OBS-Studie zur Frauenerwerbsarbeit PDF - IG Metall Netzwerk ...
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<strong>Frauenerwerbsarbeit</strong> im verarbeitenden Gewerbe – faire Chancen?<br />
Industrie. Somit ist ein „weltweiter Informationsraum“ verfügbar, über den die<br />
Produktionsprozesse und die gesellschaftliche Kommunikation in neuer Qualität realisiert<br />
werden können. Das heißt konkret: Nicht nur Nutzerinnen und Nutzer von<br />
Informationstechnologien können sich problemlos über Raum und Zeit hinweg vernetzen und<br />
austauschen, sondern auch die Produktion – gerade von IT-Software – kann per Internet<br />
mühelos über Landesgrenzen und Zeitzonen hinweg abgewickelt werden, ist also an feste<br />
Standorte nicht mehr zwingend gebunden. IT-Entwicklerinnen und -entwickler aus den USA<br />
oder Indien können so ohne Probleme an gemeinsamen Projekten mit IT-Spezialistinnen und<br />
-spezialisten aus Deutschland oder Frankreich zusammenarbeiten, ohne sich jemals<br />
persönlich zu treffen oder gar an einem gemeinsamen Ort zu arbeiten. Begriffe wie<br />
Teamarbeit oder Outsourcing bekommen unter diesen Voraussetzungen eine völlig neue<br />
Dimension. Dies bildet die Basis für einen Umbruch in der IT-Industrie – nicht nur in<br />
Deutschland, sondern in fast allen Ländern der Welt. Der Mittelstand ist der<br />
Innovationstreiber für den IKT-Standort Deutschland. 2008 zählte das Statistische<br />
Bundesamt 67.000 aktive KMU.<br />
Mit der Neuordnung der IT-Berufe wurde versucht, die sich wandelnden Anforderungen in<br />
das Berufsbild zu integrieren, indem technische, wirtschaftliche und projektorientierte<br />
Ausbildungsinhalte zu einem Ausbildungsrahmenplan zusammengefasst wurden, der sich<br />
eng am Geschäftsprozess orientiert. 126 Für das Berufsfeld Informationstechnologie gibt es<br />
zahlreiche Berufsbezeichnungen. Dies hat zwei Gründe: Zum einen trägt dieselbe Tätigkeit<br />
mehrere Bezeichnungen, zum anderen existiert eine Vielfalt von unterschiedlichen<br />
Tätigkeiten und Einsatzfeldern. Unter IT-Fachleuten werden hier folgende Berufe<br />
zusammengefasst: Systemanalytikerinnen und -analytiker, Organisatorinnen und<br />
Organisatoren, Anwendungs- und Systemprogrammiererinnen und -programmierer,<br />
Vertriebsfachleute (EDV), Datenverarbeitungskaufleute, Informatikerinnen und Informatiker<br />
(EDV) 127<br />
Die Wirtschaftkrise geht auch an dieser Branche nicht spurlos vorüber, obwohl die<br />
allgemeinen Entwicklungstrends anderes vermuten lassen. So bestätigte BITKOM<br />
(Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.) im März<br />
2009 einerseits eine positive Umsatzprognose für das Jahr 2009. Danach werde der<br />
deutsche Markt für Informationstechnologie und Telekommunikation 2009 um 0,2 % auf<br />
132,7 Milliarden Euro wachsen. Stabilisierend, so die Einschätzung von BITKOM, wirkten<br />
die steigenden IT-Ausgaben der öffentlichen Hand und das Konjunkturprogramm der<br />
Bundesregierung. Andererseits veröffentlichte die BITKOM <strong>zur</strong> CeBIT im März 2009 auch<br />
eine repräsentative Umfrage unter IT-Unternehmen. Nach dieser erklärten 55 % der<br />
befragten Unternehmen zwar, dass weder ihre Umsätze noch ihre Aufträge bis zum<br />
Befragungszeitpunkt <strong>zur</strong>ückgegangen seien. 45 % fühlten sich dennoch von der Krise<br />
betroffen. 128 Diese Befürchtungen wurden durch neue Hochrechnungen von Juni 2009<br />
bestätigt – zumindest zum Teil: Während bei Software und Dienstleistungen weiterhin mit<br />
einem leichten Zuwachs gerechnet wurde, erwartete man im Hardware-Sektor einen<br />
Rückgang der Umsatzzahlen. 129<br />
126<br />
Kompetenzzentrum Technik – Diversity – Chancengleichheit e.V. (2006).<br />
127<br />
Bundesagentur für Arbeit (2009).<br />
128<br />
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (2009a).<br />
129 <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> (2009d).<br />
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