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OBS-Studie zur Frauenerwerbsarbeit PDF - IG Metall Netzwerk ...

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<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> im verarbeitenden Gewerbe – faire Chancen?<br />

Anteil des Handwerks an der Bruttowertschöpfung bei 10 %, in Ostdeutschland hingegen mit<br />

19% knapp doppelt so hoch. 212<br />

Bis zum Jahr 2003 nahmen Zahl und Bruttowertschöpfung der Handwerksbetriebe sowie der<br />

Bestand an Beschäftigten deutlich ab. Es wurden noch rund 660.000 Handwerksbetriebe<br />

bzw. handwerksähnliche Unternehmen gezählt, die insgesamt rund 8 % <strong>zur</strong> deutschen<br />

Bruttowertschöpfung beitrugen und etwa 4,25 Millionen Erwerbstätige beschäftigten. 213 Rund<br />

11,8 Prozent dieser Beschäftigten (etwa 500.000 Personen) befanden sich dabei in der<br />

Ausbildung. 214<br />

Gemessen an den Werten von 1995 haben sich bis 2003 hohe Umsatz- und<br />

Beschäftigungseinbußen von rund 11,5 Prozent bzw. rund 23,6 Prozent im Handwerk<br />

eingestellt. 215 Dieser negative Trend setzte sich bis einschließlich 2006 fort. Für das Jahr<br />

2007 wurde im Handwerk erstmalig von einer Erholung gesprochen. Verantwortlich gemacht<br />

hierfür wurden eine „gute Stimmung“ in der Industrie sowie die hiervon positiv beeinflusste<br />

Baukonjunktur. Ebenso positiv gesehen wurde die Einführung staatlich unterstützter<br />

Fördermöglichkeiten im Rahmen der energetischen Gebäudesanierung, die Erhöhung der<br />

Mehrwertsteuer zum Jahresbeginn 2007 sowie die Möglichkeit, Handwerkerrechnungen<br />

zumindest teilweise von der Steuer abzusetzen. In der Summe habe dies alles dazu<br />

beigetragen, dass das Handwerk zwischen 2006 und Ende 2007 so stark gewachsen sei wie<br />

zuletzt zu Zeiten der deutschen Wiedervereinigung. 216 Konkret stieg so der Umsatz im<br />

Jahresverlauf 2007 um 2,5 % und die Zahl der Beschäftigten zumindest um 0,2 %. 217 Jedoch<br />

fielen die Zuwächse bei Beschäftigung und Umsatz in den einzelnen Gewerbezweigen sehr<br />

unterschiedlich aus: Während im Feinwerkmechanikhandwerk die Beschäftigtenzahlen um<br />

3,3 % und der Umsatz um 9,7 % zunahmen, wuchsen sie im Elektrotechnikhandwerk nur in<br />

sehr geringem Umfang (Umsatz: 1 %; Beschäftigung 0,3 %). Im SHK-Handwerk (Klempner,<br />

Installateure und Heizungsbauer) nahmen Umsatz (-6 %) und Beschäftigung (-0,6 %) sogar<br />

ab. Gemischt das Bild im Tischlereihandwerk: Während die Beschäftigtenzahlen um 0,9 %<br />

zunahmen, ging der Umsatz im Vergleich zu 2006 um 1,3 % <strong>zur</strong>ück. 218<br />

Die Erholung im Handwerk war allerdings aufgrund der einsetzenden Finanz- und<br />

Wirtschaftskrise Ende 2008 nur von kurzer Dauer. Im ersten Quartal 2009 verlangsamte sich<br />

die konjunkturelle Entwicklung deutlich. Die Stimmung unter den Handwerksbetrieben war<br />

dadurch spürbar verschlechtert. Weniger als Zweidrittel der vom Zentralverband des<br />

deutschen Handwerks befragten Betriebsinhaberinnen und -inhaber beurteilten ihre<br />

Geschäftslage als zufrieden stellend oder gut. Im Herbst 2008 waren es noch mehr als<br />

Dreiviertel aller Befragten gewesen. Der extreme Einbruch beim Export traf vor allem<br />

Zulieferer aus dem Handwerk wie Feinwerkmechaniker und Elektromaschinenbauer. Der<br />

Auftragsvorlauf sank für diese von 7,2 Wochen im Jahr 2008 auf 5,5 Wochen ab. 219 Auch<br />

das Kraftfahrzeuggewerbe wurde von der negativen Entwicklung seit Ende 2008 hart<br />

212<br />

Abel u.a. (2001).<br />

213<br />

BMWI (2009).<br />

214<br />

Ebd.<br />

215<br />

BMWI (2009).<br />

216<br />

Vgl. <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> (2007b).<br />

217<br />

Ebd.<br />

218<br />

<strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> (2007b).<br />

219<br />

Schleyer (2009).<br />

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