportwirtschaft. 91 Allerdings sind die krisenbedingten Einbrüche in der Holz-/Möbelbranche weniger massiv wie in anderen Branchen – zum Beispiel im Maschinenbau oder in der Autoindustrie. Wesentlich hierfür ist gewiss, dass die Holz- und Möbelwirtschaft den Großteil ihrer Umsätze am Inlandsmarkt erzielt, wobei das Inlandsgeschäft trotz Einbußen bislang insgesamt besser abschneidet als das Exportgeschäft. • Die Kunststoffindustrie 92 – stellt Platten, Folien, Schläuche und Profile, Verpackungsmittel sowie Baubedarfsartikel, wie etwa Fensterrahmen, her. Unternehmen der Kunststoffindustrie beliefern v.a. die Branchen Automobil, Elektro- und Medizintechnik, Maschinenbau sowie Bauindustrie bzw. -handwerk. Wichtigstes Segment ist die Reifenherstellung; daneben sind auch Gummi-/Metallverbindungen, Karosseriedichtungen und Schläuche von großer Bedeutung. Schwerpunkte der Produktion lagen 2000 in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern. 93 In diesen drei westdeutschen Bundesländern waren 1999 insgesamt 57% der Betriebe. Zwischen 2001 und 2007 ging die Anzahl der Beschäftigten geringfügig zurück, während sich der Umsatz insgesamt deutlich auf knapp 47 Mrd. Euro erhöht hat. Als vorwiegend mittelständisch strukturierte Branche zeichnete sich die Kunststoff verarbeitende Industrie in der Vergangenheit durch überdurchschnittliches Wachstum aus. 94 Nach einer sehr lebhaften Geschäftstätigkeit in 2007 stagnierte das Wachstum der Branche in 2008. Die Finanzkrise und derzeitige Rezession in 2009 stellen für die Branche eine Herausforderung dar. Dies aufgrund der Tatsache, dass die deutsche Kunststoffverarbeitung eine bedeutende Zulieferbranche, insbesondere für die Verpackungs-, Automobil- und Elektroindustrie ist. Die Aufträge sind im Ausland doppelt so stark eingebrochen wie im Inland 95 . Bundesweit ist die Beschäftigung gesunken. Dies betraf Arbeitsplätze von Frauen etwas stärker, da der Frauenanteil von 27,3 % (1999) auf 25,9 % (2008) zurückging. Die Beschäftigten in Ostdeutschland machten 2008 rund 12 % aus – damit ist der Anteil seit 1999 (von rund 9 %) angestiegen. Der Frauenanteil war 1999 und 2008 in Ostdeutschland höher als in Westdeutschland. Er lag 1999 bei 31,4 % und 2008 bei 29,8 % Der Frauenanteil in Westdeutschland ist von 26,9 % in 1999 auf 25,4 % gesunken. Im Folgenden wird die Beschäftigtenstruktur (Qualifikation, Alter, Arbeitszeitvolumen etc.) in zwei Komponenten dargestellt: Einerseits für die Holz- und Kunststoffindustrie zusammengefasst und gesondert für die Möbelbranche, letztere ohne einen Vergleich zur Studie von Astrid Ziegler, da diese die Möbelbranche weiter gefasst hatte. 91 Ebd. 92 IG Metall (2008f). 93 Ministerium für Wirtschaft und Mittelstand, Energie und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (2001). 94 http://www.bmwi.de/BMWi/Navigation/Wirtschaft/branchenfokus,did=171662.html (Stand 10/2009) 95 IKB (2009). 82

<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> im verarbeitenden Gewerbe – faire Chancen?<br />

Verpackungsmittel und Holzwaren. Größter Abnehmer ist mit einem Umsatzanteil von<br />

50 % die Bauindustrie, es folgt die Möbelindustrie mit etwa 30 %. Zwischen 2001 und<br />

2007 ging die Anzahl der Beschäftigten deutlich <strong>zur</strong>ück, während sich der Umsatz des<br />

