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Chancengleichheit in der betrieblichen Gesundheitsförderung

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Handlungsmöglichkeiten<br />

3.3 Maßnahmen <strong>der</strong> Betrieblichen Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

auf <strong>Chancengleichheit</strong><br />

prüfen<br />

Anhand des folgenden Beispiels bei VW sollen e<strong>in</strong>ige<br />

Maßnahmen dargestellt werden, die Stressbewältigung im<br />

Zusammenhang mit <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>barkeit von Beruf und Familie<br />

positiv bee<strong>in</strong>flussen und <strong>in</strong>sgesamt gesundheitsför<strong>der</strong>lich<br />

wirken.<br />

Hervorzuheben ist, dass es sich um e<strong>in</strong> Projekt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

stark männlich dom<strong>in</strong>ierten Fertigungsbereich – <strong>der</strong> Getrie-<br />

befertigung – handelt. Damit wird unterstrichen:<br />

Die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung e<strong>in</strong>er <strong>Chancengleichheit</strong>sperspektive <strong>in</strong> die<br />

Betriebliche Gesundheitsför<strong>der</strong>ung hat für Frauen und Män-<br />

ner gesundheitsför<strong>der</strong>liche Aspekte.<br />

Das Projekt StrAFF untersucht die Wirkung von beruflicher<br />

Belastung und partnerschaftlicher Unterstützung bei über-<br />

wiegend männlichen Automobilarbeitern mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Es<br />

wurde gezeigt, dass <strong>der</strong> Zusammenhang zwischen Arbeits-<br />

belastungen und psychosomatischen Beschwerden u. a.<br />

durch partnerschaftliche Ressourcen, e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen<br />

Bewältigungshandeln, abgeschwächt werden kann. Das<br />

gilt aber nur <strong>in</strong> dem Maße, <strong>in</strong> dem das Familienleben nicht<br />

ebenso durch Arbeitsbelastungen bee<strong>in</strong>trächtigt wird. Die<br />

Erfahrung, dass das Familienleben durch die berufliche Ar-<br />

beit bee<strong>in</strong>trächtigt wird, ist e<strong>in</strong> eigenständiger Stressor, den<br />

es als potentielles Gesundheitsrisiko zu beachten gilt – und<br />

<strong>der</strong> kaum durch <strong>in</strong>dividuelle o<strong>der</strong> partnerschaftliche Bewäl-<br />

tigungsstrategien abgefe<strong>der</strong>t werden kann.<br />

Projekt StrAFF<br />

Projektname<br />

StrAFF: Neue Qualität <strong>der</strong> Arbeit: Stresskompetenzent-<br />

wicklung als Instrument zur Gesundheitsför<strong>der</strong>ung bei<br />

Organisationsangehörigen e<strong>in</strong>es Automobilherstellers<br />

mit familiärer und beruflicher Doppelbelastung ( 2002 )<br />

Träger<br />

VW Baunatal <strong>in</strong> Kooperation mit Universität Jena<br />

Regionale Zuordnung<br />

Nordhessen<br />

Branchenspezifische Zuordnung<br />

Automobilhersteller<br />

Ziele<br />

Kompetenzentwicklung zur Stressreduzierung bei Be-<br />

schäftigten ( Schichtarbeiter/<strong>in</strong>nen aus <strong>der</strong> Getriebefer-<br />

tigung ) mit Doppelbelastung Familien und Beruf<br />

Projekt- und Prozessdarstellung<br />

Insgesamt konnten von dem Projekt StrAFF ca. 300 Be-<br />

schäftigte profitieren. Der Pilotbereich wurde deshalb<br />

ausgewählt, weil<br />

a) das Durchschnittsalter <strong>in</strong> <strong>der</strong> Getriebefertigung im<br />

Vergleich zu an<strong>der</strong>en Fertigungsbereichen sehr jung<br />

war ( 31,1 Jahren )<br />

b) <strong>der</strong> Anteil von Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen, die <strong>in</strong> Partner-<br />

schaften mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n leben, bei über 40 Prozent lag.<br />

In <strong>der</strong> Getriebefertigung s<strong>in</strong>d zu 89 Prozent Männer und<br />

zu 11 Prozent Frauen beschäftigt.<br />

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