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Frauenerwerbsarbeit im verarbeitenden Gewerbe – faire Chancen? 6. Maschinenbau Der Maschinenbau gilt als Schlüsselbranche der deutschen Industrie. Im Jahr 2008 wurden in dieser Branche rund 205 Mrd. Euro Umsatz erzielt. Das waren rund 13 % des Gesamtumsatzes der deutschen Wirtschaft. Damit liegt die Branche auf Platz 2 hinter der Automobilindustrie und hat bedeutenden Einfluss auf die wirtschaftliche Gesamtentwicklung des Landes. 54 Gerade in Ostdeutschland knüpft sie damit in ihrer Position als Kernbranche an eine lange gewachsene Tradition an. Vor der Wiedervereinigung spielte sie dort aufgrund der großen Fertigungstiefe der Unternehmen eine bedeutende Rolle. Umso gravierender war der Anpassungsdruck im Zuge der Wiedervereinigung, der einen Verlust an Umsatz und Beschäftigung nach sich zog, aber in der Rückblende als gelungener Wandlungsprozess bezeichnet wird .55 Bundesweit arbeiteten – nach den vorliegenden Daten der Bundesagentur für Arbeit für 2008 – in den knapp 6.000 Maschinenbau-Unternehmen mehr als 1 Mio. Beschäftigte. Der Frauenanteil lag bei knapp 16,5 %. Zwischen 1999 und 2008 zeigte sich bei ihnen ein prozentual kaum messbarer Zuwachs an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. 56 Dieser nur leichte Zuwachs ist bedingt durch unterschiedliche Entwicklungen in Ost- und Westdeutschland sowie zwischen männlichen und weiblichen Beschäftigten (vgl. hierzu ausführlicher Kapitel 5.1). Maschinen und Anlagen, die die Branche als Investitionsgüterhersteller produziert und vertreibt, sind häufig Vorprodukte oder Komponenten für Hersteller anderer Branchen und bilden in diesen die stofflich-technische Grundlage der Produktion mit. Dabei präsentiert sich der Maschinenbau aber auch immer stärker als „Paradebeispiel für die Verflechtung von ‚Old Economy‘ und ‚New Economy‘“, da neben unterschiedlichen Techniksparten und -systemen auch zunehmend Dienstleistungen angeboten werden. 57 Statistisch werden zum Maschinenbau nach der bis einschließlich 2008 gültigen WZ 2003 jene Wirtschaftszweige gezählt, die sich hauptsächlich mit der Herstellung nicht-elektrischer Maschinen befassen. Dies sind u.a. Werkzeugmaschinenbauer, Hersteller von land- und forstwirtschaftlichen Maschinen sowie solche, die Maschinen für die Erzeugung und Nutzung mechanischer Energie (exklusive der Bau von Motoren für Luft- und Straßenfahrzeuge) produzieren. 58 Die Branche ist stark mittelständisch geprägt. 88 % der Unternehmen im Jahr 2008 hatten weniger als 250 Beschäftigte, rund 70 % sogar weniger als 100 Beschäftigte. 59 Im Unterschied zum Verarbeitenden Gewerbe insgesamt, bei der die Fertigung von Großserien normalerweise dominiert, ist die Produktion im Maschinenbau von komplexer Kleinserien- und Einzelstückfertigung geprägt. 54 Vgl. VDMA (2009). 55 Berka u.a. (2007). 56 Insgesamt 759 Personen. 57 Berka u.a. (2007). 58 Vgl. hierzu ausführlicher: Statistisches Bundesamt (2003). 59 Vgl. Hirsch-Kreinsen, H. (2009). 55
Frauenerwerbsarbeit im verarbeitenden Gewerbe – faire Chancen? Die Branche ist mit einer Quote von 75,8 % stark exportorientiert. Europa ist mit einem Anteil von 58,6 % der wichtigste Markt für deutsche Maschinen. 60 Aufgrund der Finanz- und Wirtschaftskrise war die konjunkturelle Lage im Maschinenbau im Jahr 2009 sehr angespannt. Der Auftragseingang lag zwischen Januar und September 44 % unter dem des Vorjahres. Dabei war der Einbruch bei den Auslandsaufträgen mit -45 % etwas größer als der aus dem Inland (-42 %). 61 Die wirtschaftliche Krise wirkt dabei auf die einzelnen Zweige der Branche sehr unterschiedlich, wobei es keine bedeutenden Unterschiede zwischen großen und kleinen Herstellern gibt. Besonders litten die Hersteller von Druck- und Textilmaschinen, Holzbearbeitungs-, Bau- und Werkzeugmaschinen in 2008 unter dem Rückgang von Aufträgen. Noch recht günstig wird die Lage der Zweige Aufzüge/ Fahrtreppen, Industriearmaturen und Kraftwerks-/ Energieanlagen beurteilt .62 Die Branche prognostiziert auch für das Jahr 2010 ein vergleichsweise schlechtes Geschäftsjahr – jedoch mit einsetzendem Wachstum in der zweiten Jahreshälfte. 63 6.1. Beschäftigungsentwicklung Im Jahr 2008 arbeiteten nach Angaben des Statistischen Bundesamtes rund 1.029 Mio. sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in den Unternehmen des Maschinenbaus. Etwas mehr als 169.000 von ihnen waren weiblich, was einen Frauenanteil von 16,45 % ausmacht (vgl. Tabelle 5). Im Vergleich zum Jahr 1999 zeigt sich mit einem Plus von insgesamt 759 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ein prozentual kaum messbarer Zuwachs an Beschäftigten. Dies ist verursacht durch gegenläufige Tendenzen in der Entwicklung der weiblichen und männlichen Beschäftigtenzahlen. Die Zahl der Frauen sank zwischen 1999 und 2008 um 3,7 % bzw. 6.565 Personen, die der Männer stieg hingegen um 0,86 % bzw. 7.324 Personen. Durch diese Entwicklung sank bundesweit auch der Frauenanteil an allen Beschäftigten um 0,65 %. 