Chancengleichheit in der betrieblichen Gesundheitsförderung
Chancengleichheit in der betrieblichen Gesundheitsförderung
Chancengleichheit in der betrieblichen Gesundheitsförderung
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■ Belastung: mangelnde und unflexible Betreuung<br />
■ Die Teilnehmer<strong>in</strong>nen aus den ländlichen Räumen be-<br />
mängeln das ger<strong>in</strong>ge Betreuungsangebot für K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
unter drei Jahren.<br />
■ Der Aspekt <strong>der</strong> zu starren Öffnungszeiten wurde auch<br />
hier kritisiert. Die berufstätigen Frauen s<strong>in</strong>d daher<br />
auf private Netzwerke angewiesen. Fehlen diese<br />
Netzwerke, muss die Berufstätigkeit drastisch e<strong>in</strong>ge-<br />
schränkt o<strong>der</strong> aufgegeben werden.<br />
■ Engpässe tauchen auf z. B. <strong>in</strong> den Ferienzeiten o<strong>der</strong><br />
bei längerer Erkrankung e<strong>in</strong>es Angehörigen. Gibt<br />
es ke<strong>in</strong> Angebot zur Regulierung dieses Engpasses,<br />
wird das Gefühl <strong>der</strong> Überfor<strong>der</strong>ung genannt.<br />
■ Belastung: schlechtes Gewissen<br />
■ Als belastend wurde auch das schlechte Gewissen<br />
gegenüber den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n genannt, wenn aufgrund <strong>der</strong><br />
beruflichen Verpflichtungen die Zeit für die K<strong>in</strong><strong>der</strong> zu<br />
kurz wird o<strong>der</strong> diese häufig als letzte aus <strong>der</strong> Betreu-<br />
ung abgeholt werden etc.<br />
■ Belastung: Arbeitsumfang und ke<strong>in</strong>e eigene Zeit<br />
■ Als sehr belastend wurde von den Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />
<strong>der</strong> Gesundheitszirkel genannt, dass es an Erho-<br />
lungs- und eigenen Regenerationszeiten mangelt.<br />
■ Die Frauen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> ihren Zeiten eng getaktet; wenn<br />
sie von <strong>der</strong> Erwerbsarbeit kommen, geht die Arbeit<br />
zuhause ( K<strong>in</strong><strong>der</strong> abholen, Essen zubereiten, auf Be-<br />
dürfnisse und Wünsche an<strong>der</strong>er e<strong>in</strong>gehen ) nahtlos<br />
weiter.<br />
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■ Ebenfalls belastend ist, dass Probleme aus dem ei-<br />
nen Lebensbereich <strong>in</strong> den an<strong>der</strong>en und umgekehrt<br />
h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>ragen; es herrscht das Gefühl, niemals »ab-<br />
schalten« zu können.<br />
■ Belastung: Aufteilung <strong>der</strong> Familien- und Hausarbeit<br />
■ Die Frauen erhielten wenig o<strong>der</strong> ke<strong>in</strong>e Unterstützung<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Haus- und Familienarbeit und leiden unter <strong>der</strong><br />
»Allzuständigkeit«.<br />
■ Das E<strong>in</strong>for<strong>der</strong>n von Unterstützung war mit Frustration<br />
und Konflikten belastet.<br />
Neben den Belastungen, die über die Zirkelarbeit ermittelt<br />
wurden, gab es aber auch gesundheitsför<strong>der</strong>liche Aspekte<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>barkeit von Beruf und Familie, die von den Teil-<br />
nehmer<strong>in</strong>nen benannt wurden:<br />
Dazu zählten Aspekte wie:<br />
■ Stolz und e<strong>in</strong> höheres Selbstwertgefühl auf das Geleis-<br />
tete; sich <strong>der</strong> eigenen Kompetenz gewahr werden,<br />
■ Das Gefühl von Autonomie und eigener Spielräume<br />
durch die f<strong>in</strong>anziellen Ressourcen <strong>der</strong> Erwerbsarbeit,<br />
■ Die Möglichkeiten des Perspektivwechsels durch den<br />
Wechsel <strong>der</strong> Lebensbereiche und auch <strong>der</strong> Gew<strong>in</strong>nung<br />
von Abstand,<br />
■ Berufstätigkeit ermöglicht darüber h<strong>in</strong>aus, <strong>der</strong> Haus-<br />
und Familienarbeit als »Fass ohne Boden« Grenzen zu<br />
setzen durch zeitliche Beschränkungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Verfügbar-<br />
keit.<br />
Handlungsmöglichkeiten