OBS-Studie zur Frauenerwerbsarbeit PDF - IG Metall Netzwerk ...
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<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> im verarbeitenden Gewerbe – faire Chancen?<br />
Wir verstehen diese als Vorschläge für eine Diskussion, die zwischen den Sozialpartnerinnen<br />
und Sozialpartner in Verbänden und Betrieben geführt werden muss – denn<br />
nur, wenn Chancengleichheitspolitik an die betriebliche Realität, wie beispielsweise<br />
Innovationsprozesse, anknüpft, kann sie nachhaltig gestaltet werden. Dabei geht es vor<br />
allem auch um die Offenlegung des Zusammenhangs von Chancengleichheit und Zukunftsfähigkeit<br />
der Unternehmen und Branchen – für verbandliche wie betriebliche Akteurinnen<br />
und Akteure. Dialoge und Diskurse scheinen geboten, um schrittweise das manifeste<br />
Beharrungsvermögen“ abzubauen.<br />
Das Potenzial von Frauen als Fachkräfte erschließen<br />
Die vorliegende <strong>Studie</strong> ergibt einen sinkenden Frauenanteil in den meisten<br />
Industriebranchen und einen geringen Anteil von Frauen bei den Hochqualifizierten, obwohl<br />
qualifizierte Arbeitskräfte gesucht werden. Dies verweist auf zwei Handlungsansätze: Zum<br />
einen muss die reale Attraktivität der Betriebe steigen und dies den jungen Frauen positiv<br />
vermittelt werden. Zum anderen müssen die Betriebe junge Frauen als Fachkräftepotenzial<br />
stärker in den Blick nehmen. Daneben müssen aber auch Frauen, die bislang in sog.<br />
einfachen Tätigkeiten beschäftigt waren und sind, stärker in den Blick als potenzielle künftige<br />
Fachkräfte genommen werden.<br />
Aus diesen Einschätzungen heraus sind Industrieunternehmen also gefordert, attraktiver für<br />
Frauen zu werden. Dazu gehört, wie u.a. die Ergebnisse des Index Gute Arbeit vermitteln,<br />
insbesondere eine gute Arbeitszeitgestaltung wie auch gute soziale Beziehungen<br />
(Kollegialität / Führungsstil). Daneben wissen wir, dass eine positive Besetzung des Themas<br />
Vereinbarkeit von Beruf und Familie die Unternehmen für junge Frauen attraktiver macht.<br />
In den Industriebranchen entfallen zunehmend einfache Tätigkeiten – dieser Trend scheint<br />
bislang unaufhaltsam. Damit entfallen viele Tätigkeitsbereiche, die bislang Frauen verstärkt<br />
besetzt haben. Diese Frauen, die teilweise über eine sehr lange Berufserfahrung verfügen,<br />
sollten künftig stärker für Weiterbildung und einen Qualifikationsaufstieg gewonnen werden.<br />
Parallel ist zu klären, ob die einfachen Tätigkeiten durch eine neue Verknüpfung (z.B.<br />
Qualitätsprüfung) aufgewertet und damit bedeutsamer für die Betriebe gestaltet werden<br />
können.<br />
Neben diesen realen Veränderungsoptionen müssen die jungen Frauen für die Ausbildung in<br />
den Industriebranchen stärker gewonnen werden. Es wäre in diesem Sinne wichtig, dass die<br />
attraktiven Ausbildungsbedingungen und Entwicklungsmöglichkeiten (so sie denn vorhanden<br />
sind) den jungen Frauen (möglichst frühzeitig) vermittelt werden. Im diese Sinne sind<br />
vorhandene Kooperationen mit allgemeinbildenden Schulen aber auch Hochschulen weiter<br />
auszubauen. Denkbar wäre auch, dass ein arbeitsorientiertes Gütesiegel für weibliche<br />
Auszubildende entwickelt wird als Orientierungs- und Mobilisierungsmöglichkeit.<br />
Die Innovationskraft der Unternehmen steigern<br />
Innovationsfähigkeit erweitern heißt hier der Ankerpunkt – dies würde die Mehrheit der<br />
Unternehmen sofort unterschreiben. Bedenklich stimmt, dass die Potenziale und Ressourcen<br />
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