OBS-Studie zur Frauenerwerbsarbeit PDF - IG Metall Netzwerk ...
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<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> im verarbeitenden Gewerbe – faire Chancen?<br />
5.1. Beschäftigungsentwicklung<br />
Für die Industriebeschäftigung von Frauen ist die Elektroindustrie bzw. die hier betrachteten<br />
Bereiche der Elektroindustrie von besonderer Bedeutung: Ihr Anteil an allen Beschäftigten<br />
liegt mit rund 30 % deutlich über dem Durchschnitt im Verarbeitenden Gewerbe (26 %), dem<br />
einzelner Branchen wie der Automobilindustrie (14 %) oder dem Maschinenbau (16,5 %).<br />
Allerdings verringerte sich in den letzten zehn Jahren die Anzahl der Arbeitsplätze für Frauen<br />
sowie der Frauenanteil an allen Beschäftigten – ebenso wie im Verarbeitenden Gewerbe<br />
insgesamt. Grund hierfür ist die Verlagerung und der Abbau von Arbeitsplätzen mit<br />
überwiegend einfachen Qualifikationsanforderungen; hier sind Frauen in der Elektroindustrie<br />
vermehrt tätig. Zudem führten strukturelle Veränderungen oder das Platzen der Informationsund-Kommunikationstechnik-Blase<br />
allgemein zum Abbau von Beschäftigung. 44<br />
Aufgrund der umfassenden Änderung der statistischen Zählsystematik und der leicht<br />
differierenden Definition der Branche 45 ist die absolute Beschäftigtenanzahl in der<br />
Elektroindustrie von 1999 auf 2008 nicht ohne Einschränkungen miteinander vergleichbar.<br />
Dennoch werden an dieser Stelle einige Trends und generelle Entwicklungslinien im Ost-<br />
West-Vergleich sowie zwischen weiblichen und männlichen Beschäftigten aufgezeigt.<br />
Die Elektroindustrie war und ist eine Branche mit hoher beschäftigungspolitischer Bedeutung<br />
für Frauen – allerdings mit sinkender Tendenz. Lag der Anteil der Frauen in 1999 bundesweit<br />
noch bei mehr als 34 % sank er bis 2008 auf 29,9 % ab.<br />
Tabelle 3<br />
insgesamt<br />
Beschäftigte in der Elektroindustrie in Deutschland 1999 und 2008<br />
gesamtes Bundesgebiet Westdeutschland (ohne Berlin) Ostdeutschland<br />
darunter<br />
Frauen<br />
Frauenanteil<br />
in %<br />
insgesamt<br />
darunter<br />
Frauen<br />
Frauenanteil<br />
in %<br />
insgesamt<br />
darunter<br />
Frauen<br />
Frauenanteil<br />
in %<br />
1999 975.478 333.443 34,18% 882.239 296.885 33,65% 93.239 36.558 39,21%<br />
2008 702.441 210.046 29,90% 599.244 177.940 29,69% 103.197 32.106 31,11%<br />
Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008<br />
(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen sowie Dr. Astrid Ziegler 2000: Analyse und Handlungsbedarf für eine betriebliche,<br />
regionale und sektorale Frauen-Beschäftigungspolitik, Berlin 2000.<br />
Der Rückgang des Frauenanteils ist dabei im Osten Deutschlands mit rund acht<br />
Prozentpunkten ausgeprägter als im Westen Deutschlands (rund vier Prozentpunkte). Dies<br />
ist dadurch bedingt, dass im Vergleich zu 1999 im Osten nicht nur weniger Frauen in der<br />
Branche beschäftigt waren, sondern die Zahl der männlichen Beschäftigten im gleichen<br />
44 <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> (2009a).<br />
45 Vgl. hierzu die einleitenden Bemerkungen zu diesem Branchenkapitel.<br />
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