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Frauenerwerbsarbeit im verarbeitenden Gewerbe – faire Chancen? Westfalen konzentrieren, haben die Windanlagenhersteller v.a. in den nördlichen Bundesländern ihre Standorte. Eine Umfrage kommt zu dem Ergebnis, dass die Hersteller beim Bau und der Entwicklung von Anlagen etwa 20 % der Arbeitsplätze in der Branche anbieten. 185 Dazu kommen bei den Anlagenbauern, aber auch bei unabhängigen Serviceunternehmen mindestens ebenso viele Beschäftigte im Bereich Montage, Installation und Wartung. Zu den direkt in der Windbranche Beschäftigten gehören auch noch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Betreibergesellschaften, der einschlägigen Ingenieurbüros sowie Planungs- und Projektierungsunternehmen. Die Mehrheit der Beschäftigten der Branche ist bei Zuliefererfirmen zu finden, insbesondere im Maschinen- und Anlagenbau (Generatoren, Turbinen und Komponenten). In der bereits oben benannten Umfrage gaben die Unternehmen an, 25 % Frauen zu beschäftigten. Neben der Windkraft zählt die Nutzung der Solarenergie sowohl in der Strom- als auch in der Wärmeerzeugung zu den Wachstumsbereichen der regenerativen Energiewirtschaft. Hinsichtlich der Nutzung von Sonnenenergie wird zwischen Photovoltaik und Solarthermie unterschieden. Bei der Photovoltaik wird elektrische Energie mittels Solarzellen direkt aus dem Sonnenlicht gewonnen. In der Solarthermie werden Kraftwerke oder Solarkollektoren zur Erzeugung von Hoch- oder Niedertemperaturwärme eingesetzt. Die größten relativen Beschäftigungszuwächse im Bereich der regenerativen Energien erzielte in den vergangenen Jahren der Bereich der Photovoltaik. 186 Nach Angaben der Unternehmen sind 33 % der Beschäftigten Frauen. Regionale Zentren der Unternehmen im Sektor Photovoltaik sind die Ostdeutschland, Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Neben den handwerklichen Betrieben, die Beratung, Installation und Wartung der Technik anbieten, prägen im Solarthermie-Bereich die großen Heizungsfirmen wie z.B. Viessmann und Bosch Buderus die Branche, aber auch Spezialisten für solarthermische Anlagen wie Solvis und Wagner Solar haben sich etabliert. Die meisten Arbeitsplätze im Rahmen des Kollektorbaus verteilen sich auf Westdeutschland. Duale Ausbildungsberufe, die u.a. bei der Herstellung von Anlagen für erneuerbare Energien eingesetzt werden, sind: 187 Anlagenmechanikerin / Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Elektronikerin / Elektroniker für Geräte und Systeme, Elektronikerin / Elektroniker für Maschinen und Antriebstechnik, Fachinformatikerin / Fachinformatiker, Fertigungsmechanikerin / Fertigungsmechaniker. Daneben sind hier auch Ingenieurinnen und Ingenieure beschäftigt, die entweder die klassischen technischen Studiengänge, oder aber auch den Schwerpunkt Umwelt & Technik / Alternative Energien / Regenerative Energien / Regenerative Energieerzeugung / Energie- und Recycling- Management / BioEnergie etc. gewählt haben. Sowohl in der dynamisch wachsenden Windkraftindustrie als auch in den Bereichen der Solarwirtschaft und der Biomassenutzung gelten mittelständische Unternehmen in der Entwicklung, dem Bau und dem Betrieb von Anlagen als strukturprägend. Das wachsende Interesse großer Mineralöl- und Energiekonzerne an den regenerativen Energien führt zu zahlreichen Restrukturierungen in der Branche und innerhalb der einzelnen Sektoren. So 185 Vgl. Bühler,T. u.a. (2007). 186 IG Metall (2007a). 187 BMBF (2008). 155

