Frauen- und Gleichstellungspolitik... ...tut gut! - Nord-Süd-Netz
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Gute Praxis <strong>und</strong> betriebliche Lösungen<br />
– Betriebliche Prozesse der <strong>Frauen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Gleichstellungspolitik</strong><br />
1 Ein langer <strong>und</strong> erfolgreicher Kampf in der BMW Group<br />
Das Thema Familie <strong>und</strong> Kinder im Unternehmen voranzutreiben war laut<br />
Betriebsrätin Barbara Beck, in der BMW AG ein langer Kampf. Doch obwohl auch<br />
heute noch nicht alles Gold ist, was glänzt: Der Einsatz hat sich gelohnt. Im Herbst<br />
2000 erhielt die BMW AG den Bayerischen <strong>Frauen</strong>förderpreis – als Wegbereiter für<br />
Individualität, Flexibilität <strong>und</strong> neue Arbeitsformen. Dieser Preis wird jährlich vom<br />
Bayerischen Staatsministerium an bayerische Unternehmen verliehen, die mit<br />
Engagement <strong>und</strong> Kreativität die Chancengleichheit von <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> Männern<br />
verwirklichen.<br />
Anregungen <strong>und</strong> Impulse für die betrieblichen Aktivitäten gewinnen die Kolleginnen<br />
auch aus dem <strong>Netz</strong>werk Chancengleichheitspolitik in der Automobilindustrie. Dieses<br />
ist beim IG Metall Vorstand, Funktionsbereich <strong>Frauen</strong>- <strong>und</strong> <strong>Gleichstellungspolitik</strong><br />
angesiedelt.<br />
1. Effizienz <strong>und</strong> mitarbeiterorientierte Personalpolitik<br />
Die BMW AG ist ein führendes Unternehmen der Automobilbranche, das sich in den<br />
letzten 15 Jahren von einem nationalen Autohersteller <strong>und</strong> Exporteur hin zu einem<br />
global operierenden Konzern entwickelt hat. Derzeit verfügt es über 15<br />
Produktionsstätten in sieben Ländern, neun davon in Deutschland. Die Zahl seiner<br />
Beschäftigten ist in den letzten Jahren wieder gewachsen <strong>und</strong> liegt jetzt bei <strong>gut</strong><br />
105.000. Auch der Anteil der weiblichen Angestellten hat zugenommen <strong>und</strong> 2005<br />
die 20%-Marke erreicht.<br />
Anfang der 80er Jahre begann die BMW AG, ihre Personalpolitik an Werten <strong>und</strong><br />
Mitarbeitern zu orientieren. Heute tragen die acht Leitlinien der Personalpolitik der<br />
BMW Group die Überschrift „Wertorientierte Personalpolitik“ <strong>und</strong> demnach sind die<br />
MitarbeiterInnen der wesentliche Erfolgsfaktor im Unternehmen. Deren Interessen<br />
sollen seitdem bei allen Strategieentscheidungen berücksichtigt werden. Dies<br />
äußert sich u.a. in flexibilisierten Arbeitszeiten, der Möglichkeit, ein Sabbatical zu<br />
nehmen oder alternierende Telearbeit zu machen. Flexible Arbeitszeitgestaltung ist<br />
auch ein zentrales Moment in Fragen der Gleichstellung von <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> Männern.<br />
Die BMW AG möchte die Effizienz steigern, ihre Marktorientierung verbessern <strong>und</strong><br />
saisonalisieren. Sie möchte sie die persönliche Balance ihrer MitarbeiterInnen<br />
gewährleisten - damit diese ihren Kopf frei haben, um ihre Leistungsmöglichkeiten<br />
für das Unternehmen entfalten zu können.<br />
2. „Familienservice“ <strong>und</strong> „Strolche“ fördern<br />
1989 begann die Betriebsrätin Barbara Beck, sich für Kinderbetreuung zu<br />
engagieren. Sie organisierte Veranstaltungen <strong>und</strong> machte Druck im Unternehmen.<br />
Anfang der 90er Jahre hatte sie es geschafft: Das Unternehmen erkannte das<br />
Potenzial von <strong>Frauen</strong> – Chancengleichheit wurde zu einem wichtigen Thema bei der<br />
BMW AG. 1991 wurde ein „Familienservice“ für die effektive <strong>und</strong> individuelle<br />
Unterstützung bei der Kinderbetreuung eingerichtet, der mittlerweile auch Betreuung<br />
<strong>und</strong> Pflege für Familienangehörige anbietet. 1992 öffnete die Kita „BMW Strolche“<br />
ihre Tore. Sie ist eine von BMW finanziell unterstützte „betriebsnahe Elterninitiative"<br />
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