OBS-Studie zur Frauenerwerbsarbeit PDF - IG Metall Netzwerk ...
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<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> im verarbeitenden Gewerbe – faire Chancen?<br />
6.10. Zusammenfassung<br />
Die Beschäftigtenzahl im Maschinenbau hat zwischen 1999 und 2008 leicht zugelegt. Im<br />
Westen Deutschlands wurden Stellen ab-, im Osten aufgebaut. Die Stellenverluste trafen<br />
Frauen – verglichen zu ihrem Anteil an allen Beschäftigten – stärker als Männer. Vom<br />
Arbeitsplatzaufbau profitierten sie etwas weniger. Der Frauenanteil in der Branche sank<br />
hierdurch bundesweit von 17,1 % im Jahr 1999 auf knapp 16,5 % im Jahr 2008.<br />
Durch eine Ausweitung der Teilzeittätigkeit unter westdeutschen Frauen bei gleichzeitig<br />
sinkender Zahl in Ostdeutschland ist zudem die Schere im Arbeitszeitvolumen weiter<br />
auseinander gegangen. In 2008 arbeiteten knapp 20 % der Frauen in Westdeutschland in<br />
Teilzeit, in Ostdeutschland waren es nur 10 %. Insgesamt sind rund drei Viertel aller<br />
Teilzeittätigen in der Branche Frauen. Im Bereich der Minijobber stellen hingegen Männer in<br />
Ost und als auch West den überwiegenden Teil der Beschäftigten dar. Vom Abbau dieser<br />
Beschäftigungsform zwischen 2008 und 2009 waren im Osten Frauen und im Westen<br />
Männer stärker betroffen. Insgesamt gibt es mit mehr als 47.000 Minijobberinnen und<br />
Minijobbern eine große Zahl geringfügig Beschäftigter in der Branche. Befristungen sind<br />
dafür ein eher selten auftretendes Phänomen; allerdings gibt es mehr Frauen als Männer in<br />
befristeten Beschäftigungsverhältnissen.<br />
Das Qualifikationsniveau zeigt ein deutliches Ost-West-Gefälle sowie Unterschiede zwischen<br />
Frauen und Männern: Mehr als 23 % der westdeutschen weiblichen Beschäftigten verfügen<br />
im Jahr 2008 über keine abgeschlossene Berufsausbildung. Im Osten sind es nur 8,8 %.<br />
Ebenso liegt ihr Anteil deutlich über dem bei westdeutschen männlichen Beschäftigten (15<br />
%). Zudem sind anteilig mehr Frauen mit einem <strong>Studie</strong>nabschluss in der ostdeutschen<br />
Maschinenbauindustrie tätig als in der westdeutschen. Die Weiterbildungsbeteiligung der<br />
Unternehmen sowie der Beschäftigten weist relativ gute Werte auf. Erstaunlich ist nur die<br />
niedrige Beteiligung der ostdeutschen Frauen an beruflicher sowie außerberuflicher<br />
Weiterbildung, da diese ihrem hohen beruflichen Qualifikationsniveau entgegensteht. Die<br />
niedrigere weibliche Beteiligungsquote an betrieblichen Weiterbildungsangeboten gibt einen<br />
Hinweis darauf, dass die vorhanden Potenziale von Frauen noch besser gefördert werden<br />
könnten und müssten.<br />
Die Frauenquoten bei den Auszubildenden legen diese Vermutung ebenfalls nah. Die<br />
Maschinenbauindustrie zeigt sich als wichtigste Ausbildungsbranche innerhalb des<br />
Verarbeitenden Gewerbes. Allerdings stellen Frauen hier nur einen Anteil von 13,2 %. Dieser<br />
Anteil ist niedriger als der der Frauen an allen Beschäftigten in der Branche. Besonders stark<br />
ist das Gefälle zwischen Frauenanteil unter Auszubildenden und Beschäftigten in<br />
Ostdeutschland.<br />
Das Einkommen zeigt deutliche geschlechtsspezifische Differenzen sowie Unterschiede<br />
zwischen Ost- und Westdeutschland. Bundesweit bewegt sich die Einkommensdifferenz<br />
zwischen Männern und Frauen inklusive Sonderzahlungen bei etwa 20 %, ohne<br />
Sonderzahlungen bei 18,2 %.<br />
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