Frauenerwerbsarbeit im verarbeitenden Gewerbe – faire Chancen? investieren national und international führende Großunternehmen (Shell, BP-Amoco, General Electric, E.on, Siemens) zunehmend in den Markt erneuerbarer Energien, indem sie eigene Tochterunternehmen gründen oder Hersteller- und Betreiberbetriebe übernehmen. Der Umsatz der in Deutschland ansässigen Hersteller von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien ist im vergangenen Jahr ebenfalls gestiegen und beläuft sich nach einer ersten Schätzung auf 14,65 Mrd. Euro. Der starke Ausbau der Photovoltaik in Deutschland trägt erheblich hierzu bei. Im Bereich der Erneuerbaren Energien scheinen sich im letzten Quartal 2008 die Auswirkungen der Krise im Wesentlichen auf eine Verzögerung bei der Realisierung eingegangener Aufträge beschränkt zu haben. 188 Auf den Auslandsmärkten beeinflusst die Finanzkrise durch sich verschlechternde Länderratings und eine zum Teil dramatische Schwächung örtlicher Banken die Projektfinanzierung. Abnehmende Rentabilität durch gesunkene Energiepreise und die Kopplung der EE-Förderung an staatliche Budgets stellen neue, durch die Finanz- und Konjunkturkrise geprägte Risiken im Auslandsgeschäft dar. Wenngleich die Auswirkungen der wirtschaftlichen Situation sich derzeit nicht mit Sicherheit vorhersagen lassen, wird aller Voraussicht nach die Entwicklung der Beschäftigung der EE- Branche weiterhin positiv sein. Es wird weiterhin davon ausgegangen, dass bis zum Jahr 2020 mindestens 400.000 Beschäftigte in der Branche der erneuerbaren Energien in Deutschland möglich sein werden. Im Folgenden wird die Frauenbeschäftigung in zwei Bereichen anhand der Daten der Bundesagentur für Arbeit nach der WZ 2008 genauer betrachtet: Zum einen die WZ 28.11: Herstellung von Verbrennungsmotoren und Turbinen (ohne Motoren für Luft- und Straßenfahrzeuge). Diese umfasst u.a. Herstellung von Turbinen für Dampfkraft, Wasserkraft und Windkraft. Zum anderen die WZ 26.11.1: Herstellung von Solarzellen und Solarmodulen. Damit unterscheiden sich die absoluten Zahlen von den Bruttobeschäftigungsprognosen des Umweltbundesministeriums (s.o.), da insbesondere der Bereich der Herstellung und auch hier nur Teilbereiche betrachtet werden. 14.1. Beschäftigungsstruktur Die Frauenbeschäftigung in den hier betrachteten Zweigen der erneuerbaren Energien war 2008 vergleichweise gering und lag bundesweit bei rund 14 % [WZ 28.11.] bzw. bei rund 25 % [WZ 26.11.1]. Bemerkenswert ist die Verteilung nach Ost- und Westdeutschland. Während sich die Beschäftigung in der Turbinenherstellung [WZ 28.11.] mit 85 % etwas stärker auf Westdeutschland konzentriert 189 , ist der Bereich der Herstellung von Solarzellen / Solarmodulen deutlich auf Ostdeutschland konzentriert. Hier arbeiten rund 65 % der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. 188 O’Sullivan, M. u.a. (2009). 189 Im Vergleich: In Westdeutschland arbeiten über alle Branchen hinweg 81 % der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland. 156

<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> im verarbeitenden Gewerbe – faire Chancen?<br />

Westfalen konzentrieren, haben die Windanlagenhersteller v.a. in den nördlichen<br />

Bundesländern ihre Standorte.<br />

Eine Umfrage kommt zu dem Ergebnis, dass die Hersteller beim Bau und der Entwicklung<br />

von Anlagen etwa 20 % der Arbeitsplätze in der Branche anbieten. 185 Dazu kommen bei den<br />

