OBS-Studie zur Frauenerwerbsarbeit PDF - IG Metall Netzwerk ...
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<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> im verarbeitenden Gewerbe – faire Chancen?<br />
5.7. Ausbildung<br />
In der Elektroindustrie ist „Fachkräftemangel“ bzw. „steigender Fachkräftebedarf“ ein<br />
absolutes Kernthema. Die Ursachen sind vielschichtig: Ein aufgrund des demografischen<br />
Wandels kleiner werdendes Angebot an potenziellem Nachwuchs bei gleichzeitig steigenden<br />
Anforderungen an die Bewerberinnen und Bewerber sowie ein sinkendes Image technisch<br />
orientierter Branchen sind hier mitverantwortlich. Allerdings bedingt auch die<br />
Ausbildungsaktivität der Unternehmen diese Entwicklung – und dies in den letzten Jahren<br />
eher negativ. So stagnieren die Ausbildungszahlen trotz gestiegenem Bedarf an Fachkräften<br />
in fast allen Zweigen der Elektroindustrie. Die Ausbildungsquote lag im Jahr 2007 mit 3,9 %<br />
unter der, die im Durchschnitt im Verarbeitenden Gewerbe erzielt wurde (4,6 %). 51 Insgesamt<br />
wurden im Jahr 2008 in den betrachteten Zweigen der Elektroindustrie etwa 33.271 junge<br />
Menschen ausgebildet – mehr als 80 % von ihnen im Westen Deutschlands. Junge Frauen<br />
stellten dabei mit 7.266 Personen knapp 22 % aller Auszubildenden dar.<br />
Unter Berücksichtigung des demografischen Wandels und der wachsenden Fachkräftelücke<br />
könnte und sollte das Potenzial junger Frauen stärker erkannt und gefördert werden. Nicht<br />
nur, dass Frauen gegenüber Männern klar in der Minderheit sind. Auch beim Vergleich der<br />
weiblichen Ausbildungsquote mit der Frauenquote in der Branche insgesamt zeigt sich ein<br />
deutliches Gefälle. Die Frauenquote an allen Beschäftigten lag bei knapp 30 %, der<br />
Frauenanteil an allen Auszubildenden hingegen nur bei rund 21,8 % (vgl. Anhang, Tabelle<br />
7a). In Westdeutschland war er mit etwa 22,5 % höher als in Ostdeutschland mit 18,3 %.<br />
Hier war auch die Differenz zum Frauenanteil an allen Beschäftigten deutlicher ausgeprägt<br />
(vgl. Grafik 16a).<br />
Grafik 16a<br />
35%<br />
30%<br />
25%<br />
20%<br />
15%<br />
10%<br />
5%<br />
0%<br />
Anteil von Frauen an allen Beschäftigten und an den Auszubildenden in der Elektroindustrie in<br />
Deutschland, 2008<br />
29,69%<br />
22,46%<br />
31,11%<br />
West Ost<br />
Frauenanteil an allen Beschäftigten Frauenanteil an allen Auzubildenden<br />
18,30%<br />
Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />
(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.<br />
Vergleicht man die einzelnen Branchen miteinander (Grafik 16b), zeigt sich, dass der Zweig<br />
„Herstellung von elektrischer Ausrüstung“ (WZ 27) die niedrigste weibliche<br />
Auszubildendenquote hat – gerade im Osten mit 14,6 %, aber auch Westen mit 20,2 %. Im<br />
Zweig „Herstellung von Geräten der Telekommunikationstechnik“ (WZ 26.3) sind mit etwas<br />
mehr als einem Viertel anteilig die meisten weiblichen Auszubildenden zu finden. Allerdings<br />
liegt die Quote in Ostdeutschland mit 18,4 % deutlich darunter, und das, obwohl in diesem<br />
51 Vgl. <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> (2009a).<br />
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