OBS-Studie zur Frauenerwerbsarbeit PDF - IG Metall Netzwerk ...
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<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> im verarbeitenden Gewerbe – faire Chancen?<br />
in Ostdeutschland in den letzten Jahren auf deutlichem Wachstumskurs. Aufgrund<br />
ausgeprägter Lieferbeziehungen zu zahlreichen vorgelagerten Branchen wie dem<br />
Maschinenbau, der <strong>Metall</strong>industrie und der Kunststoff- und Textilindustrie stabilisiert sie<br />
zudem die industrielle Entwicklung Ostdeutschlands. 20<br />
Die Automobilindustrie ist eine der wichtigsten Wirtschaftssektoren Deutschlands. Der<br />
Jahresumsatz im Jahr 2008 dieses Sektors betrug – trotz einsetzender Wirtschafts- und<br />
Finanzkrise - 288 Mrd. Euro und damit nur 0,9 % weniger als im Jahr 2007. 21 Ein<br />
Erfolgsfaktor der deutschen Automobilindustrie ist die Forschung und Entwicklung.<br />
Insgesamt investierten die deutschen Automobil-Konzerne in 2008 rund 18,9 Mrd. Euro für<br />
Forschung und Entwicklung, knapp 1 Mrd. mehr als im Vorjahr. 22<br />
Bezogen auf Produktionsvolumen und Umsatz ist Deutschland – nach den USA und Japan –<br />
im internationalen Vergleich die drittgrößte Automobil produzierende Nation. 23 Allerdings ist<br />
das Produktionsniveau im Zeitraum August 2008 bis August 2009 um 22 % gesunken. 24<br />
Dieser Einbruch ist in erster Linie auf einen Rückgang des Exportvolumens <strong>zur</strong>ückzuführen,<br />
liefert die deutsche Automobilindustrie doch rund 70 % ihrer Fahrzeuge ins Ausland. Die<br />
Nachfrage auf dem Inlandsmarkt hingegen verzeichnete – maßgeblich bedingt durch die<br />
Einführung der Umweltprämie – ein Plus von 4 %. Entlassungen im größeren Stil konnten mit<br />
Hilfe des Instruments Kurzarbeit verhindert werden.<br />
Allerdings ist die Situation der Automobilindustrie schwierig wie noch nie, so Berthold Huber,<br />
Erster Vorsitzender der <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong>, auf der Automobil- und Zuliefererkonferenz am 25. März<br />
2009. Denn die Automobilindustrie sei sowohl von der Finanzmarkt-, der Konjunktur- als<br />
auch der Strukturkrise betroffen und diese verstärkten sich gegenseitig. 25 Wie sich dies<br />
zukünftig auf die wirtschaftliche sowie beschäftigungspolitische Bedeutung – gerade auch in<br />
Bezug auf weibliche Beschäftigte – auswirkt, muss in den kommenden Monaten genau<br />
beobachtet werden.<br />
4.1. Beschäftigungsentwicklung<br />
Die Zahl der Beschäftigten in der deutschen Automobilindustrie nahm zwischen 1999 und<br />
2008 um 6,5 % zu. Von diesem Stellenzuwachs profitierten Frauen etwas mehr als Männer.<br />
Dadurch stieg ihr Beschäftigtenanteil von rund 13,3 % im Jahr 1999 auf knapp 14 % im Jahr<br />
2008 an. Es gab in 2008 knapp 11.000 Frauen mehr in der Branche als noch 1999. Dies<br />
macht einen Zuwachs von 12,5 % aus. Die Zahl der männlichen Beschäftigten stieg im<br />
gleichen Zeitraum um 33.771 Personen, was allerdings nur einen Zuwachs von knapp 6 %<br />
bedeutet (vgl. auch Anhang, Tabelle 1b).<br />
20<br />
IMU-Institut Berlin GmbH (2007).<br />
21<br />
http://www.vda.de/de/zahlen/jahreszahlen/allgemeines/.<br />
22<br />
VDA (2009).<br />
23<br />
Bundesregierung (2008).<br />
24<br />
Infografik extranet.igmetall.de.<br />
25<br />
Huber, B. (2009).<br />
14