Anlagenbauern, aber auch bei unabhängigen Serviceunternehmen mindestens ebenso viele<br />

Beschäftigte im Bereich Montage, Installation und Wartung. Zu den direkt in der<br />

Windbranche Beschäftigten gehören auch noch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />

Betreibergesellschaften, der einschlägigen Ingenieurbüros sowie Planungs- und Projektierungsunternehmen.<br />

Die Mehrheit der Beschäftigten der Branche ist bei Zuliefererfirmen zu<br />

finden, insbesondere im Maschinen- und Anlagenbau (Generatoren, Turbinen und<br />

Komponenten). In der bereits oben benannten Umfrage gaben die Unternehmen an, 25 %<br />

Frauen zu beschäftigten.<br />

Neben der Windkraft zählt die Nutzung der Solarenergie sowohl in der Strom- als auch in<br />

der Wärmeerzeugung zu den Wachstumsbereichen der regenerativen Energiewirtschaft.<br />

Hinsichtlich der Nutzung von Sonnenenergie wird zwischen Photovoltaik und Solarthermie<br />

unterschieden. Bei der Photovoltaik wird elektrische Energie mittels Solarzellen direkt aus<br />

dem Sonnenlicht gewonnen. In der Solarthermie werden Kraftwerke oder Solarkollektoren<br />

<strong>zur</strong> Erzeugung von Hoch- oder Niedertemperaturwärme eingesetzt. Die größten relativen<br />

Beschäftigungszuwächse im Bereich der regenerativen Energien erzielte in den<br />

vergangenen Jahren der Bereich der Photovoltaik. 186 Nach Angaben der Unternehmen sind<br />

33 % der Beschäftigten Frauen. Regionale Zentren der Unternehmen im Sektor Photovoltaik<br />

sind die Ostdeutschland, Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Neben den<br />

handwerklichen Betrieben, die Beratung, Installation und Wartung der Technik anbieten,<br />

prägen im Solarthermie-Bereich die großen Heizungsfirmen wie z.B. Viessmann und Bosch<br />

Buderus die Branche, aber auch Spezialisten für solarthermische Anlagen wie Solvis und<br />

Wagner Solar haben sich etabliert. Die meisten Arbeitsplätze im Rahmen des Kollektorbaus<br />

verteilen sich auf Westdeutschland.<br />

Duale Ausbildungsberufe, die u.a. bei der Herstellung von Anlagen für erneuerbare Energien<br />

eingesetzt werden, sind: 187 Anlagenmechanikerin / Anlagenmechaniker für Sanitär-,<br />

Heizungs- und Klimatechnik, Elektronikerin / Elektroniker für Geräte und Systeme,<br />

Elektronikerin / Elektroniker für Maschinen und Antriebstechnik, Fachinformatikerin /<br />

Fachinformatiker, Fertigungsmechanikerin / Fertigungsmechaniker. Daneben sind hier auch<br />

Ingenieurinnen und Ingenieure beschäftigt, die entweder die klassischen technischen<br />

<strong>Studie</strong>ngänge, oder aber auch den Schwerpunkt Umwelt & Technik / Alternative Energien /<br />

Regenerative Energien / Regenerative Energieerzeugung / Energie- und Recycling-<br />

Management / BioEnergie etc. gewählt haben.<br />

Sowohl in der dynamisch wachsenden Windkraftindustrie als auch in den Bereichen der<br />

Solarwirtschaft und der Biomassenutzung gelten mittelständische Unternehmen in der<br />

Entwicklung, dem Bau und dem Betrieb von Anlagen als strukturprägend. Das wachsende<br />

Interesse großer Mineralöl- und Energiekonzerne an den regenerativen Energien führt zu<br />

zahlreichen Restrukturierungen in der Branche und innerhalb der einzelnen Sektoren. So<br />

185 Vgl. Bühler,T. u.a. (2007).<br />

186 <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> (2007a).<br />

187 BMBF (2008).<br />

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