1999 lag er noch bei 17,1 %. Tabelle 5 Beschäftigte im Maschinenbau in Deutschland 1999 und 2008 gesamtes Bundesgebiet Westdeutschland (ohne Berlin) Ostdeutschland Frauenanteil in % Frauenanteil in % insge- darunter insge- darunter Fraueninsge- darunter samt Frauen samt Frauen anteil in % samt Frauen 1999 1.028.064 175.834 17,10% 941.719 161.764 17,18% 86.345 14.070 16,30% 2008 1.028.823 169.269 16,45% 923.001 152.236 16,49% 105.822 17.033 16,10% Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008 (vorläufiger Stand), eigene Berechnungen sowie Dr. Astrid Ziegler 2000: Analyse und Handlungsbedarf für eine betriebliche, regionale und sektorale Frauen-Beschäftigungspolitik, Berlin 2000. 60 http://www.bmwi.de/BMWi/Navigation/Wirtschaft/branchenfokus,did=196364.html. 61 Ebd. 62 Vgl. HBS/ IGM (2009). 63 http://www.welt.de/wirtschaft/article4831298/Maschinenbauer-hoffen-auf-Trendwende-in-2010.html. 56
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<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> im verarbeitenden Gewerbe – faire Chancen?<br />
6. Maschinenbau<br />
Der Maschinenbau gilt als Schlüsselbranche der deutschen Industrie. Im Jahr 2008 wurden<br />
in dieser Branche rund 205 Mrd. Euro Umsatz erzielt. Das waren rund 13 % des<br />
Gesamtumsatzes der deutschen Wirtschaft. Damit liegt die Branche auf Platz 2 hinter der<br />
Automobilindustrie und hat bedeutenden Einfluss auf die wirtschaftliche Gesamtentwicklung<br />
des Landes. 54 Gerade in Ostdeutschland knüpft sie damit in ihrer Position als Kernbranche<br />
an eine lange gewachsene Tradition an. Vor der Wiedervereinigung spielte sie dort aufgrund<br />
der großen Fertigungstiefe der Unternehmen eine bedeutende Rolle. Umso gravierender war<br />
der Anpassungsdruck im Zuge der Wiedervereinigung, der einen Verlust an Umsatz und<br />
Beschäftigung nach sich zog, aber in der Rückblende als gelungener Wandlungsprozess<br />
bezeichnet wird .55<br />
Bundesweit arbeiteten – nach den vorliegenden Daten der Bundesagentur für Arbeit für 2008<br />
– in den knapp 6.000 Maschinenbau-Unternehmen mehr als 1 Mio. Beschäftigte. Der<br />
Frauenanteil lag bei knapp 16,5 %. Zwischen 1999 und 2008 zeigte sich bei ihnen ein<br />
prozentual kaum messbarer Zuwachs an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. 56 Dieser<br />
nur leichte Zuwachs ist bedingt durch unterschiedliche Entwicklungen in Ost- und<br />
Westdeutschland sowie zwischen männlichen und weiblichen Beschäftigten (vgl. hierzu<br />
ausführlicher Kapitel 5.1).<br />
Maschinen und Anlagen, die die Branche als Investitionsgüterhersteller produziert und<br />
vertreibt, sind häufig Vorprodukte oder Komponenten für Hersteller anderer Branchen und<br />
bilden in diesen die stofflich-technische Grundlage der Produktion mit. Dabei präsentiert sich<br />
der Maschinenbau aber auch immer stärker als „Paradebeispiel für die Verflechtung von ‚Old<br />
Economy‘ und ‚New Economy‘“, da neben unterschiedlichen Techniksparten und -systemen<br />
auch zunehmend Dienstleistungen angeboten werden. 57<br />
Statistisch werden zum Maschinenbau nach der bis einschließlich 2008 gültigen WZ 2003<br />
jene Wirtschaftszweige gezählt, die sich hauptsächlich mit der Herstellung nicht-elektrischer<br />
Maschinen befassen. Dies sind u.a. Werkzeugmaschinenbauer, Hersteller von land- und<br />
forstwirtschaftlichen Maschinen sowie solche, die Maschinen für die Erzeugung und Nutzung<br />
mechanischer Energie (exklusive der Bau von Motoren für Luft- und Straßenfahrzeuge)<br />
produzieren. 58<br />
Die Branche ist stark mittelständisch geprägt. 88 % der Unternehmen im Jahr 2008 hatten<br />
weniger als 250 Beschäftigte, rund 70 % sogar weniger als 100 Beschäftigte. 59 Im<br />
Unterschied zum Verarbeitenden Gewerbe insgesamt, bei der die Fertigung von Großserien<br />
normalerweise dominiert, ist die Produktion im Maschinenbau von komplexer Kleinserien-<br />
und Einzelstückfertigung geprägt.<br />
54 Vgl. VDMA (2009).<br />
55 Berka u.a. (2007).<br />
56 Insgesamt 759 Personen.<br />
57 Berka u.a. (2007).<br />
58 Vgl. hierzu ausführlicher: Statistisches Bundesamt (2003).<br />
59 Vgl. Hirsch-Kreinsen, H. (2009).<br />
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