OBS-Studie zur Frauenerwerbsarbeit PDF - IG Metall Netzwerk ...

Frauenerwerbsarbeit im verarbeitenden Gewerbe – faire Chancen?
Setzt man die Beschäftigungsanteile der Jüngeren ins Verhältnis zu denen der Älteren, muss
insgesamt festgestellt werden, dass in der Automobilindustrie eine „demografische
Zeitbombe“ tickt. In der Gruppe der Frauen gestaltet sich die Situation in Ostdeutschland
dramatischer als in Westdeutschland, bei den Männern ist es umgekehrt.
Unterschieden nach den einzelnen Wirtschaftszweigen der Automobilindustrie ist die
Alterung der Belegschaften besonders deutlich in der Zuliefererindustrie (vgl. Grafik 3b,
Gruppe 34.3).
Grafik 3b
34.1
34.2
34.3
West
Ost
West
Ost
West
Ost
Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen in den verschiedenen WZ der
Automobilindustrie nach Alter in Deutschland, 2008
0% 20% 40% 60% 80% 100%
7.542
285
649
157
3.789
413
939
8.293
12.378
418
879
222
1.559
266
12.293
15.934
523
1.230
321
1.729
11.140
464
1.080
10.751
unter 25 Jahren 25-34 Jahre 35-44 Jahre 45-54 Jahre 55-65 Jahre
34.1: Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenmotoren
34.2: Herstellung von Karosserien, Aufbauten und Anhängern
34.3: Herstellung von Teilen und Zubehör für Kraftwagen und Kraftwagenmotoren
Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Nürnberg, Stichtag: 31.12.2008
(vorläufiger Stand), eigene Berechnungen.
Im Jahr 2008 sind in Westdeutschland rund 39 % der Frauen den Älteren zuzurechnen, in
Ostdeutschland sogar 45,4 %. Vergleichbar hoch ist dieser Anteil auch in ostdeutschen
Unternehmen des Wirtschaftszweigs „Herstellung von Karosserien, Aufbauten und
Anhängern“ (42,6 %; vgl. Grafik 3b, Gruppe 32.2)
Ganz anders die Situation in der Herstellerindustrie. Hier ist immerhin jede sechste
Beschäftigte (West: 14,7 %, Ost: 15,5 %) jünger als 25 Jahre, und der Anteil der Älteren ist
erheblich geringer als in der Zuliefererindustrie (vgl. ebenfalls Grafik 3b, Gruppe 34.1).
Dies macht deutlich, dass sich die Alterung der Beschäftigten sowohl in Ost- und West als
auch im Vergleich der einzelnen Zweige der Branche unterschiedlich bemerkbar machen.
Gezielte Strategien zum Umgang mit diesem Sachverhalt sollten deshalb regional, aber auch
zweigspezifisch ausgerichtet sein.
4.245
154
471
158
4.919
690
20