Branchenbereiches insgesamt auf 15,2 Mrd. Euro erhöht hat. Die Holzbranche<br />

profitierte bis 2007 von der expansiven Weltwirtschaft durch steigende<br />

Auslandsaufträge. Für das Holzgewerbe (ohne Möbel) war jedoch schon die<br />

Startposition in das Jahr 2009 wesentlich ungünstiger. Bereits in 2008 stürzten die<br />

Umsätze regelrecht ab. Besonders schlecht liefen die Geschäfte in der Säge- und<br />

Holzwerkstoffindustrie mit Umsatzrückgängen von jeweils rund 23 %. 87 Während der<br />

Umsatz der Branche in Westdeutschland stagnierte, expandierte er rasant in<br />

Ostdeutschland.<br />

Bundesweit ist die Beschäftigung gesunken. Dies betraf Arbeitsplätze von Frauen<br />

etwas stärker, da der Frauenanteil von 18,4 % (1999) auf 17,8 % (2008)<br />

<strong>zur</strong>ückgegangen ist. Die Beschäftigten in Ostdeutschland machten 2008 rund 16 % aus<br />

– damit ist der Anteil seit 1999 von rund 13 % angestiegen – das entspricht auch den<br />

steigenden Umsätzen. Der Frauenanteil war 1999 und 2008 in Ostdeutschland höher<br />

als in Westdeutschland. Er lag 1999 bei 23 % und 2008 bei 21 % Der Frauenanteil in<br />

Westdeutschland ist von 18 % in 1999 auf 17 % in 2008 gesunken.<br />

• Die Möbelindustrie 88 – produziert sowohl Gebrauchsgüter wie etwa Sitz-, Küchen-<br />

oder sonstige Haushaltsmöbel, als auch Investitionsgüter (etwa Büro- und<br />

Ladenausstattungen). Auch die Matratzenherstellung zählt <strong>zur</strong> Möbelindustrie.<br />

Deutschland ist der zweitgrößte Möbelproduzent (nach Italien) und der größte<br />

Inlandsmarkt für Möbel in Europa. Branchenwichtige Produktionsbetriebe befinden sich<br />

hauptsächlich in vier Regionen in Westdeutschland (Nordrhein-Westfalen,<br />

Niedersachsen, Bayern und Baden-Württemberg) Zwischen 2001 und 2007 ging die<br />

Anzahl der Beschäftigten deutlich <strong>zur</strong>ück, während sich der Umsatz des<br />

Branchenbereiches insgesamt auf 22,1 Mrd. Euro erhöhte. Die Möbelindustrie in<br />

Ostdeutschland setzt weitgehend den gesamtdeutschen Branchentrend fort. Sie konnte<br />

ihren Umsatz zunächst von 1998 bis 2001 um etwa 40 % steigern. Danach setzte eine<br />

konjunkturelle Abwärtsbewegung ein, die bis 2004 andauerte. 89 Seit Januar 2009 sind<br />

die Umsätze in allen Fachzweigen insgesamt rückläufig. 90 Nachfrage und Umsätze<br />

brechen ein – und dies sowohl im Inland als auch beim Export.<br />

Bundesweit ist die Beschäftigung gesunken. Dies betraf Arbeitsplätze von Frauen<br />

weniger stark (!), da der Frauenanteil von 21,8 % (1999) auf 22,1 % (2008) gestiegen<br />

ist. Die Beschäftigten in Ostdeutschland machten 2008 rund 13 % aus – damit sank der<br />

Anteil gegenüber 1999 um rund einen Prozentpunkt. Der Frauenanteil war 1999 und<br />

2008 in Ostdeutschland höher als in Westdeutschland. Er lag 1999 bei 23 % und 2008<br />

bei 24 %. Der Frauenanteil in Westdeutschland war 1999 und 2008 mit rund 22 % in<br />

etwa gleich geblieben.<br />

87<br />

Krippendorf, W.; Scheuplein, Ch. (2007).<br />

88<br />

<strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> (2008f ).<br />

89<br />

Krippendorf, W.; Scheuplein, Ch. (2007).<br />

90 <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> (2009b).<br />

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