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OBS-Studie zur Frauenerwerbsarbeit PDF - IG Metall Netzwerk ...

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<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> im verarbeitenden Gewerbe – faire Chancen?<br />

dann mehr Frauen eingestellt werden (konnten), wenn die Rahmenbedingungen stimmen:<br />

Eine überdurchschnittlich hohe Einbeziehung von Frauen in Beschäftigung gab es in jenen<br />

Betrieben, die vergleichsweise günstige Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf<br />

und Familie aufweisen konnten. Betriebe mit neu eingestellten weiblichen Fachkräften<br />

realisierten deutlich häufiger Maßnahmen <strong>zur</strong> Förderung der Chancengleichheit von Frauen<br />

und Männern als andere Betriebe. Betriebe, die hochqualifizierte Frauen einstellten, waren<br />

im Gender-Bereich am aktivsten. Wichtig waren Kinderbetreuungsangebote sowie eine<br />

zielgerichtete Förderung von Frauen. 267<br />

Es dürften also zweierlei Probleme zu lösen sein: Zum einen muss die reale Attraktivität der<br />

Betriebe steigen und dies den jungen Frauen positiv vermittelt werden, zum anderen müssen<br />

die Betriebe junge Frauen als Fachkräftepotenzial stärker in den Blick nehmen und damit<br />

ihre Unternehmenskultur im Lichte des demografischen Wandels kritisch hinterfragen.<br />

Die Innovationskraft der Unternehmen ist noch nicht ausgereizt<br />

Innovationen sind in Deutschland für die Entwicklung der industriellen Unternehmen sehr<br />

bedeutsam. Es geht darum, neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, neue Märkte<br />

zu erschließen bzw. alte Märkte zu erhalten, aber auch unternehmensintern Arbeitsprozesse<br />

und damit die Personal- und Organisationsentwicklung voran zu bringen, um u.a.<br />

Lebenslanges Lernen Wirklichkeit werden zu lassen. Doch das Fraunhofer Institut<br />

bescheinigt Deutschland, auf Basis internationaler Vergleiche, eine starke Unterrepräsentanz<br />

der Frauen in eben diesen Innovationsprozessen und fasst bündig zusammen:<br />

“Ideenfindung ist hierzulande scheinbar Männersache“. Im Ergebnis erzeugt die Dominanz<br />

der Männer, dass Unternehmen die Innovationspotenziale ihrer Mitarbeiterinnen nicht<br />

angemessen nutzen können. Somit bewertet das Institut den geringen Anteil weiblicher<br />

Innovateure sogar als Innovationshemmnis und Wettbewerbsnachteil für den Standort<br />

Deutschland “. 268 Leider gilt dies auch für die Branchen in der hier vorliegenden <strong>Studie</strong>, auch<br />

hier kommen hochqualifizierte Frauen nur selten vor. Die mangelnde Attraktivität der<br />

Unternehmen bzw. der mangelnde Zugang junger hochqualifizierter Frauen und weiblicher<br />

Fachkräfte hemmt auch hier Innovationen – nach innen und nach außen. Damit liegen<br />

entscheidende Innovationschancen brach und die Chancengleichheit als Innovationsfaktor<br />

verkannt. 269<br />

Eine geschlechterorientierte Branchendifferenzierung zeigt bedeutsame Unterschiede<br />

Die Ausgangs- und Rahmenbedingungen unterscheiden sich von Branche zu Branche. Das<br />

umfasst Personalabbau oder -aufbau (einhergehend mit einem branchenspezifischen<br />

Strukturwandel), viele oder wenige hochqualifizierte Beschäftigte, mehr oder weniger<br />

Teilzeitbeschäftigung etc. Zudem stellen sich „neue“ Branchen (Herstellung von<br />

267 IAB 2009 Forschungsbericht 4/2009, S.54.<br />

268 http://blog.iao.fraunhofer.de/home/archives/283.html (Stand: 21.12.2009)<br />

269 Vgl. Kutzner, Edelgard / Brandt, Cornelia (2009): Innovation durch Chancengleichheit –<br />

Chancengleichheit durch Innovation, in: Schröder, Lothar / Kutzner,. Edelgard / Brandt, Cornelia (Hg):<br />

Innovation durch Chancengleichheit – Chancengleichheit durch Innovation, Hamburg. I<br />

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