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OBS-Studie zur Frauenerwerbsarbeit PDF - IG Metall Netzwerk ...

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<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> im verarbeitenden Gewerbe – faire Chancen?<br />

Dies zeigt: Besonders in der Zuliefererindustrie sind Frauen vom „Gender-Pay-Gap“<br />

betroffen. Unterschiede im Einkommen sind in der gesamten Branche in Westdeutschland<br />

deutlich stärker ausgeprägt als in Ostdeutschland.<br />

4.10. Zusammenfassung<br />

In der deutschen Automobilindustrie nahm die Zahl der Beschäftigten bundesweit zwischen<br />

1999 und 2008 um 6,8 % zu. Dieser Zuwachs wirkte sich auf Frauen mit +12,5 % deutlicher<br />

stärker positiv aus als auf Männer mit +6 %. Allerdings relativiert sich dieses Bild bei einem<br />

Ost-West-Vergleich: Im Osten profitierten männliche Beschäftigte etwas stärker vom<br />

Arbeitsplatzaufbau, im Westen Deutschlands hingegen die Frauen. Den mit 18 % höchsten<br />

Frauenanteil weist die Automobil-Zuliefererindustrie auf. Bei Automobilherstellern arbeiten<br />

zwar vergleichsweise die meisten Frauen, dennoch machen sie nur 12 % aller Beschäftigten<br />

aus. Damit ist der Frauenanteil hier am niedrigsten.<br />

Generell wird Teilzeit in der Mehrzahl von Frauen ausgeübt. Dies zeigt sich in<br />

Westdeutschland (Anteil weiblicher Teilzeittätiger: 66,3 %) deutlicher als in Ostdeutschland<br />

(59,5 %). Teilzeitarbeit ist v.a. im Westen Deutschlands unter Frauen verbreitet und steigt<br />

zudem an. In 2008 arbeiteten mit rund 18 % aller weiblichen Beschäftigten dreimal mehr<br />

Frauen in Teilzeit als im Osten Deutschlands (6 %). Die höchste Teilzeitquote unter Frauen<br />

herrscht in westdeutschen Unternehmen der Automobil-Herstellerindustrie (20 %), die<br />

niedrigste in ostdeutschen Unternehmen der Zuliefererindustrie (5 %).<br />

Geringfügige Beschäftigung ist hingegen in der Automobilindustrie keine frauenspezifische<br />

Beschäftigungsform. In Westdeutschland arbeiten mit 51 % etwas mehr Frauen, in<br />

Ostdeutschland mit rund 62 % mehr Männer auf Minijobbasis. Vom Abbau dieser<br />

Beschäftigungsform waren aber gerade Frauen im Osten Deutschlands stärker betroffen als<br />

Männer.<br />

Der Anteil der un- und angelernten Frauen (ohne Berufsabschluss) lag 1999 als auch 2008<br />

in Westdeutschland deutlich höher als in Ostdeutschland. Ihre Zahl ging bundesweit<br />

allerdings im Betrachtungszeitraum <strong>zur</strong>ück. Im Vergleich zu männlichen Beschäftigten ist in<br />

2008 der Anteil Un- und Angelernter bei Frauen in Westdeutschland mit 24,5 % deutlich<br />

höher (Anteil bei Männern: 15 %). In Ostdeutschland sind keine so gravierenden<br />

geschlechtsspezifischen Unterschiede festzustellen. Der Wirtschaftszweig mit dem höchsten<br />

Anteil an un- und angelernten weiblichen Beschäftigten ist sowohl in Ost- als auch<br />

Westdeutschland die Zuliefererindustrie (West: 34,7 %/ Ost: 14 %). Frauen mit einem<br />

Fachhochschul- bzw. Hochschulabschluss sind hingegen – sowohl in Ost- als auch<br />

Westdeutschland – am stärksten in der Herstellerindustrie vertreten. Hier stellen sie in den<br />

alten Bundesländern 19 %, in den neuen Bundesländern sogar knapp 21 % aller weiblichen<br />

Beschäftigten.<br />

Die Belegschaften der Automobilindustrie altern spürbar. Speziell in Ostdeutschland ist fast<br />

jede zweite Frau 45 Jahre oder älter. Gleichzeitig nahm der Anteil der unter 25-Jährigen hier<br />

leicht ab, in Westdeutschland stagniert er. Betrachtet man die “Nachwuchszahlen“<br />

unterschieden nach den einzelnen Wirtschaftzweigen zeigen sich 2008 die höchsten Anteile<br />

der unter 25-Jährigen für die Herstellerindustrie, die niedrigsten in der Zuliefererindustrie.<br />

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