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Chancengleichheit in der betrieblichen Gesundheitsförderung

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Handlungsmöglichkeiten<br />

Prozessdarstellung<br />

In den Pilotbetrieben wurden zunächst zwei Steuerungse<strong>in</strong>-<br />

heiten e<strong>in</strong>gerichtet:<br />

■ Gesundheitszirkel zur Problemerhebung und Entwick-<br />

lung von Lösungsansätzen; es handelt sich bei den Teil-<br />

nehmer<strong>in</strong>nen um jeweils fünf bis zehn Personen e<strong>in</strong>er<br />

hierarchischen Ebene.<br />

■ E<strong>in</strong> Projektsteuerkreis zur Prüfung <strong>der</strong> Umsetzbarkeit<br />

<strong>der</strong> Lösungsvorschläge, <strong>der</strong>en Umsetzung im Betrieb<br />

sowie zur Herstellung von betrieblicher Öffentlichkeit.<br />

In dieser Arbeitse<strong>in</strong>heit kommen Vertreter/<strong>in</strong>nen <strong>der</strong><br />

Betriebsparteien und Personen, die mit Fragen <strong>der</strong> Ge-<br />

sundheit im Betrieb betraut s<strong>in</strong>d ( z. B. werksärztlicher<br />

Dienst ), zusammen.<br />

Die Gesundheitszirkel dienten dazu, geme<strong>in</strong>sam mit den<br />

Teilnehmer<strong>in</strong>nen gesundheitliche Belastungen und gesund-<br />

heitsför<strong>der</strong>liche Ressourcen, die durch <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>barkeit<br />

von Beruf und Familie entstehen, zu ermitteln und betriebs-<br />

nahe Lösungsansätze zu erarbeiten.<br />

Es fanden zwischen fünf und sieben etwa zweistündige Zir-<br />

keltreffen statt.<br />

Durch die Zirkelarbeit <strong>in</strong> den unterschiedlichen Betrieben<br />

konnten sogenannte »Dauerbrenner«, also Belastungen,<br />

die immer wie<strong>der</strong>kehrend genannt wurden, ermittelt wer-<br />

den. Diese stellen sich wie folgt dar:<br />

■ Belastung: psychosoziale Belastungen<br />

■ Bewusst gesundheitsschonendes Arbeiten wird er-<br />

schwert durch wachsenden Zeit- und Leistungsdruck<br />

sowie personelle Unterbesetzung. Die Frauen gehen<br />

aus Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes trotz<br />

Erkrankung arbeiten.<br />

■ Die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen-Vorgesetzten-Beziehung wird<br />

als belastend empfunden. Vorgesetzte werden als<br />

fachlich kompetent, nicht aber im Umgang mit Mitar-<br />

beiter<strong>in</strong>nen versiert wahrgenommen.<br />

■ Fehlende Mitsprachemöglichkeiten z. B. bei <strong>der</strong> An-<br />

schaffung von Arbeitsgeräten.<br />

Das Anliegen, die eigene Arbeit im Rahmen persönlicher<br />

und betrieblicher Qualitätskriterien »gut« zu machen,<br />

war e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Anliegen <strong>der</strong> Teilnehmer<strong>in</strong>nen.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs stehen starre betriebliche Strukturen, enge<br />

Vorgaben und ger<strong>in</strong>ge Handlungsspielräume <strong>der</strong> Um-<br />

setzung entgegen, was zu Frustration und Motivations-<br />

hemmnissen führt.<br />

■ Belastung: Arbeitszeit<br />

■ Enge Arbeitszeitvorgaben o<strong>der</strong> kurzfristig angeord-<br />

nete Mehrarbeit machen die Koord<strong>in</strong>ation von Beruf<br />

und Familie zu e<strong>in</strong>em kaum lösbaren Problem und<br />

führen zu negativem Stress.<br />

■ Die nicht mit <strong>der</strong> Arbeitszeit zu vere<strong>in</strong>barenden Öff-<br />

nungszeiten <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuung wurde genannt.-<br />

Nur sehr e<strong>in</strong>geschränkte eigene Verfügbarkeit über<br />

Zeitausgleiche führt bei <strong>der</strong> Koord<strong>in</strong>ation mit Eltern-<br />

sprechtagen, notwendigen Behördengängen etc. zu<br />

Stresssituationen.<br />

■ Die angebotenen Teilzeitvarianten s<strong>in</strong>d zu starr.<br />

40 Stunden Vollzeitbeschäftigung ( österreichische<br />

Regelung ) s<strong>in</strong>d den Frauen mit Vere<strong>in</strong>barkeitsaufga-<br />

ben zuviel, 20 Stunden zu wenig.<br />

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