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OBS-Studie zur Frauenerwerbsarbeit PDF - IG Metall Netzwerk ...

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<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> im verarbeitenden Gewerbe – faire Chancen?<br />

mit 40 % im Zweig „Herstellung von elektronischer Ausrüstung“. Unter Aspekten wie<br />

steigenden qualifikatorischen Anforderungen sowie einer bereits heute deutlich werdenden<br />

brisanten Lage in Bezug auf die Fachkräftesicherung in der Branche, erscheinen hier<br />

verstärkte Bemühungen <strong>zur</strong> Förderung des Qualifikationsniveaus – gerade für westdeutsche<br />

Frauen – angebracht und notwendig.<br />

Problematisch hierbei erweist sich, dass Art und Ausmaß von Weiterbildung klar vom<br />

Geschlecht abzuhängen scheinen. Zwar ist der Anteil der in Weiterbildung involvierten<br />

Beschäftigten mit mehr als 20 % relativ gut ausgeprägt. Allerdings nahmen nur 15,5 % aller<br />

weiblichen Beschäftigten an diesen teil, wodurch sie im Vergleich zu ihrem<br />

Beschäftigtenanteil deutlich unterrepräsentiert sind. Dies scheint u.a. bedingt durch die<br />

geringere Beteiligung von Frauen an betrieblicher Weiterbildung. So profitieren sie –<br />

gemessen an der allgemeinen Teilnahmequote wie auch an der Zahl der Teilnahmestunden<br />

– deutlich weniger von unternehmensinterner Weiterbildung als ihre männlichen Kollegen.<br />

Unter den bereits genannten Aspekten scheinen die vorliegenden Daten – genau wie im<br />

Bereich Ausbildung – dafür zu sprechen, Frauen generell stärker an Aus- und Weiterbildung<br />

zu beteiligen.<br />

Ebenso erfordert die Entwicklung der Altersstruktur in der Branche klare geschlechts-, aber<br />

auch branchenzweigspezifische und regional fokussierte Handlungskonzepte. Denn wie in<br />

allen anderen Branchen steigt auch in der Elektroindustrie die Anzahl älterer Beschäftigter<br />

mit einem gleichzeitigen Rückgang der Zahlen und des Anteils der Nachwuchsgruppe.<br />

Besonders betroffen ist dabei der ostdeutsche Teil des Zweigs „Herstellung von elektrischer<br />

Ausrüstung“ (WZ 27), wo fast 50 % aller weiblichen Beschäftigten 45 Jahre oder älter sind.<br />

Im Zweig „Herstellung von Geräten der Telekommunikationstechnik“ gab es hingegen im<br />

Westen eine große Gruppe jüngerer Frauen bis 35 Jahre (rund 30%). Nicht nur die einzelnen<br />

Branchen sowie Ost- und Westdeutschland unterscheiden sich in der Ausprägung der<br />

Altersstruktur. Auch zwischen Frauen und Männern gibt es deutliche Unterschiede, aufgrund<br />

derer entsprechende Handlungskonzepte zum Umgang mit dem demografischen Wandel in<br />

den Zweigen der Branche einen gezielt geschlechtsspezifischen Fokus erhalten müssen.<br />

Generell sind die die Einkommensunterschiede in der Branche extrem stark ausgeprägt. Die<br />

durchschnittliche Einkommensdifferenz in der Elektroindustrie ohne SZ beträgt rund 33 %.<br />

Damit verdienen Frauen – im Vergleich zum Durchschnitt im Verarbeitenden Gewerbe<br />

(25 %) oder gar im Vergleich zu einzelnen Branchen wie dem Maschinenbau (18,2 %) oder<br />

der Automobilindustrie (17,6 %) deutlich weniger als ihre männlichen Kollegen. Eine<br />

wesentliche Ursache für diese großen Einkommensunterschiede ist das deutlich niedrigere<br />

Qualifikationsniveau der Frauen.<br />

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