OBS-Studie zur Frauenerwerbsarbeit PDF - IG Metall Netzwerk ...
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<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> im verarbeitenden Gewerbe – faire Chancen?<br />
und TV-Geräte“ brach sie um 27 % ein, im Zweig „Herstellung von elektronischen<br />
Bauelementen“ nahm sie hingegen um knapp 380 % zu. 35<br />
Die Heterogenität der Elektroindustrie zeigt sich auch in den Arbeitsstrukturen der<br />
Teilbranchen, die von kleinen Werken mit nahezu ausschließlich einfacher manueller,<br />
körperlicher Arbeit bis hin zu reinen Engineering- sowie Forschungs- und Entwicklungs-<br />
Standorten mit vierstelligen Beschäftigtenzahlen reichen. Die mittleren Betriebsgrößen<br />
variieren aus diesem Grund auch zwischen 122 und 293 Beschäftigten. 36<br />
Geographisch konzentriert sich die Elektroindustrie – gemessen an Umsatz und<br />
Beschäftigungszahlen – auf den Süden Deutschlands, hier v.a. auf Baden-Württemberg und<br />
Bayern. Allerdings liegen die größten Wachstumsregionen mit den Ländern Sachsen,<br />
Thüringen und Sachsen-Anhalt im Osten Deutschlands. Hier entwickelten sich Umsätze<br />
sowie Beschäftigtenzahlen deutlich positiver als in der Gesamtbranche. 37<br />
Die deutsche Elektroindustrie ist im internationalen Vergleich überaus wettbewerbsfähig:<br />
Dies zeigt sich v.a. für die Produktsparten Investitionsgüter und Zulieferkomponenten. Die<br />
größten Investitionsgütersparten sind dabei die Automation, Energietechnik sowie die<br />
Kommunikations- und Informationstechnik. Die Nachfrage nach Elektroinvestitionsgütern<br />
kam in 2008 fast <strong>zur</strong> Hälfte aus dem Ausland. Europa ist dabei mit rund 67,5 % größter<br />
Exportabnehmer, aber auch nach Amerika (11,6 %) und Asien (17,6 %) wird ein großer Teil<br />
der Güter geliefert. 38<br />
Insgesamt macht im Jahr 2008 die Herstellung von Investitionsgütern mit rund 78 % den<br />
Großteil der Produktion aus. Sie hat damit eine größere Bedeutung als allgemein im<br />
Verarbeitenden Gewerbe Deutschlands (Anteil liegt hier durchschnittlich bei 46 %) oder aber<br />
auch im internationalen Vergleich. 39 Dies macht die Elektroindustrie stark anfällig für<br />
konjunkturbedingte Nachfragerückgänge, wie sie sich verstärkt seit Anfang 2009 zeigten. Die<br />
Herstellung von Gebrauchs- und Konsumgütern, die weniger von der konjunkturellen<br />
Entwicklung betroffen ist, spielt hingegen kaum noch eine Rolle. Nach dem Rückzug aus der<br />
Unterhaltungselektronik, der sich vernehmlich in den 1980er und 1990er Jahren abspielte,<br />
folgte der Niedergang der Telekommunikationstechnik und hier besonders der Produktion<br />
von Mobiltelefonen. Neue Sparten mit Wachstumspotenzialen wie MP3-Player oder GPS-<br />
Navigationsgeräte sind in Deutschland bis heute im Vergleich zu anderen europäischen<br />
Ländern nur unterproportional entwickelt. 40<br />
Nachdem der Rückgang bei Auftragseingängen und Produktion in der Elektroindustrie im<br />
März 2009 abflachte, beschleunigte sich die Abwärtsdynamik im April erneut. Insgesamt<br />
gingen in der <strong>Metall</strong>- und Elektroindustrie im August 2009 etwa 23 % weniger Aufträge ein<br />
als noch im Jahr zuvor. Das Produktionsniveau musste aus diesem Grund um<br />
durchschnittlich ein Viertel verringert werden. Speziell im Bereich „Herstellung von<br />
35<br />
Sustain Consult (2009).<br />
36<br />
Vgl. ebd.<br />
37<br />
Hennersdorf u.a. (2009).<br />
38<br />
Deutsche Bank Research (2009).<br />
39 Deutsche Bank Research (2009).<br />
40 <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> (2009a).<br />
34