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OBS-Studie zur Frauenerwerbsarbeit PDF - IG Metall Netzwerk ...

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<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> im verarbeitenden Gewerbe – faire Chancen?<br />

wo durch gute Konjunktur und positive Entwicklungsperspektiven zusätzlicher<br />

Fachkräftebedarf entstand. So berichteten 39,6 % der Handwerke für den gewerblichen<br />

Bedarf und 36,9 % der Bauhandwerker über Probleme, für offene Stellen geeignete<br />

Fachkräfte zu finden. 205<br />

Als Hauptgründe, die der Besetzung von offenen Stellen entgegenstanden, wurden von den<br />

Befragten Betrieben die un<strong>zur</strong>eichende Qualifikation der Bewerber (83,1 %) oder die<br />

mangelnde Eignung der von den Arbeitsagenturen vermittelten Personen (43,8 %)<br />

angegeben. Als weiterer wesentlicher Grund wurde zudem genannt, dass viele vermittelte<br />

Bewerberinnen und Bewerber nicht arbeitsbereit oder arbeitsfähig gewesen seien (49,2<br />

%). 206<br />

Durch diesen Mangel an geeigneten Fachkräften wird sowohl das Umsatz- als auch<br />

Beschäftigungswachstum im Handwerk eingeschränkt. Eine Fluktuation von qualifizierten<br />

Fachkräften in das Verarbeitende Gewerbe aufgrund der besseren Verdienst- und<br />

Aufstiegschancen führt zudem dazu, dass sich im Handwerk eine zunehmende<br />

„Meisterlücke“ und Nachfolgeproblematik zeigt. 207<br />

Ein genaues Bild über Art und Ausmaß der Probleme, mit dem das Handwerk aus den<br />

angeführten Gründen momentan konfrontiert ist, lässt sich allerdings aufgrund der<br />

un<strong>zur</strong>eichenden statistischen Datenlage kaum treffen. Dies trifft besonders auf die Erhebung<br />

geschlechtsspezifischer Daten zu. So fand in den letzten Jahrzehnten eine umfangreichere<br />

Erfassung von Betriebs- und Beschäftigtenzahlen, entsprechenden Strukturangaben sowie<br />

von Informationen zu Umsatz und Arbeitsbedingungen nur in großem zeitlichem Abstand<br />

statt. Die aktuellsten geschlechtsspezifischen Erhebungsergebnisse in systematischer und<br />

umfassender Form stammen aus der letzten Handwerkszählung aus dem Jahr 1995.<br />

Ausgehend von diesen Ergebnissen legt das Statistische Bundesamt seitdem vierteljährlich<br />

Indexwerte <strong>zur</strong> Entwicklung von Umsatz und Beschäftigung im Handwerk vor – allerdings<br />

nicht nach Geschlecht differenziert. 208 Darüber hinaus wurden bis einschließlich 2007<br />

monatliche Angaben zu den Verdiensten im Handwerk ausgewiesen – allerdings auch diese<br />

nicht nach Geschlecht differenziert. 209 Genaue Angaben über den aktuellen Stand oder die<br />

tatsächliche Entwicklung – die sowohl positive als auch negative Folgen für die<br />

(Frauen)Beschäftigungssituation im Handwerk haben können – lassen sich also auf Basis<br />

dieser Datenlage nicht treffen.<br />

Aufgrund dessen findet im Nachfolgenden eine überwiegend auf qualitativen Ergebnissen<br />

beruhende Analyse des Handwerks bzw. der aktuellen Frauenerwerbssituation im Handwerk<br />

statt. Basieren und anknüpfen werden diese auf der statistischen Datengrundlage, die die<br />

letzte Handwerkszählung ergab. Dabei lassen sich allerdings nicht für alle Merkmale, die in<br />

den vorangegangenen Kapiteln dargelegt wurden, valide Aussagen treffen. Teilweise – wie<br />

zum Beispiel in Bezug auf geringfügige oder befristete Beschäftigungsverhältnisse –<br />

existieren für das Handwerk keine qualitativen oder quantitativen Daten. Ebenso besteht<br />

205 ZDH (2006).<br />

206 ZDH (2006).<br />

207 Dispan (2003a).<br />

208 Abel u.a. (2001).<br />

209 Nach 2007 wurde dieses Verfahren eingestellt. Grund hierfür war die Umsetzung konkreter<br />

Maßnahmen im Rahmen des Mittelstandsentlastungsgesetzes (vgl. <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> 2007b: S. 22)<br />

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